Lol. du wirst übermäßig melodramatisch 😀. ein Atimkrieg droht nciht im entferntesten, schon weil keine Variante eine ernsthafte Bedrohung von Russlands Staatsgebiet umfasst. Niemand hat vor auf Moskau vorzurücken. Es ist vollkommen ausreichend Putin die 20.000 Mann die er auf de rKrim stehen hat in Leichensäcken nach Hause zu schicken. Bei der aktuellen russischen Demographie bedeutet das, das 20.000 Familien schlicht aufhören zu existieren. Dass, in Kombination mit wenigen gezielten Sanktionen gegen 300-400 der führenden Eliten des Landes (Auslandskonten einfrieren, Einreiseverbot) dürfte ausreichen genügend Druck aufzubauen das Putin sowas demnächst lässt oder weg vom Fenster ist.Darin liegt aber auch die Gefahr, dass nämlich Russland vielleicht schneller an die Grenzen gelangt und eher bereit ist, die ultima ratio einzusetzen.
1. du überbewertest die Wirkung von Barbarossa auf die Russen massiv. Das ganze wurde vom Sovjetstaat natürlich propagandistisch ausgeschlachtet, aber in der "Volksseele" ist das Trauma nicht vorhanden, daUnd in Anbetracht der Psychose, nie wieder unvorbereitet überfallen werden zu wollen ist es gerade zu ein Spiel mit dem Feuer, an den Grenzen Russlands rumzuzündeln.
2. du auch die historische Realität, wie die meisten, verkennst. Denn im Kampf gegen die Wehrmacht sind, nach heutigen Grenzen relativ wenig Russen gestorben, dafür -überraschung- sehr viele Ukrainer. Sowohl unter den Soldaten als insbesondere auch unter der Zivilbevölkerung. Beispielsweise stammten fast alle im Holocaust umgekommenen Juden aus der Ukraine. Denn Russland war gar nicht längerfristig besetzt, die Ukraine aber eben vollständig. Leider geht dieses Detail in allen Geschichtsvarianten unter: für uns im Westen sind das alles "Russen", die sowjetische Geschichtsschreibung lässt die Ethnien/Nationalitäten auch bewusst unter den Tisch fallen.
du missvewrstehst mich. Als würde ich mich um solchen Blödsinn wie das Völkerrecht scheren 😀 Mit "naiv" und "an die Regeln halten" meine ich zwei andere Sachverhalte.Demokratien wie die Ammis haben sich seit Ende des zweiten Weltkrieges ihre Kriegsanlässe immer selbst gebastelt, sind in souveräne Staaten einmarschiert um Regime zu stürzen, die sie vorher nicht selten selbst installiert haben.
1. Zivilisierte Länder führen untereinander keine Kriege, sie drohen nicht mal damit. Sicher, kleine Diktatoren werden ab und an weggebombt, schon weil die keine andere Sprache verstehen, aber in der ersten Welt ist Krieg einfach keine Option mehr, egal um was es geht. Niemals kämen z.B: GB und Spanien auf die Idee sich wegen Gilbraltar nen Krieg zu liefern. Oder keiner würde Island bombardieren weil sie es mal wieder mit Fischfangquoten übertreiben oder so. Das passiert nicht aus Nettigkeit, aber die politischen und wirtschaftlichen Folgekosten sind einfach zu hoch. Irgendwie ist man (wie sich jetzt zeigt fälschlicherweise) bisher davon ausgegangen auch Russland gehört zu diesem Kreis, in dem Probleme diplomatisch gelöst werden. Putin hat grade bewiesen das es halt de facto immer noch die barbarischen Horden aus dem Osten sind ums überspitzt zu sagen. Entsprechend wird man in Zukunft damit verfahren, und das kann ihnen nicht gefallen.
