Wer ist Vegetarier?

Seid ihr Vegetarier?


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@Captn. Nuss: Ja, das ist sicher so. Worauf ich hinweisen wollte ist, dass das Thema garnicht so einfach ist, wie es oft diskutiert wird. Ich denke man muss garnicht mal mit besonders ausgewöhnlichen Grundansichten an das Leben rangehen und bekommt trotzdem schon ein Problem der Konsistenz der eigenen Einstellungen wenn es um Themen wie beispielsweise Fleischkonsum geht. Da ist man kulturell dann doch extrem stark vorgeprägt denke ich.

Zum Thema kochen: Ich denke wenn man nicht gerne kocht, dann ist es wirklich schwer sich gesund und preiswert zu ernähren. Wenn man allerdings die Muße hat das als Hobby zu begreifen, und ich denke, dass es ein sehr schönes Hobby ist, dann kann man mit nicht allzuhohem Lernaufwand echt sehr viel erreichen was die eigenen Kochskills angeht. Wenn man dann noch ein bisschen im vorraus plant, dann spart man am Ende Geld, ist gesünder und tut sogar noch was gutes.

Ich denke wer Begeisterungsfähigkeit und Geduld fürs Figuren malen aufbringt, der schaft das allemal.
 
Wenn der Mensch "nur" ein Tier wäre, dann dürften wir keine Tiere essen, schließlich esse ich auch keine Menschen. (Wobei man wahrscheinlich auch noch zwischen Säuger und Nichtsäuger unterscheiden sollte.)
Ja, ich weiß; Wölfe reißen Schafe und Löwen fressen Antilopen, aber nur zum Überleben. Stirbt der normale Mitteleuropäer, weil er kein Fleisch mehr isst? (Vorsicht, rhetorische Frage! 😉)

Hach ja, das gute alte philosophische Dilemma - das komplett zu erörtern würde hier glaube ich den Rahmen sprengen, selbst wenn es thematisch zum Thread passt. Ich begnüge mich mit der Kurzform:

Meiner Meinung nach haben wir Menschen uns über unsere eigene Ethik ("Du sollst nicht töten") da selbst ein Ei gelegt. Rein evolutionär, aber auch im Alltag betrachtet passt dieser Codex nicht zu unserem Leben. Man denke nur daran, wie viele Insekten jeder Einzelne von uns schon auf dem Gewissen hat, insbesondere natürlich die Autofahrer unter uns. Der Leitsatz mit dem "nicht töten" gilt für mich ausschließlich für Menschen untereinander, ausweiten lässt er sich allenfalls auf das vollständig sinnlose Töten von Lebewesen.

Zum eigenen Verzehr ein Tier zu töten (oder töten zu lassen) ist meines Erachtens in keinster Weise unethisch sondern einfach nur menschlich. Die Meisten von uns sind da nur durch das bequeme Leben in einer Industrienation komplett von den tatsächlichen Gegebenheiten entrückt. Alleine die Vorstellung so einem Schaf selbst die Kehle durchzuschneiden jagt uns doch schon einen Schauer den Rücken hinunter, mich selbst eingeschlossen. Für einen Bauern hingegen ist es vollkommen normal, sowohl mit den Tieren zusammen zu leben, als auch sie zu töten. Hier hat uns unser eigener Lebensstandard von den "eigentlich normalen" Verhältnissen entrückt, man kann sich jedoch trefflich darüber streiten, ob das nun wirklich so gut ist. Auf Lange Sicht betrachtet kann man sich vielleicht irgendwann ein Steak in der Petrischale züchten, dann muss kein Rind sein Leben dafür lassen. Auch hier kann man sich jedoch trefflich darüber streiten, ob das ein erstrebenswerter Zustand ist.

EDIT:

Zum Thema kochen: Ich denke wenn man nicht gerne kocht, dann ist es wirklich schwer sich gesund und preiswert zu ernähren. Wenn man allerdings die Muße hat das als Hobby zu begreifen, und ich denke, dass es ein sehr schönes Hobby ist, dann kann man mit nicht allzuhohem Lernaufwand echt sehr viel erreichen was die eigenen Kochskills angeht. Wenn man dann noch ein bisschen im vorraus plant, dann spart man am Ende Geld, ist gesünder und tut sogar noch was gutes.

