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Darin liegt aber auch die Gefahr, dass nämlich Russland vielleicht schneller an die Grenzen gelangt und eher bereit ist, die ultima ratio einzusetzen.
Lol. du wirst übermäßig melodramatisch 😀. ein Atimkrieg droht nciht im entferntesten, schon weil keine Variante eine ernsthafte Bedrohung von Russlands Staatsgebiet umfasst. Niemand hat vor auf Moskau vorzurücken. Es ist vollkommen ausreichend Putin die 20.000 Mann die er auf de rKrim stehen hat in Leichensäcken nach Hause zu schicken. Bei der aktuellen russischen Demographie bedeutet das, das 20.000 Familien schlicht aufhören zu existieren. Dass, in Kombination mit wenigen gezielten Sanktionen gegen 300-400 der führenden Eliten des Landes (Auslandskonten einfrieren, Einreiseverbot) dürfte ausreichen genügend Druck aufzubauen das Putin sowas demnächst lässt oder weg vom Fenster ist.

Und in Anbetracht der Psychose, nie wieder unvorbereitet überfallen werden zu wollen ist es gerade zu ein Spiel mit dem Feuer, an den Grenzen Russlands rumzuzündeln.
1. du überbewertest die Wirkung von Barbarossa auf die Russen massiv. Das ganze wurde vom Sovjetstaat natürlich propagandistisch ausgeschlachtet, aber in der "Volksseele" ist das Trauma nicht vorhanden, da
2. du auch die historische Realität, wie die meisten, verkennst. Denn im Kampf gegen die Wehrmacht sind, nach heutigen Grenzen relativ wenig Russen gestorben, dafür -überraschung- sehr viele Ukrainer. Sowohl unter den Soldaten als insbesondere auch unter der Zivilbevölkerung. Beispielsweise stammten fast alle im Holocaust umgekommenen Juden aus der Ukraine. Denn Russland war gar nicht längerfristig besetzt, die Ukraine aber eben vollständig. Leider geht dieses Detail in allen Geschichtsvarianten unter: für uns im Westen sind das alles "Russen", die sowjetische Geschichtsschreibung lässt die Ethnien/Nationalitäten auch bewusst unter den Tisch fallen.

Demokratien wie die Ammis haben sich seit Ende des zweiten Weltkrieges ihre Kriegsanlässe immer selbst gebastelt, sind in souveräne Staaten einmarschiert um Regime zu stürzen, die sie vorher nicht selten selbst installiert haben.
du missvewrstehst mich. Als würde ich mich um solchen Blödsinn wie das Völkerrecht scheren 😀 Mit "naiv" und "an die Regeln halten" meine ich zwei andere Sachverhalte.
1. Zivilisierte Länder führen untereinander keine Kriege, sie drohen nicht mal damit. Sicher, kleine Diktatoren werden ab und an weggebombt, schon weil die keine andere Sprache verstehen, aber in der ersten Welt ist Krieg einfach keine Option mehr, egal um was es geht. Niemals kämen z.B: GB und Spanien auf die Idee sich wegen Gilbraltar nen Krieg zu liefern. Oder keiner würde Island bombardieren weil sie es mal wieder mit Fischfangquoten übertreiben oder so. Das passiert nicht aus Nettigkeit, aber die politischen und wirtschaftlichen Folgekosten sind einfach zu hoch. Irgendwie ist man (wie sich jetzt zeigt fälschlicherweise) bisher davon ausgegangen auch Russland gehört zu diesem Kreis, in dem Probleme diplomatisch gelöst werden. Putin hat grade bewiesen das es halt de facto immer noch die barbarischen Horden aus dem Osten sind ums überspitzt zu sagen. Entsprechend wird man in Zukunft damit verfahren, und das kann ihnen nicht gefallen.

2. westliche Demokratien, und eigentlich auch alle sozialistischen Diktatoren handeln nach rationalen Gesichtspunkten. Suizidale verhaltensweisen kommen nicht vor, weshalb man sich auch immer wieder von derartigem irrationalen verhalten überraschen lässt. Der Gesunde versteht den Irren nicht. Stalin glaubte nicht an einen deutschen Überfall, weil es das denkbar dümmste war was Adolf zu dem Zeitpunkt tun konnte, die Amis ließen sich vom japanischen Angriff überraschen, weil keiner glaubte das sie einen Krieg starten, den sie nicht gewinnen können usw usf.
Genau diese Situation haben wir jetzt: Putin droht mit einem Krieg, bei dem er objektiv gesehen nichts gewinnen kann.
Sämtliche russischen "Beweggründe" sind Bullshit:
- Schutz der russischen Minderheit: bullshit. Ethnische Säuberungen gehören nicht grade zu den Standards in EU Staaten.
- Erhalt von Sewastopol als Marinehafen: auch das ist Unsinn, selbst eine westgebundene Ukraine, die der EU (wahrscheinlich) und der NATO (sehhhr unwahrscheinlich) beitreten würde, würde die entsprechenden Verträge akzeptieren. Warum? Pacta sunt sevanda. Übergreifendes Prinzip westliche Politik. Wir halten uns an Verträge. Einzig und allein nach Ablauf der Pachtzeit wäre wohl nicht verlängert worden, aber da kann man verhandeln...

was bleibt ist wirklich Putins gekränktes Ego: Sotschi hat ihm nicht die erhoffte Anerkennung gebracht, also mag er jetzt den Westen nimmer und nutzt ne günstige Gelegenheit ein bisschen "Heim ins Reich" zu spielen.
An der stelle will ich btw. nicht mal in Abrede stellen das man die mittlerweile weitgehend "russifizierte" Krim wirklich von der Ukraine lösen sollte und entweder autonom verwalten oder an Russland angliedern sollte. Das ganze macht schon irgendwie Sinn, keine Frage. Aber die Wahl der Mittel ist ein absolutes no go.

Übrigens auch in der Ukraien. Oder wass ist das Anderes, als mit verdeckten Mitteln eine Opposition so aufzubauen, dass sie ein gewähltes Staatsoberhaupt absetzen kann. Putin hat mit einer offenen Aktion auf die verdeckten Einflussnahmen des Westens reagiert.
Mal ganz ehrlich: glaubst du diesen scheiß wirklich? Als bräuchte es irgendwelche Einflussnahme um so ein Arschl*ch wie Janukowitsch vom Hof zu jagen.
Du sitzt da IMHO massiv der russischen Propaganda auf, die so tun als wären das nur ein paar Putschisten die den loswerden wollen und die breite Masse des Volkes steht hinter ihm....naja, wenn sämtliche Sicherheitskräfte sich vom Acker machen und der "Präsident" lieber ins Exil geht scheinen mir das mehr als nur ein paar zu sein.
Letztlich liegt der Fehler bei Moskau: man sollte halt dafür sorgen das sich die eigenen Satrapen wie Lukaschenko oder Janukowitsch eben nicht all zu unbeliebt machen. Das die Menschen mit der EU vor Augen (grade Polen ist ja ne nette Erfolgsgeschichte) lieber dort mitmachen wollen ist irgendwie verständlich, auch ohne irgendwelche Verschwörer anzunehmen.

