Zurück in die Steinzeit mit der Telekom

Deshalb bin ich auch für die Trennung von Netz und Anbieter. Man hätte der Telekom damals nicht das Netz schenken dürfen, die denken immer noch wie die Post. Erinnert sich noch jemand daran, dass man bis Ende der 80er für sein Telefon noch monatlich Miete zahlen musste (nicht zu knapp) und nur wenige Modelle erlaubt waren? Ich würde ehrlich gesagt lieber ne Netzsteuer bezahlen, wenn ich wüsste, dass das Netz dann nur kostendeckend arbeiten müsste und regelmäßig dem Bedarf angemessen ausgebaut würde. Stichwort Glasfasernetz.
 
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Deshalb bin ich auch für die Trennung von Netz und Anbieter. Man hätte der Telekom damals nicht das Netz schenken dürfen, die denken immer noch wie die Post. Erinnert sich noch jemand daran, dass man bis Ende der 80er für sein Telefon noch monatlich Miete zahlen musste (nicht zu knapp) und nur wenige Modelle erlaubt waren? Ich würde ehrlich gesagt lieber ne Netzsteuer bezahlen, wenn ich wüsste, dass das Netz dann nur kostendeckend arbeiten müsste und regelmäßig dem Bedarf angemessen ausgebaut würde. Stichwort Glasfasernetz.
Ja, war neulich Thema bei uns in der Familie, mein Vater (und viele seiner Freunde) ist alter Postler, bzw. war dann bei der Telekom. Die schimpfen auch viel auf ihren ehemaligen Arbeitgeber 😉.
 
Und wenn diese Gebühren nicht mehr reichen, um das erhöhte Wartungsaufkommen des erhöhten Datenvolumen zu sichern, dann müsste entweder derjenige der Dienste mit hohem Datenvolumen anbietet (Internetfernsehen, Anbieter von Online-PC Spielen usw.), diese kosten tragen, oder eben der Endkunde. Eine Variante ist, dem Endkunden die Gebühren wieder Volumenabhängig anzubietet, anstatt Grenzenlose Flatrates, dies hat die Telekom nun vor. Ich will hier gar nicht jammern, dass die Telekom so schrecklich arm wäre, aber irgendwie kann das ja nicht zusammen passen, Jahrelang sinkende Preise, bei steigender Leistung. Dass da irgendwann mal was passieren wird, habe ich mir schon gedacht. Die Technik und Arbeitskraft bei der Telekom wurden nicht unbedingt günstiger oder weniger, in der Zeit in der die Preise sanken und die Datenvolumen zunahmen.

Probleme die man umgehen hätte können hätte man nicht auf DSL gesetzt
 
Dem stimme ich sogar zu. Das ist nicht zeitgemäß, aber irgendwie muss es trotzdem finanziert werden. Sollte es wirklich so sein, dass die Telekom mehr Geld braucht, um die Technik und den Service sicher zu stellen, dann müssten die Preise für die Flatrates angehoben werden, ohne dass diese Volumenbegrezt wären. Ist es unnötig, sozusagen nur Geldgier, dann ist das natürlich alles Quatsch.
Letzteres 🙂

Von Fefe geklaut:
Ich weiß nicht, ob euch das allen klar ist, aber das Geschäftsmodell der Telekom sieht im Wesentlichen so aus:

Du als Kunde zahlst.
Mit wenigen Ausnahmen zahlt auch "das Internet" für einen Anschluss an die Telekom. Die Telekom nutzt ihre Nutzerbasis als Hebel, um die anderen Anbieter zu erpressen als zahlende Kunden zu gewinnen. "Wenn ihr wollt, dass eure Inhalte für T-Kunden nicht ruckeln, dann müsst ihr eure Server bei uns hosten oder eine Leitung von uns kaufen". Kostenloses Peering macht die Telekom nicht oder so gut wie nicht.
Die Kupfer-Infrastruktur wurde originär vom Steuerzahler bezahlt, Upgrades per Steuerermäßigung oder staatlicher Hilfen (auch von der EU gefördert.
Die kriegen, mit anderen Worten, AUS JEDER RICHTUNG GELD IN DEN ARSCH GESCHOBEN. Und investieren das dann lieber in Werbung als in den Netzausbau. Und machen dann das Internet für ihre Kunden absichtlich ranzig, damit Hoster sich gezwungen sehen, T-Bandbreite zu kaufen, damit ihre Webseiten für T-Kunden nicht ruckeln.

Das ist übrigens, wie mir aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle zugeflüstert wurde, auch der Grund, wieso Youtube in Berlin aus dem T-Netz heraus ruckelt. Google hat gesagt: Hier ist unser RZ. Da liegen die ganzen Youtube-Videos. Hier ist die Buchse, da steckt ihr euer Kabel rein, und dann ruckelt das nicht mehr für eure Kunden. Kunden kaufen ja heutzutage Breitband-Internet, damit sie schön Youtube-Videos in Full HD klicken können. Und was hat die Telekom gesagt? Nee, hat sie gesagt. Wir wollen, dass ihr dafür zahlt, dass wir ein Kabel in eure Server stecken und eure Inhalte an unsere Kunde weiterleiten. Dafür, dass unsere Kunden eure Inhalte ruckelfrei abrufen können.

