Wer ist Vegetarier?

Seid ihr Vegetarier?


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In diesem entscheidenen Punkt irrst du dich glaube ich. Auf der einen Seite wissen wir ziemlich genau, was welchen Anteil an Treibhausgasen ausmacht, das ist unproblematisch messbar. Da ist Fleischproduktion und damit verbundene Industrie gaaanz vorne mit dabei.

Das möchte ich nicht bezweifeln, wobei auch ich an diesem Punkt gerne einräume, dass mein Fachwissen zu dem Thema nicht ausreicht, um umfassend darüber zu diskutieren.

Allerdings halte ich es für sehr zweifelhaft, den Wechsel zu einer "global vegetarischen Ernährung" hier als eine Art Allheilmittel anzupreisen, wie es teilweise geschieht. Zunächst einmal lehne ich eine vollkommen veganische Ernährung als ungesund ab - diese wäre jedoch notwendig um auf Nutzvieh, Fischfang etc. zu verzichten. Für "normal vegetarische" oder "überwiegend auf Gemüse" basierte Ernährung benötigt es weiterhin tierische Stoffe wie Milch, Gelatine, Eier etc.
Davon unabhängig werden natürlich auch viele aus Tieren gewonnene Materialien außerhalb der Lebensmittelproduktion verwendet, Leder wäre da wohl ein prominentes Beispiel.

Da es uns allen glaube ich sowohl am nötigen Fachwissen, als auch der Visionskraft fehlt, sich eine Welt vorzustellen, in der sich alle Menschen nicht mehr von Fleisch ernähren bleibt dazu eigentlich nur eine simple Schlussfolgerung:

Wer sich aus geschmacklichen oder ethischen Gründen nicht von Fleisch ernähren möchte, möge das doch gerne tun. Eine Argumentation über Auswirkungen auf den Klimawandel halte ich jedoch für ziemlich schräg und vor allem sehr einseitig, da Seiteneffekte dabei meist gar nicht berücksichtigt werden. Ich möchte das ein wenig vergleichen mit beispielsweise der Verwendung von Biodiesel als Kraftstoff, welche weitreichende ökonomische und soziale Auswirkungen hat, die ganz gerne mal unter den Teppich gekehrt werden.
 
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Nx2: Es sind die Menschen, ein bis zwei Millarden weniger und die Welt hätte ein paar Probleme weniger. (allein was wir so tagtäglich an o2 in co2 umwandeln durch unseren eigenen Stoffwechsel,+ was dann noch dazukommt an restlichen Methan und co2 Ökobilanz)

Es sind noch etwas mehr, da wir knapp 7 Milliarden Menschen haben und für die Welt ca. 1 Milliarde zu verkraften ist. Das gäbe sicherlich mal eine richtig interessante Lotterie 🙄

MfG
DvM
 
Ich möcht kurz was einschieben..
Damit man mal sieht was unserer "komischer" Fleischkonsum teilweise für Auswirkungen z.B. auf Afrika hat.

"Wir" Deutschen (bzw. Europäer) haben eine Vorliebe für mageres, sauberes (da kein Blut in und an den Hühnerfilets, der Kunde will das Produkt Anscheinend so) Hühnerbrustfilet entwickelt und der Großteil der Hühnerprodukte in unseren Landen bestehen daraus.

Und was bleibt übrig nachdem wir dem Huhn die Brust "entnommen" haben ist.sog. Chicken Back, Innereien etc.
Dieser geht als TK Ware in Massen nach Afrika (wir scheinen den Markt regelrecht zu überschwemmen) und wird dort verkauft. Die Ware kann nicht richtig gelagert werden, wird mehrmals aufgetaut/halbgefroren usw verkauft. Die Gesundheitlichen und Hygienischen Probleme die damit einhergehen kann man sich ja denken.

Einen anderen Effekt hat das auch noch. Chickenback ist im vergleich zu einem ganzen Huhn billiger.
Normalerweise werden z.B. in Afrika Hühner als Lebendware verkauft.
Dies ist nun nicht mehr der Fall demzufolge gehen dort auch viele der Hühnerzüchter ein => dort verlieren wegen unserer Essgewohnheit nicht mehr ein Huhn als Ganzes zu verarbeiten oder zu essen ganze Familien Ihre Existenz.

Da kam (glaub) im WDR eine sehr gute Reportage dazu. Bin am suchen ob ich die find.

*edit* Da ist sie http://www.youtube.com/watch?v=j9HzAQwQpS0

Was wir da mit unserer Überproduktion! machen ist einfach nicht sinnvoll. Und ich denke zumindest das sollte man auf ein normales Maß zurückfahren.
 
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@Hirnbrand: Ja ich will nun nicht kleinlich werden, moechte aber anfügen, dass es nicht die Menschen per se sind, die Treibhausgase ausstoßen (das bewegt sich nämlich nur im Bereich eines Schnappsglases pro tag [bei vegetariern uebrigens wesentlich mehr 😉]) sondern die Dinge die sie tun un zu sich nehmen - und da macht Fleischkonsum einen unheimlich hohen Anteil aus, der wesentlich leichter zu vermeiden ist, als bspw Einschränkung der Mobilität, Bau eines Niedrigenergiehauses etc. Das ist eben was ich für so ein starkes Argument dafür halte. Muss natürlich jeder selber mit sich im Klaren drüber sein, es ging mir nur um das Bewußtsein darum, ich denke dass es oft noch so ist, dass viele Menschen sich der Problematik einfach nicht bewußt sind.

Sonst stimm ich überein.

@Shas'el: Das ist leider vollkommen falsch - aber erheiternd. Es finden natürlich Umwandlungsprozesse durch methanbildene Bakterien im Rindermagen statt, will heissen, da muss vorher kein Methan reingehen, damit hinten wieder Methan rauskommt. Das gleiche gilt für die Produktion von CO2, das bei der Zellatmung aus Zuckern EIweßen und Fetten gewonnen wird.

Aber selbst wenn Kühe wirklich aus CO2 und Methan wären, dann ist da immer noch der aufwendigere Produktions- und Logistikablauf, in dem mehr CO2 ausgestoßen werden würde. Man braucht Viehtransporte, Futtermitteltransporter, teils geheizte Ställe, Kühltechnik da Fleisch leicht verderblich ist usw. usf.

Zur Konkurrenz von Futtermittelanbau und Nahrungsmittelanbau: Das ist ein wichtiger Punkt ja, einige der Flächen stehen sicher nicht in Konkurrenz, viele dann allerdings doch, trotzdem ist es aber so, dass, rein praktisch, derzeit weltweit zusätzliche Flächen gewonnen werden müssen um Futtermittelanbau zu ermöglichen.

@Blackorc:

Das möchte ich nicht bezweifeln, wobei auch ich an diesem Punkt gerne einräume, dass mein Fachwissen zu dem Thema nicht ausreicht, um umfassend darüber zu diskutieren.

