Und weil das sonst ein Doppelpost wäre, gleich das fünfte ;-D
Hustend und keuchend und mit klingelnden Ohren kam Rebis wieder auf die Beine. Er schien eine Ewigkeit betäubt gewesen zu sein durch … ja, durch was eigentlich?
Als er seinen Kopf über die Grabenwand hob, konnte er erkennen, dass nur drei Meter vor ihnen ein Tremorgeschoss niedergegangen zu sein schien.
Ein tiefer Granattrichter war dort entstanden, wo vor kurzem noch Melbin mit seiner Last und Rahael gewesen war.
»Melbin!«, schrie er in den tosenden Lärm, der sich in seinen Ohren wie das sanfte Rauschen des Meeres anhörte. »Melbin!«
Vor einem Moment noch hatte der riesige Soldat seinen Kameraden vor den Orks gerettet, im nächsten waren er und der jüngere Soldat vom Antlitz Agos Virgils getilgt worden.
Als nächstes würden er und der Rest der Männer den angreifenden Grünhäuten zum Opfer fallen. Einen Augenblick lang hielt der Corporal inne und lenkte seine Gedanken zurück auf sein Leben auf Bastet, an dem er als einziger Mensch nicht mehr teil hatte.
Er dachte an seine Frau, die in ihrem gemeinsamen Haus nun womöglich bis ans Ende ihrer Tage allein leben müsste, an seine früheren Freunde, die er nun nie wiedersehen würde – selbst, wenn er das hier überlebte – und erinnerte sich an die Jahreszeiten Bastets, die Überschwemmungsperioden und Dürrezeiten. All das würde er nie mehr erleben.
Dann entschied er sich, seine Konzentration wieder auf den Feind zu dirigieren. Wenn er schon untergehen musste, dann würde er es in Ehre und mit einem Feuerwerk tun.
Außerdem nahte die Befreiungsstreitmacht. Mit etwas Glück würden er und die Männer vielleicht doch überleben.
Rechts von ihm kamen Gorak und Hougner ebenfalls keuchend auf die Beine und legten sofort wieder an, um die angreifenden Orks zu beschießen. Grouphan kniete noch immer am Boden und schlug sich gegen die blutenden Ohren. Rebis vermutete, dass ihm gerade die Trommelfelle geplatzt waren.
Die Geschosse eines Ork-Bolters ließen die Erde vor ihm aufspritzen. Er kniete sich hinter die Grabenwand und lehnte sich zu Grouphan hinüber.
»Komm hoch!«, rief er und zog den jungen Soldaten mit sich hoch. »Zeigen wir es denen!«
Sein Lasergewehr spie kohärentes Licht aus der Deckung. »Die sollen uns kennen lernen! Für den Imperator!«
Er hatte sich gerade wieder umgewandt und einen Ork zersiebt, als in seinen Augenwinkeln die Mündung eines Schweren Bolters auftauchte und seine Konzentration abermals vom Feind ablenkte.
Neben ihm stand Melbin und hielt die große Waffe in seine Hüfte gepresst. Erstaunt stellte der Basteter fest, dass es eine der schweren Waffen war, die sie aus der Walküre geborgen hatten.
»Melbin.« Erleichterung ließ sich von Rebis Stimme in Richtung des Cadianers tragen. Der nickte ihm zu. »Corporal.«
»Ich dachte schon, Sie wären tot.«
»Ich auch.« Gewaltige Flammenstöße leckten aus der Mündung des Bolters zu den Orks hinüber und mähten mehrere Boyz nieder.
Rebis wandte sich um und entdeckte Rahael, der auf dem Boden vor dem kniete, was Melbin auf seinem Rücken getragen hatte.
»Rahael!«, fuhr er ihn an. »Wenn Sie uns mit Ihren Kampffertigkeiten unterstützen wollen, dann sagen Sie Bescheid!«
Der junge Cadianer sah auf und blickte den Corporal an. Tränen liefen über sein Gesicht. Er sah verzweifelt aus.
Von einer neuerlichen Geschosssalve, die von Melbin tödlich beantwortet wurde, in Deckung gezwungen, nahm sich Rebis die Zeit, genauer zu betrachten, was der Grund für seine letzten cholerischen Ausbrüche gewesen war.
Überrascht stellte er fest, dass es eine Schwester des Adeptus Sororitas war. Heißkalte Schauer liefen über seinen Körper.
Eine Sororita. Wie jeder Basteter fürchtete sich Rebis vor den fanatischen grausamen Schwestern des Adeptus Sororitas, die im Namen der Ekklesiarchie Säuberungen durchführten und mitunter ganze Planeten von Leben reinigten.
Auf Bastet hatten die Ordensschwestern bereits oft gewütet und tausende von Menschen als Häretiker, als Ketzer an der Göttlichkeit des Imperators, hingerichtet.
Aus seiner Familie war noch keiner mit den Schwestern gegangen und nie zurückgekehrt, aber es gab genügend Basteter, die er kannte und denen es so ergangen war.
