Schneller Spielen, Spielfluss verbessern - Welche Tipps habt ihr?

Arellion

Tabletop-Fanatiker
26 Mai 2003
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Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass man im Idealfall all seine Stratagems auswendig kennt.
Selbstverständlich geht es mit absoluter Regelkenntnis schneller. Gerade der Gelegenheitsspieler, der vielleicht auch mehrere Armeen im Wechsel aufs Feld bringt, dürfte sich da aber häufig schwer tun. Und zumindest eine Erinnerungshilfe kann sicher so oder so nicht schaden.
 
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beetlemeier

Hüter des Zinns
28 März 2016
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Da sind sicher viele sinnvolle Tipps und Hinweise dabei!

Die gehen mE aber alle in die Richtung: "Wie kann ich das Spiel unter -mehr oder weniger- vollständiger Verwendung der aktuellen Regeln spielen?"
Unter dieser Prämisse kann der Kauf einer Schachuhr und die Erstellung von Tabellen usw. sicher sehr sinnvoll sein.

Ne andere Herangehensweise wäre auch:

Kürze die Regeln soweit, bis Du ein -reduziertes- Level gefunden hat, dass Dir und auch Deinem Gegenüber Spaß macht!

Ich zB habe für mich in den Jahren der 8. Edition einsehen müssen, dass ich mit 2-3 Spielen im Jahr einfach keine Routine in das Ausmaß der momentanen Regeln reinbekomme. Da kann man zwar die Grundregeln erfassen, aber sich alles weitere anzueignen, ist halt effektiv nur im Spiel und nicht beim "Regelnlernen" möglich...

Beim letzten Spieltag war im 1. Spiel für mich mal wieder alles völlig überfrachtet mit strategems, Sonderegeln, Chapterregeln usw.; dazu irgend ne Mission, die einen taktisch und strategisch von Anfang an überfordert usw., was für keinen echten Spielspaß sorgte.

Beim 2. Spiel haben wir dann wirklich alles an (mE) Ballast rausgeworfen; nur noch das galt, was auf den Datasheets steht, keine Extra-Kärtchen oder andere Bücher mehr.
Das mag dann für viele mit mehr Zeit und Erfahrung zugegeben eine stumpfe Sache sein, für mich persönlich war es tatsächlich eine der wenigen wirklich unterhaltsamen Erfahrungen in WH40K und endlich mal ein Spiel, wo ich zeitlich mehr würfeln und Figuren rücken durfte als Regeln lesen musste...🥳

Vielleicht ist das ja auch für Dich, @Gaukli, ein überdenkenswerter Ansatz...
 
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Gaukli

Codexleser
25 Februar 2017
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Danke auch für diese Ideen. Ich probiere gerade, in die andere Richtung zu gehen - also regeltechnisch fit zu werden, Einheitenwerte auswendig zu lernen, Sonderregelungen in den Blick zu bekommen etc. (Das passt auch ganz gut zu dem Umfeld, in dem ich spiele.) Aber genau das, was du beschreibst, wäre auch meine Herangehensweise, wenn ich wirklich nur sehr selten, also z.B. 2-3 im Jahr spielen würde.
 

KharnForever

Regelkenner
2 Juli 2017
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Mal n Tipp von mir wobei es bei uns immer hakt.

Armeelisten:

Ich weiß, das sieht jeder anders aber ich drucke grundsätzlich für mich und meinen Mitspieler eine Armeelist aus. Da sind dann auch die Regeln und Profilwerte enthalten.

Viele bei uns nutzen aber z.B. Battescribe nur noch auf dem Handy oder Tablet. Wenn ich dann nach einem Profilwert frage, ist jedesmal das handyraus kramen, App starten, scrollen zum Teil echt nervig, besonders wenn dann raus kommt "Oh bin doch in der Zeile verrutscht" oder "Meine Fira warrior hatten 25 Mann, battlescribe hat aber nicht gesagt, dass das nicht geht".

Wenn ich dann man eine Fraktion spiele, die ich auch nicht so beherrsche ist das Frage Chaos vorprogrammiert ;)
 
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Gaukli

Codexleser
25 Februar 2017
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Ja, mir ist auch schon aufgefallen, dass meine Gegner eher keine Liste ausgedruckt dabei haben. Für mich macht es das Lernen etwas schwieriger, weil ich dann weniger gut nachvollziehen kann, was da gerade passiert. Beim letzten Mal hatte ich den Spieler um einen Ausdruck gebeten und konnte dann auch in seinem Zug mal ein bisschen schauen, welche Reichweite seine Waffen haben etc. Ich selbst drucke meine Liste (bisher) immer aus.
 

DuderusMcRulerich

Fluffnatiker
17 Oktober 2017
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Das wichtigste ist natürlich möglichst alles an Grundregeln und deiner Regeln auswendig zu können. Nachlesen kostet immer am meisten Zeit.