Mir ging es jetzt rein um das Preisargument - Das Kochen sehr viel Spaß machen kann möchte ich gar nicht bestreiten. Mache ich auch am Wochenende sehr gerne. Aber unter der Woche fehlt mir dazu häufig die Zeit - wenn an so machen Klausuren-Lernzeitraum im Studium denke (zum Verständnis: Sowas sich über ein bis zwei Monate erstrecken) verkommt die Ernährung zur reinen Pflicht. Da stellt man sich nicht stundenlang in die Küche, erst recht nicht, wenn man danach auch noch den Abwasch machen muss.

Mein Studium ist jetzt in den letzten Zügen und u.a. freue ich mich darauf, danach wieder mehr Zeit und Geld in alle möglichen Dinge, unter anderem auch Kochen, investieren zu können. Ich wollte hier an dieser Stelle nur einfach mal darauf hinweisen, dass so etwas von der Lebenssituation abhängig ist.
 
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Für einen Bauern hingegen ist es vollkommen normal, sowohl mit den Tieren zusammen zu leben, als auch sie zu töten.

Und hier und da auch noch mehr.. :huh:

Auf Lange Sicht betrachtet kann man sich vielleicht irgendwann ein Steak in der Petrischale züchten, dann muss kein Rind sein Leben dafür lassen. Auch hier kann man sich jedoch trefflich darüber streiten, ob das ein erstrebenswerter Zustand ist.

Das wird wohl so kommen. Und da wirds dann weitergehen, und es gibt Petrianer, die nur Fleisch aus der Schale essen; die Naturfleischer, die niemals Fleisch aus der Schale essen würden; Die Vegi-Petrianer, also Pflanzen- und Kunstfleischesser. Dann kommt der erste Kunstfleischskandal, weil irgendwo ne Maus in die Schale gefallen ist, und alles geht von vorn los.
 
Also, ich sehe es auch kritisch wenn die Tiere in extremst billigen/dreckigen Verhältnissen leben und geschlachtet werden, das ist auch die Wurst, die für 50 Cent pro Packung im Supermarkt liegt. Ich esse trotzdem Fleisch, aber auch nicht immer/oft, und wenn dann hol ich mir mein Fleisch vom Bio-Bauern aus der Umgebung
, aber ich denke auch nicht unbedingt daran, während ich mein Schnitzel esse, wie das Tier, von dem mein Stück Fleisch kommt gestorben ist. so wird es auch den meisten anderen gehen. Aber ansich eine gute Diskussion.
 
Das wird wohl so kommen. Und da wirds dann weitergehen, und es gibt Petrianer, die nur Fleisch aus der Schale essen; die Naturfleischer, die niemals Fleisch aus der Schale essen würden; Die Vegi-Petrianer, also Pflanzen- und Kunstfleischesser. Dann kommt der erste Kunstfleischskandal, weil irgendwo ne Maus in die Schale gefallen ist, und alles geht von vorn los.

*hust* es wird schon ziemlich viel Bullshit geforscht. Tatsache ist, dass die Wirkung von Nahrung auf den Körper noch kaum bekannt ist (man weiß so ein paar Dinge wie z.B. dass es nicht ganz ohne Vitamine geht). Und noch bevor man auch nur einigermaßen viel darüber herausgefunden hat, wird so ein Dreck wie künstliche oder gentechnisch veränderte Nahrung erforscht, bei denen man die Auswirkungen noch nicht mal erahnen kann. Mal ganz unabhängig von der Fleischthematik halte ich das für extrem groben Pfusch.


edit @kivkiv: Ich wage zu behaupten, dass im Zweifelsfall die industrielle Massenproduktion einen höheren Hygienegrad aufweist. Dreckige Verhältnisse würde ich denen nicht unterstellen (gut, es sei denn man versteht darunter auch, dass die den Viechern alles mögliche an "Dreck" zu futtern geben wie Tiermehl, dixonbelastetes Zeuch, gentechnisch verändertes Futter usw. ...).
 
