Ich verstehe ja was du meinst, aber gerade in Bezug auf die Motive (Ignoranz, Lustigkeit, Coolness, Provokation) ist das meiner Meinung nach zu hoch geschossen. Wie Bel schon sagte, handelt es sich in erster Linie um Blödsinn, dieser ist zusammen mit Absurdität ein wichtiges Element in meinem humoristischen Verständnis und ebenso ein Bestandteil in meinem Sprachgebrauch; wenn Jemand damit nicht umgehen kann ist das schade, aber mich nicht zu verstellen ist sicher keine persönliche Provokation anderen gegenüber. Im Zwiegespräch und kleinen Runden gehe ich mit, da wäre es eine unnötige Provokation, aber in einem öffentlichen Forum, in dem ich nichtmal sicher sagen kann, ob der betreffende Mensch die nicht-gewollte Beleidigung überhaupt liest, ist das nunmal was anderes; da empfinde ich die Unterstellung der persönlichen Provokation eher als egozentristisch.
Ich habe beim Schreiben zB nun gemerkt, dass ich den Begriff "Clowns" bewusst vermeide, dabei habe ich ihn vorher nichtmal unbewusst verwendet, in meinem Falle wurde also ein künstliches Problem erschaffen, das ich selbst nie gesehen habe, meinen Schreibstil nun aber beeinflusst und gefühlt auch einschränkt. Dabei ist das aber auch nicht das größte Problem der Welt, ich bin durchaus in der Lage auf meinen geliebten Blödsinn zu verzichten, genauso gut könnten andere aber auch darüber hinwegsehen. Was mir dabei bitter aufstößt, ist dass der Nichtverzicht auf Blödsinn so viel schlimmer sein soll, als nicht darüber hinwegsehen zu können; mit einem gesunden Maß an Sozialkompetenz sollte eben beides kein Problem darstellen. Einen Vorwurf, den sich beide Seiten gegenseitig machen können, finde ich dabei wenig aussagekräftig und ziemlich belanglos, da sowas in der Regel eh nur auf ein pro-domo-Urteil hinausläuft.
Ich für meinen Teil vermeide es lieber andere Leute zu sehr einzuschränken, nach dem Motto "Leben und leben lassen" sehe ich da über kleine Probleme lieber hinweg, wenn die Leute dafür sie selbst sein können. Ernsthafte Probleme sollte man natürlich ansprechen und ein diesbezügliches Unverständnis oder nicht-Einsehen führt letzten Endes auch nur zu einer Filterung, man kann nunmal nicht mit jedem Menschen, sie aber über die Maße verbiegen zu wollen ist genauso wenig zweckdienlich. Vielleicht ist dieses Problem für euch tatsächlich derartig ernsthaft, dennoch sollte es jedem selbst überlassen sein, wie ernst er es für sich selbst nehmen will, ohne sofort die Sozialkompetenz abgesprochen oder bestimmte Intentionen unterstellt zu bekommen. Gerade letzteres finde ich heikel, da der Betrachter die Intention selbst auf die persönliche Ebene zieht, auch wenn es der Schreiber überhaupt nicht beabsichtigt hat, in diesem Sinne sehe ich das als selbst geschaffenes Problem.
Worum es eigentlich geht: Ich verstehe was du meinst aber sehe es schlichtweg anders, daher würde ich deinen Post, der sich durchaus auf einer persönlichen Ebene bewegt, auch nicht als Beleidigung auffassen, das wäre sicher auch nicht deine Intention. Genauso kann man auch bei dem Streitbegriff verfahren, wenn die Schreiber es nicht als Beleidigung meinen, sollte man nicht selbst eine daraus machen.