Allerdings halte ich es für sehr zweifelhaft, den Wechsel zu einer "global vegetarischen Ernährung" hier als eine Art Allheilmittel anzupreisen, wie es teilweise geschieht. Zunächst einmal lehne ich eine vollkommen veganische Ernährung als ungesund ab - diese wäre jedoch notwendig um auf Nutzvieh, Fischfang etc. zu verzichten. Für "normal vegetarische" oder "überwiegend auf Gemüse" basierte Ernährung benötigt es weiterhin tierische Stoffe wie Milch, Gelatine, Eier etc.
Davon unabhängig werden natürlich auch viele aus Tieren gewonnene Materialien außerhalb der Lebensmittelproduktion verwendet, Leder wäre da wohl ein prominentes Beispiel.

Dazu möchte ich 2 Dinge sagen: Ersteinmal zur veganen Ernährung selbst, diese ist eben bei einem gewissen Maß an Planung _nicht_ ungesund. Die American Dietetic Association bspw. hält eine geplante vegane Ernährung in allen Lebensphasen, inklusive der Schwangerschaft für empfehlenswert. Klar, man kennt die Horrorgeschichten von verhungerten Babys und so weiter. Allerdings ist es, rein statistisch erstmal so, dass Veganer gesünder sind _selbst dann wenn man beachtet_ dass vegetarier und veganer meist Menschen sind, die ohnehin gesünder leben. Gute Kontrollgruppen dafür sind bspw. religiöse Gruppierungen die auf Fleisch verzichten. Aber das hat zum einen nichts mit dem Punkt zu tun der gleich kommt, zum anderen müsste man dafür tiefer in die Studienlage einsteigen. Aber das ist natuerlich ein schwieriger Themenkomplex, insb. aufgrund der Totalität des Systems fleischlicher Ernährung das derzeit vorherrscht.

Der andere Punkt ist, dass es ja nicht so wichtig ist, dass in einer vegetarischen Ernährungsweise immer noch manche tierische Produkte benötigt werden. Das ist ja ganz egal, solange wesentlich weniger Produkte benötigt werden, ist doch schon viel gewonnen. Wenn man ökologische Folgen als Rechtfertigung für Fleischverzicht anführt, dann ist das ja nichts, was ein absolutes Verbot erfordert, sondern nur in dem Maße in dem es die negativen Folgen verhindert, nahelegt. Es gibt für viele Menschen sicher den Punkt an dem sie unbedingt mal ein Stück Fleisch essen wollen. Wenn das Verlangen so groß ist, dann ist sicher nichts dagegen einzuwenden, dafür die entsprechenden Ressourcen aufzuwenden, keine Frage.



Da es uns allen glaube ich sowohl am nötigen Fachwissen, als auch der Visionskraft fehlt, sich eine Welt vorzustellen, in der sich alle Menschen nicht mehr von Fleisch ernähren bleibt dazu eigentlich nur eine simple Schlussfolgerung:

Wer sich aus geschmacklichen oder ethischen Gründen nicht von Fleisch ernähren möchte, möge das doch gerne tun. Eine Argumentation über Auswirkungen auf den Klimawandel halte ich jedoch für ziemlich schräg und vor allem sehr einseitig, da Seiteneffekte dabei meist gar nicht berücksichtigt werden. Ich möchte das ein wenig vergleichen mit beispielsweise der Verwendung von Biodiesel als Kraftstoff, welche weitreichende ökonomische und soziale Auswirkungen hat, die ganz gerne mal unter den Teppich gekehrt werden.

Den Vergleich find ich nicht so gelungen. Biodiesel war ja nun kein Ding, dass aus Liebe zur Umwelt entstanden ist, sondern aus knallhartem wirtschaftlichem Interesse. Später kam dann noch, zögernd allerdings, der Gedanke sich einen grünen Anstrich zu verleihen. Vor allem gings da um knallharte Subventionspolitik, sehr lange war der Biodiesel ja auch steuerbefreit. Das mag nun nach einem billigem Autoritätsargument klingen, aber mein Großonkel war lange Zeit Vorsitzender der UFOP, glaub mir, Umweltschutz spielte in der Argumentation nie eine Rolle.
 
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Da hat dann wenigstens auch ne Jungfrau bei Vollmond draufgesungen ^^. Ich persönlich würde mehr beim Metzger kaufen, kann's mir aber nicht leisten.
Die Frage ist, ob man sich überhaupt dreimal täglich Fleisch leisten können sollte. Ist es nicht vielleicht schon ein Ausdruck eines extrem schädlichen und perversen Systems, wenn Salat teurer ist als Fleisch?
 
@Shas'el: Das ist leider vollkommen falsch - aber erheiternd. Es finden natürlich Umwandlungsprozesse durch methanbildene Bakterien im Rindermagen statt, will heissen, da muss vorher kein Methan reingehen, damit hinten wieder Methan rauskommt. Das gleiche gilt für die Produktion von CO2, das bei der Zellatmung aus Zuckern EIweßen und Fetten gewonnen wird.

Aber selbst wenn Kühe wirklich aus CO2 und Methan wären, dann ist da immer noch der aufwendigere Produktions- und Logistikablauf, in dem mehr CO2 ausgestoßen werden würde. Man braucht Viehtransporte, Futtermitteltransporter, teils geheizte Ställe, Kühltechnik da Fleisch leicht verderblich ist usw. usf.
Also nur um Missverständnissen vorzubeugen:

Ich habe mich vllt hier undeutlich ausgedrückt: Rinder nehmen natürlich kein Methan auf! Aber er existiert folgender Zyklus: Pflanzen nehmen CO2+H2O auf, vekloppen das durch Photosynthese zu v.a. Stärke und Zelluose. Diese werden von den Rindern aufgenommen und dort zu CO2 und Methan (in diesem Fall durch die Bakterien im Magen) verhauen, ob das jetzt aus Zellatmung oder Nahrung stammt ist Wurst, da die Masse die aufgenommen wird gleich der in der Zellatmung umgesetzten ist. Das Methan müsste auf Dauer ebenfalls in der Atmosphäre zu CO2+H20 reagieren, das wieder von den Pflanzen aufgenommen wird.
Der springende Punkt meiner Argumentation: es kann nicht mehr CO2/Methan von den Kühen freigesetzt werden, als von Pflanzen aufgenommen wird, da die Anbaufläche(=Pflanzenmasse) für Tierfutter im gesamten Konstant oder steigend bleiben muss um den Tierbestand auf Dauer zu ernähren.

Es kann in der Kuh nicht mehr Masse CO2/Methan entstehen wie in Form von Saccariden der Pflanzen reingesteckt wurde, die vertilgte Pflanzenmasse muss aber in gleichem Maß nachproduziert werden um die Viecher dauerhaft zu ernähren, diese bezieht ihre Pflanzenmasse wiederum aus dem CO2 der Atmosphäre dessen Masse dabei abnimmt, also bleibt die Masse freien CO2s und Methans konstant.

