Das bei mir nie was schief geht würde ich so nicht sagen und ich muss Angelus bepflichten das 4 - 4.5 Stunden nicht lang für eine Mini sind, wobei das natürlich auch von der Mini und dem gewünschten bzw. erzielten Ergebnis abhängt.
Als ich noch jünger war habe ich, obwohl dazu kein Anlass bestand, meine Minis sehr schnell bemalt. Jahre später ärgerte ich mich über das Ergebnis. Meiner Meinung nach sind nicht die verwendeten Techniken am entscheidendsten, sondern tatsächlich an erster Stelle die aufgewendete Zeit, dann die Materialen und Werkzeuge (Farben, Pinsel, Art der Grundierung...) und an letzter Stelle erst die verschiedenen Techniken.
Kein husch, husch ausgeführtes, lieblos dahingeklatschtes NMM sieht gut aus, eine Mini für die man sich jedoch Zeit genommen hat auch ohne NMM.
Am besten ist natürlich, wenn man ein Mittelmaß zwischen den drei genannten Komponenten des Malens gefunden hat. Dabei kommt es natürlich auf die Zielsetzung an. Bemale ich eine 08/15 Spielmini, ein Charaktermodell oder soll es für einen Wettbewerb sein? Je nachdem welches Ziel man anstrebt, steigt oder sinkt die Anforderung an die drei Komponenten. Eine gewisse Zeit sollte man sich jedoch immer nehmen. Ich bin zwar kein Großmeister des Pinselschwingens, doch ich würde sagen, dass ich im Schnitt schon mind. 4h für eine Standardmini, mind. 6h für ein Charaktermodell und mind. 10h für eine Vitrinenmini einrechne. Nach oben ist die Skala offen.
Letztlich ist aber entscheidend, dass man selbst mit dem Ergebnis zufrieden ist. Wenn die Mini sich dann noch im objektiven Vergleich zu anderen Minis nicht zu verstecken braucht, hast du dein Ziel erreicht.
Ich kann folglich diese meist jüngeren User nicht verstehen, die auf keine der drei Komponenten (Zeit - Material - Technik) Rücksicht nehmen, in kaum 2h eine Mini dahin schlunzen und dann rumweinern weshalb das nicht so gut aussieht wie bei einem Golden Demon Gewinner oder sich maßlos selbst überschätzen. Wenn sie dann immer und immer wieder die gleichen Fehler reproduzieren ohne auch nur ansatzweise auf Hilfestellungen anderer einzugehen, ist denen nicht mehr zu helfen.
Um ein gutes Ergebnis zu erzielen gehört natürlich auch ein Erprobungsphase. Grade wenn es um neue Techniken oder gewagte Farbkombinationen geht, sollte man solche Sachen vorher erstmal ausprobieren und notfalls muss man die Mini eben entfärben und sich was neues überlegen.
Letztlich ist Malerfahrung für mich, selbstverständlich, das Beherrschen der verschiedenen Techniken (OSL, Blacklining, Washes...), die Kenntnis der Materialien und Werkzeuge und am allerwichtigsten das "Sich-Zeit-nehmen".
Also: "Immer mit der Ruhe, junger Padawan..." 😉