40k Splitter einer Welt [Archiviert. Überarbeitete Version online]

Ah, zum einen an dieser Stelle ein zufriedenes "geht doch".
Zum andern sind in den neuen Abschnitten ein paar hübsche Kracken drin.

Wichtig ist, dass niemand glaubt, wir könnten unseren Gegner einfach davonfegen.“
Grunt legte den Kopf schief. „Und dieser jemand ist...?“

Da sollte wohl niemand ein Jemand werden?😛


„Gerard, wenn sich jemand auf dem Planeten einbildet, dann irrt er sich sehr.

Ja was bildet man sich denn ein? :huh:


Achja, bevor ichs vergesse: Yeah, Fortsetzung!
 
Danke, danke =D (das motiviert)
Hatten wir, aber der beruhte auf falschen Zahlen.“ Süß warf theatralisch die Hände in die Luft. „Wir haben den Feind am Anfang sträflich unterschätzt, aber bald sollten wir etwas auf die Beine gestellt haben. Wichtig ist, dass nicht jemand glaubt, wir könnten unseren Gegner einfach davonfegen.“
Grunt legte den Kopf schief. „Und dieser jemand ist...?“
Gerard“, sagte er mit schwerer Stimme. „Gerard, wenn sich jemand auf dem Planeten einbildet, dass ich das Heer führe, dann irrt er sich sehr. Ich verteile die Orden, trete bei Paraden auf – der Kommandostab tanzt mir auf der Nase herum. Aber was bleibt mir anderes übrig, als ihre Entscheidungen zu billigen?“
 
16
Sie saßen in voller Montur in der Chimäre. Schmutzig-brauner Drillich, darüber olivgraue Schutzwesten und ein Helm in der gleichen Farbe. Auf den Knien ein schmales Lasergewehr mit Zieloptik. Manche hatten Gebetsstreifen um Rüstung oder Waffe gebunden, einige hatten in einer der Kathedralen des Ministorum sogar für viel Geld etwas Weihwasser erstanden, mit dem sie ihre Waffen benetzt hatten.
Die Stimmung im Zug war gedrückt. Man sah es an der Haltung der Soldaten, ihren hängenden Schultern. Man sah es an ihrem Blick, den die meisten starr vor ihre Füße auf den Metallboden der Chimäre gerichtet hatten. Es war offensichtlich. Der vierte Zug der I-Kompanie, 33. Aricische Pioniere, hatte bereits einen ersten Verlust zu beklagen, ohne jemals in eine Kampfhandlung verwickelt gewesen zu sein.
Das Kommissariat hatte schnell und hart durchgegriffen. Verhaftung, Anklage, Prozess und Vollstreckung des Urteils hatten am selben Tag stattgefunden.
Kaum, dass sie von der Exekution erfahren hatten, waren sie in einen geräumten Habitatsblock in den Außenbezirken der Makropole verlegt worden. Ein hinkender Leutnant der Reserve hatte sie barsch begrüßt und mit einem Blick bedacht, den sonst wohl nur Straßenratten und Gewürm schenkte. Sie hatten gerade ihre Sachen abgeladen, als schon der Befehl kam, sich erneut marschbereit zu machen. Sie hatten dunkelgraue Munitorums-Chimären bestiegen, deren Fahrer mit tuckerndem Motor ungeduldig warteten, um sie noch weiter an das Ödland heranzubringen. Eine Patrouille, hieß es.
Die wollen uns wirklich loswerden, was?“, wurde Skiron mit einem bitteren Lächeln gefragt. Er hatte Mühe, die Worte zu verstehen. In dem in rotes Dämmerlicht getauchten Inneren der Chimäre war das kraftvolle Brummen des Motors unvorstellbar laut.
Unsinn!“, versuchte er brüllend, sich verständlich zu machen. „Wir sind Soldaten des Gott-Imperators, wir ziehen in den Krieg. So ist das nun einmal.“
Die Antwort blieb einen Augenblick aus. Stattdessen zauberte sein Gegenüber wie aus dem Nichts ein LHO-Stäbchen hervor und entzündete es. Seufzend nahm Zittern einen tiefen Zug und blies ihm den Rauch ins Gesicht.
So? Ich sag’ es dir, der Dreckskommissar will uns alle umbringen. Wir werden verheizt. Hast du es nicht gehört? Die Truppen des Erzfeindes sollen schon in der Makropole sein. Und wir werden mitten hinein geschickt!“
Gerüchte, nichts als Gerüchte.“ Skiron schüttelte mit dem Kopf. „Geschichten, die über kurz oder lang die Runde machen. Statt diesen Märchen zu glauben, solltest du mehr Vertrauen in den Gott-Imperator und Seine Krieger setzen.“
Spar' dir deine belehrende Worte für einen anderen auf, Stumpfkopf. Reiß stattdessen deine kleinen Äuglein auf: unsere Leben sind ein Scheißdreck wert – für den Kommissar, für die Armee, für den Gouverneur, für Ihn auf Seinem goldenen Thron. Und ich soll im Gegenzug Ihnen vertrauen?“ Das letzte Wort spie sie förmlich hinaus.
Für solchen Scheiß riskierst du eine standrechtliche Hinrichtung. Zurecht.“ Skiron ballte seine Hände zu Fäusten. Fast wünschte er sich, die Kommissare hätten sie an diesem Morgen geholt. Die Worte, die sie gegen Ihn richtete, waren blanker Hohn, Blasphemie. Der Gott-Imperator war ihr Schutz und Schild, und sie würdigte Ihn herab. Das konnte nur Unglück bringen.
Isca beugte sich etwas zu ihm herüber. „So wie heute Monster? Hat ganz schön gezittert, das arme Schwein, als sie ihn geholt haben. Glaubst du auch, dass er die Kugel verdient hat?“
He, auseinander und Klappe dahinten, alle beide!“
Nereus, der Sergeant ihres Trupps, der in der gleichen Chimäre mitfuhr, sah zu ihnen herüber. Er hatte weiche, fast weibische Gesichtszüge, doch sie hatten ihn als altgedienten Soldaten kennen und respektieren gelernt. Zudem war er einer der wenigen, der in ihnen nicht nur hohlköpfige Idioten sah.
Zittern lehnte sich auf der Sitzbank zurück, ließ den Stummel des LHO-Stäbchens fallen und drückte ihn unter dem Stiefelabsatz aus.


