Das Gezanke der letzten Posts will ich mal ignorieren und nur meine Meinung schildern, die , in Bezug auf Warhammer 40k, sehr negativ ausfällt.
Mal zur Vorgeschichte bzw. meinem Hobby-Werdegang:
Ich habe zu Weihnachten 2011 mit den Tau angefangen und war bis vor kurzem vom Hobby begeistert. Obwohl ich ein grottenschlechter Maler war, hab ich mich dran gesetzt und krieg mittlerweile gute Modelle hin. Nächtelang haben wir in der Spielergruppe über Codiezen und Taktiken gefachsimpelt, Bemaltips ausgetauscht und es war jedes Mal eine Riiiiiiiiiiiesenvorfreude, da wir eine Zeit lang nur einmal im Monat zocken konnten.
Mittlerweile wollen 4/5 meines Hobbyclubs von 40k nichts mehr wissen, ich hab noch Bock auf Fantasy und wir alle zusammen wollen jetzt bald mit Malifaux durchstarten. Nun, wie konnte es dazu kommen?
Für mich persönlich fing es mit dem neuen Tau-Codex an. Nicht falsch verstehen, ich liebe diesen Codex. Was mich stört ist der Sturmflut-Trend. Fast jede Armee bekommt fette Modelle und gerade die Knights treiben es für mich auf die Spitze. Klar, wenn es mir nicht gefällt, muss ich es mir nicht kaufen. Ich muss auch nicht gegen jemanden spielen, der eine Armee nur aus Riesencybots auf Crack mit Fleischfüllung im Cockpit spielt, aber ich fände es auch kacke, der Person ins Gesicht zu sagen "Dagegen spiel ich nicht, das finde ich unfair". Immerhin ist es, laut System, erlaubt.
Dies stellt für mich aber nur die Spitze des Eisberges da. Auch wenn ich länger nicht mehr gespielt habe und nur dem allgemeinen Tenor nachquatsche, so sind Tau und Eldar einfach die Überkiller. Man latzt halt nur ne ganze Stange Geld für die neuen Juwelen im Codex. Die alten Dinge hingegen, die früher die Creme de la Creme waren, kann man jetzt beinahe vergessen. Deutlich wird dies bei den neuen Tyras. Jeder Tyraspieler dürfte mindestens 2 Tervigone haben. Das die zu stark waren ist mir bewusst. Hätte GW einfach die Kosten erhöht und die Freischaltungsgrenze (Neologism ftw!) für den Standardslot auf 30 Ganten erhöht, hätte es mich nicht gejuckt. Im Gegenteil, die 30 Ganten wären richtig fluffig, im Gegenteil zu den 10 Alibiganten aus der fünften. Aber noch die Sonderegeln bezüglich Gift nehmen, die Ganten nach der Bewegungsphase raushauen und die Mali behalten…..naja, mir würde es den Spaß versauen.
Das es aus Firmensicht schlau ist, die Sachen, die jeder hat, zu schwächen und das neue Spielzeug, dass alle noch kaufen müssen, zu pushen, ist mir klar. Aber ich bin mein Marktanalyst, kein Unternehmer, kein Businessfritze, ich bin Spieler. Ein Spieler, der es doof findet, wenn meine halbe Sammlung nach dem neusten Update drastisch an Stärke verliert oder immer noch starke Mängel aufweist (Tyranidencodex) oder aber mögliche Armeen, die meine Armeen im Feld zur Nutzlosigkeit verdammen bzw. das Schreiben von Antilisten bevorzugen (Naja, Feuerkrieger sehen gegen Imperiale Ritter kein Land…..wenn ich aber Farsight spiele, mit 2 Krisistrupps a 3 Mann, alle mit je zwei Meltern und dazu noch Hammerhaie mit Massenbeschleuniger…..mein Gegner wird die Platte so vollkotzen, ich find meine Modelle nicht wieder).
