Streiken für mehr Geld - Eure Meinung

Da geht man zu seinem Chef und sagt: "Ich will mehr Geld, sonst bin ich weg."
Wenn er ablehnt, dann sucht man sich einen besserbezahlten Job. Dann hat der alte Chef eine qualtitativ hochwertige Arbeitskraft weniger, was für diesen einen schmerzlichen Verlust darstellt. Stichwort Fachkräftemangel.
Und da haben wir auch den springenden Punkt. Nur fließige Leute, die sich wirklich in einen Beruf reinhängen, mit Enthusiasmus und Tatendrang bei der Sache sind, können es sich leisten mit einem Arbeitgeber auf Augenhöhe zu verhandeln.

Ist dir schonmal der Gedanke gekommen das es Gegenden in Deutschland gibt wo dieser "Fachkräftemangel" noch nicht gefunden wurde? Oftmals gibt es nur die Option "Schnauze halten" oder Hartz 4 und in solchen Situationen ist das Streikrecht einfach unabdingbar.
 
Sicher, wer als Individuum eine ausreichend wichtige Persönlichkeit im Unternehmen ist, kann mit seinem Chef auch auf Augenhöhe verhandeln. Das ist aber erstens nicht die breite Masse der Arbeitnehmer
Sind doch selber Schuld. Hätten ja schließlich Alle ebenfalls Investmentbanker oder Stockbroker werden können...
 
Sind doch selber Schuld. Hätten ja schließlich Alle ebenfalls Investmentbanker oder Stockbroker werden können...
Eben. Das ist etwas, das die meisten nicht raffen wollen. Wen sie sich anstrengen würden und fleißig wären, dann könnten sie auch Investmentbanker sein, Porsche fahren und zu den Leistungsträgern der Gesellschaft gehören.
Aber so einen Faulenzer/Deppenjob wie, keine Ahnung, Kinderkrankenschwester, Kanalarbeiter, Bauarbeiter etc. macht und nix, aber auch garnix für unsere Gesellschaft leistet, der braucht sich auch nicht wundern, wenn der nen staatlichen Stiefel ins Gesicht bekommt.
Das muss man auch mal in Relation sehen! Wertgeschätzt wird halt der Fleißige!
 
Ich fange an Verständnis für Streiks wegen höheren Löhnen aufzubringen, wenn die Gewerkschaften in Wirtschaftskrisen Lohnkürzungen für die Arbeitnehmer fordern. Solange sich die Lohnschraube nur in eine Richtung dreht, egal wie es um das Unternehmen bestellt ist, bleibt es stumpfe Erpressung.

Nebenbei höhere Löhne vor Abgeordnete und Vorstandsvorsitzende ist natürlich immer ein provokantes Signal, aber es ist nun mal ein dezenter Unterschied ob man in einem Betrieb 20 Leuten 10% mehr gibt, oder 10.000 3%. Auch dieses alberne Diätenarguement immer. Bei gerade mal 2.000 - 3.000 Diätenempfängern lohnt sich angesichts des Bundeshaushaltes nicht einmal grob das Nachrechnen.
 
Eben. Das ist etwas, das die meisten nicht raffen wollen. Wen sie sich anstrengen würden und fleißig wären, dann könnten sie auch Investmentbanker sein, Porsche fahren und zu den Leistungsträgern der Gesellschaft gehören.
Aber so einen Faulenzer/Deppenjob wie, keine Ahnung, Kinderkrankenschwester, Kanalarbeiter, Bauarbeiter etc. macht und nix, aber auch garnix für unsere Gesellschaft leistet, der braucht sich auch nicht wundern, wenn der nen staatlichen Stiefel ins Gesicht bekommt.
Das muss man auch mal in Relation sehen! Wertgeschätzt wird halt der Fleißige!


Siehe meinen vorherigen Post.

Investmentbanker/Stockbroker = Also mitmachen beim Raubtierkapitalismus?

Kinderkrankenschwester, Kanalarbeiter, Bauarbeiter etc. haben im Gegensatz zu so manchem Schmalspurmöchtegern noch Ahnung von dem was sie machen. Wer bitte hat die Finanzkriese verursacht?

Zu mir: Projektmanager, 10 Jahre Erfahrung, Ausgewandert weil hier dreifaches Gehalt, und jetzt kommst du!