Na ja, langer Rede kurzer Sinn: Putin hat sich damit keinen Gefallen getan. Die Ukraine wird jetzt fleißig aufarmiert werden, die Amis werden nen Wirtschaftskrieg führen (haben gestern nen winzigen Teil ihrer strategischen Ölreserven auf den Markt geworfen, nur so als Zeichen, worauf der Preis um 2% gesunken ist. Denn Russland geht Pleite wenn der Ölpreis langfristig (6 Monate+) sinkt. Der Spielraum den sich die Russen leisten können liegt bei weniger als 10$ pro Barrel.
Und wenn dann halt in 3 Jahren nen richtiger Präsident bei den Amis dran ist...
 
Kleine Korrektur: Stalin wußte das der Adolf kommt und hat gehofft er kann ihm zuvorkommen.
Ab 1942 Sommer wäre Joseph's Armee bereit gewesen zum Sprung über den Bug.

Egal welcher Staatschef, wenn du dem genügend Leichensäcke nach Hause schickst schickt er dir welche. Da geht es dann ums Prinzip und wer den Längsten hat.

Wann warst du das letzte Mal in Polen? Jarek Normal Pole (lol) steht nur deshalb auf die EU weil er/sie dann im Ausland mehr Asche verdient. Oder warum sind alle Hotelreinigungskräfte und viele Rettungsassistenten hier in UK Polen?
Das Anwerben polnischer Klempner hat u.A. dazu geführt das in Polen selbst nun Vietnamesen als Klempner angeworben werden.

Fakt ist doch ganz einfach "der Westen" hat hier den Gröfaz gemacht und Putin hat ihnen mit relativ geringen Mitteln gezeigt wo der Hammer hängt.

Nun könnten wir ihm zeigen das wir noch größere Hämmer haben.

So marode sind die russischen Streitkräfte nicht mein lieber. Auch wenn die knapp 10.000 T55 total veraltet sind, sie schiessen auch und da musst du auch mit nem Leo 2A5 / A7 erstmal durch um DANN die T80 und T90 anzuknabbern. Die schiere Masse die da auf dich zurollt macht einen Konflikt für jeden Gegner Russlands unattraktiv. Es ist richtig, dass der meißte Schrott gar nicht Kriegsbereit ist, nur das was kriegsbereit ist übersteigt die Kapazität der Nato um das 3 - 5 fache.

Zu einem Wirtschaftskrieg würde ich sagen das es Wladimir gar nichts ausmacht zu sagen: Pleite. Den amerikanischen Investoren aber schon.
 
SdK ich habe nicht behauptet, der Maidan wäre vom Himmel gefallen oder eine reine Inszenierung des Westens. Die Ukraine hat ein echtes inneres Problem. Janukowitsch ist ja erst deswegen an die Macht gekommen, weil die tollen Freunde der orangenen Revolution eben nicht eine echte tolle Demokratie geschaffen haben, sondern einfach nur ein Wechsel der Mannschaft im Selbstbediehnungsladen stattfand. Und nach der Timoshenko hat Janukowitsch eben da weiter gemacht. Soweit. Was ich mit Einflussnahme in der Ukraien gemeint habe, dass der Westen gezielt Leute aufgebaut hat, die für einen Anschluss der Ukraine an die EU waren. Klitschko z.B. Timoshenke war ja noch in Singsing. Und selbst diese Partner hatten so unappetitliche Partner wie Swoboda und rechter Sektor. mit denen wird doch nicht erst geredet, seit die mit an der Regierung beteiligt sind.

Man hat den Maidan instrumentalisiert. Und man hat Kräfte unterstützt, die man von Anfang an nicht unter Kontrolle hatte. Und noch einmal, diese Interimsregierung hat gedroht, den Flottenvertrag zu kündigen und hat ein Gesetz zur Abschaffung von Russisch als zweiter Amtssprache verabschiedet. Das war der Grund, warum Moskau die Reißleine gezogen hat.

1. Zivilisierte Länder führen untereinander keine Kriege, sie drohen nicht mal damit. Sicher, kleine Diktatoren werden ab und an weggebombt, schon weil die keine andere Sprache verstehen, aber in der ersten Welt ist Krieg einfach keine Option mehr, egal um was es geht. Niemals kämen z.B: GB und Spanien auf die Idee sich wegen Gilbraltar nen Krieg zu liefern. Oder keiner würde Island bombardieren weil sie es mal wieder mit Fischfangquoten übertreiben oder so. Das passiert nicht aus Nettigkeit, aber die politischen und wirtschaftlichen Folgekosten sind einfach zu hoch. Irgendwie ist man (wie sich jetzt zeigt fälschlicherweise) bisher davon ausgegangen auch Russland gehört zu diesem Kreis, in dem Probleme diplomatisch gelöst werden. Putin hat grade bewiesen das es halt de facto immer noch die barbarischen Horden aus dem Osten sind ums überspitzt zu sagen. Entsprechend wird man in Zukunft damit verfahren, und das kann ihnen nicht gefallen.

Warum werden hier und mal ein paar kleinere Diktaturen weggebombt? Weil die Folgekosten nicht so hoch ausfallen. Zu diesem Spiel gehört auch, zu wissen, wann für ein Land der casus belli eintritt. Und genau das hat die EU nicht zur kenntnis nehmen wollen. Und noch einmal, die Russen sind nicht der Irak. Ihre Truppen mögen vielleicht nicht das technische Know how haben, wie die Ammis. sie sind aber allemal besser ausgebildet und bewaffnet, als die Iraker oder die Libyer. Auch das mögliche Kriegsszenario ist ein anderes. Hier hat man es nicht mit irgendwelchen Guerillas zu tun, sondern mit einer großen konventionellen Streitmacht, die auch über zahlreiche Panzer und Flugzeuge neueren Typs verfügt. Selbst ein konventioneller Krieg wäre mit deutlcih mehr Verlusten verbunden, als der Irakkrieg oder Afghanistan.