17
Nereus ließ sie bei einer heruntergekommenen Geschäftsmeile absitzen. Die grelle Leuchtreklame, die immer noch günstige Angebote pries, war längst ausgefallen, die ehemals breiten Schaufenster lagen in Splittern auf den Gehsteigen. Alle Läden waren geplündert worden. Kein Mensch war zusehen.
Von hier aus geht’s zu Fuß weiter“, verkündete der Sergeant den Mitgliedern des Trupps, die nun erwartungsvoll zu ihm hinüberblickten. Auch die anderen Soldaten des Zugs stiegen aus ihren Chimären. „Ich will nicht, dass wir in diesen Metallsärgen festsitzen, sollten wir unter Beschuss geraten.“
Also doch? Ist der Erzfeind jetzt schon offiziell so weit vorgerückt?“ Die Frage kam von Duster, der Feldsanitäterin des Zugs. Ihre Augen waren halb zusammengekniffen, und in ihrer Stimme schwang bitterer Sarkasmus mit. In dieser Stimmung schien sie jedoch zumeist zu sein, ein Umstand, der ihr ihren Spitznamen gegeben hatte.
Ich würde an Ihrer Stelle nicht jedem Gerücht glauben schenken. Ich bin schlicht ein vernünftiger Mann, der auf alles vorbereitet sein möchte. Abmarsch.“
Als sie sich langsam in Bewegung setzten, hielt Skiron eine Hand auf das Lasergewehr gelegt, während die andere unruhig mit dem Rosenkranz spielte. Immer wieder irrte sein Blick nach oben, zu den gähnend schwarzen Fensteröffnungen der Häuser. Manchmal glaubte er, dort eine Bewegung gesehen zu haben, doch stets spielte ihm seine Einbildung einen Streich. Er rechnete jeden Moment damit, dass sich die Chaoshorden auf sie stürzten: blutrünstige, riesige Gestalten, mit den Schädeln ihrer Opfer geschmückt und grobschlächtige Waffen in den Händen.
Zitterns Worte hatten ihn mehr beunruhigt, als er sich zunächst eingestehen wollte. Ihr blasphemisches Geschwätz mochte alles oder nichts angezogen haben; vielleicht war sie sogar vom Glauben abgefallen. Vielleicht hatte sich der Gott-Imperator selbst von ihr abgewandt. Damit wäre ihr gesamter Zug verdammt.
Als er einmal – vor scheinbar endlos langer Zeit – in jungen Jahren zu Hause seinen Vater gefragt hatte, warum der Gott-Imperator denn all das Leid in den Slums der Außenbezirke zulasse, hatte dieser ihm eine schallende Ohrfeige gegeben, ihm anschließend den Mund mit Seife ausgewaschen und erklärt: „Zweifel nie, nie wieder an Ihm, verstehst du? Er ist das heilige Licht der Menschheit, unser Leitstern und unsere Sonne. Verstehst du?“
Und Skiron verstand.
Vor ihm lachte Sonnig über einen Witz Merioths, eines drahtigen Spaßvogels, und holte ihn ins Hier und Jetzt zurück. Er schalt sich einen Narren und begann wieder, die Fenster über ihnen misstrauisch zu mustern.
Es vergingen vielleicht zwanzig Minuten, in denen nur wenige Worte gewechselt wurden. Manche hingen nur ihren Gedanken nach und trotteten neben den Chimären her. Bei anderen wie Skiron waren die Nerven bis zum Zerreißen gespannt, und sie schauten unruhig in dunkle Seitengassen und Hofeingänge. Einmal wurde es laut, als Nereus Zittern vor dem gesamten Zug zusammenstauchte, da sie sich eine Zigarette angesteckt hatte. Skiron sah, wie sie anschließend trotzig den vom Sergeanten zu Boden geworfenen Stummel wieder aufhob.
Hier geht es nicht weiter!“, wurde plötzlich von der Spitze der Kolonne nach hinten gerufen. Sie hatten vom Munitorum immer noch keine Komlinks erhalten. „Logistische Schwierigkeiten“, wie es hieß. „Ein halber Habitatsblock ist zusammengebrochen. Kein Durchkommen für die Chimären.“
Ein Glück“, befand Nereus mit einem süffisanten Grinsen, „dass wir bereits ausgestiegen sind.“