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naja, so lange es funktioniert? Tendenziell hast du aber recht, irgendwie ist man vermutlich einfach auf der sichereren Seite, wenn man versucht seine Ernährung möglichst naturbelassen zu gestalten, die zig Jahre an Evolution werden uns schon drann angepasst haben nehm ich an 😉

@Blackorc:

Mir ging es jetzt rein um das Preisargument - Das Kochen sehr viel Spaß machen kann möchte ich gar nicht bestreiten. Mache ich auch am Wochenende sehr gerne. Aber unter der Woche fehlt mir dazu häufig die Zeit - wenn an so machen Klausuren-Lernzeitraum im Studium denke (zum Verständnis: Sowas sich über ein bis zwei Monate erstrecken) verkommt die Ernährung zur reinen Pflicht. Da stellt man sich nicht stundenlang in die Küche, erst recht nicht, wenn man danach auch noch den Abwasch machen muss.

Mein Studium ist jetzt in den letzten Zügen und u.a. freue ich mich darauf, danach wieder mehr Zeit und Geld in alle möglichen Dinge, unter anderem auch Kochen, investieren zu können. Ich wollte hier an dieser Stelle nur einfach mal darauf hinweisen, dass so etwas von der Lebenssituation abhängig ist.

Dem möchte ich widersprechen! 😀 Ich studiere auch, ich studiere sehr viel, ich koche trotzdem! ich will hier nun nicht knickerig werden und dir auch keinesfalls unterstellen, dass das faule Ausreden sind aaaaber man hoert das Argument halt doch häufiger als Ausrede um eine vll nicht so ganz vertretbare Lebensweise zu rechtfertigen.

Ich hab nun meinen Zivi in der Küche gemacht, bin daher also sehr schnell mit Messer und Kochtopf unterwegs, aber wenn ich das mit 2 linken Händen lernen kann, dann können andere es auch, mehr als ne halbe stunde pro tag koche ich durchschnittlich nicht - und währenddessen entspanne ich beim podcast hoeren oder quatsche mit meinem mitbewohner.

Wie gesagt, damit mein ich nicht dich, aber ich glaub bei vielen Menschen geht da noch eine ganze Menge mehr was verantwortungsvolle, bewusste und gesunde Ernährung angeht - ohne viel Stress und mit Geldersparnis!
 
edit @kivkiv: Ich wage zu behaupten, dass im Zweifelsfall die industrielle Massenproduktion einen höheren Hygienegrad aufweist. Dreckige Verhältnisse würde ich denen nicht unterstellen (gut, es sei denn man versteht darunter auch, dass die den Viechern alles mögliche an "Dreck" zu futtern geben wie Tiermehl, dixonbelastetes Zeuch, gentechnisch verändertes Futter usw. ...).

Abgesehen davon dass "Bio" auch garnicht wirklich sinnvoll ist, da man einfach nicht genug Nahrung damit erzeugt. Wenn jeder Mensch auf "Bio" umsteigen würde dann hätten wir ein ziemlich großes Nahrungsproblem. Denn realistisch gesehen kann unsere Erde max. 1 Milliarde Menschen verkraften ohne kaputt zu gehen und da sind wir ja schon weit drüber.
Darüber hinaus ist Dioxin ja auch so eine Sache denn selbst wenn es nicht irgendwie mitverfüttert wird hat man es im Produkt, da es bei Verbrennungsprozessen in der Natur auch entsteht und ein Bio-Ei hat in der Regel einen höheren Dioxingehalt als ein Nicht-Bio-Ei, nur mal so am Rande 🙄

MfG
DvM
 
Schönes Thema, eben erst entdeckt und wie bereits von jemandem erwähnt... da kann man sich totdiskutieren^^
(Allerdings hab ich nicht den Nerv alle Seiten durchzuackern)

Ich für meinen Teil, Biologe und Fleischkonsument, vertrete generell immer die Meinung entgegen meines Gegenüber^^

Ich habe sowohl mit Vegetariern als auch mit absoluten Flesichfressern diskutiert und sehe mich eindeutig irgendwo dazwischen.

Schließlich ist der Mensch eine omnivore Lebensform.

Mit dieser und ähnlichen Antwort (genauso wie die blöden Anti-Veggi-Sprüche) habe ich gerechnet. Das ist kein wirkliches Argument. Evolutiv-Physiologisch gesehen stimmt das natürlich... aber Männer haben die Gabe ihr Erbgut in extrem hoher Zahl weiterzugeben und sind deshalb idR triebhafter als Frauen... aber tun wir Männer das wirklich? ...Ausnahmen bestätigen die Regel 😉
Wir stehen ganz einfach als "Krone der Schöpfung" über dem evolutiven Gedanken und so ist es auch mit der Ernährung.