Und mal ehrlich, du redest davon, dass Putin ein Irrer ist? ich bitte dich. Der hat genau gewusst, dass bei einem Einsatz russischer Streitkräfte, weder die EU noch die NATO, noch sonst irgendwer unmittelbar in der Lage ist, ihn sofort in die Schranken zu weisen. Was ist daran irrational? Das er im Gegensatz zur EU durchaus die Interessen Russlands kennt und zu wahren weiß?

[ du überbewertest die Wirkung von Barbarossa auf die Russen massiv./QUOTE] Eben nicht, weil es garnichtdarum geht, was die Volksseele so denkt, sondern wie diese Ereignis in der militärischen Führung gewirkt hat. Und es ist eine Tatsache, dass genau dieses Ereignis prägend war und die sowjetische Militärdoktrin dies zum Ausgangspunkt aller Überlegungen gemacht hat. Es war Dogma, dass die SU nie wiedr so überrascht werden darf. Es war selbst dann noch ein Dogma, als die Realitäten schon längst andere waren. Die Nato war in allen Planspielen immer der Aggressor, der einen überraschenden Angriffskrieg führen wollte. Selbst dann noch, als die NATO sich endgültig von eienr Offensivstrategie verabschiedet hat und ihre Truppen auf Abwehr eines russischen Angriffs umgestellt hat. Und wie ist es nach dem Ende das Kalten Krieges weiter gegangen? Die Natoosterweiterung trotz gegenteiliger Zusicherungen, der Raketenschild, der Kosovo, Georgien. Die NATO ist also aus Sicht der Russen immer noch ein Aggressor. Wie weit will sich die EU eigentlcih noch ausdehnen? Sie ist doch ohnehin schon mit den Beitritten Rumäniens und Bulgariens überfordert. Nein die EU hat seit der Wende eine mehr oder minder offen eine Konfrontationspolitik verfolgt. Und nun, ander Grenze zu Russland ist erstmal Schluss. Und das ist kein Ergebnis, das die Russen am Verhandlungstisch hätten erreichen können. Da hat sie bisher nciht für voll genommen. Jetzt müssen die Europäer reden oder kämpfen, ignorieren geht nicht mehr.
 
Was ist daran irrational?
Siehe dazu den aktuellen Kommentar von Nikolaus Blome: http://www.spiegel.de/politik/ausla...utin-verloren-hat-der-kommentar-a-958597.html

Nach westlicher Rationalität liegt das auf der Hand: Russland ist längst Teil der Weltwirtschaft, braucht zur Modernisierung des Landes ausländische Investitionen und Know-how. Davon schneidet Wladimir Putin sein Land ab, zum eigenen Schaden.

Von "Modernisierungspartnerschaft" mag selbst der notorische Russland-Versteher Frank-Walter Steinmeier nicht länger reden. Politisch hat Russland jenen Vorschuss verspielt, der dem Land mit der Aufnahme in den Zirkel der wichtigsten Industriestaaten der Welt (G7, G8) gewährt wurde. Es ist zurückgeworfen auf den Stand eines Schwellen- oder Entwicklungslandes. Und für die Anrainer Russlands hat Putin kein Angebot, das diese auch nur annähernd so attraktiv fänden wie das europäische: Wohlstand und Freiheit.

In der Folge wird Russland dahindämmern zwischen dem Westen und China. Selber schuld.

Aber auch in Putins eigener Rationalität ist die Ukraine-Krise eine Niederlage. Selbst wenn man sich auf die besondere Befindlichkeit einer gewesenen Supermacht und die psychopathologischen Reaktionsmuster großrussischen Denkens einlässt, bleibt das Ergebnis dasselbe: Vor der Krise hatte Putin eine folgsame Regierung in Kiew und einen gesicherten Status der russischen Flottenteile auf der Krim. In den Kategorien des 19. Jahrhunderts kontrollierte er also eine große Landmasse und hatte Zugang zu einem "warmen Meer". Nach der Krise bleibt der Zugang zum warmen Meer.

Siege sehen anders aus.

Vor der Krise balancierte die Ukraine zwischen Ost und West. Gewiss nicht immer glücklich, aber die Europäische Union dachte nicht im Traum daran, das Land je aufzunehmen. Jetzt treibt Putin die Ukraine weiter denn je nach Westen, und er zwingt die EU, eine Mitgliedschaft des Landes erstmals in Erwägung zu ziehen. Am Ende reicht der westliche Block mehrere hundert Kilometer weiter nach Osten als zuvor, bis an die Grenze Russlands. Putins Ziel war das Gegente

Putins Aktionen erreichen zwangsläufig so ziemlich das Gegenteil von dem, was er will ->irrationales handeln.
 
Putins Aktionen erreichen zwangsläufig so ziemlich das Gegenteil von dem, was er will ->irrationales handeln.
Man kann das auch mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Wir hatten hier in diversen Diskussionen doch schon mal den Punkt, dass uns die EU noch zu unseren Lebzeiten "um die Ohren fliegen wird" (ich war eher der Meinung, dass das nicht mehr zu meinen Lebzeiten passiert, aber wir nehmen das jetzt mal als Theorie an), wirtschaftlich unter anderem auch deshalb, weil wir bei der EU-Osterweiterung Staaten aufnehmen, die wir gar nicht "stemmen" können. Wenn Putin uns nun die Ukraine in die Arme treibt, beschleunigt er diesen Prozess vielleicht. Sobald dann die EU sich selbst zerstört oder unbedeutend gemacht hat, bleiben wieder nur die USA und Russland als Big Player, noch um China erweitert. Den Konkurrenten vor der Haustür hätte Russland dann nicht mehr. Wenn wir mal vom wirtschaftlichen Aspekt weggehen, sehe ich eine gewisse Selbstdemontage der EU in Fragen der Außenpolitik (wo es bisher eh keine gemeinsame Außenpolitik gab), auch hier gewinnt Putin auf lange Sicht eher, als dass er verliert. Wenn die EU die richtigen Schlüsse aus der Krise ziehen würde, dann ist natürlich auch eine andere Entwicklung denkbar, aber aktuell glaube ich da nicht so recht dran. Wahrscheinlich werden beide Seite (sowohl "Der Westen", also EU und USA, als auch Russland) Vor- und Nachteile aus der Endsituation haben. Es ist nur die Frage bei wem die Nachteile überwiegen.
 
