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so langsam wird es lustig. Seymour M. Hersh behauptet die ganze Assad-nutzt-Sarin Story war von vorne bis hinten erlogen bzw. es war allen Beteiligten klar das die Rebellen das Zeug mindestens genau so gut, wenn nicht besser, eingesetzt haben können: http://www.lrb.co.uk/2013/12/08/seymour-m-hersh/whose-sarin

Der Mann ist nun in Sachen investigativer Journalismus kein Unbekannter oder Verschwörungstheoretiker, sondern hat u.a. das Massaker von My Lai und den Folterskandal in Abu Ghuraib aufgedeckt und ist Pulizer-Preisträger

Brisanterweise haben laut Huffington Post sowhl die Washington Post als auch der New Yorker eine Veröffentlichung abgelehnt...
http://www.huffingtonpost.com/2013/12/08/seymour-hersh-syria-report_n_4409674.html

EDIT: die großen deutschen Nachrichtenportale sind natürlich auch noch nicht bereit den Messias zu schlechten (Bush wäre medial schon längst hingerichtet worden...), aber einige kleinere Zeitungen berichten schon: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland...s-und-die-manipulierten-Daten-/story/31421778 (bezeichenderweise finden sich bei einer google-Suche nach "Sarin Lüge Hersh" erst mal nur Treffer auf schweizer Seiten) ... nur wer zu faul für Englisch ist ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Man darf gerne emotional Partei für eine Seite ergreifen, nur sollte man nicht in der Region aktiv werden (abgesehen von humanitärer Hilfe). Beide Seiten, sofern man hier überhaupt von nur zwie Seiten reden kann, haben sicherlich grausame Taten vollbracht, die sich nach derzeitigem Faktenstand nicht einmal immer eindeutig zuordnen lassen. So lässt sich eine Intervention zugunsten einer Seite also kaum mit humanitären Gründen rechtfertigen. Desweiteren zeigt die Erfahrung, dass es oftmals besser ist, Intranationale Konflikte nicht international zu lösen, sondern vielmehr diesem Staat die Möglichkeiten zu lassen für sich selbst zu einer Lösung zu finden.
Die einzigen Gründe, weshalb also ein anderer Staat etwas unternehmen könnte/sollte/will, sind strategische Interessen. Das ist durchaus ein legitimer Grund, allerdings zeigt auch hier die Erfahrung, dass solche Maßnahmen oftmals nicht gut durchdacht sind und entweder im Endeffekt ihre Ziele verfehlen oder zu kurz greifen. Zudem wiedert es mich persönlich einfach an, wenn strategische Interessen mit fadenscheinigen Begründungen (ein Schelm, wer an die USA denkt) überpinselt werden. Ich bezweifle ernsthaft, dass sich andere Regierungen von einem solchen Manöver täuschen lassen. Daher dient dieses im Prinzip lediglich dazu, die Bevölkerung anderer Länder abzuwiegeln, mit mehr oder minder großem Erfolg. Es wäre also eigentlich meiner Meinung nach die Aufgabe der jeweiligen Regierungen ihre Bevölkerung über die tatsächlichen Gründe der ausländichen Aktivitäten zu informieren, möchte sie nicht gezielt ein anderes Land unterstützen. Doch auch dann sollte die Bevölkerung informiert werden, da eine Unterstützung eines anderen Staates, welche auf Täuschung des eigenen Volkes beruht, nicht demokratisch legitimiert sein kann.
 
aber irgendwo gehört doch der Kanzler zu sowas, wenn man den jemanden schickt, und nicht der Präsident.

Der Präsident ist das Staatsoberhaupt, der gehört da eher in als der Kanzler - auch wenn der ansonsten nichts zu kamellen hat, von Freiheit faselt und mit Sicherheit alles unterschreibt, was die Freiheit untergräbt.

eymour M. Hersh behauptet die ganze Assad-nutzt-Sarin Story war von vorne bis hinten erlogen
Ich bin bereit, das zu glauben. Der Giftgaseinsatz kam an einem für Assad so ungünstigen Zeitpunkt, das konnte ich mir nicht vorstellen. So doof kann der gar nicht sein, von daher roch das ein bisschen arg nach in-die-Schuhe-schieben, um den Westen aktiv mit reinzuziehen. Ebenso wie der syrische "Angriff" auf die Türkei ein bisschen was vom berühmten Schlagbaum wegdrücken hatte...
 
Sind die syrischen Regierungstruppen schon so am Ende, dass sie jetzt als Luftschläge, Bombenfässer mit Hubschraubern abwerfen?