Kabel Deutschland auf der anderen Seite hat gesagt: *stöpsel*. Wenn ich aus dem KDG-Netz die Youtube-Server pinge, hab ich eine Round-Trip-Latenz von unter 10 ms.

Wie eine Behörde, die sich selbst Regulierungsbehörde schimpft, so ein Geschäftsmodell überhaupt länger als 10 Minuten dulden kann, ist mir völlig schleierhaft.

Im Übrigen könnt ihr mal davon ausgehen, dass da auch in Zukunft nie wieder irgendwas ausgebaut wird an dem Netz, auch in den Innenstädten nicht. Denn das brauchen sie ja nicht mehr zu tun, wenn sie auch drosseln können. Übrigens: Die Meldung über ihren Netzausbau vom Dezember 2012 spricht von 30 Milliarden Investition über 3 Jahre, und für das Jahr 2013 prognostizieren sie ein bereinigtes EBITDA von 18,4 Milliarden. In nur einem Jahr. EBITDA ist der Jahresüberschuss vor Steuern und Abzug von Zinsen und Abschreibungen (allerdings nach Abzug von Material- und Personalaufwand und sonstigen betrieblichen Aufwendungen). Achtzehn Milliarden. In einem Jahr.
 
Die Telekom hat grad sowieso ziemlich einen an der Klatsche - meine Freundin wird seit drei Wochen jeden Tag von irgendeiner beschissenen T-Servicehotline angerufen, die ihr irgendein Paket andrehen wollen (bisher hat sie nicht einmal abgenommen), die überlegt sich schon den Anbieter zu wechseln wenn das nicht bald aufhört.
 
Die kommenden Grenzen stehen doch in meinem Link und bei DEM:
Deutsche TelekomAb dem 2. Mai 2013 sind folgende Volumina in den Festnetztarifen integriert:

  • Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 16 Mbit/s: 75 GB
  • Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Mbit/s: 200 GB
  • Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s: 300 GB
  • Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Mbit/s: 400 GB

Grundsätzlich sehe ich bei diesen Volumina eigentlich kein Problem - viel Rauch um nichts und ich wüsste gerne mal wer das von denen, die sich gerade einfach mal aus Prinzip aufregen wirklich ausreizt.

Problematischer finde ich, dass die Telekoma das ab 2016 technisch umsetzen will. So rasant, wie die Entwicklung in diesem Bereich vonstatten geht, ist es doch ein reines orakeln, wie bis dahin der Bedarf ausschaut.
 
Lese gerade hier zum ersten Mal davon! 😱 Und bin in RAGE!!! :angry:

Um legal gutes Zeug zu gucken, bin ich Kunde bei:

1. Lovefilm für die 3D-Blurays und ein paar Serien
2. Maxdome für aktuelle Filme
3. Watchever für aktuelle Serien

Ich bin JEDEN Monat LOCKER im dreistelligen GB-Bereich! Es kotzt mich an... :dry:


Gruß
General Grundmann
 
Grundsätzlich sehe ich bei diesen Volumina eigentlich kein Problem - viel Rauch um nichts und ich wüsste gerne mal wer das von denen, die sich gerade einfach mal aus Prinzip aufregen wirklich ausreizt.

Also mich betrifft es (erstmal) nicht, da ich bei Unitymedia bin.
Ich gebe aber offen und ehrlich zu, dass ich mich hier aus Prinzip aufrege. Ich weiß nicht was ich so für ein Volumen pro Monat habe.
Ich kaufe meine Spiele über Steam, die dann auch gut und gerne schon mal 10-15 GB Download verschlingen, ich höre oft Webradio, schaue mir stundenlang Spaßvideos im Netz an, Videochats. Ich hab ein halbes Dutzend Geräte, die permanent mit dem Internet verbunden sind.
Ich will mir keine Gedanken machen wenn ich mal ein HD Video schaue, oder mir ein Spiel über Steam runterlade, ob ich damit vielleicht meine 75 GB überschreiten könnte und mein Internet dadurch vielleicht für den Rest des Monats unbrauchbar wird.
Aus diesem Grund schaffen sich ja normalerweise die meisten Leute eine Flatrate an.
Und genau das will die Telekom hier abschaffen. Bzw. sie wollen eben die Netzneutralität abschaffen. Sie wollen ihre Kunden zu ihrem Entertainment Quatsch, und was sie da in Zukunft noch anbieten werden, treiben.
HD Videostreams stecken ja noch in ihren Anfängen. Ich könnte mir aber gut vorstellen dass bis 2016 sowas schon weit verbreiteter ist.

Ja, darüber rege ich mich schon aus Prinzip auf !
 
