[WH40k] Dantes Dosensammlung Vol.II (Update 09.08.: Bruder Deino)

Dante77

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16 Juli 2009
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Rückkehr nach Peleregon IV

Prolog

Sternzeit 004.999.M41, Schlachtkreuzer Ewiger Kreuzfahrer

"Herr, der Reclusiarch Meinhard wartet vor Eurem Quartier." "Er soll eintreten." Der Kammerdiener verneigte sich tief vor der massigen Gestalt des Großmarschalls und verließ fluchtartig den Raum. Der Mann war noch jung, kaum dem Knabenalter entwachsen, wie es schien, und den Umgang mit einem hochrangigen Astartes, noch dazu dem Großmarschall persönlich, offensichtlich nicht gewohnt. Der Großmarschall beschloss, beizeiten mit Ates, seinem Haushofmeister, darüber zu sprechen, ob es angemessen war, einen solch unerfahrenen, verschreckten Halbwüchsigen seiner Dienerschaft zuzuteilen.
Einstweilen jedoch beschäftigten ihn weitaus dringlichere Anliegen. Der Krieg auf Armageddon, Nachwuchssorgen des Ordens, ein Erfahrungsbericht ihrer Brüder der Blood Angels über den Einsatz eines neuen Allzweck-Fliegers - und zuguterletzt der Bericht eines jungen Reclusiarchen namens Meinhard, dem er vermutlich keine Beachtung geschenkt hätte, wäre es nicht indirekt um eine lange zurück liegende Episode seines Werdegangs als Astartes gegangen.

Peleregon IV, der Vinculus-Kreuzzug.
Wie lange mochte das her sein? 150 Jahre? Länger? Er überflog nochmals die Aufzeichnungen - 833.M41. Also eine Ewigkeit.
Damals war er ein Neophyt gewesen, ein Grünschnabel mit nichts als Flausen im Kopf. Die Welt war einfach gewesen, keine störenden Anweisungen aus dem fernen Terra, keine Überprüfungen durch die Inquisition, keine lästigen Statistiken, nichts, was ihm als Ordensmeister nunmehr den Tag verderben konnte. Das einzige, was ihn seinerzeit geplagt hatte, waren sein Mentor, seine ständiger Heißhunger wegen der Organtransplantationen und die älteren Zöglinge des Ordens gewesen. Und irgendwann war dann der Kreuzzug nach Peleregon gekommen...

"Im Namen des Imperators, seid gegrüßt, Großmarschall," riss ihn ihn diesem Moment eine leise, sonore Stimme aus seinen Gedanken.
Der Großmarschall sah auf und erhob sich aus seinem massiven Thron.
Vor ihm, in gebührendem, respektvollem Abstand, ragte die Gestalt eines Astartes auf, der die Rüstung des Ordensreclusiums trug. Die Schädelmaske hatte der Mann abgenommen und unter seinen linken Arm geklemmt, seine Rechte ruhte auf dem Crozius Arcanum, Waffe und Wahrzeichen seines Standes als Priester. Als solcher kniete er auch nicht vor dem Großmarschall, wie es sich für einen gewöhnlichen Astartes an seiner Stelle geziemt hätte, denn als Priester diente der Mann in erster Linie dem Imperator, nicht dem Orden.
Meinhard schien in der Tat noch jung zu sein. Schiefergraue Augen blitzten in einem nahezu faltenfreien, schmalen Antlitz. Die Miene des Geistlichen war ernst, ruhig, nahezu unbewegt. Selbst einem erfahrenen Anführer wie dem Großmarschall fiel es schwer, in diesem Gesicht zu lesen.

Einen Augenblick lang musterte der Großmarschall sein Gegenüber, dann erwiderte er den Gruß mit einem Nicken. "Seid gegrüßt, Bruder Meinhard. Nehmt Platz." Beiläufig wies er auf einen freien Stuhl an der Tafel und nahm seinerseits Platz, das elektronische Notizbuch mit Meinhards Bericht noch in der Hand.
"Ich habe Euren Bericht gelesen, Reclusiarch. Mit einigem Interesse, wie ich hinzufügen möchte."
Für einen Moment glaubte er, so etwas wie Genugtuung im Blick des jungen Priesters aufflackern zu sehen. Oder war es Erleichterung?
"Dennoch werdet Ihr verstehen, wenn ich Euer Anliegen nicht priorisieren kann. Der Einsatz auf Armageddon ist noch nicht abgeschlossen. Zudem gibt es weitere Kriegsschauplätze, die unsere vollste Aufmerksamkeit erfordern. Zwei Reliquien des Ordens, die möglicherweise seinerzeit auf Peleregon während des Kreuzzuges verloren gegangen sind, ein Notsignal der Ekklesiarchie, die dort weiß Terra was auch immer treibt... Ich denke, Ihr werdet mir zustimmen, wenn ich feststelle, dass diese Informationen allein nicht genügen, um andernorts Truppen in erwähnenswertem Ausmaß abzuziehen."
"Ich verstehe, Großmarschall." Der Reclusiarch nickte. "Aber ich möchte darauf hinweisen, dass..."
"Das müsst Ihr nicht, Bruder Meinhard," unterbrach ihn der Großmarschall und schob das Notizbuch in Meinhards Richtung. "Ihr habt recht daran getan, Euch direkt an mich zu wenden und ich will Euer Engagement und Eure Bereitschaft, Initiative zu zeigen, nicht mit Desinteresse strafen. Ihr sollt Eure Mission bekommen. Vielleicht nicht in dem Umfang, wie von Euch erdacht, aber doch zumindest so, dass Ihr gewappnet seid, sollte es dort tatsächlich zu Kampfhandlungen kommen. Um ganz ehrlich zu sein..." Er gestattete sich ein flüchtiges, versonnenes Lächeln, das jedoch sofort wieder abebbte und der gewohnten, starr-ausdruckslosen Gesichtsmaske wich, die er sonst zu zeigen pflegte. "Hätte ich die Zeit, würde ich Euch begleiten an diese Stätte eines meiner ersten Einsätze, welcher, rückblickend betrachtet, zugleich noch immer einen der ruhmvollsten Kreuzzüge unseres Ordens darstellt. Aber diese Zeit hat ein amtierender Großmarschall nicht."
Nun war es der junge Priester, der für einen Moment lächelte.
"Wie auch immer, ich habe persönlich einen Bruder aus den Reihen meiner Leibgarde ausgesucht und in den Stand eines Kastellans erhoben, um Eure Mission zu führen. Bruder Kalman. Ihr kennt ihn nicht zufällig?"
Meinhard schüttelte den Kopf. "Ich glaube nicht, nein..."
"Er war lange Zeit Kommandeur einer Scharfrichter-Predator-Schwadron, unter anderem im Decatles-System während der Invasion durch Waagh! Gritzmott. Dort, aber auch später als Schwertbruder hat er sich mehr als bewährt, deshalb möchte ich ihn an der Spitze einer Einsatzgruppe wissen, deren Mission mir durchaus auch ein persönliches Anliegen ist."
"Dann ist es mir eine Ehre, Bruder Kalman begleiten zu dürfen", entgegnete Meinhard ernst.
"Gewiss. Ihr findet ihn auf dem Kommandodeck. Alles weitere erfahrt ihr dort durch ihn persönlich. Ach ja, bestellt ihm, dass ich möglichst früh seinen Bericht wünsche, ob die neuen Landungsschiffe zu gebrauchen sind. Denn falls ja, wird eine weitere Verwendung auf Armageddon unter Umständen folgen."
"?"
"Ihr wisst schon, diese Flieger, die uns unsere Brüder vom Orden der Blood Angels angetragen haben. Unsere Schmiedemeister haben es geschafft, nach den vorliegenden Entwürfen zwei Schiffe zu bauen. Sie sind erprobt und sollen nun erstmals zum Einsatz kommen. Kalman weiß Bescheid, sagt ihm einfach, ich wünsche schnellstmöglich einen Bericht."
"Verstehe. Ich... richte es aus."

Vorwort

Etwa drei Jahre, nachdem ich meinen Black Templars Armeeaufbau hier im Forum zu dokumentieren begonnen habe, wird es Zeit, das Projekt in einem neuen Thread fortzuführen.
Weshalb altes neu aufgießen?
In all der Zeit habe ich es nicht geschafft, den Aufbau in einem für mich zufriedenstellenden Rahmen zu präsentieren, bzw. auf eine Weise, die den Foren-Kriterien für einen Armeeaufbau entspricht. Dazu kommt, dass die Armee von "damals" nicht mehr viel mit der aktuellen Armee zu tun hat, da der Bemalstandard sich mittlerweile stark verändert hat und alte Modelle kaum noch Verwendung finden oder aber entsprechend überarbeitet wurden.
Das einzige, was sich nicht verändert hat und vermutlich auch so bleiben wird, ist mein sehr gemäßigtes Tempo beim malen, weshalb jeder, der das Projekt hier weiter mitverfolgen möchte, sich auf lange Wartezeiten zwischen den Updates einstellen sollte. Allerdings kann ich nach den insgesamt über 4 Jahren, die ich nun schon an dem Projekt sitze, wohl mit Fug und Recht behaupten, dass auch das eine Form von Kontinuität ist. ;)

Ich möchte an dieser Stelle vorab den Forenmitgliedern danken, die im alten Thread durch Kommentare in jeglicher Form dazu beigetragen haben, dass das Projekt immer noch Bestand hat und hoffe, dass sie sich auch hier blicken lassen. :)

Gruß, Dante

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(Orden für den Armeeaufbau des Jahres 2013, gestaltet von CerxiS.de)

Aktuelles Update Seite 20 - Ehrengarde
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Der Kreuzzug
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Der Kalman-Kreuzzug wurde 999.M41 ausgerufen und richtet sich gegen Xenos- und Chaos-Aktivitäten in der Peleregon-Ballung, einem System im Segmentum Obscurus.

Die Peleregon-Sternenballung war bereits 833.M41 das Ziel des sogenannten Vinculus-Kreuzzugs, der mit der Bombardierung des Hauptplaneten, Peleregon IV, endete. Die Folgen waren katastrophal, wenn auch beabsichtigt - weite Teile der Planetenoberfläche wurden durch Magmaströme oder Flutwellen verschlungen. Seitdem gilt das System als vollständig entvölkert und steht unter Quarantäne.

999.M41 wird das System erneut Schauplatz eines Konfliktes, der sich bis auf das nahe gelegene, imperiale System Luban ausweitet.

