Streiken für mehr Geld - Eure Meinung

@Helveticus

Bahn ist in Besitz des Bundes und das Verdrängen von Staatsbediensteten ist dort im vollen Gange (also die mutieren zum richtigen Unternehmen, deshalb gibt es auch mittlerweile Konkurrenz). Bei der Lufthansa müsste ich passen aber ich meine dort gibt es/ gab es Schlüssebereiche mit Beamten. Bei den Stadtwerken gibt es private aber alle mit denen ich zu tun hatte gehörten/gehören Kommunen.

Und nochmal zum Schluß die Essenz meiner Postings:

Wenn private Firmen streiken, dann ist es OK, denn der Verbraucher hat die Freiheit woanders zu kaufen. Wenn Mercedes weggestreikt wird, dann kaufe ich halt BMW oder oder oder.

Wenn öffentlicher Dienst streikt, dann ist es nicht OK, denn die haben staatliches Monopol. Ich kann nicht den Anbieter wechseln obwohl ich dringend einen Reisepass brauche und die letzte Woche streikten und demnächst generalstreiken wollen. Und wenn die 6.5% mehr Kosten in Zukunft verursachen, tja dann wird mein Reisepass noch teurer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Staat stellt einen neunen Staatsdiener ein. Dieser zahlt, sagen wir mal, 19% von all seinem Einkommen Mehrwertsteuer (Einfachheit annehmen) zurück an den Staat. Wieviel Mehreinnahmen hat der Staat? Antwort: -81% mal Einkommen des Staatsdieners. Nettosumme: negativ!

Ich glaube, wir reden hier komplett aneinander vorbei.
Du beziehst dich mit deinen Ausführungen zu Streiks scheinbar komplett auf Leute im öffentlichen Dienst während - so scheint mir - dieser Thread ursprünglich deutlich weiter gefasst war auch wenn aktuell in erster Linie mal der öffentliche Dienst streikt.

Zum öffentlichen Dienst gebe ich dir insofern recht, dass hier einfach an der falschen Stelle gestreikt wird. Wie Helve aber bereits festgestellt hat, streiken momentan unter anderem auch Fluglotsen und die werden nicht vom Staat bezahlt.
 
@ Easy eight
Das Problem ist aber, dass der öffentliche Dienst kein anders Mittel hat, um die interessen seiner Beschäftigten zu vertreten. Früher gab es Besoldungsstufen bei Beamten. Aber die gelten eben nur für Beamte. Das ist doch der lacher, wenn die Politik systematisch die Einnahmenseite schmälert, indem sie z.B. darauf verzichtet, die Gewerbesteuer sinnvoll zu regeln oder den Spitzensteuersstz anzuheben und dann sich hinstellt und bei Tarifverhandlungen auf leere Kassen verweist. Die schreiende Ungerechtigkeit ist doch, das die Staatsausgaben immer mehr durch Steuern gedeckt werden, die hauptsächlich die unteren Einkommensklassen belasten, wie etwa die Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer usw. Damit sorgt man dafür, dass diejenigen, die geringe Einkommen haben, gegendiejenigen ausgespielt werden, die im ööfentlichen Dienst beschäftigt sind. Nun haben die Gewerkschaften aber ein Problem. Verdi ist sich durchaus bewusst, dass die Kassen vieler kommunen leer sind. Sie dürfen aber nur im Rahmen von Tarifauseinandersetzungen streiken und nicht etwa um politische Ziele durchzusetzen, von Generalstreik erst ganz zu schweigen. Der Streik ist die schärfste Waffe der Gewerkschaften. Es ist aber nur auf einer Seite scharf und wird schon wieder dadurch schartig, dass die Vertreter der Kommunen auf die Streikenden weisen können und ihnen vorwerfen könne ungerechtfertigt hohe Forderungen zulasten der Allgemeniheit aufzustellen. In Bezug auf die hohe Fordrung von 6,5 % mehr Lohn sollte man auch mal gelassen bleiben. Wann hat sich denn die Arbeitnehmerseite jemals mit der Maximalforderung durchgesetzt?
 
@ Knight-Pilgrim

Ich gebe zwar deiner Argumentation Recht aber deine Schlussfolgerung ist falsch.

Die im öffentlichen Dienst sollten nicht streiken dürfen. Es ist öffentlicher DIENST und deren Gehalt sollte einer ähnlicher Standardformel folgen wie etwa die Renten. Wenn die mehr Kohle wollen, dann sollen die in die Privatwirtschaft wechseln, denn dort ist gewerkschaftlicher Kampf durchaus gerechtfertigt (Substitution durch Konkurrenz und so ... Arbeitnehmer und Arbeitgeber Interessensausgleich).

