40k Rheinland Omnibus

@Sarash: Charactere sind absolut ok, aber bitte schrieb mir net die Szenen vor,dass recht behalte ich mir vor









Kapitel 3

„Wer in die Zukunft gehen will, sollte mit der Vergangenheit abgeschlossen haben“
-Unbekannt-

Als sich die Tür zum Waschraum der Späherkompanie mit leisem knirschen öffnete, lag der Raum in absoluter Finsternis. Es war nach der Schiffszeit mittags, weshalb dieser Zustand nicht ungewöhnlich war. Was jedoch ungewöhnlich war, war die Person die in der Ecke des Raums auf den kalten Fliesen kauerte. Oberst Rossmann betrat den Raum, schloss leise die Tür hinter sich und sorgte zumindest für etwas Licht indem er eine paar der Leuchtgloben aktivierte. Die Person die in der Ecke kauerte war halbnackt, weshalb es auch nicht schwierig zu erkennen war, dass es sich um eine Frau handelte. Sie war höchstens Ende zwanzig und nur das nötigste war durch ein wenig Wäsche verdeckt, weshalb sie am ganzen Körper zitterte. Blasse Haut spannte sich über ihren muskulösen Körper wie Marmor und bildete eine gut gebaute Figur. Rote Kratzer durchbrachen immer wieder das klare weiß der Haut, wie frisches Blut im Schnee und normalerweise gut gekämmte halblange schwarze Haare verdeckten nun zerzaust ein wimmerndes Gesicht. Rossmann näherte sich der Frau, ließ sich dabei aber Zeit. Als er neben ihr im halbdunkeln stand, setzte er seine Mütze ab, zog sich die Offiziershandschuhe aus und legte ruhig seinen langen Ledermantel ab, um ihn der Frau ohne ein Wort zu sagen um die Schultern zu legen. Erst dann setzte er sich neben sie auf die kalten Fliesen um sich ein Packung Lohstäbchen aus der Tasche zu ziehen. Ohne eile zündete er sich eins an und bot auch der Frau welche an, die aber keine Reaktion zeigte, weshalb er die Packung wieder einsteckte.
Eine ganze Weile saßen die beiden so dort, der Oberst am rauchen und die Frau am zittern, bis der Alte endlich das Wort ergriff, ohne die Frau dabei an zu sehen „Du warst heute nicht bei der Übung Sandra“, Rossmanns Stimme war leise und ruhig, hallte aber trotzdem von den Wänden des großen, leeren Raumes zurück. Sandra blieb still. „Ich habe Hauser gesagt, dass er sich nicht darum zu kümmern hat, wo du bist oder was du machst. Du wirst die Zeit haben, die du brauchst und wenn du willst, kannst du so lange in mein Quartier kommen, wie es eben dauert. Dort hast du deine Ruhe, aber auf jeden Fall musst du von diesen scheiß Fliesen runter Sandra.“
Sandra hob ihren zitternden Arm etwas an und begann mit schwacher Stimme zu stottern: „L-L-Loh.“ Ohne Kommentar zog Rossmann das Päckchen wieder heraus und steckte der Frau ein Stäbchen zwischen ihre zitternden Finger, da sie nicht in der Lage war sich selbst eins zu nehmen. Er konnte es kaum anzünden, so stark zitterte sie. Sobald das Stäbchen brannte nahm sie sofort ein paar tiefe, hektische Züge. Rossmanns Gesichtsausdruck war besorgt: „Jetzt besser?“ „E-etwas, ja.“ Rossmann nickte: „Wie lange wird es dauern Sandra? In anderthalb Wochen werden wir da sein, das weißt du und du weißt auch, dass ich es dort nicht mehr verstecken kann.“ „I-ich weiß. I- ich weiß ja. Es ist der ver- verdammte W- w- warp“, endlich schaute sie auf um Rossmann ins Gesicht zu schauen. Ihre sonst so starken und autoritären Gesichtszüge waren eingefallen und krank und ihre großen grünen Augen vollkommen verweint: „Ich k-k- kann ihn spüren Walt. Ich kann den verdammten Bastard spüren! Er, er verfolgt uns. Er verfolgt dich Walt!“, sie klammerte sich an ihm fest, „Ich kann nicht mehr Walt.“
Rossmann hielt sie eine lange Zeit in den Armen um dann einen seiner Wächter zu rufen, die vor der Tür warteten. Der stille Schutzengel kam sofort herein. „Bring sie vorsichtig in mein Quartier und pass dort auf sie auf mein Freund. Sie braucht Ruhe und zwar viel davon. Bis ich etwas anderes sage bist du für sie zuständig und weichst nicht von ihrer Seite. Sei vorsichtig mit ihr und lass niemand Anderen sie so sehen. Verstanden?“ Der Wächter nickte stumm. „Natürlich hast du verstanden. Ich danke dir.“
Der Wächter nahm die nun wieder wimmernde Frau problemlos vom Boden auf und bedeckte sie vollkommen mit Rossmanns Mantel, so dass niemand sie sehen würde. Ohne etwas zu sagen verließ er mit ihr den Raum.
Rossmann blieb noch eine Weile sitzen.
Sandra Sismath. Vielfach ausgezeichnete Scharfschützin vom zweiten Zug der Späherkompanie. Eine der sehr wenigen Frauen, die erfolgreich die Späherprüfung bestanden und zudem noch die einzige Frau im ersten, da auf Rheinland selbst Frauen im Militär verboten sind. Sie war eine Veteranin von fast dreißig Feldzügen und die mit Abstand beste Scharfschützin die Rossmann jemals gekannt hatte. Keiner kannte Rossmann länger als sie und sie war auch die einzige, die ihn mit Walt, als Kosenamen von Walther ansprechen durfte.
Was für ihren jetzigen Zustand aber viel wichtiger war, sie war eine der letzten acht Überlebenden des alten ersten Rheinlands und sie hatte etwas gespürt. Etwas, dass nach acht Jahren Suche scheinbar endlich die Witterung aufgenommen hatte und nun sehr schnell näher kam.
Der Alte drückte seine Kippe auf den kalten Fliesen aus, stand auf und verließ den Raum.