Ich hab mal mit einem Inder darüber geredet. Da bin ich auch mit der Physiologie gekommen. Der winkte nur ab und verwies auf 1 Mrd Inder, die zu 95% vegetarisch leben... denen gehts gut, seit Generationen!

Ganz korrekt hab ich mich noch nicht ausgedrückt, denn zur Massentierhaltung zähle ich untrennbar die industrielle Verarbeitung dazu. Es ist einfach unwürdig wenn die Viecher in Sekundenschnelle zerlegt werden und danach kommt auch schon das nächste und immer so weiter, und das Tier ist dort eben reine Ware wie ein Sack Kartoffeln (wer mal gesehen hat wie insbesondere Geflügelvieh behandelt wird, kann mir da vll zustimmen). Da die Überspitzung sowieso kommen wird: Nein, ich will keine Bauern-Romantik, wo das einzelne Tier liebevoll totgestreichelt wird. Aber es gibt ja auch ein verträgliches Mittelmaß.

Ja, das Tier ist Ware und das lässt sich ganz bestimmt auch nicht mehr ändern. Mein Onkel arbeitet im städtischen Schlachthof in Bamberg (also noch relativ ländlich im Vgl zu Großstädten) und da werden täglich mehrere tausend Tiere "zerlegt". Aber anders ist dem Bedarf nicht hinterher zu kommen.
Ich finde es auch nicht schön und würde ein verträglicheres Mittelmaß völlig bevorzugen... das kann ich mir aber mit 350€ Bafög und 180€ Mietkosten nicht leisten. Deshalb greife ich nach wie vor zu den günstigens Angeboten in Discountern in dem Wissen, wie in der Tierhaltung aussieht.

Wenn ich nach meinem Studium finanziell besser dahstehen sollte, deke ich gern darüber nach etwas an die Bio-Bauern zurückzugeben.

Wenn der Mensch "nur" ein Tier wäre, dann dürften wir keine Tiere essen, schließlich esse ich auch keine Menschen. (Wobei man wahrscheinlich auch noch zwischen Säuger und Nichtsäuger unterscheiden sollte.)

Das ergibt mMn keinen Sinn... Tiere essen auch Tiere, Menschen sind im Prinzip auch nichts anderes als Tiere (den philosiphischen Aspekt mal außen vor) und wieso sollten jetzt Menschen Menschen essen? IdR essen Tiere nur Tiere anderer Spwzies.
Da fehlt mir iwo der logische Zusammenhang.
Ich will dabei nicht einmal abstreiten, dass es Kanibalismus zwischen Tieren gibt und in der Vergangenheit bestimmt auch unter Menschen vorgekommen ist...
 
Das ergibt mMn keinen Sinn... Tiere essen auch Tiere, Menschen sind im Prinzip auch nichts anderes als Tiere (den philosiphischen Aspekt mal außen vor) und wieso sollten jetzt Menschen Menschen essen? IdR essen Tiere nur Tiere anderer Spwzies.
Da fehlt mir iwo der logische Zusammenhang.
Ich will dabei nicht einmal abstreiten, dass es Kanibalismus zwischen Tieren gibt und in der Vergangenheit bestimmt auch unter Menschen vorgekommen ist...

Für mich ist eine Frage sehr entscheidend: Kann man den Menschen noch als Tier oder als etwas höheres sehen? Stichwort: Unterschied Mensch-Tier, klar gibts Unterschiede, doch welche legitimieren den menschlichen Anspruch, dass einzige intelligente Lebewesen auf der Erde zu sein. Affen sind ins ja zum Teil sehr ähnlich (und verhalten sich teilweise identisch).
Wenn der Mensch "nur" ein Tier wäre, dann dürften wir keine Tiere essen, schließlich esse ich auch keine Menschen. (Wobei man wahrscheinlich auch noch zwischen Säuger und Nichtsäuger unterscheiden sollte.)
Ja, ich weiß; Wölfe reißen Schafe und Löwen fressen Antilopen, aber nur zum Überleben. Stirbt der normale Mitteleuropäer, weil er kein Fleisch mehr isst? (Vorsicht, rhetorische Frage! 😉)
Wenn der Mensch kein Tier wäre, sondern ein "höheres" Lebewesen, dann wäre es, denke ich, legitim Tiere zu töten, um sich zu versorgen. Jedoch sollte hier immernoch auf Leiden von Tieren eingegangen werden; Leiden, das man verhindern kann, ohne einem Menschen zu schaden, sollte auch verhindert werden.

