Rammstein Pussy =/= Unmoralisch ???

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Also ich find das Lied eigentlich auch gar nicht so schlecht, das Video mag geschmacksache sein.
Es kritisiert auf jedenfall unseren Staat, vor allem versteckt die Menschen von der CDU mit ihrem Jugendschutz, Kontrolle usw. und dass das Video ab 18 ist, halt ich für völlig sinnfrei. Wenn man sich mal die ganzen 14 jährigen Gören ansieht, die heute rumlaufen, dann hatten die bestimmt alle schon mehr Sex, als in dem Video zu sehen ist, also wo muss man hier wen schützen?
 
Wenn man sich mal die ganzen 14 jährigen Gören ansieht, die heute rumlaufen, dann hatten die bestimmt alle schon mehr Sex, als in dem Video zu sehen ist
Und die wollen's doch auch Alle, die Schlampen...

Gibt auch genug Jugendliche, die Saufen. Und auch Leute, die eigentlich keine Schusswaffen haben dürften und sie trotzdem besitzen... kann man dann ja auch Alles gleich so erlauben. Komisches Argument.

@ Neopope: Naja, "die Industrie" existiert ja nicht isoliert von der "Gesellschaft". Auch wäre mir bisher nicht begegnet, daß "wir" in der breiten Masse "immer amerikanischer" würden, was den Umgang mit Sexualität angeht, eher im Gegenteil. Wenn es "Kunst" ist, kriegt man hierzulande sogar das Rein-Raus-Spiel in Nahaufnahme auf GEZ-finanzierten Sendeplätzen zu sehen. Was jetzt nichts Schlimmes ist. Schlimm ist allerdings tatsächlich der von Dir angesprochene "Overkill" an (pseudo-)sexuellen Darstellungen in Werbung und überall dort, wo es nur entfernt um "Lifestyle" geht (den Negativ-Höhepunkt bisher hab ich für mich persönlich in der aktuellen "Kinder Pingui"[!!!]-Werbung gesehen... da fehlt eigentlich bloß noch, daß sich Herr Shaggys Hose beult und vorne nen nassen Fleck kriegt...). Und dadurch findet sehr wohl eine "Übersexualisierung" statt. Sex wird dadurch ja nicht bloß enttabuisiert, sondern über jegliches "vernünftige" Maß erhoben. Und dadurch findet im Umkehrschluß auch eine "Entwertung" statt. Frag mal ein paar Sexualtherapeuten zu dem Thema. Man muss sich doch nicht wundern, daß "Seitensprung"-Börsen, Promiskuität bei Teenagern und auch eben Dinge wie im Rammstein-Song angesprochen immer mehr um sich greifen, während die sexuelle Frustration in der Masse stetig zunimmt (siehe auch Amokläufe: Da war sicher kein "Hengst" darunter). Da liegt dann auch eine weitere Kritik am Video. Rammstein mögen da oberflächlich "Kritik" aussprechen - bedienen sich dafür aber genauso platter Mechanismen wie die Kritisierten.
 
Es kritisiert auf jedenfall unseren Staat

Den Staat? Das kann ich nicht erkennen, weder in Text noch Bild. Ja, es steckt eine gewisse Gesellschaftskritik darin, aber wie Helve schon schrieb:

Rammstein mögen da oberflächlich "Kritik" aussprechen - bedienen sich dafür aber genauso platter Mechanismen wie die Kritisierten.

Dazu fällt mir nur noch ein: "Fighting for Peace is like fucking for Virginity"
Will heißen, dass man in solch einem Fall nicht Feuer mit Feuer bekämpfen kann.

und dass das Video ab 18 ist, halt ich für völlig sinnfrei.