Das selbe gilt in logischer Folge auch für jeden anderen Organismus, z.B. Menschen.

Ausname sind daher, wie du erwähnst, der einsatz fossiler Brennstoffe (z.B. Transport der Fleisches oder der PFLANZEN), die von diesem Kreislauf ausgeschlossen wurden.
 
Dazu möchte ich 2 Dinge sagen: Ersteinmal zur veganen Ernährung selbst, diese ist eben bei einem gewissen Maß an Planung _nicht_ ungesund. Die American Dietetic Association bspw. hält eine geplante vegane Ernährung in allen Lebensphasen, inklusive der Schwangerschaft für empfehlenswert. Klar, man kennt die Horrorgeschichten von verhungerten Babys und so weiter. Allerdings ist es, rein statistisch erstmal so, dass Veganer gesünder sind _selbst dann wenn man beachtet_ dass vegetarier und veganer meist Menschen sind, die ohnehin gesünder leben. Gute Kontrollgruppen dafür sind bspw. religiöse Gruppierungen die auf Fleisch verzichten. Aber das hat zum einen nichts mit dem Punkt zu tun der gleich kommt, zum anderen müsste man dafür tiefer in die Studienlage einsteigen. Aber das ist natuerlich ein schwieriger Themenkomplex, insb. aufgrund der Totalität des Systems fleischlicher Ernährung das derzeit vorherrscht.

Hm, dummerweise ist es nicht wirklich einfach als Veganer auch ohne Mangelerscheinungen zu leben, zwar mag American Dietetic Association das behaupten, allerdings widersprechen hier z.B. schweizerische Bundesamt für Gesundheit und die DGE (http://de.wikipedia.org/wiki/Veganismus#Gesundheitliche_Aspekte_veganer_Ern.C3.A4hrung). Außerdem frage ich mich was Veganer eigentlich machen wenn man rausfindet dass Pflanzen auch Gefühle haben (oder empfindungsfähig sind). 🙄

Der andere Punkt ist, dass es ja nicht so wichtig ist, dass in einer vegetarischen Ernährungsweise immer noch manche tierische Produkte benötigt werden. Das ist ja ganz egal, solange wesentlich weniger Produkte benötigt werden, ist doch schon viel gewonnen. Wenn man ökologische Folgen als Rechtfertigung für Fleischverzicht anführt, dann ist das ja nichts, was ein absolutes Verbot erfordert, sondern nur in dem Maße in dem es die negativen Folgen verhindert, nahelegt. Es gibt für viele Menschen sicher den Punkt an dem sie unbedingt mal ein Stück Fleisch essen wollen. Wenn das Verlangen so groß ist, dann ist sicher nichts dagegen einzuwenden, dafür die entsprechenden Ressourcen aufzuwenden, keine Frage.

Letztlich ist es aber nunmal am Menschen selbst zu entscheiden was er essen will. Wenn der Bedarf an Fleisch sinkt dann werden auch die Produktionskapazitäten sinken müssen.

MfG
DvM
 
Die American Dietetic Association bspw. hält eine geplante vegane Ernährung in allen Lebensphasen, inklusive der Schwangerschaft für empfehlenswert.
Allerdings ist es, rein statistisch erstmal
so, dass Veganer gesünder sind _selbst dann wenn man beachtet_ dass vegetarier und veganer meist Menschen sind, die ohnehin gesünder leben.
Der Laden hat IIRC auch mal Makrobiotik für eine gute Idee gehalten. Erwiesen ist jedenfalls, dass vegane Ernährung im Wachstum eine schlechte Idee ist, weil das Probleme bei der Entwicklung der Nerven mit dem Aufbau und dem Erhalt der Myelinscheiden geben kann (kaputte Myelinscheiden sind ganz schlecht, ist zB ein Symptom von MS). Vegetarier kriegen über Eier und Milch genug B12, Veganer brauchen dafür Nahrungsmittelergänzungen und Kinder sollte man eben so nicht ernähren.


Die Frage ist, ob man sich überhaupt dreimal täglich Fleisch leisten können sollte.
Können vor Lachen. Ich esse 2-3x pro Woche Fleisch.
 
@DvM:
Hm, dummerweise ist es nicht wirklich einfach als Veganer auch ohne Mangelerscheinungen zu leben, zwar mag American Dietetic Association das behaupten, allerdings widersprechen hier z.B. schweizerische Bundesamt für Gesundheit und die DGE (http://de.wikipedia.org/wiki/Veganis...Ern.C3.A4hrung). Außerdem frage ich mich was Veganer eigentlich machen wenn man rausfindet dass Pflanzen auch Gefühle haben (oder empfindungsfähig sind).

Hier wird es dann natürlich auch wieder schwer für uns zu diskutieren, da es darum ginge, die Relevanz dieser verschiedenen Ernährungsempfehlungen zu beurteilen (da kann man sicher ne Menge zu finden, insb. über die sehr, sagen wir mal, konservative, einstellung der dge, die bis vor, ich glaube 15, Jahren auch vegetarische Ernährungsformen als ungeeignet bezeichnete, auf der Grundlage, dass mit diesen kein vollständiges Eiweiß aufgenommen werden würde - eine Theorie die seit Jahrzehnten als widerlegt gilt). Da du die DGE ja schon von Wikipedia verlinkt hast empfehle ich einen Blick in die in der Kritik verlinkten Artikel. Insbesondere zu den Grundlagen der Ernährungsempfehlungen.

Das eine vegane Ernährung schwer zu realisieren sei stimmt allerdings auch nicht, eine komplette vegane Ernährungsempfehlung passt auf einen Bierdeckel. Aber wie gesagt, es soll hier ja auch garnicht um ganz vegan/vegetarisch oder nicht gehen sondern nur darum, dass Fleischverzicht geringe Kosten und großen Nutzen aufweist und daher empfehlenswert ist, wie streng man das nun durchzieht ist eine andere Sache. Die kategorische Ablehnung jeglicher Tierprodukte, wie zB auch Honig oder Färbemitteln aus Insekten halte ich auch für extrem unplausibel und schwer zu rechtfertigen.

Zu den Pflanzen und ihren Gefühlen (ja ich weiss, ironisch 😉): Es kommt halt drauf an, welche Art von Veganer wir hier betrachten, jene die absolute Rechte vertreten, die haetten dann wohl in der Tat ein Problem, jene die aus ökologischen Gründen verzichten überhaupt nicht. Ganz streng genommen hätten sie vermutlich auch kein Problem damit ein Tier zu essen, dass in freier Wildbahn durch einen Unfall zu Tode gekommen wäre, warum auch?

Letztlich ist es aber nunmal am Menschen selbst zu entscheiden was er essen will. Wenn der Bedarf an Fleisch sinkt dann werden auch die Produktionskapazitäten sinken müssen.

