Team Yankee - allgemeiner Thread

Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
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Hallo zusammen,

aktuell beschäftige ich mich wieder etwas mehr mit Team Yankee und daher hatte ich die Idee, endlich einen allgemeinen Thread für dieses System von Battlefront zu starten. Es gibt hier im Forum zwar schon zwei Threads, aber beide sind vom Titel her nicht eindeutig und drehen sich nicht um das System im Allgemeinen. Ich will versuchen, hier in Zukunft auch ein paar Neuigkeiten zu Team Yankee zu schreiben, wenn es sich anbietet. Was daraus wird, muss sich noch zeigen, denn die Aktivitäten in den Tabletop-Foren zu Battlefront-Spielen sind bei uns in Deutschland ja eher gering. Zunächst aber mal ein Überblick über das System.



Team Yankee - World War III


Übersicht

Hersteller: Battlefront Miniatures
Maßstab: 15 mm
Setting: Alternativwelt des Jahrs 1985 / 3. Weltkrieg in Europa
Regelsystem: Klassische, abwechselnde Zugfolge ("I go, you go"), Schlachten auf Bataillonsebene
Erstveröffentlichung: Ende 2015



Aufhänger und Hintergrund des Szenarios


Team Yankee basiert in Ansätzen auf dem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 1987, wobei man der Vorlage in groben Zügen folgt, aber eher die Motive des Buchs als Aufhänger nimmt. Das Ganze ist natürlich eine Alternativweltgeschichte, bei der der Kalte Krieg heiß geworden ist.

So wird Anfang 1985 nicht der reformfreudige Michail Gorbatschow neuer Generalsekretär der KPdSU sondern einer der verknöcherten Hardliner des Politbüros. Da die Sovjetunion vor dem wirtschaftlichen Kollaps steht, sieht man in der Führung den Ausweg darin, einen größeren Konflikt in Westeuropa zu beginnen, um mit der überlegenen Truppenstärke den Kontinent zu erobern und neue Märkte und Ressourcen zu erschließen.

Dazu benutzt man den aktuell tobenden ersten Golfkrieg zwischen Iran und Irak, genauer gesagt den sogenannten Tankerkrieg, bei dem beide Seiten immer wieder zivile Öltanker der anderen Seite versenken, um den Geldfluss an Öldollars zu stoppen. Die USA haben Militärschiffe abgestellt, um die Tanker neutraler Staaten so gut es geht zu schützen. Ein sovjetisches Kriegsschiff provoziert in dieser aufgeladenen Stimmung Mitte Juli 1985 einen Zwischenfall mit einem US Zerstörer, bei dem es zu einem Feuergefecht und einigen Toten auf beiden Seiten kommt.

In Folge nehmen die Spannungen auf beiden Seiten zu. Ein plumper Versuch der Sovjetunion Ende Juli 1985 die europäischen Nato-Verbündeten gegeneinander auszuspielen scheitert und die westeuropäischen Staaten erklären sich gegenseitig, in jedem Fall zur Bündnisstreue zu stehen. Da dies auf Seiten des Warschauer Pakts ebenso der Fall ist, hat die Sovjetunion schon Tage vorher mit der Mobilmachung bekommen. Die Nato folgt und am 01. August 1985 rollen alle Nato-Verbände in ihre vorgesehen Aufmarschräume.

Der sovjetische Angriff beginnt am Morgen des 04. August 1985. Nach 10 Tagen des Kampfes stellt sich das Bild am 14.08 - dem aktuellen Tag der Handlung von Team Yankee - gemischt dar. In Mitteldeutschland konnten US- und Westdeutsche Truppen das Fulda Gap halten und sämtliche Angriffe des Warschauer Paktes in Richtung Frankfurt zurückschlagen. Im Süden haben Truppen aus der Tschechoslowakei und Ungarn Österreich überrannt und den Ostteil Bayerns auf einer Linie Nürnberg-München eingenommen. Die größten Erfolge erzielte die Sovjetunion im Norden wo deren massierte Panzerverbände auf breiter Front die Norddeutsche Tiefebene überrollen konnten. Hamburg und Hannover sind gefallen und je ein Angriffskeil konnte Dänemark und die Niederlande erobern. Die Nato-Verbände konnten sich allerdings kämpfend zurückziehen und die Sovjettruppen nördlich und östlich des Ruhrgebiets zum Stehen bringen. Während die Angriffe der Sovjetunion sichtbar an Schwung verlieren, planen die Natotruppen nunmehr eine Gegenoffensive.

