Wie angebracht ist Religion/Glauben heutzutage noch?

Der aber hierzulande das Äquivalent von Jack Thompson (USA) ist und deshalb ein ziemlich schlechtes Beispiel. Jemand der sich nicht so oft in den Medien ereifert wäre hier für Studienergebnisse bestimmt interessanter
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Mit dem wesentlichen Unterschied, dass die Studien Pfeiffers in aller Regel grundsolide sind - die sonstige Ideologie spielt ja keine Rolle, wenn die Ergebnisse valide sind.
 
Das käme drauf an inwiefern die Studien nicht doch durch die eigene Gesinnung beeinflußt wurde. Das man sich das zurecht legt was man gerne hätte ist ja schon öfter vorgekomen und grundsolide ist auch immer so eine Sache. Aber dafür brauchen wir auch keine Grundsatzdiskussion loszutreten.

-----Red Dox
 
Mit dem wesentlichen Unterschied, dass die Studien Pfeiffers in aller Regel grundsolide sind - die sonstige Ideologie spielt ja keine Rolle, wenn die Ergebnisse valide sind.

Ohne mich im Detail mit der Studie beschäftigt zu haben - Pfeiffer hat sich vor allem mit "übermäßigem Konsum" von Videospielen beschäftigt, richtig?

Ich halte es für fragwürdig, daraus tiefschürfende Erkenntnisse abzuleiten. Das ist in etwa, wie wenn man jemandem einen Monat lang 2x am Tag ein 500 g Steak zu essen gibt und dann aus den Studienergebnissen schlussfolgert, dass Steaks ungesund sind und dick machen. 😉

Ich möchte gar nicht die möglichen negativen Auswirkungen von Computerspielen abstreiten. Zumindest die Sache mit den Konzentrationsschwächen kann ich durchaus nachvollziehen. Auch kann ich mir vorstellen, dass jemand der den ganzen Tag nur Shooter und "Kriegsspiele" zockt irgendwann ein etwas "eingeengtes" Weltbild entwickelt. Aber wie das halt immer so ist, wenn man am Tag 1-2 Stunden zur Entspannung spielt dürften die Auswirkungen auf die Psyche im Regelfall sehr gering bis nicht messbar sein. Und das ist es, wofür solche Spiele eigentlich gemacht sind.
 
Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie stark die Themen in den ernsten Threads einfach komplett abschweifen zu einem ganz anderen Fachgebiet.
Hat eigentlich jemand mal ne Statistik gemacht, die aufzeigt nach wievielen Seiten de GWFW-Community im Schnitt vom eigentlichen Thema abweicht?
Mir scheint das teilweise doch recht fix zu gehen.
 
Ich halte es für fragwürdig, daraus tiefschürfende Erkenntnisse abzuleiten. Das ist in etwa, wie wenn man jemandem einen Monat lang 2x am Tag ein 500 g Steak zu essen gibt und dann aus den Studienergebnissen schlussfolgert, dass Steaks ungesund sind und dick machen.
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Das sagst Du. Aber der üppige Anteil an Empörten, die nicht einmal den geringsten Einfluss bei Videospielen zubilligen wollen, den legendären "Wasser-und-Brot"-Vergleich bringen und sich dabei erhaben dünken, deutet auf einen anderen Konsens unter den jüngeren Leuten. Das Verleugnungspotential bei dem Thema ist schlechterdings gargantuesk, ob nun aus persönlicher Betroffenheit oder aus reinem Reflex, vermag ich nicht zu sagen.
 
Das sagst Du. Aber der üppige Anteil an Empörten, die nicht einmal den geringsten Einfluss bei Videospielen zubilligen wollen, den legendären "Wasser-und-Brot"-Vergleich bringen und sich dabei erhaben dünken, deutet auf einen anderen Konsens unter den jüngeren Leuten.

Ich denke, als satirische Reaktion auf die "Killerspielhysterie" war der Wasser-und-Brot-Vergleich durchaus angemessen. Man sollte aber natürlich auch nichts schönreden.
 