Ein Tipp der noch nicht genannt wurde, soweit ichs nicht übersehen habe:
Nutze die Zeit deines Gegners.

Selbst bei Armeen die etwas größer sind (zb um die 140 Modelle) ist oft der bremsende Faktor nicht etwas zu tun, sondern zu wissen was man tun will.
Im Zug meines Gegners nutze ich die ganze Zeit schon um mir meine Optionen zu überlegen.
In der Regel kennst du am Ende der gegnerischen Schussphase 80% deiner Units die du verfügbar hast und wo die Ziele stehen die sie angehen wollen.
Es kommen noch die charges, aber da kann man meistens sehr gut vorher sagen wie es dann nach der Nahkampfphase aussieht. Damit kann man shconmal planen.
So kann man sich die ganze Zeit schon überlegen welches Modell welche Aktion vornehmen möchte. Wenn der gegnerische Zug endet solltest du schon zu 90% wissen welche Bewegungen du machen willst, welche Schussoptionen deine Modelle haben, und welches Modell auf welches Ziel schießt. Inklusive der "Fallback" pläne, falls man mal über- oder unterwürfelt.

Die Fähigkeit zu erlangen wird dir massiv viel weiterhelfen. Nicht nur was Zeitersparnis angeht, sondern auch was sicherheit angeht. Wenn du zum Start deines Zuges schon einen soliden plan hast den du in deinem Zug dann runter spielst, dann gehst du mit breiter Brust in die Runde und kannst sie souverän spielen. Unsicherheiten kosten immer Zeit. Man denkt doch noch 2 mal nach, liest doch nochmal durch ob es nicht irgendwas gibt was einem hilft und tut sich schwer sich zu entscheiden.

Das zweite ganz wichtige ist 0815-Mechaniken zu haben.
Um ein Beispiel zu nennen: Ich habe in der letzten ars Bellica Saison Cadia (Pask) gespielt.
Dabei gibts es einfach ein paar standard movement kombinationen die ich drin habe. Wie screene ich meine Panzer richtig mit welchen Units. Wie ist das Positions-Verhältnis meiner 3 Leman Russe, damit die Befehle klappen. In welchem Verhältnis stehen meine Infantery Squads zu meinem Platoon Commander, damit die Befehle klappen. Ich weiß genau wie ich meinen advance machen muss und wie ich die conga-line ziehen muss, wenn ich vorhabe mit 2 Squads in 2 Richtungen per "movemovemove" weiter zu gehen, obwohl ich nur 1 Officer habe. Ich weiß in welcher Reihenfolge ich die Units advancen muss damit keine der anderen zu weit davon rennt und außer Befehlsreichweite rennt etc.
Wenn man sowas "aus dem ff" kann, ohne darüber nachdenken zu müssen, dann spart man Zeit. Denn Conga-lines messen, äbstände von modellen im screen zu messen und zu überlegen wie die optimale position ist, kostet zeit.
Daneben hat es den selben effekt wie oben. Wenn du vorher schon weißt wie du es richtig machst, musst du "live" nicht nachdenken/nachrechnen wie du es machst. Das gibt die Sicherheit, das spart Bedenkzeit und rüstet dich mit selbstvertrauen aus, was dir am Ende Zeit und Nerven spart.

Und am Ende des Tages macht es dich auch zu einem besseren Spieler. Wenn du deine Konzentration und Denkkapazitäten für "standard aktionen" nicht brauchst, dann kannst du sie besser investieren um die besonderen Plays zu sehen. Und das ist was spiele oft wenden kann. Ein besonders smartes Movement sehen, einen raffinierten charge sehen um etwas weg zu binden, eine gute Position sehen um dem Gegner unlösbare(schlecht lösbare) Aufgaben zu stellen. Darein willst du deinen Hirnschmalz stecken. Der Rest muss nebenbei funktionieren wie atmen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gaukli

Codexleser
25 Februar 2017
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Ich freue mich, dass hier immer noch gute Ideen reingebracht werden (y) Die Planung im gegnerischen Zug scheint mir auch ein ganz klares Entwicklungsfeld für mich zu sein. Bisher bin ich da häufig eher so als Tourist unterwegs und genieße die schöne Aussicht (respektive ärgere mich über die verlorenen Modelle). Aber da könnte ich schon einmal klarer vorausplanen. Ist natürlich auch so eine Einsteigersache: In den ersten Partien schaue ich natürlich erst einmal, was geht in diesem Spiel überhaupt. Und was kann eigentlich mein Gegner. Sobald man beim anderen nicht mehr zuschaut, um das Spiel zu lernen, hat man die Kapazitäten frei, um schon einmal in die eigene Zukunft zu schauen.

Den Hinweis, bestimmte Standardzüge/-taktiken zu üben, bis sie routiniert abgespult werden können, finde ich auch sehr gut.