 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr schön!
Du schwächelst ab und zu etwas bei der Umgebung oder dem Hintergrund.
Z.b. Reinheitssiegel erstehen. Sigillum Sanctum werden nur an Mitglieder des Adeptus Astartes, Adeptus Sororitas oder der Inquisition oder an Feldherrn verliehen und sie werden als Reliquien verehrt.
Wenn man die da irgendwo kaufen kann, sollten Deine vom Imperator verlassenen Soldaten mal nachsehen, ob nicht auf der Rückseite "Made in PRC" steht ^_^
Geschäftsmeile mit Leuchtreklame, klingt mehr nach Cyberpunk, vielleicht eine andere Wortwahl um das zu umschreiben. Ich empfehle Zeichnungen aus den Codiez die Städte zeigen - hilft sehr dabei es für sich zu visualisieren.

Deine Stärke liegt eindeutlig in den Dialogen und der Beschreibung der Charaktere. Das Gespräch in der Chimäre konnte ich fast "mithören", die Fantasien von Skiron bezüglich der Chaoshorden, wie in sein Vater bestraft hat, weil er den Imperator in Frage gestellt hat... das ist sehr W40k-like und vermittelt sehr viel Atmosphäre.

Großartig auch die Stelle Skiron sah, wie sie anschließend trotzig den vom Sergeanten zu Boden geworfenen Stummel wieder aufhob.
Ich kann mir die Szene bildlich vorstellen, den trotzigen Gesichtsausdruck, wie sie den Stummel säubert und wegsteckt.

Und das Bild ist passt sehr gut zu Deiner Geschichte und ist Dir wirklich gut gelungen. :wub:
 
Huarr =P
Manche hatten Gebetsstreifen um Rüstung oder Waffe gebunden, einige hatten in einer der Kathedralen des Ministorum sogar für viel Geld die Nachbildung eines Reinheitssiegel erstanden.
Reinheitssiegel sind, wie eben nachgelesen, Reliquien, die verdienten SM o.ä. überreicht werden. Diese tragen jedoch oft auch Nachbildungen an Rüstungen und Waffen. Warum sollte die Ekklesiarchie nicht Nachbildungen der Reinheitssiegel berühmter Helden des Sektors an Gläubige verkaufen?

Die Leuchtreklame bleibt. Ich finde, dass Makropolen starke Cyberpunkeinflüsse aufweisen (ist beides ja recht düster), und in verfallene Geschäftsmeilen der fernen Zukunft passt das einfach. Womit sollen schmuddeligere Händler werben, wenn nicht mit übergroßen, grell leuchtenden Anzeigen?

