
Rückkehr nach Peleregon IV
Prolog
Sternzeit 004.999.M41, Schlachtkreuzer Ewiger Kreuzfahrer
"Herr, der Reclusiarch Meinhard wartet vor Eurem Quartier." "Er soll eintreten." Der Kammerdiener verneigte sich tief vor der massigen Gestalt des Großmarschalls und verließ fluchtartig den Raum. Der Mann war noch jung, kaum dem Knabenalter entwachsen, wie es schien, und den Umgang mit einem hochrangigen Astartes, noch dazu dem Großmarschall persönlich, offensichtlich nicht gewohnt. Der Großmarschall beschloss, beizeiten mit Ates, seinem Haushofmeister, darüber zu sprechen, ob es angemessen war, einen solch unerfahrenen, verschreckten Halbwüchsigen seiner Dienerschaft zuzuteilen.
Einstweilen jedoch beschäftigten ihn weitaus dringlichere Anliegen. Der Krieg auf Armageddon, Nachwuchssorgen des Ordens, ein Erfahrungsbericht ihrer Brüder der Blood Angels über den Einsatz eines neuen Allzweck-Fliegers - und zuguterletzt der Bericht eines jungen Reclusiarchen namens Meinhard, dem er vermutlich keine Beachtung geschenkt hätte, wäre es nicht indirekt um eine lange zurück liegende Episode seines Werdegangs als Astartes gegangen.
Peleregon IV, der Vinculus-Kreuzzug.
Wie lange mochte das her sein? 150 Jahre? Länger? Er überflog nochmals die Aufzeichnungen - 833.M41. Also eine Ewigkeit.
Damals war er ein Neophyt gewesen, ein Grünschnabel mit nichts als Flausen im Kopf. Die Welt war einfach gewesen, keine störenden Anweisungen aus dem fernen Terra, keine Überprüfungen durch die Inquisition, keine lästigen Statistiken, nichts, was ihm als Ordensmeister nunmehr den Tag verderben konnte. Das einzige, was ihn seinerzeit geplagt hatte, waren sein Mentor, seine ständiger Heißhunger wegen der Organtransplantationen und die älteren Zöglinge des Ordens gewesen. Und irgendwann war dann der Kreuzzug nach Peleregon gekommen...
"Im Namen des Imperators, seid gegrüßt, Großmarschall," riss ihn ihn diesem Moment eine leise, sonore Stimme aus seinen Gedanken.
Der Großmarschall sah auf und erhob sich aus seinem massiven Thron.
Vor ihm, in gebührendem, respektvollem Abstand, ragte die Gestalt eines Astartes auf, der die Rüstung des Ordensreclusiums trug. Die Schädelmaske hatte der Mann abgenommen und unter seinen linken Arm geklemmt, seine Rechte ruhte auf dem Crozius Arcanum, Waffe und Wahrzeichen seines Standes als Priester. Als solcher kniete er auch nicht vor dem Großmarschall, wie es sich für einen gewöhnlichen Astartes an seiner Stelle geziemt hätte, denn als Priester diente der Mann in erster Linie dem Imperator, nicht dem Orden.
Meinhard schien in der Tat noch jung zu sein. Schiefergraue Augen blitzten in einem nahezu faltenfreien, schmalen Antlitz. Die Miene des Geistlichen war ernst, ruhig, nahezu unbewegt. Selbst einem erfahrenen Anführer wie dem Großmarschall fiel es schwer, in diesem Gesicht zu lesen.
Einen Augenblick lang musterte der Großmarschall sein Gegenüber, dann erwiderte er den Gruß mit einem Nicken. "Seid gegrüßt, Bruder Meinhard. Nehmt Platz." Beiläufig wies er auf einen freien Stuhl an der Tafel und nahm seinerseits Platz, das elektronische Notizbuch mit Meinhards Bericht noch in der Hand.
"Ich habe Euren Bericht gelesen, Reclusiarch. Mit einigem Interesse, wie ich hinzufügen möchte."
Für einen Moment glaubte er, so etwas wie Genugtuung im Blick des jungen Priesters aufflackern zu sehen. Oder war es Erleichterung?