Und dein Einwand über die Zahlen ist zwar richtig aber ich halte das Prinzip an sich für falsch. Die nehmen ihre staatliche Monopolstellung als Waffe und wir können nichts machen (in der privaten Wirtschaft hätten wir immerhin die Wahl, wenn jetzt Lufthansa streikt, dann gibt es noch andere fluggesellschaften und wenn FraPort streikt dann fliege ich von anderem Flughafen aus, sei es im benachbarten Ausland).
 
Die im öffentlichen Dienst sollten nicht streiken dürfen. Es ist öffentlicher DIENST und deren Gehalt sollte einer ähnlicher Standardformel folgen wie etwa die Renten. Wenn die mehr Kohle wollen, dann sollen die in die Privatwirtschaft wechseln, denn dort ist gewerkschaftlicher Kampf durchaus gerechtfertigt (Substitution durch Konkurrenz und so ... Arbeitnehmer und Arbeitgeber Interessensausgleich).
Was du nicht zu begreifen scheinst ist, daß der Staat ARBEITGEBER ist. Also hat er sich, als ARBEITGEBER, schlicht und ergreifend den gleichen Mechanismen zu unterwerfen wie Arbeitgeber in der freien Wirtschaft.
Wenn der Staat Arbeitnehmer möchte, die nicht streiken, hat er dazu die Möglichkeit. Beamte. Da wird aber seit Jahren der Kosten wegen zurückgefahren.

Das Argument,"... sollen sie halt in die freie Wirtschaft gehen...", ist anbetracht der Arbeitsmarktlage, in einigen Branchen des öffentlichen Dienstes, und der "Wichtigkeit" vieler Tätigkeiten im öffentlichen Dienst für unsere Gesellschaft, sowas von hohl.

Ich hoffe, daß du in 50 Jahren dement, seit mehreren Stunden in den eigene Fäkalien liegend. Von einer richtig schön überarbeitete und unterbezahlte Pflegerin bearbeitet wirst.

Geiz ist nicht geil und schon garnicht, wenn es darum geht Menschen, die einen ungeheuer wichtigen Teil zu unsere Gesellschaft beitragen, an unserem Wohlstand partizipieren zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum öffentlichen Dienst gebe ich dir insofern recht, dass hier einfach an der falschen Stelle gestreikt wird. Wie Helve aber bereits festgestellt hat, streiken momentan unter anderem auch Fluglotsen und die werden nicht vom Staat bezahlt.

Inwiefern bist du der Meinung das im Öffentlichen Dienst an der falschen Stelle gestreikt wird?

@ Knight-Pilgrim

Ich gebe zwar deiner Argumentation Recht aber deine Schlussfolgerung ist falsch.

Die im öffentlichen Dienst sollten nicht streiken dürfen. Es ist öffentlicher DIENST und deren Gehalt sollte einer ähnlicher Standardformel folgen wie etwa die Renten. Wenn die mehr Kohle wollen, dann sollen die in die Privatwirtschaft wechseln, denn dort ist gewerkschaftlicher Kampf durchaus gerechtfertigt (Substitution durch Konkurrenz und so ... Arbeitnehmer und Arbeitgeber Interessensausgleich).

Bist du dir eigentlich bewusst wie viel(wenig) man im öffentlichen Dienst verdient? Wenn der Staat/Arbeitgeber nicht will das seine Arbeitnehmer streiken dann muss er 1. gut genug bezahlen und 2. gut motivieren. Das 1. führt in der Regel zum letzteren.

Du bist also der Meinung wir (die Angestellten des Öffentlichen Dienstes) sollen unsere Arbeit für einen absoluten Niedirglohn erledigen? Ich habe zum Beispiel nicht viele Möglichkeiten einen Job in meinem Beruf ausserhalb zu finden von dem ich eine Familie gründen könnte. Dann sollten sich Leute wie du dann aber auch nicht beschweren das Anträge in Behörden länger Dauern, Politessen noch schlechter gelaunt sind und ähnliches -_-
 
Nur war hier von "Fortbildungen etc." die Rede. Davon mal abgesehen, dass je nach Branche "Streiks mit Notbesetzung" dem Ziel des Streiks durchaus zuwiderlaufen (dies wurde ja schon ausführlich begründet). Dass Krankenhäuser, Feuerwehren und Polizei im Sinne der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und allgemeinen Grundversorgung nicht "einfach so" komplett dichtmachen können sollten, versteht sich ja nun von selbst.

