so, weils in den letzten zwei wochen ja nix gab, aktuallisier ich diese woche etwas schnelelr
Rossmanns Chronometer fing laut an zu piepsen, als der kleine Maschinengeist zur eingestellten Zeit erwachte. Die Zeit war um und die Landung auf Sabbit I würde nun beginnen. Alle Kompanien hatten ihn mindestens vor einer Stunde benachrichtigt, dass sie vollständig an Bord eines Transporters waren und startklar seien.
Rossmann schaute den Piloten des Führungsschiffes an und nickte stumm. Ein paar Knöpfe wurden gedrückt und in allen Hangars der Gloria Deus ertönten gleichzeitig laute Sirenen. Vorgewärmte Triebwerke wurden zu brüllendem Leben erweckt und tausende Tonnen Stahl setzten sich in Bewegung, als die über sechzig Landungsboote ihre Buchten verließen und ins kalte All abtauchten. Zeitgleich setzten auch andere Großtransporter rund um Sabbit I ab, jedoch war dieses Spektakel nicht einmal ansatzweise mit der Invasion von Cociaminus zu vergleichen, schließlich war es eine willkommene Invasion ohne orbitales Bombardement oder Massenlandungen.
Feldwebel Bär war einer der ganz harten, ein Truppführer der Sturmpioniere. Wie jeder Feldwebel dieser erlesenen Einheit wurde der muskelbepackte Soldat von einem Schleier des Ruhmes umgeben. Er warf sich ohne Rücksicht in die mit Abstand härtesten Nahkämpfe und zuckte dabei nicht einmal mit der Wimper. Er hatte sogar einmal einem Mutanten mit seinem Grabenhammer den Kopf eingeschlagen, der die Körpermaße eines mutierten Ogryn hatte. Damals war er ohne zu Zaudern in die Bresche gesprungen um den Hauptmann der fünften Kompanie zu retten und hatte dafür von Oberst De La Rey persönlich das rheinländische Ehrenkreuz zweiter Klasse erhalten.
Aber wenn er vor irgendwas im Imperium Angst hatte, dann vor dieser verdammten scheiß Uhr mit ihren Roten Ziffern, die im Frachtraum des Transporters hing und langsam, aber erbarmungslos runterzählte.
Zugegeben, es war weniger die Uhr, vor der er Angst hatte, sondern mehr das Ereignis, dass
mit ihrem Ablaufen zusammenhing. Die Uhr zeigte die Zeit an, die noch blieb, bis der klapprige Transporter in die Athmosphäre eintauchen würde. Koch hatte so wie so schon seit Ewigkeiten Angst bei Landungsflügen, weil er sich in den großen Metallkästen vollkommen hilflos fühlte, aber als er die Schiffe gesehen hatte, die sie diesmal benutzen würden, hätte er sich fast verweigert.
Aber es war schließlich ein Befehl vom Oberst und vom Hauptmann gewesen. Wo käme er denn dann hin, wenn er sich wegen so etwas verweigern würde?
Feldwebel Bär schluckte schwer. Die Uhr war auf Null gelaufen und die Vibration setzte ein. Die verdammte Vibration, die ausreichen würde, um das gesamte Imperium zu erschüttern und höchst wahrscheinlich diesen durch Dreck zusammengehaltenen Seelenverkäufer an der Atmosphäre zerschellen zu lassen. Die Deckplatten und die Seitenwände begannen schon bedenklich zu schwanken. „Beim Imperator!“, brachte Bär noch heraus, bevor er sich vor Angst in den Gurten verkrampfte.
Obwohl Major Schneider als Kommandant der Truppen im Transporter das Recht hatte in der Vibrationsgedämpften Pilotenkanzel mit zu fliegen, war er froh, dass sie die Atmosphäre schnell durchstoßen hatten. Selbst in der Kanzel waren die Schwingungen und das Dröhnen der Vibrationen schrecklich und er wollte sich nicht wirklich ausmalen, wie es seinen Männern jetzt ging. Innerlich machte er sich eine Notiz, dass er beim Aussteigen die neuerliche Rutschgefahr auf dem Truppendeck beachten musste, nichts war peinlicher als ein Major, der sich in die Hinterlassenschaften seiner Männer legte.
