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Ansgar 9.eintrag
Nachdem wir in den letzten tagen, an denen wir damit beschäftigt waren, die kolonie zu erkunden und zu sichern, indem wir sie großflächig vermienten, gelang es uns rechtzeitig, eine funkverbindung in den orbit aufzubauen, bevor die bereits vor mehr als einer woche georderten unterstützungseinheiten losgeschickt wurden. Ich nutze die gelegenheit und ordnete an, die alten landekoordinaten durch jene eines großen freien platzes mitten in der ehemaligen kolonie zu ersetzen. Bereits zu diesem zeitpunkt konnte mir glücklicherweise bereits der genaue umfang der unterstützungseinheiten mitgeteilt werden, die sich auf dem weg zu mir befanden. Und so erstaunt ich war, dass ich hören musste, dass keines meiner beiden rudel durch infantrie verstärkt werden würde, so überrascht und zugleich erleichtert war ich, als mir gesagt wurde, dass sich ein landraider auf dem direkten weg zu mir befand.
Ich konnte durch diese information bereits vor eintreffen des frachters das weitere vorgehen gründlich planen und stellte fest, dass mir durch diesen mächtigen panzer nicht nur dank seiner gewaltigen bewaffnung und panzerung, sondern auch durch seine transportkapazität ein enormes taktisches upgrade geliefert werden würde, dessen wert ich sehr wohl zu schätzen weiss.
Als es dann endlich soweit war und wir das landeschiff am himmel erkennen konnten, war ich einerseits sehr froh darum, bald einen landraider zu meiner streitmacht zählen zu können, aber andererseits weiss ich natürlich, dass sich da draußen in den wäldern noch immer jene feigen und verachtenswerten kreaturen befinden, die schon keine scheu und anscheinend auch nicht sonderlich viele probleme damit hatten, diese einst gut besiedelte kolonie niederzubrennen und außer den zurückgelassenen opfern menschenleer zu räumen. Wenn ich mich hier auf meinen instinkt verlassen kann, dann weiss ich, dass spätestens zu dem zeitpunkt, als das landungsschiff von osten her über die wälder auf unseren standpunkt zugedonnert kam, auch all jene, die vor einigen tagen nicht vor uns fliehen mussten, weil sie bereits vorher weitergezogen waren, erneut interesse an diesem ort gefunden haben.
Aber wie dem auch sei. Schließlich sind wir space wolves, helden des imperators und söhne fenris’ und wenn jener abschaum in absehbarer zeit zu sener ausrottung zu uns kommen wird, dann ist mir das um längen lieber als ihn lange in den wäldern suchen zu müssen, wie schwache beute, die genau weiß, dass der unausweichliche kampf ihr ende sein wird.
Nachdem das schiff gelandet war und sich der staub ein wenig gelegt hatte, öffnete sich umgehend die ladelucke und ich muss ehrlich sagen, dass ich zunächst beim imperator meinen augen nicht trauen wollte, als ich sah, dass der landraider, der sich langsam auf mich zuzubewegen begann nicht irgendein landraider war, sondern jener hakons, der mich an seiner seite zusammen mit drei anderen gardisten in unsere letzte gemeinsame schlacht getragen hatte. Als die uralte und treue maschine einige meter vor mir zu stehen kam, öffnete sich wie gewohnt die sturmrampe, doch im gegensatz zu unserem sonstigen kriegsgebrüll, donnernden schritten unter der gewalt unserer taktischen cybotrüstungen und dem bloßen zorn, der auf den feind losgelassen wurde, kamen mir diesmal nur zwei personen entgegen, die ich zu gut kannte, um mir meine wiedersehensfreude nicht anmerken zu lasssen. Es waren der verbissene argon, der diesen panzer schon steuerte, als ich noch ein blutwolf war und lokai, der mit seinen schweren boltern zu treffen wusste wie kein anderer. Unsere begrüßung war herzlich und dennoch nutzte ich die chance, um dem schiff, das, nachdem dessen crew eilig tonnenweise kisten, in denen sich proviant, munition und ausrüstung befand, ausgeladen hatte und nun bereits wieder im begriff war zu starten, ein von mir verfasstes schreiben mit der bitte um weitere unterstützungseinheiten und natürlich meinem tiefsten dank für die bereits gesendeten mit auf den weg zu geben.
Ich band den panzer sofort in die nächtliche absicherung unseres standortes mit ein und beschloss noch einige tage hierzubleiben und auf den feind zu warten.
Und auch heute, am tag danach hat sich der feind bis jetzt nicht blicken lassen, denn dass er schon da ist und somit unseren scharfen sinnen bisher entgangen waage ich zu bezweifeln.
Aber dennoch sollten wir alle gefasst und aufmerksam seine ankunft erwarten und seine zahl und damit verbundene schlagkraft nicht unterschätzen. Denn eines ist gewiss: in einer woche zurückhaltung hätte es sogar der dümmste feldherr schaffen müssen, vorrausgesetzt er hat genug seines eigenen volkes in greifbarer nähe, einen zwar tölpelhaften, aber dennoch schlagkräftigen haufen an kriegern um sich zu scharren. Die frage ist nun nur, wie groß, wenn er denn kommen wird, dieser haufen sein und ob er genug schwere waffen mit sich bringen würde um, wenn es darauf ankommt noch die entscheidende übrig zu haben, um sie auf meinen landraider abzufeuern.
Ich beende hiermit meinen heutigen tagebucheintrag, um mich nun zu einem weiteren tagesbriefing an meine stellvertretenden rudelführer zu wenden.