Es ging ja um Streik, davon war die Rede. Auch von dem anderen aber da, dass nur eine Nebenpunkt war hättest Du Dich darauf beziehen müssen.

Wie sich herausstellt bist Du wohl nur bei der Anwendung von Sarkasmus gescheitert.


Ach, wir gehen NICHT Alle arbeiten, weil es uns so viel Spaß macht und wir sonst gar nicht wüssten, wohin mit der ganzen Freizeit, sondern weil wir uns davon erhoffen, unseren Lebensunterhalt bestreiten zu können? Bleib da mal am Ball, da könntest du echt einer ganz heissen Sache auf der Spur sein...


Was soll denn die blöde Art. Das gleiche hast Du doch vorher geschrieben, wenn ich Dir jetzt sage, dass das was Du sagtest auch für die andere Seite zutfrifft musst Du ja nicht gleich blöd daherkommen.

Ironie und Sarkasmus sind übrigens immer sehr zweischneidige Schwerter, klug wirkt man damit nämlich selten.
 
Inwiefern bist du der Meinung das im Öffentlichen Dienst an der falschen Stelle gestreikt wird?

Ich habs schon zweimal im Thread erwähnt. 😉
Die deutschen Unternehmen horten derzeit aus Angst vor Krisen in bisher unerreichten Ausmaßen Geld. Dieses Geld fehlt im Wirtschaftskreislauf und damit letzten Endes auch dem Staat. Die aktuellen Streiks kommen nicht dort an wo sie sollten, nämlich bei den DAX-Unternehmen.
 
Ach das meinst du, wenn man mal auf dem Schlauch steht ^_^, da hast du natürlich recht.

Verbessert mich bitte aber ist es nicht das Problem, bei DAX-Unternehmen oder generell einer AG, das ein solches Unternehmen das sich vernünftig um seine Mitarbeiter kümmert sich hinterher nicht größere Probleme heranschafft?

Vereinfacht gesagt, zahlt ein Vorstand einen vernünftigen Lohn, steigen bei der nächsten Großversammlung einem die Aktionäre aufs Dach warum man so einen "Schwachsinn" durchführt wie das zahlen eines übertariflichen Lohns anstatt den Gewinn um 1% weiter zu steigen was selbstverständlich dazu führt das die Kurse einbrechen und 1000nde Mitarbeiter ihren Job verlieren etc. pp. Das ganze ist natürlich sehr satrk überspitzt.

Da liegt doch eher am Systemfehler als an Unternehmen die Geld zurück halten. Klar hunderte Milliarden zu horten bringt keinem was, aber die Dax Unternehmen mit Streiks zu treffen bringt doch nicht so viel, so lange diese ganze Börsengeschichte so funktioniert wie sie es leider tut.
 
Der öffentliche Dienst bekommt meiner Meinung nach genug Geld, damit meine ich den einzelnen Arbeitnehmer, nicht aber den gesamten Apparat des öffentlichen Dienstes,
der durchaus mehr Geld vertragen könnte um z.B. neues Personal einstellen zu können.
Momentan ist es ja so, dass eigentlich jeder der neu in den öffentlichen Dienst eintritt, und nicht gerade Auszubildender ist, mindestens* mit der Gehaltsstufe A6 anfängt (ca 1500 € Netto).
Des Weiteren gab es vor kurzem erst eine starke Erhöhung des jährlichen Urlaubsanspruchs (+4 Tage für unter 30 jährige), daher sind Streiks im öffentlichen Dienst momentan nicht gerechtfertigt

*Edit 1 die Gehaltsstufe A6 bezieht sich auf die, die eine "normale" zwei oder drei jährige Ausbildung abgeschlossen haben.
2 *mindestens mit der [...]
 
Zuletzt bearbeitet:
Da liegt doch eher am Systemfehler als an Unternehmen die Geld zurück halten. Klar hunderte Milliarden zu horten bringt keinem was, aber die Dax Unternehmen mit Streiks zu treffen bringt doch nicht so viel, so lange diese ganze Börsengeschichte so funktioniert wie sie es leider tut.

Stimmt - gegen Systemfehler helfen Streiks recht herzlich wenig. In diesem Fall denke ich aber nicht, dass die Börsennotierung das Problem ist, sondern vielmehr wirklich Angst vor Krisen. Ist auch irgendwie verständlich, nachdem erst die Bankenkrise und dann die Eurokrise eingeschlagen sind - aber ironischerweise werden auf genau diese Weise Krisen verschärft.
 