Die EU implodiert als angedachter "vielvölkerstaat" bzw. wird sich nie dazu entwickeln und man wird über kurz oder lang den Euro abwickeln, als wirtschaftliches Schwergewicht bleiben aber die Einzelstaaten erhalten, notfalls wieder als "Block" mit den USA. (die G7 stellen immer noch über 63% des global erwirtschafteten Wohlstandes dar...)

Russland hingegen ist einfach kein big player mehr, ähnlich wie die Briten trauert man höchstens noch dem "Empire" hinterher. Eine Annäherung an Europa ist/wäre die einzige Option wie das Land ins 21. Jahrhundert kommt, Putin hat das grade auf absehbare Zeit verspielt.

Zur Ukraine: die Beitritte Rumäniens/Bulgariens sind ja eigentlich nur "gefühlt" problematisch. Also für uns Westeuropäer, weil wir jetzt halt massenhaft "fachkräfte" vor Supermärkten sitzen haben usw. Für die Funktionalität des States oder nur der Union sind die Probleme minimal bzw. wären nicht vorhanden wenn man einige der unsinnigeren Prinzipien, Stichwort volle Personenfreizügigkeit, überdenken würde. Aber eine Assoziation der Ukraine mit der EU, die im wesentlichen einem vollen Beitritt (Minus Euro, Minus Freizügigkeit) entspricht wäre machbar und ist IMO realistisch.

Auch wenn ich gerne rummäckle, insbesondere was die Lebensqualität für die Westeuropäer betrifft, so ist die EU-Osterweiterung für die betroffenen Länder (Polen, Tschechien, Baltikum, Slowakei, Ungarn, mit Abstrichen die 'Neulinge' Bulgarien und Rumänien) ja wirklich eine einzige Erfolgsgeschichte. Man muss sich nur die Entwicklung der Lebensstandards angucken. Grade wenn man sie mit anderen Staaten der ehemaligen russischen Einflusssphäre vergleicht.

Die FAZ hat da grade ne nette Grafik: http://www.faz.net/aktuell/krim-krise-wiedersehen-mit-dem-sowjetischen-baeren-12846695.html
Im Prinzip alles failed states mit mehr oder minder durchgeknallten Diktatoren (Turkmenistan allein ist der Abschuss...Saparmurat Nijasow könnte glatt das vorbild für Sasha Baron Cohens Diktator sein...)
 
Sdk Wenn du mir mit der Null Blome kommst, drohe ich dir hiermit, den Prantl zu zücken. Ne Spaß beiseite. Blome ist schon immer ein Dummschwätzer bar jeglicher Selbstzweifel gewesen. Ein Typ eben, dem man früher gerne ,al eine in die Fresse geschlagen hat, wegen siener substanzlosen Arroganz. In einem Punkt hat er aber recht. Siege sehen anders aus. Das ist wahr. Ich denke Putin sieht es wahrscheinlich genauso. Er hat das kleinere Übel gewählt.
 
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Lol. du wirst übermäßig melodramatisch 😀. ein Atimkrieg droht nciht im entferntesten, schon weil keine Variante eine ernsthafte Bedrohung von Russlands Staatsgebiet umfasst. Niemand hat vor auf Moskau vorzurücken. Es ist vollkommen ausreichend Putin die 20.000 Mann die er auf de rKrim stehen hat in Leichensäcken nach Hause zu schicken.

Und wer soll das machen? Chuck Norris? Alles was nicht auf eine konventionelle Kriegserklärung an Russland hinausläuft, wird die Faktenlage auf der Krim nicht mehr ändern.

1. Zivilisierte Länder führen untereinander keine Kriege, sie drohen nicht mal damit. Sicher, kleine Diktatoren werden ab und an weggebombt, schon weil die keine andere Sprache verstehen, aber in der ersten Welt ist Krieg einfach keine Option mehr, egal um was es geht. Niemals kämen z.B: GB und Spanien auf die Idee sich wegen Gilbraltar nen Krieg zu liefern. Oder keiner würde Island bombardieren weil sie es mal wieder mit Fischfangquoten übertreiben oder so. Das passiert nicht aus Nettigkeit, aber die politischen und wirtschaftlichen Folgekosten sind einfach zu hoch. Irgendwie ist man (wie sich jetzt zeigt fälschlicherweise) bisher davon ausgegangen auch Russland gehört zu diesem Kreis, in dem Probleme diplomatisch gelöst werden. Putin hat grade bewiesen das es halt de facto immer noch die barbarischen Horden aus dem Osten sind ums überspitzt zu sagen. Entsprechend wird man in Zukunft damit verfahren, und das kann ihnen nicht gefallen.


Wieso ist es für westliche Länder normal, kleinere Länder (Serbien/Irak) umzuboxen, aber bei Russland ist es ein Beleg für "Barbarenhorden aus dem Osten"? Entweder man ist konsequent gegen Separatismus oder nicht. Heucheln (also ihr Fähnlein immer nach der jeweiligen geopolitischen Interessenslage auszuhängen) tun Westen und Russland genau im gleichen Maße.

Und wenn dann halt in 3 Jahren nen richtiger Präsident bei den Amis dran ist...

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Lol. du wirst übermäßig melodramatisch 😀. ein Atimkrieg droht nciht im entferntesten, schon weil keine Variante eine ernsthafte Bedrohung von Russlands Staatsgebiet umfasst. Niemand hat vor auf Moskau vorzurücken. Es ist vollkommen ausreichend Putin die 20.000 Mann die er auf de rKrim stehen hat in Leichensäcken nach Hause zu schicken. Bei der aktuellen russischen Demographie bedeutet das, das 20.000 Familien schlicht aufhören zu existieren. Dass, in Kombination mit wenigen gezielten Sanktionen gegen 300-400 der führenden Eliten des Landes (Auslandskonten einfrieren, Einreiseverbot) dürfte ausreichen genügend Druck aufzubauen das Putin sowas demnächst lässt oder weg vom Fenster ist.