Ich denke, dass Herr Pfeiffer sich seine Statistiken so hinbiegt, wie er sie haben will, teilweise unzulässige Kausalketten bildet (gewalttätige Computerspiele, stundenlang gespielt, verderben die Noten) und vollkommen ignoriert, dass Noten bei Jugendlichen generell kein Maßstab für irgendwas sind, weil viele durch eine längere Nullbockphase gehen zwischen dem 7. und 10. Schuljahr und man sich seine Noten auch mit 5 Stunden Tetris am Tag gnadenlos versauen könnte, weil man dann eben nichts mehr für die Schule tut.

Pfeiffers Aussagen und Schlussfolgerungen sind umstritten, nicht zuletzt, da die den Studien zugrundeliegenden Quellen in vielen Fällen nicht veröffentlicht wurden.
Aha. Wundert mich jetzt auch nicht. Mir ist aber unklar, wie man das dann als wissenschaftliches Arbeiten bezeichnen kann. Ich muss jeden Scheiß belegen, den ich irgendwo hinschreibe. Aber mich wundert eh nichts mehr im wissenschaftlichen Betrieb. Bei meiner Freundin kam heute eine Rundmail rein, in der im Prinzip stand, dass die Profs aufhören sollen, den Doktoranden ihre Ergebnisse zu klauen und sich selber vorn auf die Paper zu schreiben, obwohl sie selber dafür nichts getan hätten, das sei schlechte wissenschaftliche Arbeit.
Es sei bekannt, dass so was öfter vorkäme, aber man könne sich aktuell zum Glück nicht erinnern, bei wem. Man solle doch bitte die Promotionskommission vom Gewissenskonflikt befreien, dass man das ja eigentlich melden müsste, aber damit dem Ruf der Uni schade.
Da geht mir der Hut hoch. Schade, dass das keine Straftat ist (warum eigentlich nicht?).


Killerspiele entstammen den professionellen Trainingsprogrammen der US-Armee, mit denen Schusstechnik, Zielgenauigkeit und direktes Reagieren auf auftauchende Gegner trainiert werden. Die Soldaten werden desensibilisiert und fürs Töten konditioniert, die Tötungshemmung wird abgebaut. Genauso werden durch Killerspiele Kindern und Jugendlichen Spezialkenntnisse über Waffen und militärische Taktik vermittelt […].
Da kann ich als ehemaliger Wehrdienstleistender nur noch heulen. So was kann nur jemand von sich geben, der noch nie eine Waffe in der Hand hatte. Eine Maus als Übungsobjekt zu benutzen, um den Gebrauch der Waffe zu üben, ist eine grotesk dumme Vorstellung. Außerdem stimmt die Aussage mit den Amis ohnehin nicht. Ich denke, man bezieht sich da auf America's Army, das als Rekrutierungstool (sprich...Werbung) genutzt wird, aber daraus zu konstruieren, es handle sich um den Anfangspunkt der "Killerspiele" ist völliger Käse. Die Ehre kommt immer noch Wolfenstein 3D zu.
 
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Ich denke, dass Herr Pfeiffer sich seine Statistiken so hinbiegt, wie er sie haben will, teilweise unzulässige Kausalketten bildet (gewalttätige Computerspiele, stundenlang gespielt, verderben die Noten) und vollkommen ignoriert, dass Noten bei Jugendlichen generell kein Maßstab für irgendwas sind, weil viel durch eine länge Nullbockphase gehen zwischen dem 7. und 10. Schuljahr und man sich seine Noten auch mit 5 Stunden Tetris am Tag gnadenlos versauen könnte, weil man dann eben nichts mehr für die Schule tut.
Einen Moment: die Notenverteilung bezieht er auf Medienkonsum im Allgemeinen, da ist es in der Tat völlig nebensächlich, ob die Zeit fürs Fernsehen oder für Videospiele (und deren Unterarten) aufgewendet wird. Aber der Vorwurf der Festlegung violenter Spiele sitzt hier gar nicht.
Aha. Wundert mich jetzt auch nicht.
Den Vorwurf kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen. Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen, für das Pfeiffer tätig ist, schafft selber die Studien und holt sich seine Ergebnisse durch Befragungen, Observationen usw. - welche Nachweise fehlen denn dann?
Damit sich der werte Leser selbst ein Bild schaffen kann, habe ich mal einen der bekannteren Berichte herausgesucht: http://kfn.de/versions/kfn/assets/mfp3.pdf (ich wollte eigentlich die exponierten Studien von 2003 und 2004 auch anführen, aber es scheint so, als ob die über die Webseite nicht abrufbar sind). Der Stil ist in der Tat irreführend, weil man meinen könnte, die Zahlen flögen aus dem Nichts zu, aber die eingestreuten Substantive zeigen doch ziemlich deutlich, dass alle Daten aus eigener Hand stammen ("Schülerbefragung", "Fragebogen"). Methodologisch verfälschendes oder Unterlassung indizierendes Fehlverhalten kann ich aber nicht erkennen.
 