Gerade im Hobbyladen konnte ich auch so einen Reichweiten-Zollstock einpacken:

Latte.jpg


Ein paar neue Würfel für 3x10 leicht erkennbare Würfelstapel sind auch im Sack. Bin gespannt darauf, wie irre schnell das jetzt demnächst laufen wird 😄
 

DuderusMcRulerich

Fluffnatiker
17 Oktober 2017
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Solche Mess-Schablonen wie dieses sind wahnsinnig gut. Spätestens wenn man Units maximal ausbreiten will ist man mit einem Maßband aufgeschmissen. Auch für feinarbeit im Nahkampf, wo man genau in 1" oder außerhalb von 1" sein will ist es sehr hilfreich.
Falls dir mal irgendwo eine über den Weg rennt die eine 9" lange Kante hat, hol sie dir. Die sind sehr rar gesäht, ich habe meine als merge von Alliance Open gekauft. Aber 9" ist tatsächlich eher als 6" interessant, zumindest für mich.

Was man auch noch anmerken muss: Playing on intend beschleunigt das Spiel massiv und das wird auf Turnieren auch viel gemacht.
Wenn mir gegenüber ein erfahrener Spieler steht und zB einen Charge so gestalten will, dass er eine Einheit von mir tri-pointen kann, dann wird nicht jede figur auf den mikrometer außerhalb oder innerhalb von 1" gestellt. Wenn der charge roll liegt, wird einmal kurz gesprochen wie sich die 3-4 entscheidenen puppen bewegen. Beiden Seiten ist klar ob es am Ende des Tages gehen wird. Wenn man sich einig ist , dann wird round about geschoben, einmal angesagt: "diese eine Figur ist innerhalb von 1 zoll und der Rest außerhalb". Und dann werden pile und consolidate runtergespielt. Jede figur einzeln messen ist immer absolut ungenau und führt zu diskussionen. Wenn beiden vorher der plan klar ist, können beide Spieler erkennen ob der bei einem chargewurf von XY funktioniert. Und beide sehen zB vorher: "Wenn du einen meiner Figuren Guardsmen killst dann klappts, wenn du 2 killst, dann kann ich alle eingekreisten entfernen und bin nächste runde frei".
Ist etwas schwer von außen zu beschreiben. Aber vielen vernünftigen Turnierspielern ist klar, dass einzelne Messungen step by step machen im Zweifel ungenauer ist, also vorher, ohne die Figuren zu bewegen, einmal abzumessen. Liegt ja in der natur der Sache. Ist natürlich trotzdem wichtig zu wissen wie es step by step geht, damit man sich die Zeit hinterher sparen kann.
 
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Arellion

Tabletop-Fanatiker
26 Mai 2003
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Zum Thema Messwerkzeug: GW hat in etlichen Boxen diese 12-Zoll-Stäbe aus durchsichtigem Plastik. Ich habe mir ein paar zurechtgeschnitten auf 9 Zoll. Davon kann man problemlos mehrere aufs Feld legen, um für Reserven mögliche Bereiche schnell und eindeutig einzugrenzen. Das spart auch viel Zeit und man hat die Hände frei, um die Modelle zu platzieren. Und die übrigen 3 Zoll sind perfekt zum Nachrücken etc.
 
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Ikarus dV

Blisterschnorrer
16 März 2018
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Zum Thema Messwerkzeug: GW hat in etlichen Boxen diese 12-Zoll-Stäbe aus durchsichtigem Plastik. Ich habe mir ein paar zurechtgeschnitten auf 9 Zoll. Davon kann man problemlos mehrere aufs Feld legen, um für Reserven mögliche Bereiche schnell und eindeutig einzugrenzen. Das spart auch viel Zeit und man hat die Hände frei, um die Modelle zu platzieren. Und die übrigen 3 Zoll sind perfekt zum Nachrücken etc.
Jarp, kann ich auch empfehlen. Bringe, wenn ich mit Reserven spiele, immer meine selbstgebastelten 9 Zoll Stäbe mit, die sind schneller und genauer.
 

Shub Niggurath

Hüter des Zinns
28 November 2014
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Ein Würfelturm oder ein Tablett scheinen mir dann aber auch eine kluge Anschaffung. Wenn man auf der Platte würfelt, muss man ja doch immer mal einen entsprungenen Würfel aus einer Ecke fischen. Gerade wenn man sich auf abgezählten Würfeln verlässt, macht es Sinn, dass von denen keiner unbemerkt verloren geht.
 

Arellion

Tabletop-Fanatiker
26 Mai 2003
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Bei denen muss man teilweise vorsichtig sein: Zumindest die älteren (=roten) habe ich mal neben ein Zoll Maßband gelegt und die sind signifikant kürzer!!!
Habe ich nie überprüft, aber das kann durchaus sein. Wobei die ja insbesondere Anfänger gar nicht mehr haben dürften. Die sind achon ziemlich lange aus dem Programm. Und die aktuellen sind exakt bemessen.