Die Transportschiffe waren mittlerweile so tief gefallen, dass sie nur noch einige wenige Kilometer über dem Boden dahinrasten und somit die Details des Bodens ersichtlich wurden. Die Oberfläche erinnerte Schneider sofort an die weiten satt grünen Wälder von Rheinland, in denen er aufgewachsen war. Sicher, der Farbton des Blattwerks war nicht der selbe, es fehlten die weiten und natürlichen Lichtungen und mit Sicherheit würde es dort unten Bäume geben, von denen er nicht einmal gehört haben würde, aber dennoch.
Er hatte schon immer scharfe Augen gehabt, manche nannten ihn sogar Bussard, weshalb er sich auch an den Details erfreuen konnte, die anderen bei einem so rasanten Überflug in solchen Höhen mit Sicherheit entgangen wären. Schneider bemerkte kleine Bäche und Flüsse, die sich in aller Ruhe durch das dichte Grün schlängelten, Felsansammlungen, die , wie um den Bäumen auf dem Weg zum Licht zu trotzen aus dem Blattwerk stolz hervorbrachen. Ab und zu konnte man bei sehr genauer Betrachtung sogar einige Feldwege und Gehöfte in mitten des schier endlosen Waldes erkennen. Aber die Straßen waren leer und die Gehöfte schienen verlassen. Die Evakuierung war wohl schon weit fortgeschritten.
Nach etwa einer halben Stunde Flug veränderte sich die Landschaft plötzlich. Das Grün nahm zwar nicht ab, aber die Anzeichen für Menschliches Leben häuften sich. Immer öfters tauchten Höfe und winzige Siedlungen auf, auch wenn die Abstände zwischen ihnen immer noch etliche Kilometer betrugen. Die kleinen Feldwege begannen sich zu verbinden und gingen irgendwann in einer befestigten Straße über, der das Landungsboot zu folgen schien und dann sah Schneider ihn, den Hirtenberg.
Der Hirtenberg war die Ordensfestung der Sororitas. Ein enormer, felsiger Hügel, auf dessen Plateau ein gewaltiges Bauwerk errichtet wurde. Schon von sehr weiter Entfernung konnte man erkennen, wie der Hügel majestätisch aus dem sonst eher flachen, wenn auch felsigen Boden hervorbrach. Eine eindrucksvolle Mauer umrundete das gesamte Plateau, gespickt mit etlichen gotischen Rundtürmen und starken Zinnen, doch so mächtig die Mauer auch schien, sie war nichts im vergleich zum Bergfried der Anlage. Aus schweren Granitblöcken errichtet, jeder so groß wie ein Kampfpanzer und mit Panzerung aus Stahl und Ceramit verstärkt erhob sich eine prächtige Anlage, halb Burg halb Kathedrale. Zwei gewaltige Türme, genauso dekorativ, wie tödlich rahmten den Vorderteil der Feste ein, während zwei gedrungene Türme den halbrunden Abschluss des Schiffs deckten. Etliche Erker waren über das Bauwerk verteilt und auch mit dem bloßen Auge konnte man von weitem schon die vielen Schießscharten und Geschützstellungen erkennen. Mächtige Banner flatterten von den Türmen und Zinnen und machten jedem unmissverständlich klar, dass man Imperialen Boden betrat.
Vor der Burg erstreckten sich weitläufige Felder, mühselig dem Wald und dem felsigen Boden abgerungen und wahrscheinlich seit vielen Generationen von seinen Bauern gehütet und besorgt. Die Ernte schien schon länger eingefahren zu sein, den die Felder waren meist gepflügt oder lagen für spätere Bearbeitung brach. Zwischen den Feldern und dem Hirtenberg lag dann schließlich noch eine schmale Siedlung, die sich zwar um den ganzen Berg zu erstrecken schien, sich aber vor allem am Aufgang zum Festungstor konzentrierte. Der Baustiel der Siedlung war größtenteils Feudal und setzte sich aus Fachwerk und einigen wenigen Schiefersteinbauten zusammen. Aus einigen der Behausungen traten weiße Rauchfahnen langsam aus den Schornsteinen hervor und sorgten für einen behaglichen Gesamteindruck. Es sah geradezu malerisch aus, hätte man nicht die ganze Zeit den drohenden militärischen Konflikt im Hinterkopf.