Zu fleißig: Gerne, wenn es sich rentiert. Dein Argument führe ich mal so weiter. Warum soll ich mich in Deutschland für 150 am tag krummlegen, wenn ich hier ganz entspannt 500 aufwärts kriege und mein Chef kein A-loch ist? Ganz ehrlich, mittlerweile bin ich der Meinung, dass sich 40 Stunden und dann H4 als Zuschuss beantragen nicht lohnt. Siehst du das anders?
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwachsinn. Ein Arbeitgeber, der seine Leute ausbeutet, dem rennen schlicht und ergreifend die Leute davon.
Da geht man zu seinem Chef und sagt: "Ich will mehr Geld, sonst bin ich weg."
Wenn er ablehnt, dann sucht man sich einen besserbezahlten Job. Dann hat der alte Chef eine qualtitativ hochwertige Arbeitskraft weniger, was für diesen einen schmerzlichen Verlust darstellt. Stichwort Fachkräftemangel.
Und da haben wir auch den springenden Punkt. Nur fließige Leute, die sich wirklich in einen Beruf reinhängen, mit Enthusiasmus und Tatendrang bei der Sache sind, können es sich leisten mit einem Arbeitgeber auf Augenhöhe zu verhandeln.
Faules Gesindel, das nur mit halber Kraft arbeitet und vor der Mittagspause erstmal 5 Bier petzen muss, die können sich sowas nicht erlauben. Die streiken dann und nehmen ihren Arbeitgeber und indirekt auch die gesamte Gesellschaft mit Hilfe des Streikrechts als Geisel.

Stimmt. Da kann man aber eigentlich auch den Spieß rumdrehen. Wenn die Arbeitnehmer zu hohe Löhne verlangen kann man sich ja einfach neue Leute suchen. Ach ne, wird ja schon so gemacht.

Die 20%-22% der deutschen Arbeitnehmer, die im Niedriglohnsektor arbeiten sind halt einfach nur bescheuert.


Ich fange an Verständnis für Streiks wegen höheren Löhnen aufzubringen, wenn die Gewerkschaften in Wirtschaftskrisen Lohnkürzungen für die Arbeitnehmer fordern. Solange sich die Lohnschraube nur in eine Richtung dreht, egal wie es um das Unternehmen bestellt ist, bleibt es stumpfe Erpressung.
Das ist ein dermaßener Blödsinn. Die letzten 10-15 Jahre wurde eine sehr große Zurückhaltung seitens der Arbeitnehmer in Richtung Lohnerhöhung betrieben.

Nebenbei höhere Löhne vor Abgeordnete und Vorstandsvorsitzende ist natürlich immer ein provokantes Signal, aber es ist nun mal ein dezenter Unterschied ob man in einem Betrieb 20 Leuten 10% mehr gibt, oder 10.000 3%. Auch dieses alberne Diätenarguement immer. Bei gerade mal 2.000 - 3.000 Diätenempfängern lohnt sich angesichts des Bundeshaushaltes nicht einmal grob das Nachrechnen.

Es ist ein dezenter Unterschied, ob man bei 4.500 - 7.500€ prassen kann oder irgendwo knapp über der Armutsgrenze rumkrebst.
Wenn dann noch das permanente Geschwafel über, Lohnzurückhaltung seitens der Arbeitnehmer, senken der Lohnebenkoste, die im Grunde Lohnsenkungen bedeuten, und dem allseits beliebten, Leistung muß sich wieder lohnen, dazu kommt. Tja, dann reagieren die Leute halt entsprechend.


@ coolguy

Das war Sarkasmus seitens Neopope.
 
Eben. Das ist etwas, das die meisten nicht raffen wollen. Wen sie sich anstrengen würden und fleißig wären, dann könnten sie auch Investmentbanker sein, Porsche fahren und zu den Leistungsträgern der Gesellschaft gehören.
Aber so einen Faulenzer/Deppenjob wie, keine Ahnung, Kinderkrankenschwester, Kanalarbeiter, Bauarbeiter etc. macht und nix, aber auch garnix für unsere Gesellschaft leistet, der braucht sich auch nicht wundern, wenn der nen staatlichen Stiefel ins Gesicht bekommt.
Das muss man auch mal in Relation sehen! Wertgeschätzt wird halt der Fleißige!

Ja, das wäre bestimmt eine tolle Gelesellschaft, in der es keine Kinderstationen im Krankenhaus, keine Kanäle und keine Häuser gäbe...

Es kann schlicht nicht jeder Investmentbanker werden, weil wir nicht so viele davon brauchen. Wir brauchen aber eben auch Leute, die unsere Straßen pflastern (und ich hätte jetzt keine Ahnung, wie das geht), die unsere Kinder professionell auf die Zukunft vorbereiten, die uns die Regale im Aldi wieder voll machen und - verdammt! - uns unsere Abwasserkanäle abauen!