Und was wäre die Alternative? Sex und Gewalt für alle, am besten schon im Kindergarten? Ich bin kein Freund überzogener Verbote, aber wenn alles erlaubt ist läuft die Gesellschaft nun mal aus dem Ruder. Die Erhältlichkeit solcher Inhalte über das Internet ist da für mich kein Argument. Im Netz findet man nahezu alles wenn man weiß wo man suchen muss. Das kann noch lange kein Freischein dafür sein gesetzliche Barrieren zu senken. Ob es gut ist, das Pornographie generell ab 18 ist weiß ich nicht, vielleicht könnte man hier über eine Senkung auf 16 reden. Aber weiter runter würde ich nicht gehen. Sicher, so mancher 13jährige hat auch schon einen Porno gesehen, vielleicht auch Splatter-Filme. Aber es macht sehr wohl einen Unterschied, ob er das in dem Wissen anschaut, dass es ihm verboten ist oder nicht.
 
Schlechter Sound, schlechter Text, langwelige Pseudoprovokation.
Wenn dich Jungs zumindest den Mumm gehabt hätten sich da selber hinzustellen, ihren Pillemann zu präsentieren und mit den Pornohasen rumzumachen, könnte man das ganze noch als Gag akzeptieren - so im Sinne "ätsch ich bin Rockstar und kann jetzt meine pupertären Phantasien ausleben." Aber so isses nur billig.

Ansonsten ist sind wir heute halt "oversexed and underfucked" *schulterzuck*, gibt sich mit dem Alter in der Regel, denn normalerweise ist es so, dass die die am meisten drüber labern am wenigsten davon haben.

Edit: übrigens: die ganze Porno-Chose ist übrigens eher ein Ergebnis von zu verklemmten Umgang mit Sexualtität als zu lockeren. Wer ein entspanntes Verhältnis zu Sex hat, geht auch mit Pornos eher "normal" um. Das mediale präsentierte Sexualität so ein Renner ist, kommt wohl eher daher das man sein Sexualleben nicht normal ausleben kann/darf.
 
Zuletzt bearbeitet:
das man sein Sexualleben nicht normal ausleben kann/darf.
Da wär ich jetzt aber neugierig - welche sexuellen Vorlieben außer Pädo-, Zoo- und Nekrophilie DARF man denn hierzulande nicht ausleben? :huh:

Nein, das sehe ich eher komplett gegenteilig - das, was einem medial als "normal" und "erstrebenswert" vorgegaukelt wird, ist es doch, was kaum "machbar" ist. 3 mal täglich, 7 mal die Woche, die Partner sollten nicht zu lange dieselben sein, immer schön auf BMI und Körperbehaarung achten und letztlich ist doch auch ein Schokoriegel nur ein Pimmel mit Keks im Inneren... Die Jungs bei Rockstar Games haben das schon ganz gut durchschaut 😉

Anhand welcher Umstände man HEUTZUTAGE noch einen "verklemmten Umgang mit Sexualität" in der "Mitte der Gesellschaft" festmachen will, ist mir wirklich schleierhaft. Ein oft eindimensionaler Umgang, ja, das schon. Aber verklemmt nun wirklich nicht.
 
Anhand welcher Umstände man HEUTZUTAGE noch einen "verklemmten Umgang mit Sexualität" in der "Mitte der Gesellschaft" festmachen will, ist mir wirklich schleierhaft. Ein oft eindimensionaler Umgang, ja, das schon. Aber verklemmt nun wirklich nicht.

Ein vielschichtiges und komplexes Thema. Einerseits prangt schon seit vielen, vielen Jahren auf der Titelseite von Deutschlands meistgelesener Tageszeitung täglich ein neues Tittenbild. Andererseits ist gerade das klassische Klientel genau dieser Zeitung eher konservativ. Ich denke, unabhängig davon was in den eigenen vier Wänden passiert ist unsere Gesellschaft was das öffentliche Ausleben der Sexualität angeht derzeit etwas desorientiert. Denn wenn es so normal ist, warum dann nicht mal beim gemütlichen Plausch in geselliger Runde mit den Arbeitskollegen in der Mittagspause über sexuelle Vorlieben plaudern? Das würde ja dann sicherlich doch den meisten zu weit gehen, obwohl uns täglich auf tausenden Plakaten und Werbebannern unzählige erotische Darstellungen anlachen und die Web-Portale und Zeitschriften sich gegenseitig mit Tips für die besten Stellungen übertrumpfen. So wie ich das sehe ist das Verhalten in dieser Hinsicht sehr gespalten, nahezu shizophren.
 