Das ist doch schon über ein Jahr alt dass sie das tun. Wozu teuere Jets und Bomben nutzen , wenn man ein Bombenfass für ein paar €-cent aus dem Hubschrauber abwerfen kann.
 
EDIT: die großen deutschen Nachrichtenportale sind natürlich auch noch nicht bereit den Messias zu schlechten (Bush wäre medial schon längst hingerichtet worden...),

Obama als Messias aufzubauen, der mal im Handumdrehen aus der größten Militärmacht eine Friedenstaube macht, das hab ich ehlrich gesagt nicht so in Erinnerung. von Obama haben sich einige zwar schon einen gewissen Wandel in der Außenpolitik der USA versprochen, allerdings kam die Ernüchterung doch recht schnell. Und mittlerweile hab ich schon lange keine Artikel zu dem Thema mehr gelesen, der Obamas Außenpolitik nicht kritisch beäugt.

Aber seis drum. Ich hab dem ganzen Blödsinn, dass Assad in der damaligne Lage so ungeschickt sein könnte, tatsächllich Giftgas einzusetzen, sowieso nicht geglaubt. Das lag meines Erachtens auch nicht unbedingt im Interesse der USA, sondern eher der FRanzosen, da zu intervenieren. Denn Hollande wollte sich als Feldherr profilieren. Andererseits lag es natürlich nicht im Interesse der USA, dass ballzuschnell bekannt wurde, dass nicht Assad hinter dem Angriff steckte.

Was ich aber in jedem Fall völlig daneben und politisch dumm fand, war die Haltung der Bundesregierung in der Frage. Die hatte vorschnell auf die Seite der Franzosen gestellt und sich damit aber politisch ins Abseits, anstatt zu versuchen, durch Vermittlung die Situation zu entspannen. Denn es ist doch so. Die USA wollten ohne allzugroßen Gesichtsverlust von ihrer ultimativen Kriegsdrohung wegkommne, da ihnen an einer Eskalation nicht gelegen war. Hierbei war die Haltung der Bundesregierung wenig hilfreich, wenn auch kein Hindernis für die USA, da Assad sich ja auffallend schnell kooperarionsbereit gezeigt hatte. Hier haben andere den USA eine elegante Hintertür geöffnet, durch die sie ohne Gesichtsverlust zurückrudern konnten. Das hätte aber genausogut auch Deutschland machen können. Und somit Einfluss wirksam werden lassen können. Aber anstatt Einfluss auszuüben, dem großen Verbündeten aus der PAtschne zu helfen und vielleicht uach nebenbei vielleicht die Beziehungn zu Russland zu verbessern, hat sich Deutschland dazu entschieden, eine isolierte Position, wie die der Franzosen zu unterstützen. Das Resultat? Deutschland hat sich selbst in einer Situation obsolet gemacht, wo es international hätte eine WinWin Situation herstellen können.
 
Den USA ist an Eskalation nicht gelegen? Warum wurde Milosevic bombardiert wenn CIA und BND übereinstimmend am Tag als die Schiesserei losgeht berichten: Keinerlei ethnische Säuberungen seitens Milosevic.
Vielleicht wollte die Weltschutzmacht Nummer 1 dort die neuen Tomahawks testen? Das das GPS nicht so ganz funktioniert und man statt einer Kommandozentrale des guten Slobodan die chineische Botschaft aufs Korn nimmt egal. Die Engländer dürfen auch mitballern denn die haben die Altbestände an Tomahawks gekauft und irgendwohin müssen die ja fliegen.

Siehe Irakkrieg: Wo bitte sind die Atomwaffen und das Giftgas? Ausser den Beständen die Bush senior und Rumsfeld dorthin verkauft haben hatte Saddam nix an Massenvernichtungswaffen. Und DAS Zeug war schon lange verbraucht.

Obama als Friedensnobelpreisträger ist das Unding des Jahrhunderts, da kann eigentlich nicht mehr viel schlimmeres kommen. Im Syrienkonflikt sieht man geschlagene zwei Jahre zu wie die Leute sich abschlachten. Und dann ganz plötzlich hat man kollektiv die Eingebung da zu intervenieren? Bitte wer soll das glauben? Bezüglich unserer Bundesregierung kann ich dir allerdings nur beipflichten. Statt sich zu mäßgen stellt man sich sofort mit den Franzosen in eine Ecke und wenn dann der Gong schlägt kommen beide nicht so richtig aus der Deckung. Es gibt sicherlich gewichtige Gründe dort für Ordnung zu sorgen. Nur dann soll man es bitte sofort machen und nicht ewig warten, mal dem einen mal dem anderen zugeneigt sein (je nachdem wo es mehr Geld zu holen gibt?). Aber Rückgrat ist eine Eigenschaft die so mancher Politiker heutzutage vermissen lässt.