Exakt, das ist ja auch das Argument für den Verzicht 🙂

@Bloodknight:
Der Laden hat IIRC auch mal Makrobiotik für eine gute Idee gehalten. Erwiesen ist jedenfalls, dass vegane Ernährung im Wachstum eine schlechte Idee ist, weil das Probleme bei der Entwicklung der Nerven mit dem Aufbau und dem Erhalt der Myelinscheiden geben kann (kaputte Myelinscheiden sind ganz schlecht, ist zB ein Symptom von MS). Vegetarier kriegen über Eier und Milch genug B12, Veganer brauchen dafür Nahrungsmittelergänzungen und Kinder sollte man eben so nicht ernähren.

Kannst du das mit der Makrobiotik mal verlinken, würde mich interessieren. Erwiesen ist allerdings auch nicht, dass vegane Ernährung im Wachstum eine schlechte Idee ist, mich interessiert wo das her hast (ja ich weiss, ich stifte wieder zu einer Diskussion an die hier keiner führen kann).

Dann ist natuerlich auch die Frage, warum es ein Problem ist, ein Nahrungsergänzungsmittel für B12 zu nehmen. B12 ist insofern sehr unproblematisch, weil die Reserven des Körpers extrem lange halten und auch unregelmäßig aufgefüllt werden können. Das scheint mir also kein Grund zu sein, der die Sache ausschliesst.

@Shas'el: Ich bin kein Biologe, habe da also keine ausreichend Ahnung von, aber koenntest du mal einen Artikel oder ähnliches dazu verlinken, es kommt mir halt extrem seltsam vor.
 
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Mal eine Sache vorweg: nun ist Grimnok ja neben Grabgrub schon der zweite, der zwar sehr wenig Fleisch isst, aber sich in der Umfrage als Vegetarier eingetragen hat; ich finde das in Anbetracht der Tatsache, dass bei so kleinen Mengen das Ergebnis dadurch nicht unwesentlich verzerrt wird, etwas ungünstig. Vielleicht sollten wir Vegetarier kurzum dadurch kennzeichnen, dass diese gar kein Fleisch essen.

@Nx2:
2. Gegen Fleischkonsum spricht, dass es eine Menge Leid bei Tieren verursacht.
[...]
Punkt 2 mag relevant sein, je nachdem ob man die Überzeugung vertritt, dass Leid etwas sei, dass es zu vermeiden gilt. Man kann das für plausibel halten zum Beispiel weil es, wenn es um Menschen geht, oft angeführt wird als Grund um gewisse Handlung zu unterlassen. [...] Es liesse sich zB auch behaupten, dass beispielsweise Menschen einen besonderen Status haben, sei es Intelligenz, die Fähigkeit in die Zukunft zu planen, usw., der es zu etwas schlechtem macht, ihnen Schaden zuzufügen. Sollten Tiere das, was Menschen diesen Status zuspricht auch haben, bzw. teilweise haben, dann ergibt sich daraus, dass ihnen auch Rechte zukommen. Eventuell in geringerem Umfang, weil sie eben weniger weit entwickelt sind. Eine Grenze aufgrund der Zugehörigkeit nur der Art zu ziehen ist unbegründet.
Die gesamte Konstruktion finde ich zwar auf den ersten Blick nachvollziehbar, aber im Grunde genommen ist es doch wenig konsequent.
Menschen behandeln sich untereinander nur deswegen so "gut" (in all seinen relativierenden Kontexten natürlich), weil der einzigartige Status nach wie vor dies parochial-historisch erforderlich gemacht hat und weil es einem tiefen Bedürfnis nach friedlicher Lebensführung entgegenkommt. Als einziges nennenswert reflexionsfähiges Wesen (notabene, dass Kolkraben beispielsweise auch ein Bewusstsein für Identität entwickeln oder langfristige Strategien austüfteln, geht nach meinem Dafürhalten nicht mit richtiggehender Reflexion einher) ergibt sich also eine Notwendigkeit, die Prinzipien der Vernunft in Regelmäßigkeiten und nachher Gesetze zu gießen, weniger deswegen, weil ein nicht ausformulierter Nomos undenkbar wäre, sondern vielmehr darum, weil er dem Verlangen nach geordneten Strukturen so wunderbar entspricht. Mit dem Meisterstreich praktischer wie assertorischer Vernunft, dass ein Mensch sich selbst immer Zweck genug sei und er kein Mittel im Gefüge anderer sein darf, ist ein Zustand erschaffen worden, der es in aller prägenden Kürze erlaubt, der Reflexionsfähigkeit individuell verbürgtes positives Recht zu verleihen.
Aus welchem Statut aber lassen sich Tierrechte ableiten? Ich bin kein Tierquäler und auch nicht regungslos gegenüber deren Leiden, ja manche der Cochonnerien (etwas zynisches Wortspiel, ich weiß) ekeln mich auch an, aber das ändert nichts daran, dass ich keine echte Zugangsmöglichkeit für subjektiv oder sogar objektiv gültigen Tierschutz sehe. Die Fähigkeit des Leidens als Recht, nicht leiden zu müssen? Die teilweise nur partikulär ausgeformte Fähigkeit der Intelligenz? Respekt vor dem Leben überhaupt? Ich kenne Vegetarier, die zwar den letzten Aspekt im Brustton der Überzeugung vortragen, aber niemals eine Wespe oder Spinne am Leben lassen, wenn diese in der Wohnung befindlich sind. Freilich, nur ein Beweis für Hypokritentum, tut bei der Theorie nichts zur Sache. Aber wo genau liegt die schützenswerte Eigenschaft bei Tieren, die beispielsweise Pflanzen nicht teilen? Einerseits soll die grundlegende Ähnlichkeit von Tier und Mensch Schutzwall sein ("Der Mensch ist das primitivste aller Tiere!"), andererseits evolutionäre Triebe, die aus ebendieser Ähnlichkeit beruhen, außer Kraft setzen? Finde ich nicht eben überzeugend.
3. Gegen Fleischkonsum spricht, dass es ein vergleichsweise extrem ressourcenintensives Unterfangen ist.
Das ist dann aber keine ethische, sondern eine ökonomische Frage. Wenn der Markt das effizient regelt, spielt es keine Rolle mehr. Angebot und Nachfrage eben. Der Mensch sollte qua Vernunft auch die Option wahrnehmen dürfen, irrationale Entscheidungen zu fällen, auch wenn es nicht eben selten der Gerechtigkeit einen Tort antut. Das ist allerdings wieder ein Sachbereich, der zwischen Menschen ausgehandelt werden muss (Stichwort Ungleichbehandlung von Drittländern).
Das (verkürzte) Argument ist kurzum: Wenn es so wenig gutes bringt und so viel schlechtes verursacht, warum sollte man es dann tun?
Handlungsutilitarismus als Desiderat kreatürlichen Rechts? Wenn ich den Fleischgenuss nur qualitativ hoch genug bemesse, könnte man das Gegenteil fragen, ist also auch nicht hinreichend für eine Moralfestsetzung.

