Warum? Israels Gründe für die Erstürmung der Friedens/Hilfs/Provokations/PR-Flotille

Es gibt noch andere Moeglichkeiten, als ein Schiff zu Entern.

Na welche denn?
Eben Drohen, warnen, bockieren (PANZERSCHOOOOOCK) und davor schiessen. Und dann, wenn sie das nicht intressiert, dann muss man sie entern, eben weil es keine anderen Möglichkeiten mehr gibt.

Wies rechtlich aussieht is ja garnicht der Punkt. Verteidigen darf sich die Besatzung wegen mir - die Frage ist doch viel mehr, wie sinnvoll das ist und wie erfolgversprechend das sein kann.

Nicht falsch verstehen; ich kann nicht grade behaupten, das ich das gut heisse. Aber irgendwo logisch in der Folge wars ja schon. Greif nach der Waffe von nem Soldaten im Einsatz, und warte was seine Kameraden tun...

Das Waffe entwinden würde man im Grunde nur verhindern können, indem man den Gegner warnt, und eben vorsorglich schiesst. Da hat man aber Manschetten vor, schon im Rollenspiel. Ein Aktivist kommt auf dich zu, du schreist ihn an er soll stehen bleiben. 5 meter. Er läuft aber weiter, du bist dir nicht sicher, ob er dich überhaupt verstanden hat. 3 meter. Sieht unbewaffnet aus. Du machst n Schritt zurück. Sollste dem nun ne Kugel durch die Beine jagen, was ihn potenziell töten kann? Und dann is der dran, hat die Hand an deiner Knarre, schon isses passiert.
Wir ham das immer in Rollenspielen geübt, aber am Ende bleibt für mich die Erkenntnis, dass das eigentlich unmöglich gut zu lösen ist. Is wie das berühmte Beispiel, wenn ein Wagen auf den Checkpoint zufährt, und nicht so wirklich langsamer wird. Schiessen? Bombe drin? Was will der? Vielleicht hat der blos nich gerafft, das hier n Checkpoint is.
Naja, müssig. Die Alternative Meldung wäre ja dann blos gewesen, dass n Linker Bundestagsabgeordneter n Bauchschuss kassiert hat, weil er einem israleischen Soldaten die Hand geben wollte.
 
Zur "Kaperung":
Der FAZ von heute zufolge hat die Operation ziemlich genau 65 Kilometer (tatsächlich Kilometer, nicht Meilen) von der Küste entfernt stattgefunden, die sog. Anschlusszone verläuft hingegen 24 Seemeilen vor der eigenen Küste. Prinzipiell hätte Israel also warten müssen, bis die Flottille in die Anschlusszone gelangt wäre, und dann "unter Wahrung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit" seine Kontrollrechte wahrnehmen können. Ein fremdes Schiff auf hoher See darf nur dann angehalten werden, wenn ein begründeter Verdacht auf Seeräuberei oder Sklavenhandel vorliegt. Ausnahme ist die Vermutung, dass dieses Schiff/diese Schiffe keine Staatszugehörigkeit aufweisen kann/können. Doch auch bei Erfüllen der obigen Konditionen, so heißt es, muss das fragliche Schiff "so rücksichtsvoll wie möglich" untersucht werden. Da beide Verdachtsmomente nicht vorliegen konnten, hat Israel widerrechtlich gehandelt, legitime Sicherheitsinteressen hin oder her. Die Kontrolle oder sogar polizeiliche Befugnisse hätten in der Anschlusszone hingegen durchgeführt werden können.
Zum Thema Türkei:
Diese Beziehung ist eigentlich seit dem Dezember 2008, wegen des Gaza-Krieges, getrübt. Ich erinnere an den Eklat in Davos, als Erdogan (kalkuliert?) die Podiumsdiskussion verließ und sich als "Held von Davos" hat feiern lassen. Im Januar dieses Jahres kam überdies ein diplomatischer Fauxpas hinzu. Ich vermute also, dass sich hier nicht allzuviel ändern wird.

