Und was hat dieser unsinnige Vergleich mit GW oder 40000 ganzheitlich zu tun? Wo verhindert die Qualität denn ein Spiel durchzuführen?
Die Qualität verhindert an dem Punkt ein Spiel durchzuführen, an dem die Regeln schlicht und ergreifend nicht vorhanden sind.
Das absolute Paradebeispiel dafür ist die Geschichte mit dem Tyranidencodex und dem Eintrag der besonderen Nahkampfwaffen. Hier wurde etwas vergessen, dass
nahezu jedem Spieler beim ersten durchlesen aufgefallen ist.
Und anstatt einfach ein einzeiligen FAQ zu dieser absolut elementaren Regel auf die Webseite zu stellen oder in den WD zu drucken hat GW
sechs Monate (!!!) gebraucht um das klarzustellen.
Solche Eier hat sich GW aber auch schon an anderen Stellen gelegt. Das beste was ich bisher gelesen habe war eine Regel im Raumflotte Gothic FAQ 2004 V1, die besagte dass "ein Schiff sich in Kontakt mit einer Beschussmarke befindet, egal wo diese auf dem Feld platziert wurde".
Auch, dass der geilige Imperator, der Haxenkönig (ich finde das a ist ziemlich weit weg vom e) und Saurons finstere Hoden abgedruckt wurden kann kein dummer Zufall sein. Das hat man halt davon, wenn man Praktikanten das Buch übersetzen lässt und sich zu schade ist ein Endlektorat durchzuführen.
Anmerkung an alle die es noch immer nicht begriffen haben: Der obige Absatz
bezieht sich in keinster Weise auf das Regelwerk selbst, sondern ausschließlich auf die handwerkliche Qualität des literarischen Inhalts der Druckprodukte. Und die ist einfach mies, vom Layout und den Bildern mal abgesehen.
Gehört zwar nicht gaaaanz so hier her aber irgendwie dennoch, ein weitere Punkt den ich als störrend im Regelwerk empfinde ist allein der Armeeaufbauorganisationsplan.
Mal blöde Frage, welchen Sinn soll das haben? In meinen Augen wäre es doch viel sinniger wenn man das Balancing zwischen den beteiligten Spielern allein durch Punkte regelt.
Ich seh das ganze Prinzip eher als eine Einschrenkung bei meinen Armeeaufbau.
Der AOP ist ein Regelmechanismus, der Spieler dazu nötigen soll Standardeinheiten mitzunehmen obwohl diese verglichen mit den Elite- und Sturmauswahlen meist ziemlicher Rotz sind.
Außerdem muss verhindert werden dass einzelne völlig überzogene Einheiten (und davon gibt es statistisch 1-2 pro Codex) das Spiel sprengen - also beispielsweise Grey Knights 10 Psiflebots aufstellen, oder Imperiale 4 Manticor und 8 Vendettas.
In der fünften Edition wurde das ganze sogar
nochmal verschärft, denn seit da dürfen nur noch Standardeinheiten Missionsziele besetzten - was natürlich sofort auch wieder zu einer unglaublichen Menge idiotischer Gegebenheiten geführt hat. Bisher kann niemand erklären warum taktische Space Marine Ziele erobern können, taktische Marines mit Erfahrung (Veteranen) aber nicht - oder warum hirnlose Fressmaschinen wie Ganten Ziele halten können, intelligente Synapsenkreaturen mit direkter Anbindung an das Schwarmbewusstsein aber nicht.
Die neueren Codices haben tendenziell bessere Standardeinheiten, das bügelt aber leider keinen der Logikfehler aus - es macht ältere Codices ohne gute Standardeinheiten noch schlechter und die Regelung noch unnötiger.
40k ist uumfangreich und deshalb braucht es auch ein komplexes (bisweilen kompliziertes) Regelsystem. Wär auch blöd wenn man zig Stunden mit bauen, planen, feilen etc verbringt nur um dann ein viel zu schnelles Spiel zu spielen, bei dem der Aufbau und Abbau länger dauert als alles andere.
Es ist besser als zig Stunden mit bauen, planen, feilen etc verbringt und dann, wenn man endlich fertig ist, der neue Codex oder das neue Grundregelwerk erscheint und man feststellt, dass die Hälfte der Einheiten die man bemalt hat so massiv generft wurden, dass man sie in die Vitrine parken und andere kaufen darf.
Frag mal Tyranidenspieler was ihr Carnifexe gerade machen - außer Staub ansetzen in der Regel nicht viel.
Noch viel toller ist es wenn man zig Stunden mit bauen, planen, feilen etc verbringt und dann, wenn man endlich fertig ist, der neue Codex erscheint
und es die Armee garnicht mehr gibt! Frag mal Spieler der Chaoslegionen. Deren Regeln waren zwar schon früher eher schlecht als recht, aber seit dem letzten CSM-Codex existierten ihre Armeen schlichtweg nicht mehr.
Dass ein umfangreiches Spiel ein kompliziertes Regelwerk braucht halte ich für ein Gerücht. Man braucht nicht mehr Regeln, weil mehr Modelle auf dem Spielfeld rumrennen, das Gegenteil ist der Fall.
