Zur Arbeit gehen trotz Krankheit

Um den einzige Ex-Mitarbeiter von mir zu zitieren: „Ich hab gestern gesoffen und kann mir die Arbeit jetzt echt nicht antun, ich geh nachher zum Arzt.“ was übrigens nicht der Kündigungsgrund war.
Da stimmt dann aber was anderes nicht.
Es gibt noch was zwischen "Mutwillig die Arbeitsfähigkeit am nächsten Tag aufs Spiel setzen und dann platt sein" und "ich kann laufen, stehen, sitzen, Auto fahren und eigentlich alles machen, nur nicht gut weil ich mich krankheitsbedingt nicht konzentrieren kann".
Ich hab als Kind gelernt, dass wenn man zu spät ins Bett geht und dann unausgeschlafen ist verdammt noch mal in die Schule geht und die Zähne zusammen beißt. Saufen und dann krank melden ist mMn das Letzte.
 
Ich hab als Kind gelernt, dass wenn man zu spät ins Bett geht und dann unausgeschlafen ist verdammt noch mal in die Schule geht und die Zähne zusammen beißt. Saufen und dann krank melden ist mMn das Letzte.
Genau,seinen Rausch kann man auch in Geschichte ausschlafen.??
..in der Unterstufe geht auch Musik.?
 
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Da stimmt dann aber was anderes nicht.
Es gibt noch was zwischen "Mutwillig die Arbeitsfähigkeit am nächsten Tag aufs Spiel setzen und dann platt sein" und "ich kann laufen, stehen, sitzen, Auto fahren und eigentlich alles machen, nur nicht gut weil ich mich krankheitsbedingt nicht konzentrieren kann".
Ich hab als Kind gelernt, dass wenn man zu spät ins Bett geht und dann unausgeschlafen ist verdammt noch mal in die Schule geht und die Zähne zusammen beißt. Saufen und dann krank melden ist mMn das Letzte.
Das war das Experiment einen Langzeitarbeitslosen als Teamassistenz einzustellen. Das Experiment endete als er der minderjährigen, 20 Jahre jüngeren Auszubildenden seine Masturbationsfantasien schilderte, die sie beinhalteten.
Um ehrlich zu sein, einmal drücke ich bei sowas ein Auge zu, ich hab in jungen Jahren auch mal wegen „postalkoholischer Nachwirkungen“ die Arbeit geschwänzt. Bei einem Erwachsenen erwarte ich da allerdings auch mehr Verantwortung.
 
Ich hab als Kind gelernt, dass wenn man zu spät ins Bett geht und dann unausgeschlafen ist verdammt noch mal in die Schule geht und die Zähne zusammen beißt. Saufen und dann krank melden ist mMn das Letzte.
Mir wurde beigebracht:
"Wer feiern kann, kann auch arbeiten" ?
Als Schüler/Student ist das eine andere Kiste, aber in einem Arbeitsverhältnis ist das auch die Frage der Eigenverantwortung: Wenn ich mich so abschieße, dass ich wegen einer Alkoholvergiftung nicht zur Arbeit kommen kann und angeblich sogar zum Arzt muss, dann ist das schon bedenklich. Sowas dann auch noch gegenüber dem AG offen zu kommunizieren wie oben geschildert, ist mMn einfach saudämlich.

Erinnert ein wenig an das Verhalten von Edward Norton gegenüber seinem Arbeitgeber in "Fight Club", ihm war auch alles scheißegal...?‍♂️
 