Weiterhin habe ich leider das Gefühl, dass GW seine Kundschaft für dumm verkaufen will. Auf der offiziellen Seite wird bei jedem Pups erwähnt, dass der Pups von Citadel gelassen wurde. Fantastische Citadelfarben, fantastische Citadelbücher, fantastische Citadelmodelle. Ich fühle mich an Christa Wolfs "Kassandra" erinnert, nur das die Manipulation durch Sprache hier so plump abläuft, dass sie mich stört. Klar, jede Firma will die Kunden von sich überzeugen, nur hab ich das Gefühl, dass GW sich nicht mal Mühe gibt. Als gäbe es keine Götter neben ihnen.
Wirklich angepisst (man verzeihe mir die Wortwahl) hat mich der neue Warhammer Visions. Ich hab bei Freunden mal die GUTEN ALTEN WDs gelesen und…..leck mich am Arsch, fand ich die gut. GW gab der Community Tipps, es wurden "gratis" Kampagnenvorschläge geliefert (die man heutzutage für 40 Euro kaufen kann), Anleitungen, wie man selbst Gelände baut, es gab Regelpreviews, und dies alles in einem Ausmaß, die ich so gar nicht kannte. Und nun…..zum WD weekly kann ich nichts sagen, mit dem hab ich mich nie wirklich beschäftigt. Aber Visions ist für mich ein Schlag in die Fresse der Kundschaft. Ich habe nichts gegen gut gemachte Bildbände, im Gegenteil. Für wirklich gut gemachte Dinger gebe ich gerne 30 Euro aus, als PnP-Veteran haut man auch mal 50 für ein Buch raus. Aber 9 Euro für die kleinen Büchlein, die quasi nur Bilder beinhalten? Die eh schon kleinen Textboxen, die quasi als Alibi darein gekackt wurden, beinhalten auch noch 3 mal denselben Text, nur in anderen Sprachen? Alle "Inspirationsquellen", wie GW es nennt, finde ich im Internet dazu kostenlos und in besserer Qualität? Nein danke, mein Geld kann ich besser verbrennen. Aber GW preist dieses Format als heiligen Gral an. Mich kotzt es an.
So, wer sich bis hierher durchgeschlagen hat, kommt in mein (und Seth Geckos) Buch der coolen Leute, nur sind dies Gedanken, die ich seit langem mal raus lassen wollte. Für mich ist GW als Firma nicht tot, aber sie versaut mir konsequent 40k, indem die Spieler es quasi selbstständig balancen müssen (mir kommt grad die Idee einer Monopolyversion, in der die Spieler den Wert des Geldes, den Kaufpreis der Immobilien sowie die Kosten für deren Ausbau und die daraus resultierenden Gewinne selbstständig festlegen müssten….)und beinahe jede Armee mit beinahe obligatorischen Großmodellen vollgestopft wird - bis zu dem Punkt, wo es ganze Armeen daraus gibt.
Was mich bei GW noch hält ist Fantasy, da ich dies neu anfing und mir noch ein Bild dazu machen muss. Wo ich wesentlich mehr Bock drauf habe ist aber Malifaux - die Modelle find ich geil, das System erscheint mir an sich megageil und abwechslungsreich und, der größte Pluspunkt, Wyrd kümmert sich um die Community. Aktualisierte Statcards für ältere Modelle stehen Monate vor dem offiziellen Verkauf im Netz, man kann mit einer Starterbox auch wirklich starten (Klar, man hat ne kleine Armee….aber eine alte Streitmachtbox war noch lange keine spielbare Armee, vom finanziellen Standpunkt aus) und, was ich am geilsten finde: Wyrd bezieht die Spieler bei Betastests ein, sie antworten auf die Mails (und das sehr symphatisch 😉 ) und hauen ihre Werbemagazine, die noch wesentlich mehr Inhalt haben als WD & Visions, kostenfrei ins Netz. Der so bei mir entstehende Communitygedanke, das Gefühl, dass die Firma sich um mich kümmert und nicht nur meine Kohle will, ist da bei mir tausendmal größer als im jeden GW-Laden. Das ist für mich eine Firma mit Communitygedanken. Ein Aspekt, den ich bei GW schmerzlich vermisse.
So, jetzt hab ich mich aber auch ausgeheult und wünsche euch allen noch einen schönen Morgen/Tag. 😉