und das wollen sie garantiert, sie sind genau so stolz darauf für Deutschland zu spielen wie die Herren und ich wette die Mädels sind genau so selbstkritisch, wie ich hier kritisch bin und würden selbst sagen, dass sie unter ihren eigenen Ansprüchen gespielt haben)
Zitat aus GMX:
"Es ist einfach blöd gelaufen und Fakt ist, dass wir die großen Erwartungen und den Druck nicht gewohnt waren. Aber aus den Fehlern können wir alle lernen. Wir sollten positiv nach vorne schauen", sagte Bresonik.
So sehe ich die Sache auch. Und da braucht man garnicht so viel anderes schlimmes reininterpretieren und die Mannschaft + Trainerin fertigmachen.
Einfach weil das Menschen sind, denen es verdammt gut geht
Woher willst du das denn wissen? Du interpretierst hier angebliche Tatsachen hinein, die du schlicht und ergreifend nicht wissen kannst. Woher willst du wissen, ob eine Bajramai mit der Situation gut klar kommt und es ihr verdammt gut geht? Du baust deine Meinung mit unbestätigten Wunschdenken auf.
(Werbeverträge, guter Lohn, Hobby ist zum Beruf geworden)
Die Werbverträge kamen ja speziell nur bei dieser WM mit dazu. Und genau das ist auch einer dieser Punkte, die dazu führen können, dass das Selbstbewusstsein und die Lockerheit im Team nicht so sehr vorhanden sind wie gedacht.
Auch ein gut bezahlter Job schützt nicht vor schlechten Leistungen. Wenn man Gomez als Beispiel hernimmt, kann man das sehr gut verdeutlichen. Damals bei Stuttgart der Torjäger schlechthin gewesen. Beim DFB und bei Bayern total versagt, erst seit Anfang 2010 ist er wieder ein Spitzenstürmer. Auch hier ist es ein Kopfproblem was zu seinem schlechten Spiel geführt hat. Erst als er immer wieder Chancen vom Trainer bekommen hat, hat er sich auch an die für ihn neuen Situationen gewöhnen können (Bayern/DFB). Beim einen geht das schneller, beim anderen dauert es eben länger. Ein Typ wie Sebatian Deisler muss den Fussball komplett an den Nagel hängen, weil er mit dem Druck nicht klarkommt. Oder ein Robert Enke bringt sich um. Die Psyche einer Mannschaft sollte man nicht unterschätzen. Da hat man in den seltensten Fällen eine geschlossene Mannschaft, die kopftechnische ein Niveau fährt. Das ist eben auch Fussball.
Du hast einfach zu hohe Erwartungen in den Raum gestellt, sowie zuwenig Verständnis für die Situation. Ist ja klar, dass man dann unheimlich enttäuscht ist, sollte diese nicht erfüllt werden. Dennoch finde ich deine Beschwerde übertrieben und stellenweise sogar unberechtigt.
Wenn ich deine Beschreibung vom Spiel durchlese, muss ich echt feststellen, dass wir beide total verschiedene Auffassungen und Wahrnehmungen der Spiele haben. Wahrscheinlich auch vom gesamten Fussballsport unterscheiden sich unsere Ansichten.
Zu den Fehlpässen hatte ich schon mal erwähnt, dass ich dazu gerne mal eine Statisktik sehen würde. Da ich das selbst nicht so beobachtet habe. Fehlpässe, ja, aber nicht überdurchschnittlich, wobei das beim Nigeriaspiel genauso sehe wie du, wobei hier natürlich die Holzhackertaktik ein gutes deutsches Spiel verhinderte. Deswegen kann ich dir grundsätztlich in dem Punkt einfach nicht recht geben.
Ein paar Fernschüsse wären da eher einen Versuch wert, als die hohen Bälle in den Strafraum und dann auf einen Kopfball zu hoffen, wenn man doch sieht, dass die japanische Torhüterin super in der Strafraumbeherrschung war (nicht dass die Behringer schlechte Flanken schießen würde, aber gegen diese Torhüterin nützt es eben nichts).