Rebis starrte das liebliche Gesicht der Sororita an.
Sie schlief in friedlichem, tiefem Schlummer, der nicht einmal durch das wütende Feuer der Waffen um sie herum gestört wurde.
Hinter ihm heulte Melbin einen Kriegsschrei und ließ den Schweren Bolter in seinem Händen Tod und Verderben speien.
Ja, das passte. Die Lieblichkeit der Schwestern im Kontext zur Gnadenlosigkeit und Grausamkeit, mit der sie lebten. Oh ja, das passte wirklich.
Wieso nur hatte Rahael die Sororitas gerettet? Verdammter Cadianer!
»Ist sie tot?«, rief er, um den Gefechtslärm zu übertönen.
Der junge Soldat schüttelte verstört den Kopf.
Sie lebte also – lebte und würde wieder im Namen des Imperators Unschuldige ermorden. Und wegen diesem Miststück vergoss Rahael Tränen?
»Was ist los mit dir?«, brüllte er. »Warum heulst du?«
»Wie kann man einen Engel einfach sterben lassen?«, fragte Rahael weinend.
Rebis schlug ihm ins Gesicht. »Sie ist kein Engel! Und sie ist nicht tot!«
Aber vielleicht konnte man die Gefühle des Cadianers gegen ihn verwenden. Der Corporal lehnte sich vor und zog den blinzelnden und taumelnden Soldaten auf die Beine. »Hoch mit dir!«, fuhr er ihn an. »Wenn Sie leben soll, musst du kämpfen!«
Rahael starrte ihn apathisch an, dann hob er sein Lasergewehr und gab die ersten Schüsse auf die angreifenden Orks ab.
»Sehr gut!«, brüllte Rebis. »Machen wir sie fertig!«
Jetzt müssten nur noch unsere Leute eintreffen, dachte er. Dann haben wir sogar eine Überlebenschance.
Mit triumphierendem Knacken erwachte das Funkgerät zum Leben: »1208 Ignifier, 1208 Ignifier, hier 0072 Azrael – hören Sie mich? Kommen!«
Für einen Moment blieb Rebis wie angewurzelt stehen, dann stürzte er an das Funkgerät.
Seine vor Aufregung zitternden Hände umfassten das Mikrofon und pressten sich auf die Sprechtaste. »0072 Azrael, 0072 Azrael, hier 1208 Ignifier – wir hören Sie! Bitte kommen!«
Wieder schallten aus den Lautsprechern des Funkgeräts für einige Zeit nur uninteressante Gefechtsmeldungen und Befehle, während sich das Feuergefecht um ihn herum intensivierte.
Grouphan war gerade dabei, das Magazin seines Gewehrs zu wechseln und wurde dabei von Hougner und Rahael gedeckt. Gorak vor ihnen feuerte mit tödlicher Präzision auf die vorstürmenden Orks, von denen einer nach dem anderen inmitten der funkelnden Laserkaskaden fiel.
Auf der anderen Seite stand Melbin allein und mähte gerade einen Trupp Grots mit dem Schweren Bolter nieder.
Das Funkgerät rauschte wieder. »Guten Tag, Rebis. Wie ich höre leben Sie noch. Wie sieht es denn aus?«
Der Corporal hätte vor Freude beinahe aufgelacht. »Colonel!«, rief er. »Es ist schön, Sie zu hören.«
»Ja, ich freue mich auch jedes Mal. Also – wie sieht es bei Ihnen aus?«
Rebis ließ seinen Blick noch einmal über die Kämpfenden schweifen und entdeckte, dass sich die Orks bereits auf wenige Meter an ihre improvisierte Stellung herangearbeitet hatten.
»Es sind verdammt viele Grünhäute hier«, meldete er. »Ich weiß nicht, was sie von uns wollen, aber sie kommen sehr zahlreich.«
Ekko auf der anderen Seite schwieg. Als er wieder zu sprechen begann, konnte man im Hintergrund das charakteristische, kreischende Jaulen der Turbojet-Triebwerke einer Walküre vernehmen. »In Ordnung. Wir machen uns jetzt auf den Weg. Halten Sie noch ein paar Minuten aus?«
»Wir werden e...«
Er hätte ihn beinahe nicht bemerkt.
Der Ork hatte sich über die ungedeckte Frontseite der Walküre und das Dach heran gearbeitet und stand plötzlich über der Heckluke.
Sein Schatten fiel auf die Erde und veranlasste Rebis, sich umzuwenden. »Im Namen …!«
Eine Sekunde später befand sich der fast zwei Meter hohe Ork bereits wild brüllend in der Luft und schwang eine Furcht erregende, mit verkrustetem Blut bedeckte Axt in seine Richtung.
Der Corporal ließ sich nach hinten fallen uns rollte sich zur Seite weg. Der Ork landete bebend auf dem Boden.
Seine breite Axt ging auf das Funkgerät nieder und hieb es funkensprühend in zwei. Urplötzlich verstummten das atmosphärische Rauschen und die gehetzten Funksprüche und wichen durchdringender Stille, die nur durch den Lärm der tobenden Schlacht um sie herum gefüllt wurde.