1. du überbewertest die Wirkung von Barbarossa auf die Russen massiv. Das ganze wurde vom Sovjetstaat natürlich propagandistisch ausgeschlachtet, aber in der "Volksseele" ist das Trauma nicht vorhanden, da
2. du auch die historische Realität, wie die meisten, verkennst. Denn im Kampf gegen die Wehrmacht sind, nach heutigen Grenzen relativ wenig Russen gestorben, dafür -überraschung- sehr viele Ukrainer. Sowohl unter den Soldaten als insbesondere auch unter der Zivilbevölkerung. Beispielsweise stammten fast alle im Holocaust umgekommenen Juden aus der Ukraine. Denn Russland war gar nicht längerfristig besetzt, die Ukraine aber eben vollständig. Leider geht dieses Detail in allen Geschichtsvarianten unter: für uns im Westen sind das alles "Russen", die sowjetische Geschichtsschreibung lässt die Ethnien/Nationalitäten auch bewusst unter den Tisch fallen.


du missvewrstehst mich. Als würde ich mich um solchen Blödsinn wie das Völkerrecht scheren 😀 Mit "naiv" und "an die Regeln halten" meine ich zwei andere Sachverhalte.
1. Zivilisierte Länder führen untereinander keine Kriege, sie drohen nicht mal damit. Sicher, kleine Diktatoren werden ab und an weggebombt, schon weil die keine andere Sprache verstehen, aber in der ersten Welt ist Krieg einfach keine Option mehr, egal um was es geht. Niemals kämen z.B: GB und Spanien auf die Idee sich wegen Gilbraltar nen Krieg zu liefern. Oder keiner würde Island bombardieren weil sie es mal wieder mit Fischfangquoten übertreiben oder so. Das passiert nicht aus Nettigkeit, aber die politischen und wirtschaftlichen Folgekosten sind einfach zu hoch. Irgendwie ist man (wie sich jetzt zeigt fälschlicherweise) bisher davon ausgegangen auch Russland gehört zu diesem Kreis, in dem Probleme diplomatisch gelöst werden. Putin hat grade bewiesen das es halt de facto immer noch die barbarischen Horden aus dem Osten sind ums überspitzt zu sagen. Entsprechend wird man in Zukunft damit verfahren, und das kann ihnen nicht gefallen.

2. westliche Demokratien, und eigentlich auch alle sozialistischen Diktatoren handeln nach rationalen Gesichtspunkten. Suizidale verhaltensweisen kommen nicht vor, weshalb man sich auch immer wieder von derartigem irrationalen verhalten überraschen lässt. Der Gesunde versteht den Irren nicht. Stalin glaubte nicht an einen deutschen Überfall, weil es das denkbar dümmste war was Adolf zu dem Zeitpunkt tun konnte, die Amis ließen sich vom japanischen Angriff überraschen, weil keiner glaubte das sie einen Krieg starten, den sie nicht gewinnen können usw usf.
Genau diese Situation haben wir jetzt: Putin droht mit einem Krieg, bei dem er objektiv gesehen nichts gewinnen kann.
Sämtliche russischen "Beweggründe" sind Bullshit:
- Schutz der russischen Minderheit: bullshit. Ethnische Säuberungen gehören nicht grade zu den Standards in EU Staaten.
- Erhalt von Sewastopol als Marinehafen: auch das ist Unsinn, selbst eine westgebundene Ukraine, die der EU (wahrscheinlich) und der NATO (sehhhr unwahrscheinlich) beitreten würde, würde die entsprechenden Verträge akzeptieren. Warum? Pacta sunt sevanda. Übergreifendes Prinzip westliche Politik. Wir halten uns an Verträge. Einzig und allein nach Ablauf der Pachtzeit wäre wohl nicht verlängert worden, aber da kann man verhandeln...

was bleibt ist wirklich Putins gekränktes Ego: Sotschi hat ihm nicht die erhoffte Anerkennung gebracht, also mag er jetzt den Westen nimmer und nutzt ne günstige Gelegenheit ein bisschen "Heim ins Reich" zu spielen.
An der stelle will ich btw. nicht mal in Abrede stellen das man die mittlerweile weitgehend "russifizierte" Krim wirklich von der Ukraine lösen sollte und entweder autonom verwalten oder an Russland angliedern sollte. Das ganze macht schon irgendwie Sinn, keine Frage. Aber die Wahl der Mittel ist ein absolutes no go.


Mal ganz ehrlich: glaubst du diesen scheiß wirklich? Als bräuchte es irgendwelche Einflussnahme um so ein Arschl*ch wie Janukowitsch vom Hof zu jagen.
Du sitzt da IMHO massiv der russischen Propaganda auf, die so tun als wären das nur ein paar Putschisten die den loswerden wollen und die breite Masse des Volkes steht hinter ihm....naja, wenn sämtliche Sicherheitskräfte sich vom Acker machen und der "Präsident" lieber ins Exil geht scheinen mir das mehr als nur ein paar zu sein.
Letztlich liegt der Fehler bei Moskau: man sollte halt dafür sorgen das sich die eigenen Satrapen wie Lukaschenko oder Janukowitsch eben nicht all zu unbeliebt machen. Das die Menschen mit der EU vor Augen (grade Polen ist ja ne nette Erfolgsgeschichte) lieber dort mitmachen wollen ist irgendwie verständlich, auch ohne irgendwelche Verschwörer anzunehmen.

Na ja, langer Rede kurzer Sinn: Putin hat sich damit keinen Gefallen getan. Die Ukraine wird jetzt fleißig aufarmiert werden, die Amis werden nen Wirtschaftskrieg führen (haben gestern nen winzigen Teil ihrer strategischen Ölreserven auf den Markt geworfen, nur so als Zeichen, worauf der Preis um 2% gesunken ist. Denn Russland geht Pleite wenn der Ölpreis langfristig (6 Monate+) sinkt. Der Spielraum den sich die Russen leisten können liegt bei weniger als 10$ pro Barrel.
Und wenn dann halt in 3 Jahren nen richtiger Präsident bei den Amis dran ist...

Und wieder einmal bestätigt sich dass der Deutsche an sich ein feiges, schwaches, dummes und hinterhältiges Individuum ist. Dass alles schlechte für die Völker diese Erde vom Deutschen Boden ausgeht. Putin ist ein Träumer. Er hat zu starke persönliche Gefühle für Deutschland und die Deutschen. Ich hoffe demnächst wird ein fähigerer und klügerer Politiker Präsident in Russland, der sich nicht so duckmäuserisch vor dem Westen gibt und die Positionen klar aufzeigt. Es muss ja kein Atomangriff auf Berlin sein, reicht ja schon wenn man als Antwort auf die Sanktionen einfach alle Schiffartsrouten nach und von Deutschland sperrt. Aber so lange dieser Gutmensch Präsident in Russland ist wird siche in der Welt leider nichts zum besseren ändern...
 
