@Galatea: Hmm, interessanter Ansatz. Ich glaube, da kommen wir ganz schnell wieder zu Geschmacksfragen, daher nur soviel:
Dass sich der 40k-Hintergrund im Sinne einer stringenten Erzählung wenig weiterentwickelt, stimmt wahrscheinlich. Man kann darüber spekulieren, ob das eher der Fantasielosigkeit der Autoren oder der zugrundeliegenden kommerziellen Wertschöpfungskette geschuldet ist, aber das wäre eine andere Diskussion. Anders als Du finde ich allerdings nicht, dass das die eigene Kreativität einschränken muss. Es kann ja gerade sehr interessant sein, dass eine Geschichte für die Beteiligten auf einem Planeten von ungeheurer Bedeutung ist, während der Rest des Universums (oder auch nur des Systems) davon wenig Notiz nimmt. Ein Beispiel wären die verschiedenen Geschichten um Inquisitoren.
Unbefriedigend ist das natürlich für die, die erzählerisch gerne das ganz große Rad drehen würden. Und es mag sein, dass das in anderen Settings einfacher ist. Ich finde aber, die Ausweglosigkeit und manchmal auch Sinnlosigkeit der Lage passt ganz gut zum 40k-Universum
😀
Bei Star Wars ist es in der Tat leicht, in die bestehende Erzählung eingebunden zu sein, aber das kann auch irgendwann zuviel des Guten werden: Denn auch da ist "die große Story" zumindest der Filme ja irgendwie auch schon erzählt, und immer nur das Hilfspersonal der "echten" Helden zu spielen, kann einem auch auf den Wecker gehen. Und sicherlich sitzt Lucasfilm genau so diktatorisch auf der Lizenz wie GW.
Letzten Endes sind das aber alles tolle Hintergründe, mit denen man viel machen kann. Man sollte sich nur nicht immer alles vorschreiben und verregeln lassen - sowohl bei 40k als auch bei Star Wars als auch bei vielen anderen Universen denken sich die "offiziellen" Autoren die Regeln und Gegebenheiten oft einfach während des Schreibens aus. Also kann man das ruhig etwas gelassen sehen.
Deswegen finde ich es eigentlich auch ganz gut, dass es eben einen Unterschied zwischen Fluff und Regeln gibt. Klar wirkt das manchmal komisch, aber wie spannend wäre denn bitte ein Spiel, bei dem ein Marine 100 Orks ausschaltet? Oder wie stark soll ein "fluffgerechter" Bolter sein, wenn sich nicht mal die BL-Autoren einigen können?
Also Leute, erzählt Eure eigene Geschichte. Es ist Euer Hobby und Euer Geld und Eure Zeit. Ganz egal, ob 40k oder Star Wars oder Battletech oder oder oder...
Dass eine "Weiterentwicklung" im Sinne von "Goldener Thron geht kaputt" usw. ganz spannend wäre, sehe ich genauso. Aber es juckt mich auch nicht so sehr in den Fingern, dass ich ohne nicht leben könnte. Wer hingegen mal ein wirklich spaßiges "What if"-Szenario lesen will, dem empfehle ich die
Dornian Heresy.
Puh, schon wieder soviel geschrieben. Jetzt gebe ich erst mal Ruhe...
😀