Chronologie der Ereignisse
Sternzeit 003.999.M41-010.999.M41
Eine Expedition der Ekklesiarchie zu Luban verschwindet bei einer Mission in der Peleregon-Sternenballung spurlos. Ein letzter Notruf des Teams wird zufällig durch ein in der Nähe befindliches Einsatzkommando der Crimson Fists abgefangen, die das Signal bis nach Peleregon zurückverfolgen können.
Die Astartes benachrichtigen den nächstgelegenen Stützpunkt der Ekklesiarchie im nahen Luban-System, erhalten jedoch von dort keine Auskunft über die Hintergründe der Mission. Dennoch entscheidet der kommandierende Offizier, Cpt. Luther Daraeus, der Expedition zur Hilfe zu eilen, und so brechen die Space Marines auf eigene Veranlassung ins Peleregon-System auf.
Dort angekommen, müssen Daraeus und seine Leute feststellen, dass sich Peleregon erneut im Würgegriff des Chaos befindet - dieses Mal jedoch umso drastischer. An vielen Orten haben sich Warprisse gebildet, in deren Umgebung jegliche Naturgesetze außer Kraft gesetzt scheinen. Zudem deutet vieles auf die Anwesenheit weiterer Gegner hin, darunter Eldar-Piraten und Tyraniden.
Direkt nach der Landung werden die Astartes in heftige Kämpfe mit Chaosdienern und Renegaten-Einheiten verwickelt. Nach einem zehnstündigen Feuergefecht müssen sich die Crimson Fists schließlich zurückziehen, ohne auf Spuren der Expedition gestoßen zu sein.

Auf Daraeus' Eilmeldung reagieren als erste die Black Templars, die bereits ein Vorauskommando im nahen Luban-System stationiert und das dortige Ordenskastell namens Thorn in Betrieb genommen haben. Pläne einer erneuten, sofortigen Bombardierung von Peleregon werden sowohl seitens der Ekklesiarchie als auch seitens der Black Templars strikt abgelehnt, zunächst ohne Begründung. Auch nach einer formellen Beschwerde der Crimson Fists gibt man sich verschwiegen.

Kurze Zeit später wird ein Kreuzzug ausgerufen unter Führung des neuen Kastellans von Thorn, Bruder Paladin Kalman.

Währenddessen stürzt im Süden Lubans ein Space Hulk ab, vermutlich durch Orktruppen der Evil Sunz gesteuert. Innerhalb weniger Tage formiert sich ein Waagh gewaltigen Ausmaßes unter Führung von Plündachef Gulsmak Druffkopp und Heizaboss Zag'dakka Weabonk und marschiert nach Norden. Bis auf einige Scharmützel mit den völlig überraschten, planetaren Verteidigungsstreitkräften und Sororitas kommt es zu keinem erwähnenswerten Widerstand. Flüchtlingsströme nach Norden sind die Folge.

Sternzeit 021.999.M41
Zag'dakkas Horde erreicht Thrakias und zieht einen Belagerungskessel um die Stadt. Drei Tage später fällt die Stadt nach verlustreichem Kampf in die Hand der Orks und wird geplündert.

Sternzeit 027.999.M41
Ein Vorauskommando der Black Templars wird nach Luban entsandt und verstärkt die dortige Ordensmission.

Sternzeit 036.999.M41
Die Flotte des Kalman-Kreuzzuges trifft im Luban-System ein. Nach langwierigen Verhandlungen wird den Black Templars die Befehlsgewalt über die Verteidigungsstreitkräfte, einschließlich der überlebenden Sororitas übertragen.

Sternzeit 041.999.M41
Tau-Feuerkrieger landen im Luban-System und erobern binnen kürzester Zeit die Orbitalstation und beide Monde von Luban II. Versuche, die Neuankömmlinge zu Verhandlungen zu bewegen, scheitern.

Sternzeit 118.999.M41- 125.999.M41
In Alytien kommt es zu erbitterten Gefechten zwischen Orks und Black Templars, die versuchen, auf die geplünderte Hauptstadt vorzurücken. Zunächst kann keine Seite einen entscheidenden Vorteil erringen.
Gerion, der Champion des Imperators fällt gleich in der ersten Schlacht an den südlichen Ausläufern des Tolkmit-Gebirges. Sein Nachfolger wird Dietmar, ein Paladin der Kampfgruppe Johann.
Noch während die Kämpfe auf Luban toben, werden Teile des Kreuzzuges ins Peleregon-System abkommandiert.

Sternzeit 130.999.M41
Versuche der Tau, auf Luban II zu landen, werden durch die Verteidigungsstreitkräfte zurückgeschlagen. Die Tau befestigen daraufhin ihre Stellungen auf den Trabanten des Planeten.

Unter Führung von Bruder Harad, einem Angehörigen von Kalmans Garde, wird das Sternenfort im Peleregon-System durch einen Einsatzverband der Black Templars von den Tyraniden gesäubert und eingenommen. Palarallel landen weitere Truppen im Norden von Peleregon IV und beginnen damit, einen Brückenkopf zu errichten.
Aufklärungsberichte ergeben, dass der durch die Eldar kontrollierte Südwesten des Planeten offensichtlich künstlich kultiviert wurde, da weite Teile der Region von dichten Wäldern überwuchert sind.

Sternzeit 133.999.M41-191.999.M41
Die Orks verlassen das geplünderte Thrakias und ziehen sich in den Süden Lubans zurück, von wo aus sie mit teils auf Luban gekaperten Schiffen eine Großoffensive nach Peleregon IV starten. Nach der Landung schlagen die Orks die völlig überraschten Eldarpiraten im Westen des Planeten mit mehreren blitzartig geführten Angriffen vernichtend. Nur wenige Eldar entkommen dem gewaltigen Ansturm. Ohne innezuhalten zieht der Waagh weiter nach Osten.
Die Chaosverbände auf Peleregon IV werden schließlich in einem Zweifrontenkrieg zwischen den Black Templars im Nordosten sowie den Orks im Südwesten aufgerieben und verlassen ebenfalls das System.

Auf Luban taucht währenddessen eine Kompanie Space Wolves unter Führung von Lord Ujlfar Donnerschlag auf und schlägt die Tau im Orbit des Planeten sowie auf den beiden Trabanten in die Flucht.
Zunächst schließen die Neuankömmlinge mit Luban ein Bündnis, um die verbleibenden Orks auf dem Planeten zu vertreiben. Dann jedoch erheben die Space Wolves Ansprüche auf eine Provinz im Norden Lubans, welche sie, wie sie ihre Verbündeten wissen lassen, als planetaren Stützpunkt nutzen und zum Sperrbezirk erklären wollen. Was die stolzen Astartes dort tatsächlich vorhaben oder suchen, wird ihren Bündnispartnern jedoch nicht mitgeteilt. Als weder die Lubaner noch die Black Templars unter Kalman sich auf diese Forderung einlassen, kommt es zum Zerwürfnis mit Ujlfar und seinen Leuten.

Sternzeit 192.999.M41-198.999.M41
Eine Einsatzgruppe Space Wolves unter Führung von Ujfrar attackiert einen Außenposten der Black Templars im Norden Lubans, wird jedoch durch die Verteidiger zurückgeschlagen. Somit herrscht nun Krieg zwischen den vormals Verbündeten. Die verbliebenen Orks auf Luban nutzen die Gunst der Stunde und formieren sich im Süden des Planeten.

Auch auf Peleregon IV dauern die Gefechte an. Der Schwarmflotte Behemoth gelingt es, das Sternenfort zurückzuerobern und zu halten.

Die Peleregon-Ballung
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Die Peleregon-Sternenballung liegt im Segmentum Obscurus. Der vierte Planet des Systems, Peleregon IV, war spärlich besiedelt, wurde jedoch als Folge des Vinculus-Kreuzzuges im Jahre 833 M41 nahezu vollständig entvölkert.
Aufzeichnungen über den Planeten wurden aus den imperialen Archiven gelöscht, so dass nur noch wenig über das System und seine Geschichte bekannt ist.
Peleregon steht seit seiner Bombardierung unter Quarantäne und galt ursprünglich als gesäubert. Die neuesten Vorfälle im System, die Anlass für die Ausrufung des Kalman-Kreuzzuges sind, widerlegen diese Annahme.

Das Luban-System
Lage
Das Lubansystem liegt im östlichen Teil des Segmentum Obscurus, nahe der Grenze zum Segmentum Ultima. Im Nordwesten schließt sich die nahe Peleregon-Ballung an.
Der einzige, bewohnbare Planet ist Luban II.


Geologie, Klima

Luban II ist ein kleiner Planet mit zwei Trabanten. Es gibt zwei größere Landmassen, Alytien und Taurias. Alytien liegt in der östlichen Hemisphäre und zum Großteil nördlich des Äquators, während sich Taurias im Westen über beide Halbkugeln erstreckt.

In Alytien bestimmen im Landesinneren überwiegend dicht bewaldete Mittelgebirge und Hochgebirge das Landschaftsbild, in denen gemäßigtes Kontinentalklima herrscht. Weiter nördlich erstrecken sich boreale Nadelwälder, sowie Berg- und Flachmoortundren über die Landmasse, die in Polkappennähe schließlich in das ewige Eis übergeht.

Taurias wird im Norden sowie in Äquatornähe von unwirtlichen Felswüstenregionen, Ödland und zerklüfteten Gebirgen dominiert. Im niederschlagsreichen Süden sind weite Gebiete mit dichtem Tropenwald überzogen.


Geschichte

Luban wurde während der Zeit des Großen Bruderkrieges durch die Menschen kolonisiert. Bis auf einige, kleine Wildorkstämme, die nahezu vollständig ausgelöscht wurden, traf man auf keine heimische Zivilisationen. Erst im Zuge der weiteren Kolonisierung und Erforschung von Luban fand man Überreste uralter Eldarbauwerke, deren Erbauer jedoch offensichtlich lange vor dem Eintreffen der Menschen ausgerottet oder vertrieben worden waren.

Mit dem Aufkommen der Ekklesiarchie ging die Verwaltung des Planeten in deren Obhut über, woran sich bis heute formell nichts geändert hat.

Über die Jahrhunderte wurde Luban immer wieder das Ziel von Überfällen durch kleinere Banden von Renegaten, Eldar-Piraten und Orkplünderern, die jedoch bislang ausnahmslos zurückgeschlagen werden konnten.
Ab der zweiten Hälfte des 35. Jahrtausends traten die Black Templars in Erscheinung, die Luban zunächst nur zu Ausbildungszwecken nutzten, später jedoch aus der wehrhaften Bevölkerung auch immer wieder ihren Nachwuchs rekrutierten.

Ein Ereignis von größerer Bedeutung war der Vinculus-Kreuzzug im Jahre 833.M41, der auch das bis dato eher isolierte Luban erfasste. Der Planet diente damals als Stützpunkt für die Kreuzfahrer, die in Richtung der nahen Peleregon-Ballung aufbrachen, und neben Black Templars, Sororitas, Missionaren, Predigern und Soldaten der Kirche schlossen sich auch viele Lubaner dem Kreuzzug an.
Nach der Zerstörung von Peleregon IV und dem Ende des Kreuzzuges ließen sich nicht nur einige Kreuzfahrer von außerhalb dauerhaft auf Luban nieder sondern auch Überreste des Kultistennetzwerkes, die dem Inferno entkommen waren.
In der Folge dienten deren Verstecke in den Gebirgen von Alytien und Taurias immer wieder als Anlaufpunkte für andere Götzendiener und Chaosanbeter aus allen Teilen der Galaxis.