Und wieder einmal bestätigt sich dass der Deutsche an sich ein feiges, schwaches, dummes und hinterhältiges Individuum ist. Dass alles schlechte für die Völker diese Erde vom Deutschen Boden ausgeht. Putin ist ein Träumer. Er hat zu starke persönliche Gefühle für Deutschland und die Deutschen. Ich hoffe demnächst wird ein fähigerer und klügerer Politiker Präsident in Russland, der sich nicht so duckmäuserisch vor dem Westen gibt und die Positionen klar aufzeigt. Es muss ja kein Atomangriff auf Berlin sein, reicht ja schon wenn man als Antwort auf die Sanktionen einfach alle Schiffartsrouten nach und von Deutschland sperrt. Aber so lange dieser Gutmensch Präsident in Russland ist wird siche in der Welt leider nichts zum besseren ändern...

Ist das Satire oder Ernst? *am Kopf kratz*
 
@ Alrik08/15
1. bildschirmfüllende Vollzitate sehen scheiße aus.
2. Auch wenn man jemand zynisch oder spottend kommentieren will, sollte das Geschriebene in irgend einer Form Sinn ergeben. Das einzige was in der aktuellen Lage "chauvinistisch" ist, ist Putins Verhalten, und das eben aus einer Situation heraus die er sich politisch überhaupt nicht leisten kann. Darüber hinaus IST der Westen aktuell noch jedem anderen Kulturkreis überlegen. Das hat nix mit Chauvinismus zu tun, sondern sind messbare Fakten. Nimm einen beliebigen Parameter den du irgendwie mit 'einem guten Leben' verbindest in der einigermaßen objektiv messbar ist. Überall wird der Westen führend sein.
Unser aktuelles Problem ist hierzulande kein Chauvinismus, sondern eher das Gegenteil: eine ständig postulierte moralische Gleichwertigkeit verbaut schon eine objektive Sicht auf die Dinge. Das russische politische System ist Scheiße nach unseren Maßstäben. Sicher, es funktioniert besser als das von failed states (Kunststück), trotzdem dürfte jedem vernunftbegabten Wesen das die Wahl hat in welchem System es leben möchte die Entscheidung sehr einfach fallen. ... und der Rest verdient einfach was er bekommt.

@Esmer
Und wer soll das machen? Chuck Norris? Alles was nicht auf eine konventionelle Kriegserklärung an Russland hinausläuft, wird die Faktenlage auf der Krim nicht mehr ändern.
Öhm ja. Darauf läuft mein Plädoyer hinaus. Wobei eine formelle Kriegserklärung IMO nicht mehr notwendig ist. Der Einmarsch in ein Nachbarland ohne Kriegserklärung macht das de facto überflüssig. Die Ukraine dürfte sich de jure aktuell im Krieg mit Russland befinden. Klar, tun die so als wärn sies nicht, weil sie das Spiel nicht gewinnen können, aber wenn wir ihnen etwas Spielzeug "leihen" und "Militärausbilder" und "Freiwillige" zur Verfügung stellen wird das schon...Mensch, als hätte der Westen komplett verlernt wie man verdeckte Kriege führt, schon peinlich 😀

Wieso ist es für westliche Länder normal, kleinere Länder (Serbien/Irak) umzuboxen, aber bei Russland ist es ein Beleg für "Barbarenhorden aus dem Osten"?
Dabei geht es nicht um Landesgröße, sondern darum was die Länder so anstellen. Nochmal: der Kerngedanke ist "zivilisierte Länder führen keine Kriege untereinander". Wer eben grade die eigene Zivilbevölkerung oder ethnische Minderheiten abschlachtet disqualifiziert sich eben für diesen Titel und darf umgeboxt werden...

Entweder man ist konsequent gegen Separatismus oder nicht.
Ich finde nicht das man dabei eine so harte entweder/oder Haltung haben muss, sondern das da durchaus mehrere Aspekte mit rein spielen. Einer der Gründe "pro Separatismus" ist z.B. immer die Verfolgung und Unterdrückung die eine Gruppe in einem Staat ausgesetzt ist. Das z.B. die Kurden nix mehr mit den Türken zu tun haben wollen ist verständlich. Ebenso dass die Tibeter weg von China wollen, die Kulturen werden ja systematisch ausgemerzt. Wenn morgen die Badener den blutigen Aufstand gegen die schwäbische Besatzer wagen wird die Welt hingegen eher verdutzt gucken 😉
Ein anderer Bewertungsaspekt ist immer "funktioniernden Staat" - wie stehen die Chancen das am Ende ein Ergebnis steht das nicht permanent alimentiert werden muss oder gleich nen failed state wird? Deshalb Gegen Kosovo oder alles wo "Palästina" drauf steht, aber wenn morgen die Schotten oder die Katalanen ihren eigenen Staat aufmachen wollen - warum denn nicht, funktioniert doch.

Ansonsten ist das IMO auch kein Thema des "ob" sondern des "wie". Nüchtern betrachtet ist die Krim wohl wirklich mehr russisch als ukrainisch. Historisch, politisch und 'dank' einiger Säuberungswellen mittlerweile auch ethnisch. Putin hätte also durchaus mal klopfen können und anfragen können, das ganze ist IMO durchaus verhandelbar gewesen. Aber eben das "wie" disqualifiziert ihn eben vollkommen. Im Grunde steht er jetzt mit Gestalten wie Sadam, Ghadaffi oder Assad in einer Reihe und entsprechend muss und wird man ihn behandeln. Sicherlich, den militärtechnischen Fähigkeiten der Russen entsprechend mit mehr Respekt, aber im Grunde halt als das was er ist: Despot eines Schwellenlandes.
 
Die Ukraine dürfte sich de jure aktuell im Krieg mit Russland befinden.
Njet. Rein rechtlich befinden sich Streitkräfte einer unbekannten Fraktion auf ukrainischem Staatsgebiet. Auch wenn wir alle wissen WO die herkommen führt diese Präsenz nicht kausal zu einem Kriegszustand zwischen der Ukraine und Russland. De facto hat die Ukraine das Recht diese bewaffneten Kräfte mit eigenen Streitkräften zu bekämpfen.

Problem: Das sind tatsächlich Russen und das verschicken von 20.000 Leichensäcken an den Kreml könnte man dort als Eskalation ansehen.


Klar, tun die so als wärn sies nicht, weil sie das Spiel nicht gewinnen können, aber wenn wir ihnen etwas Spielzeug "leihen" und "Militärausbilder" und "Freiwillige" zur Verfügung stellen wird das schon...Mensch, als hätte der Westen komplett verlernt wie man verdeckte Kriege führt, schon peinlich 😀

Contenance ist eine Tugend. Und auch verdeckte Einflußnahme kann ganz böse nach hinten losgehen. Im günstigsten Fall interpretiert der Vladimir diese "Freiwilligen" als Söldner im weniger günstigen Falle als Nichtkombattanten nach Genfer Konvention etc.. Und wenn er rot sieht als direkten Angriff des Heimatlandes aus dem diese Freiwilligen herkommen.