Überhaupt gehe ich davon aus, dass Sohn des Khaine recht hat (gleichwohl ich im Gegensatz zu ihm davon gelesen habe, dass auch Ägypten das Vorgehen Israels kritisiert hat; hier wäre eine Quelle interessant), was die reale Auswirkung betrifft. Letztlich wird die Arabische Liga wohl eine Dringlichkeitssitzung einberufen und nicht viel ausrichten. Die europäischen Staaten sind allenthalben wieder "verschnupft" oder "verstimmt", tatsächliche Veränderungen treten nicht ein. Bez. der IHH scheint übrigens Unklarheit zu bestehen: die geheimdienstlichen Offerten weisen die Stiftung als eine "den Terrorismus begünstigende Organisation" aus, die öffentlichen Aussagen selbiger legen den Schluss nicht unbedingt nahe. Eine abschließende Stellungnahme zu dieser Bewegung ist also schwer zu fällen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat eine Blockierung statt gefunden - nein. Hat man versucht die Schiffe abzudrängen - nein. Gabs Schüsse vor den Bug - nein. Man hat ihnen gedroht und dann gleich die grosse, fette Keule ausgepackt.

Sorry aber was ist denn daran bitte logisch? Vielleicht magst du mir mal erklären was ein israelischer Elite-Soldat auf einem türkischen Schiff in internationalen Gewässern zu tun hat? Was wär denn gewesen wenn ein türkisches Kriegsschiff in der Nähe gewesen wäre und die Handelschiffe einen Notruf abgegeben hätten?

Die sogenannte Seeblockade die da verteidigt werden sollte ist rechtlich äusserst umstritten. Der Völkerrechtler in dem Interview das Grimork gepostet hat weist auch nochmal darauf hin das Israel sich immer Besetzungs- oder Kriegszustand raussucht je nachdem wie's ihnen gerade passt. So funiktionierts halt nicht.

Dein Vergleich mit dem Checkpoint hinkt, denn ich glaub nicht das sich das auf diesen zurasende Auto in internationalen Gewässern befindet.

Ich befürchte auch das nichts, aber auch garnichts passieren wird. Israel wird fein so weiter machen wie bisher und dass wird den Hass nur noch mehr schüren, extremen Kräften in die Hände spielen und den Nahost Konflikt damit weiter verschärfen.
 
@ *cyberdippi*

http://www.etaiwannews.com/etn/news_content.php?id=1274197〈=eng_news

Doch, es gab Abdrängversuche und Warnschüsse - wohlgemerkt nach Aussage der Aktivisten. Das wird der Grund dafür gewesen sein, warum die Menschen auf der Mavi Marmara auf die Enterung vorbereitet waren. Außerdem wurden angeblich improvisierte Waffen gefunden.
http://www.dailymail.co.uk/news/wor...-British-families-face-anxious-wait-news.html

Schließt sich noch ein weiteres "Warum" an. Warum nimmt man ein Baby mit, wenn man eine militärische Blockade in einem heißen Krisengebiet durchbrechen will? :angry:



 
*seufz wollten wir nicht mit Schuldzuweisungenw arten bevor es etwas mehr handfestes wissen gibt? Nö, na gut....

Cyberdippy hör auf dich lächerlich zu machen. Die handlungsweise war weder aus heiterem Himmel noch unberechtigt.

1.) Israel hat im Vorfeld alles mögliche versucht die Schiffe zum abdrehen zu bewegen. Siehe z.B. hier:
http://botschaftisrael.wordpress.com/2010/05/31/88/

2.) ging es gar nicht um hilfslieferungen, sondern eben darum die Blockade zu brechen.
„Friedliche Menschen“, wie Gysi die „Free Gaza“-Seefahrer genannt hat, verhalten sich zweifellos anders. Doch es war ohnehin schon lange vor dem heutigen Morgen klar, dass es sich bei den vermeintlichen Menschenrechtlern in Wirklichkeit um militante Israelhasser handelt, denen das Wohl und Wehe der Palästinenser gleichgültig ist, wenn sie es nicht für eine Kampagne gegen den jüdischen Staat instrumentalisieren können. Greta Berlin, eine der Organisatorinnen der „Solidaritätsflotte“, gab das vor einigen Tagen auch unumwunden zu: „Bei dieser Mission geht es nicht darum, humanitäre Güter zu liefern, es geht darum, Israels Blockade zu brechen“ – eine Blockade, die bekanntlich errichtet wurde, um neuerliche Waffenlieferungen an die Hamas zu unterbinden. Deshalb schlugen Berlin und ihre Mitstreiter in den vergangenen Tagen auch jedes Angebot der israelischen Regierung aus, die Schiffsladungen im Hafen von Ashdod löschen und sie – nach einer Kontrolle auf Waffen und anderes unzulässiges Gut – auf dem (üblichen) Landweg in den Gazastreifen bringen zu lassen.

Aber nicht nur dieser Vorschlag für eine einvernehmliche Lösung wurde von den „Friedensfreunden“ zurückgewiesen, sondern auch – und das macht den Antrieb dieser Freizeitkapitäne besonders deutlich – das Ansinnen der Familie des vor vier Jahren von der Hamas entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit: Die Shalits hatten angeboten, sich bei der israelischen Regierung dafür stark zu machen, dass der Schiffskonvoi im Hafen von Gaza anlegen kann – wenn sich die Mitglieder der Flotte im Gegenzug bei der Hamas dafür einsetzen, dass Gilad Shalit ein Paket mit Lebensmitteln und Briefen übergeben werden darf. Die „Free Gaza“-Aktivisten lehnten ab, was der Rechtsanwalt der Familie, Nick Kaufmann, mit deutlichen Worten kommentierte: „Ich dachte, diese Bewegung unterstütze die Menschenrechte“, sagte er; stattdessen gelte ihre Unterstützung „nur einer Terrorgruppe, die sich selbst überhaupt nicht für Menschenrechte interessiert“.
http://www.lizaswelt.net/

Insbesondere das ablehnen des Angebots der Familie Shalit spricht Bände wessen Geistes Kind diese "Humanisten" sind)


3) -das wird immer unterschlagen - wurden die Soldaten regelrecht auf das Schiff "gelockt": die gingen davon aus das sie nur das steuer übernehmen und das Ding in ne andere Richtung steuern müssen, die Aktivisten hatten gewaltlosigkeit zugesichert.
Wie das auf der Mavi Marmara dann aussah sieht man hier: http://www.youtube.com/watch?v=gYjkLUcbJWo
Ganz ehrlich: unter diesen Bedingungnen hätte jeder Sodlat gefeuert.

Die eigentlcih interessanten - und vollkommen unbeantowrteten Fragen sind.

1.) Warum macht Israel das wirklich so weit draußen? innerhalb der 24 Meilenzone hätte es doch genau so klappen können und sämtliche "Piraterievorwürfe - die, das muss man zugeben berechtigt sind - wären vom Tisch.

2.) warum gehen die Soldaten wie Lämmer zur Schlachtbank auf das Schiff. Dieser Mangel an Sicherheitsroutinen und Vorbereitung/Ausrüstung ist echt kaum zu erklären. Die Seilen sich ab wie Touris beim Steilwandklettern.

Letzteres scheint wirklich reine Schlamperei zu sein - die haben wohl tatsächlich geglaubt nur auf Freidensaktivisten zu treffen, war auf dem anderen Schiff ja auch der Fall. Der Barak fordert AFAIk auch den Kopf von Mattan Vilnai (Vize-Verteidigungsminister, General und Leiter der ganzen Operation) deswegen bzw. hat ihm den Rücktritt nahe gelegt.