Bevölkerung
Auf Luban leben heute rund 56 Millionen Menschen. Die größte menschliche Siedlung mit ca. 355.000 Einwohnern und zugleich Hauptsitz der örtlichen, Imperialen Kirche ist Thrakias, das im Nordwesten von Alytien liegt.
Die restliche Bevölkerung lebt überwiegend in kleineren Städten und Dörfern, von denen sich die meisten in Alytien befinden.

Darüber hinaus halten sich insbesondere in den Gebirgen von Taurias, aber auch in einigen unzugänglichen Regionen Nord-Alytiens nach wie vor mit aller Hartnäckigkeit einige verwilderte Ork- und Grotstämme.


Regierung, Religion
Als einzige, übergeordnete Instanz auf Luban kann die Imperiale Kirche betrachtet werden. Ihr unterstellt ist ein unüberschaubarer Flickenteppich an Verwaltungsbezirken, die teilweise feudale Strukturen aufweisen und durch lokale Provinzherren beherrscht werden, zu Teilen jedoch auch durch Stadträte oder die Kirche direkt regiert werden.
Eine Ausnahme hiervon stellt die Provinz Kolm im Norden Alytiens dar, die der direkten Verwaltung des Adeptus Astartes, namentlich der Black Templars, unterstellt ist.

Offiziell gilt der imperiale Glaube als einzige, anerkannte Religion auf Luban II. Als Heilige und Schutzpatrone gelten unter anderem die am Vinculus-Kreuzzug beteiligten Astartes Ludoldus und Ulricus, ganz besonderes Ansehen genießt die damals auf Luban stationierte Principalis Jasmine.

Insbesondere in Taurias haben sich jedoch weite Gebiete dem Einfluss der Kirche entzogen. Unbestätigten Gerüchten zufolge haben sich dort als Folge des Peleregon-Konfliktes Chaos-Kulte und Renegaten niedergelassen, welche die örtliche Bevölkerung entweder unterjocht oder ihren Reihen einverleibt haben.


Gesellschaft, Kultur

Die Gesellschaft der Imperator-treuen, menschlichen Bevölkerung setzt sich im wesentlichen aus vier Gruppierungen zusammen: Als kleinste und zugleich einflussreichste zu nennen wäre die Kirche, gefolgt durch den Adel, das Bürgertum und schließlich das Bauerntum, dem der weitaus größte Teil der Bevölkerung angehört.
Fast alle Bereiche des täglichen Lebens unterliegen dem Einfluss der Kirche, sowohl das in Gilden organisierte Handwerk wie auch Forschung und Wissenschaft. Selbst in der Kunst und im Theater befasst man sich größtenteils mit religiösen Motiven, seltener mit volkstümlichen Inhalten.


Technologie
Luft- und Bodenfahrzeuge sind in der lubanischen Bevölkerung kaum in Gebrauch, da es keine planetare Produktion und keinen nennenswerten Import gibt. Für die Fortbewegung sind Reittiere üblich, darunter auch gewöhnliche Pferde, die während der Zeit der Kolonisierung von Terra aus eingeführt wurden.

Die Landwirtschaft, von der ein Großteil der Lubaner lebt, befindet sich technologisch noch nahezu auf dem Stand einer Feudalwelt: Moderne Erntemaschinen finden kaum Verwendung, stattdessen arbeitet man überwiegend mit einheimischen oder im Zuge der Besiedelung mitgebrachten Nutztieren.

Die einzige Anbindung an das übrige Imperium ist eine schwer bewaffnete, festungsähnliche Orbitalstation, die von der Ekklesiarchie betrieben wird und zugleich die einzige, erwähnenswerte Barriere gegen Angriffe von außen darstellt.


Militär
Auf Luban II ist eine kleine Abteilung des Ordens der Blutigen Rose vom Adeptus Sororitas stationiert. Etwa 500 Schwestern versehen hier ihren Dienst, verteilt über mehrere Klöster und Stützpunkte. Der Hauptsitz des Ordens befindet sich in Thrakias.

Desweiteren nutzen die Black Templars den Planeten zuweilen für Rekrutierungs- und Ausbildungsmissonen und stellen somit eine weitere, wenn auch nicht durchweg präsente Militärmacht dar. Ihr größter Stützpunkt ist das Kastell Thorn im Tolkmitgebirge.

Das übrige Militär auf Luban wird durch die Provinzfürsten gestellt. Die Verordnung der Kirche sieht hierzu vor, dass jeder männliche Lubaner zwischen seinem 18. und 20. Lebensjahr für den Dienst an der Waffe eingezogen wird, um für einen bestimmten Zeitraum als Soldat zu dienen, bevor er wieder ins zivile Leben entlassen wird und fortan als Reservist für den Kriegsfall bereit steht.
Zudem herrscht auf Luban eine bis in die Zeit des Großen Kreuzzuges zurückreichende Kriegertradidion, eine Sitte, die zunächst dem Adel vorbehalten war, später aber auch dem übrigen (und zahlungskräftigen) Teil der Bevölkerung zugänglich wurde.
Bereits ab dem 12. Lebensjahr werden die Söhne reicher und/oder adliger Familien auf Militärakademien geschickt, an denen sie neben ihrer normalen Schulbildung auch militärisch unterwiesen werden. Diese harte und elitäre Ausbildung endet regulär nach 8 Jahren, und mit dem erfolgreichen Abschluss wird der Absolvent Offizier der Armee, ein Privileg, mit dem hohes Ansehen verbunden ist.
 
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Lesewütige finden hier eine lose Sammlung von Kurzgeschichten, die den Hintergrund des Kreuzzugs mit Leben füllen sollen.

1. Eintrag
Torben

Sternzeit 063.996.M41, Schlachtkreuzer Dorns Schwert, Ausbildungsdeck

Torbens Herz schlug ihm bis zum Hals, während er sich langsam durch den metallverkleideten Schiffskorridor auf die Tür vor ihm zubewegte, den Bolter im Anschlag. Sein Atem ging heftig und stoßweise, während er versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Hinter ihm hörte er Irians gedämpfte Schritte. Torben konnte sich nicht vorstellen, dass das ausgeprägte Ego seines ungestümen und draufgängerischen Kameraden ähnliche Aufregung zuließ. Irian war ein Talent - von Anfang an hatte Torben den Eindruck gehabt, dass es Irian seit seiner Geburt bestimmt war, ein Astartes zu werden.
Aber er selbst war nervös - und das ärgerte ihn, denn in dieser Stimmung unterliefen ihm Fehler, das wusste er.

Er und Irian befanden sich im dritten Jahr ihrer nahezu zeitgleich begonnenen Ausbildung beim Orden, und für heute stand Nahkampftraining in Gebäuden und Räumen auf dem Programm. Torben wusste, dass hinter der Tür eine reale Gefahr auf sie lauerte. Irgendeine gefährliche, eigens für die Ausbildung gefangene Kreatur, die es zu töten galt. Aber nicht aus diesem Grund war er nervös. Was auch immer hinter der Tür auf sie wartete, Irian und er würden damit fertig werden. Nein, das, was ihn nervös machte, war die Gruppe von Paladinen, die sie von den Laufstegen über ihnen aus beobachteten. Darunter auch ihre beiden Mentoren, Dietmar und Ettel. Ihnen genügte es keineswegs, wenn die Neophyten die Gefahr einfach nur ausschalteten. Man erwartete, dass sie taktisch fehlerfrei vorgingen. Laufwege, Tempo, Zielsuche - alles war von Bedeutung. Das war die eigentliche Herausforderung.

Sie hatten die Tür erreicht und nahmen zu beiden Seiten des Zugangs Aufstellung. Torben ließ den Bolter sinken und zog seine Boltpistole und das Kampfmesser, dessen Größe eher den Abmessungen eines Kurzschwertes gleichkamen. "Reiß dich zusammen!" mahnte er sich in Gedanken und zwang sich zur Ruhe. Ein kurzer Blick genügte den beiden Neophyten als Verständigung, dann betätigte Irian den Öffnungsmechanismus. Mit einem metallischen Quietschen glitt die Tür zur Seite und gab den Blick auf den dahinter liegenden Raum frei.
Torben hielt auf der Schwelle einen Moment inne, nach Zielen suchend, dann ging er hinein. Irian folgte ihm, ging in Position und sicherte Torbens Rücken. Über sich aus Richtung der Laufstege hörte er leises Raunen. Torben wusste, dass einer von ihnen beiden gerade einen Fehler gemacht hatte, aber ihm blieb keine Zeit, weiter darüber nachzudenken.
"Sicher. Tür rechts!" hörte er Irian hinter sich.
"Sicher." Der Raum war leer, Torben wandte sich um und folgte Irian, welcher sich bereits an dem Durchgang postiert hatte.
Kaum dass Torben ihn erreicht hatte, raunte Irian ein leises "Vorrücken!" und glitt ohne Hast in den Raum dahinter. Torben folgte ihm, brachte sich mit dem Rücken zu seinem Bruder in Position, als er ein lautes, guturales Brüllen hinter sich hörte. Irians Boltpistole donnerte, gefolgt von metallischem Klirren. Torben widerstand dem Drang, sich direkt umzuwenden, um seinem Bruder beizustehen, sondern suchte seinen Bereich nach weiteren Bedrohungen ab - und war eine Sekunde später dankbar für seine Disziplin, als eine gedrungene, bucklige Gestalt auf ihn zusprang, ebenfalls laut brüllend und eine wuchtige Keule schwingend. Torben feuerte, dann ließ er sein Kampfmesser nach vorne schnellen, als die Gestalt ihn erreicht hatte. Noch ehe er begriffen hatte, wer oder was sein Gegner war, hatte er diesen - einen Grot - mit mehreren Hieben niedergestreckt. Blitzschnell fuhr er herum, um Irian beizustehen, aber das war offensichtlich nicht mehr nötig. Natürlich nicht. Auch dessen Gegner lag in einer Blutlache, die rasch größer wurde.
"Sicher," keuchte sein Bruder und ließ Pistole und Kampfmesser sinken.

"Wo war dein Sicherungsbereich im ersten Raum? Rechts oder links?"
Torben antwortete nicht, er nickte lediglich beschämt. Natürlich, das war es gewesen. Er hatte die falsche Hälfte des Raumes gesichert. Irian hatte demnach sofort reagiert und den Fehler seines Bruders aufgefangen, aber das machte es für Torben nicht besser.
Vor ihm stand Dietmar und sah ihn wieder mit diesem ganz speziellen Blick an. Dem Du hast mich schwer enttäuscht-Blick.
Er schimpfte nicht. Er schrie nicht. Das tat er nie - Dietmar musste nicht laut werden, um sich Gehör zu verschaffen. Er sah Torben einfach nur an, und das genügte. Kein Tadel, keine Strafe, keine Züchtigung konnte Torben härter treffen als dieser Blick.
Der Neophyt musste sich zusammenreißen, um dem Blick seines Mentors nicht auszuweichen. Am liebsten hätte er sich selbst geohrfeigt.
"Das sind Grundlagen, Torben. Beim Imperator, wir reden hier nicht von irgendwelchen Feinheiten sondern von Grundlagen. Fehler dabei sind inakzeptabel."
"Ich verstehe. Es wird nicht mehr vorkommen."
"Das wäre gut. Für dich und für Irian. Ihr werdet heute beide nicht beim Abendmahl teilnehmen sondern stattdessen in der Kapelle beten."
"Irian auch? Aber er hat..."
"... keinen Fehler gemacht, ich weiß. Nur spielt das keine Rolle. Im Kampf gefährden deine Fehler nicht nur dich sondern auch deine Brüder. Damit ihr diese Lektion verinnerlicht, werdet ihr also beide bestraft für deinen Fehler."