Wer eben grade die eigene Zivilbevölkerung oder ethnische Minderheiten abschlachtet disqualifiziert sich eben für diesen Titel und darf umgeboxt werden...

Wobei der deutsche BND und der amerikanische CIA noch drei Tage nachdem es gegen Slobodan losging bestätigt haben das es dort KEINE ethnischen Säuberungen gibt.


Ich finde nicht das man dabei eine so harte entweder/oder Haltung haben muss, sondern das da durchaus mehrere Aspekte mit rein spielen. Einer der Gründe "pro Separatismus" ist z.B. immer die Verfolgung und Unterdrückung die eine Gruppe in einem Staat ausgesetzt ist. Das z.B. die Kurden nix mehr mit den Türken zu tun haben wollen ist verständlich. Ebenso dass die Tibeter weg von China wollen, die Kulturen werden ja systematisch ausgemerzt. Wenn morgen die Badener den blutigen Aufstand gegen die schwäbische Besatzer wagen wird die Welt hingegen eher verdutzt gucken 😉


Von der politischen Situation in Tibet oder der Türkei hast du ziemlich wenig Ahnung. Tibet zum Beispiel war "früher" Teil des chinesischen Kaiserreiches und wurde vom Kommunistischen China nach dem 2. Weltkrieg (wieder) besetzt. Das wilde Kurdistan will auch ziemlich viel. Insgesamt gibt es aber noch hunderte Beispiele wie Kongressgrenzen ohne Sinn und Verstand immer noch zu problemen führen. Also mal ganz locker durch die Hose atmen.

Nüchtern betrachtet ist die Krim wohl wirklich mehr russisch als ukrainisch.

Auch mit 4 Promille ist das so.

Historisch, politisch und 'dank' einiger Säuberungswellen mittlerweile auch ethnisch. Putin hätte also durchaus mal klopfen können und anfragen können, das ganze ist IMO durchaus verhandelbar gewesen. Aber eben das "wie" disqualifiziert ihn eben vollkommen. Im Grunde steht er jetzt mit Gestalten wie Sadam, Ghadaffi oder Assad in einer Reihe und entsprechend muss und wird man ihn behandeln. Sicherlich, den militärtechnischen Fähigkeiten der Russen entsprechend mit mehr Respekt, aber im Grunde halt als das was er ist: Despot eines Schwellenlandes.

Also wenn die Amis das im Irak machen ist es OK und wenn der Vladimir auch mal spielen will ist er der böse?
 
Wieder einmal geht die EU an den Besteckkasten der Diplomatie und holt das stumpfeste Messer von allen hervor...die Sanktion. Hat das schon jemals etwas gebracht? Hat es die Iraner, die Iraker oder während des Bürgerkrieges auf dem Balkan die Serben interessiert, wer oder was ihnen mit so einem Unsinn an die Karre fahren wollte? Oder die Libyer? Oder die Syrer? Die regeln das jetzt untereinander auf eine, zugegeben, sehr drastische Art. Hätte man sich dort aber allein auf die EU verlassen, würde immer noch Gadaffi in Tripolis den Ton angeben und auch Präsident Assad könnte immer noch ungestört "sein Ding" durchziehen.

Ich halte diesen kläglichen und von vornherein zum Scheitern verurteilten Versuch der Amis und der Europäer für sehr gefährlich. Nicht nur, dass wir die Russen dringender brauchen als manch andere der o.g. Staaten, die man getrost ignorieren konnte. Die Sanktion zeigt Putin nur, dass die EU und auch die USA gar nicht daran denken werden, bis zum Äußersten zu gehen. Denn diese Sanktionen kann man doch nur als verfrühten Aprilscherz bezeichnen. Wenn sie ihm jetzt schon verdeutlichen, wie schwach sie eigentlich sind, könnte Putin vielleicht auf die Idee kommen, auch noch die Ost-Ukraine "heimzuholen"...die Rechtfertigung, dass die Krim mehrheitlich russisch bevölkert ist, erinnert schließlich sehr stark an die "Heimholung" der Österreicher oder des Sudetenlandes durch die Nazis.
Ich warte schon darauf, dass Herr Obama eines Tages vor einer Horde Journalisten einen Zettel durch die Luft schwenkt und was von "Peace in our Time" faselt.

Im Moment halte ich Herrn Putin noch für einen klugen Strategen, der sein Revier (incl. der Ukraine) gegenüber der EU abstecken will, ohne dass er an einem echten Krieg interessiert ist. Wenn er jedoch erst mal an den Punkt kommt, an dem einst schon ein Adolf Hitler war, könnte das wirklich gefährlich werden. Vielleicht können wir froh sein, dass die Amerikaner nen Schutzmechanismus eingebaut haben, der ne lebenslange Alleinherrschaft (wie sie de facto bei Putin erkennbar ist) ausschließt. Wer weiß, welchen Schaden ein George W. Bush hätte anrichten können, wenn er um jeden Preis an der Macht hätte bleiben wollen.
 
Wieder einmal geht die EU an den Besteckkasten der Diplomatie und holt das stumpfeste Messer von allen hervor...die Sanktion. Hat das schon jemals etwas gebracht?
Nö, hat es nicht. Es gab die Tage eine interessante Doku, die gezeigt hat, über welche Umwege die Unternehmen dann trotzdem an die sanktionierten Länder liefern (vom Staat gebilligt, die Behörden greifen da nicht ein) und wie der entsprechende Grenzschmuggel das übrige erledigt (an der Grenze zum Iran leben hunderte Dörfer vom Schmuggel, die bringen alles denkbare über die Grenze von kleinen Elektrogeräten über den Airbag bis hin zu Maschinenbauteilen großer Unternehmen, deren Einsatzgebiet sie selbst nicht kennen).
 
Ansonsten ist das IMO auch kein Thema des "ob" sondern des "wie". Nüchtern betrachtet ist die Krim wohl wirklich mehr russisch als ukrainisch. Historisch, politisch und 'dank' einiger Säuberungswellen mittlerweile auch ethnisch. Putin hätte also durchaus mal klopfen können und anfragen können, das ganze ist IMO durchaus verhandelbar gewesen. Aber eben das "wie" disqualifiziert ihn eben vollkommen. Im Grunde steht er jetzt mit Gestalten wie Sadam, Ghadaffi oder Assad in einer Reihe und entsprechend muss und wird man ihn behandeln. Sicherlich, den militärtechnischen Fähigkeiten der Russen entsprechend mit mehr Respekt, aber im Grunde halt als das was er ist: Despot eines Schwellenlandes.

