Kleiner Abstecher zum eigentlichen Thema: neben der Rolle des "sozialen Kitts" den Religionen haben, gibt es zumindest hierzulande eine massive Rolle im sozialen Bereich (würden sich einige umschauen wenn morgen alle kirchlichen Kindergärten, Altenheime, Suppenküchen, Hospitze etc. dicht mahcen würden...). Von daher ist es shcon wichtig.
War es vielleicht ein Fehler, so ein System, wie in Deutschland aufzubauen, bei dem die Menschen Kirchensteuern zahlen müssen (obwohl sie freiwillig insgesamt gesehen mehr spenden würden, zumindest für Soziales) und das Wohlfahrtssystem sich von der Kirche abhängig macht.
Was ich auch am Artikel von gul_adret interessant hab und so auch schon so mal in der FAZ gelesen hab, ist die Tatsache, dass die starke Verquickung von Kirche und Staat in Deutschland eher dem Glauben/der Religion schadet als dass es ihr nützt (siehe USA)
Wie "Intelligent" ist es an einen Gott zu glauben: nun ja, dazu nur soviel das meiner Erfahrung eigentlich die meisten der wirklich intelligenten Menschen (und damit meine ich nicht solche Sturmgeschütze der brights wie Dawkins) mindestens Agnostiker sind, meistens sogar eine höhere Existenz in Betracht ziehen.
Grund liegt an der Mathematik: ich kann es selber nicht genau erklären, aber im Grunde ist es so, dass es sehr bemerkenswert ist, das sich die Natur an die Mathematik hält. Damit meine ich jetzt nicht Physik oder Naturgesetze die sind ja nur aus Beobachtungen abgeleitet, sondern wirklich "höhere Mathematik", also den Kram den jeder ohne Inselbegabung nicht wirklich begreift. 😀 Dafür gibt es eigentlichen keinen trifftigen Grund, ist aber so, so das man irgendwie eine ordnende Kraft im Universum vermuten kann die Realität und Mathematik harmonisiert. Kann natürlich auch Zufall sein, aber diese Chancen stehen schon wieder so schlecht, das ein Gott wahrscheinlicher ist 😀
Diese "Gottsvorstellung" hat dann natürlich nichts mit einem alten Mann mit weißem Bart zu tun, oder mit irgendetwas das ne Art Persönlichkeit besitzt... ist halt auch schwer über solche Konzepte nachzudenken mit ner Sprache (auch denken ist ne Art Sprache: man ann nicht denken, was man cniht formulieren kann) die - frei nach Pratchett - dafür erfunden wurde den Affen im nächsten Baum anzupöbeln.
Hier emphehle ich "Ist Gott ein Mathematiker? warum das Buch der Natur in der Sprache der Mathematik geschrieben ist." von Mario Livio, einem Astrophysiker aus den USA. Darin wird deutlich, dass die Erklärungsmacht der Mathematik wahrscheinlich eher wenig mit dem eigentlich Aufbau der Welt und ihrer angeblichen "Mathematisierung" sondern vielmehr etwas mit unserem Denken zu tun hat. Eine Mathematik des Menschen, die das errechnen kann, was er wahrnimmt und was er daraus schließen kann, muss quasi so gut auf die Welt passen. Mathematik ist nichts, was im Universum einfach so da ist, sondern es ist eine Erfinmdung des Menschen und drückt sich bei ihm ganz anders aus. So wie Tiere andere Kommunikationssysteme haben, hätte z.B. eine intelligente Lebensform die sich in Form irgendeines Wasserlebewesens im tiefsten Teil unseres Ozeans präsentieren würde wahrscheinlich kein Konzept von natürlichen Zahlen und Diskretheit, sondern es würde stattdessen eher Druck, Temperatur und Fließgeschwindigkeit messen und so nur Stetigkeit kennen.
Um jetzt wieder den Bogen zur Religion zu schlagen: Die Möglichkeit die Welt mathematisch zu beschreiben ist kein Indiz dafür, dass es einen Schöpfer gibt, der das Universum absichtlich so schön durchrechenbar gestaltet hat.
Wieder ne Frage die ein bisschen daraus resultiert: Gibt es einfach 2 Arten von Menschen: Die, die glauben können, und die, die Beweise brauchen?