2. Eintrag
Gerion

Sternzeit 118.999.M41, Luban II, südliche Ausläufer des Tolkmitgebirges

"Dort oben muss es sein." Der Wald vor ihnen hatte sich gelichtet und gab den Blick auf eine Anhöhe in einer halbe Meile Entfernung frei. Bruder Gerion, Champion des Imperators, konnte durch die Nebelfetzen schemenhaft die Umrisse einer Statue, umgeben von Stümpfen umgestürzter Tempelsäulen erkennen.
Gerion nahm sich nur einen kurzen Moment, die Umrisse des verfallenen Schreins andächtig zu betrachten. Eine von vielen, heiligen Stätten auf Luban, doch für die Black Templars von erheblicher Bedeutung, wenn Meinhards Nachforschungen stimmten. Dort oben hatte einer der Helden des Vinculus-Kreuzzuges, Curthan, seine letzte Ruhestätte gefunden - möglicherweise jedenfalls.

Die malerische Kulisse der zerklüfteten Tolkmit-Berge und die morgendliche Stille waren trügerisch. Servoschädel-Drohnen hatten, bevor sie abgeschossen worden waren, Bilder sich nähernder Ork-Verbände übertragen. Gerions Einschätzung nach mussten die Grünhäute bereits hinter der Anhöhe in Stellung gegangen sein.
Dennoch, für den Moment schien alles friedlich.

Sein Blick glitt zur Seite über die Schar seiner Brüder. Es fiel ihm schwer, seine Gedanken zu ordnen. Visionen seines eigenen Todes beschlichen ihn regelmäßig, seit er das schwarze Schwert und die Rüstung des Glaubens trug. Er hatte niemals mit jemandem darüber gesprochen - wozu auch? Er war der Champion des Kreuzzugs - irgendwann würde er auf dem Schlachtfeld fallen, soviel war gewiss. Vermutlich waren solche Visionen normal, ein Blick in die Zukunft auf das, was unvermeidbar war.
Heute allerdings war etwas anders als sonst. Die Visionen wirkten.... greifbar. Gerion fand kein besseres Wort dafür. Er sah nochmals in Richtung der Anhöhe und runzelte die Stirn.
Ist es also soweit? Bin ich vorbereitet?
Konnte man vorbereitet auf so etwas sein?

Das einzige, was ihn stets mit Sorge erfüllt hatte, war die Frage, ob sein Tod ruhmreich sein würde. Wie viele Brüder in der Geschichte des Ordens waren umgekommen, weil ihre Landungskapsel im Flak-Feuer getroffen worden war? Wie viele waren ohne Chance auf Gegenwehr in einem explodierenden Transportpanzer zerrissen worden?
Nein, nicht so.... Nicht so.


276 Jahre im Dienst des Ordens und des Imperators. Eine lange Zeit. Nicht viele lebten so lange, und noch weniger lebten so lange, ohne auch innerlich zu altern. Es war eine dieser Wahrheiten, die selten ausgesprochen wurden, und die doch jeder kannte. Man wurde nicht nur ruhiger, bedächtiger. Man wurde auch müde. Gerion hatte unzählige seiner Brüder fallen sehen, er hatte Dutzende jener, die ihm nahe gestanden hatten, zu Grabe getragen. Vielleicht war selbst ein Astartes noch zu sehr Mensch, um den Tod nicht irgendwann dafür zu verfluchen, dass er immer nur die anderen erwählt hatte, ihn selbst bislang aber verschont hatte.
Und nun also würde er ihn doch endlich erhören? Und war es Frevel, so wenig Bedauern darüber zu empfinden, dass sein Dienst heute wohlmöglich enden würde? Vielleicht.

"Gerion," riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Marquard, der Anführer der Schwertbrüder, war neben ihn getreten, ohne dass er es bemerkt hatte. Gerion brummte. Er wurde wirklich alt, wenn er einen Astartes in taktischer Cybot-Rüstung nicht mehr wahrnahm.
"Alles in Ordnung, Bruder?" Mehr als du ahnst, Marquard, schoss es Gerion durch den Kopf, aber er neigte lediglich sein Haupt und atmete tief durch. "Gewiss. Alles in Ordnung. Was sagt das Auspex?" Marquard blickte auf seinen Scanner. "Mehrere Signale hinter dem Hügel... Infanterie... Das hier könnten die Kampfläufer sein... Schwer zu sagen, die Signale werden durch die Geländebedingungen verzerrt."
Gerion nickte zufrieden. Marquards Angaben passten zu den Drohnen-Bildern. Er wechselte auf die Führungs-Kom-Frequenz. "Gerion an Kalman." "Ich höre." "Wir sind bei Planquadrat 14 in Stellung gegangen. Starke Ork-Aktivitäten in drei Meilen Entfernung südwestlich, noch kein Sichtkontakt. Die Drohnenbilder habt Ihr empfangen?" "Korrekt. Wird kein Spaziergang werden, Bruder Paladin." Kalman klang ernst, aber Gerion lächelte grimmig hinter seiner Helmmaske. "Das würde ich auch sehr bedauern." "Ich auch. Ihr seid soweit?" "Das sind wir, bereit zum Vormarsch." "Sendet in regelmäßigen Abständen Sonden aus, während ihr vorrückt. Ich will keine Überraschung erleben, wenn wir die Anhöhe erreicht haben." "Verstanden." "Und sagt Marquard und seiner schießwütigen Bande, sie sollen nach Möglichkeit nicht alles in Schutt und Asche legen. Das da oben ist eine heilige Stätte. Es wäre mir lieb, wenn sie sich auf Ziele mit grüner Haut beschränkten." Das gedämpfte Gelächter neben ihm kündete davon, dass Marquard und sein Trupp auf der Frequenz mitgehört hatten. Gerion grinste. Ja, heute war ein guter Tag. Ob es ihn nun erwischte oder nicht, es würde ein ruhmvoller Kampf werden.

3. Eintrag
Torben

Sternzeit 121.999.M41, Schlachtkreuzer Dorns Schwert

Leise trat Torben in das von spärlichem Kerzenlicht erleuchtete Quartier. Hinter ihm schloss sich mit einem Zischen die Tür. Bruder Paladin Kuno erhob sich und trat ihm entgegnen. Strenge, dunkelbraune Augen blitzten dem Neophyten aus einem Gesicht entgegen, das wie in Stein gemeißelt war. Torben fühlte sich in der Gegenwart des alten Paladins meist etwas unwohl, und so verhielt es sich auch in diesem Moment.
"Ihr wolltet mich sprechen, Meister Kuno?"
"Richtig. Komm näher."
Gehorsam kam Torben der Aufforderung nach und sah sein Gegenüber erwartungsvoll an.
"Ich nehme an, dass du auf der Suche nach deinem Mentor bist." Torben zwang sich, dem durchdringenden, forschenden Blick von Bruder Kuno standzuhalten, und nickte. "Jawohl, Herr."
"Nun, lass dir gesagt sein, dass du nicht weiter suchen brauchst. Bruder Dietmar bat mich gestern nach der Versammlung darum, seine Nachfolge anzutreten."
Verständnislos sah Torben den anderen an. "Ich... bin nicht sicher, ob ich..."
Kuno unterbrach ihn. "Doch, du verstehst ganz recht. Deinem Mentor wurde die Ehre zuteil, im Geiste Sigismunds die bevorstehende Mission als Champion des Imperators zu begleiten. Wie du weißt, ist es einem Auserwählten nicht mehr möglich, die Ausbildung seines Neophyten fortzuführen. Diese Aufgabe fällt nun mir zu."
In Torben arbeitete es fieberhaft, aber er schwieg. Erst als er Kunos wachsende Ungeduld bemerkte, antwortete er hastig. "Verstehe, Herr. Es ist mir eine Ehre."
Bruder Kuno nickte. "Gut. Ich möchte, dass du den Rest des Tages bei der Waffenwartung hilfst, ich selbst habe heute keine Aufgaben mehr für dich. Morgen um 0-600 treffen wir uns nach der Morgenandacht im alten Übungsraum."
"Verstanden."
"Das wäre dann alles."
Torben neigte respektvoll sein Haupt und wandte sich der Tür zu, zögerte jedoch. "Herr, verzeiht, aber wo finde ich Bruder Dietmar jetzt?"
Ungewohnt nachsichtig erwiderte Kuno: "Er hat die gestrige Nacht betend in der Kapelle zugebracht und wird dort bis heute Abend bleiben, so wie es Sitte ist. Du wirst ihn dabei nicht stören, aber danach kannst du ihn meinetwegen aufsuchen, wenn du es für nötig hälst, seine Zeit zu beanspruchen."
"Danke, Meister Kuno."


Tatsächlich war es Dietmar, der ihm zuvorkam und ihn zu sich rufen ließ. Als Torben die kleine Schiffskapelle betrat, waren sie alleine. Der Paladin kniete mit gesenktem Haupt vor dem Altar mit der vergoldeten Statue des Imperators. Er trug die Ordenstracht - das knielange, weiße Wams mit den Ordensinsignien, dazu einfache, schwarze Lederhosen. Waffen hatte er keine bei sich - es war üblich, dass ein neu erwählter Champion des Imperators seine Waffen und Rüstung erst dann empfing, wenn er innerlich dazu bereit war.
"Ich nehme an, Kuno hat bereits mit dir gesprochen." sagte Dietmar und richtete sich auf.
"Ja, Meister."
Dietmar wandte sich um und bedachte Torben mit einem langen, forschenden Blick. Er hatte äußerlich und - wie Torben fand - auch vom Wesen her wenig gemein mit dem Mann, den er für Torbens weitere Ausbildung vorgesehen hatte: Für einen Paladin noch recht jung, wirkte er mit seinen langen, schulterlangen braunen Haaren und seiner ruhigen, gelassenen Ausstrahlung neben dem grimmigen, kahlköpfigen und selbst für einen Astartes hünenhaften Kuno beinahe unscheinbar. Sicherlich waren beide streng im Umgang mit dem jungen Ordensnachwuchs, so auch Dietmar, aber er hatte eine völlig andere Art, das zu zeigen. Er musste nicht laut werden, um andere dazu zu bringen, auf ihn zu hören, und wenn er Tadel übte, tat er das stets sachlich.
Und nun glaubte Torben, fast so etwas wie Güte im Blick seines Mentors - seines ehemaligen Mentors - zu erkennen.
"Ich vermisse jegliche Anzeichen von Freude oder Stolz, die jeder andere an deiner Stelle empfände."
"Doch, doch... dass mein Mentor zum Champion des Imperators berufen wurde, ist natürlich..."
"Davon rede ich nicht, Torben," unterbrach ihn Dietmar ruhig. "Ich meine meinen Nachfolger. Kuno ist ein sehr erfahrener und sehr angesehener Bruder. Du solltest dich freuen, dass er dich für würdig erachtet hat, in seine Dienste zu treten."
"Sicher, ich betrachte es als große Ehre." Das tat Torben durchaus, allerdings konnte und wollte er keine Freude heucheln. Dietmar schien das zu bemerken, denn er sah den Neophyten einen Moment lang an, bevor er sachte sein Haupt schüttelte.
"Dennoch haderst du mit dieser Entwicklung. Warum?"
Torben schwieg, aber der Paladin ließ nicht locker. "Sprich offen, Bruder."
Unangenehm berührt sah Torben zu Boden. Die Anrede "Bruder" war ein Zeichen von Vertraulichkeit, also durfte er dieses Angebot nicht ausschlagen, wollte er Dietmar nicht beleidigen. Aber das, was ihm auf der Seele lag, würde ihm Schande bereiten. Nicht einmal der nachsichtige Dietmar würde Verständnis zeigen. Doch was blieb ihm anderes übrig, und so entgegnete er schließlich: "Ihr tragt die Pflicht und Bürde, die gefährlichsten Feinde im Zweikampf zu stellen. Das macht euch zum bevorzugten Ziel und euren baldigen Tod in der Schlacht wahrscheinlicher."
"Du.... sorgst dich?"
"Nein. Ich wäre nur einfach lieber an eurer Seite, wenn es soweit ist."

