Sonstiges Wie habt ihr ins Hobby gefunden?

Ghost Writer

Regelkenner
4 Juni 2007
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Was für ein schöner Thread. Und was für wundervolle Geschichten. In vielen erkenne ich meine Spielkameraden oder mich selbst wieder.

Im Rückblick war mein Weg zum Tabletop wohl vorherbestimmt.
Riesige Schlachten mit Mensch-Ärger-Dich-Nicht Pöppels ... später mit Playmobils, Festungen aus Bauklötzen für die Schlachten mit Italery/Revell Soldaten (1:72).
Parallel mit steigender Lesekompetenz entwickelte ich eine Vorliebe für Fantasy & Science Fiction. Diese führte mich zu Pabels Mythor Heftserie und später auch zu Perry Rhodan.
Der Mythor Heftserie lag damals (80er) ein zur Handlung passendes "Brettspiel" bei ... ein entscheidenter Moment. Denn diesem Ereignis folgte eine Phase, in der ich eine ganze Reihe von "Cosims" selbst erfand - und nur mit mir allein spielen konnte. Später Höhepunkt war eine mit Lineal/Bleistift in kleine quadratische Felder eingeteilte übergroße Poster-Weltkarte und unzählige beschrifte Holztoken aus abgesägten Rundhölzern für eine WK II Simulation. Komplett mit Regeln, Einheitentypen und Ressourcen Management. Ich erinnere mich an wochenlanges Basteln und Spielen im Keller meines Kumpels (wir konnten dort alles stehen lassen). War im übrigen der Einzigste, der dieses "Hobby" mit mir teilte.
In den nächsten Jahren kamen dann diverse "normale" Brettspiele wie Schach, Stratego oder Risiko dazu. Damals schon auffällig ... die meisten Altersgenossen bevorzugten Gesellschaftsspiele wie Spiel des Lebens oder Monopoly ... ich eher Strategiespiele.
Mitte der 80er war dann aber mit der Entdeckung von DSA erst mal Schluss mit Brettspielen. Die nächsten Jahre gehörten voll und ganz meiner neuen Leidenschaft: Pen & Paper Rollenspiele.
Den Weg (zurück) zum Tabletop verdanke ich quasi FanPro. Die hatten nämlich nicht nur das Shadowrun RPG im Sortiment sondern auch Battletech. Classic Battletech gehört für mich auch heute noch zu den besten Tabletops aller Zeiten.
Dann eröffnete ein Phantastic Spieleladen in meinem Ort. Keine Frage ... der Laden wurde zu meiner zweiten Heimat, die Leute dort zu meiner zweiten Familie und selbstverständlich zockte ich dort alles was es dort so gab (MtG usw.).
Und dann kam Mageknight. Skirmish Tabletop mit bereits bemalten Figuren! Offizielles Turnierformat. Und Tradingcard Mechanismus. Hat mich quasi mein gesamtes Geld gekostet und mir unzählige Stunden der Freude und Leidenschaft geschenkt.
Wurde dann aber im Laufe der Editionen immer schlechter. Und so richtete sich mein Blick auf Warhammer 40K (3. Edi). Das Artwork hatte mich schon früher begeistert, aber der Bastel-Aspekt hatte mich immer abgeschreckt. Figuren umständlich zusammenbauen und dann noch bemalen ... das ist bis heute nicht wirklich mein Ding.
Lange Rede kurzer Sinn ... nach einem Testspiel (mit Blood Angels) verbannte ich Mageknight in den Keller und schaffte Platz für eine schnellwachsende 40K Sammlung.
Und dank Ebay musste ich auch nur wenig zusammenbauen und bemalen.
Aber auch hier verlor ich mit der 7. Edi die Lust an 40K. Fantastische Modelle, aber die Regeln wurden einfach schlechter. Und da meine 40K Spielrunde diese Meinung teilte, löste sich die Gruppe dann auch auf.
Bis 2022 dann eine Email uns wieder alle zusammenbrachte und die Leidenschaft erneut entflammte. Gut, dass ich die meisten Miniaturen noch (im Keller) hatte.
 

