Wer ist Vegetarier?

Seid ihr Vegetarier?


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Die Wortwahl, die sehr bewusst an Sebastian Brants "Narrenschiff" gehalten worden ist, würde schon, so dachte ich, einen Rat geben.

Nein, damit beschäftige ich mich nicht. Es macht Blackorcs Zuspruch aber um einiges lustiger (ob der nun ironisch war oder nicht ^^)

Deine Haltung zu der Debatte finde ich ungewöhnlich, die meisten Menschen scheinen deine Berührungsängste da nicht wirklich zu teilen. Auch bin ich mir nicht ganz klar darüber was du damit meinst, dass eine streng akademische Diskussion den nötigen Praxisbezug nicht herstellen könne - der liegt doch hier eindeutig wie sonst selten auf der Hand.
 
Natürlich gibt es hier eine große Schnittmenge, ich für meinen Teil habe aber noch keine wirklich stichhaltigen Argumentationsraster für Tierethik gesehen, die ein Fleischverbot rechtfertigten (Tomasellos Untersuchungen an Menschenaffen sind noch am besten verwertbar, beschäftigen sich mit unserer Frage aber kaum), was also in die gedanklich wenig aufregende Ecke des Gewohnheitsrechts zurückführt. Es gibt en detail gefertigte tabellarische Übersichten mit Ähnlichkeiten, Strängen paralleler Evolution und ethischen Gangbarkeiten, die für mich aber weder echte Praxisrelevanz herstellen noch eine zufriedenstellende theoretische Diskussion ermöglichen. Metaphysik gleitet hier allzuoft ins Animalistische ab, Epistemologie in Naturwissenschaft, Erkenntniswissenschaft in ethikneutrale Zonen. Interdisziplinär bekommt es dann den Praxisbezug, bleibt aber noch immer wenig überzeugend. Kann sein, dass ich voreingenommen bin oder nur den richtigen Zugang nicht finde, in meinen Augen ist sämtliche "Tierphilosophie" wenig brauchbar, darum auch der eher soziologische Zugang mit dem liberalen Einschlag von meiner Seite.
Wie wär's denn, wenn Du uns eine nette Propädeutik gibst? 😉
 
Nein, damit beschäftige ich mich nicht. Es macht Blackorcs Zuspruch aber um einiges lustiger (ob der nun ironisch war oder nicht ^^)

Entschuldige, ich habe wohl gerade meine "ironischen Fünf Minuten", aber da der UFO-Thread leider geschlossen wurde muss ich sie ja irgendwo ausleben. Das Zwinkern des Smileys würde schon, so dachte ich, einen Rat geben. Wo ist eigentlich Neopope, wenn man ihn braucht? 😀
 
Ernähre mich seit 5 Monaten nun auch vegetarisch und muss sagen, dass ich nur eines vermisse und das ist Döner (hab es aber schon geschafft einen annehmbaren Ersatz hinzubekommen) und manchmal Gummibärchen, da ich nicht einfach so welche essen kann (Gelantine).
Alles andere habe ich entweder ersetzen können oder vermisse es nicht.
Man sollte aber schon fairerweise dazu sagen, dass ich nicht von Vielfleischesser sofort zu Vegetarier umgestiegen bin, sondern schon seit Jahren wenig Fleisch gegessen haben. Der auschlaggebende Punkt wurde bei mir durch die ZDF-Themenwoche zum Thema Essen gegeben. Sehe es ähnlich wie Ben W., dass ich einfach mit dem Produktionsweg bzw. der Sichtweise auf das Tier in diesem nicht einverstanden bin.
 
Das Zwinkern des Smileys würde schon, so dachte ich, einen Rat geben.
Mir ist aufgefallen, dass in letzter Zeit häufiger meine Diktion benützt wird, da wollte ich doch kurzerhand ein "qua de causa?" in den Ring werfen, ich sehe allerorten Zionisten, Zisterzienser und zerzauste Zweikopfalder nach meinem Leben trachten. :detective2:
Jetzt aber Butter bei die Fische: dass ihr mir hier so einen dumpfen Strukturkonservatismus zutraut, kränkt mich nach all den Jahren Fanworld-Off-Topic schon ein wenig. :ermm:
 

Entschuldige, es hat sich gerade so angeboten.