Allgemein habe ich Fluff nur aus den letzten beiden Codize Imperiale Armee (und anderen Werken, die irrelevant ist. Was hilft mir hier ein Codex Eldar? =P) sowie allerlei Literatur der BL.
Im Endeffekt ist jeder Planet anders, und da fidne ich es nicht so schlimm, ein bisschen von der starren Norm abzuweichen. Ich hatte beispielsweise keine Lust, Footballspieler mit Keulengewehren darzustellen. Und auch keine Massenschlachten, gegen die der erste Weltkrieg wie ein Spielplatz aussieht.
Wenn man mich dann aber auf gröbere Sachen wie das mit dem Reinheitssiegel aufmerksam macht, ändere ich das gerne =)
(Ich schreibe ja auch nicht über Horst den Taupsioniker und seine furchtlose Chaostyranidenrotte)


Über das Lob mit den Dialogen freue ich mich besonders, da das ja oft eine Achillesverse von Autoren ist. Natürlich werde ich aber versuchen, mich auch hier weiter zu verbessern ;D


Rabe
 
Huarr =P

Reinheitssiegel sind, wie eben nachgelesen, Reliquien, die verdienten SM o.ä. überreicht werden. Diese tragen jedoch oft auch Nachbildungen an Rüstungen und Waffen. Warum sollte die Ekklesiarchie nicht Nachbildungen der Reinheitssiegel berühmter Helden des Sektors an Gläubige verkaufen?

Weil, wie Du ja eben selber gelesen hast, es sind Auszeichnungen, die an Space Marines, Sororitas, Inquisitoren etc. verliehen werden, das heisst geweiht und mit Gebeten besprochen vom Ordenspriester oder vergleichbaren Personen. Damit der Träger diese Auszeichnung auch in der Schlacht tragen kann, wird oft ein Abbild von ihr nachgebildet. Das heisst aber nicht das irgendein Prediger auf Aloca Secundus einfach eine heilige Auszeichung kopieren und verhökern darf, noch dazu hätte er da gar keinen Zugang zu. Die Gebetsbänder sind doch gut, und machne haben ihre Waffe vielleicht vom Regimentsprediger weihen lassen... aber die Blechvariante eines Sigillum Sanctum für einfache Soldaten würde ich weg lassen... zu unfluffig ^_^

Ich schreibe ja auch nicht über Horst den Taupsioniker und seine furchtlose Chaostyranidenrotte

Oooooch bitteeeeeeee..... das klingt auf jedenfall sehr lustig :lol::lol:
 
unbenannt2scc.jpg
 
Tag, Rabenfeder. Ich bin auch mal wieder mit von der Partie.🙂

Gefällt mir gut, diese neue Geschichte und ich hoffe, dass du sie diesmal zuende bringst. Ehrlich gesagt gefällt mir das hier besser als die davor.
Und außerdem finde ich die Personenwechsel die du permanent bringst sehr interessant. Immer wieder eine Situation aus einem anderen Kopf heraus zu erleben ist... mist, mir fällt kein adjektiv ein:lol: interessant.

Aber zwei Fragen habe ich.

1. In dem Kapitel im Hauptquartier hieß es, dass der Kommissar und der Major zusammen gediehnt hatten. Das irritiert mich insofern, dass der Major entweder ein Gardist hätte sein müssen, oder aber du einen Fehler gemacht hast, denn Kommissare werden von der Schola Progenium als Waisen aufgenommen und dienen nicht. Sie sind nach dem Ende ihrer Ausbildung sofort Gardisten oder Kommissare.

2. Warum befehligt ein Sergeant bei dir einen Zug? Ist das nicht zu viel Verantwortung für einen Unteroffizier? Ein Zug wird im gesamten Imperium von einem Offizier befehligt, ob man diesen nun Leunant, Marschall oder Stammesführer nennt, bleibt der Welt überlassen. Überhaupt müssten deine Soldaten in Trupps zusammengefasst werden.

soweit
sarash😛

ps: Der Taupsioniker ist mal sowas von geil.^^
 
1. "zusammen gedient" bedeutet in diesem Fall, dass der Kommissar zu einem Zeitpunkt seiner Laufbahn dem Regiment Süß' zugeteilt war.

2. Ich komme mit den Bezeichnungen "Trupp" und "Zug" dauernd durcheinander. Ich weiß durchaus um die Organisation der Imperialen Armee, schreib ich was Falsches, ist das ist einfach ein akuter Fall von Schusseligkeit.
Hab ich denn irgendwo Nereus als Sergeanten direkt damit in Verbindung gebracht, dass er Zugführer (hohoho...) ist?