4. Eintrag
Torben


Sternzeit 127.999.M41, Luban II, Nordgrenze der Provinz Nemhan

"Es ist immerzu das gleiche," raunte Irian schlecht gelaunt und hantierte lustlos mit seiner Boltpistole. "Die Marschallsgarde kämpft an vorderster Front und wir... warten." "Sei still", zischte Torben und lugte vorsichtig in Richtung der Paladine. Diese schienen jedoch entweder nichts gehört zu haben oder aber dem störrischen Neophyten einfach keine Beachtung zu schenken. Stattdessen beobachteten sie aufmerksam das Geschehen auf dem Display, der flackernde, von Servoschädeln übertragene Bilder der Schlacht zeigte.
Torben schnaufte und schüttelte den Kopf. Sicher, sie alle konnten es nicht erwarten, sich in den Kampf zu stürzen, aber es war nun einmal üblich, dass besonders heftig umkämpfte Frontabschnitte oder strategisch bedeutsame Schlüsselpositionen durch die Marschallsgarde eingenommen wurden, damit nachrückende Einheiten sie halten konnten.
Und dieser Teil des Schlachtfelds war offensichtlich wichtig genug, dass Kastellan Kalman höchstpersönlich seine Garde ins Gefecht führte.
Es geziemte sich für einen Zögling des Ordens einfach nicht, Unmut zu äußern, erst recht nicht angesichts dieses Umstandes.

Auf dem Display wurde gerade die Übertragung der vordersten Stellung aufgeschaltet - dort, wo die Marschallsgarde eingesetzt war. Torben stockte angesichts dessen, was er sah, für einen Moment der Atem. Es war jedes Mal beeindruckend und beängstigend zugleich, die Garde in Aktion zu sehen. Die beiden Schwertbrüdertrupps rückten in dichter Formation auf den Feind zu, allesamt in taktischen Cybot-Rüstungen - vorne die Nahkämpfer mit Schwert, Schild und Hammer. Ihre Sturmschilde dienten dabei nicht nur ihnen selbst als Schutz sondern auch für die hinter ihnen marschierenden Brüder mit Fernkampfbewaffnung. Diese feuerten mit ihren Sturmkanonen und Sturmboltern unablässig auf den gegnerischen Panzerverband, während das gegnerische Abwehrfeuer nahezu wirkungslos auf die Energiefelder der Sturmschilde ihrer Kameraden einprasselte. Die wenigen Projektile, die ihren Weg an der schier undurchdringlichen Schildbarriere vorbei fanden, prallten an den schweren Rüstungen der Veteranen ab, ohne weiter Schaden anzurichten.
Einer der Transportpanzer der Abtrünnigen war bereits nur noch ein rauchendes Wrack, aus dem die Insassen ins Freie kletterten, wo sie durch den Boltgeschoss-Hagel der Schwertbrüder in Empfang genommen wurden. Daneben richteten zwei Vindicator-Belagerungspanzer der Abtrünnigen gerade ihre Geschütze auf die Terminatoren aus, würden aber, so vermutete Torben, zu spät das Feuer erwidern können, da die Gardisten nun fast auf Angriffsreichweite herangekommen waren.

Mitten unter den Brüdern sah Torben den Kastellan - und Dietmar, seinen einstigen Mentor und jetzigen Champion des Kreuzzugs, der, das Schwarze Schwert geschultert, hinter den klobigen, schwer gepanzerten Leibern der Gardisten ohne Hast auf den Gegner zuschritt, offensichtlich auf der Suche nach einem würdigen Feind, den er fordern konnte.

In diesem Moment ertönte Bruder Johanns Stimme über Funk. "Trupp Einsatzbereitschaft herstellen und aufsitzen." Neben ihm sprang Irian begeistert auf und eilte auf die Heckluke des Rhinos zu. Torben und Gunther folgten ihm und zwinkerten sich gegenseitig zu, dabei breit grinsend. Irian war einfach zu aufgeregt. Er würde später sicher wieder grässlicher Stimmung sein, denn es war äußerst unwahrscheinlich, dass er heute die Gelegenheit erhalten würde, sich auf den Feind zu stürzen. Marquards Leute würden wenig mehr als brennende Panzerwracks und verkohlte Leiber zurücklassen, und Trupp Johann würde somit nur eine gesäuberte Stellung einnehmen. Und halten. So war es bislang jedes Mal gewesen, wenn die Marschallsgarde in die Schlacht eingriff, und so würde es auch dieses Mal wieder sein.
Noch immer schmunzelnd erklomm Torben das Innere ihres Rhinos. Irian saß bereits, ungeduldig mit beiden Füßen wippend. Als er Torben bemerkte, verdüsterte sich die Miene des Blondschopfs. "Hör auf, so schwachsinnig zu grinsen!" "Wer, ich?" erwiderte Torben scheinheilig, ohne sich die Mühe zu machen, sein Grinsen zu verbergen. "Nein, du! Ich weiß genau, was du wieder denkst. Du wirst sehen, dass wir..." "Ruhe da hinten!" donnerte Kuno, und sofort schwiegen die beiden Neophyten schuldbewusst und starrten hochkonzentriert zu Boden. Neben ihnen gluckste Gunther leise vor sich hin.
"Es ist gleich so weit...," brummte Bruder Johann, der weiterhin auf die Übertragung blickte.
"Trupp Johann, nachrücken und die Anhöhe in Sektor vier einnehmen!" ertönte Kalmans Stimme über die Kommandofrequenz. "Sektor vier, verstanden."
Blinzelnd sah Torben auf. Sektor vier? Das war eine Stellung des Gegners auf ihrer linken Flanke. Diese war zwar starkem Artilleriefeuer ausgesetzt gewesen, aber niemand hatte den Bereich bislang eingenommen und gesäubert. Das bedeutete, dass sie möglicherweise doch noch auf Widerstand stoßen würden.
Neben sich hörte er ein zufriedenes Schnauben.
Johann klopfte einmal gegen die Innenwand des Rhinos, um dem Fahrer ein Signal zu geben. Rumpelnd setzte sich der Transportpanzer in Bewegung während Simon und Ettel die Dachluke öffneten und ihre Bolter in Anschlag brachten. Es dauerte nicht lange, bis beide zu feuern begannen. Und fast zeitgleich ertönte das metallische Plonk-Plonk, als Schüsse von der Panzerung des Rhinos abprallten und explodierten. Weitere Schüsse, die ihr Ziel verfehlten, zischten über die geöffnete Dachluke hinweg, dünne, weiße Kondensstreifen hinterlassend. Boltgeschosse. "Status?" Johann sah nach oben in Richtung der beiden Paladine. "Ziele in Servorüstung, etwa ein Dutzend, 1 Uhr," antwortete Simon, während er damit fortfuhr, einzelne, gezielte Schüsse abzugeben. "Noch 500 Fuß. Leichte Bewaffnung," ergänzte Ettel die Meldung, ebenfalls unablässig feuernd. Leichte Bewaffnung - also nichts, was ihrem Panzer gefährlich werden konnte. Immerhin.
"Noch 300 Fuß!" Ein lauter Knall ertönte, und Ettel sackte wie eine Marionette, der man die Fäden durchtrennt hatte, zu Boden. Irian beugte sich mit einem Schrei des Entsetzens über seinen Mentor, doch dieser rappelte sich bereits wieder fluchend auf. In seiner linken Schulterplatte gähnte ein dunkler Krater, aus dem es rötlich zu tropfen begann.
Johann sah nur kurz zur Seite zu seinem verletzten Bruder. "Wird's gehen?" "Natürlich, verdammt," ächzte Ettel schlecht gelaunt. Sein linker Arm baumelte nutzlos an seiner Seite, aber er würde kämpfen können. Johann nickte, dann sah er nach oben. "Luke schließen, wir sind gleich da." Simon gehorchte, zog den Kopf ein und schloss die Dachluke über sich.
"Noch 100 Fuß... 80...," meldete der Fahrer des Rhinos über Funk.
"Simon, Ettel, Irian, ihr sitzt links ab, der Rest mit mir über die Heckluke!" Johann musste mittlerweile schreien, um das Plonk-Plonk der einschlagenden Boltgeschosse zu übertönen.
"40..."
"Halt! Absitzen!" Mit einem harten Ruck, der Torben fast von der Sitzbank riss, kam der Panzer zum stehen. Die Heckluke öffnete sich und donnerte zu Boden. Johann war der erste, der absaß und mit dem Bolter im Anschlag an der Seite des Rhinos vorbei in Richtung des Gegners visierte. Eine Boltsalve zwang in zurück in die Deckung des Panzers. "Granate!" brüllte irgendwer über Funk - Torben glaubte, Simons Stimme zu erkennen. Unmittelbar darauf ertönte ein lauter Knall, der das anhaltende Donnern der gegnerischen Bolter für einen Moment zum verstummen brachte. "Jetzt!" rief Johann und glitt zügig aus der Deckung des Rhinos. Die anderen folgten ihm. Das anhaltende Sperrfeuer ihrer Bolter zwang den Feind für Sekunden, in Deckung zu bleiben - Zeit genug, die Stellung zu stürmen. Torben blieb in Kunos Rücken, so wie es sein Mentor ihn gelehrt hatte. Ein verirrtes Boltprojektil, und es wäre vorbei mit seinem Neophyten-Dasein.
Doch der Gegner kam nicht mehr dazu, zu feuern. Sie hatten die Stellung - einen gewaltigen Bombenkrater - binnen weniger Herzschläge erreicht und sprangen hinein.
Torben konnte vor sich die massiven Gestalten mehrerer Renegaten erkennen, die sich gerade aufrichteten und ihre Pistolen und Kampfmesser zogen. Rote Rüstungen, silberne Verzierungen, Dämonenfratzen.... Word Bearers. Die meisten von ihnen waren übel zugerichtet und schienen während des vorangegangenen, stundenlangen Gefechts bereits mehrfach verwundet worden zu sein, wie unzählige notdürftige Verbände und der Zustand ihrer Rüstungen verriet. Unter gewöhnlichen Umständen gefährliche Gegner, doch derart geschwächt nun klar unterlegen.
Neben Torben ertönte ein Fauchen, und drei der Abtrünnigen gingen in Flammen auf. Offensichtlich hatte Bruder Lothar seinen Bolter gegen einen Flammenwerfer eingetauscht. Das hielt die Getroffenen indes nicht davon ab, sich, wenngleich lichterloh brennend, auf die Black Templars zu stürzen.
Ein erbarmungsloses Hauen und Stechen entbrannte. Torben sprang an Gunthers Seite, der verbissen die Hiebe eines der Renegaten parierte. Er sah eine Lücke zwischen Helm und Brustpanzer und stieß zu - doch der Riese war viel zu schnell für ihn und riss Torben mit einem fürchterlichen Tritt von den Füßen, noch ehe er den Stoß mit seinem Kurzschwert ausführen konnte. Es war Irian, der sie rettete, als er den Word Bearer aus nächster Nähe mit einer Salve seiner Boltpistole zum taumeln brachte, ehe Gunther sein Kampfmesser in eine der Augenlinsen rammte.
"Gut gemacht!"
Torben blieb keine Zeit, sich über das Lob zu freuen, von wem auch immer es kam. Er rappelte sich auf und eilte an Kunos Seite. Sein Mentor focht gerade mit einer lebendigen Fackel - einer der Abtrünnigen, der durch Lothar getroffen worden war, schlug wie rasend auf den Black Templar ein. Schemenhaft sah Torben eine Gestalt in weißer Robe zu Füßen des brennenden Word Bearers. Ettel? Beim Imperator...
Torben visierte und zog den Abzug seiner Boltpistole durch. Der Verräter ging, noch immer in Raserei, brüllend zu Boden. Offensichtlich bot das von brennendem Prometheum versengte Ceramit keinen Schutz mehr. Kuno spaltete den Schädel des Abtrünnigen mit einem Hieb seines Kettenschwerts und eilte an Johanns Seite, der mit Energieaxt und Schwert wild um sich schlug und gleich vier Gegner beschäftigte, aber schon aus zahlreichen Rissen in seiner Servorrüstung blutete.
"Der gehört mir." Einer der Renegaten, offensichtlich der Anführer, näherte sich dem schwer verwundeten Paladin und aktivierte mit einem knistern seine klauenbewehrte Energiefaust. Johanns Widersacher hielten inne und traten zurück, den Paladin jedoch nicht aus den Augen lassend.
"Ich schlage vor, ihr nehmt mit mir Vorlieb, Verräter." Torbens Herz machte einen Satz, als er Dietmars ruhige Stimme erkannte. Wie aus dem Nichts aufgetaucht, stand der neu gekürte Champion des Imperators am Rand des Kraters. Der Word Bearer wandte sich um. Fast schien es, als zögere er. Dann jedoch nickte er. Sein durch die Einflüsse des Chaos verunstaltetes Gesicht glich mehr der Fratze eines Dämonen als dem Antlitz eines Menschen. Für einen Moment kam das Gefecht zum erliegen und alle wandten sich den beiden Duellanten zu.
Erst jetzt fiel Torben auf, wie still es geworden war. Die Schlacht war offensichtlich bereits vorbei. Lediglich das Knistern der Flammen, die an den Leibern der in Brand gesetzten und mittlerweile getöteten Verräter leckten, war zu vernehmen.
Dietmar lief auf seinen Gegner zu. Als dieser seine Pistole hob, eine Plasmawaffe, glitt er blitzschnell zur Seite, und der Schuss ging ins Leere. Der Word Bearer hob seine Energiefaust zum Schlag, aber er war zu langsam. Die letzten Meter überbrückte Dietmar rennend, dann sprang er und stieß im selben Moment mit seinem Schwert zu. Der ungleiche Kampf war vorbei, bevor Dietmars gepanzerte Stiefel wieder den Boden berührten.
"Tötet sie!"



