@Omach:
Für mich es nur der Schlusssatz unverständlich, bitte nochmal umschreiben, KOG.
Das ist wohl wirklich zu kompakt verarbeitet, ich versuche es etwas ausführlicher, auch wenn ich in Gefahr laufe, zu wiederholen:
Unser erkenntnistheoretischer Ansatz, den wir benötigen, um abstrakte Regeln zu verstehen, macht natürlich gewisse Grundannahmen erforderlich.
Die richtige und angemessene Folgerung, die wir ohne weitere Erfahrung schließen können, ist hier folgende: "Wenn im Regelwerk von einem 'model' die Rede ist, dann ist die Rede von einem mit Spielwerten und Eigenschaften versehenen Korpus auf dem Spielfeld, das nicht weiter individualisiert wird.". Wir verstehen also, dass 'model' in unserem konkreten Fall lediglich zur Differenzierung benötigt wird, da ja nicht die Einheit gemeint sein soll, wenn es an die weiteren Passagen der Wundberechnung gehen soll.
Wir könnten jetzt auch einen Schritt weitergehen und sagen: "Wenn im Regelwerk von einem 'model' die Rede ist, wird ein
konkretes Modell gemeint, das anhand von Ort und Einheitszugehörigkeit festgelegt wird." Das ist Nudelsuppes Ansatz. Allerdings ist diese Annahme nirgends gedeckt, sie ist Vermutung und damit nicht getreu dem Epistemologieminimalismus, den anzuwenden wir verpflichtet sind.
Schade nur, dass es kaum einer versteht 😛
Ich sehe das so: General Grundmann investiert viel Zeit, um 12, 13 oder gar 16 Wordseiten zu füllen, ich schreibe hingegen zwei, drei Absätze, die man dann dafür auch so oft lesen muss, dass die reine Zeichenmenge mit derjenigen General Grundmanns übereinstimmt - weniger Arbeit und doch viel Text.
😀
@mabralume:
... ähm, Du meinst sicherlich die einfachste Lösung .
Das führt uns zwar weg vom Thema, das möchte ich aber in aller Kürze ausführen. Ich habe bewusst "eindeutig" gewählt, weil es den scholastischen Ansatz Ockhams wesentlich prägnanter trifft. "Einfach" im Zusammenhang mit mittelalterlicher Philosophie ist eigentlich immer ein ontologischer Bestand, also im Sinne von "ein-fach", d.h. ein Einsseiendes. Das wird dann natürlicherweise Gott genannt. "Eindeutig" meint ja nichts anderes, als dass eine Annahme genau zu einem klar definierten Schluss führt. Dementsprechend kommt die eindeutigste Lösung auch mit den wenigsten Annahmen aus, ist also in unserem umgangssprachlichen Gebrauch auch die "einfachste". Ich vermeide es aber tunlichst, Vokabular in diesem Zusammenhang so zu gebrauchen, dass es womöglich einen schrägen Akzent bekommt. Ich finde darum die eingängigen Lexikaerklärungen der "einfachsten Lösung" äußerst missverständlich, zumal eine recht plumpe Übersetzungsarbeit zugrunde liegt.
Ansonsten netter Vortrag, bis auf die Feinverteilung von Abstraktionen, aber da interpretiert wohl jeder anders 😉
Das ist sicherlich Geschmackssache, ich wollte mal ein Sprachbild des guten Lukrez' anwenden, der es ähnlich in seinem "De rerum natura" gebraucht hat - ich für meinen Teil bevorzuge diese Allegorie. ^_^