Die Taktik, hohe Bällen in den Stafraum zu spielen ist kein zurückfallen in alte Marotten, sondern war extra so gewollt. Der Großenvorteil gegenüber den Japanerinnen sollte ausgenutzt werden. Dies ist auch eine logische Maßnahme, da bis zu diesem Spiel, ich glaube, 4 Kopfballtreffer von den Deutschen erzielt wurden. Und gerade gegen einen im Schnitt mind. 10cm kleineren Gegner bietet sich so etwas an. Selbst die Schweden werden diese Taktik gegen die Japaner spielen.
Das Kurzpassspiel war nicht schlecht, aber hier muss man auch ehrlich sagen, dass die Japanerinnen, das auch sehr gut können. Im Grunde gab es da nichts auszusetzen. Die Japanerinnen, standen das ganze Spiel über sehr tief und deswegen war ein deutsches Konterspiel nicht möglich und ein kurzpassspiel wird extrem erschwert wenn ca. 18-20 Frauen in einer Hälfte stehen. Eben darum sind auch Torschüsse bei dieser Abwehrtaktik Mangelware, da der Raum um einen Abschluss zu setzen einfach zu klein ist. Das müsste eigentlich allgemein bekannt sein und nicht wirklich eine Überraschung darstellen. Darum verwundert mich diese Argumentation von dir.
Auch habe ich Fragezeichen im Gesicht, wenn du behauptest, dass wenn ein Torwart(in) eine gute Strafraumbeherrschung hat, es keinen Sinn macht hohe Bälle zuspielen. Mit dieser Schlussfolgerung im Gepäck, müsste man ja bei den Männern das Flanken gleich bleiben lassen, da jeder Torwart eine gute Strafraumbeherrschung haben muss um überhaupt in den Kader kommen zukönnen.
Weite Bälle nach vor und auch Bälle ins Aus, sind mir jetzt nicht unangenehm aufgefallen. Hier haben wir wieder völlig verschiedene Wahrnehmungen. Es sei den du verstehst unter weite Bälle nach vorne und Bälle ins Aus, Befreiungsschläge aus der Abwehr heraus oder den sicheren Pass ins Aus, dami schlimmeres verhindert wird.
Die Stärken der Japanerinnen sind, eine hohe Kondition (wahrscheinlich sogar höher als bei den Deutschen), flinkes schnelles Kurzpassspiel, allerhöchste Disziplin und daraus resultierend mMn in der Umsetzung das beste taktische Spiel schlechthin. Dass das nicht einfach wird, für die Deutschen, da durchzukommen, ist selbstverständlich, vor allem wenn die Räume alle zugestellt sind und die Gegenspielerin eng an der Frau steht. Solche Spiele sind eine Geduldsprobe, wenn man hier von schlechtem Spiel auf deutscher Seite redet, bekleckert man sich nicht gerade mit Ruhm. Wie ist dann eigentlich deiner Meinung nach das Spiel der Japanerinnen zubeurteilen?
Von diesem Spiel auf andere Testspiele zuschließen ist ein Fehler. Denn zum einen spiel man nicht immer gegen den Selben Gegener und zum anderen hat, auch wenn es der selbe Gegner ist, höchstwahrscheinlich eine andere Taktik und Aufstellung.
Seit der Titelverteidigung 2007, kann man eigentlich sehr regelmäßig die Spiele der Frauen verfolgten, die werden meistens im ZDF übertragen (das ZDF scheint sich dem Frauenfußball mehr zu widmen als die ARD
).
Na dann muss ich da zukünftig besser aufpassen.
Aber gerade weil deine Aussage richtig ist, dass der Frauenfußball an Qualität gewonnen hat, muss man sich doch ärgern, wenn dann bei dem Sportereignis für die kommenden Jahre, die Leistungen wieder sinken und unansehnlich sind. Schließlich muss man wieder 4 Jahre warten, bis unter Turnierbedingungen, mit Mannschaften aus aller Welt, gespielt wird.
Jetzt mal mal den Teufel nicht an die Wand. Du bist ja ein richtiger Schwarzseher. Man muss auch mit Anstand und Würde verlieren können ohne sich danach selbst zuzerfleischen.
Die WM hat auf jeden Fall dem deutschen Frauenfussball einen schub gegeben. Wenn sie noch weiter gekommen wären oder sogar den Titel geholt hätten, wäre dies noch verstärkt worden. Dennoch haben durch die WM sehr viel Menschen eine Bezug zum Frauenfussball bekommen und das ist doch schon was Wert, oder?