(Zusatz: Im Roman geht der Konflikt natürlich weiter, hat aber von Anfang an einen anderen Verlauf. Nach eher bescheidenen Erfolgen des Warschauer Paktes gehen die US Truppen zur einer großangelegten Gegenoffensive über und können tief nach Ostdeutschland vordringen. Die Sovjetunion reagiert mit einem Atomschlag auf das englische Birmingham, woraufhin die Nato Minsk mit einem Atomangriff vernichtet. Die Sovjetunion durchbricht daraufhin die Eskalationsspirale und bittet um Frieden.)


Das Spiel

Team Yankee ist (wie wohl allgemein bekannt) ein Ableger von Battlefronts großem 2. Weltkriegs-Tabletop Flames of War. Allerdings hat man das System für Team Yankee deutlich entschlackt und zu Gunsten eines schnelleren Spielflusses an vielen Stellen klar verbessert.

Wichtigste Neuerung sind dabei die Einheitenkarten. Für jede Einheit des Spiels gibt es eine solche Karte, die auch mit den Modellen mitgeliefert werden. Auf diesen Karten sind alle wichtigen Profilwerte der Modelle mit ihren Punktekosten abgedruckt. Außerdem hat man alle bisherigen Werte bereits in die entsprechenden Standard-Würfelwürfe "übersetzt", so dass keine Referenztabellen mehr benötigt werden. Dazu werden auch noch die jeweiligen Sonderregeln mit ihrem Regeltext abgedruckt Der Vorteil liegt auf der Hand. Man hat so alle Daten zur jeweiligen Einheit zusammen und muss nicht mehr wie früher erst an verschiedenen Stellen eines oder gar mehrerer Bücher nachschlagen, was dem Spielfluss enorm zu Gute kommt. Außerdem erlaubt dieses System Battlefront sogar mehr Tiefe, da man nun jeder Einheit eine eigene Geschwindigkeit, einen eigenen Moralwert, etc. zuordnen kann und dies nicht wie bisher auf einige allgemeingültige Standards wie Standard Tank, Fast Tank, etc. zurückführen muss.

Das Spielsystem an sich ist ein klassisches Regelwerk mit vollständig abwechselnder Zugfolge, also das bekannte "I go, you go.". Dies hat seinen eigenen Reiz, verdonnert aber immer den Spieler, der aktuell nicht am Zug ist, üblicherweise zu recht langen Wartezeiten. Ein Spielerzug folge dabei dem bekannten Muster von Bewegungsphase, Schussphase, Artilleriephase und Nahkampfphase.

Bei der Bewegung gibt es für jede Einheit jetzt 4 verschiedene maximale Geschwindigkeitsstufen. Tactical Movement ist die kürzeste Distanz, die noch reduzierten Waffeneinsatz erlaubt - bei allen höheren Geschwindigkeiten kann man nicht mehr schießen. Terrain Dash wird für jede Bewegung durch unwegsames Gelände wie Unterholz, Büsche, schlammiger Boden etc. verwendet. Cross Country Dash ist die Geschwindigkeit im Freien, wenn man keinen unebenen Untergrund passiert. Und beim Road Dash erhält man noch ein paar Extrazoll, wenn man sich die ganze Zeit auf einer Straße befindet. Dem Szenario entsprechend sind die meisten Fahrzeuge sehr schnell, vor allem beim Cross Country und Road Dash. Flugzeuge und Helikopter haben sogar unendliche Geschwindigkeit und können an jeden beliebigen Punkt der Spielfelds bewegt werden. Flieger bleiben dabei nie auf dem Feld. Sie kommen nur angeflogen, machen ihren Angriffsflug, werden evtl. vorher abgeschossen oder verlassen das Spielfeld wieder. Flieger greifen übrigens nur bei einem 4+ Wurf ins Geschehen ein. Die Mitnahme von Luftunterstützung ist damit immer mit einem gewissen Restrisiko behaftet.

