*seufz wollten wir nicht mit Schuldzuweisungenw arten bevor es etwas mehr handfestes wissen gibt? Nö, na gut....
Cyberdippy hör auf dich lächerlich zu machen. Die handlungsweise war weder aus heiterem Himmel noch unberechtigt.
1.) Israel hat im Vorfeld alles mögliche versucht die Schiffe zum abdrehen zu bewegen. Siehe z.B. hier:
http://botschaftisrael.wordpress.com/2010/05/31/88/
2.) ging es gar nicht um hilfslieferungen, sondern eben darum die Blockade zu brechen.
„Friedliche Menschen“, wie Gysi die „Free Gaza“-Seefahrer genannt hat,
verhalten sich zweifellos anders. Doch es war ohnehin schon lange vor dem heutigen Morgen klar, dass es sich bei den vermeintlichen Menschenrechtlern in Wirklichkeit um militante Israelhasser handelt, denen das Wohl und Wehe der Palästinenser gleichgültig ist, wenn sie es nicht für eine Kampagne gegen den jüdischen Staat instrumentalisieren können. Greta Berlin, eine der Organisatorinnen der „Solidaritätsflotte“, gab das vor einigen Tagen
auch unumwunden zu: „Bei dieser Mission geht es nicht darum, humanitäre Güter zu liefern, es geht darum, Israels Blockade zu brechen“ – eine Blockade, die bekanntlich errichtet wurde, um neuerliche Waffenlieferungen an die Hamas zu unterbinden. Deshalb schlugen Berlin und ihre Mitstreiter in den vergangenen Tagen auch jedes
Angebot der israelischen Regierung aus, die Schiffsladungen im Hafen von Ashdod löschen und sie – nach einer Kontrolle auf Waffen und anderes unzulässiges Gut – auf dem (üblichen) Landweg in den Gazastreifen bringen zu lassen.
Aber nicht nur dieser Vorschlag für eine einvernehmliche Lösung wurde von den „Friedensfreunden“ zurückgewiesen, sondern auch – und das macht den Antrieb
dieser Freizeitkapitäne besonders deutlich – das Ansinnen der Familie des vor vier Jahren von der Hamas entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit:
Die Shalits hatten angeboten, sich bei der israelischen Regierung dafür stark zu machen, dass der Schiffskonvoi im Hafen von Gaza anlegen kann – wenn sich die Mitglieder der Flotte im Gegenzug bei der Hamas dafür einsetzen, dass Gilad Shalit ein Paket mit Lebensmitteln und Briefen übergeben werden darf. Die „Free Gaza“-Aktivisten lehnten ab, was der Rechtsanwalt der Familie, Nick Kaufmann, mit deutlichen Worten kommentierte: „Ich dachte, diese Bewegung unterstütze die Menschenrechte“, sagte er; stattdessen gelte ihre Unterstützung „nur einer Terrorgruppe, die sich selbst überhaupt nicht für Menschenrechte interessiert“.
http://www.lizaswelt.net/
Insbesondere das ablehnen des Angebots der Familie Shalit spricht Bände wessen Geistes Kind diese "Humanisten" sind)
3) -das wird immer unterschlagen - wurden die Soldaten regelrecht auf das Schiff "gelockt": die gingen davon aus das sie nur das steuer übernehmen und das Ding in ne andere Richtung steuern müssen, die Aktivisten hatten gewaltlosigkeit zugesichert.
Wie das auf der Mavi Marmara dann aussah sieht man hier:
http://www.youtube.com/watch?v=gYjkLUcbJWo
Ganz ehrlich: unter diesen Bedingungnen hätte jeder Sodlat gefeuert.
Die eigentlcih interessanten - und vollkommen unbeantowrteten Fragen sind.
1.) Warum macht Israel das wirklich so weit draußen? innerhalb der 24 Meilenzone hätte es doch genau so klappen können und sämtliche "Piraterievorwürfe - die, das muss man zugeben berechtigt sind - wären vom Tisch.
2.) warum gehen die Soldaten wie Lämmer zur Schlachtbank auf das Schiff. Dieser Mangel an Sicherheitsroutinen und Vorbereitung/Ausrüstung ist echt kaum zu erklären. Die Seilen sich ab wie Touris beim Steilwandklettern.
Letzteres scheint wirklich reine Schlamperei zu sein - die haben wohl tatsächlich geglaubt nur auf Freidensaktivisten zu treffen, war auf dem anderen Schiff ja auch der Fall. Der Barak fordert AFAIk auch den Kopf von Mattan Vilnai (Vize-Verteidigungsminister, General und Leiter der ganzen Operation) deswegen bzw. hat ihm den Rücktritt nahe gelegt.
Erstes ist das größere Rätsel - ich vermute persönlich wirklich ein Signal Richtung Türkei der Marke "probiert es gar nicht erst, tut euch nicht gut".
Rolle der Türkei: die ist schon lange kein enger Verbündeter mehr. Erdogan möchte die Türkei langfristig zur Führungsmacht im Nahen Osten aufbauen, das geht nur in Opposition zu Israel. Zumal mag er kein Islamist sein, steht deren Zielen aber durchaus nahe bzw. sympatisierend gegenüber. Inoffiziell sind die Beziehungen schon lange im Eimer. Man verschreckt also keinen Freund, sondern klärt eigentlich nur die Fronten.
@KOG
Huh? Auf Ägypten gehe ich doch gar nicht ein. ^^
Ich würde dir aber recht geben: Ägypten hat prinzipiell die gleiche Interessenlage wie Israel, weshalb auch deren Teil der Grenze dicht ist. Erst letzte Woche gabs da wohl recht derbe Gefechte zwischen ägyptischer Armee und Schmugglern im Sinai.
Nur eben ist Ägypten ein islamisches Land mit einflussreichen islamistischen Gruppen (Muslimbruderschaft) und großer Antipathie für Israel - d.h. eine solche Aktion macht es eben verdammt schwer die Gazablockade gegenüber den eigenen Leuten zu rehtfertigen, weshalb die ägyptische Regierung verständlicherweise sauer auf Israel ist.
Im Prinzip mussten sie als Konsequenz ja schon ihre Grenze öffnen um das Gesicht zu wahren...
@Vovin
Schließt sich noch ein weiteres "Warum" an. Warum nimmt man ein Baby mit, wenn man eine militärische Blockade in einem heißen Krisengebiet durchbrechen will?
Weil nichts medienwirksamer ist als ein israelischer Soldat der ein Baby oder eine Mutter mit Baby erschießen würde.
Das Bild ist zynisch bringt es aber auf den Punkt: