Weiter gehts! Dieses Mal mit der Landung der imperialen Streitkräfte auf Kerusan! Viel Spaß! Vorhin habe ich auch schon das nächste Waffenteam grundiert, vielleicht komme ich morgen zum Malen 🙂
Orbit über Kerusan, 04:45 Uhr terranischer Zeit
Das vernichtende Feuer der Laserkanonen fegte gespenstisch still zwischen den riesigen Raumkreuzern hin und her. Nur bei einem Treffer auf dem Schiff hörte man das Auseinanderbrechen oder Explodieren von Bordteilen und die panischen Schreie einiger jüngerer Soldaten.
T059 war kein junger Soldat mehr. 40 Mal war es schon Winter geworden, seit er auf Cadia das Licht der Welt erblickt hatte. Sein Leben hatte er, wie jeder auf Cadia, dem Krieg gewidmet, ohne jemals gefragt worden zu sein, ob es auch seinen Wünschen entsprach. Nun, es entsprach den Wünschen von T059, denn er kannte nicht viel anderes als den Krieg.
Auf Hultha 1 waren ihm die Tage lang vorgekommen, ohne einen Sinn und ohne ausreichende Beanspruchung seiner Fähigkeiten. Nun war er wieder im Einsatz, bereit, alles für den Imperator und das Imperium zu geben, und er frohlockte innerlich.
Diese Raumschlachten hingegen hatte er schon immer gehasst. Herum sitzen, auf eine eventuelle Evakuation warten und aus den großen Fenstern des Transportschiffes das Gefecht beobachten.
Und vor allem vollkommen hilflos den Händen der Marine ausgeliefert zu sein, was für eine grässliche Vorstellung. Diese Typen konnten nicht einmal ordentlich Grüßen...
Das ihnen am nächsten gelegene Transportschiff hatte gleich mit zwei Gegnern zu kämpfen, zwei mittelgroßen Fregatten der Ta'am, die entfernt an große, wütende Insekten erinnerten. Ihre Laserwaffen waren unglaublich fortschrittlich, das sah er als alter Veteran sofort.
Im Vergleich zu der Feuerkraft der wirklich großen imperialen Kreuzer waren sogar die mittleren Schiffe der Ta'am anscheinend würdige Gegner.
Der Truppentransporter zerbrach unter dem schrecklichen Feuer der Ta'am in zwei fast gleich große Hälften. Gewaltige Explosionen zerrissen das Heck des Schiffes und schleuderten gewaltige Stahlteile gegen andere Schiffe der Flotte. Ein großes Stück der Triebwerke glich einer Bombe, als es ein kleineres imperiales Versorgungsschiff traf und beim Aufprall zur Detonation brachte.
Die hellen Explosionen schmerzten T059 in den Augen. Er richtete sich auf und ließ seinen Blick über die anderen Soldaten im Warteraum zu den Shuttles schweifen. Gute Männer, aber vielen konnte er die Angst aus den ablesen. Sie haben noch nicht genug Angst! Das wird ganz sicher noch viel, viel schlimmer.
Er hatte keine Angst. Er fieberte dem Gefecht entgegen. Wenn wir nur endlich von diesem Schiff runter wären...
Genau in diesem Augenblick leuchteten die Signale auf, die anzeigten, dass die Shuttles jetzt bereit wären. „Auf Männer, Bewegung!“, rief er den Soldaten zu und setzte sich an die Spitze der kleinen Truppe. Es ging eine kurze Rampe zum Hangar 4 hinunter und einen genau markierten Weg entlang zu ihrem Shuttle. Hässliche Dinger. Aber hässlich heißt meistens zuverlässig...
Als sich die Luken hinter ihnen schlossen und jeder gesichert auf seinem Platz saß, hob das Shuttle ab, rings um sie herum starteten unzählige weitere. Allein von Hangar 4 aus würden 50 Shuttles mit je 30 Soldaten das Schiff verlassen, und es gab 10 solcher Hangars, alleine auf diesem mittleren Transportschiff. 15000 Soldaten, das entsprach fast 4 Einsatztruppen!
Die Überlegenheit der cadianischen Truppen erfüllte T059 mit Stolz. 27 Kampfeinsätze, 27 Siege, eine gute Statistik.
Das Shuttle verließ die schützenden Energieschilde und machte sich auf den Weg zur Planetenoberfläche. Rings um sie herum explodierten andere Shuttles im Feuer der Ta'am-Raumjäger. Der Planet wurde immer größer, aber nicht schnell genug!
Immer mehr feindliche Jäger stießen von den großen Schiffen herab und nahmen die Shuttles ins Kreuzfeuer. Das wäre kein ehrenvoller Tod, hier auf einem Transportschiff untätig zu sterben...
Ein Laserstrahl traf ihr Shuttle und ließ es stark ins Trudeln geraten. Die Beleuchtung fiel aus und flackerte nur noch in unregelmäßigen Abständen. T059 konnte den Schweiß auf der Stirn des Soldaten neben ihm glänzen sehen. Arme Teufel diese jungen Rekruten.Noch keine 18 Sommer alt und schon im großen Krieg...
Ein neuerlicher Treffer ließ eine Warnsirene erklingen, die aber anscheinend keinem anderen Zweck diente, als die Soldaten zu beunruhigen. Jetzt konnte man schon langsam die Wolken über der Oberfläche erkennen. Die getroffenen Shuttles trieben nun auch nicht mehr willkürlich im Weltall umher, sondern fielen wie Steine vom Himmel und zogen eine Spur schwarzen Qualms hinter sich her. Langsam konnte man auch den Aufprall der Schiffe am Boden sehen, viele kleine Feuerbälle, die in dichtem, schwarzen Rauch verschwanden.
T059 machte erste Konturen auf der Oberfläche aus. Es schien eine gigantische Steinwüste zu sein, ohne nennenswerte Vegetation, abgesehen von vereinzelt stehenden Bäumen, die nur selten ein größeres Gehölz bildeten. Auf eines dieser dichteren Ansammlungen von Gewächsen steuerte das Shuttle zu. Ein erneuter Treffer am Heck des Schiffes ließ das Shuttle noch stärker trudeln und verdeckte die Sicht nach draußen mit schwarzen Rauchschwaden.
Beim Imperator, wir müssen es nach unten schaffen, verdammt!
Er krallte sich in seine Haltegurte und schloss kurz die Augen.
Das Shuttle krachte mit einem gewaltigen Aufprall gegen eine niedrige Felsformation und wurde auf die Seite geschleudert. Die Luken öffneten sich automatisch und die Soldaten versuchten hastig, sich von ihren Sicherungen zu befreien, die automatische Entsicherung war anscheinend ausgefallen. T059 konnte sich los reißen und kletterte aus der am nächsten gelegenen Luke. Das Sonnenlicht stach hell in seine Augen und die Hitze schlug ihm wie eine Faust ins Gesicht.
Er stolperte ein paar Schritte nach vorne, als hinter ihm das Shuttle explodierte und kleine Metallstücke auf die umstehenden Soldaten regnen ließ. Somit war jegliche Hoffnung auf einen schnelleren Weitertransport fürs erste zerschlagen. T059 hastete in die Richtung seines Trupps, der sich schon wieder einigermaßen formiert hatte. Es fehlten nur zwei der Männer, die anderen sahen mehr oder weniger unverletzt aus. „Sehr gut, suchen wir uns erst einmal Deckung und schauen dann , ob wir Kontakt mit einem höheren Kommando aufnehmen können! Mir nach!“
Mit diesen Worten führte er seinen Trupp in Richtung des kleinen Waldes aus weißen Bäumen und dankte still für sich dem Imperator, dass er ihn nicht unehrenhaft in der Luft hatte sterben lassen.