Jetzt aber Butter bei die Fische: dass ihr mir hier so einen dumpfen Strukturkonservatismus zutraut, kränkt mich nach all den Jahren Fanworld-Off-Topic schon ein wenig. :ermm:

Ich weiß nicht wie es dir geht, aber mein Diskussionsverhalten ist durchaus tagesformabhängig - Heute abend ist jedenfalls die Ironie dran gewesen. ^_^

Edit: Wie ich da gerade im Strang zum Land der Pharaonen sehe, bin ich da nicht ganz alleine 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, irgendwie konnte mir bisher noch kein Vegetarier beantworten warum man auf Fleisch verzichten sollte wenn der menschliche Organismus nunmal auf eine omnivore Ernährung ausgelegt ist. Hätte die Natur gewollt dass wir nur Pflanzen essen dann wären wir Pflanzenfresser.
Wobei ich die Kritik an der Herstellung von Tierprodukten nicht unbedingt immer verstehe da die Industrie schon darauf achtet das Ganze so schonend wie möglich auch für die Tiere zu machen, da sonst die Fleischqualität massiv darunter leidet und wenn man mal das Ganze mit einer Jagd und Tötung in der Natur vergleicht dann sind die Wege der Industrie doch um einiges besser.

MfG
DvM
 
Also ich muss sagen, ich finde diese pseudocoolen/lustigen Aussprüche wie "Fleisch ist mein Gemüse" oder "Vegitarier essen meinem Essen das Essen weg" ziemlich dämlich. Zeugt mMn nicht von nem reifen Geist. Unabhängig davon, ob man Fleisch ist oder nicht.

Vielleicht sind se auch einfach noch jung, mit 18 hab ich sowas auch noch gesagt, mittlerweile hat sich das in meinem gehobenen Alter geändert.

Ich esse Fleisch, aber wenig, aus verschiedenen, hier schon genannten Gründen.
Wenn ich mich für Fleisch entscheide, versuche ich, welches aus Biohaltung oder örtlicher Produktion zu mampfen. Klar kostet das Kilo Hack dann auch ma 8€ und das Kilo Hühnerbrust 10€, aber ich finde das sollte es einem Wert sein.

Ich hab im Hersbt 6 Wochen in Frankreich gelebt und dort fast das doppelte an Geld für Lebensmittel ausgegeben, da diese entsprechend teurer sind. Dies liegt daran, dass dort das Verständnis für Lebensmittel ganz anders ist. Da ist die Qualität und die Herkunft wichtig, nicht nur der Preis.

Zudem ist meine Exfreundin, mit der ich mehr als 2 Jahre zusammen war, Vegitarierin. Dann haben wir zusammen immer nur fleischlos gekocht. Da sie dies nun seit 15 Jahren ist, war sie aus der militanten Phase raus, und wenn wir zusammen essen waren, konnte ich auch was mit Fleisch essen, ohne das es "Ärger" gab.

Seit ich nicht mehr bei meiner Mutter wohne, habe ich zb nicht einmal Wurstaufschnitt gegessen, koche meist mit frischen Zutaten, vor allem Gemüse, und esse fast nur Huhn, Rind und Fisch an tierischen Produkten (ausser Milch etc) und das nicht mehr als 2-3 mal die Woche.
Ich habe das Gefühl, diese Art der Nahrungsaufnahme tut mir gut, gibt Energie und hat auch anderweitig Vorteile ;-)
Auch Tofu find ich gar nich so schlecht, kann man viel mit machen.

Wichtig ist mir aber, dass Leute, die Fleisch konsumieren, dies möglichst bewusst tun. Was mir zuwieder ist, sind Leute die Sichtvegitarier sind und sonstwie reagieren, wenn sie im Restaurant statt nem Fischfilet nen gebratenen Fisch bekommen o.ä. Jeder sollte wissen, dass Fleisch nicht auf nem Baum wächst. Und nicht glauben, dass in "Toastys" (sehr sehr eklige Sache) gutes Fleisch verarbeitet ist. Oder Döner für 2€ gut sein kann, weil billig.
Ich kanns nich ab, wenn sich Leute 3 Scheiben JA! Wurst aufs Brot legen, die nur 39 Cent für 200 Gramm kostet, und sich dann bei der dritten Packung Kippen über Dioxinskandale und schlechte Futtermittel oder Gammelfleisch aufregen... Und sich ihrer eigenen Scheinheiligkeit nicht bewusst sind.