Stimmt - gegen Systemfehler helfen Streiks recht herzlich wenig. In diesem Fall denke ich aber nicht, dass die Börsennotierung das Problem ist, sondern vielmehr wirklich Angst vor Krisen. Ist auch irgendwie verständlich, nachdem erst die Bankenkrise und dann die Eurokrise eingeschlagen sind - aber ironischerweise werden auf genau diese Weise Krisen verschärft.

Als Ergänzung: Durch Abzug dieser (fiktiven) Summen wird die Krise erst ausgelöst. Wisst ihr eigentlich wieviel % der gesamten Summe Geld noch für wirklichen Warenaustausch verwendet wird? Also für das was Geld eigentlich konzipiert wurde und was in der Realwirtschaft der Geldsumme als "Wert" entgegensteht.

Schlappe 0,5 - 1,5 % der gesamten Summe was an Geld existiert. Der Rest ist Spekulation und Geldkreation durch Zentralbanken. Irgendwie ungesund, oder? Liegt aber am System, dass man aus Geld mehr Geld machen kann ohne einen Gegenwert zu kreieren.
 
Momentan ist es ja so, dass eigentlich jeder der neu in den öffentlichen Dienst eintritt, und nicht gerade Auszubildender ist, mindestens* mit der Gehaltsstufe A6 anfängt (ca 1500 € Netto).
Des Weiteren gab es vor kurzem erst eine starke Erhöhung des jährlichen Urlaubsanspruchs (+4 Tage für unter 30 jährige), daher sind Streiks im öffentlichen Dienst momentan nicht gerechtfertigt

Wow, jetzt mal langsam. Erstens als Angestellter besitzt man keine A-Einstufung da die nur für Beamte gilt. Zweitens mit einer 3 Jährigen Ausbildung zum Verwaltungskaufmann bzw. irgendeinem anderen Ausbildungsberuf in den Komunen startest du auf EG6 Stufe 1 was 1884,71 € Brutto bedeutet. Das sind vielleicht 1100 - 1200 € Netto.

Was den Urlaub angeht so war das eine Gerichtliche Entscheidnung Aufgrund einer Klage. Es gab auch keinen wirklichen Grund warum andere mehr Urlaub haben sollten als andere.

Ich will dir mal ein beispiel aufzählen eine Familie mit 2 Kindern, ein Elternteil Steuerklasse 3 im öffentlichen Dienst mit EG 8 STufe 4 (erreicht man ca. mit 30) eingestuft der andere zuhause. Mit Kindergeld etc. kommen die auf ungefähr 1900 € Netto. Im Raum Dortmund bekommt diese Familie 300 € zuschuss von der Arge damit sie nicht mehr unter der Armutsgrenze liegt.
Bei einer einstufung in EG 8 reden wir vom mittleren Dienst an der grenze zum höheren Dienst (EG9)!
Mein Vater hat mit weniger ne Familie mit 3 Kindern gut ernähren können und uns hat es an nichts gefehlt. Heute sind solche Familien in ihrer existenz bedroht.

Wie schon öfters von Leuten erwähnt, ist grundsätzlich genügend Geld(Wert) vorhanden. Dieser liegt nur an den falschen stellen. Aber warum die Angestellten des Öffentlichen Dienstes sich mit zu niedrigen Löhnen zufrieden geben müssen während andere (Denen es genauso schlecht bzw. oft auch noch schlechter geht) ist mir schleierhaft.

@Jack of Spades
Das ist ne Interessante Statistik. Laut nem Ver.di Prospekt des Jahres 2010 lag der Durchschnittliche Bruttolohn bei 2428 € pro Monat das sind dann kanpp 30k im Jahr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find es faszinierend, wie manche Leute hier ihre Meinung "herausscheissen"(sorry für den Ausdruck, aber hier trifft es tatsächlich zu).

Wie schon mehrfach erwähnt wurde, sind die Mitglieder von Verdi ANGESTELLTE und ARBEITER beim ARBEITGEBER Bund/Länder/Gemeinden/Staat. Somit haben sie das im Arbeitsrecht(welches übrigens vom Parlament und Bundespräsidenten verabschiedet wurde, nur mal so am Rande bemerkt)verbriefte Recht für ihre Interessen arbeitsrechtliche Massnahmen zu ergreifen.
Beamte(Richter,Staatsanwälte, Polizisten in höheren Dienstgraden usw..) sind Staatsangestellte, und unterliegen keinem rechtlichen Arbeitsvertrag mit dem deutschen Staat. sie sind wie der Name schon sagt Diener des deutschen Staates und bekommen daher auch ein Salär und diverse andere Vergünstigungen, die einem Arbeitgeber nicht zugesprochen werden. Weiterhin zahlen viele Staatsdiener auch keine Lohnsteuer, da sie rechtlich gesehen keinen LOHN bekommen, sondern eine Aufwandsentschädigung(ähnlich den Diäten der Politiker) vom deutschen Staat. Dafür haben sie aber nicht das Recht zu streiken, bzw. Arbeitskampfmassnahmen durchzuführen oder sich gewerkschaftlich zu organisieren, da ihre Entlohnung nicht über Tarife sondern über das Gesetz und Verordnungen geregelt sind, die vom Gesetzgeber gemacht werden.