Der Beschuss entspricht dem bekannten System von Flames of War. Man wirft zum Treffen auf den Wert, den die Zieleinheit ausgibt (Veteranen sich schwieriger zu Treffen als reguläre Soldaten) und berücksichtigt dabei Faktoren, die den Wurf üblicherweise erschweren - Beschuss auf höhere Reichweite, Gegner in Deckung, Beschuss durch Nebelwände, etc. Infanterie und ungepanzerte Fahrzeuge und alle Arten an Flugzeugen haben dann einen festgelegten Rettungswurf. Wird der bestanden, passiert nichts weiter. Wird er verpatzt, sind Bodenfahrzeuge und Infanterie sofort ausgeschaltet. Bei Infanterie in Deckung und Fliegern muss der Gegner aber einen Firepower Test ablegen, um zu sehen, ob die Einheit vernichtet wird.

Gepanzerte Fahrzeuge führen dagegen einen Panzerungswurf gegen das Anti-Tank Rating der gegnerischen Waffe aus. Dies ist ein W6 plus die Panzerung der beschossenen Fahrzeugseite. Wird der Wurf bestanden, passiert nichts weiter. Wird der Wurf verpatzt muss der Gegner mit einem Firepower Test schauen, ob das Fahrzeug zerstört wird. Entspricht der Panzerungswurf genau dem Anti-Tank Rating, dann macht der Gegner ebenfalls einen Firepower Test, aber beim Erfolg wird die Fahrzeugbesetzung lediglich "Bailed Out", d.h. die Besatzung verlässt das Fahrzeug und muss nächste Runde auf den Moralwert testen, ob sie wieder einsteigt und weiterkämpft.

Bei den Fahrzeugen kann man das Spiel grob in drei Kategorien unterteilen. Kampfpanzer verfügen über extrem dicke Frontpanzerungen und fürchten sich nur vor den richtigen Panzerkanonen und Panzerabwehrraketen. Mittelschwer gepanzerte Fahrzeuge wie ältere Panzermodelle oder darauf basierende Umbauten sind immer noch gegen die weit verbreiteten Maschinenkanonen immun, haben aber natürlich keinen Schutz gegen reguläre AP Granaten und Raketen. Und leicht gepanzerte Fahrzeuge wie alle Transportpanzer, Schützenpanzer etc. müssen sich auch schon vor Maschinenkanonen in Acht nehmen, Panzerabwehrwaffen zerfetzen sie natürlich auch problemlos.

Die Artillerie ist jetzt auch immer mobil und die Mitnahme von spezialisierten Beobachtern wird weiterhin empfohlen. Wie gehabt hat man 3 Versuche zum Einschießen, je länger man benötigt, desto schlechter trifft man das Ziel. Hat man sich einmal eingeschossen, kann man nächste Runde den anvisierten Punkt ohne weiteres Einschießen bestreichen. Neu ist auch, dass man vor dem Spiel noch vor der Aufstellung je Artillerieeinheit einen solchen Fixpunkt angeben darf, womit man den Gegner gleich unter Zugzwang bringt. Artillerie fühl sich gesamt gesehen aber dennoch weniger mächtig an als noch in Flames of War, da die meisten Panzer recht gut gegen Artilleriebeschuss geschützt sind und es insgesamt weit weniger Infanterie gibt, die bei Artilleriebeschuss sofort niedergehalten wird.

Der Nahkampf dient weiterhin vor allem dem Zweck, eingegrabene Infanterie auszuräuchern, ist aber immer noch eine hochriskante Angelegenheit, da der Feind immer Reaktionsfeuer geben kann. Und da fast jede Infanterieeinheit mittlerweile mit Anti-Panzer-Waffen ausgerüstet ist, ist für alles bis auf waschechte Kampfpanzer ein hochriskantes Unterfangen.

Noch kurz etwas zum Moralsystem. Das ist ebenso streng wie in Flames of War. Ein Würfelwurf auf einem W6 entscheidet in der Regel, ob eine Einheit nach ausreichend Verlusten vom Feld flieht oder standhaft bleibt, gleiches gilt für den Test auf die Gesamtmoral.