Erstes ist das größere Rätsel - ich vermute persönlich wirklich ein Signal Richtung Türkei der Marke "probiert es gar nicht erst, tut euch nicht gut".

Rolle der Türkei: die ist schon lange kein enger Verbündeter mehr. Erdogan möchte die Türkei langfristig zur Führungsmacht im Nahen Osten aufbauen, das geht nur in Opposition zu Israel. Zumal mag er kein Islamist sein, steht deren Zielen aber durchaus nahe bzw. sympatisierend gegenüber. Inoffiziell sind die Beziehungen schon lange im Eimer. Man verschreckt also keinen Freund, sondern klärt eigentlich nur die Fronten.

@KOG
Huh? Auf Ägypten gehe ich doch gar nicht ein. ^^
Ich würde dir aber recht geben: Ägypten hat prinzipiell die gleiche Interessenlage wie Israel, weshalb auch deren Teil der Grenze dicht ist. Erst letzte Woche gabs da wohl recht derbe Gefechte zwischen ägyptischer Armee und Schmugglern im Sinai.
Nur eben ist Ägypten ein islamisches Land mit einflussreichen islamistischen Gruppen (Muslimbruderschaft) und großer Antipathie für Israel - d.h. eine solche Aktion macht es eben verdammt schwer die Gazablockade gegenüber den eigenen Leuten zu rehtfertigen, weshalb die ägyptische Regierung verständlicherweise sauer auf Israel ist.
Im Prinzip mussten sie als Konsequenz ja schon ihre Grenze öffnen um das Gesicht zu wahren...

@Vovin
Schließt sich noch ein weiteres "Warum" an. Warum nimmt man ein Baby mit, wenn man eine militärische Blockade in einem heißen Krisengebiet durchbrechen will?
Weil nichts medienwirksamer ist als ein israelischer Soldat der ein Baby oder eine Mutter mit Baby erschießen würde.
Das Bild ist zynisch bringt es aber auf den Punkt:
ATT00119.jpg
 
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Die Israelis mögen rein rechtlich gesehen einen Bock geschossen haben, aber das Verhalten dieser sog. Hilfsflotte hat doch die Vorgehensweise erst hervorgerufen.

Das auf diesem Schiff Menschen verletzt worden sind bzw. getötet, kann nur einen Ursache haben. Der Entertrupp wurde dazu genötigt., Schließlich ist der Trupp kein Tötungskommando, der erst schiesst und dann frägt was Sache ist.

Der Aufrag lautet Schiff sichern und auf verbotene Gegenstände durchsuchen. Wenn nun einer der Soldaten bedroht bzw. angegriffen wird, wird er von der Schuffwaffe gebrauch machen. Das ist doch ganz klar. Er muss innerhalb eines Augenblicks eine Entscheidung fällen. Da finde ich das Beispiel von Capt.Nuss ganz passent.
Und bevor ich mich im Dienst abmurksen lass, muss der andere dran glauben. Das ist doch logisch.

Und übrigens wer sagt denn, dass die Hilfsflotte nicht mit einem Boarding gerechtnet hat und dementsprechend auch versuchte die Entertrupps zuüberwältigen. Es reicht ja wenn ein paar fanatische Aktivisten die Helden spielen wollen und damit andere Teilnehmer der Hilfsflotte unnötig in Gefahr bringen.

Außerdem wenn die Hilfsflotte solch friedliche Absichten hatte, warum haben sich denn nicht von den Israelis prüfen lassen. Ob nun außerhalb oder innerhalb dieser Anschlusszone, die Überprüfung hätte man so oder so durchgeführt. Und das will mir einfach nicht in den Kopf.

Irgendwas ist doch faul an der Sache.

