Ich halte Romane nicht für Sekundärliteratur wenns um den Fluff geht. Ein Codex allein kann das gar nicht schaffen den ganzen Fluffzu umfassen. Bestes Bsp ist hier doch der Kommentar, dass es ja laut aktuellem Codex Chaos keine Legionen mehr gibt. Man muss schon ein paar Coizes mehr kennen um zu wissen, dass es die Legionen gibt.
Die Romane helfen dann dabei weiter in die Tiefe zu gehen. Für mich sind sie da eher primärliteratur, da ein Codex dass gar nicht schaffen kann.
Das Problem bei den Romanen ist, das sie von (mehr oder weniger) freien Autoren geschrieben werden. Ich weiß nicht, inwieweit sie von GW auf "Fluffigkeit" gegengeprüft werden, aber es gibt zumindest je nach Autor und Buch deutliche Qualitätsschwankungen. Was mich zum Beispiel an den Gaunts-Ghosts Büchern total annervt, ist das sie viel zu wenig Science Fiction sind. Da sitzen die Soldaten anno 40.000 munter im Schützengraben, trinken Kaffee und knabbern Brot. Passend für einen 2ter Weltkriegsroman aber für SF sollte man sich doch etwas mehr Gedanken zur Materie machen und auch auf solche Details achten.
Was den Fluff der Chaos-Legionen angeht: Der war im 2te Edition-Codex detailliert beschrieben, wurde aber seitdem nur noch stark gekürzt veröffentlicht. Nichts desto trotz kennen Veteranen diesen Hintergrund und stellen auch Armeen danach auf.
Das Argument, dass eine Big Bug Liste im Fluff enthalten ist, weil es mal einen WD Artikel dazu gab ist nicht ernst gemeint, oder? Das war ein Taktikartikel der beschrieb, welche Arten von Listen man aufstellen kann.
Genauso gab es einen Artikel über Listen die nur aus Terminatoren und Scouts bestanden. Der war dazu da um so viele Termies wie möglich in eine Liste zu quetschen. Mit Fluff hat das nichts zu tun. (haben sie aber auch dazu erwähnt!).
Ich baue selbst gerade eine Big Bug Liste auf. Beweggrund dazu war für mich
nicht die Stärke der Armee, sondern:
-Ich finde Godzilla-Armies cool
-Ich kann mich umbautechnisch so richtig austoben (was auch fluffig ist)
-Ich kann relativ schnell eine spielbare Armee aufstellen
-Später ist das Ganze immer noch gut zu einer Schwarmarmee erweiterbar
Spezialisierte Listen haben nicht nur einseitige Stärken, sondern auch einseitige Schwächen. Eine DE-Schattenlanzen-Liste macht Kleinholz aus einer Big Bug Armee. Eine Standartarmee ist gerade auf Turnieren imho immer noch die beste Wahl, ich finde nicht das es bei Spezialarmeen nur um Powergaming geht, sondern oft auch zur Liebe eines bestimmten Aspektes des jeweiligen Volks.
Das Argument, dass man nur einen Teilen einer großen Armee spielt ist sehr lahm. So schafft man sich ein Universalschlupfloch um alles einsetzen zu können. Damit macht man es sich echt zu einfach. Tut mir leid, das ist ein schwaches Argument. Eine Armee sollte schon den Schnitt der Gesamtstreitmacht widerspiegeln.
Ich sehe das wie Jago. Es handelt sich mitnichten um ein schlechtes Argument, nur um eine andere Betrachtungsweise. Wo wäre denn die Vielfalt, wenn alle eine Standartarmee spielen würden? Eine Deathwing-Armee enthält nunmal überdurchschnittlich viele Terminatoren, trotzdem spiegelt sie einen bestimmten Aspekt des Fluffs wieder. Nun ist für Dark Angels diese spezielle Ausrichtung eindeutig im Codex belegt. Bei anderen Völkern wird auf solche Spezialisierungen nicht eingegangen. Trotzdem kann es sie geben. Ansonsten wird das Argument durch einen Blick in die Geschichtsbücher untermauert. Von den spartanischen Phalanxen bis zu den Panzerschlachten im zweiten Weltkrieg sind immer wieder spezialisierte Armeen eingesetzt worden. In einem Science Fiction Universum, wo nicht um einzelne Landstriche sondern um ganze Planeten gefochten wird ist so etwas imho noch viel deutlicher vorstellbar.
Leider haben allerdings viele spezialisierte Armeen spielierisch auch gleich einen Bart, da sie nur aus Siegeswillen spezialisiert wurden. Und dann wirkt Fluff einfach nicht mehr.
Ich denke, dies ist das klassische Argument eines Besiegten, der von einer Spezialarmee gerade vernichtend geschlagen wurde: "Bääh, du hast diese Liste nur aufgestellt, weil sie so stark ist." Dabei wird vergessen, das wie oben erwähnt durch die hohe Spezialisierung auch ein hohes Risiko mit solch einer Armee einhergeht. Vielleicht bekommt der Spieler, der dir mit seiner reinen Khorne-Liste gerade den Ar*** aufgerissen hat ja auch in 5 von 10 Fällen selbst eins auf die Nase. Doch selbst wenn nicht, muss seine Armeeliste weder unfluffig, noch aus reinem Siegeswillen aufgestellt sein.