Die Armeen und Fraktionen

Wie bei Flames of War handelt es sich bei Team Yankee um ein 15 mm System, dementsprechend kann man den Maßstab schon kennen. Im Vergleich zu den Schlachten des zweiten Weltkriegs hat sich in den Armeen aber einiges gewandelt. Fahrzeuge dominieren jetzt eindeutig das Schlachtfeld. Unbewegliche Geschütze gibt es nicht mehr. Bis auf ganz wenige Ausnahmen fährt Infanterie immer in einem Transportpanzer oder Schützenpanzer in die Schlacht. Infanterie an sich ist auch üblicherweise mit Anti-Panzer Waffen ausgerüstet und wird von speziellen Panzerabwehrtrupps begleitet. Kampfhubschrauber sind so etwas wie das Aushängeschild das System und bisher hat noch jede Fraktion ein Set Plastik-Helis spendiert bekommen.

Und auch wenn sich die Allianzen verschoben haben spielen sich die vier bisher erschienen Armeen ähnlich wie ihre Vorgänger Anno 1939 bis 45. Den Anfang machten die USA und die Sovjets im Grundregelwerk. Die Amerikaner stellen dabei den gesunden Durchschnitt. Sie können alles gut, aber nichts herausragend. Die Sovjetunion ist dagegen weiterhin die bekannte rote Horde, bei der etwas schwächeres und einfacher zu treffendes Kriegsgerät in großen Massen auf den Feind geworfen wird. Das als erste Erweiterung erschienene Westdeutschland ist dagegen eine Elitetruppe hochspezialisierter und starker Einheiten, die aber eine Menge Punkte kosten und damit schwerer zu spielen sind als die anderen Armeen. Vor ein paar Monaten erschienen noch die Briten, die grob mit den Amerikanern vergleichbar sind, aber doch andere Akzente setzen.

Völkerspezifische Sonderregeln wie noch bei Flames of War gibt es bei Team Yankee übrigens nicht. Dafür können Fahrzeugeinheiten pro Runde einen von mehreren Standardbefehlen geben, die sich vor allem um Zusatzbewegungen drehen. Per Blitz-Move kann man sich bspw. noch vor der regulären Bewegung um bis zu 4 Zoll bewegen - und zählt für die Schussphase gar nicht als bewegt. Per Shoot & Scoot kann man sich wiederum in der Nahkampfphase um bis zu 4 Zoll bewegen, aber nur, wenn man sich in der Bewegungsphase nicht bewegt hat. Damit die Befehle angebracht werden können ist allerdings ein erfolgreicher Skilltest notwendig - und die Kommandoeinheit des Trupps muss noch leben.

Mit Ostdeutschland kommt diesen Monat (Januar 2017) die nunmehr 5. Fraktion heraus, wobei auch hier die Tendenzen wieder mehr in Richtung Horde gehen, kein Wunder immerhin hat man bei der NVA fast ausschließlich sovjetisches Kriegsgerät verwendet.
 
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Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
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Ich habe oben noch zwei Kleinigkeiten Ergänzt, bzw. geändert.

Gestern habe ich außerdem das Panzertruppen-Erweiterungsset bekommen, was Ende letzten Jahres als Ergänzung zum Leopard-Buch der Bundeswehr von Battlefront herausgebracht wurde. Zur Erklärung:

Das Leopard Buch beschreibt die Bundeswehr in Team Yankee, genauer gesagt die Panzerbrigade 1. Diese hat für den Armeeaufbau eine vorgegebene Aufstellungsstruktur, an die man sich halten muss. Hier sind es 0-3 Leo 2 Panzerkompanien, 0-3 Marder Panzergrenadierkompanien und 0-1 Panzerspähkompanie. Man muss dabei mindestens eine dieser Kompanien stellen, die wiederum bestimmte Mindesteinheiten voraussetzen. Außerdem gibt es für die Panzerbrigade 1 dann mehrere Unterstützungseinheiten wie die LARS-Raketenwerfer, die Panzerabwehrhubschrauber oder die Tornados.

Wie bereits oben beschrieben ist die Bundeswehr mit dieser Liste eine sehr elitäre aber auch teure Armee. Vor allem der Leo 2 schlägt mit massigen 11 Punkten pro Panzer zu Buche. Zum Vergleich: Ein in etwa ebenbürtiger Abrams kostet nur 9 Punkte. Der britische Chieftain oder der ssovjetische T-72 sind mit 6 Punkten sogar spottbillig zu haben.