2. westliche Demokratien, und eigentlich auch alle sozialistischen Diktatoren handeln nach rationalen Gesichtspunkten. Suizidale verhaltensweisen kommen nicht vor, weshalb man sich auch immer wieder von derartigem irrationalen verhalten überraschen lässt. Der Gesunde versteht den Irren nicht. Stalin glaubte nicht an einen deutschen Überfall, weil es das denkbar dümmste war was Adolf zu dem Zeitpunkt tun konnte, die Amis ließen sich vom japanischen Angriff überraschen, weil keiner glaubte das sie einen Krieg starten, den sie nicht gewinnen können usw usf.
Genau diese Situation haben wir jetzt: Putin droht mit einem Krieg, bei dem er objektiv gesehen nichts gewinnen kann.
Sämtliche russischen "Beweggründe" sind Bullshit:
- Schutz der russischen Minderheit: bullshit. Ethnische Säuberungen gehören nicht grade zu den Standards in EU Staaten.
- Erhalt von Sewastopol als Marinehafen: auch das ist Unsinn, selbst eine westgebundene Ukraine, die der EU (wahrscheinlich) und der NATO (sehhhr unwahrscheinlich) beitreten würde, würde die entsprechenden Verträge akzeptieren. Warum? Pacta sunt sevanda. Übergreifendes Prinzip westliche Politik. Wir halten uns an Verträge. Einzig und allein nach Ablauf der Pachtzeit wäre wohl nicht verlängert worden, aber da kann man verhandeln...
was bleibt ist wirklich Putins gekränktes Ego: Sotschi hat ihm nicht die erhoffte Anerkennung gebracht, also mag er jetzt den Westen nimmer und nutzt ne günstige Gelegenheit ein bisschen "Heim ins Reich" zu spielen.
An der stelle will ich btw. nicht mal in Abrede stellen das man die mittlerweile weitgehend "russifizierte" Krim wirklich von der Ukraine lösen sollte und entweder autonom verwalten oder an Russland angliedern sollte. Das ganze macht schon irgendwie Sinn, keine Frage. Aber die Wahl der Mittel ist ein absolutes no go.
Mal ganz ehrlich: glaubst du diesen scheiß wirklich? Als bräuchte es irgendwelche Einflussnahme um so ein Arschl*ch wie Janukowitsch vom Hof zu jagen.Übrigens auch in der Ukraien. Oder wass ist das Anderes, als mit verdeckten Mitteln eine Opposition so aufzubauen, dass sie ein gewähltes Staatsoberhaupt absetzen kann. Putin hat mit einer offenen Aktion auf die verdeckten Einflussnahmen des Westens reagiert.
Du sitzt da IMHO massiv der russischen Propaganda auf, die so tun als wären das nur ein paar Putschisten die den loswerden wollen und die breite Masse des Volkes steht hinter ihm....naja, wenn sämtliche Sicherheitskräfte sich vom Acker machen und der "Präsident" lieber ins Exil geht scheinen mir das mehr als nur ein paar zu sein.
Letztlich liegt der Fehler bei Moskau: man sollte halt dafür sorgen das sich die eigenen Satrapen wie Lukaschenko oder Janukowitsch eben nicht all zu unbeliebt machen. Das die Menschen mit der EU vor Augen (grade Polen ist ja ne nette Erfolgsgeschichte) lieber dort mitmachen wollen ist irgendwie verständlich, auch ohne irgendwelche Verschwörer anzunehmen.
Na ja, langer Rede kurzer Sinn: Putin hat sich damit keinen Gefallen getan. Die Ukraine wird jetzt fleißig aufarmiert werden, die Amis werden nen Wirtschaftskrieg führen (haben gestern nen winzigen Teil ihrer strategischen Ölreserven auf den Markt geworfen, nur so als Zeichen, worauf der Preis um 2% gesunken ist. Denn Russland geht Pleite wenn der Ölpreis langfristig (6 Monate+) sinkt. Der Spielraum den sich die Russen leisten können liegt bei weniger als 10$ pro Barrel.
Und wenn dann halt in 3 Jahren nen richtiger Präsident bei den Amis dran ist...