Hm,
ich versuche zusätzlich zu den Kreuzen mal meinen Eindruck zu vermitteln und warum ich (vorerst) nicht mehr auf Turniere fahre.
Ich habe mit der 3. Edition angefangen und bin grosser 40K Fan. Job/Zeitbedingt sowie durch den Sportverein und die Ligaspiele musste ich lange pausieren und bin mit CSM in der 7. wieder eingestiegen.
Zwecks Leute zum Spielen habe ich mich dann an einen örtlichen Tabletop Club gewandt. Meine Erfahrungen waren durchaus negativ.
Ich habe mich als "neuer" geoutet und bin gerade heraus abgezockt worden. Das ging von ich habe 3 unsichtbare Dämonenprinzen bis zu 30K Death Guard Armee mit entsprechenden Regeln gegen meine kleine gerade angefangene Chaos Armee und da war ich natürlich auch noch nicht so regel konform. Waren aber alles Turnierspieler.
Insgesamt war das Interesse sich auch mal mit nem "neuen" zu beschäftigen nicht vorhanden. Ich hab gesagt ich hätte noch nicht so viele bemalt, Antwort: Egal, wie viele hast du geklebt!!!
Hauptsache nen neuen zum Abzocken. Um Modelle/Bemalen/Umbauten usw. ging es denen gar nicht mehr....nur noch Regel. Modell egal...ist es Turnierfähig oder nicht.
Auf den Turnieren habe ich auch bei "härteren" Listen und der ein oder anderen dicken Packung gegen mich auch lustige und nette Spiele gehabt. Der Großteil aber war aber nicht an einem gemeinsamen Hobby interessiert, sondern nur darum den Sieg um jeden Preis einzufahren und das hat man auch gespürt oder zu spüren bekommen.
In meiner dann neu gefunden Spielergruppe spielen wir auch um zu gewinnen, von harten Listen bis Fluffbunny mal sehen was kommt. Natürlich schauen wir auch darauf, welche Einheiten gut sind und mit welchen man gewinnen kann und wer dann doch lieber in der Vitrine bleibt, ABER:
Dabei gibt es aber ein feines Gespür zwischen eine harten und einer unfairen bzw. nicht oder kaum zu schlagenden Liste. Mich stört nicht das Turnierumfeld, sondern die Mentalität die einem da entgegengebracht wird. Auch ich will bei Bier und Bretzel Spielen gewinnen, aber es soll dabei auch BEIDEN Spielern Freude machen und so baue ich meine Liste. Für mich ist das schöne, dass sich ein Spiel halt eben entwickelt und man zusammen ein coole Zeit verbringt. Mir steht daher mehr der Sinn nach Gemeinschaft und Freude am Hobby teilen. Der leider überwiegende Teil den ich aber auf Turnieren kennen gelernt habe geht aber nach Einzelkämpfer Manier vor mit dem Ziel: Sieg um jeden Preis. Sieht man sich die Listen an, fehlt da auch oft jedwede Kreativität oder Innovation oder der Mut auch mal was anderes auszuprobieren. Man weiß was und welche Listen zu Zeit funktionieren und das wird i.d.R. einfach kopiert.
Zudem war der Ton auch oftmals arrogant und herablassend. Man sieht das leider auch hier im Forum, wenn andere Meinungen erstmal mit Kommentaren wie "Lern die Regeln, du hast keine Ahnung, dann spiel halt nicht, wer das behauptet hat keine Ahnung" usw. kommentiert werden (Und das war noch nett ausgedrückt). Es wird häufig einfach keine andere Sichtweise oder Meinung akzeptiert oder sich damit überhaupt nicht auseinander gesetzt.
Mir ist durchaus bewusst, dass das erst mal nur mein subjektiver Eindruck ist, aber wenn abfällige Kommentare kommen, dann leider häufig von Personen, die sich selbst als Turnierspieler sehen und damit als die einzigen, die etwas von Regeln, dem Hintergrund, GW's Politik verstehen oder sich eh als bester General der Welt sehen.
Nur weil jetzt jemand nicht z.B. 4 Vostroyan Punisher gegen nen OrkBoy Mob stellt, heißt das nicht, dass er ein "schlechterer" Spieler ist. Im Gegenteil behaupte ich, dass die vielen Rufe des Balancing aus der Turnierszene oder die Regeländerungen bei den Bier und Bretzel Spielern deshalb nicht so bedeutend sind oder z.T. auf Unverständnis stoßen, eben weil auch die Nicht Turnierspieler sehr wohl in der Lage sind knallharte Turnierlisten zu stellen und die zu spielen, nur dass dort versucht wird durch angepasste Armeelisten das Balancing eben selbst herzustellen. Ich bezweifle auch mal stark, dass es die Turnierszene ist, die durch ihre Käufe GW nen hohen Umsatz beschert, sondern eher die Gelegenheitsspieler die eben länger dabei sind oder wieder einsteigen. Oder halt FluffBunnys zu denen ich mich zum Teil auch zähle, die einfach jedes Buch jeden Codex nur um des Hintergrund willens kaufen und sich zum Ziel gesetzt haben von jeder Armee min. 2000 Punkte bemalt im Regal stehen zu haben 😀. GW achtet halt mehr auf die Turnierszene weil große Events gerade in den USA natürlich auch ne Super Werbung und günstiges Marketing sind.
Daher nochmal: Gewinnen will ich mit meinen in Liebe und Mühe bemalten Modellen auch, aber eben nicht um jeden Preis und schon gar nicht habe ich Spaß daran meinen Mitspieler in 2 Runden von der Platte zu putzen. Egal ob ich es könnte oder nicht. Und selbst wenn, dann tut es mir eher leid, als das ich mich dann noch als "überlegen" fühle oder sogar als arrogant auftrete.
Außerdem bin ich in der Lage fast jede Meinung zu akzeptieren. Wer Turniere mag ist doch OK und wenn sich dann dort die Astra/Tyraniden Listen untereinander messen auch Super. Jedem so wie es gefällt. Aber dieses (leider zu oft erlebte) von oben herab Gerede nur weil man die Astra/Knight/BA Liste kopiert und meint als einziger die 8. verstanden zu haben kann ich nicht mehr ab.
Ich sehe es auch so, dass mir die 8. immer mehr zur Shooty Edition verkommt. Das ist nicht ganz das, was ich unter 40K für mich verstehe.
Ich will Turniere für mich noch nicht ganz ausschließen, aber im Moment ist mir der Wettbewerbsgedanke und die Aggressivität sowie Sieg um jeden Preis Mentalität dafür, dass ich kleine Plastikmännchen über den Tisch schiebe und hier wohl kaum einer seinen Lebensunterhalt mit Turnieren verdient und ich auch noch eine Leben abseits von 40K habe bei manchen einfach zu krass.
Und ich habe über 18 Jahre Landesliga Basketball im Verein gegen kleines Entgelt gespielt :huh:
Damit sollen sich auch bitte die Turnierspieler, die sich mit den härtesten Listen mit anderen messen wollen nicht angegriffen fühlen. Ich habe da wie gesagt auch echt nette Begegnungen gehabt. Und ich finde es Schade, dass wie in so vielen Bereichen, einige schwarze Schafe den Ruf einer ganze Szene ankratzen. Mir geht es halt mehr um die Spieler die hier und auch außerhalb oder auf Turnieren auftreten wie Feldmarshall Rommel und ich habe halt des Gefühl, dass das in letzter Zeit zunimmt.
Aber auch hier werfe ich fairerweise ein, dass es sich natürlich in erster Linie um meine persönlichen Erfahrungen handelt, aber da ging das Thema ja auch hin, wenn ich es richtig verstanden habe. Vielleicht hatte ich da aber auch einfach nur Pech.