Rebis versuchte, sich auf die Beine zu erheben, da hatte ihn der Ork bereits erreicht und packte ihn mit seiner riesigen, dreckigen Hand.
Der Corporal spürte, wie er in die Luft gehoben wurde. Im nächsten Herzschlag sah er den Boden rasch näher kommen.
Der Aufschlag traf ihn hart. Explosionsartig entwich sämtliche Luft aus seinen Lungen und er glaubte, alle seine Lungenbläschen müssten geplatzt sein. Der Ork beugte sich über ihn und brüllte ihn an.
Rebis sah die verfaulten Zähne, roch den stinkenden Atem und spürte die fast erdrückende Luft, die den schmutzigen Körper des riesigen Xenos umwaberte.
War das sein Ende? Würde er so in seinem Dienst für den Imperator sterben?
Der Ork erhob die Axt und grunzte.
Plötzlich war Melbins Arm hinter ihm. Der Ork brüllte auf, als er zurückgerissen wurde und erzitterte ob der Kraft, die ihn von den Füßen hob.
Ein riesiger Arm schloss sich um seinen Hals. Ein hässliches Knacken ertönte, dann segelte der tote Leib in eine Grabenecke.
»Danke«, keuchte Rebis. Melbin nickte und ließ den Bolter wieder sprechen.
Er hatte viel zu sagen.
Inzwischen hatte die Schlacht ihr blutiges Gesicht entfaltet. Wie von Ekko vermutet, gerieten die imperialen Truppen bei ihrem Ansturm ins Stocken, je weiter sie sich den orkischen Linien näherten.
Plötzlich standen Panzer und Läufer ohne Deckung dar, als die Infanterie zurückfiel. Es war Irrsinn gewesen, die Männer über die gesamte Strecke laufen zu lassen – eine Sache, die Ekko beim Geben seiner Befehle nicht bedacht hatte, bis es zu spät gewesen war.
Jetzt mussten die Männer ihre Kräfte erst wieder sammeln, um für den Ansturm gegen die Ork-Stellungen genügend Kraft und Energie zu haben.
Inzwischen jedoch waren sie in Reichweite der Orkwaffen gelangt. Die ihnen entgegenstürmenden Grünhäute hatten bereits begonnen, auf sie zu schießen. Leuchtspuren und Laserstrahlen wechselten die Fronten, erste Soldaten sanken verletzt oder sterbend auf die zerstampfte Erde.
Captain Retexer brüllte Befehle und trieb seinen Infanteriezug mit grimmiger Entschlossenheit vorwärts.
»Tötet Sie!«, schrie er. »Macht sie nieder und tötet sie! Für Bastet! Für unsere Lieben! Für den Imperator!«
Seine Laserpistole spie kohärentes Licht in die Luft.
Die Männer um ihn herum brüllten Siegeshymnen oder Gebete und zeigten die Überschwänglichkeit von zum Sieg marschierenden Soldaten.
Sentinel-Läufer und Höllenhund-Flammpanzer passierten sie links und rechts, füllten die Lücken zu den anderen vorrückenden Infanterietrupps.
Laserkanonen zischten heulend in Richtung der voraus liegenden Orkstellungen, die von hunderten Granaten aus den mächtigen Geschützen der Basilisk-Artilleriepanzer zermalmt wurden.
Walküre-Sturmtransporter kreischten über die Truppen hinweg und eröffneten das Feuer aus Multi-Lasern und Salvenraketenwerfern.
Eine Mauer aus Staub, Rauch und Flammen hüllte die feindlichen Stellungen ein.
Sergeant Kleit beobachtete seinen Vorgesetzten, der mit seiner Laserpistole in die Luft schoss, um die Männer anzutreiben und schüttelte ob der Energieverschwendung, unwillkürlich den Kopf. Was für ein Idiot, dachte er. Schießt sein Magazin noch vor dem ersten Feind leer.
Er hatte den Gedanken gerade zu Ende gedacht, als eine einsame Walküre im Tiefflug über die Bodentruppen hinweg kreischte und Kurs auf das rauchende Etwas nahm, das einmal der Sturmtransporter Ignifier gewesen war.
Ekko betrachtete grimmig die behelmten cadianischen Grenadiere, die mit ihm und Gireth im Truppenraum der Walküre saßen und sich in ihren Sicherungsgurten auf den baldigen Kampf vorbereiteten. Die Gesichter, die unter den gepanzerten Dreischichthelmen mit dem charakteristischen Typ XI Atemgerät verborgen waren, sprachen kein Wort und der Colonel konnte sich vorstellen, dass sie sich nicht einmal regten.
Das stetige Schaudern des Raumtransporters, das sich ab und an in heftiges Rütteln oder Sätzen ausmaß, Ekkos Magen in wilden Kapriolen umher tanzen ließ und grüne Farbe in das Gesicht von Gireth malte, schienen sie gar nicht mehr bewusst wahrzunehmen.