Wie gesagt, ich bin kein Unmensch und behaupte auch gar nicht, dass die derzeitigen Zustände jederzeit unterstützungswürdig sind. Aber Argumente wie Klimawandel, Gesundheit der Ernährung und Ressourcenverbrauch haben mit der Grundsatzfrage gar nichts zu schaffen und sind darum in dieser Angelegenheit völlig unerheblich.
 
Das eine vegane Ernährung schwer zu realisieren sei stimmt allerdings auch nicht, eine komplette vegane Ernährungsempfehlung passt auf einen Bierdeckel. Aber wie gesagt, es soll hier ja auch garnicht um ganz vegan/vegetarisch oder nicht gehen sondern nur darum, dass Fleischverzicht geringe Kosten und großen Nutzen aufweist und daher empfehlenswert ist, wie streng man das nun durchzieht ist eine andere Sache. Die kategorische Ablehnung jeglicher Tierprodukte, wie zB auch Honig oder Färbemitteln aus Insekten halte ich auch für extrem unplausibel und schwer zu rechtfertigen.

Äh, das war auch die Aussage. Vegane Ernährung ist nicht so kompliziert, nur vegane Ernährung ohne Mangelerscheinungen ist schon etwas schwieriger. Und wenn man mal schaut wo überall Tierprodukte verwendet werden dann dürfte man den Veganern am besten das Einsiedlertum nahe legen da man sonst fast zwangsläufig irgendwo mal damit in Kontakt kommt.

Zu den Pflanzen und ihren Gefühlen (ja ich weiss, ironisch 😉): Es kommt halt drauf an, welche Art von Veganer wir hier betrachten, jene die absolute Rechte vertreten, die haetten dann wohl in der Tat ein Problem, jene die aus ökologischen Gründen verzichten überhaupt nicht. Ganz streng genommen hätten sie vermutlich auch kein Problem damit ein Tier zu essen, dass in freier Wildbahn durch einen Unfall zu Tode gekommen wäre, warum auch?

Äh, naja, ich denke dass vegane Ernährung generell eher in die Einstellungsrichtung statt in die Ökologierichtung geht. Denn der Verzehr von Eiern oder Milch fügt den Tieren nun wirklich keine Schmerzen zu und kommt ja auch so in der Natur vor... 🙄

Dann ist natuerlich auch die Frage, warum es ein Problem ist, ein Nahrungsergänzungsmittel für B12 zu nehmen. B12 ist insofern sehr unproblematisch, weil die Reserven des Körpers extrem lange halten und auch unregelmäßig aufgefüllt werden können. Das scheint mir also kein Grund zu sein, der die Sache ausschliesst.

Nahrungsergänzungsstoffe sind immer so eine Sache, eigentlich sollte man versuchen seine gesunde Ernährung so zusammen bekommen anstatt noch irgendwelche Vitaminpräparate oder ähnliches zu schlucken da diese sich meistens doch irgendwie vom natürlichen unterscheiden.

MfG
DvM
 
Erwiesen ist allerdings auch nicht, dass vegane Ernährung im Wachstum eine schlechte Idee ist, mich interessiert wo das her hast (ja ich weiss, ich stifte wieder zu einer Diskussion an die hier keiner führen kann).
Die Myelogenese dauert beim Menschen rund 20 Jahre (deshalb haben Kinder auch schlechtere Reaktionszeiten und kognitive Fähigkeiten als Jugendliche und junge Erwachsene). Und dafür ist eben B12 ein sehr wichtiger Faktor, es ist gerade bei Kleinkindern bis 2 Jahre durchaus möglich, die Entwicklung des Nervensystems mit Mangelernährung dauerhaft zu schädigen.

siehe zB:
http://books.google.de/books?id=2A0...0CCQQ6AEwAzgU#v=onepage&q=myelogenese&f=false

Dann ist natuerlich auch die Frage, warum es ein Problem ist, ein Nahrungsergänzungsmittel für B12 zu nehmen.
Ist es nicht. Das Problem ist, dass die Veganer gerne von ihrer einzig richtigen natürlichen Ernährung faseln und dann zur Vermeidung von Mangelernährung auf Sojaprodukte (übrigens ist der Sojaanbau ebenfalls ein Klimaschwein, wenn wir schon dabei sind) mit Calciumzusatz und Vitaminen zurückgreifen müssen. Sehr natürlich, so was. Da ist es wohl deutlich natürlicher, weniger Fleisch zu essen (um damit verbundene Zivilisationskrankheiten zu vermeiden) als seine Vitamine aus der Apotheke zu holen 😉.
 
@KOG: Du musst wirklich noch lernen dich knapper auszudrücken. Allein das lesen mancher dann doch recht kurzer Argumente verschlingt ja schon sehr viel Zeit. das könnte wirklich schneller gehen. 🙂 Dieser erste Absatz, puuuh, jeder Satz ein neuer Gedanke, das ist verwirrend.

Das ist dann aber keine ethische, sondern eine ökonomische Frage. Wenn der Markt das effizient regelt, spielt es keine Rolle mehr. Angebot und Nachfrage eben. Der Mensch sollte qua Vernunft auch die Option wahrnehmen dürfen, irrationale Entscheidungen zu fällen, auch wenn es nicht eben selten der Gerechtigkeit einen Tort antut. Das ist allerdings wieder ein Sachbereich, der zwischen Menschen ausgehandelt werden muss (Stichwort Ungleichbehandlung von Drittländern).

Ökonomische Fragen sind natürlich auch immer ethische Fragen. Alle Güterbündel die es in solche fragen zu maximieren gilt sind letztendlich ethisch gerechtfertigt ... und natuerlich auch dass diese überhaupt maximiert werden sollten.

Dann kommt dazu, dass der Markt es hier eben nicht effizient regelt. Fleischproduktion und die damit verbundenen Schäden sind ein Paradebeispiel externer (EDIT: Externalistisch? srsly?) Effekte. Man kann sich natürlich nun einerseits dem Sachzwang beugen und sagen, dass es irrational wäre ein so stark subventioniertes Produkt wie Fleisch nicht zu essen (subventioniert in dem Sinne, dass die Schäden nicht in den Preis des Produktes eingerechnet werden.) oder man tut es aus obigen Gründen nicht.

Handlungsutilitarismus als Desiderat kreatürlichen Rechts? Wenn ich den Fleischgenuss nur qualitativ hoch genug bemesse, könnte man das Gegenteil fragen, ist also auch nicht hinreichend für eine Moralfestsetzung.

Findest du dass man dazu Utilitarist sein muss? Solange da keine anderen Gründe gegensprechen, sollte das in jeglicher Ethik Platz finden. Ich hielte das für ein sehr unplausibel, wenn nicht.

Und klar, WENN du Fleischkonsum hoch genug bemisst, DANN könnte man das fragen. Tust du es? Rein praktisch bzw. liesse sich das konsequent durchführen? Ich vermute, dass die Zahlungsbereitschaft für Fleisch wirklich nicht sehr hoch ist. Aber klar, das ist eine empirische Frage.

Ich will auch garnicht so sehr behaupten, dass man verzichten müsste, sondern dass viele Menschen nach einiger Abwägung der immensen Übel gegenüber dem geringen Lustgewinn einfach zustimmen würden, dass es nicht so viel Sinn macht.

Der letzte Paragraph wäre eigentlich auch alles was ich dem erstem Paragraph den du geschrieben hast entgegen halten wuerde. Ich will hier gar keine Letztbegründung antreten. Eher dass , all things considered, ne Menge dafür spricht weniger bis ganz wenig Fleisch zu essen.

@DVM:
Äh, das war auch die Aussage. Vegane Ernährung ist nicht so kompliziert, nur vegane Ernährung ohne Mangelerscheinungen ist schon etwas schwieriger. Und wenn man mal schaut wo überall Tierprodukte verwendet werden dann dürfte man den Veganern am besten das Einsiedlertum nahe legen da man sonst fast zwangsläufig irgendwo mal damit in Kontakt kommt.

Dafür gibts nun halt echt wenig Evidenz, also das veganer häufiger Mangelerkrangungen haben. Selbst wenn man die nicht so gesundheitsbewußten betrachtet. Aber ich hab ja vorher schonmal angeschnitten, dass das auch eine Frage der Totalität einer gewissen Ernährungsart ist, die in einer gesellschaft vorherrscht. Wenn der Großteil der Menschen b12 so zu sich nimmt, dann macht es natuerlich keinen Sinn bspw Sojamilch mit Algenextrakten anzureichern, wenn es allerdings mehr Leute gäbe, die einen Bedarf danach haben, dann würde das, was man im Supermarkt kaufen kann auch dementsprechend gestaltet sein, dass es nicht zu einem Mangel kommt. Die Frage ist nun, ob das Vorherrschen der derzeitigen Verhältnisse eine Rolle dabei spielen darf, wie das zu bewerten ist. Aber selbst wenn, es ist halt nur ne Tablette ^^ Von daher können wir das gern zählen lassen.

Äh, naja, ich denke dass vegane Ernährung generell eher in die Einstellungsrichtung statt in die Ökologierichtung geht. Denn der Verzehr von Eiern oder Milch fügt den Tieren nun wirklich keine Schmerzen zu und kommt ja auch so in der Natur vor...

Welche Veganer es tatsächlich gibt ist ja für das Argument egal. Allerdings ist was in der Natur vorkommt halt nun wirklich kein Argument wenn es darum geht wie man sich verhalten sollte.

Nahrungsergänzungsstoffe sind immer so eine Sache, eigentlich sollte man versuchen seine gesunde Ernährung so zusammen bekommen anstatt noch irgendwelche Vitaminpräparate oder ähnliches zu schlucken da diese sich meistens doch irgendwie vom natürlichen unterscheiden.

Naja, aber wer ernährt sich denn heute noch natürlich? Das kann man ja gegen jede Ernährungsweise anbringen. B12 ist halt echt nen unproblematischer Fall wie oben geschildert. Daran wirds ja nun nicht scheitern.

@Bloodknight:
Ist es nicht. Das Problem ist, dass die Veganer gerne von ihrer einzig richtigen natürlichen Ernährung faseln und dann zur Vermeidung von Mangelernährung auf Sojaprodukte (übrigens ist der Sojaanbau ebenfalls ein Klimaschwein, wenn wir schon dabei sind) mit Calciumzusatz und Vitaminen zurückgreifen müssen. Sehr natürlich, so was. Da ist es wohl deutlich natürlicher, weniger Fleisch zu essen (um damit verbundene Zivilisationskrankheiten zu vermeiden) als seine Vitamine aus der Apotheke zu holen .

Nun gut, gegen Schnacker kann ich natürlich nichts machen, aber das schadet dem Argument ja nicht, das ist ja garnicht darauf angewiesen, dass die eine oder andere Ernährungsweise nun vorzuziehen ist, weil sie total natürlich ist oder so. Natürlichkeit spielt hier aus gutem Grund keine Rolle.
 
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@Nx2:
@KOG: Du musst wirklich noch lernen dich knapper auszudrücken. Allein das lesen mancher dann doch recht kurzer Argumente verschlingt ja schon sehr viel Zeit. das könnte wirklich schneller gehen.
Ach, wie furchtbar. 😛 Korollarien müssen nun einmal nahtlos ineinandergreifen können, da ist ein weiter ausgreifender Blick bisweilen vonnöten. Und so wenig Text sollte eigentlich nicht "sehr viel Zeit" in Anspruch nehmen. 😉
Ökonomische Fragen sind natürlich auch immer ethische Fragen. Alle Güterbündel die es in solche fragen zu maximieren gilt sind letztendlich ethisch gerechtfertigt ... und natuerlich auch dass diese überhaupt maximiert werden sollten.
Aber gewiss nicht per se. Bzw. nur dann, wenn wir neben dem Tierrecht auch noch ein neues Fass aufmachen wollen, was eigentlich nicht Sinn des Manövers sein dürfte. Die Stringenz gebietet es eigentlich, dass man ein Hauptthema nicht noch mit anzweifelbaren Unterthemen (kontextuell besehen) vollstopft. Dass Gütererschliessungen genuin äußerst wenig mit Tierrechten zu tun haben, sollte ja unstrittig sein. Die Formel "Wegen des hohen Ressourcenaufwands ist es moralisch geboten, Tiere nicht leiden zu lassen" finde ich jedenfalls extrem schräg.
Findest du dass man dazu Utilitarist sein muss? Solange da keine anderen Gründe gegensprechen, sollte das in jeglicher Ethik Platz finden. Ich hielte das für ein sehr unplausibel, wenn nicht.
Bei der Fragestellung? Aber sicher. Eine Deontologie beruft sich nicht auf Kalküle, sondern auf Grundfesten der Vernunft (oder Empirik, aber das ist selten).
Und klar, WENN du Fleischkonsum hoch genug bemisst, DANN könnte man das fragen. Tust du es?
Was ich, Du oder andere bemessen, ist völlig unerheblich, es geht nur um die potential denkbare Bemessung überhaupt. Wenn es keinen für sich stehenden moralischen Imperativ gibt, auf das Leidenlassen von Tieren zu verzichten, ist ein qualitativer Utilitarismus der Königsweg zur Beliebigkeit. Weil Du ja nicht auf die Essentialitäten eingegangen bist, die Tiere eben überhaupt schützenswert machen könnten (und dann noch behaupten, ich würde redundante Passagen schreiben, das haben wir gerne 😉), geht's nur um eine (tatsächliche oder gedachte) Quantifizierung von Glück und Leiden, weil Du die Permissivität nicht mithilfe von Prämissen einschränkst.
 
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Ach, wie furchtbar. Korollarien müssen nun einmal nahtlos ineinandergreifen können, da ist ein weiter ausgreifender Blick bisweilen vonnöten. Und so wenig Text sollte eigentlich nicht "sehr viel Zeit" in Anspruch nehmen.

Ich finde diese springen und dann nicht ausführen von Nebengedanken wirklich anstrengend, ich glaub ich hab das schon anderswo geschrieben, aber ich fürchte wirklich, dass manche dann einfach keine Lust mehr haben sich mit unnötigerweise komplizierten Konstruktionen zu beschäftigen. Aber das ist natuerlich deine Sache 😉


Aber gewiss nicht per se. Bzw. nur dann, wenn wir neben dem Tierrecht auch noch ein neues Fass aufmachen wollen, was eigentlich nicht Sinn des Manövers sein dürfte. Die Stringenz gebietet es eigentlich, dass man ein Hauptthema nicht noch mit anzweifelbaren Unterthemen (kontextuell besehen) vollstopft. Dass Gütererschliessungen genuin äußerst wenig mit Tierrechten zu tun haben, sollte ja unstrittig sein. Die Formel "Wegen des hohen Ressourcenaufwands ist es moralisch geboten, Tiere nicht leiden zu lassen" finde ich jedenfalls extrem schräg.

Das ist nun ein Missverständnis, dieses Argument habe ich nun wirklich nicht beabsichtigt. Es ging darum zu zeigen, dass ökonomische Fragen immer auch ethische Fragen sind, nicht dass ökonomische Fragen immer auch Tierrechtsfragen sind.
Ich wollte eigentlich auch schon im letzten Post von der ganzen Tierrechtsdiskussion abgerückt sein. Insbesondere meinte ich im ökonomischen Zusammenhang auch gerade, dass Menschen durch diesen hohen Ressourcenaufwand zu schaden kommen. Wer dann allerdings Menschen aufgrund irgendeines Merkmals (mehr dazu auch unten) moralischen Wert beimisst, der ist evtl gewzwungen einzugestehen, dass allein die Spezieszugehörigkeit kein Grund ist, das Merkmal bei Tieren zu ignorieren. (Aber wie gesagt, da schreibe ich weiter unten noch was zu.)

Bei der Fragestellung? Aber sicher. Eine Deontologie beruft sich nicht auf Kalküle, sondern auf Grundfesten der Vernunft (oder Empirik, aber das ist selten).

Echt? Also wie gesagt, ich halte das für ein Argument dem auch ein Deontologe ohne weiteres zustimmen würde, insbesondere weil er zu vielen Fragen ja sonst garnichts zu sagen hätte. Vielleicht ist es dann keine ethische Frage mehr, weil das deontologische Handwerkszeug dafür keine Antwort parat hat, aber eine plausible Antwort ist es dann immer noch.

Was ich, Du oder andere bemessen, ist völlig unerheblich, es geht nur um die potential denkbare Bemessung überhaupt.[\QUOTE]

Das sich mit was-wäre-wenn Szenarien jegliche ethische Konstruktion ins Absurde treiben lässt ist doch klar. Welche Position lässt sich denn dann überhaupt noch halten? Ich halte das also nicht für einen relevanten Einwand.


Wenn es keinen für sich stehenden moralischen Imperativ gibt, auf das Leidenlassen von Tieren zu verzichten, ist ein qualitativer Utilitarismus der Königsweg zur Beliebigkeit. Weil Du ja nicht auf die Essentialitäten eingegangen bist, die Tiere eben überhaupt schützenswert machen könnten (und dann noch behaupten, ich würde redundante Passagen schreiben, das haben wir gerne ), geht's nur um eine (tatsächliche oder gedachte) Quantifizierung von Glück und Leiden, weil Du die Permissivität nicht mithilfe von Prämissen einschränkst.

Lassen wir die Tierrechtssache doch einfach aussen vor und konzentrieren uns auf die sekundären Schäden die Menschen dadurch erleiden - im Sinne einer Vereinfachung der Diskussion 😉

Ich versteh den Absatz leider mal wieder auch nicht wirklich. Wie gesagt, ich halte das nicht für eine These auf die nur ein Utilitarist käme, ich denke nicht, dass Utilitarismus ohne moralische Imperative durch was-wäre-wenn Konstruktion ernsthaft entkräftet werden kann und wenn du mit Essentialitäten moralisch relevante Merkmale meinst, dann hab ich derer schon einige genannt (hast du ja auch schon kritisiert). Der Gedanke solche Dinge ins Feld zu führen ist aber zu zeigen, dass man, wenn man diese als Garant für Rechte von Menschen annimmt, sie wohl auch teils auf Tiere zutreffen. Soweit ich das sehe hast du aber weniger diesen Zusammenhang angegriffen, als die Merkmale und deren Rechtfertigung selbst. Das ist natürlich legitim, aber wenn man keine Alternative angibt, dann begibt man sich natürlich selbst in eine Position in der man an ethischem Vokabular nicht mehr viel zur Verfügung hat.

(und dann noch behaupten, ich würde redundante Passagen schreiben, das haben wir gerne )
Nein ich behaupte nur, dass du unnötig verwirrend schreibst in dem du Kernpunkte zu wenig ausbaust und innerhalb eines Absatzes sehr viel springst (zu Dingen die Insidern vielleicht interessant vorkommen mögen), aber das ist hier ja nicht Kern der Diskussion ^^
 
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Irgendwie kann ich mich der Befürchtung nicht erwehren, dass ich nicht völlig erfassen kann, was im einzelnen denn die schrecklichen, geradezu desaströsen Probleme am Fleischkonsum sein sollen.

Tierrechte können es, wie KOG so wundervoll formuliert hat, einfach nicht sein. Für mich persönlich ist eine Kuh im Stall nicht wesentlich mehr Wert als ein schöner Stein - außer eben, dass ich sie verzehren und anderweitig verarbeiten kann. Als Lebewesen ist ihr, meines Erachtens, kein allzu hoher Wert beizumessen.

Was bleibt dann? Ach ja, Ökologie.
Moment.
CO2-Ausstoß? Methan?
Moment.
Das selbe, was also von den Pflanzen letzten Endes wieder in genau der selben Menge aufgefangen wird? Da Masseerhaltung gilt wird wohl jedes einzelne Kohlenstoffatom, was die Kuh ausstößt, in den großen Kreislauf des Lebens zurückkehren...Und somit weder lang- noch kurzfristig negative Auswirkungen haben.