Edit:
Danke an SDK, dass du meine Ausführungen im Vorfeld schon bestätigst.😀
 
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Man muss aber auch sagen, dass die Infos ausschließlich aus israelischer Quelle stammen und damit nicht neutral sind. Einige der Gegenstände (oder im Prinzip auch alle - mit Ausnahmen der Zwillen und Gasmasken) sind auch Sachen, die nicht wirklich ungewöhnlich sind. Stangen und ein Eimer voll Schrauben? Scary! Wenn man das im Zusammenhang mit dem Videos sieht, wie die Aktivisten damit auf die Soldaten einprügeln, sieht es wieder etwas anders aus, aber so wirklich will mir noch nicht einleuchten, dass das hochgelobte israelische Militär wirklich 9-19 Menschen erschießen musste um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Der typische Krawallbrüder vom 1. Mai wird über die Ausrüstung wahrscheinlich nur müde lächeln. Auf einmal wirken russische Geiselbefreiungen wie hochpräzise und subtile Kommandoaktionen.
 
Ich kenne mich mit Kommandoaktionen nicht wirklich aus, aber kann mir schon vorstellen dass das Entern eines Schiffes nicht so einfach ist. Auf allen anderen Schiffen hat es ja problemlos geklappt aber was tun wenn man schon bevor man einen Fuß auf das Schiff setzt, mit Eisenstangen beknüppelt wird?
Vorher Blendgranaten schmeißen? DAS wäre unverhältnismäßig gewesen. Die sind da einfach in eine Falle gelockt worden und in Nahkontakt mit einem Mob hilft es auch eher weniger Elitesoldat zu sein.
 
Grad die Gasmasken und bengalische Feuer dürfte man schwer unter "Hilfsgüter" verbuchen können
Ochherrje. Sollen die dann sich schon nicht mal mehr beim Schiffanmalen vor schaedlichen Daempfen schuetzen duerfen? Und Bengalisches Feuer und andere Signalmittel sind auf Schiffen nunmal Pflicht. Bordverteidigung mit allen Mitteln gegen eine erneute Aggression aus dem Judenstaat. Das Vorgehen ist widerlich, stuemperhaft und typisch israelisch... a koennen sich die Ami-Brueder noch ne Scheibe abschneiden.
Der israelischen Presse bzw. einem Propagandaorgan des Militaers wuerde ich schon mal keinen Glauben schenken, denn in dem Material erkenne ich nur "Haushaltsgegenstaende", die gegen Angreifer benutzt wurden.
Und das sich die Angreifer den Schutz der Nacht ausgesucht haben, bezeugt ja auch ihr geplantes, hinterhaeltiges (oder militaerisch optimierte Taktik) Vorgehen.
Vorher Blendgranaten schmeißen? DAS wäre unverhältnismäßig gewesen.
Unverhaeltnismaessig unvorteilhaft, denn damit wuerden sich die technisch hochgeruesteten Angreifer selber schaedigen.
 
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Stimmt natürlich, aber neutrale Quellen wirst du hierbei einfach nicht bekommen. Entweder israelische oder eben die der "Friedensaktivisten".
Ist sicher beides nicht unproblematisch, aber erfahrungsgemäß ist offizielles israelisches Material zuverlässiger als "according to palestinean sources", was ja auch von westlichen Medien allzu gerne viel zu unkritisch verwendet wird (Stichwort: Muhammad al-Durrah).

In israelischen Webportalen tauschen auch die ersten interviews mit den Soldaten auf: die sagen eben das es nicht nur ein paar einzelne Irre waren, sondern knapp 75% der Nasen die auf Deck waren aggressiv vorgegangen sind.
Und wenn man von nem Lynchmob in den Ausmaßen angegangen wird, sind die Opferzahlen IMO relativ niedrig. Auch Gummigeschoße können u.U. auf Kurzdistanz töten und wenn die wirklich versucht haben sich die Gewehre zu greifen, mussten die wohl ihre Pistolen ziehen - und die waren scharf geladen.