Er kannte die Disziplin der Kasrkin, ihren unerschöpflichen Glauben an das Imperium und die Ehre Cadias. Er wusste, dass sie nicht oft sprachen und besonders bei den regulären Truppen gefürchtet waren. Nein, das stimmte nicht ganz. Kasrkin waren im gesamten Imperium gefürchtet, denn sie unterschieden sich nur unwesentlich von Gardisten.
Und von Gardisten wusste man, dass sie die Elitetruppen der Elitetruppen der Imperialen Armee waren.
Er hatte sie sich immer als miniaturisierte Space Marines vorgestellte, die in verdeckten Einsätzen ihre Plattenrüstungen durch die Abwasserrohre irgendeiner Makropole zwängten.
Jetzt jedoch wusste er es besser. Die Kasrkin waren keinesfalls kleine, niedliche Space Marines. Man sollte sich wirklich vor ihnen in Acht nehmen.
Ekko wollte nicht behaupten, dass er in ihrer Gegenwart Angst spürte. Es war vielmehr Respekt – großer Respekt.
»Wir befinden uns jetzt im Anflug«, meldete der Pilot über Funk. Die Walküre neigte sich spürbar zur Seite.
Endlich kam Bewegung in die Kasrkin. Die Männer lehnten sich vor und begannen, ihre Ausrüstung ein letztes Mal zu kontrollieren.
Leises Pfeifen ertönte, als sie die Rückenergietornister ihrer Kantrael-Amp-7- Hochenergielasergewehre einschalteten.
Vor ihnen krachten die Schweren Bolter, als die Bordschützen der Walküre ihre Munitionsgurte in die Waffen einführten.
Auch Ekko machte sich bereit. Er zog die Laserpistole aus seinem Tiefziehholster und prüfte ihren Ladezustand, dann steckte er sie zurück und sah aus dem schmalen Sichtschlitz an der Seitentür.
Unter ihnen zogen die Linien der vorrückenden imperialen Armee entlang wie die Linien eines vielfarbigen Flusses, erste Laserstrahlen zuckten als schmale, glitzernde Linien durch die Luft. Dichte Rauchwolken und Explosionsfontänen stiegen auf, bildeten die grausame Kulisse eines tödlichen Gemetzels.
Vor wenigen Sekunden war der Funkkontakt zu Rebis plötzlich abgebrochen und der lähmenden Frage gewichen, was wohl passiert sein mochte. Ekko hoffte, dass er nicht Ohrenzeuge des Todes der Überlebenden von Ignifier geworden war.
Die Walküre machte einen heftigen Satz, heulte auf und stürzte dann in die Tiefe.
Durch den schmalen Sichtschlitz in der Tür konnte Ekko verfolgen, wie der Boden rasend schnell näher kam. In seinem Körper kämpften unterschiedliche Gefühle um die Vorherrschaft – Angst und Panik, Freude und Erwartung.
Er schluckte. Wenn er ehrlich sein sollte, war auch das nicht gerade eine Art zu sterben, wie er sie sich wünschte … auch wenn sie passend gewesen wäre.
Die Walküre fiel bis wenige Meter über dem Boden, dann schoss sie mit unglaublicher Geschwindigkeit über die Ebene.
Verschwommene Imperiale zogen unter ihnen durch, während sie weiter auf den Feind zu marschierten. Explosionen von Geschossen flammten auf und verschwanden nach Achtern, während aufgewirbelte Erde gleich einem schweren Regen auf die Außenpanzerung des Sturmtransporters prasselte.
Glitzernde Strahlen von Leuchtspurgeschossen fegten an ihnen vorbei. Ab und zu hörte man ein metallenes ›Pling‹, wenn sich eines der Geschosse verirrte oder sein Ziel traf.
Jetzt kam auch das nur als schwarzes Etwas sichtbare, leicht rauchende Wrack der abgestürzten Walküre in Sicht.
Ekko schluckte abermals, als er sah, was noch in Sicht gekommen war. Eine grüne Flut schwappte den Imperialen entgegen. Tausende und abertausende von Orks stürmten aus ihren zerbombten Stellungen.
Die mächtigen Explosionen von Tremorgeschossen in ihren Reihen schienen wie Steine, die man ins Wasser warf – vollkommen unbedeutend.
Bald schon würden sie die Männer an am Wrack überrollt haben. Wenn es jetzt noch Komplikationen gab, waren die Männer nicht mehr zu retten.
In diesem Moment krachte es laut. Die Walküre kippte zur Seite und schwenkte von ihrem Ziel ab.
»Schweres Feuer von allen Seiten!«, tönte es im Funk. »Wir müssen einen anderen Weg versuchen!« Ein neuerliches Krachen und das metallene Scheppern von Schrapnellen auf Ceramit unterstrichen die Worte des Piloten.
Gireth ließ einen Schrei ertönten und klammerte sich an eine der Statuen neben sich.
Ekko aktivierte den Hörclip in seinem Ohr, indem er sich dagegen tippte.
»Verstanden«, antwortete er. »Beeilen Sie sich.«
Uns bleibt nicht mehr lange Zeit.