Generell denke ich, oder hoffe, dass in den nächsten 10 Jahren der Fleischkonsum weniger wird. Wie "damals" als es Sonntags nen Braten gab, und nicht jeden Abend n Schnitzel. Fleisch sollte ein kleines Luxusgut sein, nicht so luxurös, dass nur die oberen 10.000 dran kommen, aber so teuer, dass man es nur ab und an bewusst geniesen kann.
Ein Grund dafür sollten auch die angesprochenen Produktionskosten für tierische Produkte sein. Kann ja nicht angehen, dass anderswo die Menschen verhungern weil sie ihre Erträge für mehr Geld an die westlichen Futtermittelindustrien verkaufen können als auf dem lokalen Markt. (Beispiel: in Afrika trinken die Menschen Milch aus europäischen Milchpulver weil sie ihre Produkte verkaufen).
Da ist Mangelernährung vorprogrammiert.



Zu dem Einwand, dass der Mensch auf omnivore Ernährung ausgelegt ist:
Ja ist er, wobei sich dies auch ändern kann (siehe Milchprodukte). Und ja, der Konsum von tierischem Eiweiß hat eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Menschen zu dem Jetztigen gespielt. Aber nun sind wir zu moralischen Wesen geworden, die Reflektieren können und Möglichkeiten haben, ohne große Einschränkungen auszuweichen.
Gesundheitlich gilt wohl das übliche: Die Dosis macht das Gift.

Ich halte nichts von Vegetarieren, die jedem erstmal "Earthlings" zeigen müssen, aber genauso wenig halte ich von Menschen die Gedankenlos konsumieren. Das gilt aber in allen Lebenslagen.
 
Ich finde irgendwo den Vorteil darin nicht, das doppelte bis dreifache für das gleiche Produkt auszugeben. Insbesondere, da Bio nicht gleich besser heißt.

Muss nicht Bio sein. Es geht darum, dass der Produkt so hergestellt wurde, dass man es verfolgen kann, die Fütterung, Aufzucht und Schlachtung nicht möglcisht kostengüsntig erfolgt etc. Und das kostet einfach Geld, was sich im Preis von Ware niederschlägt.
 
Zu dem Einwand, dass der Mensch auf omnivore Ernährung ausgelegt ist:
Ja ist er, wobei sich dies auch ändern kann (siehe Milchprodukte).

Was meinst konkret im Fall von Milch? Dass immer mehr Menschen dagegen allergisch sind? Ist ja nun bei Milch nicht das einzige Nahrungsprodukt, da Allergien allgemein zunehmen.

MfG
DvM
 
Naja, irgendwie konnte mir bisher noch kein Vegetarier beantworten warum man auf Fleisch verzichten sollte wenn der menschliche Organismus nunmal auf eine omnivore Ernährung ausgelegt ist. Hätte die Natur gewollt dass wir nur Pflanzen essen dann wären wir Pflanzenfresser.
Wobei ich die Kritik an der Herstellung von Tierprodukten nicht unbedingt immer verstehe da die Industrie schon darauf achtet das Ganze so schonend wie möglich auch für die Tiere zu machen, da sonst die Fleischqualität massiv darunter leidet und wenn man mal das Ganze mit einer Jagd und Tötung in der Natur vergleicht dann sind die Wege der Industrie doch um einiges besser.

MfG
DvM

Also da hätt ich gerade fast das Frühstück auf der Tastatur verteilt ^_^
Bezüglich "wir sind doch Allesfresser" wurde hier ja schon einiges gesagt.

Bezüglich der Herstellung von Tierprodukten gibt es mittlerweile sehr viel Kritik, die man auch durch die Medien mitbekommen kann. Z.B. gibt es mehrere Filme in die Richtung ("We feed the world" dürfte der bekannteste sein; ich hab auch mal einen gesehen in dem sie völlig unkommentiert Szenen aus Mast- und Schlachtfabriken gezeigt haben, aber da weiß ich leider den Namen nicht mehr), Bücher (z.B. "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer, das sehr gut sein soll, ich aber noch nicht gelesen hab) und auch in einigen Sendungen wird das Thema angesprochen (z.B. Titel Thesen Temperamente in der ARD, und gefühlt ziemlich oft auch in den dritten Programmen - vor einigen Monaten gab es auch eine Themenwoche in der ARD zur Ernährung).
Ich weiß ja nicht woher Du die Meinung hast, dass die schon für vernünftige Bedingungen sorgen müssen weil sonst die Qualität leidet. Bzw. hast Du ja recht, aber die Qualität ist ja auch unter aller Sau weil es eben auf billig produziert wird wo es nur geht. Kauf doch mal bei Demeter ein richtig gutes Stück Fleisch für 8-12€ und vergleich das mit nem 5€-Kantinenessen inkl Beilagen. Das sind himmelweite Unterschiede.