Die Frage ist dann auch, wie viele Leute es am Ende betrifft. Schon laufende Verträge sollen ja nach einigen der Quellen ausgenommen sein. Man liest zudem immer häufiger, dass der Absatz an PCs zurück geht, die Leute arbeiten am häufigsten über ihr Tablet oder Smartphone. Beim meinem 19 jährigen Cousin kann ich mir gut vorstellen, dass er kaum Datenvolumen hat, sollte er also bald zu Hause ausziehen und dann in einen dieser Knebelverträge kommen, vermute ich, dass es für ihn wenig ausmacht. Die nächste Frage ist dann, welche der Dienste sich von der Telekom nötigen lassen, eine Gebühr zu bezahlen um auch aus diesem Volumen freigekauft zu werden. Es wäre doch denkbar, dass Dienste wie Maxdome abwägen, dass sie so Kunden verlieren würden und sich dann freikaufen, so dass am Ende GG gar keine Probleme diesbezüglich bekommen würde. Es betrifft dann vor allem zwei Gruppen, die Leute die viele Filme und Serien über das Internet beziehen und Gamer. Die meisten Kunden wird es wohl nicht betreffen, in einem der verlinkten Artikel stand ja, dass der durchschnittliche Telekomkunde ein Datenvolumen von 25Gigabyte pro Monat hat. Diejenigen von euch, bei denen das anders ist, sind wohl eine Minderheit, was die Sache dadurch natürlich nicht weniger negativ macht, es ist ein Unding und sollte verhindert werden.
 
Hm, aber gerade mit Tablets und Smartphones dürfte das doch sogar eher schlimmer werden ...
Ich meine, am heimischen PCs packen sich die meisten Leute eine umfangreiche MP3 Sammlung auf die 1-2TB Festplatte.
Mobile Geräte, die meistens mit 32-64 GB daher kommen haben für sowas nicht wirklich Platz. Daher legt man sich das Zeug irgendwo in die Cloud und erzeugt dadurch bei jedem Abruf ja Traffic und nicht nur beim ersten Runterladen.
Oder man ersetzt gleich seine Musiksammlung durch einen Dienst wie z.B. Spotify.

Das ist ja zur Zeit die technische Entwicklung. Die Geräte haben weniger Speicher, sind dafür aber fest mit Online-Diensten verbunden -> mehr Traffic.
 
Also ich kann nur meinen eigenen Traffic beurteilen. Das ist hier im Haus ein Anschluss, den sowohl mein Vater nutzt (per W-Lan), als auch ich in meiner Wohnung. Ich schaue ja wirklich viel Videos bei Youtube (zugeben nicht in HD), habe auch so recht viel Traffic und der Anschluss ist nahezu dauerhaft online, da mein Vater schon im Ruhestand ist. Wir hatten letzten Monat ein Datenvolumen von 85 Gigabyte, schon mehr als die von der Telekom genannten 75Gig, aber weitaus weniger als so mancher von euch an Zahlen in den Raum wirft. Was die Cloud anbelangt, kann ich das schwer beurteilen, von meinen Freunden nutzt das eigentlich niemand, alle haben noch altmodisch ihre Musik auf dem Rechner und ziehen es dann auf den Speicher ihres MP3 Players. Zudem darf man nicht vergessen, dass diese Beschränkungen jetzt für Festnetzanschlüsse gelten sollen, ist man mit dem Smartphone oder Tablet unterwegs, dann betrifft das Datenvolumen nicht diesen Tarif für unterwegs. Ich vermute mal, dass die Mehrheit der Leute zu Hause dann doch noch ihre Musik über eine Musikanlage laufen lässt und die Daten lokal gespeichert hat. Leute die wirklich alle Musik in der Cloud haben und selbst bei der Geburstagsparty dann die Musik aus dem Internet streamen, dürften doch wirklich eine Minderheit sein. Das mag man zwar aktuell als Modell der Zukunft ansehen, darf aber auch nicht vergessen, dass das viele gleichzeitig kritisch sehen, weil ihnen ihre Musik und Daten bei einem eventuellen technischen Problem dann nicht zur Verfügung stehen. Geht der Router Samstag abends kaputt, hätte man bis Montag morgen dann keine Musik, auf die man zugreifen kann, man macht sich zu sehr vom Internetanschluss abhängig.
 
@NGF

Ich mag diesen Trend auch nicht und würde mir eher daheim ein paar NAS Festplatten ins Netzwerk klemmen bevor ich an irgendeiner Cloud rumfummel.

Ich meinte aber durchaus mit Tablets auch die Festnetzanschlüsse (OK, Smartphones betrifft es wohl wirklich kaum). Ich habe z.B. einen Bekannten, der daheim keinen Rechner mehr hat, sondern nur noch ein Tablet. Auch war ich neulich noch auf einer privaten Feier, wo tatsächlich den ganzen Abend nur Musik von Spotify abgespielt wurde.
Dazu kommt, dass eben auch auf Musikanlagen mehr und mehr solche Dienste installiert sind.
"Smart TVs" haben ja auch schon eine ganze Reihe Apps vorinstalliert (Maxdome und Co.)