Nur frage ich mich, wo denn der Unterschied an Fleiß liegt, wenn ein Kumpel von mir als Wirtschaftsprüfer 12 Stunden arbeitet und ein anderer als Lehrer 12 Stunden arbeitet. Stressig wird wohl beides sein. Fleißig sind sie gemessen an der Arbeitszeit wohl auch. Wieso hat jetzt nur der eine das Recht, mehr Geld zu verlangen?
 
So die Verhandlungen sind beendet und alle Medien Berichten über das Lohnplus von 6.3%.

Es gibt aber auch noch eine andere Änderung die mit dem Abschluß einher geht und das ist Veränderung in der Urlaubsstaffelung.

Es gibt im öffentlichen Dienst ja eine altersabhängige Staffelung.
00-29 Jahre: 26 Tage Urlaub
30-39 Jahre: 29 Tage Urlaub
40-67 Jahre: 30 Tage Urlaub

Seit dem Abschluss am Wocheende hat sich diese Regelung verschoben.
Jetzt gibt es den 30. Urlaubstag erst ab dem 55. Lebensjahr.
Ich finde das ich schon eine gravierende Veränderung die für bestimmte Teile der im öffentlichen Dienst beschäftigten negative Aspekte bringt.
Verdi lässt sich in den Medien jetzt schön feiern, nur dieser Punkt wird totgeschwiegen.
 
Schwachsinn. Ein Arbeitgeber, der seine Leute ausbeutet, dem rennen schlicht und ergreifend die Leute davon.
Da geht man zu seinem Chef und sagt: "Ich will mehr Geld, sonst bin ich weg."
Wenn er ablehnt, dann sucht man sich einen besserbezahlten Job. Dann hat der alte Chef eine qualtitativ hochwertige Arbeitskraft weniger, was für diesen einen schmerzlichen Verlust darstellt. Stichwort Fachkräftemangel.
Und da haben wir auch den springenden Punkt. Nur fließige Leute, die sich wirklich in einen Beruf reinhängen, mit Enthusiasmus und Tatendrang bei der Sache sind, können es sich leisten mit einem Arbeitgeber auf Augenhöhe zu verhandeln.
Faules Gesindel, das nur mit halber Kraft arbeitet und vor der Mittagspause erstmal 5 Bier petzen muss, die können sich sowas nicht erlauben. Die streiken dann und nehmen ihren Arbeitgeber und indirekt auch die gesamte Gesellschaft mit Hilfe des Streikrechts als Geisel.


Arbeitsvertrag ungleich Tarifvertrag! Informier Dich mal bevor Du so einen Käse ablässt. (Siehste, so einen Spruch kann auch auch bringen.)


Klar wie haben ja auch mehr Arbeit, als Arbeitnehmer. Deswegen kann sich der Arbeitnehmer auch den AG aussuchen. ... In welchem Jahrhundert lebst du? 🙄

"Auf Augenhöhe verhandeln": AHM darf ich dabei sein wenn du das dust? Diese Komödie will ich mir nicht entgehen lassen:
Du: Chef. Ich will mehr Geld.
Boss: Nein!
Du: Aber meine Leistungen...
Boss: Aber mein Umsatz, und ihre Leistung harmonieren nicht.
Du: Doch ich habe in den letzten Jahren ...
Boss: Gar nichts hast du. Und wenn es dir nicht passt kannst du gerne gehen.
Du: Das tue ich auch! Ich finde immer was besseres als hier.
Boss: Bitte. Hier sind ihre Papiere. Viel Glück beim H4 Antrag, und wenn sie schon dabei sind, schicken sie mir doch einen anderen H4ler zum Arbeiten her. Der machts sogar für weniger.

Und was "Arbeitsvertrag ungleich Tarifvertrag" angeht: Es gilt immer noch das Günstigkeitsprinzip. Hinzu kommt das in den Verträgen die Tarifstufe mit eingetragen ist. Somit ändert sich das Gehalt automatisch, wenn die Tarifgruppe eine Lohnerhöhung erhält.
Freilich: Rechtlichen Anspruch haben nur die Mitglieder einer Gewerkschaft.
Also: Informier DU dich mal erst. 😉

Ansonsten kannst du gerne zum AG gehen, und ihm sagen das du auf alles verzichtest, was die Gewerkschaften jemals ausgehandelt haben, und dein Betrieb dies leistet. Z.B.: Weihnachts-, Urlaubsgeld, 30Tg Jahresurlaub.
Da darfst du dich dann gerne mal Informieren, was davon der Gesetzgeber vorschreibt. Und anfangen kannst du bei deinem Gehalt. Ein Tipp: MINDESTLOHN findest du da nicht.