Ich fnde das Regelwerk geil, schon allein von der Aufmachung her. Es ist ein dickes, schweres Buch mit geilen Bildern (teils aufklappbare Dioramabilder) welches mir ein Universum aufzeigt, was tiefer greift als fast alles was ich sonst kenne. Du KANNST die 40k Lore nicht in 5 Minuten erzählen (wie in dem albernen Youtube Film).
Dass das Buch optisch geil ist hat nie jemand bestritten. Das sagt aber nichts über den Textinhalt aus.
Auch die Codices sind von der Optik her ziemlich geil, aber die Hintergrundstories darin mutieren in der letzten Zeit zu immer stupideren und groteskter megalomanischen Schlachtorgien und immer surrealistischeren Heldenstories (wahrscheinlich bekommen die BT in ihrem nächsten AB einen Helden, der von Dark Eldar entführt, in die Arena gesteckt und später aufgrund seiner überragenden Kampfkraft in die Kabale aufgenommen und ausgebildet wurde, nach einer Vision des Imperators im Alleingang halb Commoragh abgeschlacht hat, mit einem DarkEldar-Schlachtschiff (das er im Alleingang erobert hat) aus dem Webway fliehen konnte und als er in der Raum des Imperiums zurückkehrte kurz noch im vorbeigehen eine Splitterflotte der Tyraniden vernichtete indem er das Schwarmschiff mit seinem Schwert aus purer dunkler Energie zwischen die Augen stach, bevor er sich dann den BT angeschlossen hat, die seit neuesten überhaupt nichts mehr gegen Psioniker und Alienwaffen haben).
Die Regeln sind abstrakt und fast alles in den Codizes ignoriert die Grundregeln. Aber das WOLLEN wir doch.
Nein, das ist Schwachsinn und das hat sogar GW erkannt, indem sie versuchen häufig vorkommende Sonderregeln (wie das in letzter Zeit inflationär vorkommende FnP) als allgemeine Sonderregel in das Grundbuch schreiben (früher war FnP eine Sonderregel weil es 2-3 Einheiten hatten, heute hat es praktisch jeder) und Sonderregeln die einen ähnlichen Effekt haben zu vereinheitlichen (IKW der Necrons).
Allerdings zieht GW sowas nie konsequent durch - wann immer man eine neue Designrichtung einschlägt hält das höchstens für eine halbe Edition und dann macht man 180° kehrt oder geht in eine völlig andere Richtung.
So bekommt man am Ende ein Spiel, in dem aktuell die Hälfte der Fraktionen gute Standardeinheiten und gutes Psi hat, etwa ein Viertel der Fraktionen Flugzeuge, 1-2 Fraktionen Flugabwehr.
Das alles führt zu einem dicken Batzen Regeln, der aber m.E. einfach dazugehört. Es ist ein komplexes, aufwendiges Hobby welches komplexe, aufwendige Regeln braucht, sonst könnte man doch niemals die 100e an Stunden Zeit und die 1000e an € rechtfertigen die man da leidenschaftlich reinsteckt.
Warum? Die Zeit die man mit Spielen verbringt hängt nicht von der Anzahl der Spiele ab, die man an einem Nachmittag spielen kann.
Und de facto spielt man ein langsames/träges Spiel für das man mindestens zwei Stunden braucht seltener als ein Spiel bei dem man auch in 30 Minuten schnell mal ne größere Schlacht hinter sich bringen kann - hat man zwei Stunden Zeit lässt man es einfach lässig angehen und spielt 2-3 Spiele.
Hat man unter 2 Stunden Zeit kann man das langsamere System garnicht spielen.
Es ist einfach unsinnig und es langweilt wirklich. Es trägt zu keiner Lösung für irgendwas bei. Überall wo es um Grundsatzdiskussionen geht, bist du dabei und deine Posts lesen sich wie kopien deiner alten Posts. uaaarghh!!
Weißt du, ich hab lange Zeit versucht mit Leuten aus der 40k-Community Sachen auf die Beine zu stellen. Ich hab an mehreren Internetkampagnen mitgearbeitet (irgendwann gab es sogar mal die Idee einer interaktiven GWFW-Kampagne, für sowas wäre ich immernoch jederzeit zu haben), war an der Planung einer Webseite für "Spaßspieler" (quasi als Gegenpol zu 40Kings) beteiligt, hab bei mehreren Initiativen für Hausregelkompendien mitgemacht und lange Zeit sehr aktiv ein 40k-Foren-RPG mitgestaltet - aber das ist ungefähr so als würde man versuchen einem versteinerten Dinosaurierskelett Kunststücke beizubringen. 99% der 40k-Spieler erwarten, dass man ihnen die Häppchen vorgekaut in den Rachen wirft - sobald die merken dass ein Projekt ernsthaft Arbeit bedeutet sind sie weg.
Deswegen wird es auch nie ein erwähnenswertes Projekt geben, das nicht von den Turnierspielern getrieben und getragen wird und deswegen hat GW auch keinerlei Grund irgendwas zu ändern. Der größte Teil der Spielerschaft schluckt einfach jeden Mist den GW produziert und das ist denen sehr wohl bewusst. Ich freu mich auf das Geschrei bei der nächsten Preiserhöhung, denn die wird kommen, einfach weil die Mehrheit es schluckt. Länger als ein Jahr dürfte es eigentlich nicht mehr dauern.
Mal schaun ob der Failcast-Tyrant dann die 70€-Marke sprengt.