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Hustend und keuchend und mit klingelnden Ohren kam Rebis wieder auf die Beine. Er schien eine Ewigkeit betäubt gewesen zu sein durch … ja, durch was eigentlich?
Als er seinen Kopf über die Grabenwand hob, konnte er erkennen, dass nur drei Meter vor ihnen ein Tremorgeschoss niedergegangen zu sein schien.
Ein tiefer Granattrichter war dort entstanden, wo vor kurzem noch Melbin mit seiner Last und Rahael gewesen war.
»Melbin!«, schrie er in den tosenden Lärm, der sich in seinen Ohren wie das sanfte Rauschen des Meeres anhörte. »Melbin!«
Vor einem Moment noch hatte der riesige Soldat seinen Kameraden vor den Orks gerettet, im nächsten waren er und der jüngere Soldat vom Antlitz Agos Virgils getilgt worden.
Als nächstes würden er und der Rest der Männer den angreifenden Grünhäuten zum Opfer fallen. Einen Augenblick lang hielt der Corporal inne und lenkte seine Gedanken zurück auf sein Leben auf Bastet, an dem er als einziger Mensch nicht mehr teil hatte.
Er dachte an seine Frau, die in ihrem gemeinsamen Haus nun womöglich bis ans Ende ihrer Tage allein leben müsste, an seine früheren Freunde, die er nun nie wiedersehen würde – selbst, wenn er das hier überlebte – und erinnerte sich an die Jahreszeiten Bastets, die Überschwemmungsperioden und Dürrezeiten. All das würde er nie mehr erleben.
Dann entschied er sich, seine Konzentration wieder auf den Feind zu dirigieren. Wenn er schon untergehen musste, dann würde er es in Ehre und mit einem Feuerwerk tun.
Außerdem nahte die Befreiungsstreitmacht. Mit etwas Glück würden er und die Männer vielleicht doch überleben.
Rechts von ihm kamen Gorak und Hougner ebenfalls keuchend auf die Beine und legten sofort wieder an, um die angreifenden Orks zu beschießen. Grouphan kniete noch immer am Boden und schlug sich gegen die blutenden Ohren. Rebis vermutete, dass ihm gerade die Trommelfelle geplatzt waren.
Die Geschosse eines Ork-Bolters ließen die Erde vor ihm aufspritzen. Er kniete sich hinter die Grabenwand und lehnte sich zu Grouphan hinüber.
»Komm hoch!«, rief er und zog den jungen Soldaten mit sich hoch. »Zeigen wir es denen!«
Sein Lasergewehr spie kohärentes Licht aus der Deckung. »Die sollen uns kennen lernen! Für den Imperator!«
Er hatte sich gerade wieder umgewandt und einen Ork zersiebt, als in seinen Augenwinkeln die Mündung eines Schweren Bolters auftauchte und seine Konzentration abermals vom Feind ablenkte.
Neben ihm stand Melbin und hielt die große Waffe in seine Hüfte gepresst. Erstaunt stellte der Basteter fest, dass es eine der schweren Waffen war, die sie aus der Walküre geborgen hatten.
»Melbin.« Erleichterung ließ sich von Rebis Stimme in Richtung des Cadianers tragen. Der nickte ihm zu. »Corporal.«
»Ich dachte schon, Sie wären tot.«
»Ich auch.« Gewaltige Flammenstöße leckten aus der Mündung des Bolters zu den Orks hinüber und mähten mehrere Boyz nieder.
Rebis wandte sich um und entdeckte Rahael, der auf dem Boden vor dem kniete, was Melbin auf seinem Rücken getragen hatte.
»Rahael!«, fuhr er ihn an. »Wenn Sie uns mit Ihren Kampffertigkeiten unterstützen wollen, dann sagen Sie Bescheid!«
Der junge Cadianer sah auf und blickte den Corporal an. Tränen liefen über sein Gesicht. Er sah verzweifelt aus.
Von einer neuerlichen Geschosssalve, die von Melbin tödlich beantwortet wurde, in Deckung gezwungen, nahm sich Rebis die Zeit, genauer zu betrachten, was der Grund für seine letzten cholerischen Ausbrüche gewesen war.
Überrascht stellte er fest, dass es eine Schwester des Adeptus Sororitas war. Heißkalte Schauer liefen über seinen Körper.
Eine Sororita. Wie jeder Basteter fürchtete sich Rebis vor den fanatischen grausamen Schwestern des Adeptus Sororitas, die im Namen der Ekklesiarchie Säuberungen durchführten und mitunter ganze Planeten von Leben reinigten.
Auf Bastet hatten die Ordensschwestern bereits oft gewütet und tausende von Menschen als Häretiker, als Ketzer an der Göttlichkeit des Imperators, hingerichtet.
Aus seiner Familie war noch keiner mit den Schwestern gegangen und nie zurückgekehrt, aber es gab genügend Basteter, die er kannte und denen es so ergangen war.
Rebis starrte das liebliche Gesicht der Sororita an.