Mittlerweile waren die Führungsboote, zu denen auch Major Schneiders gehörte, schon bis auf wenige Kilometer an die Festung heran gekommen und hatten deutlich abgebremst. Auf einigend er Felder konnte man nun grüne Rauchmarkierungen erkennen, die die Landezonen ausweisen sollten.
Das erste Rheinland setzte zur Landung an und noch bevor das erste Schiff den Boden berührte, wusste Major Schneider, dass es sich lohnen würde, für diesen Ort zu kämpfen.
Das Schiff des Obersts war das erste, welches mit dem Landeanflug begann. Bedächtig gleitete es immer tiefer auf einen der großen Äcker zu, den Bug leicht angehoben. Als schließlich die vier großen Landekufen aufsetzten, zitterte die Erde, da sich nun viele hundert Tonnen Stahl auf sie stützten. So verharrte das Schiff einige Zeit lang und während im Hintergrund weitere Transporter mit kleinen Erdbeben aufsetzten, begann Dampf aus den unzähligen Rohren und Öffnungen zu schießen, um im inneren den Druckausgleich zu ermöglichen. Während das Schiff so verharrte konnte man eine kleine Prozession, vielleicht zwanzig Gestalten, erkennen, die sich dem großen Ungetüm aus Stahl näherten. Banner flackerten heftig im Wind der Schiffsabgase und der ein oder andere Hut machte sich selbstständig.
Irgendwann verstummte das Landungsboot. Die Triebwerke starben mit leisem Fauchen und die letzten weißen Dampfwolken säuselten aus den Leitungen. Es verstummte aber nur kurz, den unter dem lauten heulen einer Fabriksirene und vom Zischen protestierender Hydraulik begleitet, begann sich langsam die große Frontluke zu öffnen. Manche Schiffe im Hintergrund begannen schon diesen Vorgang zu kopieren, während an anderer Stelle immer noch Schiffe landeten. Als die große Rampe des Schiffes schließlich mit leiser Erschütterung aufsetzte hatte sich die kleine Prozession des Empfangskomitees schon um sie versammelt, in Stiller Erwartung derjenigen, die nun dort herunter kommen würden.
Und sie kamen. Zuerst nur einer, ein Mann mit wehendem grauen Umhang, der vor einer kleinen Abteilung her marschierte, die Stolz die Regimentsflagge in die Luft hielten. Aber dann kamen sie alle, Reihe um Reihe marschierten die grau gewandeten Gestalten aus dem Inneren des Transporters heraus, als ob der Strom nie versiegen würde. Das Lasergewehr stramm vor der Brust und die schwere Gasmaske wie eine zweite Haut aufgesetzt, kam die erste Kompanie in perfektem Gleichschritt die Rampe herunter.
Während Rossmann und sein Stabstrupp sich auf das Empfangskomitee zu bewegten, als sie am Ende der Rampe angekommen waren, machte die erste Kompanie einen perfekten Schwenk nach rechts, um sich auf einem großen, noch freien Feld zu versammeln.
Der Alte war schon fast bei der Prozession, als er seinen Stabsfeldwebeln den Halt befohl und sich an De Vall wandte: „De Vall, dass hier wird wahrscheinlich länger dauern. Ich will, dass während meiner Abwesenheit sämtliche Ausrüstung aus den Transportern entfernt und dann verstaut wird. Wenn das erledigt ist, sollen sich alle Kompanien versammeln. Ich werde dann Lautsprecher brauchen. Ach und sagen sie Major Hauser, dass er nicht an der Versammlung teilnehmen braucht. Ich will, dass die Späher sofort das umliegende Gelände erkunden.“ De Vall salutierte und setzte sich wie immer sofort in Bewegung, während er schon begann, an seinem Funkgerät zu drehen und zu schrauben.
Rossmann drehte sich zum Komitee um und warf den ersten genauen Blick darauf. Es waren zwanzig Personen, von denen die Hälfte sofort als schmückendes Beiwerk zu erkennen war. Fahnenjunker, Trompeter sowie die üblichen Weihrauchschwenker und Ehrenwachen. Die andere Hälfte war jedoch hoch interessant.
Zuerst ins Auge vielen natürlich die drei Schwestern der Sororitas. Die Frauen waren etwa so groß wie Rossmann selbst, also ungefähr ein Meter achtzig, waren aber, zumindest soweit er beurteilen konnte, deutlich stärker gebaut als er, auch wenn die Servorüstungen den Eindruck natürlich verfälschten.