Ich bin bei Pfeiffer (als ich den Namen in deinem Post zuerst gesehen habe, war die erste Frage, die mir in den Kopf kam "Ist das nicht der Spinner aus Niedersachsen") sehr vorsichtig, weil er bisher ein bisschen zu oft durch Inkompetenz und tendenziöse Arbeit aufgefallen ist. Wie immer ist die Wikipedia nett zu mir und gibt mir die Links. An den Fall Sebnitz erinnere ich mich aber noch gut.

http://www.sueddeutsche.de/politik/...er-jugendlichen-schlimm-echt-schlimm-1.388150

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,105252,00.html


Um Jugendgewalt entgegenzuwirken, vertrat Pfeiffer die Position, die offene Kinder- und Jugendarbeit in Jugendhäusern aufzulösen und die Beschäftigten in Ganztagsschulen zu verschieben.
Klar, Lehrer können so was auf jeden Fall besser als Sozialarbeiter. Lehrer haben das ja gelernt und auch so viel Einfluss. 😉


Vielleicht ist der Mann ja kompetent, aber den Eindruck erweckt er jedenfalls nicht.
 
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Ironie an:

Das haben wir davon, daß wir die Aufklärung haben durchgehen lassen! Brennen hätten sie sollen!

Ironie aus.

Ich denke am Ende solcher Prozesse bleibt stets der harte Kern übrig, mit dem sich was anfangen läßt. Siehe das laizistischen Frankreich.

Warum ich noch Kirchensteuer zahle, habe ich weiter oben erzählt.

Wenn nach den Austritten meine Kirche wieder egoistischer wird (so wie es die ganzen Evangelikalen vormachen), werden es auch wieder mehr Mitglieder werden.
 
Bitte macht einen eigenen Thread auf, wenn ihr über Killerspiele und Studien dazu diskutieren wollt, der Thread hier las sich nämlich eigentlich recht interessant!

so, und jetzt wieder On-Topic:

Kleiner Abstecher zum eigentlichen Thema: neben der Rolle des "sozialen Kitts" den Religionen haben, gibt es zumindest hierzulande eine massive Rolle im sozialen Bereich (würden sich einige umschauen wenn morgen alle kirchlichen Kindergärten, Altenheime, Suppenküchen, Hospitze etc. dicht mahcen würden...). Von daher ist es shcon wichtig.

War es vielleicht ein Fehler, so ein System, wie in Deutschland aufzubauen, bei dem die Menschen Kirchensteuern zahlen müssen (obwohl sie freiwillig insgesamt gesehen mehr spenden würden, zumindest für Soziales) und das Wohlfahrtssystem sich von der Kirche abhängig macht.
Was ich auch am Artikel von gul_adret interessant hab und so auch schon so mal in der FAZ gelesen hab, ist die Tatsache, dass die starke Verquickung von Kirche und Staat in Deutschland eher dem Glauben/der Religion schadet als dass es ihr nützt (siehe USA)

Wie "Intelligent" ist es an einen Gott zu glauben: nun ja, dazu nur soviel das meiner Erfahrung eigentlich die meisten der wirklich intelligenten Menschen (und damit meine ich nicht solche Sturmgeschütze der brights wie Dawkins) mindestens Agnostiker sind, meistens sogar eine höhere Existenz in Betracht ziehen.
Grund liegt an der Mathematik: ich kann es selber nicht genau erklären, aber im Grunde ist es so, dass es sehr bemerkenswert ist, das sich die Natur an die Mathematik hält. Damit meine ich jetzt nicht Physik oder Naturgesetze die sind ja nur aus Beobachtungen abgeleitet, sondern wirklich "höhere Mathematik", also den Kram den jeder ohne Inselbegabung nicht wirklich begreift. 😀 Dafür gibt es eigentlichen keinen trifftigen Grund, ist aber so, so das man irgendwie eine ordnende Kraft im Universum vermuten kann die Realität und Mathematik harmonisiert. Kann natürlich auch Zufall sein, aber diese Chancen stehen schon wieder so schlecht, das ein Gott wahrscheinlicher ist 😀
Diese "Gottsvorstellung" hat dann natürlich nichts mit einem alten Mann mit weißem Bart zu tun, oder mit irgendetwas das ne Art Persönlichkeit besitzt... ist halt auch schwer über solche Konzepte nachzudenken mit ner Sprache (auch denken ist ne Art Sprache: man ann nicht denken, was man cniht formulieren kann) die - frei nach Pratchett - dafür erfunden wurde den Affen im nächsten Baum anzupöbeln.