Kraft kontrollierte noch eben, wie die letzten Männer seiner Kompanie den Schießstand räumten und stellte fest, dass er guter Dinge war. Sie hatten nun schon eine Woche im Warp hinter sich gebracht und noch eine Woche vor sich und Kraft war mittlerweile sehr zufrieden mit seiner Arbeit, denn die von ihm entworfenen Trainingspläne kamen gut an und die Männer des ersten Rheinlands waren in Top Form. Sogar Brinkner soll unter der Führung von Nietfeld richtig aufblühen, aber da der Kommissar das Training im geheimen abhielt und man die Leute aus Brinkners Zug kaum noch sah, konnte Kraft nichts davon bestätigen. Spätestens auf Sabbit würde sich zeigen, wie die Jungs sich schlagen würden.
Als Kraft auf sein Chronometer schaute besserte sich seine Laune sogar noch mehr. Er hatte Dienstschluss und es wurde Zeit, seinen hart verdienten Sold auf den Kopf zu hauen und zwar auf dem Unterdeck. Kraft wusste schon gar nicht mehr, wann er sich das letzte Mal in einem dieser „Soldatenparadiese“ hat blicken lassen, auf jeden Fall nicht mehr seitdem er zum Hauptmann befördert wurde und das war nun schon fast sechs Monate her.
Einen solchen Abend plante man natürlich nie alleine, weshalb Kraft auch De Vall wie vereinbart am Lift zum Unterdeck aufsammelte. Kraft und De Vall kannten sich schon seit ihrer Grundausbildung und hatten noch nie eine Dienstschlusstour ohne den jeweils anderen gemacht.
So wie Kraft hatte auch De Vall seine lockere Ausgehuniform an. Ein einfacher blaugrauer Waffenrock mit einer einfachen blaugrauen Hose. Sie war vielleicht ungewohnter zu tragen als die normale Gefechtsausrüstung, war dafür aber deutlich bequemer.
„Sind sie bereit für unseren Sondereinsatz ‚Herr Hauptmann’?“, De Vall war auch gut drauf, so etwas merkte man bei dem rheinländischen Riesen schon auf Sichtweite. „Wenn du noch einmal meinen Rang so betonst, stell ich dich vors Kriegsgericht, lass dich standrechtlich erschießen und werde persönlich deine Asche in alle Windrichtungen verstreuen du Kanallie“, De Vall schüttelte Kraft lachend die Hand. „Wie sieht den unsere Abendplanung für heute aus Felix?“, Kraft ging schon in den bereitstehenden Aufzug. „So wie immer Wini, Königsmord und Nutten und je nachdem wie gut die Rausschmeißer sind, arbeiten wir uns von den noblen Schuppen nach unten vor.“ Kraft griente: „Hervorragend!“ er drückte auf den Knopf und der Aufzug schoss abwärts Richtung Unterdeck.
„Sach mal Winfried, weißte eigentlich was Genaues über unseren neuen Einsatzort?“ Kraft war ganz verdattert: „Was ist den mit dir los Felix? Ich dachte wir wollten uns heute zum letzten Mal vor dem Einsatz amüsieren und nun fängst du an über das Geschäftliche zu reden?“ „Ich mein ja nur… Vom Oberst erfahre ich nichts mehr. Der Alte ist den halben Tag unterwegs zum Trainieren oder zu Besprechungen mit den Offizieren und in sein Quartier darf absolut niemand mehr rein. Ich habs Mal versucht, weil ich ihm ne Nachricht bringen wollte. Kaum hatte ich die Klinke runter gedrückt, kam einer der Wächter rausgeschossen und wollte mir den Kopf abreißen. Hab mir bald in die Hose gemacht, so kam der auf mich zu geschossen.“ „Is ja gut Felix, willste was genaues wissen?“ De Vall zögerte etwas mit seiner Antwort, als wäre es ihm peinlich: „Es geht um den Pilgerschrein der sich dort befindet. Weißt du, wem er geweiht ist? Ich mein nur, wegen den richtigen Gebeten und so…“
Da Kraft merkte, wie ernst es seinem Freund war, verkniff er sich jeden Anflug eines Lachens. De Vall war einer der religiösesten Soldaten die Kraft kannte, nur fehlte es ihm zu seiner Erfurcht leider an Wissen über die Heiligen und ihre Geschichten. „Mach dir keine Sorgen Felix. Der Schrein auf Sabbit ist dem Heiligen Fausturnus und natürlich Sabbat geweiht und deren Litaneien hast du ja denke ich drauf. Früher war das Nest wo wir hin kommen sogar eines der Hauptziele für Pilger, weil die Leute dachten, dass Fausturnus selbst dort begraben wäre, aber dann haben die seine Knochen irgendwo auf der anderen Seite des Imperiums gefunden, keine Ahnung wie die das hinbekommen haben.“ De Valls Stirn lag in Falten und er schien angestrengt nach zu denken: „Aber du hast doch gesagt, das der Schrein immer noch Fausturnus geweiht ist, wie kann das den sein, wenn seine Knochen gar nicht da sind?“ Kraft klopfte seinem Freund auf die Schultern: „Mensch mach dir nicht so viele Gedanken! Dort hat damals das erste Treffen zwischen Sabbat und der Imperialen Armee statt gefunden und wie du weißt ist der Feldmarshall des damaligen Kreuzzuges Fausturnus gewesen. Deshalb ist der Schrein den beiden geweiht.“ Als der Lift schließlich auf dem Unterdeck ankam, sah De Vall deutlich erleichtert aus.
Kraft genoss immer den ersten Atemzug, den er auf einem der Unterdecks machte. Viele Leute sagten immer, dass der Geruch der Unterdecks auf einem Schiff nur noch durch den Geruch der Agrarbereiche mit ihren Viehställen überboten wurde, aber Kraft war da anderer Meinung. Sicher, der Geruch oder besser die Gerüche des Unterdecks waren mehr als Ungewohnt. Aber sie hatten oft etwas Exotisches an sich, das Kraft immer genoss. Der Geruch von Speisen und erlesenen Gewürzen, die von Welten kamen die auf der anderen Seite der Galaxis lagen war fantastisch und es gab immer etwas Neues zu entdecken. Aber das war nur ein kleiner Bestandteil des Geruchscocktails der sich in solchen Schiffsregionen zusammen braute. Wer genau darauf achtete konnte vieles heraus riechen. Der schwere Duft von Weihrauch, den die Priester auf ihren Prozessionen verteilten, der Rauch von Lohstäbchen und anderen Drogen, die Grundnote von Eisen die man im ganzen Schiff war nahm, zusammen mit den Dämpfen des Schmierfetts der beweglichen Teile. Wenn man genau aufpasste konnte man sogar die leichte, süße Note des Parfüms wahrnehmen, dass die Prostituierten trugen wie einen Seidenschleier. Natürlich roch es auch nach Schweiß, Mist und Erbrochenem, so etwas gehörte natürlich auch zu einem richtigen Unterdeck, aber derlei Gerüche musste man halt ausblenden, wenn man den Rest genießen wollte.
Die Gänge zwischen den vielen Ständen der Händler waren zum ersten Mal seit einer Woche wieder brechend voll, da dies der letzte Dienstfreie Tag vor der Landung war. Die Gloria Deus war für Imperiale Verhältnisse ein mittelgroßer Transporter und konnte bis zu zehn Regimenter transportieren, auf dem weg nach Cociminus war sie jedoch fast leer, da die meisten Truppen, die vorher an Bord waren vor dem Eintritt in den Warp auf einen anderen Transporter gebracht wurden. Im Moment befanden sich daher nur drei Einheiten auf dem ehrwürdigen Schiff. Neben den Rheinländern, die auf dem weg nach Sabbit waren, gab es noch zwei weitere Regimenter, die von Hyrkan kamen und sich für die Sturmlandung auf Cociaminus vorbereiteten.
Mit den Hyrkanern hatte Kraft bisher nicht viel zu tun gehabt. Sie waren ein harter Menschenschlag, genügsam und eisern und sie hatten schon viel Ruhm gesammelt. Jedoch waren sie nach außen hin nicht sehr gesprächig, weshalb Kraft schnell die Versuche der Kontaktaufnahme aufgab. Eben jene Hyrkaner tummelten sich nun zusammen mit den Rheinländern in großen Zahlen zwischen den vielen Bars und Freudenhäusern und brachten Leben in das Deck.
„Hast du die gezinkten Karten und die Liste der Casinos Felix?“ De Vall zückte mit verschworenem Grinsen einen Beutel und ein Stück Papier.
Kraft grinste zurück: „Dann mal an die Arbeit.“
 
„Hast du die gezinkten Karten und die Liste der Casinos Felix?“ De Vall zückte mit verschworenem Grinsen einen Beutel und ein Stück Papier.
Kraft grinste zurück: „Dann mal an die Arbeit.“
Genial! Die beiden Offiziere, die nochmal am letzten freien Abend nochmal so richtig auf die K**** hauen wollen.
Und der Teil mit Sandra ist... interessant. Baut Spannung auf, die der Handlung einen netten Schub gibt.

Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt! 🙂
 
@Sarash: wurde auch so aufgefasst ^^

hab ich mir schon gedacht. Aber dann benutze doch die praktischen Smilys
🙂mellow::huh:^_^🙄😛😀:lol:😎😉-_-<_<🙂:wub::angry:ect...). Ansonsten müssten wir immer riesige Kettensätze schreiben, um unsere Intentionen klar mit rüber zu bringen. Manko unseres Kommunikationsmittels.


PS: Ist Sandra eine Psionikerin? [Rhetorische Frage]
 
Zuletzt bearbeitet:
retorische antwort: nein

und langsam frag ich mich, warum ihr versucht einen psioniker ein zu bauen. wer das letzte buch genau gelesen hat, dem wird gegen ende eine kleinigkeit aufgefallen sein. Kirov hatte hämmernde kopfschmerzen. die ganzen scheiß harten kommissariatsgardisten hatten beim auftauchen des chaos psioniker kampftrupps dekung genommen und gewimmert. und nu denkt mal nach, warum des bei den rheinländern nicht der fall war.

ps: was gefällt dir den an ^^ nicht?
 
retorische antwort: nein

sneaky bastard😛

ps: was gefällt dir den an ^^ nicht?

ich bezog mich auf deine erste Antwort.



Die Rheinländer haben nicht gewimmert, weil sie ein Regiment voller Omega Psioniker (oder Stumpfköppe, wie wir Psionikerphilen sie nennen) sind und einfach nicht vom Warp betroffen werden können?
Tut mir ja leid, aber Warhammer ist voller Psioniker und die ganze Chaosgefahr geht ja von deren Psionikern und Champions aus, die Kultisten und anderer Schmarn, die von den Rheinländern und Freunden niedergemetzelt werden, sind doch nur die Beilage.
 
es wird zeit, etwas mehr hintergrund frei zu geben
Das system Rheinland ist als solches in einem der dichtesten Asteroiden Gürtel im segmentum gelegen. lediglich ein schmaler zufahrtsweg wird durch vier riesige uralte Raumstationen offen gehalten, deren funktionsweise selbst den größten Pristern vom Mars noch heute tausende Rätsel aufgibt.
durch eine ebenfalls bis jetzt noch unbekannte Eigenschaft der Asteroiden ist es zwar möglich Warpreisen außerhalb und auch innerhalb des Systems zu unternehmen, aber niemals durch den Gürtel selbst. Viele Magos vermuten, dass diese Eigenschaft auf die Menschen abgefärbt hat, den Psioniker sind unter der Rheinländischen Bevölkerung äußerst selten, aber wenn sie vorkommen, sind sie sehr mächtig und werden in der Regel noch im säuglingsalter sofort von den Paladinen sicher gestellt.

Ein weiterer nebeneffekt, der aber von der Inquisition nach außen hin geheim gehalten wird, ist ein gewisser stumpfsinn der Rheinländer gegenüber psionischen aktivitäten. Psioniker beschreiben Rheinländer als weit davon entfernt, irgendwelche Eigenschaften von Nullfeldpsionikern zu haben. Es ist viel mehr sehr viel komplizierter. So haben Physische Angriffe aus dem Warp eine normale Wirkung auf Rheinländer, psychische hingegen heben bei allen Psionikern außer den Stärksten nur schwerste Angstzustände bei den Angreifern selbst aus, bzw. zeigen einfach keine wirkung
 
@Sarash

Na wusste ich doch, dat dat hinhaut!

@Sarge

Gehöre zur stillen Leserschaft dieser und einer anderen Geschichte aber vielen Dank bezüglich Konrads, kann mir schon gut vorstellen wie im Regiement vom "Spinner" der "'ne schraube locker hat" geprochen wird 😉 Bezüglich des Ursprungs gefällt mir die änderung sogar wesentlich besser, is schon abenteuerlich wie man aus den klauen des Rheinländischen Militärs ans andere Ende der Galaxie gerät um doch wieder zu seinen Wurzeln zurück zu gelangen.
Natürlich muss ich auch mal meiner Meinung freien Lauf lassen, denn seit dem zweiten Buch blühst du erst so richtig auf. Hier mal ein obligatorisches: Weiter so!
Kann es kaum erwarten bis die Landungsfähren gefüllt, Sandsäcke aufgeschichtet und der Erzfeind mit einem blutigen Gegenangriff durch Ol'dirty Koch zermalmt werden!
 