Tja, KOG, ist der Mensch jetzt noch Tier oder nicht? (Die Frage interessiert mich wirklich) Was sagt uns die Philosophie dazu? 😛

Ich zitiere einfach nochmal mich selbst. Ich habe übrigens noch nie was von Kannibalismus bei anderen Säugern gehört, nur von mordenen Affen. Kann natürlich sein, dass es da durchaus Fälle gab, aber diese würden dann doch eher eine Ausnahme bilden.
Die Kernaussage bei meinem Post war einfach: Wenn Menschen den gleichen Status wie (Säuge-)Tiere haben, dann dürfte man sie nicht töten da dies durch nichts legitimiert wäre und desweiteren ich dann ja auch einfach einen Menschen töten könnte; das Tier hat ja den gleichen Status, wenn ich das töten darf, darf ich auch Menschen töten. (Ich hoffe es ist nochmal klarer geworden.)
Wenn der Mensch aber einen höheren Status als Tiere hat, dann darf er auch Tiere töten.
 
Abgesehen davon dass "Bio" auch garnicht wirklich sinnvoll ist, da man einfach nicht genug Nahrung damit erzeugt. Wenn jeder Mensch auf "Bio" umsteigen würde dann hätten wir ein ziemlich großes Nahrungsproblem. Denn realistisch gesehen kann unsere Erde max. 1 Milliarde Menschen verkraften ohne kaputt zu gehen und da sind wir ja schon weit drüber.
Darüber hinaus ist Dioxin ja auch so eine Sache denn selbst wenn es nicht irgendwie mitverfüttert wird hat man es im Produkt, da es bei Verbrennungsprozessen in der Natur auch entsteht und ein Bio-Ei hat in der Regel einen höheren Dioxingehalt als ein Nicht-Bio-Ei, nur mal so am Rande 🙄

MfG
DvM

Mit dem Dioxingehalt im Bio-Ei hast Du natürlich Recht - ich wollte das nur als plakatives Beispiel für "Schund ins Essen kippen" nehmen ^_^

Die Menschheit auf Bio-Nahrung umzustellen - weiß ich nicht ob das geht. Die einzigen Zahlen, die ich dazu bisher gehört hab waren eben die für Deutschland (dass der Fleischkonsum um 70% zurückgehen müsste um das auf eigener Fläche hinzubekommen), und ich weiß nicht mal ob diese Zahlen belastbar sind. Deutschland ist dicht besiedelt, hat aber auch gute landwirtschaftliche Bedingungen, also keine Ahnung ob das so klappen würde. Zusammen mit anderen Maßnahmen vermutlich schon (z.B. werden bei uns auch gewaltige Mengen an Lebensmitteln weggeworfen, sowohl auf dem Feld als auch im Laden und beim Konsumenten. Allein mit dem was in Europa weggeworfen wird, könnte man sämtliche hungernden Menschen weltweit 3mal(!) versorgen, allerdings bezogen auf die heutige Qualität. Aber damit kommen wir auch wieder auf andere Bereiche, z.B. darauf wieviel Auswahl der Konsument zu welcher Tages- und Jahreszeit will und wieviel Maschinenbeteiligung wir wollen, ob wir unsere Marktwirtschaft weiterhin so durchziehen und ob wir es dulden wollen, dass Spekulanten die Nahrungspreise in die Höhe treiben - eben ein wirklich gewaltiges Thema). Im Wesentlichen ist nach allem was ich gehört habe die aktuelle Ernährungsfrage ein Verteilungsproblem. Wie das bei höherer Qualität wäre weiß ich aber nicht.
 