Auch sollte man den Begriff "Kommandosoldat" relativieren. Die eingesetzte Schajetet 6 is zwar "Elite" im Sinne einer besseren Ausbildung und zugehörigkeit zu den Kampfschwimmern, besteht aber im Grunde aus Grünen Jungs.
Wir denken heutzutage bei solchen begriffen immer in irgendwelchen Sam Fisher Dimensionen, aber Tatsache ist das die meisten "Eliteeinheiten" auch nur "normale" Soldaten sind, die halt 2,3 Monate Sondertraining hatten.
Die richtig "harten Hunde", also Traditionsregmenter die man immer dann einsetzt wenn wirklich shcmutzig wird, z.B. Schajetet 13 bei den Israelis, hatten damit nix zu tun....was auch ganz gut ist, denn sonst gäbe es weniger verwundete Israelis und mehr tote "Friedensaktivisten" - solche Einheiten werden nicht dazu ausgebildet möglichst sorgsam mit ihren Angreifern umzugehen.
 
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Wenn sich jemand ne Flasche Whisky schnappt und daraus nen Molli bastelt, in der Hoffnung dass das brennt, kann man es natuerlich als "Flammenwaffe" auslegen... Die Israelis greifen natuerlich jetzt nach jedem Strohhalm, um ihre Aktion zu rechtfertigen. Eine echte Waffe haette da bestimmt einen groesseren Eindruck auf dem IR-Bild hinterlassen.
 
Da gehts doch am Ende um die Intention. Ob der Whisky tatsächlich brennt oder nicht; frakt is doch das jemand jemand anderen ankokeln wollte. Für meine Begriffe durchaus ein ernstzunehmender Angriff auf die Gesundheit.

Ich denke auch, wenn man gewusst hätte, oder ernsthaft hätte annehmen müssen, das einen da tatsächlich Gewalt erwartet - und ich hätte da wohl auch eher die Ghandi Art von Widerstand erwartet - dann geht man ja auch anders vor. Die dachten halt, sie gehen rüber, lassen sich vollabern, und halten den Pott an.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie damit gerechnet haben, da ernsthaft & körperlich attackiert zu werden. Bis eben die ersten Soldaten niedergeknüppelt waren. Und dann wirds eben ernst; schon allein weil Kameraden im Prinzip grade der Schädel eingeschlagen wird.
 
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Israel hat ja wohl genug versucht um den Konvoi im Vorfeld auf diplomatischen Weg zu stoppen bzw. umzuleiten. Auch vor der Enteraktion gab es ja wohl noch Aufrufe und Angebote zu einer anderen Lösung. Aber die eigentlichen Drahtzieher hinter der Hamas wollten die Eskalation und haben sie bekommen... und das natürlich sehr Pressewirksam. Hätte Israel nachgegeben, wäre die Hamas nur politisch aufgewertet worden und hätte ihr Schreckensregime im Gaza-Streifen gefestigt.
Tja... die wissen genau, wie man Politik macht und wie man Gewinn aus so vielen Toten ziehen kann - Schade, dass da der erste (stark einseitige) Eindruck gleich hängen bleibt und das ausgerechnet in Ländern welche staatlicherseits die Hamas als Terrororganisation bezeichnen.
Wenn dann demnächst wieder die Hamas mit ihren tausenden Raketen angibt/ bzw. wieder mal welche abfeuert und sogar Kleinkinder mit Sprengstoffgürteln durch Gaza-Stadt maschieren lässt ist kein Friedensaktivist zu sehen... wozu auch, die würde man doch dort glatt umlegen.
Friedensliebe in allen Ehren - aber man muss auch da leider schon mal überlegen mit wem man sich so einlässt.

P.S.:
Ist es nicht so, dass die Hamas sogar von der Blockade im Gaza-Streifen profitiert da sie auf alle Güter außer Nahrung und notwendige Medizin das Monopol hat?
 