Klar, der Leo 2 ist im 1 zu 1 Duell zwar immer überlegen - im Gefecht aber stets in der Unterzahl. Ähnliches gilt für die Panzergrennis im Marder, wenn man sich mal ansieht, was für BMP-Horden die Sovjets aufstellen können.

Langer Rede, kurzer Sinn: Battlefront wird aufgefallen sein, dass die Bundewehr mit dieser Liste wohl das eine oder andere Problem bekommt, vor allem gegen Horde-Armeen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum man so schnell ein Update nachgeschoben hat. Die Panzertruppen-Erweiterung kostet stolze 9 Euro. Klingt nicht nach viel, aber es handelt sich hier auch nur um ein 12 Seiten Booklet (Umschlag mitgezählt!) sowie eine Handvoll Einheitenkarten für die neue Armeeliste, die man bisher nicht bekommen konnte. Das Leopard-Buch kostet im Hardcover selber nur 14 Euro, daher wirkt es im Vergleich etwas unbefriedigend.

Was bietet einem das Panzertruppen-Heftchen jetzt eigentlich? Nun, es enthält eine neue Armeeliste, und zwar die Panzergrenadierbrigade 1. Diese besteht aus folgende Kompanien: 0-3 Leopard 1 Kompanien, 0-2 Marder Panzergrenadierkompanien, 0-1 M113 Panzergrenadierkompanien, 0-1 Panzerspäh-Kompanie, 0-1 Fuchs Spähkompanie. Wie gehabt ist eine Kompanie zwingend mitzunehmen, die Unterstützung entspricht denen der Panzerbrigade 1, es werden aber noch 2 optionale Leo 2 Einheiten hinzugefügt.

Neu dabei sind die Leo 1 Kompanie, die M113er Panzergrennis und die Fuchs-Kompanie.

Von den 3 Neuzugängen dürfte dabei die Leo 1 Kompanie sicher der wichtigste sein. Der Leo 1 ist im Vergleich zwar absolut nicht mehr konkurrenzfähig, aber ein Leo 1 kostet auch nur 3 Punkte - und die Kanone knackt die Seitenpanzerung sämtlicher modernen Kampfpanzer immer noch problemlos. Für einen Leo 2 kann man also 3,66 Leo 1 aufstellen. Damit kann man diesen Panzer in einem gewissen Rahmen spammen. Ist vielleicht nicht Sinn der Sache, bringt der Bundeswehr aber dringend benötigte Masse aufs Feld.

Die M113er sind dabei eher eine Frage des Geschmacks. Im vergleich zu den Mardern ist der M113er natürlich schwächer bewaffnet, dafür bekommt der Zug bei gleichen Punktekosten ein drittes Milan-Raketenteam dazu. Persönlich nehme ich lieber die Marder mit, da ich die M113er nicht mag. Spielerisch dürfte aber das 3. Milan-Team trotz der schwächeren Transportpanzer sinniger sein.

Die Fuchs-Kompanie ist eher was für Liebhaber und Leute, die mehr Fuchs Spähpanzer spielen wollen, echte Vorteile bringt diese Kompanie imo nicht.

Also, die Leo 1 Kompanie ist sehr sinnvoll und tatsächlich halte ich die Armeeliste der Panzergrenadierbrigade 1 für die stärkere Liste als die aus dem Leopard Buch. Aber es bleibt ein fader Nachgeschmack, dass Battlefront für dieses hotfix-artige Upgrade stolze 9 Euro verlangt. Imo hätte man das auch kostenlos auf der Website veröffentlichen können - oder weniger verlangen dürfen.
 
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Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
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An der Stelle möchte ich mal ein kurzes Update zu Team Yankee bringen.


Battlefront hat jüngst - also vor zwei Monaten - die zweite Edition von Team Yankee in Form eines neuen Startersets veröffentlicht. Und da man dem Rahmen des zu Grunde liegenden Romans mittlerweile doch deutlich entwachsen ist, wurde das System nun auch umbenannt. Der neue Name des Spiels lautet nunmehr:

World War III - Team Yankee

D.h. Der alte Untertitel wurde zum simplen neuen Titel "WW III", während Team Yankee nur noch der Untertitel ist. Dies kann man halten wie man will, ich benutze erst einmal lieber weiter das griffigere Team Yankee, das mir World War III doch zu unspezifisch ist.

Vielleicht an der Stelle mal ein kurzer Abriss, was sich bei dem System seit meinem letzten Post von vor gut 3 Jahren so getan hat.