Zuletzt bearbeitet:


Das heißt Magi!<_<😎😛(Magos ist die Einzahl) :iron:


Ähem - Sag ich doch. Omega Psioniker.
Aber das mit dem Asteroidengürtel (der eher als Feld oder Kuppel beschrieben werden sollte, da ein Gürtel eig. was schmales ist) ist zwar abenteuerlich, dennoch kenn ichs schon aus einer SciFi Geschichte.
Ist aber sehr interessant, da ich bei 40K noch nicht von sowas gelesen habe.
 
Der ergraute Hauptmann von Steinberg und Hauptmann Koch in seiner neuen Uniform brüteten nun schon seit Stunden über der Taktikanzeige im Schulungsraum 25-D. Es ging darum, verschiedene Konzepte der Tactica Imperialis für Sturmangriffe auf Tauglichkeit für einen kombinierten Verband der Linieninfanterie und der Sturmpioniere unter Berücksichtigung der grundlegenden Rheinländischen Militärdoktrien zu finden. Die Beiden Kommandeure stellten schnell fest, dass die von ihnen gewählte Aufgabe genau so trocken war, wie sie sich anhörte. „Beim Thron Werner! Was haben wir uns nur bei dieser Schnapsidee gedacht? Wir haben nun schon wie viele Konzepte durch? Sechs, sieben? Eine Taktik nutzloser als die nächste.“ Koch war schon immer ein unruhiger Zeitgenosse, aber zumindest diesmal musste von Steinberg ihm recht geben: „Ich würde vorschlagen, dass wir unsere Bemühungen für heute einstellen. Nach mehr als einer Kanne Kaffe kommt eh nichts Sinnvolles mehr zu Stande.“ Koch grunzte zustimmend und stand von seinem Stuhl auf, um sich ausgiebig zu strecken. „Sag mal Jürgen, ich hab dich ja noch gar nicht gefragt, wie die Übernahme bei dir geklappt hat, ich mein von der zweiten Kompanie zu den Sturmpionieren ist ja doch schon ein Wechsel.“ Koch, der schon begann, die Karten und Pergamentseiten ein zu sammeln, tat die Frage mit einem lässigen Wink der Hand ab: „Ach, die meisten der Jungs kennen mich ja noch aus meiner eigenen zeit bei den Sturmpionieren und viele kamen mit mir ja aus der ersten Kompanie herüber um die Ausfälle zu decken. Das einzige Problem was ich hab ist, dass es langsam schwer wird, die Jungs unter Kontrolle zu halten. Die müssen wieder ins Gefecht. Ohne die fünf Stunden Drill pro Tag und die Übungen würden die wohl Anfangen im Schiff rum zu ballern.“ „Fünf Stunden Drill? Beim Thron, du verlangst aber nicht wenig. Ich meine, dass die auch unter Major Eberhardt nie mehr als drei Stunden gemacht haben.“ „Exakt da ist ja das Problem! Eberhardt, möge der Imperator seiner Seele gnädig sein, war zu lasch mit den Jungs. Er hat zugelassen, dass sie weich werden und sich auf ihren Lorbeeren ausruhen. Die Sturmpioniere waren immer der Grund, warum man die Rheinländischen Regimenter als Elitäre Sturmtruppen ansah und mittlerweile ist es so weit gegangen, dass selbst die Späher sich einbilden, sie könnten uns schlagen“, er schnaubte verächtlich, „Ich werde dem ganzen auf jeden Fall einen Riegel vorschieben.“
Als Koch den Raum mit seinem Material verließ, ließ er von Steinberg mit einem komischen Geschmack im Mund zurück. Der alte Hauptmann wollte sich nicht wirklich vorstellen, wie fünf Stunden Drill bei jemandem wie Koch aussahen.


Es war nun schon das dritte Mal, dass Jäger an die Tür von Oberst Rossmann hämmerte um ihn zu sprechen. Jedes Mal kam einer der Rheinwächter aus der Tür und bedeutete ihm, dass der Oberst nicht da sei. Dieses Mal war Jäger sogar noch ungehaltener als zuvor, weil er sich vorhin auch noch mit diesem Wichtigtuer Schenk herumschlagen musste. Erst wollte der Kerl ihm vorschreiben, dass er in diesem Bereich nichts zu suchen hätte und dann hatte er ihm auch noch die Ohren zu gesülzt, dass der Oberst ja auch keine Zeit für ihn hätte, obwohl er so große Probleme mit dem Munitorum haben würde. Jäger hatte ihn einfach mit einem vernichtenden Blick zum schweigen gebracht und war zum Büro des Obersts durchgegangen.
Er brauchte nur zwei Mal anklopfen, damit der Wächter wieder herauskam. „Ich will den Oberst sprechen!“ Der Wächter schaute ihn mit den großen dunklen Gläsern seiner Gasmaske an und schüttelte dann den Kopf. Jäger kochte: „Ist er da drin? Wenn er da drin ist, will ich umgehend mit ihm reden! Ich habs satt, an der Tür abgespeist zu werden!“ Jäger war klug genug still stehen zu bleiben, anstatt auch nur die Andeutung zu machen, an dem Wächter vorbei zu wollen. Er hatte Schenk vorher bei einem solchen Versuch beobachtet. Er war nur in Richtung Tür gezuckt, hatte vielleicht gerade erst den Gedanken geistig formuliert, durch die Tür gehen zu wollen, da hatte der Wächter schon reagiert. Mit einer Geschwindigkeit, die selbst Jäger immer wieder verblüffte, hatte der Wächter Schenk mit einer Hand am Hals an die Gangwand genagelt und zwar so, dass Schenk mit den Füßen in der Luft baumelte. Es war deutlich zu sehen, dass der Wächter nur die Hand etwas bewegen musste um Schenk problemlos das Genick zu brechen. Seither hatte Schenk nicht mehr versucht an der Tür zu klopfen.
Jäger wollte gerade den Oberst herausrufen, als er im Augenwinkel eine Bewegung sah. Der Alte kam gerade den Gang herunter, den Arm voll mit Kartenmaterial und den anderen Wächter hinter sich: „Scheinbar wollen sie etwas von mir Leutnant Jäger?“, er war freundlich, keineswegs verstimmt, dass einer seiner Offiziere sein Quartier belagerte. Allein dass nahm Jäger schon gewaltig viel Wind aus den Segeln. „Allerdings Herr Oberst! Ich will endlich wissen, aus welchem Grund sie seit mehr als einer Woche meine beste Schützin vor mir Verstecken.“ Rossmann war mittlerweile an der Tür angekommen und gab dem Wächter hinter ihm das Kartenmaterial, welches dieser sofort ins Quartier brachte. „Als Zugführer ist das natürlich ihr gutes Recht, aber ich möchte ihnen vorher noch eine Frage stellen.“ Das brachte Jäger aus dem Konzept, so hatte er sich dieses Gespräch nicht vorgestellt: „Äh, natürlich Herr Oberst, welche Frage wäre das denn?“ „Wie lange dienen wir schon zusammen Jäger?“ „Sieben Standardjahre.“ Rossmann nickte: „Genau, sieben Jahre. Wissen sie wie viele Befehle sie in diesen sieben langen Jahren von mir bekommen haben?“ Jäger überlegte kurz und schüttelte dann leicht mit dem Kopf: „Nein Herr Oberst, dass waren zu viele um sich an die Zahl erinnern zu können.“ „Und sie haben jeden dieser Befehle ohne Diskussion oder Zweifel ausgeführt?“ Jäger war richtig verletzt: „Natürlich Herr Oberst! Das wissen sie doch!“ Wieder nickte Rossmann: „Ja natürlich weiß ich dass, daher frage ich mich ja jetzt auch, warum gerade sie plötzlich meine Entscheidung anzweifeln, dass ich Feldwebel Sismath für den Zeitraum des Transits durch den Warp von ihrem Zug entfernt habe. Wollen sie damit andeuten, dass sie beginnen meine Entscheidungen an zu zweifeln, weil ich nun Oberst bin und kein Kompanieführer mehr?“
Jäger war nun auf dem totalen Rückzug: „Bitte verzeihen sie Herr Oberst, so hab ich das natürlich nicht gemeint. Es war nie meine Absicht ihre Entscheidungen an zu zweifeln. Ich wollte doch bloß…“ Jäger wurde durch das schallende lachen von Rossmann unterbrochen: „Mensch Jäger, ist ja gut. Nur weil ich jetzt Oberst bin, kann ich mir doch wohl noch einen kleinen Scherz mit ihnen erlauben. Ihr Verhalten ist korrekt, aber sie müssen mir bitte glauben. Ich habe sehr gute Gründe, Feldwebel Sismath ab zu ziehen. Gründe die sie nicht an zu zweifeln oder gar zu untersuchen haben. Sismath wird wieder ihrem Kommando unterstehen, sobald die Landung beginnt. Das ist alles was sie wissen müssen.“ Jäger war die ganze Sache sichtlich peinlich, auch nachdem Rossmann den Scherz aufgedeckt hatte, denn irgendwie hatte der Oberst ja Recht. Er salutierte und ging dann im schnellen Schritt wieder Richtung Quartier. Wenn Sandra wieder da sein würde er mit Sicherheit kein Wort ihr gegenüber verlieren und er würde dafür sorgen, dass es auch sonst keiner tat.