Hier emphehle ich "Ist Gott ein Mathematiker? warum das Buch der Natur in der Sprache der Mathematik geschrieben ist." von Mario Livio, einem Astrophysiker aus den USA. Darin wird deutlich, dass die Erklärungsmacht der Mathematik wahrscheinlich eher wenig mit dem eigentlich Aufbau der Welt und ihrer angeblichen "Mathematisierung" sondern vielmehr etwas mit unserem Denken zu tun hat. Eine Mathematik des Menschen, die das errechnen kann, was er wahrnimmt und was er daraus schließen kann, muss quasi so gut auf die Welt passen. Mathematik ist nichts, was im Universum einfach so da ist, sondern es ist eine Erfinmdung des Menschen und drückt sich bei ihm ganz anders aus. So wie Tiere andere Kommunikationssysteme haben, hätte z.B. eine intelligente Lebensform die sich in Form irgendeines Wasserlebewesens im tiefsten Teil unseres Ozeans präsentieren würde wahrscheinlich kein Konzept von natürlichen Zahlen und Diskretheit, sondern es würde stattdessen eher Druck, Temperatur und Fließgeschwindigkeit messen und so nur Stetigkeit kennen.

Um jetzt wieder den Bogen zur Religion zu schlagen: Die Möglichkeit die Welt mathematisch zu beschreiben ist kein Indiz dafür, dass es einen Schöpfer gibt, der das Universum absichtlich so schön durchrechenbar gestaltet hat.

Wieder ne Frage die ein bisschen daraus resultiert: Gibt es einfach 2 Arten von Menschen: Die, die glauben können, und die, die Beweise brauchen?
 
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so, und jetzt wieder On-Topic

Jawollja - Aber es wäre nett, wenn du nicht in die Zitate rein schreiben würdest, das macht es dann nämlich umständlich wiederum dich zu zitieren. 😉

Was ich auch am Artikel von gul_adret interessant hab und so auch schon so mal in der FAZ gelesen hab, ist die Tatsache, dass die starke Verquickung von Kirche und Staat in Deutschland eher dem Glauben/der Religion schadet als dass es ihr nützt (siehe USA)

Ja, das sehe ich auch so. Fällt halt unter die Kategorie "Was zu beweisen war". Ich denke im Ansatz war die Idee des Systems wie wir es haben nicht schlecht, es funktioniert halt nur in Bezug auf die Kirche👎 nicht so gut.

Mathematik ist nichts, was im Universum einfach so da ist, sondern es ist eine Erfinmdung des Menschen und drückt sich bei ihm ganz anders aus.

Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass die Mathematik "auch so eine Art Religion" ist. Natürlich nicht, wenn man sich im Supermarkt zusammen rechnet was der Einkauf kostet, aber wenn sie als Erklärungsansatz (häufig in Verquickung mit der Physik) her hält schon. Es handelt sich zu hundert Prozent um ein fiktives, menschengemachtes Regelwerk und man kann wenn man so will Parallelen sehen, zwischen Axiomen in der Mathematik und Dogmen in der Religion. ^_^
 
Ich persönlich habe in letzter Zeit immer mehr das Gefühl dass es -voll cool- ist zu sagen "Ich bin Atheist ich glaube nur an Fakten...Bla bla blub".

Besonders die sehr Jungen reden immer mehr so cool daher "Religion echt ist voll Sch?%ße!", "Alle die an sowas wie'n gott glauben sind voll die Lauchs Hahaha!!!" und sowas wie "Alle Gläubigen sind voll Mörder." usw.

