Ich weiß nicht, ob euch das allen klar ist, aber das Geschäftsmodell der Telekom sieht im Wesentlichen so aus:
Du als Kunde zahlst.
Mit wenigen Ausnahmen zahlt auch "das Internet" für einen Anschluss an die Telekom. Die Telekom nutzt ihre Nutzerbasis als Hebel, um die anderen Anbieter zu erpressen als zahlende Kunden zu gewinnen. "Wenn ihr wollt, dass eure Inhalte für T-Kunden nicht ruckeln, dann müsst ihr eure Server bei uns hosten oder eine Leitung von uns kaufen". Kostenloses Peering macht die Telekom nicht oder so gut wie nicht.
Die Kupfer-Infrastruktur wurde originär vom Steuerzahler bezahlt, Upgrades per Steuerermäßigung oder staatlicher Hilfen (auch von der EU gefördert.
Die kriegen, mit anderen Worten, AUS JEDER RICHTUNG GELD IN DEN ARSCH GESCHOBEN. Und investieren das dann lieber in Werbung als in den Netzausbau. Und machen dann das Internet für ihre Kunden absichtlich ranzig, damit Hoster sich gezwungen sehen, T-Bandbreite zu kaufen, damit ihre Webseiten für T-Kunden nicht ruckeln.
Das ist übrigens, wie mir aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle zugeflüstert wurde, auch der Grund, wieso Youtube in Berlin aus dem T-Netz heraus ruckelt. Google hat gesagt: Hier ist unser RZ. Da liegen die ganzen Youtube-Videos. Hier ist die Buchse, da steckt ihr euer Kabel rein, und dann ruckelt das nicht mehr für eure Kunden. Kunden kaufen ja heutzutage Breitband-Internet, damit sie schön Youtube-Videos in Full HD klicken können. Und was hat die Telekom gesagt? Nee, hat sie gesagt. Wir wollen, dass ihr dafür zahlt, dass wir ein Kabel in eure Server stecken und eure Inhalte an unsere Kunde weiterleiten. Dafür, dass unsere Kunden eure Inhalte ruckelfrei abrufen können.
Kabel Deutschland auf der anderen Seite hat gesagt: *stöpsel*. Wenn ich aus dem KDG-Netz die Youtube-Server pinge, hab ich eine Round-Trip-Latenz von unter 10 ms.
Wie eine Behörde, die sich selbst Regulierungsbehörde schimpft, so ein Geschäftsmodell überhaupt länger als 10 Minuten dulden kann, ist mir völlig schleierhaft.
Im Übrigen könnt ihr mal davon ausgehen, dass da auch in Zukunft nie wieder irgendwas ausgebaut wird an dem Netz, auch in den Innenstädten nicht. Denn das brauchen sie ja nicht mehr zu tun, wenn sie auch drosseln können. Übrigens: Die Meldung über ihren Netzausbau vom Dezember 2012 spricht von 30 Milliarden Investition über 3 Jahre, und für das Jahr 2013 prognostizieren sie ein bereinigtes EBITDA von 18,4 Milliarden. In nur einem Jahr. EBITDA ist der Jahresüberschuss vor Steuern und Abzug von Zinsen und Abschreibungen (allerdings nach Abzug von Material- und Personalaufwand und sonstigen betrieblichen Aufwendungen). Achtzehn Milliarden. In einem Jahr.