Ich habe das doppelte Glück eine Aufgabe zu haben, die ich zu 99% Zu Hause erledigen kann und gleichzeitig einen modernen Arbeitgeber, der da unterstützt.
Während Corona wurden sehr schnell alle Mitarbeiter die nicht zur Erledigung ihrer Tätigkeit präsent sein mussten mit der notwendigen Technik ausgestattet um zu Hause arbeiten zu können. Nach Corona wurde das beibehalten. Es ist gern gesehen, wenn man ab und zu mal ins Büro kommt, in den meisten Bereichen gibt es aber keine vorgegebenen Zeiten. Ich selbst gehe einmal die Woche rein, wobei ich ab und zu auch mal die ganze Woche zu Hause bin. Im Schnitt komme ich so auf ca 3 Büro Tage im Monat.
Aktuell hat mein Arbeitgeber aber einen Aufruf gestartet, dass man bei einen Infekt doch bitte zu Hause bleiben soll und wenn man sich krank fühlt, dann bitte auch nicht arbeiten sondern sich erholen soll. Da ich aktuell eine Nase habe die ein wenig läuft, mich aber ansonsten putzmunter fühle, bin ich daher heute zu Hause statt im Büro. Will ja auch niemanden anstecken.
 
Also bei uns beobachte ich den gleichen Trend wie der Threadersteller. Letzten Endes habe ich sogar Ärger mit dem Chef bekommen aufgrund meiner krankheitsbedingten Fehlzeiten, die durch den ersten Kitawinter meines Sohnes zustande kommen, in dem ich jeden Scheiß mitnehme (RSV mit nachfolgend bakterieller Sinusitis, Influenza mit >40 Grad Fieber ). Gab jetzt die letzten Monate auch vereinzelt Kolleg:innen, die mit Fieber arbeiten kamen. Seit dem Konflikt mit dem Chef komme ich auch wenn es nur irgendwie geht auch wieder erkältet.
 
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Nimms mir nicht übel, wenn ich das jetzt so sage: Schön blöd von Dir. Tritt der Gewerkschaft bei! Das was der Typ da macht ist verboten und dagegen kannst Du vorgehen oder Dich halt auch ordentlich vertreten lassen wenn er eskaliert.

Andererseits weißt Du jetzt wessen Geistes Kind er ist. Willst Du da weiter bleiben? "Karriere" ist bei dem vorhanden Hintergrund meiner Erfahrung nach eh gelaufen.

Kannst Dich ja umgucken. Leute werden gesucht. Vielleicht kannst Du ja was, was gesucht wird.

cya
 
Zuletzt bearbeitet:
Andererseits weißt Du jetzt wessen Geistes Kind er ist.
Wird aber auch "von oben" unterstützt wenn die Zeit für Krankschreibung auf das Kind limitiert wird.
Für viele AG ein Freibrief in eine ähnliche Kerbe zu schlagen.
Zum Glück gibt es Firmen die das anders handhaben und es auch bei Einstellung kommunizieren bzw im AV festschreiben, so daß man es auch noch schriftlich hat.?
 
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Nimms mir nicht übel, wenn ich das jetzt so sage: Schön blöd von Dir. Tritt der Gewerkschaft bei! Das was der Typ da macht ist verboten und dagegen kannst Du vorgehen oder Dich halt auch ordentlich vertreten lassen wenn er eskaliert.

Andererseits weißt Du jetzt wessen Geistes Kind er ist. Willst Du da weiter bleiben? "Karriere" ist bei dem vorhanden Hintergrund meiner Erfahrung nach eh gelaufen.

Kannst Dich ja umgucken. Leute werden gesucht. Vielleicht kannst Du ja was, was gesucht wird.