Dilhabar

Codexleser
30 August 2020
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Wenn ich das hier so lese, dann muss ich wohl auch sagen, dass der Einstieg vermutlich wesentlich von Playmobil beeinflusst wurde... damals habe ich mit meinem Bruder gigantische Schlachten konstruiert, aber leider ohne irgendwelche Regeln... jedes Ergebnis musste ausgehandelt werden.

Sehr viel später entdeckte ich dann "Das Schwarze Auge"... unter "echten Rollenspielern" lange verpönt und geächtet entwickelte sich die Sache doch zu einem durchaus anspruchsvollem Vergnügen. Und irgendwann fand ich dann D&D Zinnfiguren, die sich dafür doch recht gut verwenden ließen... der Grundstein für eine Sammlung war gelegt.

"Warhammer" nahm ich zu dieser Zeit zwar zur Kenntnis, war für mich aber nicht wirklich ernst zu nehmen... zu sehr sahen die Figuren nach Karikaturen aus denn wie ernstzunehmende Charaktere...

"Armalion", das Table Top Spiel zum "Schwarzen Auge" brachte die Sache dann doch mehr ins Rollen... so spielte ich meine ersten Turniere und organisierte eigene spiele in der Table Top Welt.

Dann war viele Jahre lange nicht mehr viel los, und ich stand vor der Entscheidung die Figuren zu verkaufen oder irgendwie weiter zu machen. Und dann fand ich die Sammelserie "Warhammer 40 K Conquest". Das erste Heft kaufte ich nur wegen der Farben, weil ich noch einige Figuren zu bemalen hatte... aber die beiliegenden Figuren weckten dann doch Interesse. Also kaufte ich das nächste Heft... und das nächste... und schließlich das Abo...

Na ja, und das war's dann halt...

Und seit ich auch meine Frau für das Bemalen von Figuren begeistern konnte wird die Sache langsam kritisch...
 

beetlemeier

Hüter des Zinns
28 März 2016
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später mit Playmobils,

ich wohl auch sagen, dass der Einstieg vermutlich wesentlich von Playmobil beeinflusst wurde...

Interessanter Punkt, der bislang wenig erwähnt wurde, bei mir aber genauso war!

Sehr lange her habe ich mit einem Kindergartenfreund auch "Schlachten" mit Playmobilfiguren (viele Ritter natürlich; aber JEDER, der etwas halten konnte, was entfernt einer Waffe ähnlich sah, war willkommen 😁) gespielt.
Und auch da war schon ein "Proto-Wettbewerbsgedanke" dabei:
Man hat sich um möglichst gute Aufstellungen/Deckungen (geworfene Holzklötze -gleiche Anzahl natürlich- waren "Katapult-Waffen") bemüht und um ansatzweise gleichstarke "Armeen".

Hatte ich völlig vergessen, aber die Parallelen sind schon deutlich da!;)

EDIT:
Eine Kooperation aus Playmobil und GW wäre mein Untergang! :love:
 
Zuletzt bearbeitet:

xL_Freak

Grundboxvertreter
16 Dezember 2020
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Peißenberg / Oberbayern
Interessanter Punkt, der bislang wenig erwähnt wurde, bei mir aber genauso war!

Ha, jetzt wo du es sagst... Zwar hab ich es nicht mit Playmobil gehabt oder Lego, aber die von @Ghost Writer erwähnten Revell Soldaten (1:72) haben ihren Weg auch in mein Kinderzimmer gefunden. Keine Ahnung wieviele Schachteln davon in meiner Zimmer bzw. in meinem Sandkasten verloren gegangen sind...
 