Ein paar Argumente gegen den Fleischkonsum allgemein oder zumindest in den heute üblichen Massen in Kurzform:
- die Haltung und Schlachtung in den Industriebetrieben ist ethisch nicht zu rechtfertigen.
- Fleisch hat eine hohe Energiedichte, was oftmals zu Fettleibigkeit gehört (mal sehr vereinfacht und nicht ganz korrekt ausgedrückt)
- Massentierhaltung macht Antibiotika erforderlich, die auch als Rückstände bleiben und wodurch diese voraussichtlich mit der Zeit auch beim Menschen unwirksam werden
- wenn billig produziert werden soll steigt der Anreiz, den Viechern alles Mögliche an Schund zu fressen zu geben (z.B. auch Tiermehl - BSE lässt grüßen)
- viele Tiere bedeuten viel ausgestoßenes Methan --> Klimakrise
- viele Tiere bedeuten eine gewaltige Menge an Futtermittel

Letzterer Punkt führt zu weiteren Konsequenzen:
- viel Futtermittel bedeutet große Anbauflächen. Dafür werden insebesondere in Südamerika und Indonesien Regenwälder mit Brandrodung abgeholzt, was gewaltige Mengen an CO2 freisetzt, Arten ausrottet (auch wieder ein Thema für sich) und mittelfristig lebenswichtige Ressourcen nimmt (wenn erstmal kein Wald mehr dasteht sind die Böden sehr schnell ausgelaugt, erst recht durch die heute üblichen Monokulturen). Dann ziehen die weiter und das Spiel geht von vorne los. Das Land wird auch sehr oft den Dorfgemeinschaften geraubt und viele Menschen werden umgebracht oder vertrieben
- viel Futtermittel bedeutet natürlich weitere Aufwände und damit weitere Umweltschäden u.a. durch Düngemittel, Maschineneinsatz (Düngung durch Flugzeuge als extremeres aber nicht unübliches Beispiel) und Transport
- es fehlen Anbauflächen für menschliche Nahrung. Dadurch steigen die Preise und die Ärmsten können sich das nicht mehr leisten. Wenn Getreide usw. erst den "Umweg" über die Tierzucht nehmen bevor sie bei uns im Magen landen, verbraucht das ein Mehrfaches an Ressourcen (direkt Pflanzen zu mampfen ist afaik um den Faktor 10 effizienter). Etwas provokant ausgedrückt verhungern in den armen Ländern Menschen auch deshalb weil wir die Anbauflächen dafür nutzen, dass unsere Essen was zu fressen hat (natürlich kommen noch weitere Faktoren dazu wie z.B. die Produktion von Biosprit und auch Börsen-Spekulation)

Das müssen jetzt zum Teil keine Probleme sein, die allein durch die Fleischproduktion bedingt sind, aber die dadurch deutlich verschärft werden (die Klimakrise kommt auch so, aber einer der bedeutendsten Faktoren ist eben die Landwirtschaft und davon zu einem guten Teil von der Fleischproduktion). Ich erhebe auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit ^_^

Aber warum findest Du die Methoden der Industrie besser als in der Jagd (unabhängig davon, dass man natürlich gar nicht genug Viecher jagen könnte)?
 
@Durfast von Mordak:
Naja, irgendwie konnte mir bisher noch kein Vegetarier beantworten warum man auf Fleisch verzichten sollte wenn der menschliche Organismus nunmal auf eine omnivore Ernährung ausgelegt ist. Hätte die Natur gewollt dass wir nur Pflanzen essen dann wären wir Pflanzenfresser.

Die Frage was wir essen können ist für die Frage was wir essen sollten ganz irrelevant. Wir sind ja nun vrenunftbgabte Wesen und können uns entscheiden, was wir essen wollen.

Nehmen wir mal an, und das scheint mir die Studienlage als unbedenklich zu zeigen, dass eine vegetarische/vegane Ernährung keine gesundheitlichen Nachteile nach sich zieht. In diesem Fall kann folgendes Argument aufgezogen werden:

1. Für Fleischkonsum spricht, dass es verdammt lecker schmeckt!

2. Gegen Fleischkonsum spricht, dass es eine Menge Leid bei Tieren verursacht.

3. Gegen Fleischkonsum spricht, dass es ein vergleichsweise extrem ressourcenintensives Unterfangen ist.

Wenn ein Nichtfleischesser Punkt 1 anzweifelt, dann ist das sein gutes Recht, aber natürlich wenig überzeugend, soll er/sie halt kein Fleisch essen und fertig.