Und NEIN, die Deutsche Bahn ist kein Staatsunternehmen mehr, oder denkst du wirklich der Bundesverkehrsminister steht an der Spitze der Deutschen Bahn AG Ich hab dir mal das AG, welches für Aktiengewerkschaft steht farblich markiert, evtl. wirst du bemerkt haben, das eine Aktiengesellschaft Aktien ausstellt, und dieses Kapital dazu nutzt um Investitionen zu tätigen bzw. dem Unternehmen Geld in die Kassen zu spülen. Ein Staatsbetrieb war die Bahn einmal, genau wie die deutsche Post(auch ne AG), die Telekom AG(früher Teil der Post) und diverse andere Kleinere Unternehmen, die regional früher in Händen der Gemeinden waren(Wasserwerke/Kraftwerke/Entsorgungsunternehmen,etc..). Damals waren die Mitarbeite dieser Unternehmen Beamte, und somit Staatsdiener, denen es nicht erlaubt ist Arbeitskampfmassnahmen zu ergreifen. Durch die liberalisierung der Wirtschaftsordnung wurden von vielen Gemeinden/Städten und Bundesländern die Betriebe "privatisiert" sprich, man verkaufte die Unternehmen an private Investoren, oder auch nur Teile davon, und erfreute sich an dem Geld, das diese Deals in die Kassen spülte. Dämlich an der ganzen Sache war nun aber, das vielen Gemeinden erst nach einigen Jahren auffiel, dass eine Grundversorgung der Bürger der Gemeinde/Stadt/Landesbürger über einige Jahre hinweg mehr Umsatz gebracht hätte, und auch die Liefertreue(z.B. bei Energie und kommunalen Dienstleistungen wie Müllentsorgung, Trinkwasserbeschaffung und aufbereitung) wesentlich mehr Geld gebracht hätte als die "Peanuts" die sie bekamen, als sie die Dienstleister privatisierten.
Die Investoren verwandelten die erworbenen Dienstleistungen in profitorientierte Unternehmen, die dazu verdammt sind Gewinn zu machen, da sie ja den Anteilseignern Rechnung schuldeten, ergo wurde gespart, ausgedünnt, Löhne und Gehälter gesenkt, wie es nur ging, um die Kosten zu drücken und den Gewinn zu maximieren. Am Beispiel der Bahn bedeutete das, dass immer mehr Strecken abgeschafft werden( der Kosten/Nutzen Faktor von z.B. Regionalstrecken ist nicht kostendeckend, wie z.B. ein ICE von München nach Nürnberg), die Gleise wurden immer Wartungsanfälliger, da das Wartungspersonal abgebaut wurde, und die Züge und Technik veralterten zusehends, daher auch die lustigen im Sommer heiss, im Winter arschkalt-Gefühle in den Supermodernen ICE´s.
Was hat der Kunde gewonnen? Massive Preissteigerungen, schlechterer Service(ja früher fuhren noch Saftschubsen durch die Züge und verkauften Getränke und Snacks, teilweise sogar trotz des Mitropa-Restaurants an Bord), und viele Strecken fielen weg, so dass man heutzutage mehrmals umsteigen muss, um den selben Bahnhof zu erreichen, den man noch vor 15 Jahren direkt anfuhr.
Die Folge daraus ist: Der Kunde meckert und sucht sich alternativen, sprich er fährt nicht mehr mit der Bahn, sondern mit dem Fernbus, ergo nimmt die Bahn AG wieder weniger Geld ein, muss aber Gewinnmarge XY erreichen, damit die Aktionäre befriedigt sind und ihre Dividende kassieren können. Bei geringeren Einnahmen bedeutet das, um Profit XY zu erreichen muss die Bahn AG Kosten senken, und das heisst wieder weniger Lohn für die Beschäftigten, oder höhere Arbeitszeiten, oder weniger Service, keine Erneuerung des Fuhrparks, etc.. pp..