Bevor der Alte in sein Quartier ging atmete er noch einmal tief durch. Er hatte gewusst, dass Jäger irgendwann bei ihm auftauchen würde, dafür kümmerte sich der Mann einfach zu gut um seine Leute, aber er hatte eigentlich befürchtet, dass sich der Späher lange nicht so leicht abschütteln ließ.
Das Quartier selbst lag im Halbdunkeln und es war angenehm warm, sodass Rossmann ziemlich schnell ein Anflug von Müdigkeit überkam. Es war auch nicht verwunderlich, wenn man die letzten anderthalb Wochen betrachtete. Er war früh morgens aufgestanden, um dann den ganzen Tag Planspiele zu besichtigen, Kompanieoffiziere für die kommenden Ereignisse ein zuweisen, Karten zu studieren und etliche Absprachen zu halten. So hatte er sich heute zu einem taktischen Übungsspiel mit einigen Offizieren der Hyrkaner getroffen. Es gab ein simples erobern und halten Szenario, bei dem Rossmann die Verteidiger befehligte. Nach vier Stunden trennte man sich dann schließlich mit einem Patt, auch wenn einer der Kommissare der Hyrkaner, ein ziemlich lockerer blondhaariger Typ, zugeben musste, dass der taktische Vorteil bei ihm lag.
Es war eine durchaus angenehme Veranstaltung für beide Seiten und man hatte viel gescherzt und gelacht. Trotzdem war er hundemüde. Er zog sich noch eben den Mantel und die Uniformhose aus, prüfte, ob die Karten richtig verstaut waren und ließ sich dann einfach auf das für ihn bereitgestellte Feldbett fallen. In Gedanken war er schon fast am schlafen, als er die Rheinwächter anwies die Nachtwache vor der Tür an zu treten, doch dann viel ihm eine Unregelmäßigkeit auf, die ihn wieder hellwach werden ließ.
Das große Offiziersbett war bis auf die benutzte Bettwäsche leer. Rossmann wandte sich sofort an den Wächter, der das Quartier bewachen sollte: „Wo ist sie?“ Der Wächter, der schon auf dem Weg nach draußen war, drehte sich sofort um und verbeugte sich: „Verzeihen sie, ich hätte es ihnen sofort sagen müssen.“ Die Rheinwächter sprachen im gesamten Regiment mit niemandem außer Rossmann und auch das nur so selten, dass selbst Rossmann immer wieder erschauerte, wenn er ihre tiefen verzehrten Stimmen hörte. Der Wächter sprach weiter und seine Stimme tropfte wie immer schon fast aus dem Sprachgitter der schweren Gasmaske: „Die Frau befindet sich im Waschraum um sich zu säubern.“
Rossmann viel ein Stein vom Herzen, aber er hätte es schließlich besser wissen können. Seine Wächter hätten niemals eine Schutzperson aus den Augen verloren und wenn sie Sandra alleine in die Waschzelle gelassen haben, konnte er sich auch darauf verlassen, dass sie keine Möglichkeit hatte oder nicht in dem Zustand war, um sich etwas an zu tun. Erleichtert ließ er sich wieder aufs Bett fallen und ließ einen gelassenen Seufzer entweichen. Wenn sie sich schon wieder alleine waschen konnte, hatte sie das Gröbste überstanden und das waren die besten Nachrichten seit dem neuen Einsatzbefehl.
Dem Alten fiel auf, dass der Rheinwächter immer noch in der offenen Tür stand und ihn unbeirrt anstarrte. Rossmann richtete sich wieder auf: „Ist noch etwas?“ der Wächter nickte: „Ich war nachlässig. Wünschen sie eine Bestrafung?“ Rossmann musste einmal mehr über den Pflichteifer seiner Wachen schmunzeln: „Ja ich wünsche eine Bestrafung und zwar dass du heute nicht die gesamte Nachtwache schiebst, sondern früh in die Koje gehst. Weggetreten.“ Der Wächter nickte wieder und verließ dann den Raum.
Früher hatte Rossmann einmal eine Zeit lang versucht, die Wächter davon zu überzeugen, dass sie nicht jede Nacht vor seinem Quartier rumlungern brauchten, vor allem nicht beim Transit, aber es war fast so, als ob man einem Tallarner eine Heizdecke verkaufen wollte. Irgendwann hatte er es dann aufgegeben, weil er gemerkt hatte, dass sie auch trotz der Nachtwache irgendwie noch genügend Schlaf bekamen um in Top Form zu bleiben. Er war sich auch sicher, das der Wächter die Bestrafung die er ihm gegeben hatte nicht wahrnehmen würde, sondern sich gleich wieder vor die Tür stellen würde, obwohl er genickt hatte.
Das war auch ein Interessantes Detail, dachte Rossmann. Die Wächter befolgten jeden Befehl von ihm aufs Genauste und ohne jeglichen Zweifel, aber sie salutierten nie vor ihm. Sie nickten immer nur. Rossmann wunderte sich aber nicht weiter darüber. Wenn man die Herkunft der Rheinwächter betrachtete, konnte man sehr einfach nachvollziehen, dass sie von ihm niemals einen militärischen Befehl akzeptieren würden und von daher würden sie ihn auch niemals militärisch grüßen.
Der Alte wäre wohl bald in Gedanken versunken auf seinem Feldbett eingeschlafen, hätte sich nicht die Tür zur Waschzelle geöffnet. Mehr durch Reflex als durch eine bewusste Entscheidung folgte Rossmanns Blick der Geräuschquelle, als er die Ursache jedoch genauer ins Auge fasste bereute er die Entscheidung schnell.