"Siehst du, ich hab's dir doch gleich gesagt." Irian machte sich gar nicht erst die Mühe, den Triumph in seiner Stimme zu unterdrücken, während er sein blutbesudeltes Kampfmesser säuberte. Er war regelrecht euphorisch. Nicht nur, dass er seinen Kampf bekommen hatte. Nein, zudem hatten sie nicht einen Gefallenen zu beklagen, während der Feind erhebliche Verluste erlitten und sich zurück gezogen hatte. Selbst Ettel und Johann, die beide mehr oder weniger schwer verwundet worden waren, würden durchkommen und in den kommenden Tagen wieder einsatzfähig sein.
Torben nickte und lächelte schwach. "Ja. Das hast du." Eigentlich hatte Irian das nicht sondern laut gejammert, aber Torben verspürte gerade wenig Lust, sich auf eine Diskussion mit seinem hitzköpfigen Bruder einzulassen. Dieser grinste, sichtlich zufrieden, und eilte in Richtung der anderen, die damit beschäftigt waren, einen Scheiterhaufen für die gefallenen Renegaten aufzurichten.
Torbens Blick fiel auf einen der Abtrünnigen, der etwas abseits außerhalb des Kraters lag. Einer Eingebung folgend trat er auf den Gefallenen zu. Dessen Brustpanzer war aufgeplatzt wie eine überreife Frucht, und der linke Arm war nicht mehr als ein Fetzen Fleisch. Doch der Mann schien trotz seiner scheußlichen Wunden noch zu leben. "Komm her, Junge." Torben blinzelte ungläubig.
"Nun mach schon... ich... kann dir nichts mehr tun." Zögernd trat Torben langsam an die Seite des Sterbenden und musterte den Verräter misstrauisch.
"Hilf... hilf mir, den Helm abzunehmen, Junge."
"Ich bin kein Junge," raunte Torben und ging in die Hocke. Beiläufig registrierte er, dass der Verräter eine recht moderne Rüstung vom Typ MK7 trug, wenn auch durch die Zeichen des Chaos entstellt.
Mit ein paar geübten, schnellen Griffen hatte er den Helm aus der Halterung gelockert und zog ihn ab. Scharf sog er die Luft ein und trat zurück. Das Gesicht des Mannes war... menschlich. Ihm fehlten jegliche Anzeichen dämonischen Befalls. Eingerahmt von schulterlangen, pechschwarzen Haaren war es beinahe schön, wenn man von der unnatürlichen Blässe absah, die davon kündete, dass die beiden Herzen des abtrünnigen Astartes nur noch schwach schlugen.
Der Mann schien seine Gedanken zu erraten und lachte spöttisch. "Was hast du denn erwartet?" Ächzend versuchte er, sich aufzurichten, sank dann aber wieder zurück. "Hörner, Fangzähne, Pestbeulen?"
"Ihr dient erst seit kurzem der Gegenseite."
"Ach, ist das so..." Der Mann röchelte und tastete über die Kraterlandschaft, die einmal sein Brustkorb gewesen war, als wolle er sich vergewissern, dass es wirklich so schlecht um ihn bestellt war.
"Länger jedenfalls als du dem Imperator folgst, Junge." Torben vermied es, dem Renegaten in die Augen zu blicken. Er war wie gelähmt.
"Gib mir etwas Wasser."
"Wa... warum sollte ich das tun..."
"Warum nicht. Selbst ein Black Templar kennt so etwas wie Anstand."
"Was wisst Ihr schon von Anstand", murmelte Torben und griff an seinen Gürtel. Thron von Terra, was mache ich hier...
"Es gab eine Zeit, da ich recht viel darauf gegeben hab und der Meinung war, viel darüber zu wissen. Irgendwann allerdings... sieht man die Dinge etwas anders, wenn man erst einmal... festgestellt hat, was des Imperators Weg bedeutet."
Torben schwieg und öffnete seine Feldflasche. Vorsichtig träufelte er ein paar Tropfen auf die Lippen des Mannes.
"Ahh... ich habe fast vergessen, wie gut gewöhnliches Wasser schmeckt." Der Mann ließ den Kopf wieder sinken. "Danke." Stirb endlich.
"Du bist anders als die meisten von uns. .... Von euch."
Nun erwiderte Torben doch den Blick des anderen. Er war nicht einmal sonderlich überrascht, als er so etwas wie Mitleid in den blassen Augen erkannte.
"Dir wird es wie mir gehen. Irgendwann werden auch dir Zweifel kommen."
"Niemals."
"Ach nein? Warum sehe ich dann gerade welche in deinen Augen?"
"Lasst ihn zufrieden." Torben fuhr erschrocken herum. Dietmar war neben ihn getreten, ohne dass er es bemerkt hatte. "Ihr verschwendet eure letzten Worte, Ketzer."
Der sterbende Renegat lächelte, ohne den Champion des Imperators anzusehen. "Wenn es so weit ist, denk an meine Worte, Kleiner. Und nun bring es zu Ende. So gerne ich unsere Unterhaltung fortführen würde, aber ich bin es leid, dabei vor mich hinzusiechen. Und ich schätze, die Chancen, dass sich einer eurer Apothecarii meiner annimmt, stehen eher schlecht. Also gewähre mir die Gnade deines Imperators."
Torben runzelte die Stirn. Es kam ihm wie Frevel vor, solch einer Aufforderung Folge zu leisten. Sein neuer Mentor Kuno würde sicherlich dafür plädieren, den Mann bei noch lebendigem Leib auf dem Scheiterhaufen neben seinen toten Kameraden zu verbrennen. Durch die Qual des Flammentodes, so eine im Imperium und auch in Torbens Orden weit verbreitete Ansicht, würde eine vom Chaos verdorbene Seele gereinigt werden.
"Tu es," meinte Dietmar neben ihm leise. "Auch einem Feind wie diesem darf man Gnade gewähren."
Der Renegat sah überrascht zur Seite und musterte Dietmar. Dieser entgegnete seinen Blick kühl, ohne jegliche Regung.
Torben ergriff sein Kampfmesser. "Seid ihr bereit?" fragte er, betont förmlich.
Der Renegat sah noch immer zu Dietmar. Es dauerte einen Moment, bis er seinen Blick wieder Torben zuwandte, tief durchatmete und nickte. Torben schlug hart zu.
 