Auf der anderen Seite werden doch immer sofort die Leute angegriffen (verbal reicht schon) die sich für eine Seite entscheiden und dazu auch stehen. Vielleicht hätten mehr Leute die cochones Position zu beziehen, wenn nicht sofort ein Erschiessungskommando bestellt wird wenn jemand den Kopf einen milimeter über die Wasserlinie der political correctness hebt.
 
Den USA ist an Eskalation nicht gelegen?

Weil in Syrien die unmittelbare Gefahr bestand, in direkten Konflikt mit den Russen zu geraten, die schon Stützpunkte in Syrien haben. Es ging den USA nicht darum, unbedingt gegen Syrien loszuschlagen. Sonst wären sie bei Assads Entgegenkommen auch nicht so schnell vom Militärschlag abgeschwenkt. Es ging ihnen hier darum, eine Drohkulisse aufzubauen. Das war ein Poker. Der Bluff hat aber nciht funktioniert. Ich bin noch nicht mal sicher, ob überhaupt im Interesse der USA gelegen ist, Assad von der Macht wegzuputschen. Ich denke eher, dass dies ein Anliegen der Saudis ist, die die USA solange gewähren lassen, wie sie nicht direkt in den Krieg verwickelt werden und der Krieg die Achse Teheran Damaskus schwächt.

Die Situation ist also eine andere als auf dem Balkan. Man kann es garnicht genug betonen. Moral war noch nie und wird auch nie ein Leitmotiv von Außenpolitik sein. Es geht hier immer ausschließlich um Interessen, ob nun wirtschaftlich er oder strategischer Natur. Aber nie um Moral.
 
ob überhaupt im Interesse der USA gelegen ist, Assad von der Macht wegzuputschen

Kann es eigentlich nicht sein; bei Assad weiß man, wo man dran ist und für einen Diktator in der Ecke der Welt ist der ziemlich human und berechenbar. Von den Islamisten, die am Ende wohl zwangsläufig gewinnen werden, kann man das nicht behaupten.
 
Aber sollte uns die Moral nicht leiten? Ist das "Interesse" nicht etwas kurzfristig gedacht?

Bloodknight sagt es doch ganz direkt: Assad ist "berechenbar" und keiner der den heiligen Krieg vom Zaun bricht. Vielleicht hat man auch aus dem Blödsinn mit Saddam gelernt? Der war zwar "böse" aber kontrollierbar. Sieht man mal in die Region geht es dort zZ. hoch her. Selbst in Agypten weiß niemand was nun kommt.

Die Russen schreien auch sofort immer hier. Die wollen dem Assad weiter Waffen verkaufen. Siehe Waffengeschäfte mit Saddam. Da hatten die USA nach dem Irankrieg wenig bis nichts zu melden. Da haben beide genug Dreck am Stecken als das einer den anderen zur Mäßigung aufrufen müsste. Aber das ist ein globales Problem. Besser wäre es mMn die UN mit den Machtmitteln auszustatten das diese unabhängige Organisation im Ernstfall den Willen der Welt durchstzen kann. Und nun ratet mal wer das erfolgreich verhindert. Kleiner Tip: Die gesuchten 5 sind im ständigen WSR und die größten Waffenhändler der Welt.

Zurück zur Moral. Es ist deshalb kurzfristig, da die Geister die man ruft früher oder später zum Problem werden. Osama, Saddam....die Liste ist beliebig verlängerbar. Füße stillhalten ist manchmal gar nicht so verkehrt. Und wenn man schon reinschlagen muss, dann besser selber statt Handlanger zu bewaffnen die 10 Jahre später gegen einen selbst losschlagen.
 
Zurück zur Moral. Es ist deshalb kurzfristig, da die Geister die man ruft früher oder später zum Problem werden. Osama, Saddam....die Liste ist beliebig verlängerbar. Füße stillhalten ist manchmal gar nicht so verkehrt. Und wenn man schon reinschlagen muss, dann besser selber statt Handlanger zu bewaffnen die 10 Jahre später gegen einen selbst losschlagen.
Oder man entfernt die unberechenbare Fraktion aus der Gleichung. Hat mit Moral dann aber nix zu tun. Vieleicht braucht man aber wieder einen Bin-Laden für was auch immer.
Trotzdem sollte man aufhören an 2! Fronten gegen Russland zu zündeln. Das kann schnell ins Auge gehn....
 