Dragunov 67

Tabletop-Fanatiker
14 Juni 2020
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41.876
Wir hatten kein Playmobil im Osten ..🤔
Dafür aber prima Hartgummi Cowboys und Indianer (heute American Natives,🤔 darf man eigentlich Skràelinge sagen??🤔😉) Sowie eine breite Palette an div Soldaten und Fahrzeugen/Panzern mit denen wir ebenfalls Schlachten um Bauklotzdörfer und Bücherhügel gespielt haben.
Außerdem habe ich dann bei Opa und seinen Freunden bei historischen Schlachten mit selbst gegossenen Zinnminis gekiebitzt.😁
 

Ghost Writer

Regelkenner
4 Juni 2007
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Was die 1:72 Revell/Italieri Soldaten angeht, habe ich immer noch eine Kiste voll im Keller stehen.
Meine Kinder haben auch tatsächlich das eine oder andere mal damit gespielt.
Allerdings nie mit der gleichen Leidenschaft und Begeisterung wie ich im gleichen Alter.
Von daher überrascht es mich nicht, dass mir keiner von Beiden ins Hobby gefolgt ist. Genausowenig ins Rollenspiel. Schade ... :(
 

Dilhabar

Codexleser
30 August 2020
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Eine Kooperation aus Playmobil und GW wäre mein Untergang! :love:
Wozu eine Kooperation...?

Von Playmobil gibt es inzwischen ausser Rittern auch Vampire, Gespenster, Skelette, Zwerge, Trolle, Zauberer, Hexen und vieles mehr...

Man nehme die Regeln von Age of Sigmar, passe die Entfernungen etwas an... und schon geht's los :p


Hach, wenn wir das damals schon geahnt hätten, was man mit ein paar Zahlen und Würfeln alles machen kann... o_O
 

jaeger932

Testspieler
1 November 2022
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Ruhrgebiet
Playmobil, Lego und Star Wars Figuren waren wohl für viele wegweisend...
1:72 Soldaten nebst Fahrzeuge waren natürlich auch vorhanden. Ein Freund hatte im Keller ein große Platte mit Sand drauf, so konnte man das Gelände immer neu gestalten. Mit Bäumen aus dem Modellbahnzubehör, Steinchen und Stöcken wurden verschiedenen Szenarios nachgestellt. Irgendwann haben wir mal angefangen zu Würfel ob jemand trifft (mit einW6). Nur eine sechs war ein Treffer... also wurde das ganze ziemlich schnell langweilig 😄
Aber der Grundstein war gelegt...
 
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aRieL

Erwählter
6 Dezember 2007
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Damals war alles besser! ;)
Ich bin mit 10 oder so auf einer Jungedfahrt gewesen und die coolen älteren Kids hatten einen White Dwarf dabei oder das Regelbuch der 2nd Edition. ich bin mit nicht mehr sicher. Was ich aber noch genau weiss, es war der damalige Eldar Kampfläufer mit dem stehenden Piloten den ich unendlich cool fand.
Zu dem Zeitpunk hatte ich schon Hero-Quest und Claymore-Saga und DSA (Brettspiel) zu Hause. Es war für meine Eltern also nocht komplett abwegig mir zu Weihnachten die Grundbox WARHAMMER 40.000 zu schenken. Ich konnte nur überhaupt nichts mit dem Spielprinzip anfangen, ich habe nicht verstanden wie das mit den Armeen klappt geschweige denn wie Abweichung beim Raketenwerfer funktioniert.
Dafür sah der Küchentisch an heilig Abend großartig aus. (4 Tonnen Pappruinen!) Danach gab es von opa die Weltenbrand-Box und von gefühlt jeder Armee (ich habs immer noch nicht ganz verstanden) Einheiten... hier ne Chimäre, da nen Blood Angels Captain, hier 6 Eldar Gardisten... usw.
Im Endeffekt bin ich dann bei den Eldar hängen geblieben.
Während der Zeit kam dann zusätzlich noch PnP mit DSA und Shadowrun, Animes auf VOX, Internet, Gaming, Konsolen, Brettspiele, Später noch LARP und Airsoft als Hobbies dazu...
Und selbst jetzt viele viele Jahre später betreibe ich, in manchmal ungesundem Ausmaß, noch jedes dieser Hobbies.
Kickstarter ist der Schrecken meines Kontos was Brettspiele angeht. Zwischenzeitlich habe ich noch einen Youtube Kanal zum Thema Dungeon Crawler mit zwei Freunden gemacht bei dem später noch meine Freundin einstieg. (Leider mittlerweile eingeschlafen)

Ansonsten habe ich hier in der Umgebung einen tollen und aktiven TT Club der auch offen für neues ist :)
 