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Dante77

Blisterschnorrer
16 Juli 2009
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Galerie Teil I
Black Templars

HQ

Bruder Kalman, Kastellan von Thorn
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Bruder Kalman war bis 999.M41 Mitglied der Marschallsgarde von Ordensmeister Helbrecht, bevor er zum Kastellan von Thorn ernannt wurde.
Für einen ehemaligen Schwertbruder aus dem Gefolge Helbrechts ist sein Werdegang ungewöhnlich: Die meiste Zeit diente Kalman als Kommandeur einer Predator-Schwadron, u.a. im Decatles-System während der Invasion durch Waagh! Gritzmott. Aus dieser Zeit rührt auch seine enge Freundschaft zum Orden der Crimson Fists, die damals an der Seite der Black Templars kämpften.
Noch heute greift Kalman bevorzugt auf gepanzerte Verbände, bzw. mechanisierte Infanterie zurück. Allerdings scheut sich der alte Haudegen keineswegs, sich selbst an der Seite seiner Garde ins dichteste Getümmel zu stürzen.

Bruder Meinhard, Reclusiarch
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Meinhard diente trotz seines geringen Alters bereits auf einer Vielzahl von Kreuzzügen als Ordenspriester und genießt einen tadellosen Ruf innerhalb des Ordens. Selbst für einen Priester ist Meinhard äußerst belesen und ständig darum bemüht, sein Wissen um die Geschichte des Imperiums, insbesondere aber um die Geschichte des Ordens zu mehren.

Dietmar, Champion des Imperators
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Dietmar ist für einen Paladin noch recht jung, und seine Berufung zum Champion des Imperators 999.M41 kam für viele seiner Kameraden überraschend, wurde jedoch gleichwohl akzeptiert.
Als ehemaliger Angehöriger der Kampfgruppe Johann begibt er sich nach wie vor am liebsten an deren Seite in den Kampf.

Ehrengarde
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Marquard, Anführer der Schwertbrüder, und Harad, der Träger des Kreuzzugbanners. Beide sind mit Ehrenklingen ausgerüstet.

Das Banner des Kalman-Kreuzzuges wurde 062.999.M41 fertiggestellt, also rund zwei Monate nach Beginn des Kreuzzuges. Entworfen und gefertigt wurde es durch den cadianischen Künstler Laericius, dessen Werkstatt auf die Herstellung von Fahnen, Banner und Feldzeichen für Militärs spezialisiert ist.
Kalman entschied sich, das Motiv des Banners an das des Vinculus-Kreuzzuges anzulehnen. So zeigt es ebenfalls den erschlagenen Blutdämonen. Darüber ist das Wappen Kalmans zu sehen, das als einheitliche Heraldik durch die Kreuzzugstruppen geführt wird.

Das Feldzeichen auf der Bannerstange wurde 134.999.M41 hinzugefügt und zeigt den Schädel des Unbekannten Kreuzfahrers sowie die Fragmente des Schwertes Ekkesax. Kalman gab nachträglich den Auftrag für das Feldzeichen einer lubanischen Klosterschmiede, nachdem das Schwert bei Gefechten gegen Orks in Alytien geborgen worden war.

Derzeit wird das Banner durch Bruder Harad geführt, hier zu sehen neben Marquard, dem Anführer der Schwertbrüder. Harad kämpfte bereits während der Invasion durch Waagh! Gritzmott an Kalmans Seite und gehört zu dessen engsten Vertrauten, weshalb ihm auch die Ehre zuteil wurde, das Kreuzzugsbanner in die Schlacht zu tragen.
Standard

Kampfgruppe Johann
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Die Paladine des Trupps Johann: Ettel, Lothar, Johann, Kuno, Simon

Eine der Kampfgruppen des Kreuzzuges, die seit ihrer Gründung während der Säuberung der Thetus-Makropole von Paladin Bruder Johann geführt wird. Seitdem kam es immer wieder zu Verlusten und Neuzugängen, so dass von den ursprünglichen Mitgliedern nur Johann selbst sowie die Paladine Ettel und Lothar übrig geblieben sind.
Zuletzt musste der jetzige Champion des Kreuzzuges, Bruder Dietmar, den Trupp verlassen, auch wenn er natürlich so oft wie möglich seine ehemalige Einheit begleitet.
Neben insgesamt 5 Paladinbrüdern sind aktuell drei Neophyten dem Trupp fest zugeordnet.

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Irian, Gunther und Torben, Neophyten

Das Gespann wurde vor mittlerweile 8 Jahren auf Luban durch den Kampftrupp Johann rekrutiert. Um Loyalitätskonflikten vorzubeugen, werden neue Rekruten des Ordens grundsätzlich heimatfern ausgebildet, und so verhielt es sich auch bei den dreien, die ihre Heimatwelt seitdem nicht mehr gesehen haben.
Im Verlauf der Ausbildung wurden aus den Halbwüchsigen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, nicht nur Kameraden sondern auch gute Freunde.

Gunther ist der Bastard-Sohn eines imperialen Predigers der Ekklesiarchie und in jeder Hinsicht ein Unikat: Trotz seiner zweifelhaften Herkunft ist er von unbeschwerter, fröhlicher, zuweilen auch übermütiger Natur, die er sich auch über die harte Ausbildung hinaus bewahrt hat.
Ebenfalls erhalten geblieben ist ihm sein stattlicher Bauch, eine Folge seiner ausgeprägten Vorliebe für gutes Essen. Warum seine biologischen Implantate an seiner Leibesfülle nichts ändern konnten, ist den an seiner Initiation beteiligten Apothecarii bis heute ein Rätsel.
Dass er überhaupt rekrutiert wurde, verdankt er der Fürsprache seines heutigen Mentors, Bruder Johann, der in dem dicklichen Jungen die außergewöhnlichen, körperlichen und mentalen Fähigkeiten erkannte.
Johanns Einschätzung erwies sich in jeder Hinsicht als zutreffend: Auch wenn Gunther mit Ausbildungsinhalten, die Beweglichkeit vorraussetzen, gelegentlich seine Schwierigkeiten hat, übertrifft er doch jeden seiner Kameraden an Kraft und Geschick im Umgang mit der Waffe.
Manchem fanatischen Ordensbruder ist der immer zu Späßen aufgelegte Gunther ein Dorn im Auge. Unter denen, die ihn näher kennen, ist er jedoch beliebt und respektiert.

Torben wiederum stellt mit seiner ruhigen und nachdenklichen Art in vielerlei Hinsicht einen Gegensatz zu Gunther dar. Als Sohn einer wohlhabenden Familie des lubanischen Patriziats verfügt er über einen wachen Verstand und ein ausgeprägtes, taktisches Gespür, wie sich früh während der Ausbildung herausstellte.
Nachdem sein ursprünglicher Mentor Dietmar zum Champion des Kreuzzuges berufen wurde und Torbens Ausbildung nicht mehr fortführen konnte, wurde der junge Neophyt in die Obhut von Bruder Kuno gegeben.

Irian schließlich, der aus einfachen, bäuerlichen Verhältnissen stammt, verkörpert im Grunde das typische Erscheinungsbild und Wesen eines Black Templars: Von Kindheit an tief religiös erzogen, tollkühn und von aufbrausendem, wildem Temperament, entspricht er in allen Belangen dem, was man sich unter einem zukünftigen Paladin des Ordens vorstellt.
Sein Mentor heißt Ettel.

Fernkampftrupp 1
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Fernkampftrupp 2
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Elite

Senex Antiquus Gerion, Cybot
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Bruder Gerion hatte über einen langen Zeitraum den Rang eines Champions des Imperators inne, bevor er Anfang 999.M41 durch einen Waaghboss erschlagen wurde. Seine sterblichen Überreste wurden durch die Techmarines des Kalman-Kreuzzugs in den Sarcophagus eines Cybots eingeschlossen, in dem er seitdem ruht und auf seine Erweckung wartet.

Schwertbrüder
(Fernkampfterminatoren, Sturmterminatoren, Expugnatorgarde)
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Angehörige der Marschallsgarde in taktischer Cybotrüstung (mittig: Bruder Marquard, Anführer der Garde)

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Die Marschallsgarde mit Nahkampfausrüstung

Die Marschallsgarde des Kalman-Kreuzzuges wird derzeit von Bruder Marquard geführt, einem Veteranen des Vinculus-Kreuzzugs.
Marquard diente, bevor er zum Schwertbruder befördert wurde, in den Jahren 883.M41 bis 949.M41 bei der Deathwatch und nahm deshalb als einer der wenigen Black Templar auch am Zweiten Krieg um Armageddon teil als Angehöriger eines Exterminatorteams.
Aus diesem Grund waren Marquard und seine Leute ursprünglich für den erneuten Einsatz auf Armageddon vorgesehen.
Erst als das Ausmaß der Bedrohungen, mit denen sich die Verbände des Kalman-Kreuzzuges konfrontiert sahen, bekannt wurde, wurden die Schwertbrüder abkommandiert und Kalman unterstellt.
Marquards Schwertbrüder sind vor allem auf den Einsatz in taktischen Cybot-Rüstungen spezialisiert und treten weitaus seltener in Servorüstungen auf dem Schlachtfeld an.

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Die Schwertbrüder in Servorüstung

Unterstützung

Donnerfeuer-Salvenkanone
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Dante77

Blisterschnorrer
16 Juli 2009
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Black Templars Terminatoren Step by Step
Das folgende Tutorial soll schrittweise die Bemalung eines Black Templars Terminator Trupps für den Spieltisch zeigen. Das Ziel dabei ist, mit möglichst einfachen Techniken und möglichst geringem Zeitansatz ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Zusammenbau
Hier wird der Zusammenbau des Trupps ausschnittweise geschildert. Es fehlt noch an Bildmaterial, wird aber nachgeholt.
Grundierung

Der Trupp wird komplett mit der Zwei-Komponenten-Grundierung vorbereitet. Wer sich damit nicht auskennt, sollte vorher unbedingt dieses Tutorial hier lesen. Bilder spare ich mir deshalb, es geht direkt weiter mit den...

Grundfarben
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Die größeren Flächen erhalten alle eine erste Farbschicht, in der folgenden Reihenfolge

Rüstung (ausgenommen Schulterpanzer): Deckendes Gemisch (also nur gering verdünnt) aus Chaos Black und Badab Black.

Roben, Schädel, Siegel: Stark verdünnte Schicht aus Codex Grey und wenig Snakebite Leather. Es darf wirklich nur wenig Snakebite sein, da die Robe sonst zu gelb aussieht. Die Deckkraft sollte mäßig sein. Beim Farbauftrag kann man jetzt schon versuchen, den Pinsel so zu führen, dass sich die Farbe vor allem in den Vertiefungen sammelt. Ist ein "kann", kein "muss" - es erleichtert nur die spätere Abschattierung.

Schulterpanzer: Leicht verdünnte Schicht aus Fortress Grey und einem Tröpfchen Bestial Brown. Auch hier gilt: Ganz wenig braun, der Farbton soll insgesamt grau wirken.

Gold: Die Flächen müssen noch weiß von der Grundierung sein. Wenn sie versehentlich übermalt worden sind, sollten sie vor der eigentlichen Bemalung noch einmal vorsichtig weiß bemalt, bzw. gebürstet werden.
Das Gold ist ein leicht verdünntes Gemisch aus Burnished Gold, Mithril Silver, einem Tröpfchen Dark Angels Green und etwas Snakebite Leather. Das Snakebite dient dazu, den Goldton zurückzuholen, wenn zu viel silber oder gar zu viel grün in der Farbe sind.
Dieser Goldton wird dann halbwegs deckend auf die Flächen aufgetragen.
Anschließend werden die Vertiefungen mit einem Gemisch aus Boltgun Metal und etwas Snakebite Leather getuscht.