Im Türrahmen zu der Waschzelle stand die frisch geduschte Sandra Sismath, nackt wie der Imperator sie geschaffen hatte. Nur war es nicht die Frau, die noch vor einer Woche halbnackt im Waschraum der Späher wimmerte. Diese Frau war vital, sie strahlte so viel Kraft mit ihrem Körper und Selbstbewusstsein mit ihrem Gesicht aus, dass man fast davon geblendet werden konnte. Ihr Haar war nicht mehr zerzaust, sondern zu einem strammen Zopf zusammen gebunden und ihre Haut, obwohl von Natur aus immer blass gewesen, hatte auch keinen kränklichen Ton mehr, sie hatte ein frisches aussehen und glänzte richtig durch den Rest des Duschwassers, der wie Tau auf ihr lag. Auch wurde das weiß ihrer Haut nicht mehr von den blutroten Kratzern durchbrochen, da diese in der kurzen Zeit schon erstaunlich gut verheilt waren. Lediglich kleine, helle, rosa Streifen deuteten noch an, was passiert war.
Es dauerte nicht lange, bis sich der Blick der beiden Soldaten traf und sowohl Rossmann als auch Sismath sahen aus, als hätte ihnen ein Space Marine ohne Ankündigung eine saftige Ohrfeige verpasste.
Im Nachhinein könnte Rossmann schwören, dass dieser Blickkontakt mindestens eine Stunde zusammen mit dem peinlichen Schweigen, das im Raum hing bestand, aber Tatsache war, dass es nur zwei Sekunden dauerte. Sandras Gesichtsausdruck veränderte sich, bis sie aussah, als hätte man sie beim Klauen erwischt und ihre Hände schossen urplötzlich los, um Brüste und Scham zu verdecken. Mit einem Ausfallschritt nach hinten war sie wieder in der Waschzelle und knallte die Tür zu. Rossmann brauchte etwas, bis er die Fassung wiederfand und die ganze Situation verstanden hatte. „Du bist ein Schwein Walt!“, dröhnte es gedämpft aus dem Waschraum, „Was fällt dir ein, einer hilflosen Frau vor der Dusche auf zu lauern?“ Rossmann nahm das Gefecht auf, schließlich kannte er dieses Spiel: „Erstens bist du das letzte Lebewesen, das ich in diesem Universum als hilflose Frau bezeichnen würde. Zweitens ist das mein Quartier, mein Waschraum und mein verfluchtes Regiment, daher brauche ich nirgendwo zu ‚lauern’. Und drittens, warum bin ich hier das Schwein? Schließlich renne ich hier nicht splitterfasernackt in anderer Leute Quartieren herum um sexuelle Spannungen zu provozieren.“ Ein kurzes Schweigen, dann ertönte es gespielt verletzt: „Du hättest weggucken können!“ Rossmann nickte anerkennend, schmunzelte schelmisch und sprach leise zu sich: „Ja das hätte ich…“ „Das hab ich gehört du Ferkel!“
Das hätte Rossmann sich denken können, schließlich hatte er es mit einer Späherin zu tun. „Und wie lösen wir diese Situation jetzt Sandra? Du kannst nicht ewig in dem Waschraum bleiben.“ „Wie wir die Situation lösen? Ich sag dir Taktikgenie, wie wir die Situation lösen. Du wirst dich umdrehen, ich gehe heraus und ziehe mich an. So werden wir diese scheiß Situation lösen.“ Rossmann drehte sich brav um und gab Bescheid. Kurz darauf öffnete sich die Tür, wenn auch nur einen Spalt breit, damit Sandra sich davon überzeugen konnte. Eine Sekunde später öffnete sich die Tür ganz und das Tapsen nackter Füße war quer durch den Raum zu hören, doch etwa ab der Hälfte stoppte das Tapsen: „Ich schwöre dir Walt, wenn du auch nur daran denkst, auch nur einen Blick in meine Richtung zu werfen, breche ich dir so schnell das Genick, dass selbst deine Wächter dich nicht mehr retten können.“ Rossmann spielte Entrüstung: „Du drohst mir mit dem Tod, nach all dem was wir zusammen durch gemacht haben?“ Das Tapsen ging weiter: „Ich hab dein Leben oft genug vor deinem Schicksal bewahrt, da entstehen bei mir keine Gewissensbisse, wenn ich den natürlichen Lauf des Universums wieder einrenke.“ Wieder hörte das Tapsen auf, aber diesmal weil Sandra an ihrem Ziel angekommen war. Eine Schranktür öffnete sich mit leisen knarren und er konnte sie nach Klamotten kramen hören. „Ich weiß gar nicht, warum du dich jetzt noch so aufregst. Du tust fast so als könnte ich jetzt noch etwas entdecken, dass ich bei deiner kleinen Privatvorstellung vorhin übersehen hätte.“ Es dauerte nicht mal einen Augenblick, bis ihn der Schuh am Hinterkopf traf. Mit Tränen in den Augen und die pochende Stelle am Hinterkopf reibend ruderte Rossmann zurück: „Ist ja gut, den habe ich verdient. Aber du hast die leichten Ausgehschuhe genommen und nicht die Einsatzstiefel, heißt das, dass du mich immer noch gern hast?“ „Nein, deine Stahlkappenstiefel haben die Wächter heute heraus genommen, damit die geputzt werden. Du kannst dich übrigens wieder um drehen.“
Sie hatte sich einen einfachen Uniformdrillich aus seinem Schrank angezogen. Der Blaugraue Drillich war Sandra viel zu groß und sah an ihr vollkommen ausgebeult aus, stand ihr aber irgendwie. Rossmann ging nicht davon aus, dass sie irgendetwas darunter trug, da ihre Sachen schließlich noch im Späherquartier waren, aber er schämte sich auch für den Gedanken. Sie setzte sich aufs Bett und sah plötzlich sehr reumütig aus: „Tut mir leid wegen dem Schuh.“ Rossmann winkte ab: „Ach, man hat mir schon ein Boltgeschoss aus dem Brustkorb herausgeschnitten, da ist so ein kleiner Schuh unter Freunden nicht so schlimm.“ Sein Hinterkopf pochte immer noch ziemlich fies. „Ich wollte mich noch bei dir bedanken, für all das…“, Sandra war noch nie gut in solchen Gesprächen und es war auch nicht ihre Art, sich für etwas zu entschuldigen, aber Rossmann schüttelte den Kopf: „Für dich war das das Mindeste. Ich bin nur froh, dass es dir wieder besser geht.“