Oder man entfernt die unberechenbare Fraktion aus der Gleichung. Hat mit Moral dann aber nix zu tun. Vieleicht braucht man aber wieder einen Bin-Laden für was auch immer.
Trotzdem sollte man aufhören an 2! Fronten gegen Russland zu zündeln. Das kann schnell ins Auge gehn....

Warum überhaupt zündeln?
 
Man kann auch über Putin sagen was man will, er kann fast akzentfrei im Bundestag eine Rede halten.
Sicherlich darf man auch den Russen nicht blindlings vertrauen. Und Vertrauen muss man sich erarbeiten. Warum also nicht miteinander? Letzten Endes müssen wir doch alle auf diesem Planeten miteinander leben. Das geht denke ich besser wenn wir uns gegenseitig ständig am Hals haben und Vorurteile abbauen. Idioten gibt es überall. Es sind also nicht DIE Russen, DIE Chinesen etc. Wir haben alle unsere Pappenheimer, die einen mehr, die anderen weniger.
 
Aber sollte uns die Moral nicht leiten? Ist das "Interesse" nicht etwas kurzfristig gedacht?

Im Inneren vielleicht. Aber keinesfalls in der Außenpolitik. Denn das führt zwangsläufig zu einer Wahrnehmung des Weltgeschehens, die konkrete Konflikte fehlinterpretiert oder überhaupt erst zu Konflikten führt. Die Mores, also die Sitten, sind in unsererer pluralen Gesellschaft nicht mher allgemeingültig, wenn sie das je waren. Umso weniger kann man sie auch noch auf völlig andere Kulturkreise übertragen.

Und bevor jetzt das Totschlagargument kommt, dass man doch nicht tatenlos zusehen könne, wenn irgendein undemokratischer Diktator seine Bevölkerung knechtet: fast alle Diktaturen in 'Schwellen und Entwicklungsländern verdanken ihre Installation und ihren Machterhalt entweder der USA oder den Europäern, die sich fortwährend in diese Konflikte einmischne, und zwar im Namen der Freiheit und der Demokratie oder im Kampf gegen den Kommunismus/ Islamismus. Würde man zu einer Betrachtungsweise gelangen, die solche Konflikte nicht mehr aus der kulturkämpferischen Brille betrachtet, dann gewönne man mher Klarheit über eigentliche Ursachen und Anlässe von Konflikten und könnte auch sachgerechte Lösungen entwickeln. Gerade eine moralische Betrachtung und Herangehensweise hilft überhaupt nicht weiter, um vielschichtige Konflikte friedlich beizulegen.
 
Da bin ich voll bei die Knight: Ich meinte das nämlich gerade wie du sagst: Finger stillhalten und nicht den Moralapostel spielen. Es gehört für mich zur Moral die eigenen Werte nicht anderen aufzuzwingen. Vielleicht wollen die das gar nicht?

Den Grund hast du auch genannt. Man kann diese Werte nicht verallgemeinern und weltweit übertragen. Allerdings bin ich der Meinung das man die Gründe nicht deartig detailliert verstehen muss. In Syrien ist Bürgerkrieg. Wen geht das etwas an? Doch in allererster Linie die Syrer. Man kann als Aussenstehender versuchen die Leute dazu zu bewegen das ganze friedlich miteinander zu regeln aber dazu zwingen? Wenn die Konfliktparteien nicht wollen gerät man da auch ganz schnell mal zwischen die Fronten.
 
Momentan kommen immer mehr Informationen zu Tage.

Schon, aber wirklich etwas dazu sagen, kann man als Außenstehender nicht.

Zum Edathy selbst, kann sich glaube ich niemand außerhalb der Ermittlungsbehörde derzeit ein Bild machen.
Was den Informationsfluss innerhalb der Regierung angeht ebensowenig - mag sein, dass der Friedrich Informationen an die SPD-Parteispitze weiter gegeben hat. Inwieweit so etwas üblich ist oder nicht kann ich nicht beurteilen. Ebensowenig ist unklar, von was für einem Ausmaß an Informationsfluss wir hier sprechen und inwieweit davon etwas zu Edathy selbst durchgedrungen ist.

Insofern habe ich derzeit zu dem ganzen Fall schlicht und ergreifend keine Meinung.
 
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