Silber: Gemisch aus Boltgun Metal und etwas Graveyard Earth. Anschließend wird alles mit Badab Black getuscht.

Braun (Gürtel, Taschen, Schwertgriffe): Die Flächen werden mit verdünntem Dark Flesh getuscht.

Akzente:
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Die ersten Akzente werden überwiegend durch Trockenbürsten aufgetragen. Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl - man sollte behutsam beginnen und den Druck nach und nach verstärken.

Gold: Leicht verdünnte Mischung aus Mithril Silver, Skull White und etwas Burnished Gold. Da, wo es sich anbietet, kann die Mischung durch bürsten aufgetragen werden, bei kleineren Details sollte man vorsichtiger sein und die Farbe normal auftragen.

Rüstung: Leicht verdünnte Mischung aus Codex Grey und Graveyard Earth. Diese wird durch Trockenbürsten aufgetragen, und zwar so, dass Highlights und sämtliche Kanten hervorgehoben werden.

Roben, Siegel, etc.: Trockenbürsten mit leicht verdünntem Bleached Bone.

Schulterpanzer: Trockenbürsten mit leicht verdünntem Skull White.

Braun: Trockenbürsten mit leicht verdünntem Bleached Bone.


Der Ausflug ins Speedpainting ist hiermit auch schon wieder fast vorbei - es geht weiter mit verdünnten Farben.

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Rüstung: Das Gemisch aus Codex Grey und Graveyard Earth wird nun mit mehr Wasser verdünnt. Damit werden Akzente dort, wo es nötig ist, nachbearbeitet.
Anschließend werden die wichtigsten Akzente mit verdünntem Bleached Bone hervorgehoben. Die Kanten, welche durch eine fiktive, über der Miniatur befindlichen Lichtquelle angestrahlt würden, werden mit der gleichen Farbe trockengebürstet.

Roben, Siegel, etc.: Alle Akzente werden mit verdünntem Bleached Bone nachbearbeitet. Die wichtigsten Akzente werden mit verdünntem Skull White betont. Sieht man auf dem Bild leider nicht so gut.

Gold: Die Farbübergänge werden mit dem Grundgoldton ausgesoftet, welcher zu diesem Zweck zusätzlich etwas verünnt wird. Wer Zeit sparen möchte (so wie ich ;)) hält sich hier nicht mit jedem Kinkerlitzchen auf sondern beschränkt sich auf die auffälligsten Stellen.

Silber: Da ich die ersten Akzente vergessen habe, werden diese nun nachgeholt: Mithril Silver mit Space Wolves Grey. Wo es sich anbietet, wird dieses durch Bürsten aufgetragen, ansonsten leicht verdünnt mit einem normalen Pinsel.

Schulterpanzer: Abschattieren mit einem verdünnten Gemisch aus Codex Grey und einem Tröpfchen Bestial Brown.

Rot (Siegel): Die Wachsteile der Siegel sowie weitere Details, die rot werden sollen, werden mit verdünntem Scab Red getuscht.
Aussoften, abschattieren
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Ich habe an dieser Stelle die Kerle auf die Bases geklebt, sowie die noch fehlenden Teile angebracht. Eher aus Ungeduld, denn aus Notwendigkeit. Im Grunde macht man es sich einfacher, wenn man damit noch wartet, aber ich musste ein Testspiel mit den Terminatoren veranstalten. ;)

Rüstung: Die Farbübergänge werden vorsichtig mit einem verdünnten Gemisch aus Adeptus Battlegrey, Graveyard Earth, wenig Chaos Black und etwas Badab Black ausgesoftet. Pinsel gut abstreifen!

Roben, Schädel, Siegel: Die Schatten werden mit einem stark verdünnten Gemisch aus Adeptus Battlegrey und wenig Snakebite Leather hervorgehoben. Hierbei sollte man sich auf die tiefsten Stellen beschränken.

Schulterpanzer: Abschattieren mit einem verdünnten Gemisch aus Adeptus Battlegrey und einem Tröpfchen Bestial Brown

Gold: Abschattierung mit einem verdünnten Gemisch aus Boltgun Metal, Chaos Black und Snakebite.

Silber: Abschattierung mit einem verdünnten Gemisch aus Boltgun Metal, Chaos Black und Graveyard Earth.

Augenlinsen: Die Linsen sowie die angrenzenden Kanten werden zunächst mit Elf Flesh bemalt. Das Zentrum jeder Linse wird anschließend mit Skull White hervorgehoben.


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.

Rüstung: Die Farbübergänge werden weiter ins schwarze ausgesoftet und zwar mit einem verdünnten Gemisch aus Chaos Black, Badab Black und wenig Graveyard.

Roben, Siegel, etc.: Die Übergänge werden mit einem verdünnten Gemisch aus Codex Grey, Bleached Bone und wenig Snakebite Leather ausgesoftet.

Gold und Silber: Die Fugen und dunkelsten Stellen werden mit reinem Badab Black nachschattiert.

Schulterpanzer: Das Gemisch aus Schritt 1 (Fortress Grey/Bestial Brown), die Grundfarbe, wird verdünnt und zum aussoften verwendet.

Braun: Abschattieren mit einem Gemisch aus Dark Flesh und Chaos Black.

Rot (Siegel): Die Wachsteile der Siegel sowie weitere Details, die rot werden sollen, werden mit verdünntem Scab Red und wenig Chaos Black weiter abgedunkelt.

Augenlinsen: Die Linsen sowie die angrenzenden Kanten werden mit einer Lasur aus Blood Angels Red eingefärbt, anschließend folgt eine zweite Lasur aus Scab Red. Zentrum der Linsen aussparen dabei.


Hinweis: Ich habe mich noch nicht ans Schwert des Sergeants gesetzt, da ich diesem besondere Aufmerksamkeit widmen werde. Es wird zwar mit ähnlichen Farben wie die übrigen Metallteile bemalt, erfordert aber meiner Meinung nach weitaus mehr Sorgfalt, da es ein Blickfang an der Miniatur darstellt. Ähnlich verhält es sich mit weiteren Details, die ich mir erst im Nachgang vorknöpfen werde.
Feintuning, Battledamage
Rüstung: Mit einem Blisterschwamm wird vorsichtig an vereinzelten Stellen Chaos Black, gemischt mit wenig Scorched Brown aufgetragen. Hier und da wird mit einem Pinsel nachgeholfen. Mit einem spitzen weißen Buntstift werden sodann vereinzelt dünne, weiße Kratzer auf die Rüstung gemalt sowie einige größere der Blisterschwammkratzer "akzentuiert" - das heißt, man zeichnet den unteren Rand vorsichtig damit nach.

Schulterpanzer: Das gleiche, jedoch wird etwas mehr Scorched Brown reingemischt und stärker verdünnt. Folglich muss der Schwamm vor dem Farbauftrag gut abgetupft werden. Auch hier werden ausgewählte Kratzer mit dem weißen Buntstift nachakzentuiert.

Gold und Silber: Lasur mit verdünntem Tamiya Smoke X19, wobei die dunkelsten Stellen und Fugen ausgespart werden.

Details: Zuletzt habe ich mir die Details vorgenommen - also verschiedene Verzierungen, die ich übersehen habe, oder das Rückenbanner des Sergeants. Hier muss man wirklich nicht jede Kleinigkeit blenden, abschattieren und akzentuieren - sieht nachher sowieso kein Mensch auf dem Spieltisch. ;) Ein verdünnter Farbauftrag reicht hier oft aus.
Bei der Schrift auf den Pergamentsiegeln habe ich es mir dieses Mal etwas leichter gemacht und sie mit einem schwarzen Buntstift aufgemalt. Ist meiner Meinung nach leichter als mit einem Pinsel.

Pigmente: Mit einem dünnen Pinsel Pigmente kommen auf die Miniatur. Weniger ist hier mehr, also nicht übertreiben. Hoffe, aus dem Bild geht hervor, wo ich sie hinge...dingst... :)D - mir fällt grad kein geeignetes Verb ein) habe.

Blacklining: Teilweise habe ich das Blacklining aus Faulheit auch mit dem schwarzen Buntstift vorgenommen - funktioniert ganz gut, aber mit dem Pinsel ist man natürlich besser beraten.

Bases: Die Bases wurden noch mit Grasbüscheln der Firma miniNatur verschönert.

Und so sieht das Resultat dann aus:

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Fazit/Anmerkungen:

Es wäre natürlich übertrieben, zu behaupten, dass dieses Tutorial für normalen TTS gedacht ist. Dafür ist das ganze dann doch zu zeitaufwändig und in zu viele Einzelschritte unterteilt. Allerdings kann man den Arbeitsaufwand erheblich reduzieren, indem man bestimmte Arbeitsgänge einfach weglässt. Theoretisch kann man z.B. die Rüstung nach dem Trockenbürsten auch direkt mit verdünntem Schwarz abschattieren - das reicht für den Spieltisch völlig.
Bei den Roben kann man ebenso nach dem Trockenbürsten aufhören - auch das sieht gut aus.
Oder man vereinfacht verschiedene Farbgemische.
Letztlich ist das Tutorial so gedacht, dass man sich das, was man für wichtig hält, herauspickt und der eigenen Einschätzung nach Überflüssiges einfach weglässt - oder im Gegenzug sogar hier und da einen Schritt weitergeht.

Wichtigstes Fazit, jedenfalls für mich: Trockenbürsten funktioniert bei Marines sehr gut. ;)

Hoffe, ihr könnt was mit dem Tutorial anfangen. Wenn irgendwas unklar ist, einfach hier kundtun.

Gruß, Dante

Modulare Spielplatte alDante


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Dante77

Blisterschnorrer
16 Juli 2009
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Ich hoffe, es geht jetzt mit den Bildüberschriften. Keine Ahnung, was da los ist/war.... :dry:

Erstes Update:

Trupp Johann
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CMON-Link

Die Hauptprotagonisten in den Kurzgeschichten und Kern meiner Armee, weshalb mir die Fertigstellung des Trupps besonders am Herzen lag. Man beachte besonders Gunther, den fetten Neophyten. Leider sieht man den Greenstuff-Bauch mit Extrapanzerung nicht so richtig, aber zumindest kommen die Pausbäckchen schön zur Geltung - mir spukte die Idee zu dem Kerl schon ewig im Kopf rum, und jetzt endlich ist er fertig. :D

Wer den alten Thread kennt, wird die Paladin-Modelle vielleicht wiedererkennen - sie stammen aus den Anfängen der Armee. (Tabletopwelt.de läuft gerade nicht, sonst würde ich die alten Bilder zum direkten Vergleich mal verlinken...) Ich fand sie zu schön, um sie einzumotten, also wurden sie einer Generalüberholung unterzogen, so dass sie sich nun optisch nahtlos in den Rest der Armee einfügen.

Gruß, Dante
 
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