Das man als Angstellter dieser Firma dann streikt, ist verständlich, ein Lokführer hat eine Riesige Verantwortung, er hat Hunderte Fahrgäste, die er sicher von A nach B(manchmal mit umwegen über C und D, weil es die originaltrasse nicht mehr gibt)bringen muss und verdient trotzdem gerade so viel, dass er sich von seinem Gehalt nicht mal das gründen einer Familie leisten kann. Dann streikten die Lokführer(die haben ihre eigene Gewerkschaft gegründet, nennt sich GdBl) und es fahren über Wochen mal Zug A,mal Zug B und mal Zug XYZ nicht. Dann wird irgendwann ein Schlichter angerufen, da sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht über das Gehalt der Lokführer einigen konnten, und man akzeptiert die Lohnerhöhung auf Arbeitgeberseite mit blumiger Rhetorik, da man ja nun noch mehr sparen muss, um überhaupt noch Gewinn zu machen, usw... Nun kamen ja heute die Zahlen der DB AG auf den Tisch: 2,2 Mrd. Fahrgäste(trotz wochenlanger streiks, man stelle sich vor, was passiert wäre, wenn alle Züge gefahren wären), Rekordwerten bei Gewinn(ich dachte der Tarifabschluss wäre das Ende der Bahn AG?) und Pünktlichkeitsquote liegt bei 85%, nicht schlecht, aber der Kracher war, das die Bahn versucht bis 2018 unter den TOP 10 Arbeitgebern zu sein.....
Liegt es an mir, oder sehr ihr da auch diverse Ungereimtheiten?

Und zu dem netten jungen Herren, der meinte das Gewerkschaften Teufelswerk seien und die ja alles "absprechen" um die Leute zu piesaken sag ich nur, such dir nen guten Therapeuten, oder schaff dir erstmal das Wissen an, was die Gewerkschaften in Deutschland alles erreicht haben, du profitierst wahrscheinlich am meisten davon. Allein das Arbeitsrecht, der Kündigungsschutz, Mutterschaftsurlaub, bezahlte Fortbildungen, das recht für deinen Lohn zu kämpfen, das sind nur kleinste Beispiele dessen was es ohne Gewerkschaften und Arbeitskämpfe niemals geben würde, also hör bitte auf so hohle Phrasen zu dreschen und informier dich, bitte, es tut dir gut und vor allem allen hier, die deine Beiträge lesen und vom kopfschütteln nen Schleudertrauma bekommen.

mfG don
 
Steiks sind verbrieftes Recht.
Ein Recht, dass man abschaffen sollte!

Mal ganz abgesehen davon ist der Zusammenschluss von Arbeitnehmern die einzige Möglichkeit, bei der Aushandlung von Arbeitbedingungen soviel Verhandlungmacht aufzubringen, dass man den Arbeitgebern auf

Schwachsinn. Ein Arbeitgeber, der seine Leute ausbeutet, dem rennen schlicht und ergreifend die Leute davon.
Da geht man zu seinem Chef und sagt: "Ich will mehr Geld, sonst bin ich weg."
Wenn er ablehnt, dann sucht man sich einen besserbezahlten Job. Dann hat der alte Chef eine qualtitativ hochwertige Arbeitskraft weniger, was für diesen einen schmerzlichen Verlust darstellt. Stichwort Fachkräftemangel.
Und da haben wir auch den springenden Punkt. Nur fließige Leute, die sich wirklich in einen Beruf reinhängen, mit Enthusiasmus und Tatendrang bei der Sache sind, können es sich leisten mit einem Arbeitgeber auf Augenhöhe zu verhandeln.
Faules Gesindel, das nur mit halber Kraft arbeitet und vor der Mittagspause erstmal 5 Bier petzen muss, die können sich sowas nicht erlauben. Die streiken dann und nehmen ihren Arbeitgeber und indirekt auch die gesamte Gesellschaft mit Hilfe des Streikrechts als Geisel.

Auch das mit dem Vertragsbruch ist Käse. Denn neu verhandelt und ggf. gestreikt wird beim Auslauffen von Tarifverträgen. Wenn ein Einigung erzielt ist, ist diese für die Dauer des Vertrages bindend.
Arbeitsvertrag ungleich Tarifvertrag! Informier Dich mal bevor Du so einen Käse ablässt. (Siehste, so einen Spruch kann auch auch bringen.)
 
Ein Recht, dass man abschaffen sollte!