Transport (und dabei entstehendes CO2/Methan)? Ach, ich vergaß, Soja muss nicht transportiert werden. Der wächst in ausreichender Menge im Garten eines jeden Menschen und kann bequem zu jeder Zeit geerntet werden. Dabei kann auch nicht der Vorteil zu vegetarischer/veganer Ernährung liegen.

Leid auf der Welt? Stimmt, dieser eine böse Fleischer, der allen anderen Menschen überall auf der Welt die Arbeit nimmt und sie knechtet ist schlimm. Moment. Könnte es sein, dass die Existenzen von vielen Menschen an der Fleischindustrie hängen. Und da sie ja der Argumentation nach aufwändiger ist muss ja logischerweise eine unüberschaubare Zahl an Menschen arbeitslos werden, wenn wir anfangen, veganisch zu leben.

Man kann immer nur das schlechte sehen, wenn man Lust dran hat. Aber alles hat 2 Seiten. Möchtest du morgen zum örtlichen Metzger gehen um ihm zu erklären, dass sein Job falsch ist, er gestrichen würde und dieser Metzger dann arbeitslos wäre, dafür aber die Welt aufgrund der veganisch-/vegetarischen Ausrichtung besser dran wäre? Oder zu den örtlichen Tierbauern?
Denn eins ist klar: grade letztere wären in einem neuen System überflüssig. Mit genügend großer Maschinerie liegt der Aufwand für ein Feld von 2 Ha nicht wirklich höher als das für einen Hektar.

Worin liegt also sonst das große Leid? Klar, es ist jedem überlassen, in jeder Kuh und jedem Schwein seinen Freund zu sehen, doch kann man wohl kaum jedem Menschen das selbe vorschreiben. Doch dann sind wir wieder nur bei Tierrechten und Ethik, beides nichts sonderlich verbindliches/allgemeingültiges.
 
Zunächst einmal möchte ich mal so zwischendrin einstreuen, dass dieser Thread den schönen Effekt hat, dass ich momentan wieder bewusster auf meine Ernährung achte, einfach weil es hier gerade ein aktuelles Thema ist und man sich mental damit auseinander setzt. Das finde ich - ob vom Threadersteller beabsichtigt oder nicht - eine schöne Sache, von daher "Danke" dafür. ^_^

Dazu möchte ich 2 Dinge sagen: Ersteinmal zur veganen Ernährung selbst, diese ist eben bei einem gewissen Maß an Planung _nicht_ ungesund. Die American Dietetic Association bspw. hält eine geplante vegane Ernährung in allen Lebensphasen, inklusive der Schwangerschaft für empfehlenswert.

Ich habe ja schon vor diversen Beiträgen in diesem Thread geschrieben, dass sich bei diesem Thema zu jedem Standpunkt die passende Studie finden lässt, so natürlich auch zu diesem. Ich habe jetzt ehrlich gesagt keine Lust, nach Gegenbeispielen zu suchen. Belassen wir es einfach mal dabei dass ich persönlich auf der Seite stehe, die veganische Ernährung als ungesund ablehnt. 😉

Den Vergleich find ich nicht so gelungen. Biodiesel war ja nun kein Ding, dass aus Liebe zur Umwelt entstanden ist, sondern aus knallhartem wirtschaftlichem Interesse.

Die Motivation dahinter ist aus meiner Sicht für dieses Beispiel erstmal unerheblich. Es geht mir schlicht und ergreifend darum, dass ein "Einstampfen der Fleischindustrie mit allem drum und dran" derart weitreichende ökonomische und soziale Auswirkungen hätte, dass wir die überhaupt nicht abschätzen können.

Ökonomische Fragen sind natürlich auch immer ethische Fragen.

Mikroökonomische Fragen nicht unbedingt, Makroökonomische aber natürlich schon.

Wer dann allerdings Menschen aufgrund irgendeines Merkmals (mehr dazu auch unten) moralischen Wert beimisst, der ist evtl gewzwungen einzugestehen, dass allein die Spezieszugehörigkeit kein Grund ist, das Merkmal bei Tieren zu ignorieren.

Welchen Wert hat denn für den Durchschnittsdeutschen ein Mensch in Uganda im Vergleich zu seiner Katze? Im Alltag wird der Bezug doch eigentlich vor allem über emotionale Nähe hergestellt. Daher auch das von KOG erwähnte Beispiel, dass selbst so mancher Vorzeigeveganer keine Skrupel dabei hat, ein lästiges Insekt zu erschlagen.

Das kann man im Rahmen einer Grundsatzdebatte natürlich in Frage stellen, ich denke, das würde den Thread aber wirklich zu weit vom Thema abbringen. 😉

Das Problem bei der Massentierhaltung ist allerdings tatsächlich, dass diese fernab unseres Alltagslebens geschieht (wenn man nicht gerade in dem Bereich arbeitet) und man somit einfach vermeiden kann, darüber nachzudenken.
 
Tierrechte können es, wie KOG so wundervoll formuliert hat, einfach nicht sein. Für mich persönlich ist eine Kuh im Stall nicht wesentlich mehr Wert als ein schöner Stein - außer eben, dass ich sie verzehren und anderweitig verarbeiten kann. Als Lebewesen ist ihr, meines Erachtens, kein allzu hoher Wert beizumessen.


Das selbe, was also von den Pflanzen letzten Endes wieder in genau der selben Menge aufgefangen wird? Da Masseerhaltung gilt wird wohl jedes einzelne Kohlenstoffatom, was die Kuh ausstößt, in den großen Kreislauf des Lebens zurückkehren...Und somit weder lang- noch kurzfristig negative Auswirkungen haben.

Zum ersten Punkt: Das kann man so sehen, finde ich sehr schade und spricht in meinen Augen nicht für Dich, aber man muss selbst seine moralischen Grundsätze finden.

Zum zweiten: Naja... Kohlenstoff =/= CO2. Es kommt auf die Verbindung an, der Klimawandel bzw die Erhöhung des CO2 Ausstosses der zur Erwährmung führt etc ist ein Faktum. Und da ist auch kein Kohlenstoff neu dazugekommen. Ausser du leugnest den Klimawandel, dann bedarf es einer größeren Diskussion, mag ich online nciht.
 
Ausser du leugnest den Klimawandel, dann bedarf es einer größeren Diskussion, mag ich online nciht.
Leugnen ist ein Kampfbegriff, der hier IMO unangemessen ist. Ich glaube zwar auch, dass wir einen Klimawandel erleben, aber da sich sehr viele Forscher auf die Daten des IPCC berufen, dessen Aufgabe es ist, den menschengemachten Klimawandel zu belegen (die Möglichkeit der Widerlegung steht nicht im Plan) und das mit seinen Datenfälschungen unangenehm aufgefallen ist, bin ich zumindest in dem Bereich etwas vorsichtig geworden, insbesondere nach der Waldsterben-Pleite, als Skeptizismus auch verpönt war. Dazu gibt es einen schönen Artikel in der Zeit Online, einfach mal googeln (waldsterben früher und heute oder so).