Zum Thema:
Streiken ist ein wichtiges (ja sogar das EINZIGE) Mittel das es gibt, um dem Arbeitgeber den Daumen auf zu legen. Leider wird die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit dabei SO auf die Streikenden gelegt, das man den Eindruck hat, die Streikenden wären schuld. Das aber vorher bereits lange Verhandlungen liefen, und sich der Arbeitgeber nicht annehmbar bewegt hat, wird immer vergessen zu erwähnen.

Übrigens gibt es noch eine weitere Sache, die es in die Tarifverträge des Öffentlichen Dienstes geschafft haben: Unbefristete Übername für Auszubildende nach der Ausbildung:
Für Auszubildende wurde eine 12-monatige Übernahmeregelung mit anschließender Entfristung erzielt, zudem eine Erstattung der Fahrtkosten zur Berufsschule und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung von insgesamt 90 Euro.
https://jugend.verdi.de/news/uebernahme-bundesweit-gesichert
 
Seit dem Abschluss am Wocheende hat sich diese Regelung verschoben.
Jetzt gibt es den 30. Urlaubstag erst ab dem 55. Lebensjahr.
Ich finde das ich schon eine gravierende Veränderung die für bestimmte Teile der im öffentlichen Dienst beschäftigten negative Aspekte bringt.

Och Gottchen, die armen Menschen im öffentlichen Dienst. In anderen Bereichen träumen die Leute nichtmal von 30 Urlaubstagen.
 
@ Blackorc

Mag ja sein, dass Beschäftigte in der Privatwirtschaft nicht so viele Urlaubstage haben. Aber bevor man sich darüber aufregt, dass der öffentliche Dienst soviel besser gestellt ist, sollte man sich mal fragen, was unangebrachter ist. Das der öffentliche Dienst "soviel" Urlaub hat oder dass die Arbeitnehmer in anderen Sparten sowenig Urlaub haben. Die Ungerechtigkeit könnte auch so aus der Welt geschafft werden, indem die Löhne in D überhaupt steigen und es mehr Urlaubstage gäbe.
 
Mag ja sein, dass Beschäftigte in der Privatwirtschaft nicht so viele Urlaubstage haben. Aber bevor man sich darüber aufregt, dass der öffentliche Dienst soviel besser gestellt ist, sollte man sich mal fragen, was unangebrachter ist. Das der öffentliche Dienst "soviel" Urlaub hat oder dass die Arbeitnehmer in anderen Sparten sowenig Urlaub haben. Die Ungerechtigkeit könnte auch so aus der Welt geschafft werden, indem die Löhne in D überhaupt steigen und es mehr Urlaubstage gäbe.

Ich rege mich nicht darüber auf, dass die Leute im öffentlichen Dienst viel Urlaub haben. Ich rege mich nur auf, wenn die Leute im öffentlichen Dienst angesichts ihrer vielen Urlaubstage immer noch nicht zufrieden sind, und man sich wie gunmanDHM darüber ärgert, dass es den 30sten Tag (29 sind auch schon viel) erst ab 55 gibt. Es hat einfach was davon, den Rachen nicht voll zu bekommen.

Klar, man könnte das auch generell anheben, die Frage ist halt immer, wie viel angemessen ist. Im derzeit viel kritisierten Griechenland haben die Leute durchschnittlich 20 Urlaubstage.
 
Solche Vergleiche anzustellen, bringt IMO nichts. In den USA haben die Leute auch deutlich weniger Urlaub und schaffen mehr Stunden und erreichen trotzdem nicht die Produktivität hier.

Führend im krassen Gegensatz zwischen Arbeitszeiten und Produktivität ist glaube ich Südkorea. Ja, du hast natürlich recht: Im Gegenteil, man könnte sich gar an die unglaublich gewagte These heran trauen, dass ein, zwei Urlaubstage mehr, der Produktivität des Arbeitnehmers zuträglich sind. ^_^

Ich wollte damit nur ausdrücken, dass die Deutschen im internationalen Vergleich mit ihrem Minimum von 24 Tagen eigentlich schon ganz gut da stehen. Da kann man halt schon mal den Kopf schütteln, wenn jemand 29 Tage hat und immer noch jammert.