Sie hatten pechschwarze Haare, die bei allen in einem simplen Topfschnitt gehalten waren und so ein autoritäres Gesicht umrahmten. Elegante Servorüstungen meißelten jegliches Detail ihrer Körper in nahezu unzerstörbare Formen und ließen keinen Zweifel daran, dass man es hier nicht mit schwachen Frauen, sondern mit einigen der stärksten Kämpfern des Imperiums zu tun hatte. Die Waffen, die die drei trugen verstärkten diesen Eindruck noch um ein vielfaches. Zwei von ihnen trugen Bolter, die definitiv keine Gardeversionen waren. Rossmann glaubte nicht einmal, dass er die edel verzierten Kunstwerke überhaupt hätte tragen können, geschweige den abfeuern und seine eigene Boltpistole sah dagegen aus wie ein Kinderspielzeug. Die mittlere Schwester trug anstatt eines Bolters ein Schwert in der Scheide an ihrer linken Seite. Anhand der Länge der reich verzierten Scheide tippte Rossmann auf einen Anderthalbhänder. Der Griff war ein wahres Meisterwerk und Rossmann hatte solche Handwerkskunst bisher nur bei den Waffen von Generälen oder Marschällen gesehen. Er schämte sich schon fast ein wenig für sein Standardenergieschwert.
Gleich neben den Schwestern stand ein Mann, den Rossmann nach seinen Informationen als Kardinal Firnis identifizierte. Es war ein uralter Mann, welcher da in der mit Goldfäden bestickten Seidenkleidung steckte und sich schwer auf seinen Kardinalsstab stützen musste. Unter der schweren Kopfbedeckung lugte ein Gesicht hervor, dass aus Falten zu bestehen schien und den Eindruck machte, als würde es zerlaufen. Bei den Augen stutzte Rossmann jedoch. Rossmann hatte in seinem Leben gelernt, dass man Menschen oft nach ihren Augen beurteilen konnte und die Augen dieses Mannes passten definitiv nicht zum Rest seines Körpers. Er hatte einen scharfen Blick und das tiefe grün strahlte Intelligenz aus wie eine Laserpistole.
Die nächsten drei in der Reihe waren an ihren grün-braunen gefleckten Uniformen klar als Militärs zu erkennen und da die anderen Regimenter erst im Laufe der Woche eintreffen würden, musste es sich wohl um PVS handeln. Der mittlere trug eine Offiziersmütze, weshalb er ihn als Anführer vermutete, auch wenn ihm die Rangabzeichen unbekannt waren. Die Männer waren stark gebaut, wenn auch nicht sehr groß und hatten einen dunklen Ton. Ihre Gesichter waren kantig und wettergegerbt, strahlten aber eine Zuversicht aus, die dem Alten gefiel. Es war jedoch etwas verwunderlich, da Rossmann gar keine Informationen über PVS Streitkräfte in diesem Gebiet hatte.
Die letzten drei schließlich waren Abgesandte des Administratums. Fett, glatzköpfig und bleich wie ein Stück Pergament waren sie klassische Vertreter ihrer Gattung. Sie alle hatten bionische Implantate, die wohl als Schreibhilfen und erweiterte Gedächtnisspeicher dienten und alle grinsten sie ihn unterwürfig an.
Rossmann trat vor und salutierte: „Oberst Rossmann vom ersten Rheinland meldet sich mit zwölftausend Mann bereit zur Verteidigung.“ Der fetteste der Administratumsabordnung trat sofort vor und nahm schon tief Luft um etwas zu sagen, wurde aber von der Schwester mit dem Schwert scharf von diesem Vorhaben abgehalten. „Ich danke ihnen und dem großen Kriegsmeister, dass uns so schnell Hilfe bei der Verteidigung dieser Welt geschickt wurde. Ich bin Schwester Principalis Damokles, die Oberin dieser bescheidenen Niederlassung und das hier sind die Schwestern Josefine und Siglin, meine ersten Kriegerinnen.“ Sie zeigte mit einer Handbewegung auf die beiden anderen Sororitas. Ihre Stimme hatte etwas angenehmes, fand Rossmann. Es war das erste mal, dass er die Stimme einer Sororita gehört hatte und er hatte sie sich eigentlich immer ganz anders vorgestellt, viel tiefer und rauer.