cya

Danke für deinen Rat. Ja darüber habe ich auch schon nachgedacht.
„Leider“ bin ich in dem Dilemma, dass die Arbeitsbedingungen auf meinem jetzigen Karriere-Level sonst im Vergleich zur Konkurrenz überdurchschnittlich gut sind, was Arbeitsdichte und Bezahlung angeht, nur die Atmosphäre leidet im Moment unter Aktionen von oben wie dieser. Leider ist so ein Führungsstil in meinem Bereich (forschender Assistenzarzt an Uniklinik) nicht unüblich - das Umfeld ist relativ kompetitiv, die Hierarchien klar und steil und die meisten Chefs (Ordinarien) ticken noch ziemlich anachronistisch (musste mir auch mal einen Monolog darüber anhören, wie wenig er von all den anderen hält, die Wert auf Work-Life-Balance legen; ein anderes Mal gut gemeinte Tipps, wie ich auch mit weniger Präsenz zu Hause klarkomme und trotzdem einen intensive Beziehung im Sinne eines prägenden Einflusses auf meine Kinder pflegen kann…). Gleichzeitig weiß man, dass wenn man in der Patientenversorgung krankheitsbedingt ausfällt, jemand anders darunter leidet, also Patienten durch schlechtere Versorgung und/oder Kollegen durch Mehrarbeit, sodass die Hemmschwelle zur Krankmeldung ohnehin schon relativ hoch liegt.
Zumindest hat es meine Perspektive bei diesem Arbeitgeber von „langfristiges Karriere-Sprungbrett“ auf „weg sobald sich bessere Optionen auftun“, vielleicht letzten Endes auch ganz raus aus der Patientenversorgung, geändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mmhh, ja, bin auch schon krank zur Arbeit gegangen. Ist halt blöd, wenn kein Ersatz da ist. Grenzen sind aber durchaus da - wenn ich feststelle, dass ich deswegen Fehler machen könnte, ist Schluss. Und Sauforgien macht man einfach nicht vor der Frühschicht - da hört auch mein Verständnis auf.

Hatte vor etlichen Jahren die Diagnose Gicht, auch wenn ich weder in Lebenswandel noch Leibesfülle einem dekadenten Fürsten gleiche. Nun gut, ich bin trotzdem herumgehinkt mit geschwollenem Zeh und Fuß, bei dem jeder Tritt schmerzt, weil es halt immer wieder aufgetreten ist und unter die Kategorie "Selbst schuld" fällt.

Aber nun gut, das hat sich gegeben, ich esse halt eher selten Fleisch (und Fisch) und wenn, dann nicht in größeren Mengen.
 
Mmhh, ja, bin auch schon krank zur Arbeit gegangen. Ist halt blöd, wenn kein Ersatz da ist. Grenzen sind aber durchaus da - wenn ich feststelle, dass ich deswegen Fehler machen könnte, ist Schluss. Und Sauforgien macht man einfach nicht vor der Frühschicht - da hört auch mein Verständnis auf.

Hatte vor etlichen Jahren die Diagnose Gicht, auch wenn ich weder in Lebenswandel noch Leibesfülle einem dekadenten Fürsten gleiche. Nun gut, ich bin trotzdem herumgehinkt mit geschwollenem Zeh und Fuß, bei dem jeder Tritt schmerzt, weil es halt immer wieder aufgetreten ist und unter die Kategorie "Selbst schuld" fällt.

Aber nun gut, das hat sich gegeben, ich esse halt eher selten Fleisch (und Fisch) und wenn, dann nicht in größeren Mengen.
Davon spricht hier doch keiner.
Hier geht es um Fälle wo der Arbeitnehmer seine Erkrankung als so stark ansieht das er sich arbeitsunfähig sieht. Der Vorgesetze jedoch das anders sieht und keinen Wert auf den Schutz seiner Mitarbeiter legt.

Das Motto "Wer saufen kann kann auch arbeiten" gilt aber auch nur solange wie die Sicherheit anderer nicht gefährdet ist.

Der Ausfall aufgrund körperlicher Gebrechen welche durch Lebenswandel hervorgerufen werden sind trotzdem krankheitsbedingte Ausfälle.
Kann derjenige doch auch nichts dafür.
Wenn er es dann als Ausrede nutzt um öfters krank zu feiern.....tja das wird sich schnell rauskristallisieren.
Und ja für mich sind starke Schmerzen auch in Grund krank zu sein.
Die Arbeitsleistung wird dadurch erheblich gemindert und du machst Fehler.
Und den Mitarbeiter-/in mit Schmerzmitteln vollgepumpt in der Weltgeschichte herumschicken damit er in die Arbeit kommt ist auch super sinnvoll.....

Deshalb sind bei den Leuten in meinem Team "Rücken" und "Tage" als Ausfall-Grund für mich akzeptabel. Aber auch nur weil ich weiss das es nicht ausgenutzt wird und die Leute sind dankbar dafür.