Punkt 2 mag relevant sein, je nachdem ob man die Überzeugung vertritt, dass Leid etwas sei, dass es zu vermeiden gilt. Man kann das für plausibel halten zum Beispiel weil es, wenn es um Menschen geht, oft angeführt wird als Grund um gewisse Handlung zu unterlassen. Generell betrifft Punkt 2 den Status von Tieren. Es muss hier nicht unbedingt um Leidensfähigkeit gehen. Es liesse sich zB auch behaupten, dass beispielsweise Menschen einen besonderen Status haben, sei es Intelligenz, die Fähigkeit in die Zukunft zu planen, usw., der es zu etwas schlechtem macht, ihnen Schaden zuzufügen. Sollten Tiere das, was Menschen diesen Status zuspricht auch haben, bzw. teilweise haben, dann ergibt sich daraus, dass ihnen auch Rechte zukommen. Eventuell in geringerem Umfang, weil sie eben weniger weit entwickelt sind. Eine Grenze aufgrund der Zugehörigkeit nur der Art zu ziehen ist unbegründet.

Es ist vermutlich so, dass viele Menschen so einer Konzeption anhängen. Nehmen wir aber mal an, dass sich wirklich ein Punkt finden liesse, der eine scharfe Grenze zwischen Menschen, selbst solchen die geistig auf dem Niveau mancher Tiere sind (das meine ich nun nicht böse, doch eine schwierige Frage ist immer zu rechtfertigen, was bspw. geistig schwer behinderte Menschen und ihre Behandlung von Tieren unterscheidet, wenn man obige Konzeption irgendwie vertritt, und Tierkonsum für vertretbar hält. Nein, man soll sie nicht essen...).

Dann liesse sich immer noch Punkt 3 anführen, nämlich, dass der hohe Ressourcenverbraucht der Fleischproduktion, mitunter wird er als verantwortlich für 40-50% der weltweiten Treibhausgasproduktion angeführt, auch Menschen schädigt. Auch wenn mit extrem vielen Unsicherheiten behaftet, so scheint der Klimawandel ein Problem zu sein, dass in nicht allzuferner Zukunft sehr viele Menschenleben kosten kann. Eine Einschränkung des Fleischkonsums senkt Ressourcenverbrauch, vermindert den Klimawandel, rettet Menschenleben. Überspitzt formuliert besagt Punkt 3 also, dass man zum eigenen Genuss nicht nur Tiere tötet (das könnte ja vertretbar sein), sondern auch Menschen. Das klingt als wenn man es vermeiden sollte.

Das (verkürzte) Argument ist kurzum: Wenn es so wenig gutes bringt und so viel schlechtes verursacht, warum sollte man es dann tun?

@KOG: Eine Propädeutik? Nein nein, dazu bin ich wohl nicht geeignet. Aber wir können es ja einfach einmal mit obigen Argumenten versuchen und dann vortasten, evtl. kommt ja etwas brauchbares raus.
 
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Was meinst konkret im Fall von Milch? Dass immer mehr Menschen dagegen allergisch sind? Ist ja nun bei Milch nicht das einzige Nahrungsprodukt, da Allergien allgemein zunehmen.

MfG
DvM

Nein, dass die Verträglichkeit von Milch im Erwachsenenalter eine Mutation ist, die erst ein paar tausend Jahre existiert. Bedingt durch die Nutztierhaltung. Warum sollte dann nich der Verzicht in den nächsten Tausend Jahren die Verträglichekiten ändern? (wir ahben ja nur noch 9000)
 
Kauf doch mal bei Demeter ein richtig gutes Stück Fleisch für 8-12€
Da hat dann wenigstens auch ne Jungfrau bei Vollmond draufgesungen ^^. Ich persönlich würde mehr beim Metzger kaufen, kann's mir aber nicht leisten.
Bio halte ich für unsinnig, aber das mag vor allem daher stammen, dass ich letztens noch einen Bericht zum Thema Keimbelastung bei Biogemüse gelesen habe (sagen wir's mal so, ich riskiere lieber ein paar Pestizide als Botulismus) und eine Abneigung gegen Biowein habe. Bio heißt nämlich eben nicht, dass überhaupt nicht gespritzt werden darf - die spritzen bloß mit Kupferpräparaten, die sich im Boden nicht mehr abbauen - sonst passt die Ernte nicht, wenn's mal Schädlinge gibt 😉.