@Duncan_Idaho:
Inwiefern ich "so ziemlich allen" etwas in den Mund lege, solltest Du explizieren. Ich habe fälschlicherweise dem Sohn des Khaine etwas in den Mund gelegt, was Du gesagt hast, das stimmt. Wenn Du nun beim Verwechseln zweier Personen (für das ich mich erneut ausdrücklich entschuldige, ist in der Tat ein fieser Lapsus) gleich von "so ziemlich allen" ausgehst, wäre das durchaus etwas übertrieben. 😉
Und für Deinen Ausspruch hier:
Nebenbei sollte noch erwähnt werden, dass Ägypten Israel bei der Blockade voll unterstützt und die stehen nun mal wirklich nicht im Verdacht aus Schuldgefühlen heraus Israel zu helfen.
hätte ich gerne einen Beleg. Ägypten hat die Blockade gelockert (http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-06/gaza-aegypten-israel-grenzoeffnung), unterstützt die Blockade also eben nicht "voll". Also bin ich davon ausgegangen, dass Du den Ausdruck "Blockade" als Synekdoche verstanden wissen wolltest, damit also eine Zustimmung für den Zugriff meintest. Da habe ich ebenfalls keinen Beleg gefunden. Vom Gegenteil überzeugen lasse ich mich aber gerne.
 
@Sohn des Khaine

Ja, stimmt wir wollten eigentlich mit Schuldzuweisungen warten.

Auch auf die Gefahr hin mich nochmal lächerlich zu machen, hätte ich trotzdem gerne nochmal von dir gehört warum du der Meinung bist das das Erschiessen von 10 (oder 9) Menschen auf einem Schiff unter türkischer Flagge in internationalen Gewässern berechtigt ist.

Findest du das verhältnissmässig? Allein aus der Ankündigung etwas zu tun (oder sprechen wir ruhig von einer Provokation) eine Berechtigung für den Einsatz von Gewalt und den Tod von 10 (oder 9) Menschen herzuleiuten ist doch etwas makaber und entbehrt wohl einer rechtlichen Grundlage. Oder nicht? Ist der Ausdruck "Selbstverteidigung" den Israel wählt nicht ein wenig weit hergeholt wenn Soldaten in fremdes Schiff ausserhalb ihres Hoheitsgebietes betreten. Muss man dann nicht sogar damit rechnen das sich die Menschen auf diesem Schiff unter Umständen verteidigen werden. Es gibt Völkerrechtler die ihnen das Recht dazu einräumen. Aber vielleicht sehe ich das ja wirklich falsch. Bin sehr gespannt auf deine Erkläung und bitte nicht erst dann anfangen wenn die Soldaten auf dem Schiff sind sondern bevor sie es betreten haben.

Ich weise auch nochmal darauf hin, dass ich den Vorgang auch etwas anders bewerten würde, wenn er auf israelischem Hoheitsgebiet stattgefunden hätte.

Bei der Gelegenheit: Wie siehst du den die Blockade des Gaza-Streifens? Ok für dich? Angemessen?

1.) Muss ich zugeben das ich da nicht auf den Laufenden war. Mein Fehler, normalerweise recherchiere ich da gründlicher.

2.) Das ist bekannt. Habe die Aktivisten von vorn herein gesagt und ich hab's auch so geschrieben. Die Blockade ist wie gesagt international umstritten und die Aktion hatte das erklärte Ziel die Blockade zu durchbrechen. Ich für meinen Teil halte die Aktivisten auch nicht für Humanisten, ganz im Gegenteil. Aber es ist genauso bekannt das es eben nicht so einfach ist Hilfe für die Menschen in die besezten Gebiete zu bringen. Baumaterial ist eines der Beispiele (dabei ist mir die Argumentation der Israelis das es für Bunker verwendet werden kann sehr wohl bekannt). Und darauf wollten sie aufmerksam machen. Ist das in deinen Augen ein Verbrechen?