So dann meld ich mich auch mal als Vegetarier hier in der Runde. Ist zwar jetzt auch erst wieder seit letztem Herbst aktuell aber egal. Hauptgrund mögen wohl tatsächlich soche "Propaganda"-Filme wie "We feed the world" und "Earthlings" sein. Aber im Endeffekt ist das Bewusstsein, dass da mit unserer Lebensmittelindustrie einiges schief läuft schon länger wach.
Fängt halt schon bei der Produktion der Futtermittel für die Tiere an. Bis son Rind/Huhn/Schwein nen Kilo Fleisch angesetzt hat futtert es massig Getreide und trinkt Wasser. Aber irgendwo muss das Zeug ja herkommen, und was eignet sich da besser als irgendwelche Monokulturen von Soja und Mais in Asien und Südamerika. Das führt dort wieder zu anderen ökologischen und sozialen Problemen weil dort einfach kaum noch Anbaufläche für die Grundnahrungsmittel der Bevölkerung da sind. Und dann wird sich in den Industrienationen wieder über evtl. Einwanderer aus eben jenen Ländern gewundert und rumgeschimpft das die doch auf unsere Kosten hier leben. Klar aber das wir sozusagen mit für ihre Lage verantwortlich sind wird ausgeblendet.
Außerdem grade bei Hühnchen ist es auch lustig, in Deutschland wird hauptsächlich das Brustfilet gegessen. Der Rest wird nach Afrika verfrachtet und dort billiger verkauft als die dortigen Bauern das produzieren. Ergo wird denen die Lebensgrundlage auch zunichte gemacht. Es entsteht sozusagen ne Art Abwärtsspirale.

So war jetzt vielleicht etwas überspitzt und arg mit der Moralkeule rumgekeult, aber was solls meiner Meinung nach steckt da was wahres drin.

Aber ums versöhnlicher zu machen. Ich hab kein Problem wenn die Leute hin und wieder mal Fleisch essen. Will einfach nur zu bedenken geben, dass es nich jedesmal nen XXL-Schnitzel sein muss (was eh keene Sau aufisst) sondern das es auch 1-2 mal die Woche reicht. Fleisch wahr früher immer was besonderes und es sollte es in meinen Augen was bleiben. Wir haben einfach jeden Bezug dazu verloren hab ich manchmal das Gefühl, es ist einfach nur noch ne eingeschweißte rote Masse.
Und man merkt tatsächlich den Unterschied zwischen Fleisch für 3€/kg und sagen wir mal 10. Hab ich als Zivi bei uns in der Küche beim Gulasch gesehen, der sollte angebraten werden, wir ham ihn dann in seinem eigenen Wasser gekocht. Gleiches für Hackfleisch beim Chili, es ist einfach nicht ordentlich angebraten weils soviel Wasser gelassen hat. Und ja das liegt definitiv an der Haltung und Massenschlachtung.

So und nu noch was zum billig und abwechslungsreich Kochen. Erstens bevorzug ich da mal den Begriff -->preiswert<--, das heißt das Nahrungsmittel ist den Preis wert den es hat. Und zweitens seit ich Vegetarier bin hat sich mein Spektrum an Gerichten definitiv verbreitetert. Fängt bei den Sättigungsbeilagen an und geht über diverse Gemüsesorten weiter.
Und das selber kochen teurer ist kann ich nicht bestätigen. In der Kantine bei uns würd ich fürn Essen ca. 4€ bezahlen und dafür kann ich mir alleine tatsächlich schon was ordentliches Kochen. Wenn ich mir jetzt noch 2-3 Leute suche dann bin ich bei 2€ pro Nase und hab noch ne nette Unterhaltung nebenbei.

Essen ist mit das essentiellste und wichtigste was ein Mensch tut, also sollte man dafür ruhig ein bisschen Zeit einplanen. Und das ist etwas was heutzutage viel zu kurz kommt. Vielleicht auch weil uns immer suggeriert wird das alles schnell gehen muss, aber mal ehrlich nehmt ihr euch für Sex auch nur 5min Zeit? 😉

In dem Sinne einfach mal ein bisschen Nachdenken und Prioritäten setzen bei dem was man sich da reinschaufelt.
 
Da fehlt halt noch die Begründung was einen höheren Status ausmacht: leidensfähigkeit, bewußtsein, intelligenz oder was ähnliches.