Schwachsinn. Ein Arbeitgeber, der seine Leute ausbeutet, dem rennen schlicht und ergreifend die Leute davon.
Da geht man zu seinem Chef und sagt: "Ich will mehr Geld, sonst bin ich weg."
Wenn er ablehnt, dann sucht man sich einen besserbezahlten Job. Dann hat der alte Chef eine qualtitativ hochwertige Arbeitskraft weniger, was für diesen einen schmerzlichen Verlust darstellt. Stichwort Fachkräftemangel.
Und da haben wir auch den springenden Punkt. Nur fließige Leute, die sich wirklich in einen Beruf reinhängen, mit Enthusiasmus und Tatendrang bei der Sache sind, können es sich leisten mit einem Arbeitgeber auf Augenhöhe zu verhandeln.
Faules Gesindel, das nur mit halber Kraft arbeitet und vor der Mittagspause erstmal 5 Bier petzen muss, die können sich sowas nicht erlauben. Die streiken dann und nehmen ihren Arbeitgeber und indirekt auch die gesamte Gesellschaft mit Hilfe des Streikrechts als Geisel.


Arbeitsvertrag ungleich Tarifvertrag! Informier Dich mal bevor Du so einen Käse ablässt. (Siehste, so einen Spruch kann auch auch bringen.)

Hm..also ich bin ausgebildet, habe 10 jahre Berufserfahrung und verstehe meinen Job. Dafür krieg ich, für meine Gegend, gute 150 Europäer am Tag.

Ich arbeite mit voller Kraft, wenn ich Verbesserungen vorschlage sagt mein Chef mir ich soll machen wie er will und was er will. Und wenn es mi nicht passt kann ich gehen.

Du hast Recht dem typischen deutschen Chef bin ich weggelaufen und arbeite jetzt fürs dreifache an Geld in einer Firma, in der ich wertgeschätzt werde.

Mein Chef tyrannisiert micht nicht, legt auf meine Meinung wert und bespricht sich mit den Mitarbeitern wenn einer von uns ne Verbesserung oder sonstwas vorschlägt.

Kurz und Gut, ich sehe hier den "deutschen Chef" in der Pflicht sich mal zu besinnen und seine Leute anständig zu behandeln. Die Grundeinstellung bei X Arbeitslosen ja schon einen zu kriegen ist nämlich der Grund für unsere desolate Binnenmarktentwicklung.

Aber wer wie du den Arbeitnehmern das Recht für Verbesserungen zu kämpfen absprechen will, der muss sowieso irgendwie geistig nicht beim Thema sein. Es geht hier um die Verbesserung der Arbeitssituation ALLER Mitarbeiter, ja auch für dich. Selbst wenn du Cheffe bist, einer steht garantiert über dir und was würdest du sagen, wenn der dich wie nen Sklaven behandelt und besch.. bezahlt? Du würdest dich wehren, was aber nach deinem Verständnis gar nicht sein darf (Streik) oder zu verachten ist (faules Gesindel).

Stimmen bei dir die Maßstäbe eigentlich?
 
Zuletzt bearbeitet:
@ easy-eight:
Es ist mir wirklich schleierhaft, wie man jenseits der 20 Jahren liegen kann und dennoch eine derart naive Meinung zum Besten geben kann!
Mein Einwand ist halt Verdi und der öffentliche Dienst sollte nicht von bösen, bösen Kapitalistenbonzen von Arbeitgebern schwafeln, sondern ehrlich sagen: "Höhere Steuern und höhere Beiträge bitte!".
Es haben dir nun mehrere Leute den Unterschied zwischen Beamter und Angestellten im öffentlichen Dienst erklärt, stöst aber bei dir scheinbar nur auf taube Ohren!
Ich bin selbst im sozialen Bereich in einer kirchlichen Einrichtung angestellt, welche entgegen der vermeintlichen Meinung der Allgemeinheit zu knallharten Wirtschaftsunternehmen mutiert sind. Wenn für den öffentlichen Dienst verhandelt wird, dann wird auch für diese Jobs verhandelt und ich habe mit einem Staatsdiener soviel gemein wie eine Kuh mit einem Pferd! Der Staat ist nicht einmal mein Arbeitgeber, er ist Kunde in der Einrichtung!
Ich glaube sowieso dass hier zuviele Jünglige sind. Erstmal erwachsen werden, eigenes Geld verdienen und dann nachdenken wer von wem wie bezahlt wird.
Ich finde da ist zuviel Scheinheiligkeit und Dummheit im Spiel. Also ist es falsch.
Früher hätte ich genauso wie die meisten argumentiert, bis ich eben erwachsen wurde.
Du blamierst dich hier vor einem kompletten Forum, indem du hier auf den Putz haust wie kein anderer und keinen blassen Schimmer von der Materie hast!
Wie Lohnverhandlungen aussehen, die keine Streikoption beinhalten sieht man an den früheren Verhandlungen christlicher Einrichtungen (bevor sie zu einem großen teil in den öffentlichen Dienst überführt wurden):
Betriebsrat: Bekommen wir bitte mehr Geld dafür, dass sich unsere Arbeit in den letzten Jahren verdreifacht hat? Vorstand: Nein! -Ende der Lohnverhandlung-
Was ist denn dein Modell, welches an die Stelle der Tarifverhandlungen treten soll? Anlehnung an die Lohnentwicklung der freien Wirtschaft? Anlehnung an die Inflationsrate? Jeder Arbeiter im öffentlichen Dienst würde das blanko unterschreiben!