es fehlen Anbauflächen für menschliche Nahrung. Dadurch steigen die Preise und die Ärmsten können sich das nicht mehr leisten. Wenn Getreide usw. erst den "Umweg" über die Tierzucht nehmen bevor sie bei uns im Magen landen, verbraucht das ein Mehrfaches an Ressourcen (direkt Pflanzen zu mampfen ist afaik um den Faktor 10 effizienter).
Das kann man so nicht sagen. Das Vieh kriegt normalerweise kein Getreide in Nahrungsmittelqualität, sondern Sorten, die auf schlechten Böden wachsen (billiger) - und in Ländern wie Argentinien, wo nun mal sehr viel Rindfleisch herkommt, besteht auch nicht die Möglichkeit, das Land großartig anders zu bewirtschaften denn als Weideland.
 
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Bezüglich der Herstellung von Tierprodukten gibt es mittlerweile sehr viel Kritik, die man auch durch die Medien mitbekommen kann. Z.B. gibt es mehrere Filme in die Richtung ("We feed the world" dürfte der bekannteste sein; ich hab auch mal einen gesehen in dem sie völlig unkommentiert Szenen aus Mast- und Schlachtfabriken gezeigt haben, aber da weiß ich leider den Namen nicht mehr), Bücher (z.B. "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer, das sehr gut sein soll, ich aber noch nicht gelesen hab) und auch in einigen Sendungen wird das Thema angesprochen (z.B. Titel Thesen Temperamente in der ARD, und gefühlt ziemlich oft auch in den dritten Programmen - vor einigen Monaten gab es auch eine Themenwoche in der ARD zur Ernährung).

Sorry aber ich sehe solche Filme immer ein bisschen kritisch weil man sich quasi immer das schlechteste an Beispielen aussucht und daran den Film führt. Es gibt auch genug Betriebe mit guter Arbeitsweise die aber dann lieber gerne unter den Tisch fallen gelassen werden.

Ich weiß ja nicht woher Du die Meinung hast, dass die schon für vernünftige Bedingungen sorgen müssen weil sonst die Qualität leidet. Bzw. hast Du ja recht, aber die Qualität ist ja auch unter aller Sau weil es eben auf billig produziert wird wo es nur geht. Kauf doch mal bei Demeter ein richtig gutes Stück Fleisch für 8-12€ und vergleich das mit nem 5€-Kantinenessen inkl Beilagen. Das sind himmelweite Unterschiede.

Natürlich kann man immer noch etwas verbessern aber man muss sich auch über die Wirtschaftlichkeit gedanken machen, es kann sich z.B. einfach nicht jeder leisten nur Kobe-Rind zu essen.

Ein paar Argumente gegen den Fleischkonsum allgemein oder zumindest in den heute üblichen Massen in Kurzform:
- die Haltung und Schlachtung in den Industriebetrieben ist ethisch nicht zu rechtfertigen.
- Fleisch hat eine hohe Energiedichte, was oftmals zu Fettleibigkeit gehört (mal sehr vereinfacht und nicht ganz korrekt ausgedrückt)
- Massentierhaltung macht Antibiotika erforderlich, die auch als Rückstände bleiben und wodurch diese voraussichtlich mit der Zeit auch beim Menschen unwirksam werden
- wenn billig produziert werden soll steigt der Anreiz, den Viechern alles Mögliche an Schund zu fressen zu geben (z.B. auch Tiermehl - BSE lässt grüßen)
- viele Tiere bedeuten viel ausgestoßenes Methan --> Klimakrise
- viele Tiere bedeuten eine gewaltige Menge an Futtermittel

Mal der Reihe nach:
zu 1.: Natürlich sind Massenproduktionsverfahren oftmals problematisch, wobei ich es nicht pauschalisieren würde und die Schlachtverfahren sehe ich nicht generell als problematisch an denn ich glaube wenn der Bauer sein Vieh selbst tötet würde es auch nicht besser aussehen.
zu 2.: Äh, nein, falsch und zwar völlig. Von qualitativ guten Fleisch mit niedrigem Fettanteil wird man sicherlich nicht übergewichtig. Sonst wäre hochwertiges Fleisch nicht so beliebt als gute Proteinquelle für z.B. Bodybuilder.
zu 3.: Wenn sie nur in der Massentierhaltung vorkommen würde wäre das echt schön aber mittlerweile tauchen sie schon überall auf, selbst im Wasser.
zu 4.: Natürlich, aber das kann man über das Kaufverhalten steuern. Gier ist ja nun keine besonders neue menschliche Emotion.
zu 5.: Die Verbindung von Tieren und Methan sollte man sich erstmal genauer anschauen, außerdem würde diese Aussage bedeuten dass wenn wir alle Tier ausrotten würden unsere Klimaprobleme geringer wären aber das ist sicherlich auch nicht der richtige Weg oder? Und wenn man Pflanzen isst, die ja auch CO2 umwandeln, dann dürfte das ja auch negativ fürs Klima sein oder? Was also machen, Steine lutschen? 🙄
zu 6.: Stimmt, nur sind Böden auch nicht beliebig nutzbar und nicht auf jedem Boden können Nahrungsmittel angebaut werden aber dafür evtl. z.B. Futtermittel. Außerdem solange wir sogar noch Anbauflächen zur Treibstoffproduktion nutzen sollte man lieber mal dort nachhaken.

Letzterer Punkt führt zu weiteren Konsequenzen:
- viel Futtermittel bedeutet große Anbauflächen. Dafür werden insebesondere in Südamerika und Indonesien Regenwälder mit Brandrodung abgeholzt, was gewaltige Mengen an CO2 freisetzt, Arten ausrottet (auch wieder ein Thema für sich) und mittelfristig lebenswichtige Ressourcen nimmt (wenn erstmal kein Wald mehr dasteht sind die Böden sehr schnell ausgelaugt, erst recht durch die heute üblichen Monokulturen). Dann ziehen die weiter und das Spiel geht von vorne los. Das Land wird auch sehr oft den Dorfgemeinschaften geraubt und viele Menschen werden umgebracht oder vertrieben

Das liegt wohl eher in der Gier von Menschen begründet ohne Aufwand schnell Geld zu machen. Monokulturen sind übrigens meines Wissens zumindest in Deutschland eher im Rücklauf da man weis dass der Boden damit zerstört wird und man Möglichkeiten hat den Boden sinnvoll zu bewirtschaften.

- viel Futtermittel bedeutet natürlich weitere Aufwände und damit weitere Umweltschäden u.a. durch Düngemittel, Maschineneinsatz (Düngung durch Flugzeuge als extremeres aber nicht unübliches Beispiel) und Transport

Naja, im Bereich Transport wenn ich mir mal anschaue was auch an pflanzlicher Nahrung woher importiert wird dann ist das auch nicht wirklich besser. Und Düngemittel/Pestizide werden meines Wissens auch in der Landwirtschaft genauso benutzt wie in der Futtermittellandwirtschaft.

- es fehlen Anbauflächen für menschliche Nahrung. Dadurch steigen die Preise und die Ärmsten können sich das nicht mehr leisten. Wenn Getreide usw. erst den "Umweg" über die Tierzucht nehmen bevor sie bei uns im Magen landen, verbraucht das ein Mehrfaches an Ressourcen (direkt Pflanzen zu mampfen ist afaik um den Faktor 10 effizienter). Etwas provokant ausgedrückt verhungern in den armen Ländern Menschen auch deshalb weil wir die Anbauflächen dafür nutzen, dass unsere Essen was zu fressen hat (natürlich kommen noch weitere Faktoren dazu wie z.B. die Produktion von Biosprit und auch Börsen-Spekulation)

Zu einfach gedacht. Das Problem in den Ländern ist oftmals dass die Landwirtschaft dort nicht lohnenswert ist auf Grund der Tatsache dass wir hier so etwas subventionieren und es dort dann von uns gekauft wird statt es selbst anzubauen. Ansonsten muss man allerdings auch noch die Länder konkret mal anschauen. Wenn man sich z.B. mal Äthiopien anschaut dann kann dort einfach viel schlechter Nahrung angebaut werden als bei uns.

Das müssen jetzt zum Teil keine Probleme sein, die allein durch die Fleischproduktion bedingt sind, aber die dadurch deutlich verschärft werden (die Klimakrise kommt auch so, aber einer der bedeutendsten Faktoren ist eben die Landwirtschaft und davon zu einem guten Teil von der Fleischproduktion). Ich erhebe auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit ^_^

Ich glaube wir wissen nicht mal im Ansatz genug über das Klima um es auf bestimmte Sachen schieben zu können. Immerhin macht die Erde schon seit langer Zeit klimatische Zyklen durch und wir wissen noch nicht vollständig darüber Bescheid. Außerdem ist das Thema wiederum ein Anderes.

Aber warum findest Du die Methoden der Industrie besser als in der Jagd (unabhängig davon, dass man natürlich gar nicht genug Viecher jagen könnte)?