Man konnte sehen, wie das Gespräch für die Scharfschützin einen unangenehmen Punkt erreichte, an dem sie wie immer versuchte aus zu weichen: „Sag mal Walt, hat die Sache vorhin im Türrahmen eigentlich irgendetwas zwischen uns geändert?“ Rossmann schüttelte lachend den Kopf: „Du weißt das eine Beziehung zwischen uns nicht klappen kann, du bist einfach zu dominant. Ich als Befehlshaber eines ganzen Regiments kann doch nicht einer Frau im Bett das Kommando überlassen, was würden die Männer sagen?“
Rossmann und Sandra kannten sich schon seit einer Ewigkeit. Er war seit zwanzig Jahren im Dienst, sie seit sechzehn und von Anfang an waren sie nie wirklich weit von einander weg. Zum ersten Mal trafen sie zusammen, als sie auf einer Welt am östlichen Rand des Kolonialsektors im Kampf gegen Orkpiraten waren. Er war Feldwebel und man hatte ihm Sismath als Späher zugeteilt. Sie hatten beide schnell Gemeinsamkeiten festgestellt und kamen gut mit einander aus und allein das war schon ein Novum, denn die Späher galten bei den normalen Soldaten oft als arrogant und selbstherrlich. Sie wurden über die Jahre gute Freunde, aber nicht sexuell gesehen. Wenn man wie Sandra die einzige Frau in einem Regiment von zwölftausend Mann ist, welches im Feld oft über Monate nicht einmal den Ansatz von Brüsten sah, dann musste man sich etwas einfallen lassen um heil über die Runden kommen zu können. Manche Frauen in dieser Situation lassen sich mit hohen Offizieren ein, um von deren Schutz zu profitieren, andere trugen für solche Fälle immer eine Waffe mit sich herum, Sandra hatte jedoch einen anderen Weg gefunden. Sie gab sich einfach als, wie sie es bezeichnete, unausstehliches Miststück. Es gab Zeiten, in denen sie so herrlich am Fluchen war, dass selbst gestandenen Soldaten die Ohren flackerten. Jeden Versuch einer Anwandlung brachte sie durch ihre einmalige Art und Weise sofort zum erliegen und wenn sie mit Worten nicht mehr weiterkam oder der Möchtegern von Freier zu dreist wurde, packte sie die Fäuste aus und in dem Fall wollte Rossmann nicht in der Haut desjenigen stecken. Was der Alte jedoch nicht wusste, war ob es diese Art und Weise von Sandra war die ihn sexuell ‚abschreckte’ oder der Wille, das er sie lieber als Freund an seiner Seite wusste, den als Beziehung.
Durch die gemeinsame Vergangenheit konnte sie sich gegenüber ihm auch deutlich mehr herausnehmen als jeder andere im Regiment. Manchmal sprach sie mit ihm in einer Form, in der sie in anderen Regimentern wahrscheinlich schon wegen Respektlosigkeit erschossen worden wäre. Aber wehe dem, der meinte, er könne sich in ihrer Nähe diese Rechte gegenüber Rossmann selbst herausnehmen. So gab es einen Zwischenfall vor zwei Jahren bei einem der ersten Einsätze für die Imperiale Armee.
Sie sollten zusammen mit einem Regiment der Vostroyanischen Erstgeborenen eine Rebellenstellung auf irgendeinem Planeten ausräuchern. Rossmann, damals Hauptmann, wollte gerade seiner Kompanie den Angriff befehlen, als ein älterer Leutnant der Vostroyaner ankam. Die Vostroyaner waren ein verflucht arrogantes Pack, die die meisten anderen Regimenter nicht einmal als würdig erachteten an ihrer Seite zu sterben. Zu diesem Zeitpunkt der Schlacht war ein ziemliches Chaos ausgebrochen und die Funkverbindung war praktisch tot, deshalb hatte man diesen Leutnant los geschickt, um die vermeintliche Unordnung in Rossmanns Abschnitt wieder her zu stellen, was für ihn wohl so viel bedeutete, dass er das Kommando übernehmen sollte, da der Offizier im Abschnitt wohl gefallen war. Der Kerl platze also vollkommen unangemeldet in die letzte Einsatzbesprechung vor dem Angriff und machte sich nicht einmal die Mühe, die Rangabzeichen von Rossmann zu kontrollieren. Mit einer Selbstverständlichkeit las er Rossmanns Namen vom Namensschild ab und verlangte das Kommando. Sandra, die zufällig bei der Besprechung anwesend war, hätte ihm allein dafür die Nase gebrochen, dass er ihn nicht mit seinem Rang angesprochen hatte. Sie ließ den Leutnant dann so lange im Schwitzkasten, bis er eine vollständige und ordentliche Begrüßung eines ranghöheren Offiziers fertig gebracht hatte. Davon, dass der Abschnitt sich noch in Ordnung befand, brauchte er sich danach nicht mehr überzeugen.
„Wenn es dir nun wieder besser geht, kannst du natürlich jederzeit wieder zurück in die Quartiere. Jäger vermisst dich schon, weil er ohne dich bei den Übungen nicht gewinnen kann.“ Sandra nickte langsam, aber ihre Stimme wurde nun sehr leise: „Kann ich…kann ich vielleicht noch eine Nacht hier bleiben?“
Rossmann lächelte: „Natürlich:“
 