3.) Bisher gibt es keine wirklich unabhängigen Berichte und die Videos sind vom Israelischen Militär. Glaube mehr muss man dazu nicht sagen. Warten wir auf eine unabhängige Untersuchung. Ich hoffe das es sie geben wird, glauben tu ich daran aber nicht.

Zu den weiteren Fragen ...

1.) Das frag ich mich auch. Wäre die ganze Aktion in israelischem Hoheitsgebeit gelaufen würde sie jetzt sicher nicht so hochkochen.

2.) Auch eine gute Frage. Wobei ich nach wie vor der Meinung bin (ohne jetzt wieder eine militärische Diskussion lostreten zu wollen) das man vielleicht andere Methoden hätte anwenden sollen.

Du hast noch eine Frage vergessen ...
3.) Warum ist es zu diesen gewalttägien Auseinandersetzungen nur auf einem der Schiffe gekommen? Auf allen anderen Schiffen ist's gut gegangen. Waren die Aktivisten dort vernünftiger oder sind die Soldaten anders vorgegangen?

@Mercur: Dein PS trifft zu. Genau so ist es.

@all: http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE65007320100601
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute morgen war eine dieser linken Bundestagsabgeordneten im ARD-Morgenmagazin zugast.
Die Frau war auf dem Schiff, wo es zu dieser Eskalation kam.

Sie sprach davon, dass Sie bzw. die Aktivisten im Vorfeld auf eine Boarding-Situation vorbereitet wurden. Sie verwendete sogar den Begriff "trainiert".
Dabei stellte sie eindeutig fest, dass bei einer Enteraktion kein Widerstand seitens der Aktivisten erfolgen sollte.

Ihr Gruppe hat angeblich auch eigenes Bildmaterial erstellt, was aber auf dem Schiff beschlagnahmt wurde und sich nun in den Händen des israelischen Militärs befindet.

Diese linke Bundestagsabgeordnete erzählte noch davon, mit einem Mitarbeiter der ARD, der für Bildbearbeitung zuständig ist (Profi), gesprochen zu haben und dieser sei davon überzeugt, dass die Bilder in denen Aktivisten mit Schlagwerkzeugen zugange sind bzw. die Aufnahme wo ein israelischer Soldat über Bord geworfen wurde, zusammengeschnitten wären, auf deutsch -> gefälscht.

Selbst hat sie keinen Widerstand geleistet, da alle Frauen unter Deck bleiben mussten. Aber sie hat Geräusche und Tummult wargenommen.
Was auch typisch für Aktionen im Zusammenhang mit der islamischen Glaubensrichtung ist, das Männer und Frauen getrennt von einander die Zeit verbringen, war nach ihrer Aussage auch bei diesem Konvoi der Fall.

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Ich habe versucht den gesehenen Beitrag richtig, sinngemäß und sachlich wiederzugeben, da ja immer nach Quellen gefragt wird.

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Auch nach dieser Erlebnisinformation bin ich immer noch der Meinung, dass die Aktivisten selbst Shculd sind oder zumindest eine Mitschuld tragen.
Denn wenn ich in die Höhle des Löwen springe, darf ich mich nicht wundern wenn mir das Fell über die Ohren gezogen wird.
Dass das Boarding nicht zulässig war, weil der Konvoi sich außerhalb der Anschlusszone befand ist richtig, für mich bleibt trotzdem das rumreiten auf diesem Verfahrensfehler ein kleinkariertes Verhalten. Dass die Israelis als die bösen Jungs hinstellt und die Aktivisten als die Gute. das ist mir aber zu kurz gedacht.
Die Aktivisten haben diese Situation bewusst in die Wege geleitet, das israelische Militär hat ihnen dabei noch einen gefallen gemacht und verfrüht eingegriffen. Von dahersollte man die Angelegenheit differenziert sehen und nicht eine Seite verurteilen und die andere freisprechen.