Auch sehe ich nicht, warum jmd mit höherem status jmd. mit niedrigerem töten darf, wir sind hier doch nicht beim quartett ^^

Ja, Status ist wahrscheinlich das falsche Wort. Aber ein Tier zu töten mit der Ansicht Mensch=Tier wäre das Gleiche wie einen Menschen umzubringen. Ein Tier zu töten mit der Ansicht Mensch=/=Tier ist nicht das gleiche wie einen Menschen umzubringen.

Edit sagt: Dass Regenwald durch neue Sojaplantagen gerodet werden muss ist finde ich auch schlimm. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass es viel Land auf der Erde gibt, das nur durch Vieh- und Weidewirtschaft jedoch nicht durch Agrarwirtschaft genutzt werden kann. Das Argument, für ein Kilo Fleisch ginge mehr Getreide drauf als für ein Kilo Brot ist also auch wieder nur bedingt brauchbar. (Ich weiß, das haste nicht direkt genannt, aber es könnte hier so ein bisschen verstanden werden):
Fängt halt schon bei der Produktion der Futtermittel für die Tiere an. Bis son Rind/Huhn/Schwein nen Kilo Fleisch angesetzt hat futtert es massig Getreide und trinkt Wasser
 
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@Nx2:
Aber hälst du die von dir genannten Beispiele für gleich "schlimm"? Ich könnte mir vorstellen, dass da durchaus ein Unterschied zwischen, auf der einen Seite, höherer monetärer Last in Form von Krankenkassenbeiträgen für Fettleibigkeit besteht und, formulieren wir es mal überspitzt, millionenfacher täglicher Quälerei und Mord an fühlenden zum Lustgewinn besteht. Das Passivrauchbeispiel ist da vielleicht garkein schlechtes, immerhin wird das mittlerweile von staatlicher Seite ja auch massiv zu verhindern versucht.
Ich halte es vor allen Dingen für eine Frage der persönlichen Einstellung und des zur Verfügung stehenden Vokabulars, wie "schlimm" so ein Szenario ausgemalt wird. Sieht man ja schon daran, dass Du den Fall mit den Adipösen im Gesundheitssystem nüchtern beschreibst und bei den Tieren wertend wirst. Das ist im Kern auch keine (Gegen-)Kritik, sondern eine Beobachtung. Wenn Du, um noch mal das Fettleibigkeitsbeispiel anzuführen, eine Entsolidarisierung anstrebst, weil Du das für ein selbstgemachtes Problem hältst, entsteht echter Schaden beim Menschen. Wenn die Krankenkassen die Kosten für "fettinduzierte" Folgeschäden (mal kurz angenommen, es ließe sich überhaupt monokausal festlegen, inwieweit genetische Veranlagungen und selbstverschuldetes Versagen eine Rolle spielen, man also konkrete Schuld hierbei messen könnte) wie Gicht, Diabetes oder allerlei koronare Krankheiten nicht tragen, hat das auch "schlimme" Folgen. Es hat ebenfalls "schlimme" Folgen, dass insbesondere die Bundesländer sich seit Jahr und Tag weigern, von ihrem Glücksspielmonopol abzurücken, auch hier werden menschliche Existenzen zerstört und der Staat bereichert sich daran. Wenn man nur will, kann man daraus einen riesigen Ballon konstruieren, gefüllt mit all der heißen Luft des gerechten Zorns. Inwieweit jetzt diese Einzefälle moralisch hehrer sind als andere, ist dann nur noch eine Frage der subjektiven Wertung: ist für Dich massenindustrielle Tierquälerei schlimmer oder das (körperliche, seelische) Leiden von (wohl quantitativ weniger) Menschen?
Daher: Meinst du das, sagen wir mal, Empörung oder das sehr aktive Ansprechen solcher Themen generell unangebracht sind?
Bedenklich wird es für mich da, wo konkret Rechte von mündigen Bürgern beschnitten werden sollen, weil die subjektive Norm das so erfordert. Natürlich kann ein Vegetarier auch seine Freunde fragen, ob sie sich nicht über das Thema mit ihm unterhalten möchten, ein Tabu soll es gewiss nicht werden. Aber wenn es entweder dem apodiktischen Federstrich der Gesetzesgebung dienen soll ("Fleischessen muss verboten werden!") oder in absurd hohe Gipfel moralischer Erregung schießt ("Vegetarier sind moralisch per se denjenigen überlegen, die Fleisch essen!"), was dann zwangsläufig mit Missionierung einhergeht (oder auch mit selbstreferentieller Provokation, Streitsuche um des Streits willen), dann will ich nicht damit behelligt werden.
Ich will halt nochmal darauf hinaus, dass Fleischkonsum insofern eine andere Sache ist, dass man zwar rauchen kann ohne andere zu schädigen, dick sein kann ohne dass andere die Kosten tragen, aber schlecht Tiere essen kann ohne, nunja, Tiere zu essen.
Naja, auch hier lässt es sich vortrefflich statistisch argumentieren: dicke Menschen haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an z.B. Herzleiden zu erkranken, als es Normalgewichtige haben, ergo werden adipöse Menschen mehr Kosten im Gesundheitssystem verursachen, womöglich auch Organspenden benötigen (wenn es denn im Einzelfall einen Platz auf der Liste gibt; aber wenn ja, könnte ein anderer sterben, weil ein Organ fehlt) und im Allgemeinen häufiger krank sein. Selbiges gilt für Raucher, zumal es jeder praktischen Erfahrung widerspricht, dass ein Raucher jederzeit gewährleisten kann, dass jemand anderes nicht den Qualm einatmen muss. Kommt vor, ist aber statistisch unerheblich.
 