Sie schlief in friedlichem, tiefem Schlummer, der nicht einmal durch das wütende Feuer der Waffen um sie herum gestört wurde.
Hinter ihm heulte Melbin einen Kriegsschrei und ließ den Schweren Bolter in seinem Händen Tod und Verderben speien.
Ja, das passte. Die Lieblichkeit der Schwestern im Kontext zur Gnadenlosigkeit und Grausamkeit, mit der sie lebten. Oh ja, das passte wirklich.
Wieso nur hatte Rahael die Sororitas gerettet? Verdammter Cadianer!
»Ist sie tot?«, rief er, um den Gefechtslärm zu übertönen.
Der junge Soldat schüttelte verstört den Kopf.
Sie lebte also – lebte und würde wieder im Namen des Imperators Unschuldige ermorden. Und wegen diesem Miststück vergoss Rahael Tränen?
»Was ist los mit dir?«, brüllte er. »Warum heulst du?«
»Wie kann man einen Engel einfach sterben lassen?«, fragte Rahael weinend.
Rebis schlug ihm ins Gesicht. »Sie ist kein Engel! Und sie ist nicht tot!«
Aber vielleicht konnte man die Gefühle des Cadianers gegen ihn verwenden. Der Corporal lehnte sich vor und zog den blinzelnden und taumelnden Soldaten auf die Beine. »Hoch mit dir!«, fuhr er ihn an. »Wenn Sie leben soll, musst du kämpfen!«
Rahael starrte ihn apathisch an, dann hob er sein Lasergewehr und gab die ersten Schüsse auf die angreifenden Orks ab.
»Sehr gut!«, brüllte Rebis. »Machen wir sie fertig!«
Jetzt müssten nur noch unsere Leute eintreffen, dachte er. Dann haben wir sogar eine Überlebenschance.
Mit triumphierendem Knacken erwachte das Funkgerät zum Leben: »1208 Ignifier, 1208 Ignifier, hier 0072 Azrael – hören Sie mich? Kommen!«
Für einen Moment blieb Rebis wie angewurzelt stehen, dann stürzte er an das Funkgerät.
Seine vor Aufregung zitternden Hände umfassten das Mikrofon und pressten sich auf die Sprechtaste. »0072 Azrael, 0072 Azrael, hier 1208 Ignifier – wir hören Sie! Bitte kommen!«
Wieder schallten aus den Lautsprechern des Funkgeräts für einige Zeit nur uninteressante Gefechtsmeldungen und Befehle, während sich das Feuergefecht um ihn herum intensivierte.
Grouphan war gerade dabei, das Magazin seines Gewehrs zu wechseln und wurde dabei von Hougner und Rahael gedeckt. Gorak vor ihnen feuerte mit tödlicher Präzision auf die vorstürmenden Orks, von denen einer nach dem anderen inmitten der funkelnden Laserkaskaden fiel.
Auf der anderen Seite stand Melbin allein und mähte gerade einen Trupp Grots mit dem Schweren Bolter nieder.
Das Funkgerät rauschte wieder. »Guten Tag, Rebis. Wie ich höre leben Sie noch. Wie sieht es denn aus?«
Der Corporal hätte vor Freude beinahe aufgelacht. »Colonel!«, rief er. »Es ist schön, Sie zu hören.«
»Ja, ich freue mich auch jedes Mal. Also – wie sieht es bei Ihnen aus?«
Rebis ließ seinen Blick noch einmal über die Kämpfenden schweifen und entdeckte, dass sich die Orks bereits auf wenige Meter an ihre improvisierte Stellung herangearbeitet hatten.
»Es sind verdammt viele Grünhäute hier«, meldete er. »Ich weiß nicht, was sie von uns wollen, aber sie kommen sehr zahlreich.«
Ekko auf der anderen Seite schwieg. Als er wieder zu sprechen begann, konnte man im Hintergrund das charakteristische, kreischende Jaulen der Turbojet-Triebwerke einer Walküre vernehmen. »In Ordnung. Wir machen uns jetzt auf den Weg. Halten Sie noch ein paar Minuten aus?«
»Wir werden e...«
Er hätte ihn beinahe nicht bemerkt.
Der Ork hatte sich über die ungedeckte Frontseite der Walküre und das Dach heran gearbeitet und stand plötzlich über der Heckluke.
Sein Schatten fiel auf die Erde und veranlasste Rebis, sich umzuwenden. »Im Namen …!«
Eine Sekunde später befand sich der fast zwei Meter hohe Ork bereits wild brüllend in der Luft und schwang eine Furcht erregende, mit verkrustetem Blut bedeckte Axt in seine Richtung.
Der Corporal ließ sich nach hinten fallen uns rollte sich zur Seite weg. Der Ork landete bebend auf dem Boden.
Seine breite Axt ging auf das Funkgerät nieder und hieb es funkensprühend in zwei. Urplötzlich verstummten das atmosphärische Rauschen und die gehetzten Funksprüche und wichen durchdringender Stille, die nur durch den Lärm der tobenden Schlacht um sie herum gefüllt wurde.