Und wenn du denkst, dein Reisepass wird um 6,5% teurer, weil die Angestellten 6,5% mehr Geld bekommen, dann ist das Wirtschaftslehre 5. Klasse: Die Personalkosten nehmen sicherlich nicht das Stück Kuchen ein, wie es viele jammernde Arbeitgeber immer propagieren wollen. Aber Glückwunsch, du bist auf das älteste, fadenscheinigste Argument der Arbeitgeber reingefallen.

Ansonsten: Danke don_haesi, kann man alles so unterschreiben.

PS: Curth halte ich für einen Forumtroll, diese Meinung ist kein Kommentar wert
 
Schwachsinn. Ein Arbeitgeber, der seine Leute ausbeutet, dem rennen schlicht und ergreifend die Leute davon.
Da geht man zu seinem Chef und sagt: "Ich will mehr Geld, sonst bin ich weg."
Wenn er ablehnt, dann sucht man sich einen besserbezahlten Job. Dann hat der alte Chef eine qualtitativ hochwertige Arbeitskraft weniger, was für diesen einen schmerzlichen Verlust darstellt. Stichwort Fachkräftemangel.
Und da haben wir auch den springenden Punkt. Nur fließige Leute, die sich wirklich in einen Beruf reinhängen, mit Enthusiasmus und Tatendrang bei der Sache sind, können es sich leisten mit einem Arbeitgeber auf Augenhöhe zu verhandeln.

Finde ich genauso einseitig wie das pauschale Befürworten von Streiks. Es gibt einen Teil, da bin ich bei dir, den habe ich auch weiter oben schon angesprochen. Denn die 5 Bier Fraktion tritt leider gar nicht mal so selten aus und ja, moralisch gesehen (aber nicht juristisch) spreche ich so jemandem das Recht zu streiken ab.

Aber...
Das im Grundgesetz verankerte Recht auf Streiks zählt zu den hohen Gütern unseres freien Landes. Nicht zuletzt ist dieses aus den bitteren Erfahrungen der Industrialisierung entstanden und sollte nicht leichtfertig aufgegeben werden.

Ansonsten ist deine Einstellung stark auf, ich nenne es mal, den "gehobenen Sektor" der Arbeitnehmer gemünzt. Sicher, wer als Individuum eine ausreichend wichtige Persönlichkeit im Unternehmen ist, kann mit seinem Chef auch auf Augenhöhe verhandeln. Das ist aber erstens nicht die breite Masse der Arbeitnehmer und zweitens der Teil, der sich um sein Gehalt ohnehin eher weniger Sorgen machen muss.

Was ist aber denn mit beispielsweise den Pflegekräften in Altenheimen und Krankenhäusern? Die verdienen nicht besonders gut und arbeiten sich (im Durchschnitt) trotzdem krumm und bucklig. Hier greift deine Argumentation, wenn sie fleißiger wären würden sie mehr verdienen einfach nicht. Hinzu kommt gerade im sozialen Bereich die Problematik, dass das Personal in vielen Fällen tatsächlich ein sehr starkes Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Klienten hat, welches vom Arbeitgeber bewusst ausgenutzt wird, um noch ein, zwei Überstunden mehr raus zu holen. Man kann jetzt kalt bleiben und sagen "Dann haben sich die Leute halt die falsche Branche ausgesucht" aber das ist etwas arg kurz gegriffen.
 
PS: Curth halte ich für einen Forumtroll, diese Meinung ist kein Kommentar wert

Wo ist dein "like" Button?

@Black-Orc: Korrekt. Streiken ist ein Recht! Dieses Recht ist pauschal zu befürworten. Dieses Recht auszunutzen wäre pauschal zu verurteilen.

Es allerdings gänzlich ungenutzt zu lassen wäre fatal. Wir würden immer noch ab Grunschule in der Fabrik zum Hungerlohn arbeiten. Kann mir nicht helfen, aber einige Leute sind froh das das vorbei ist.
 
Zuletzt bearbeitet: