Wie würdet ihr es eigentlich finden, wenn wenn wir das explizit in die Forenregeln aufnehmen, dass wir Interpunktion, Grammatik usw. "wichtig" finden?
Das gefiele mir ganz ausgezeichnet, denn:
Bannen würde ich einen User für seine Schreibweise sicherlich nicht, doch ein Löschen von völlig sinnentstellten Posts wäre eine Möglichkeit.
Um zusammenzufassen:
In die Regeln aufnehmen, daß wir [es] "wichtig" finden. Löschen von sinnentstellten Posts.
Zu Beginn ging es hier giwiss nicht um so genannte Rechtschreibfehler. Oha, egal, den lasse ich jetzt solidaritätsbedingt stehen. Erwähnung fanden lediglich Posts, deren Sinn "entstellt", meinem Verständnis nach im Gesamtzusammenhang einer Diskussion nicht verständlich ist.
Ich persönlich störe mich nicht daran, wenn jemand eine fein gebastelte Spielplatte mit ausschließlich klein geschriebenen Derivaten der Adjektive "geil" und "cool" sowie der imperativen Form des Verbs "Sabbern" kommentiert. Da kann ich einfach drüber hinweglesen und mir denken, daß der betreffende User wahrscheinlich eher nicht für den nächsten ausstehenden Literarturpreis nominiert wird.
Damit ist er bestraft, denn ein Literaturpreis ist etwas feines und der ist ihm ja nun gerade entgangen. Sein Pech. Wir wissen also:
Kann man ignorieren.
Dem Bastler der feinen Platte kann ich dann immer noch in angemessener Weise gratulieren und / oder danken.
Nun verhält es sich aber so, daß ich den größten Teil der Zeit, die ich in diesem Forum mit Freude vergeude, in den Regelforen verbringe. Da es in vielen Fällen in Regeldiskussionen letztlich darum geht, dem geschriebenen Wort nachzuspüren, seinen Sinn zu erfassen und dies häufig nur mit einem, - egal ob intuitiven oder erlernten - Gespür für korrekte (hinsichtlich Orthographie und Grammatik) und bewusste (hinsichtlich der Wirkung des Wortes) Sprachanwendung gelingen kann, stören mich Posts in der Art mancher hier zitierter in diesen Bereichen des Forums mitunter gewaltig.
Weist man dann jemanden, dem, um ein Beispiel zu geben, die Großschreibung mithin egal ist, darauf hin, daß der Sinn seines Textes leichter erfassbar sei, wäre er korrekt orthographiert, gibt es zur Antwort häufig Abwandlungen der hier schon angesprochenen Rechtschreibnazibeschimpfungen zu lesen.
Geschieht dies in einem KFKA, kann ich gemäß der Devise
Wenn ich anfange einen Thread oder ein Posting zu lesen und mir die Fehler zu viele sind, oder es einfach unangenehm zu lesen ist, dann lese ich einfach nicht weiter und entsprechend gibt es keine Antwort. So einfach ist das.
handeln.
Ereignet sich dies aber in einer Debatte, die sich - womöglich mit vielen Teilnehmern - über einen längeren Zeitraum erstreckt und deren Ergebnis mich interessiert oder deren Ergebnis ich mitgestalten möchte, wäre ich froh darum, wenn die Moderatoren so etwas unterbinden könnten.
Denn, um daran zu erinnern, wir debattieren über das geschriebene Wort (die Regeln) unter Zuhilfenahme desselben Mediums. Wenn mir nun ein Diskussionsteilnehmer durch seine Posts zu verstehen gibt, daß er das geschriebene Wort nicht schätzt oder beherrscht, dann disqualifiziert ihn das meiner Meinung nach durchaus für die ernstliche Teilnahme an der Unterhaltung.
Wenn ich jetzt mitten im Fliesstext mMn schreibe oder einen Tippfhler begehe oder einfach vergesse daß hier eben ein Komma hätte stehen sollen, stört das wohl die wenigsten.
Wenn aber der Fehler nicht mehr Fehler im Sinne einer ausnahmsweise bestehenden Abweichung von der Regel ist, sondern grundlegendes System der Kommunikation, dann stört es mich, wenn es dort geschieht, wo Inhalte erörtert und nicht nur Meinungen kundgetan werden.
Um endlich einen Punkt zu setzen: Ich widersperche Blackorcs Äußerung vehement:
Blackorc schrieb:
Ich denke, Rechtschreibung ist in einem Forum nicht ganz so wichtig wie in der Schule beziehungsweise dem Berufsleben, aber dennoch das Gerüst, auf dem die Kommunikation hier aufbaut.
Da das, was jemand hier schreibt, alles ist, was ich von meinem Gegenüber erfahre, ist mithin auch die Rechtschreibung mindestens ebenso wichtig wie in Schule und Beruf, für die Funktion der Kommunikation eventuell gar wichtiger.
Der Unterschied besteht lediglich darin, daß die Bewertung der Mituser nicht versetzungsgefährdend ist, bzw. Dich "dem freien Arbeitsmarkt zur Verfügung stellt". Es sind schlicht unterschiedliche Systeme.
Nicht zuletzt sei hier noch einmal der in einer der ersten Antworten genannte "Respekt vor dem Leser" erwähnt. Bitte weist mich nicht auf den Respekt vor dem Verfasser hin, auch der wird gern gewährt.
Und zu guter letzt volle Zustimmung hierfür:
bnf schrieb:
Vor allem sehe ich einen sekundären Nutzen, wenn der Benutzer sich etwas länger mit seinem Post beschäftigt, dann wird meiner Meinung nach auch die inhaltliche Qualität von Beiträgen steigen
Vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, ihre Aufmerksamkeit bis hierher zu bündeln.
Die Suppe.
Edit: Da waren schon wieder Antworten. Die Jugend hat es immer so eilig!
Enkraa schrieb:
Hier noch ein nettes Beispiel, vor nicht all zu langer Zeit hat man sich in einem Unterforum köstlich über den Beitrag des Users amüsiert, aber die Folgebeiträge waren leider nicht viel besser.
Das sollte man dann aber lieber im stillen Kämmerlein tun. Hinweise geben, korrigieren, Beiträge löschen: Kann man machen.
Öffentlich im Forum amüsieren führt dann eher zu einer verständlichen Abwehrhaltung und verschärft das Problem eher, da es bei dem Poster unter Umständen durch die unfreundliche Art der Ablehnung zementiert wird.