Langsam übertreibst du mit der Negativdarstellung meines Charakters. Der gute Schenk ist doch auch nur ein Etappenhengst.

Der Teil ist gut, und ich sehe auch, was du damit meinst, dass Sandra zum Hauptcharakter tendiert.
Naja. Ich hoffe jedenfalls, dass wir bald wieder mal eine Schlacht zu lesen haben, mir wird nämlich langsam langweilig. Aber ich will dir nicht in deinen Plot reinreden.
 
Hm, war sie nicht eigentlich Hauptfeldwebel?

Na egal, Feldwebel ist auch ok, auch wenn das komisch ist, wenn man bedenkt, wie weit Rossmann in der Zeit gekommen ist, in der sie sich schon kennen.

Sie ist nicht ganz 100%ig so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe, aber gefällt mir trotzdem. Ich musste an einigen Stellen im letzten Teil echt schmunzeln. Nur ihre Reaktion, nachdem er sie nackt gesehen hat, gefällt mir nicht. Ich hätte es besser gefunden, wenn sie einfach eiskalt weitergegangen wäre und sich angezogen hätte. Oder er einfach weggeguckt hätte, mit dem Gedanken, dass sie ihn fertigmachen würde, wenn er sie zu lange anguckt.
Dieses sich bedecken und Rumkeifen passt irgendwie überhaupt nicht zu dem "unausstehlichen Miststück". Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der sonst so hart ist wie sie, ein Problem damit hat, nackt zu sein. Eigentlich soll sie ja erst ausrasten, wenn jemand anzüglich wird.

Vermutlich ist es zu spät und ich will dir auch nicht reinreden, ist ja noch deine Geschichte. Aber ich fänds natürlich besser, wenn mein Charakter nicht zu einer sich genierenden Zicke wird. Auch wenn das nur gespielt war, passt es nicht. Lässt sich das noch ändern? Vielleicht so:

Auch wurde das weiß ihrer Haut nicht mehr von den blutroten Kratzern durchbrochen, da diese in der kurzen Zeit schon erstaunlich gut verheilt waren. Lediglich kleine, helle, rosa Streifen deuteten noch an, was passiert war.
Rossmann beeilte sich, die Augen in irgendeine Richtung zu lenken, bevor ihre Blicke sich trafen. Er wusste, dass sie ihn trotz des dämmrigen Lichts längst entdeckt hatte, ihre scharfen Sinne waren legendär und ihre Instinkte untrüglich, wenn es darum ging, ein mögliches Ziel auszumachen. Und Spanner standen auf ihrer Liste der lohnenden Ziele ganz weit oben, direkt unter Chaosabschaum.
„Was fällt dir ein, einer hilflosen Frau vor der Dusche auf zu lauern, du Schwein?“ Obwohl er damit gerechnet hatte, zuckte Rossmann vor der Wut in ihrer Stimme zusammen und zog die Schultern hoch. Manchmal war er sich wirklich nicht sicher, ob es ihr ernst war oder nicht. Es gab nur einen Weg, das rauszufinden; er musste das Spiel mitspielen, wenn es eins war. Wenn nicht, würde er gleich ein ernstes Problem haben.
„Du bist wirklich das letzte Lebewesen in diesem Universum, das ich als hilflose Frau bezeichnen würde." Als ihn weder ein hitziger Wortschwall noch ein kantiger Gegenstand traf, wagte er sich weiter vor. "Außerdem ist das mein Quartier, mein Waschraum und mein verfluchtes Regiment, daher brauche ich nirgendwo zu ‚lauern’." Hinter ihm ertönten tapsende Schritte. "Und drittens, warum bin ich hier das Schwein? Schließlich renne ich nicht splitterfasernackt in anderer Leute Quartieren herum um sexuelle Spannungen zu provozieren.“
Sandra hatte etwa die Hälfte des Raums durchquert, doch jetzt stoppte das Tapsen: „Ich schwöre dir Walt, wenn du auch nur daran denkst, auch nur einen Blick in meine Richtung zu werfen, breche ich dir so schnell das Genick, dass selbst deine Wächter dich nicht mehr retten können.“ Dazu war sie vermutlich sogar in der Lage. Rossmann spielte Entrüstung: „Du drohst mir mit dem Tod, nach all dem was wir zusammen durchgemacht haben?“ Das Tapsen ging weiter: „Ich hab dein Leben oft genug vor deinem Schicksal bewahrt, da entstehen bei mir keine Gewissensbisse, wenn ich den natürlichen Lauf des Universums wieder einrenke.“ Wieder hörte das Tapsen auf, aber diesmal weil Sandra an ihrem Ziel angekommen war. Eine Schranktür öffnete sich mit leisen knarren und er konnte sie nach Klamotten kramen hören. „Ich weiß gar nicht, warum du dich jetzt noch so aufregst. Du tust fast so als könnte ich jetzt noch etwas entdecken, das ich bei deiner kleinen Privatvorstellung vorhin übersehen hätte.“ Er hatte noch nicht einmal ausgeredet, als ihn der Schuh am Hinterkopf traf. Ja, sie war verdammt gut. Mit Tränen in den Augen und die pochende Stelle am Hinterkopf reibend ruderte Rossmann zurück: „Ist ja gut, den habe ich verdient. Aber du hast die leichten Ausgehschuhe genommen und nicht die Einsatzstiefel, heißt das, dass du mich immer noch gern hast?“ „Nein, deine Stahlkappenstiefel haben die Wächter heute heraus genommen, damit die geputzt werden. Du kannst mich übrigens wieder ansehen.“

wie gesagt, ich will dir nicht in die Geschichte reinreden, aber so hätte ich sie mir eher vorgestellt. Wenn du es nicht umsetzt, werde ich trotzdem weiterlesen 😉

Von dieser Kleinigkeit abgesehen, bin ich echt begeistert. Du wirst immer besser. Die neuen Teile gefallen mir wirklich. Hab alles, was ich so verpasst habe, eben in einem Zug gelesen. Ich habe mich ja schon viel zu lange nicht mehr gemeldet. Tut mir leid.

Achso: Das Kaffee schreibt man mit zwei "e"