Rebis versuchte, sich auf die Beine zu erheben, da hatte ihn der Ork bereits erreicht und packte ihn mit seiner riesigen, dreckigen Hand.
Der Corporal spürte, wie er in die Luft gehoben wurde. Im nächsten Herzschlag sah er den Boden rasch näher kommen.
Der Aufschlag traf ihn hart. Explosionsartig entwich sämtliche Luft aus seinen Lungen und er glaubte, alle seine Lungenbläschen müssten geplatzt sein. Der Ork beugte sich über ihn und brüllte ihn an.
Rebis sah die verfaulten Zähne, roch den stinkenden Atem und spürte die fast erdrückende Luft, die den schmutzigen Körper des riesigen Xenos umwaberte.
War das sein Ende? Würde er so in seinem Dienst für den Imperator sterben?
Der Ork erhob die Axt und grunzte.
Plötzlich war Melbins Arm hinter ihm. Der Ork brüllte auf, als er zurückgerissen wurde und erzitterte ob der Kraft, die ihn von den Füßen hob.
Ein riesiger Arm schloss sich um seinen Hals. Ein hässliches Knacken ertönte, dann segelte der tote Leib in eine Grabenecke.
»Danke«, keuchte Rebis. Melbin nickte und ließ den Bolter wieder sprechen.
Er hatte viel zu sagen.
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Inzwischen hatte die Schlacht ihr blutiges Gesicht entfaltet. Wie von Ekko vermutet, gerieten die imperialen Truppen bei ihrem Ansturm ins Stocken, je weiter sie sich den orkischen Linien näherten.
Plötzlich standen Panzer und Läufer ohne Deckung dar, als die Infanterie zurückfiel. Es war Irrsinn gewesen, die Männer über die gesamte Strecke laufen zu lassen – eine Sache, die Ekko beim Geben seiner Befehle nicht bedacht hatte, bis es zu spät gewesen war.
Jetzt mussten die Männer ihre Kräfte erst wieder sammeln, um für den Ansturm gegen die Ork-Stellungen genügend Kraft und Energie zu haben.
Inzwischen jedoch waren sie in Reichweite der Orkwaffen gelangt. Die ihnen entgegenstürmenden Grünhäute hatten bereits begonnen, auf sie zu schießen. Leuchtspuren und Laserstrahlen wechselten die Fronten, erste Soldaten sanken verletzt oder sterbend auf die zerstampfte Erde.
Captain Retexer brüllte Befehle und trieb seinen Infanteriezug mit grimmiger Entschlossenheit vorwärts.
»Tötet Sie!«, schrie er. »Macht sie nieder und tötet sie! Für Bastet! Für unsere Lieben! Für den Imperator!«
Seine Laserpistole spie kohärentes Licht in die Luft.
Die Männer um ihn herum brüllten Siegeshymnen oder Gebete und zeigten die Überschwänglichkeit von zum Sieg marschierenden Soldaten.
Sentinel-Läufer und Höllenhund-Flammpanzer passierten sie links und rechts, füllten die Lücken zu den anderen vorrückenden Infanterietrupps.
Laserkanonen zischten heulend in Richtung der voraus liegenden Orkstellungen, die von hunderten Granaten aus den mächtigen Geschützen der Basilisk-Artilleriepanzer zermalmt wurden.
Walküre-Sturmtransporter kreischten über die Truppen hinweg und eröffneten das Feuer aus Multi-Lasern und Salvenraketenwerfern.
Eine Mauer aus Staub, Rauch und Flammen hüllte die feindlichen Stellungen ein.
Sergeant Kleit beobachtete seinen Vorgesetzten, der mit seiner Laserpistole in die Luft schoss, um die Männer anzutreiben und schüttelte ob der Energieverschwendung, unwillkürlich den Kopf. Was für ein Idiot, dachte er. Schießt sein Magazin noch vor dem ersten Feind leer.
Er hatte den Gedanken gerade zu Ende gedacht, als eine einsame Walküre im Tiefflug über die Bodentruppen hinweg kreischte und Kurs auf das rauchende Etwas nahm, das einmal der Sturmtransporter Ignifier gewesen war.
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Ekko betrachtete grimmig die behelmten cadianischen Grenadiere, die mit ihm und Gireth im Truppenraum der Walküre saßen und sich in ihren Sicherungsgurten auf den baldigen Kampf vorbereiteten. Die Gesichter, die unter den gepanzerten Dreischichthelmen mit dem charakteristischen Typ XI Atemgerät verborgen waren, sprachen kein Wort und der Colonel konnte sich vorstellen, dass sie sich nicht einmal regten.
Das stetige Schaudern des Raumtransporters, das sich ab und an in heftiges Rütteln oder Sätzen ausmaß, Ekkos Magen in wilden Kapriolen umher tanzen ließ und grüne Farbe in das Gesicht von Gireth malte, schienen sie gar nicht mehr bewusst wahrzunehmen.