Tja, noch nicht einmal wissen, wie man einen vernünftigen Satz auf Hochdeutsch bildet, und schon gegen Glaube, Philosophie und so etwas wettern.
Früher hat man noch aufgepasst was man sagt, weil es früher auch noch so etwas wie Moral und Anstand im Alltag gab.
Heute versuchen die ganzen kleinen 14 Jährigen zu rebellieren, und da es in unserer übermedialisierten Welt und in einem langweiligem Land wie Deutschland nicht mehr viel zum rebellieren gibt, wird stumpf gegen die Kirche, also die mMn letzte Instanz der Moral gepöbelt.

Es scheint wohl "modern" zu sein, gegen gott und Gläubige zu wettern, obwohl die meisten sich kein Stück mit diesem Thema aus einander gesetzt haben.

Sieht das noch jemand so?
 
Früher hat man noch aufgepasst was man sagt, weil es früher auch noch so etwas wie Moral und Anstand im Alltag gab.
Heute versuchen die ganzen kleinen 14 Jährigen zu rebellieren,
Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates)

Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen. (Aristoteles)

Die Welt macht schlimme Zeiten durch. Die jungen Leute von heute denken an nichts anderes als an sich selbst. Sie haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter. Sie sind ungeduldig und unbeherrscht. Sie reden so, als wüßten sie alles, und was wir für weise halten, empfinden sie als Torheit. Und was die Mädchen betrifft, sie sind unbescheiden und unweiblich in ihrer Ausdrucksweise, ihrem Benehmen und ihrer Kleidung (Mönch im 13. Jhdt).


Moral und Anstand definieren sich nicht über die Kirche. Davon abgesehen ist geheuchelter Anstand auch nicht viel wert.
 
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Naja, ich glaube, dass genau wie bei Anhängern von Religionsgemeinschaften die Atheisten und Religionsfreien/-kritiker ma lautetesten schreien und somit am stärksten wahrgenommen werden. Das Buch, das mabralume oben aufführt oder die atheistische Buswerbung sind halt Geschichten, die eine hohe mediale Aufmerksamkeit genieße, obwohl wahrscheinlich viele Atheisten und Religionslose überhaupt gar keinen so ausgeprägten Missionsgedanken haben.
Das ist ja grad das Verrückte: Diese "radikalen" Atheisten und Religionslose bedienen sich teilweise den selben Mitteln wie Religionen. Sie wollen genau wie die meisten Religionen, dass die Menschen den "richtigen" Glauben (sie würden es wahrscheinlich Denkweise oder Weltbild nennen) annehmen und "umkehren". (mir fiel kein besseres Wort, es ist halt auch ein Wort das afaik Atheisten und Theisten nutzen)
 
Tja, noch nicht einmal wissen, wie man einen vernünftigen Satz auf Hochdeutsch bildet, und schon gegen Glaube, Philosophie und so etwas wettern.

Deine Beispiele sind aber "vernünftige" deutsche Sätze...

...wird stumpf gegen die Kirche, also die mMn letzte Instanz der Moral gepöbelt.

Man muss aber auch sagen, dass in der Kirche häufig Wasser gepredigt, der Wein aber versoffen wird. (Nicht nur auf katholischer Seite)

Und eine kritische Einstellung zu Kirchen ist meines Erachtens nur gesund und muss den 14-jährigen auch eingestanden werden alleine aufgrund ihrer Entwicklung. Wichtig hierbei ist es aber auch, dass man im Dialog versucht zu klären, wo Kritik angebracht ist und wo es reine Polemik ist. Heutzutage sind es auch die problematischen Faktoren von Religionen (Fanatismus, Konservativismus, Fundamentalismus, Einengung) die immer wieder ins Bewusstsein kommen.

Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass die Mathematik "auch so eine Art Religion" ist.

Ich persönlich würde ja lieber das Wort Weltanschauung für beides benutzen. Religion ist für viele, dass was die Kirche tut, sagt, unterlässt; was aber dann wiederrum unterschieden werden muss von den Gläubigen, die dann eine spezifische Religion haben, aber ggf. nichtmal Teil einer Kirche sind. Hinzu löst man ein wenig die polemische Unterscheidung von Religion und Wissenschaft auf, da man beide gut unter den Begriff Weltanschauung fassen kann.
 
@Der_Wikinger:
Get off my lawn!

Ist das einzige, was mir zu Deinem Beitrag einfällt. Darf ich mal fragen, wie alt Du bist?