Nach dem Release der Bundeswehr kamen nacheinander auch die weiteren relevanten europäischen Fraktionen ins Spiel.

den Anfang machten die Briten, die natürlich ihr bekanntes 1980 Equipment am Start hatten, darunter vor allem den Chieftain Panzer und den Lynx-Helikopter. Nacheinander folgen denn auch die restlichen wichtigen Nato-Partner in Form eines Sammelbandes, der Holländer, Franzosen und Kanadier entheilt. Auf Seiten des Warschauer Paktes kam dann natürlich auch die DDR in Form der NVA ins Spiel, wobei in dem Zusammenhang auch auch der lang erwartete Plastikbausatz des T-55 von Battlefront veröffentlicht wurde. Für die übrigen beiden wichtigen Länder der UDSSR - Polen und die Tschechoslowakei - gab es dann aber nur zwei dünne Booklets statt vollwertigen Armeebüchern. Da die aber wie die DDR auch primär sovjetisches Equipment nutzen ist dies verständlich., Außerdem dürfte das Interesse an Polen und Teschechoslowaken in diesem Setting eher gering eingeschätzt worden sein.

Vor rund zwei Jahren erschienen dann auch neue Armeebücher für die USA und die Sovjetunion. Diese waren notwendig geworden, da Battlefront so langsam die Lücken in der Ausrüstung schloss und weitere Fahrzeugbausätze veröffentlichte, die bisher fehlten. Hier ist auf Seiten der UDSSR vor allem der T-64 zu nennen, während bei den Amerikanern der im 1985er Setting eigentlich schon obsolete M-60 Panzer veröffentlicht wurde.

Anfang diesen Jahres gab es dann eine gute Nachricht, denn die Qualitativ eher mauen Resin Flieger aller Armeen wurden durch schicke, neue Plastikbausätze ausgetauscht. So können wir uns seitdem bspw. über Plastik A-10s und Plastik Tornados freuen.

Als letzte große Neuerung vor der nunmehr erschienenen 2. Edition wurde mit dem Oil War-Erweiterungsbuch ein neuer Schauplatz aufgemacht. Dieses Buch konzentriert sich auf die Konflikt im Nahen Ost und enthielt folglich Armeelisten für Israel, den Iran, den Irak und Syrien. Die Highlight des Releases dürfte denn auch der israelische Merkava Panzer gewesen sein. (Ansonsten setzten die arabischen Staaten zu der Zeit vor allem auf Panzer aus sovjetischer Produktion, gesprenkelt mit ein paar westlichen, vor allem britischen und französischen Modellen, weswegen es hier kaum neue Modelle gab.)

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Mit der 2. Edition stehen nun erneut neue Armeebücher für die USA und die Sovjetunion an, da Battlefront nun endlich das Arsenal der beiden Nationen weitgehend komplettiert hat. So dürfen sich die US-Spieler über den Bradley-Schützenpanzer und Plastik Apache-Helikopter freuen, während die Sovjets mit dem T-80 endlich den modernsten Panzer erhalten, den sie 1985 besessen haben.

Die Briten sind mittlerweile offenbar zu dritten Hauptfraktion des Systems aufgestiegen, denn sie erhielten gleich zu Beginn auch ein neues Armeebuch und auch die fehlenden Einheiten ihres Arsenals als Plastikbausätze. Darunter den Warrior-APC und den 1985 frisch ausgelieferten Challanger Kampfpanzer.

Was die Zukunft bringt, bleibt aktuell abzuwarten. Das oben beschriebene Buch für die Sovjets ist erstmal angekündigt. Für Amerikaner und Briten gibt es mittlerweile auch ziemlich attraktive Armeeboxen für 80 Euro UVP, die eine Menge an Fahrzeugen und Helikopter enthalten, darunter auch viele der neusten Bausätze. Es ist zu erwarten, dass dies auch bei den Sovjets so sein wird, aber angekündigt ist die noch nicht.