doch schon sobald man aus der "erlaubten" welt der sexualität ausbricht. frag mal nen fetischisten oder leute aus der S/M szene über akzeptanz in der öffentlichkeit.
Oder jemanden der offen promisk ist/ auf Seitensprung-Börsen surft, nicht war HdÄ? 😉


Edit: Achja, sorry für den Einzeiler, ich wollte dir ausführlich antworten, aber da war dann die Diskussion schon weitergerollt. 😉
 
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Ein vielschichtiges und komplexes Thema. Einerseits prangt schon seit vielen, vielen Jahren auf der Titelseite von Deutschlands meistgelesener Tageszeitung täglich ein neues Tittenbild. Andererseits ist gerade das klassische Klientel genau dieser Zeitung eher konservativ.

Das muss wie bei vielem anderen kein Widerspruch sein. Nur die gute alte Doppelmoral. Das eine sagen, aber in Wirklichkeit was ganz anderes wollen.
 
*g* naja dann viel spass beim informieren... foren gibts dazu zuhauf.
😉
Ist mir durchaus bekannt - ich möchte aber gerne von DIR konkrete Beispiele dafür, wo und wie Fetischisten und SMler diskriminiert oder gar verfolgt werden. Klingt für mich nämlich - bis auf extreme Einzelfälle - nach maßloser Übertreibung.
Wenn pro Woche mindestens ein Print- und TV-magazin sich mit dem "Beruf Domina", Swingerklubs oder Adult Babies beschäftigt, die Brigitte oder Frau im Spiegel der Abwechslung halber mal Handschellen, Augenbinde und Popoklatschen im Schlafzimmer empfiehlt, Fetisch- und SM-Elemente sogar in der Mainstream-Mode auftauchen und die peitschenschwingende Ledertante sogar vom Werbeplakat runtergrinst, sehe ich da eigentlich nichts, was mir nicht sagt, daß dieses Thema in der Öffentlichkeit inzwischen als absolut banal wahrgenommen wird. Alles Andere fällt für mich eher in den Bereich des "sich diskriminiert fühlens, weil man nicht diskriminiert wird"... obwohl man doch soooo "anders" ist.
EDIT: Da wird sich INNERHALB der - wenn man es so nennen will - "Szene" weitaus stärker und nachhaltiger diskriminiert. Nach dem Motto "Dein Kink ist doof und rückt den Rest von uns in ein schlechtes Licht" - während es Oma Müller beim Nachmittagskaffee nichtmal mehr ein müdes Gähnen entlockt...

@ Neopope: So kann man Jemandem die Worte natürlich auch im Mund rumdrehen. Mir ging es dabei um die "Folgen" der medialen Übersexualisierung. Wenn Du da keinerlei Zusammenhang siehst, steht Dir das natürlich frei. Mir aufgrund dessen allerdings so nen Quatsch zu unterstellen, geht mir ein wenig zu weit, bei aller "freundschaftlichen Polemik".
 
aha... und was sagt dir das ich diese liefern muss?
es geht auch nicht um das was man öffentlich sieht in medien und co: da ist alles toll egal was es ist. in echt reagieren aber die leute deutlich anderst auf solche begebenheiten.
Versuch du mal nem bekannten zu erklären dass man in nen swingerclub geht, oder in ein SM studio... ehrlich gesagt denke ich da hat jemand ganz arg naive scheuklappen auf.
denn menschen sind bigott. egal was die medien als "in" erklären.
ich sitze hier auf dem land. da wird man schon komisch angeschaut wenn man im garten minis anmalt und lange haare hat, von exotischen sexualpraktiken mal ganz zu schweigen.
 
Versuch du mal nem bekannten zu erklären dass man in nen swingerclub geht, oder in ein SM studio...
Wieso sollten ich oder Du das tun? Wieso sollte das meine Bekannten interessieren? Überschreitet das nicht schon längst die Grenze zur peinlichen Selbstdarstellung? Würde dieselbe Reaktion nicht auch erfolgen, wenn Du bei Tisch Farbe, Konsistenz und Geruch Deines Morgenstuhls erläuterst? Es gibt auch Leute, die die PS-Angaben Deines neuen Autos mit Augenrollen und Gähnen quittieren werden.
Außer natürlich, diese Bekannten haben das Thema selber eröffnet - dann wirst Du allerdings kaum mit wirklich negativen Reaktionen rechnen müssen.
Nee nee, das bleibt für mich im Reich von "wer sich diskriminiert fühlen WILL, findet nen Grund" - und darin ist "die Szene" ganz groß.

ich sitze hier auf dem land. da wird man schon komisch angeschaut wenn man im garten minis anmalt und lange haare hat, von exotischen sexualpraktiken mal ganz zu schweigen.
Wenn Du Deinen Nachbarn Deine "exotischen Sexualpraktiken" so offenherzig präsentierst, wirst Du auch in der Stadt nicht anders angschaut - gilt aber dann auch für die "ganz normalen". Und solltest Dich evtl. fragen, ob da der Fehler nicht eher bei Dir selber liegt. Man muss die "Dreilochstute" ja nicht unbedingt auf dem Rummelplatz von einer Herrenrunde "einreiten" lassen...

P.S.: Gerade bei Galileo - F*ckratgeber ole.

P.P.S.: Natürlich sind Menschen "bigott" - aber im Bezug auf Sexualität heutzutage sicher nicht merklich mehr als in jeder anderen Hinsicht auch. Das ist der Punkt.
 
@ helveticus: sag mal gehts bei dir noch? du hast mich explizit aufgefordert dir beispiele zu nennen und dann schiebst du mir die "peinliche selbstdarstellung" unter?
komm mal wieder runter von deinem hohen ross.
das das thema "sex" tabuisert ist dürfte jedem klar sein... hatten wir auch schon hier. der punkt ist nur: wenn man schonmal über sowas redet und dann mit oben genanntem kommt hat man unter Umständen trotzdem dieselbe reaktion, fragt sich nur mit welchem recht.
anderes beispiel:
ich hatte mal auf ner veranstaltung jemanden kennen gelernt der meinte er muss mindestens 200 KM fahren bevor er derart weg kann, er ist lehrer und wenn ihn jemand daheim so sieht bzw. das die runde macht ist er deswegen seinen job los. und ich glaube ihm das.
du bist hier grad ganz gross darin zu polemisieren. und das geht bitte wenn schon nötig auf andere art. dumm anmachen muss sich hier keiner von dir lassen.
meine meinung
 
Mir ging es dabei um die "Folgen" der medialen Übersexualisierung. Wenn Du da keinerlei Zusammenhang siehst, steht Dir das natürlich frei.
Ich seh da keinen. Promiskes Verhalten liegt in der Natur des Menschen. In sofern sehe ich das eher als Loslösung von längst überkommenden Moralvorstellungen. Monogamie gibts ja in dem Sinne nicht (mehr). Außerdem ist sowas schon immer dagewesen.

Ich kritisiere auch diese Werbungen nicht, weil ich was gegen Sex in den Medien habe, sondern weil Sex zum Produkt wird / mit Produkten verknüpft wird. ZB. mit Kinder Pingui bist du der Checker. Ich glaube das hat einen Einfluß auf das Unterbewusstsein und soll ihn ja auch haben. Allerding nicht, dass die Leute dann mehr Sex wollen, sondern dass sie meinen, sie bräuchten Kinder Pingui um Sex zu kriegen.

Achja, ich muss Darios da uneingeschränkt recht geben. Denk doch mal daran, was los war, als Pauli sich mit Lackhandschuhen hat ablichten lassen.
Und von wegen Selbstdarstellung. Eine Bekannte von mir hat derben Nachbarschaftstreit bekommen, nur weil "wechselnder Herrenbesuch" bei ihr ein und aus ging. Es wäre ja ne anständige Gegend und so. Erzählt hatte sie es ihren übrigens nicht. Die hingen nur den ganzen Tag vorm Fenster. Ich wüsste noch mehr Beispiele.
 
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