"Dennoch werdet Ihr verstehen, wenn ich Euer Anliegen nicht priorisieren kann. Der Einsatz auf Armageddon ist noch nicht abgeschlossen. Zudem gibt es weitere Kriegsschauplätze, die unsere vollste Aufmerksamkeit erfordern. Zwei Reliquien des Ordens, die möglicherweise seinerzeit auf Peleregon während des Kreuzzuges verloren gegangen sind, ein Notsignal der Ekklesiarchie, die dort weiß Terra was auch immer treibt... Ich denke, Ihr werdet mir zustimmen, wenn ich feststelle, dass diese Informationen allein nicht genügen, um andernorts Truppen in erwähnenswertem Ausmaß abzuziehen."
"Ich verstehe, Großmarschall." Der Reclusiarch nickte. "Aber ich möchte darauf hinweisen, dass..."
"Das müsst Ihr nicht, Bruder Meinhard," unterbrach ihn der Großmarschall und schob das Notizbuch in Meinhards Richtung. "Ihr habt recht daran getan, Euch direkt an mich zu wenden und ich will Euer Engagement und Eure Bereitschaft, Initiative zu zeigen, nicht mit Desinteresse strafen. Ihr sollt Eure Mission bekommen. Vielleicht nicht in dem Umfang, wie von Euch erdacht, aber doch zumindest so, dass Ihr gewappnet seid, sollte es dort tatsächlich zu Kampfhandlungen kommen. Um ganz ehrlich zu sein..." Er gestattete sich ein flüchtiges, versonnenes Lächeln, das jedoch sofort wieder abebbte und der gewohnten, starr-ausdruckslosen Gesichtsmaske wich, die er sonst zu zeigen pflegte. "Hätte ich die Zeit, würde ich Euch begleiten an diese Stätte eines meiner ersten Einsätze, welcher, rückblickend betrachtet, zugleich noch immer einen der ruhmvollsten Kreuzzüge unseres Ordens darstellt. Aber diese Zeit hat ein amtierender Großmarschall nicht."
Nun war es der junge Priester, der für einen Moment lächelte.
"Wie auch immer, ich habe persönlich einen Bruder aus den Reihen meiner Leibgarde ausgesucht und in den Stand eines Kastellans erhoben, um Eure Mission zu führen. Bruder Kalman. Ihr kennt ihn nicht zufällig?"
Meinhard schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht, nein..."
"Er war lange Zeit Kommandeur einer Scharfrichter-Predator-Schwadron, unter anderem im Decatles-System während der Invasion durch Waagh! Gritzmott. Dort, aber auch später als Schwertbruder hat er sich mehr als bewährt, deshalb möchte ich ihn an der Spitze einer Einsatzgruppe wissen, deren Mission mir durchaus auch ein persönliches Anliegen ist."
"Dann ist es mir eine Ehre, Bruder Kalman begleiten zu dürfen", entgegnete Meinhard ernst.
"Gewiss. Ihr findet ihn auf dem Kommandodeck. Alles weitere erfahrt ihr dort durch ihn persönlich. Ach ja, bestellt ihm, dass ich möglichst früh seinen Bericht wünsche, ob die neuen Landungsschiffe zu gebrauchen sind. Denn falls ja, wird eine weitere Verwendung auf Armageddon unter Umständen folgen."
"?"
"Ihr wisst schon, diese Flieger, die uns unsere Brüder vom Orden der Blood Angels angetragen haben. Unsere Schmiedemeister haben es geschafft, nach den vorliegenden Entwürfen zwei Schiffe zu bauen. Sie sind erprobt und sollen nun erstmals zum Einsatz kommen. Kalman weiß Bescheid, sagt ihm einfach, ich wünsche schnellstmöglich einen Bericht."
"Verstehe. Ich... richte es aus."
"Herr, der Reclusiarch Meinhard wartet vor Eurem Quartier." "Er soll eintreten." Der Kammerdiener verneigte sich tief vor der massigen Gestalt des Großmarschalls und verließ fluchtartig den Raum. Der Mann war noch jung, kaum dem Knabenalter entwachsen, wie es schien, und den Umgang mit einem hochrangigen Astartes, noch dazu dem Großmarschall persönlich, offensichtlich nicht gewohnt. Der Großmarschall beschloss, beizeiten mit Ates, seinem Haushofmeister, darüber zu sprechen, ob es angemessen war, einen solch unerfahrenen, verschreckten Halbwüchsigen seiner Dienerschaft zuzuteilen.
Einstweilen jedoch beschäftigten ihn weitaus dringlichere Anliegen. Der Krieg auf Armageddon, Nachwuchssorgen des Ordens, ein Erfahrungsbericht ihrer Brüder der Blood Angels über den Einsatz eines neuen Allzweck-Fliegers - und zuguterletzt der Bericht eines jungen Reclusiarchen namens Meinhard, dem er vermutlich keine Beachtung geschenkt hätte, wäre es nicht indirekt um eine lange zurück liegende Episode seines Werdegangs als Astartes gegangen.
Peleregon IV, der Vinculus-Kreuzzug.
Wie lange mochte das her sein? 150 Jahre? Länger? Er überflog nochmals die Aufzeichnungen - 833.M41. Also eine Ewigkeit.
Damals war er ein Neophyt gewesen, ein Grünschnabel mit nichts als Flausen im Kopf. Die Welt war einfach gewesen, keine störenden Anweisungen aus dem fernen Terra, keine Überprüfungen durch die Inquisition, keine lästigen Statistiken, nichts, was ihm als Ordensmeister nunmehr den Tag verderben konnte. Das einzige, was ihn seinerzeit geplagt hatte, waren sein Mentor, seine ständiger Heißhunger wegen der Organtransplantationen und die älteren Zöglinge des Ordens gewesen. Und irgendwann war dann der Kreuzzug nach Peleregon gekommen...
"Im Namen des Imperators, seid gegrüßt, Großmarschall," riss ihn ihn diesem Moment eine leise, sonore Stimme aus seinen Gedanken.
Der Großmarschall sah auf und erhob sich aus seinem massiven Thron.
Vor ihm, in gebührendem, respektvollem Abstand, ragte die Gestalt eines Astartes auf, der die Rüstung des Ordensreclusiums trug. Die Schädelmaske hatte der Mann abgenommen und unter seinen linken Arm geklemmt, seine Rechte ruhte auf dem Crozius Arcanum, Waffe und Wahrzeichen seines Standes als Priester. Als solcher kniete er auch nicht vor dem Großmarschall, wie es sich für einen gewöhnlichen Astartes an seiner Stelle geziemt hätte, denn als Priester diente der Mann in erster Linie dem Imperator, nicht dem Orden.
Meinhard schien in der Tat noch jung zu sein. Schiefergraue Augen blitzten in einem nahezu faltenfreien, schmalen Antlitz. Die Miene des Geistlichen war ernst, ruhig, nahezu unbewegt. Selbst einem erfahrenen Anführer wie dem Großmarschall fiel es schwer, in diesem Gesicht zu lesen.
Einen Augenblick lang musterte der Großmarschall sein Gegenüber, dann erwiderte er den Gruß mit einem Nicken. "Seid gegrüßt, Bruder Meinhard. Nehmt Platz." Beiläufig wies er auf einen freien Stuhl an der Tafel und nahm seinerseits Platz, das elektronische Notizbuch mit Meinhards Bericht noch in der Hand.
"Ich habe Euren Bericht gelesen, Reclusiarch. Mit einigem Interesse, wie ich hinzufügen möchte."
Für einen Moment glaubte er, so etwas wie Genugtuung im Blick des jungen Priesters aufflackern zu sehen. Oder war es Erleichterung?
"Dennoch werdet Ihr verstehen, wenn ich Euer Anliegen nicht priorisieren kann. Der Einsatz auf Armageddon ist noch nicht abgeschlossen. Zudem gibt es weitere Kriegsschauplätze, die unsere vollste Aufmerksamkeit erfordern. Zwei Reliquien des Ordens, die möglicherweise seinerzeit auf Peleregon während des Kreuzzuges verloren gegangen sind, ein Notsignal der Ekklesiarchie, die dort weiß Terra was auch immer treibt... Ich denke, Ihr werdet mir zustimmen, wenn ich feststelle, dass diese Informationen allein nicht genügen, um andernorts Truppen in erwähnenswertem Ausmaß abzuziehen."
"Ich verstehe, Großmarschall." Der Reclusiarch nickte. "Aber ich möchte darauf hinweisen, dass..."
"Das müsst Ihr nicht, Bruder Meinhard," unterbrach ihn der Großmarschall und schob das Notizbuch in Meinhards Richtung. "Ihr habt recht daran getan, Euch direkt an mich zu wenden und ich will Euer Engagement und Eure Bereitschaft, Initiative zu zeigen, nicht mit Desinteresse strafen. Ihr sollt Eure Mission bekommen. Vielleicht nicht in dem Umfang, wie von Euch erdacht, aber doch zumindest so, dass Ihr gewappnet seid, sollte es dort tatsächlich zu Kampfhandlungen kommen. Um ganz ehrlich zu sein..." Er gestattete sich ein flüchtiges, versonnenes Lächeln, das jedoch sofort wieder abebbte und der gewohnten, starr-ausdruckslosen Gesichtsmaske wich, die er sonst zu zeigen pflegte. "Hätte ich die Zeit, würde ich Euch begleiten an diese Stätte eines meiner ersten Einsätze, welcher, rückblickend betrachtet, zugleich noch immer einen der ruhmvollsten Kreuzzüge unseres Ordens darstellt. Aber diese Zeit hat ein amtierender Großmarschall nicht."
Nun war es der junge Priester, der für einen Moment lächelte.
"Wie auch immer, ich habe persönlich einen Bruder aus den Reihen meiner Leibgarde ausgesucht und in den Stand eines Kastellans erhoben, um Eure Mission zu führen. Bruder Kalman. Ihr kennt ihn nicht zufällig?"
Meinhard schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht, nein..."
"Er war lange Zeit Kommandeur einer Scharfrichter-Predator-Schwadron, unter anderem im Decatles-System während der Invasion durch Waagh! Gritzmott. Dort, aber auch später als Schwertbruder hat er sich mehr als bewährt, deshalb möchte ich ihn an der Spitze einer Einsatzgruppe wissen, deren Mission mir durchaus auch ein persönliches Anliegen ist."
"Dann ist es mir eine Ehre, Bruder Kalman begleiten zu dürfen", entgegnete Meinhard ernst.
"Gewiss. Ihr findet ihn auf dem Kommandodeck. Alles weitere erfahrt ihr dort durch ihn persönlich. Ach ja, bestellt ihm, dass ich möglichst früh seinen Bericht wünsche, ob die neuen Landungsschiffe zu gebrauchen sind. Denn falls ja, wird eine weitere Verwendung auf Armageddon unter Umständen folgen."
"?"
"Ihr wisst schon, diese Flieger, die uns unsere Brüder vom Orden der Blood Angels angetragen haben. Unsere Schmiedemeister haben es geschafft, nach den vorliegenden Entwürfen zwei Schiffe zu bauen. Sie sind erprobt und sollen nun erstmals zum Einsatz kommen. Kalman weiß Bescheid, sagt ihm einfach, ich wünsche schnellstmöglich einen Bericht."
"Verstehe. Ich... richte es aus."
Vorwort
Etwa drei Jahre, nachdem ich meinen Black Templars Armeeaufbau hier im Forum zu dokumentieren begonnen habe, wird es Zeit, das Projekt in einem neuen Thread fortzuführen.
Weshalb altes neu aufgießen?
In all der Zeit habe ich es nicht geschafft, den Aufbau in einem für mich zufriedenstellenden Rahmen zu präsentieren, bzw. auf eine Weise, die den Foren-Kriterien für einen Armeeaufbau entspricht. Dazu kommt, dass die Armee von "damals" nicht mehr viel mit der aktuellen Armee zu tun hat, da der Bemalstandard sich mittlerweile stark verändert hat und alte Modelle kaum noch Verwendung finden oder aber entsprechend überarbeitet wurden.
Das einzige, was sich nicht verändert hat und vermutlich auch so bleiben wird, ist mein sehr gemäßigtes Tempo beim malen, weshalb jeder, der das Projekt hier weiter mitverfolgen möchte, sich auf lange Wartezeiten zwischen den Updates einstellen sollte. Allerdings kann ich nach den insgesamt über 4 Jahren, die ich nun schon an dem Projekt sitze, wohl mit Fug und Recht behaupten, dass auch das eine Form von Kontinuität ist. 😉
Ich möchte an dieser Stelle vorab den Forenmitgliedern danken, die im alten Thread durch Kommentare in jeglicher Form dazu beigetragen haben, dass das Projekt immer noch Bestand hat und hoffe, dass sie sich auch hier blicken lassen. 🙂
Gruß, Dante
(Orden für den Armeeaufbau des Jahres 2013, gestaltet von CerxiS.de)
Aktuelles Update Seite 20 - Ehrengarde

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