Wenn ich nach meinem Studium finanziell besser dahstehen sollte, deke ich gern darüber nach etwas an die Bio-Bauern zurückzugeben.

:lol:

Keine Angst, denen gibts du mehr als genug Geld aus deinen Steuern und Abgaben - sowohl den Biobauern als auch den konventionellen Bauern. Völlig egal, von welchem du was isst oder nicht isst.

Ist eine der letzten Branchen mit staatlichen Garantiepreisen, in der man für Produktion bezahlt wird, für Nichtproduktion bezahlt wird, völlig am Markt vorbeiproduzieren kann, einfach weils geht...

Das gibts nur in der Landwirtschaft und beim Ökostrom.
 
Wenn Menschen den gleichen Status wie (Säuge-)Tiere haben, dann dürfte man sie nicht töten da dies durch nichts legitimiert wäre und desweiteren ich dann ja auch einfach einen Menschen töten könnte; das Tier hat ja den gleichen Status, wenn ich das töten darf, darf ich auch Menschen töten.
Ohne dich beleidgen zu wollen, aber die Aussage macht keinen Sinn:
Tiere unterliegen einer normalen Nahrungskette, omnivore bzw. carnivore Tiere ernähren sich dabei auch von anderen Tieren. D.h. wenn wir den Mensch als hochentwickeltes Tier begreifen ist es vollkommen normal andere Tiere zu (fr)essen.
Weil ein Wolf Schafe oder Hühner frisst, ist er doch auch nciht kanibalistisch.
Letzlich geht es nicht um eine Unterscheidung "Mensch/Tier" sondern schlicht um Gattungen/Arten. Unnormal ist es i.a. die eigene Art zu fressen, aber auch das hat eher biologische Gründe als das man irgend eine "natürliche Moral" postulieren könnte.
 
Naja, auch hier lässt es sich vortrefflich statistisch argumentieren: dicke Menschen haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an z.B. Herzleiden zu erkranken, als es Normalgewichtige haben, ergo werden adipöse Menschen mehr Kosten im Gesundheitssystem verursachen, womöglich auch Organspenden benötigen (wenn es denn im Einzelfall einen Platz auf der Liste gibt; aber wenn ja, könnte ein anderer sterben, weil ein Organ fehlt) und im Allgemeinen häufiger krank sein. Selbiges gilt für Raucher, zumal es jeder praktischen Erfahrung widerspricht, dass ein Raucher jederzeit gewährleisten kann, dass jemand anderes nicht den Qualm einatmen muss. Kommt vor, ist aber statistisch unerheblich.

Das ist leider nicht so, statistisch gesehen sind sowohl Übergewichtige als auch Raucher günstiger für die Krankenkassen (ganz zu schweigen von übergewichtigen Rauchern 🙄). Es gab mal einen Beitrag dazu, eigentlich können wir es uns garnicht leisten gesund zu leben.

MfG
DvM