Das Völkerrecht hat eine ganze Zeit lang einigermaßen funktioniert, weil es ein Agreement war, worauf sich die Merhheit der Staaten verständigt hat, nicht etwa weil es irgendeine übergeordnete Instanz gab, die es durchgesetzt hätte. Ein solches Agreement funtioniert aber eben nur, wenn alle Vertragspartner bereit sind, sich daran zu halten. Wofür du plädierst SdK ist nichts anderes als die völlige Negation des Völkerrechtes. Das kann man vertreten, muss aber auch mit den Konsequenzen leben. Die Konsequenzen sind unter Anderem, dass bisher geltendes Völkerrecht nicht mehr gilt und damit auch die darin enthaltenen Abmachungen, wie etwa die Integrität der Staaten. Mit der Anerkennung des Kosovo ist die Büchse der Pandora geöffnet worden. Denn bisher war es internationaler Standard, dass Separationsbewegungen nocht vom Ausland anerkannt wurden. Sprich, das war immer ein Problem allein der betreffenden Staaten. Es ist eine Frage der Rationalität, dass man auf diesem Prinzip nur bestehen kann, wenn man es selbst achtet, auch wenn es im Einzelne den eigene unmittelbaren Interessen zuwiderläuft. Diese Prinzip hat der Westen gebrochen und er wird in der Folge auch dadurch Probleme bekommen. Ich sage nur Norditalien, Spanien mit den Katalanen und Basken, Mordirland und ggf. auch die Bundesrepublik mit Bayern( naja das wird wohl so schnell nicht eintreten). Es funktioniert einfach nicht, dass man auf Regeln besteht, die man selbst nicht gewillt ist, einzuhalten.

Nochmal: der Kerngedanke ist "zivilisierte Länder führen keine Kriege untereinander". Wer eben grade die eigene Zivilbevölkerung oder ethnische Minderheiten abschlachtet disqualifiziert sich eben für diesen Titel und darf umgeboxt werden...
Dieser Kerngedanke hinkt vorne und hinten. Denn ganau dies machen die Amerikaner nciht. Sie verhandeln mit Niemandem auf Augenhöhe. Sie sind denen gegenüber bündnistreu, die ihnen bei der Wahrung ihrer Interessen dienlich sind. Ansosnten diktieren sie oder unterwerfen mit militärischer Gewalt. Dein Grundgedanke würde Sinn ergeben, wenn es meinen würde, dass man Interessenkonflikt grundsätzlich versucht, auf diplomatischem Wege unter prinzipiell gleichrangigen souveränen Partnern zu lösen. Dem ist aber nicht so. Noch einmal, die EU und die NATO haben ohne Rücksicht auf russische Befindlichkeiten und entgegen anderslautender Zusicherungen sowohl die NATOgreze als auch die der EU auf Kosten der Russen nach Osten verschoben. Die Russen haben hier einfach die Notbremse gezogen. Letztlich ist die einzige Rechtfertigung des Westens für diese Politik die, dass man es einfach kann. Das es unerheblich ist, was Russland davon hält oder nicht. Nun hic Rhodus hic salta Europa. Beweies es, dass du Putin hier und jetzt ignorieren kannst.
 
@Esmer
Öhm ja. Darauf läuft mein Plädoyer hinaus. Wobei eine formelle Kriegserklärung IMO nicht mehr notwendig ist. Der Einmarsch in ein Nachbarland ohne Kriegserklärung macht das de facto überflüssig. Die Ukraine dürfte sich de jure aktuell im Krieg mit Russland befinden. Klar, tun die so als wärn sies nicht, weil sie das Spiel nicht gewinnen können, aber wenn wir ihnen etwas Spielzeug "leihen" und "Militärausbilder" und "Freiwillige" zur Verfügung stellen wird das schon...Mensch, als hätte der Westen komplett verlernt wie man verdeckte Kriege führt, schon peinlich

Achso, ich dachte zuerst du plädierst dafür dass US/NATO-Soldaten auf der Krim militärisch gegen die Russen vorgehen sollen.
Was den "verdeckten Krieg" angeht, eine Art "Afghanistan der 80er Reloaded" ist nicht drin: Das gibt weder die relativ geringe (2 Mio.) und zudem russophile Bevölkerung der Krim noch das Terrain (überwiegend Flachland) her.
Und die Ukraine selbst kann jede Art von militärischer Konfrontation mit Russland, ob auf der Krim oder anderswo, nur verlieren, dafür sind die Kräfteverhältnisse einfach zu unterschiedlich. Im Gegenteil, sollte das ukrainische Militär auf der Krim versuchen, gegen die Russen vorzugehen, könnte Putin dies als Vorwand sehen, auch noch in der Ostukraine einzumarschieren. Deswegen tut die neue ukrainische Regierung ja auch nix, um die Annexion zu verhindern.

Dabei geht es nicht um Landesgröße, sondern darum was die Länder so anstellen. Nochmal: der Kerngedanke ist "zivilisierte Länder führen keine Kriege untereinander". Wer eben grade die eigene Zivilbevölkerung oder ethnische Minderheiten abschlachtet disqualifiziert sich eben für diesen Titel und darf umgeboxt werden...
Naja, manche Arten des Krieges - Informationskrieg, Wirtschaftskrieg - sind auch noch unter verbündeten westlichen Ländern üblich...aber gut, das war an dieser Stelle nicht gemeint.
Einen richtigen konventiollen Krieg hat Russland ja gegen die Ukraine auch nicht geführt - es hat mit lächerlichen, fadenscheinigen Argumenten seine Einflußsphäre auf Kosten Anderer erweitert. Wie das auch westliche Großmächte, allen voran die USA, immer wieder gerne tun. Das ganze nennt sich "humanitäre Intervention", ist aber in den meisten Fällen nix als ein Euphemismus für knallharte Interessenspolitik. Der erlogenen "faschistischen Bedrohung", vor welcher Putin die Krimrussen ganz dringend schützen musste, stehen der erfundene serbische Hufeisenplan und die erfundenen irakischen WMDs entgegen.
Gut, bei Putin zwar etwas grobschlächtiger und überhasteter (Referendum) in Szene gesetzt als bei manch westlicher Intervention, aber im Kern die gleiche Sache.
Im Gegensatz zu Tschetschenien hat es auf der Krim wenigstens noch keine Massaker an Zivilisten gegeben...
 
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