Damokles ging nun auf ihn zu und schüttelte ihm die Hand: „Wir sind wirklich froh, dass sie und ihre Männer hier sind um uns im Folgenden bei zu stehen und ich möchte sie eben mit den wichtigsten Personen betraut machen, damit wir schnell zu den wichtigen Dingen übergehen können.“ Sie wartete keine Reaktion von ihm ab, sondern ging einfach mit ihm von Gruppe zu Gruppe. Die direkte Art der Schwester gefiel Rossmann, zudem er nicht viel von Formalitäten hielt. „Das ist Kardinal Firnis, der Behüter der Pilgerstätte unserer heiligen Beati und des heiligen Fausturnus.“ Der alte Mann machte eine Segnungsbewegung mit den zitternden Fingern seiner Hand und lächelte, beziehungsweise verschob ein paar Falten in dem Bereich, wo der Mund sein sollte, Rossmann war sich da nicht so sicher. Die Augen des Mannes funkelten ihn an. Damokles ging weiter zu den Soldaten: „Das hier ist Präfekt Curze, er führt die dreitausend Mann der PVS und die Miliz in Hirtenberg an.“ Curze salutierte und Rossmann erwiderte den Gruß um gleich darauf eine Frage zu stellen: „Ich bin für jede Waffe am Wall dankbar Präfekt Curze, aber bitte verstehen sie meine Verwunderung, nach den Informationen des Oberkommandos müssten sie doch die zivilen Ballungsräume verteidigen.“ Curze lächelte: „Herr Oberst, das nächste Zivile Ballungszentrum liegt etwa neunhundert Kilometer weit weg und meine Leute kommen alle aus der direkten Umgebung. Warum sollten wir so weit reisen, wenn wir hier unsere Familien und unsere Heimat genauso gut verteidigen können?“ Rossmann nickte. Ihm gefiel die Einstellung des Mannes.
Zu guter letzt kam Schwester Damokles zu den Adepten, schien hier aber kurz angebunden zu sein: „Und wenn ich ihnen jetzt noch den edlen Adepten Helmbert vorstellen dürfte. Er ist der Oberste, verbliebene Schreiber in diesem System.“ Wieder holte der fette Adept Luft für einen neuen Anlauf, diesmal warf Schwester Damokles jedoch einen so vernichtenden Blick zu, dass selbst Rossmann das Blut in den Adern gefror. Helmberts Versuch zu sprechen wurde nun schon zum zweiten Mal im Keim erstickt, was den Adepten sichtlich wütend machte, aber er schwieg.
Schwester Damokles sah ihn wieder direkt an: „Wie sie wissen, haben wir als Teil unserer Abmachung zur Rettung dieser Welt verpflichtet, die Befehlsgewalt der Imperialen Armee an zu erkennen. Sie als Oberbefehlshaber frage ich nun, was die ersten Schritte sein sollen?“ Rossmann brauchte nicht lange überlegen: „Zuerst brauche ich wenn möglich Quartiere für meine Männer innerhalb des Walls, zumindest für die nächsten Tage. Dann natürlich einen Ort für unsere Vorräte. Ich brauche Ortskundige, die meine Späher mit dem Gebiet in mindestens fünfzig Kilometern Abstand vertraut machen, wenn möglich hundert Kilometer. Sobald das Adeptus Mechanikus in den nächsten Tagen mit dem Material eintrifft, könnte ich Leute gebrauchen, die bei den Schanzarbeiten helfen. Wir müssen mindestens zwei Verteidigungslinien um den Hirtenberg befestigen und je schneller wir das schaffen, desto mehr nutzbare Zeit haben wir, bis der Erzfeind landet und diese Zeit können wir gut gebrauchen. Und zusätzlich bräuchte ich Informationen über die Defensivkapazitäten der Festung und den eingelagerten Vorräten.“ Schwester Damokles gab ihren beiden Mitschwestern einige Anweisungen und diese setzten sich sofort in Bewegung: „Ihre Männer werden sofort die benötigten Informationen über die Quartiere und die Lagerstätten bekommen. Präfekt Curzes Männer werden ihnen dann beim Abladen helfen. Wenn sie wünschen, können sie derweil persönlich mit mir zur Festung heraufkommen und sich von unseren ‚Defensivkapazitäten’ überzeugen.“ Rossmann nickte und die Szene setzte sich in Bewegung.