Wayne. Unabhängig von aktuellen Muskelspielen stellt Russland aktuell keine nennenswerte militärische Bedrohung dar. Das russische Militär in seiner Gesamtheit ist weitgehend überaltert und marode, die russiche Wirtschaft "Obervolta mit Atomwaffen". In einem ernsthaften Krieg würde Russland schnell kollabieren.
So und du meinst das macht die ganze Sache irgendwie ungefährlicher? Das Gegenteil ist der Fall. Die Russen sind auf konventioneller Ebene bei weitem nicht so hoch gerüstet, wie zu Hochzeiten des Kalten Krieges( wobei ich den Eindruck habe, dass ise in den letzten Jahren einiges in die die Modernisierung ihrer Truppen gesteckt haben). Darin liegt aber auch die Gefahr, dass nämlich Russland vielleicht schneller an die Grenzen gelangt und eher bereit ist, die ultima ratio einzusetzen. Die Nato ist für die Russen ein feindliches Militärbündnis. Und die Bedrohung durch die Nato ist nun, da es um die Ukraine geht ungleich höher als zu Zeiten des Kalten Krieges, wo es einen Puffer von Satellitenstaaten gab, die einen evtl. Angriff, mit dem die Russen in ihren Szenarien immer gerechnet haben, aufzufangen. Dies ist jetzt weg. Und in Anbetracht der Psychose, nie wieder unvorbereitet überfallen werden zu wollen ist es gerade zu ein Spiel mit dem Feuer, an den Grenzen Russlands rumzuzündeln.
Russland mag vieleeicht im Vergleich zum Kalten Krieg eine Mittelmacht sein, sie ist aber eine mittelmacht, die nazugreifen auch für die Supermacht USA ein unkalkulierbares Risiko darstellt. Das macht den Unterschied zu Iran, Irak oder Afghanistan aus. Und vor Allem ist es ja nicht so, als ob der Westen derzeit die Tiefenrüstung hätte, einen längeren Konflikt mit einer großen Militärmacht durchzustehen. Bei den Ammis sind nicht unerheblich Teile der Truppen an anderen Orten überall auf der Welt gebunden. Die Europäer haben fast ausnahmslos reine Freiwilligenarmeen mit zwar gut ausgebildeten und technisch hochgerüsteten Truppen, deren Zahl aber so gering ist, dass sie kein großen Kriege führen können. Und ich erinnere an Libyen, was nun wahrlcih kein eGroßmacht war. Der Kampfeinsatz dort hat dazu geführt, dass die Munitionsreserven der NAtotruppen dirt recht schnell verschossen waren.
Ohne jegliches moralinsaures Gezeter. Es war strategisch dumm, die EU- Grenzen überhaupt so weit nach Osten auszudehnen und es war dumm, zu glauben die Russen sähen dem Treiben solange zu zu bis tatsächlich erste Natoverbände direkt an der russischen Staatsgrenze stationiert werden. Und es ist noch viel dümmer, zu glauben, man könne jetz die Sache noch so weit zu spitzen, bis es tatsächlich knallt. Das ist maßlose Selbstüberschätzung und sträfliche Unterschätzung der Russen.
Das bringt mich zum zweiten Punkt. Putin verhielt sich weder unvorhersehbar noch wie ein Irrer. Er hat genau das getan, was man hätte erwarten können. Putin hat genau in dem Moment eine kalkulierte Militäraktion gestartet, als in Kiev die " Partner des Westens" mal eben eine mühevoll unter Beteiligung Russlands ausgehandelten Kompromiss über den Haufen geworfen haben. Im Übrigen ist hier nicht allein Putin düpiert worden, sondern auch die Verhandlungsteilnehmer aus der EU. eine klein militante antirussische Minderheit hat das Parlament in Kiev mal eben gekapert und hat noch dazu den Status quo, zu dessen Bedingungen sich die Russen mit der Ablösung der krim bei Gründung der Ukraien, zur Disposition gestellt. Und das Horrormärhen von den ukrainischen Naziterrorbanden, die auf dem Weg zur krim waren, ist vielleicht deswegen nur ein Horrormärchen, weil jetzt dort russischen Eliteeinheiten stehen.
Demokratien sind naturgemäß bei solchen Situationen etwas naiv, weil sie damit rechnen das man sich an die Spielregeln hält. Auf Dauer gewinnen sie solche Spielchen aber immer.
Selten so einen Blödsinn gelesen. Demokratien wie die Ammis haben sich seit Ende des zweiten Weltkrieges ihre Kriegsanlässe immer selbst gebastelt, sind in souveräne Staaten einmarschiert um Regime zu stürzen, die sie vorher nicht selten selbst installiert haben. Ich verrat dir mal ein Geheimnis, das Völkerrecht beruht darauf, dass alle sich daran halten. Der Westen hingegen hat es immer so gehandhabt, dass er sich ans Völkerrecht gebunden gefühlt hat, wenn es seinen Interessen entsprach. Ansonsten hat er es ignoriert. Übrigens auch in der Ukraien. Oder wass ist das Anderes, als mit verdeckten Mitteln eine Opposition so aufzubauen, dass sie ein gewähltes Staatsoberhaupt absetzen kann. Putin hat mit einer offenen Aktion auf die verdeckten Einflussnahmen des Westens reagiert.
Nein, das Völkerrecht ist hier irrelevant. Es gibt ungeschriebene Regeln bei Konflikten zwischen Staaten. Staaten verfolgen immer nur ihre Interessen. Sie sind keine mildtätigen Samariter, schon nicht gegenüber ihren Bürgern, schon garnicht gegenüber anderen Herrschaftssubjekten. Staaten können Konflikte vermeiden, wenn alle mit offenen Karten spielen. Das heißt auch berechenbar sein. Die Ammis im Speziellen haben aber ein besondere Mentalität in der Außenpolitik. Sie verhalten sich wie Pokerspieler. Das ist das Gegentiel von Berechenbarkeit. Das kann im Einzelfall gut gehen. Auf lange Sicht führt dies aber irgendwann zur Katastrophe. Und im Kalten Krieg war es mehr als einmal kurz davor.