Er kannte die Disziplin der Kasrkin, ihren unerschöpflichen Glauben an das Imperium und die Ehre Cadias. Er wusste, dass sie nicht oft sprachen und besonders bei den regulären Truppen gefürchtet waren. Nein, das stimmte nicht ganz. Kasrkin waren im gesamten Imperium gefürchtet, denn sie unterschieden sich nur unwesentlich von Gardisten.
Und von Gardisten wusste man, dass sie die Elitetruppen der Elitetruppen der Imperialen Armee waren.
Er hatte sie sich immer als miniaturisierte Space Marines vorgestellte, die in verdeckten Einsätzen ihre Plattenrüstungen durch die Abwasserrohre irgendeiner Makropole zwängten.
Jetzt jedoch wusste er es besser. Die Kasrkin waren keinesfalls kleine, niedliche Space Marines. Man sollte sich wirklich vor ihnen in Acht nehmen.
Ekko wollte nicht behaupten, dass er in ihrer Gegenwart Angst spürte. Es war vielmehr Respekt – großer Respekt.
»Wir befinden uns jetzt im Anflug«, meldete der Pilot über Funk. Die Walküre neigte sich spürbar zur Seite.
Endlich kam Bewegung in die Kasrkin. Die Männer lehnten sich vor und begannen, ihre Ausrüstung ein letztes Mal zu kontrollieren.
Leises Pfeifen ertönte, als sie die Rückenergietornister ihrer Kantrael-Amp-7- Hochenergielasergewehre einschalteten.
Vor ihnen krachten die Schweren Bolter, als die Bordschützen der Walküre ihre Munitionsgurte in die Waffen einführten.
Auch Ekko machte sich bereit. Er zog die Laserpistole aus seinem Tiefziehholster und prüfte ihren Ladezustand, dann steckte er sie zurück und sah aus dem schmalen Sichtschlitz an der Seitentür.
Unter ihnen zogen die Linien der vorrückenden imperialen Armee entlang wie die Linien eines vielfarbigen Flusses, erste Laserstrahlen zuckten als schmale, glitzernde Linien durch die Luft. Dichte Rauchwolken und Explosionsfontänen stiegen auf, bildeten die grausame Kulisse eines tödlichen Gemetzels.
Vor wenigen Sekunden war der Funkkontakt zu Rebis plötzlich abgebrochen und der lähmenden Frage gewichen, was wohl passiert sein mochte. Ekko hoffte, dass er nicht Ohrenzeuge des Todes der Überlebenden von Ignifier geworden war.
Die Walküre machte einen heftigen Satz, heulte auf und stürzte dann in die Tiefe.
Durch den schmalen Sichtschlitz in der Tür konnte Ekko verfolgen, wie der Boden rasend schnell näher kam. In seinem Körper kämpften unterschiedliche Gefühle um die Vorherrschaft – Angst und Panik, Freude und Erwartung.
Er schluckte. Wenn er ehrlich sein sollte, war auch das nicht gerade eine Art zu sterben, wie er sie sich wünschte … auch wenn sie passend gewesen wäre.
Die Walküre fiel bis wenige Meter über dem Boden, dann schoss sie mit unglaublicher Geschwindigkeit über die Ebene.
Verschwommene Imperiale zogen unter ihnen durch, während sie weiter auf den Feind zu marschierten. Explosionen von Geschossen flammten auf und verschwanden nach Achtern, während aufgewirbelte Erde gleich einem schweren Regen auf die Außenpanzerung des Sturmtransporters prasselte.
Glitzernde Strahlen von Leuchtspurgeschossen fegten an ihnen vorbei. Ab und zu hörte man ein metallenes ›Pling‹, wenn sich eines der Geschosse verirrte oder sein Ziel traf.
Jetzt kam auch das nur als schwarzes Etwas sichtbare, leicht rauchende Wrack der abgestürzten Walküre in Sicht.
Ekko schluckte abermals, als er sah, was noch in Sicht gekommen war. Eine grüne Flut schwappte den Imperialen entgegen. Tausende und abertausende von Orks stürmten aus ihren zerbombten Stellungen.
Die mächtigen Explosionen von Tremorgeschossen in ihren Reihen schienen wie Steine, die man ins Wasser warf – vollkommen unbedeutend.
Bald schon würden sie die Männer an am Wrack überrollt haben. Wenn es jetzt noch Komplikationen gab, waren die Männer nicht mehr zu retten.
In diesem Moment krachte es laut. Die Walküre kippte zur Seite und schwenkte von ihrem Ziel ab.
»Schweres Feuer von allen Seiten!«, tönte es im Funk. »Wir müssen einen anderen Weg versuchen!« Ein neuerliches Krachen und das metallene Scheppern von Schrapnellen auf Ceramit unterstrichen die Worte des Piloten.
Gireth ließ einen Schrei ertönten und klammerte sich an eine der Statuen neben sich.
Ekko aktivierte den Hörclip in seinem Ohr, indem er sich dagegen tippte.
»Verstanden«, antwortete er. »Beeilen Sie sich.«
Uns bleibt nicht mehr lange Zeit.
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