@ Blackorc:
Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass die Mathematik "auch so eine Art Religion" ist. Natürlich nicht, wenn man sich im Supermarkt zusammen rechnet was der Einkauf kostet, aber wenn sie als Erklärungsansatz (häufig in Verquickung mit der Physik) her hält schon. Es handelt sich zu hundert Prozent um ein fiktives, menschengemachtes Regelwerk und man kann wenn man so will Parallelen sehen, zwischen Axiomen in der Mathematik und Dogmen in der Religion.
Nein, kann man nicht. Du redest hier nicht über Mathematik, sondern etwas, was du irrtümlich für Mathematik hälst.
Jeder, auch nur halbwegs ernsthaft Mathematik als Wissenschaft betreibt, der weiß ganz, was ein Axiom ist und dass es gar nicht schlimm ist, wenn es falsch ist. Alles was man daraus bewiesen hat, bleibt trotzdem wahr. Ein Dogma kann aber per Definition nicht falsch sein. Niemand, der ernsthaft an eine Religion glaubt, wird sagen: Alles, was wir hier machen ist richtig, solange unsere Annahme stimmt, dass es wirklich Jahwe gibt. Dass es immer wieder, auch in der Wissenschaft, Wirrköpfe gibt, die irgendetwas Transzendentes mit der Mathematik erklären wollen, ist traurig, aber in fast allen Fällen sind das Leute, die die Wissenschaft noch nicht so richtig durchdrungen haben. Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen "Ist so!" und "Unter der Annahme, dass ..., folgt, dass ....". Man muss nicht an die Wahrheit von mathematischen Aussagen glauben um sie zu betreiben. Bei Religionen hingegen schon. Hier gibt es keine anderen Entstehungsgesetze als, dass es irgendwer mal als einzig wahre wahrhaftige Wahrheit ausgegeben hat.
Die philosophischen Denkschulen, die sich unter der Kappe der diversen religiösen Institutionen der Welt entwickelt haben (z.B. Scholastik), sind im Kern auch nicht mehr religiös. Hier wird die Existenz und die Allmacht Gottes tatsächlich als eine Art Axiom genommen, was dann auch den Weg zur heutigen wissenschaftlichen Methode geebnet hat. Aber das führt hier sicher zu weit.

Religion beschreibt die Bereiche des Lebens, über die man nichts wissen kann oder noch nichts weiß. Mathematik beschreibt diese Bereiche eben gerade nicht, sonst wäre es keine Mathematik mehr.
 
Für mich ist Religion nichts anderes als eine Antwort auf die Fragen, die niemand beantworten kann.
Wie ist das Universum entstanden ? - Gott hat es erschaffen
Wie ist die Erde entstanden ? - Gott hat sie erschaffen
Ich habe gesündigt, was tuhe ich um mich von den Schuldgefühlen zu befreien ? - Ich tuhe Buße und predige 3x das Ave Maria.

Das ganze hat nichts mit der Mathematik oder mit Axiomen oder sont was zu tun, das hat einfach was damit zu tun, dass Menschen sich in einer Notlösung heraus einfallen lassen haben, eine Firma zu gründen namens "Kirche".
Und diese Firma lief ziemlich gut, denn keiner kann die gestellten Fragen jemals beantworten.
Ganz nach dem Motto, wie mein Kollege sagt : "Ich glaube an Gott, wie sonst würden so seltsame Ringe um den Saturn kreisen" <-- :lol:

Grüße Phil
 
Ich würde die Kirche nicht als moralisches Bollwerk bezeichnen. Ich kannte da ma ein Mitglied der Kirchenjugend, welches mir sagte ich solle meinen Irrglauben ablegen und zur Kirche zurückkehren. Er eröffnete mir dann wie hilfreich der christliche Glaube sei und wie er dadurch ja z.B. komplett von Drogen und Alkohol wegkam. Keine fünf Minuten später war er mit einem anderen frommen Kollegen am Bier trinken und Joints drehen. War aber bestimmt nur meine heidnische Aura. 😀

Was die Jugend angeht würde ich eher behaupten, dass es auch am Mangel an Perspektiven für die Zukunft liegt. Viele sehen für sich keine Zukunft, resignieren statt zu kämpfen und da braucht es weder Schule noch Glauben.