Hel_Bearbier

Testspieler
20 Februar 2012
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Mega Thread und schön zu lesen, wie andere ins Hobby gefunden haben :D

Um mal gaaaanz früh anzufangen: Also bei mir ging es, wenn man es aus der heutigen Sicht betrachtet, auch sehr früh los. Als Kind mit Playmobil und Lego gespielt und als dann klar wurde, dass ich bei Rittern, Drachen, Piraten und sowas hängen geblieben bin gings dann langsam los. Das ganze ging parallel los mit den "Was ist was?"-Büchern, wo mich hauptsächlich die mit historischem und mythologischem gefesselt haben - da wollte ich akkurat aussehende Vertreter in Plastikform zuhause stehen haben... Ritter, Hopliten, Legionäre, Infanterien von Linienformationen bis zu den napoleonischen Kriegen und und und. Dann ging es bei mir auch Richtung Revell weiter (und die Mini-Soldaten, die man in Italien in Kiosks immer gekriegt hat in so Beuteln), ich erinnere mich noch an den ersten Bastelfrust meines Lebens beim Zusammenbauen von sowohl einer F35 und der französischen Artillerie. Meine allerersten Bausätze, die ich mir angespart habe durch Verzicht auf Süßigkeiten, das Micky Maus Heft und für Nachbarn einkaufen gehen hahaha

Der tatsächliche Schritt kam dann mit einem Umzug von südlich des Rheins einmal ins Schwabenland. Am ersten Schultag in Deutschland kam beim Kennenlernen der Klasse nach ca. 2 Stunden gleich die wichtigste Frage (wie sich rausstellen sollte): "kennst du Warhammer? Des sind so Plastikfiguren zum Zocken." Und das war der Startschuss, hab mit einem Klassenkameraden die Battle for Macragge Box geteilt und mich zu den Tyraniden überreden lassen. Fand ich gut und hat Spaß gemacht, allerdings war es bis dahin nicht die große Liebe im Tabletop. Zu der Zeit hab ich die Warcraft Bücher gelesen und dann über Recherche im örtlichen Buchladen gesehen, dass es auch von GW Bücher zu ihren Spielen gibt. Also die ersten Gotrek und Felix Bücher in die Hand bekommen und mit einer Fehlbestellung wurde dann für 40k der letzte Schritt getan: ich hielt den ersten Roman der Space Wolves Trilogie von WIlliam King in den Händen. Damit waren Ragnar Blackmane und die Space Wolves mein erster Kontakt mit 40k und sind bis heute meine uneingeschränkten Favourites als Fraktion. Da ich noch zu jung war, um mir die Sachen im Internet zu bestellen, um tatsächlich Space Wolves zu spielen, blieb ich vorerst bei Tyraniden und hatte einzelne Boxen Space Marines rumliegen, auch ein paar Chaoten. Da ist mir die Lust dank der Zinn-Minis aber vergangen, weil ich weder die Geduld noch die Vorsicht für den Zinn-Abaddon zu haben.

Dann kam die Generation, die erstmalig (wieder) spezifische Boxen für Space Wolves mit sich gebracht hat und mein mittlerweile etwas älteres Projekt wurde geboren: ich will die gesamte Großkompanie von Ragnar Blackmane nachbilden und mir irgendwann in eine Vitrine klatschen. Das war jetzt schon etwas weiter als nur die Story, wie ich ins Hobby gefunden hab, daher hier jetzt mal der Cut haha
 

Hellhound

Testspieler
15 Mai 2020
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74
1.986
1/72 Soldaten hatte ich auch in Massen. Auf dem Dorf, ohne nennenswerte Geschäfte, hab meist mein Kirmesgeld in Soldaten statt Karussellfahrten investiert. Gab meist immer so ne Bude die nur so einen "Ramsch" wie Erbsenpistolen, Plastikschwerter, etc. verkauft hat.
Armeen wurden fein säuberlich aufbegaut und dann versucht die gegnerischen Soldaten abzuwerfen oder Murmeln durch die Formationen gerollt. Wer auf dem Rücken lag war tot, auf dem Bauch verletzt und durfte nach einiger Zeit wieder als Verstärkung aufgestellt weden.