Danach hoffe ich persönlich, dass dies auch bei den Westdeutschen so sein wird. Mittlerweile gibt es auch für die Bundeswehr sehr viele Plastikbausätze. Und da bspw. die M109er Haubitze mittlerweile auch bei den USA als Plastikbausatz verfügbar ist, sollte es hier auch bald eine deutsche Version davon geben. Darüber hinaus könnte Battlefront auch noch ein oder zwei unserer Einheiten vom Zinn-Resin Hybrinden in einen Plastikbausatz konvertieren, bspw. den beliebten Luchs-Spähpanzer oder den Jagdpanzer Jaguar. Außerdem tut ein neues Armeebuch für die Bundeswehr dringend not, nachdem ja gerade die BW aktuell auf zwei Bücher verteilt ist (Das Leopard-Grundbuch und die Panzertruppen-Erweiterung).
 
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Stingray

Tabletop-Fanatiker
6 Februar 2005
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Interessant wird etwas, ob es eine Rüstungsspirale geben wird. Mit der neuen Generation der Panzer wird es für manche Armeen vergleichsweise schwer, die zu knacken. Sollte trotzdem gehen, wenn man vorbereitet ist, aber Metagaming könnte ein Problem sein, vor allem als NATO-Spieler.
Man KANN was gegen T80 machen, indem man halt heavy hitter wie den M1A1 oder Warthogs einpackt. Aber wenn der Gegner dann mit T55-Spam vor einem steht, ist das dann auch wieder Blöd, denn dann hat man gar nicht genügend Schuss dafür, um genügend wegzupusten.
Ich vermute irgendwann muss man sich gegenseitig auf ein grobes Technologielevel einigen (Early/Late) ansonsten wird der Unterschied der Armeen einfach zu heftig.
 

Eugel

Hüter des Zinns
20 Mai 2001
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Danach hoffe ich persönlich, dass dies auch bei den Westdeutschen so sein wird. Mittlerweile gibt es auch für die Bundeswehr sehr viele Plastikbausätze. Und da bspw. die M109er Haubitze mittlerweile auch bei den USA als Plastikbausatz verfügbar ist, sollte es hier auch bald eine deutsche Version davon geben.

Ist der M109 Plastikbausatz nicht multinational ? Ich meine, dass da extra verschiedene Rohre drin sind um mehrere Varianten bauen zu können und ich meine auch mal ein Bild mit mehreren Decals aus der Box gesehen zu haben, unter anderem auch Deutsche.
 

Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
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@alle:

Danke für den Hinweis mit dem neuen M109er Bausatz. Ich bestelle meine Team Yankee Sachen primär bei Fantasywelt, und die sind leider nicht immer gut darin, neue Produkte in den Shop einzupflegen. So findet sich der neue M109er Bausatz nur in der Shopsektion des Amerikaner - und auch dort nur unter dem alten Bild.

Ich muss mal überlegen, ob ich mir den Bausatz noch bestelle, denn eigentlich hoffe ich aktuell, dass es mit dem wohl Anfang nächstes Jahr erscheinenden Buch für West-Deutschland auch für die Bundeswehr einen neuen Armeedeal geben wird, wo dann mutmaßlich die M109er drin sein könnten.

Interessant wird etwas, ob es eine Rüstungsspirale geben wird. Mit der neuen Generation der Panzer wird es für manche Armeen vergleichsweise schwer, die zu knacken. Sollte trotzdem gehen, wenn man vorbereitet ist, aber Metagaming könnte ein Problem sein, vor allem als NATO-Spieler.
Man KANN was gegen T80 machen, indem man halt heavy hitter wie den M1A1 oder Warthogs einpackt. Aber wenn der Gegner dann mit T55-Spam vor einem steht, ist das dann auch wieder Blöd, denn dann hat man gar nicht genügend Schuss dafür, um genügend wegzupusten.
Ich vermute irgendwann muss man sich gegenseitig auf ein grobes Technologielevel einigen (Early/Late) ansonsten wird der Unterschied der Armeen einfach zu heftig.

Ich hatte mir jetzt die beiden neuen Bücher für die Amerikaner und die Briten bestellt. Das neue Buch für die Sovjets kommt wohl nächsten Monat.

Und ehrlich gesagt, würde ich mir aktuell mehr Sorgen in Bezug auf die Amerikaner machen, als um die Sovjets und den T-80. Den finde ich mit seiner 20er Frontpanzerung sogar noch beherrschbar für andere Nato-Länder abseits der Amerikaner.

Mir ist da tatsächlich eher in Bezug auf die USA übel geworden. Der M1A1HC hat ja sogar eine Frontpanzerung von 21. Und die Amis sind so tolle Macker vor dem Herren, dass deren 105er und 120er Kanonen ein Punkt mehr AT machen als die der anderen Nato-Länder (20 statt 19 und 23 statt 22). Damit tritt so ein M1A1HC sogar den Leo 2 von vorne ein, als wäre es eine alte Getränkedose. Und dann rede ich noch gar nicht darüber, dass die Amis spottbillige Bradley Cavalry Einheiten und Humvee-Flotten aufbieten können, die allesamt mächtige AT-23er TOW-Missiles verfeuern, die einen T-80 mit einer 50 / 50 Chance aus dem Spiel nehmen können - und die auch mit den meisten Nato-Panzern kurzen Prozess machen. Da ist es auch egal, dass die T-80er jetzt Reaktivpanzerung haben, denn die ist gegenüber den TOWs auch nicht mehr als ein wirkungsloser Spezialeffekt.

Und wir Deutschen und Briten haben nur unsere ollen Milan-Raketen, die gegenüber dem dicksten Abrams auch nicht mehr sind als teure Silvesterböller.

Tatsächlich finde ich da aktuell die alte Liste der Ostdeutschen als eine der wenigen, die noch eine Chance hätte, die neuen Amerikaner zu schlagen. Was aber daran liegt, dass die als einzige den T-55 stellen können. Denn so ein M1A1HC kostet immerhin dann doch stolze 18 Punkte, während der T-55 am anderen Ende des Spektrum gerade einmal einen einzigen, armseligen Punkt kostet. So stellt man für einen dicken Abrams bei den Ostdeutschen ein ganze T-55 Bataillon aus 16 Panzern, die dann die alte "Tiger-Taktik" anwenden müssen. Und so mächtig ein Abrams auch in der Front gepanzert ist, von der Seite poppt den auch noch ein alter T-55 ohne Probleme. Und da ist dann die Masse wichtiger, denn am Ende ist es egal, ob man jetzt mit einem T-55, T-64, T-72 oder einem dicken Leo 2 durch die Front des Abrams nicht durchkommt, während der einen selber spielend vernichtet. Wenn man den in der Flanke erwischen will, ist die Masse weitaus wichtiger als die individuelle Klasse.

Also ja, aktuell sehe ich hier auch ein klares Ungleichgewicht, was die individuelle Spielstärke angeht.
 

Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
8.346
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47.141
Ich habe mich jetzt noch etwas mehr mit Team Yankee in der neuen Edition beschäftigt und mal etwas recherchiert und noch ein paar mehr Modelle und die neuen Bücher gekauft.

Posotiv ist mir aufgefallen, dass Battlefront jetzt davon abgekommen ist, eine eigene Farbkollektion mit Semi-lustigen Namen a la "Motherland Earth" oder "Comrade Khaki" zu unterhalten. Jetzt arbeiten sie wieder mit Vallejo zusammen, was meiner Meinung nach eine gute Entscheidung ist, bei historischen Miniaturen wie hier. Vallejo hat das einfach ein Sortiment, dass die nicht erreichen können. Dazu gibt es jetzt auch ziemlich gute Team Yankee Farbsets von Vallejo, wo ich mir das für die Ostdeutschen mal bestellt habe.

Etwas für mich überraschend was auch, dass es auf 1d4chan eine sehr gute und sehr ausführliche Team Yankee Sektion gibt, die sogar auf aktuellem Stand ist. 1d4chan ist ja eher als das 40k Satire-wiki bekannt - aber hier gibt es trotzdem einige sehr gute Tips und Vorstellungen der Team Yankee Fraktionen:

https://1d4chan.org/wiki/Team_Yankee

Etwas Satire gibt es hier aber auch. Mal meine Liebsten drei Stellen:

"(Half of) Germany gets to be the good guys this time!"

"As East Germany you employ 30-year-old tanks with such reckless ambition that an Imperial Guardsman would question your value for human life."

Über den Irak als relativ neue Fraktion:
"The Americans and their well-armed allies in the NATO are busy shooting at Soviet, Polish, East German and Czechoslovakian soldiers im Europe and thus in no position to bother with the brutal and authoritarian Hussein regime this time."

Dort einmal reinzuschauen lohnt sich.
 
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