Hm, weil die Tötung durch Jagd ineffektiv, meistens grausamer und sicherlich auch stressiger für die Tiere ist?

MfG
DvM
 
Ich glaube wir wissen nicht mal im Ansatz genug über das Klima um es auf bestimmte Sachen schieben zu können. Immerhin macht die Erde schon seit langer Zeit klimatische Zyklen durch und wir wissen noch nicht vollständig darüber Bescheid. Außerdem ist das Thema wiederum ein Anderes.

In diesem entscheidenen Punkt irrst du dich glaube ich. Auf der einen Seite wissen wir ziemlich genau, was welchen Anteil an Treibhausgasen ausmacht, das ist unproblematisch messbar. Da ist Fleischproduktion und damit verbundene Industrie gaaanz vorne mit dabei.

Die Auswirkungen sind natürlich ein anderes Thema, und vor allem eins, was hier keiner wohl wirklich angemessen diskutieren kann, aber der derzeitige Diskussionsstand in der wissenschaftlichen Community ist ein nahezu umfassender Konsens, dass der Klimawandel existiert und dass er menschengemacht ist. Die Folgen sind natürlich extrem schwer abzuschätzen, aber der größte Teil der wahrscheinlichen und sehr wahrscheinlichen Szenarien ist fatal genug als dass man sich Gedanken drüber machen kann ob man das Risiko für den Genuss eingehen sollte. So bequem kannst du diesen Punkt leider nicht beiseite wischen.
 
Nx2: Es sind die Menschen, ein bis zwei Millarden weniger und die Welt hätte auch ein paar Probleme weniger. (allein was wir so tagtäglich an o2 in co2 umwandeln durch unseren eigenen Stoffwechsel,+ was dann noch dazukommt an restlichen Methan und co2 Ökobilanz)


Aber was uns der Thread gezeigt hat:

Die Zahlen der Umfrage zeigen uns zumindest das Vegetarier auch hier ca 6% der Bevölkerung ausmachen (und wir nicht von Hippen Trendsetter Medien mit Propagandazahlen verwirrt werden), das man nicht eine 0 Fleisch Diät über Jahre halten muss um sich ein Vegetarier nennen zu dürfen, ist auch klar.
Und zum Glück ist Vegetarier kein Kampfbegriff mehr, wie alles halt wenn der Mainstream drüber schwappt wird sowieso alles ausgewaschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das müssen jetzt zum Teil keine Probleme sein, die allein durch die Fleischproduktion bedingt sind, aber die dadurch deutlich verschärft werden (die Klimakrise kommt auch so, aber einer der bedeutendsten Faktoren ist eben die Landwirtschaft und davon zu einem guten Teil von der Fleischproduktion). Ich erhebe auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit ^_^
Jetzt nur mal aus meinem Standpunkt zur Kilmafeindlichkeit von Fleisch:

Wenn eine Pflanze wächst bezieht sie praktisch ihre komplette Masse aus dem Abbau von CO2 und Wasser. Wenn Vieh die Planze frisst und als Methan/CO2 ausstößt, gelangt danach die selbe Menge wieder in die Atmosshäre. Da aber der gleiche Grund auf dem die Pflanze zur Viehfütterung gewachsen ist wieder bewirtschaftet wird, wird genau die selbe Co2 Menge, die das Vieh ausstößt erneut gebunden.
Dass Vieh mehr Methan+Co2 freisetzt als gebunden wird ist unmöglich, da sonnst Vieh nicht mehr ernährt werden kann.
Es kann also eigentlich (meiner, möglicherweise ja zugegebenermaßen Milchmädchenrechnungslogik) kein dauerhaftes Wachstum von CO2/Methan in der Atmosphäre durch Tierhaltung geben, sondern nur einen, im Gleichgewicht bleibenden "Fixwert"

Einziger dauerhaft belastender Faktor ist das verbrennen fossiler Brennstoffe, da dieser sich diesem Kreislauf entzieht.

Zur Ressourcenintensität der Fleischproduktion ist aus meiner Sicht noch zu beweisen ob Nahrungs- und Futteranbau tatsächlich in Konkurrenz stehen, Vieh kann sich von Nahrungsgrundlagen ernähren (z.B. Gras) die für Menschen nicht verwertbar sind, und die auch in Regionen wachsen die teilweise nicht ohne großen Aufwand für wirtschaftlichen Ackerbau verwendbar sind.

mfg Shas´el