40k Alrik III (Fast wie zu Hause)

Freut mich, dass jetzt etwas mehr kam.

Ich habe zwei Dinge zu bemerken: 1. Schön, dass endlich auch wieder die Sicht der anderen beschrieben wird. Das habe ich schon etwas vermisst.
2. Nicht so schön, dass die beiden überlebt haben. Nicht, dass ich was gegen sie hätte oder Gefallen an Toten finde, aber das wirkt aus meiner Sicht ein wenig übertrieben. Ich fand es glaubhafter, dass sie sich geopfert haben. so sieht es aus, als wären deine Hauptcharaktere einfach unsterblich, was meiner Meinung nach den Lesespaß trübt.


Hoffe trotzdem, dass es bald weiter geht.
 
Wieder ein sehr schöner Teil. Vielleicht sollte ich echt mal mehr Kommentare in den Geschichten abgeben und nicht immer nur den stillen Leser spielen...

Nicht so schön, dass die beiden überlebt haben. Nicht, dass ich was gegen sie hätte oder Gefallen an Toten finde, aber das wirkt aus meiner Sicht ein wenig übertrieben. Ich fand es glaubhafter, dass sie sich geopfert haben. so sieht es aus, als wären deine Hauptcharaktere einfach unsterblich, was meiner Meinung nach den Lesespaß trübt.

Vielleicht haben die einfach genauso viel Glück wie Alrik auch. Das machts dann doch ein bisschen realistischer.

MfG Caesar
 
@SHOKer Keine Sorge, es werden schon noch leute sterben.

Puh, das sind jetzt schon wieder über zehn Tage her! Da war ich doch tatsächlich so beschäftigt, dass ich vergessen habe, zu posten. Wie Alrik08/15 mir gestern über ICQ mitgeteilt hat, nimmt das hier ähnliche Züge wie das Christentum an. Am Anfang ist es toll, doch dann passiert 2000 Jahre nichts.

So, weiter gehts:

Etwa fünf Kilometer nördlich von Kargims Truppe schlich eine Gestalt in einem eng anliegenden Anzug in Flecktarn durch den Wald. Das Gesicht war von einer dunklen Maske verdeckt. Den seltsamen Eindruck vervollständigten dicke Handschuhe, die mit Drähten überzogen waren, und ein klobiger Helm.
Plötzlich blieb die Gestalt stehen. Ein Störung im Warp, ganz fein und kaum zu merken, hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Sie war so gering, dass die wenigsten Psioniker sie gemerkt hätten, aber Kaliba war der beste Jadgpsioniker des Imperiums.
Er lächelte unter seiner Maske. Jetzt hatte Kaliba die Spur aufgenommen. Und es war ein Psioniker unter seiner Beute. Er genoss nichts mehr, als einen Psioniker zur Strecke zu bringen.
Kaliba schlich an drei vorüber marschierenden Soldaten vorbei und verfiel dann in einen Dauerlauf. Kaliba wich den Soldaten, die die Außerirdischen suchten, aus und informierte auch keinen ihrer Vorgesetzten darüber, dass er eine Spur aufgenommen hatte. Sein Auftrag war eindeutig: Finden und vernichten!

Es war schon später Nachmittag als Kargims Truppe endlich aus dem Wald heraus kam. Sie waren den ganzen Tag gelaufen, mussten aber mehrere male anhalten. Für Antioch war die Belastung eines Dauerlaufes zu viel. Kargim machte sich Sorgen um ihn. Er verlangsamte die Gruppe zwar, aber Kargim wollte ihn nicht verlieren.
„Wie weit sind wir wohl?“, fragte Wiesel, nachdem er wieder zu Atem gekommen war.
„Ich schätze, wir haben wohl 25 Kilometer geschafft.“, sagte Kargim und betrachtete die Gegend durch ihr Fernglas.
Sie standen noch im Schutz der Bäume am Waldrand und vor ihnen erstreckten sich Felder und einige kleinere Heine. Menschen waren keine zu sehen. Aber in einiger Entfernung konnte Kargim ein verfallenes Gebäude sehen. Nach näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass es ein großes, mehrstöckiges Haus war. Das Dach war an mehrerer Stellen eingefallen und die Fenster und Türrahmen gähnten leer.
„Was ist das?“, fragte Kallerer, der das Haus ebenfalls gesehen hatte.
„Scheint eine Art Herrschaftshaus zu sein. Zu groß für einfach Bauern.“
„Sieht ziemlich verlassen aus.“
„Ja, aber das ist gut. Diese Felder... Hier muss eine Siedlung in der Nähe sein. Wir werden dort übernachten!“, sagte Kargim.
„Übernachten?“, fragte Kellerer entsetzt. „Aber vielleicht kommen Einheimische hierher. Man kann nie wissen.“
„Na, dann um so besser! Einen Informanten müssen wir uns ja irgendwo holen.“
„Und wenn deren Truppen hierher kommen? Die werden das Haus bestimmt durchsuchen!“
„Dann können wir uns besser verteidigen! Oder willst du hier im Wald bleiben? Wir gehen jetzt da hin, das ist ein Befehl!“, sagte Kargim schroff und sie setzten sich in Bewegung.
Je näher sie dem großen Gebäude kamen, desto offensichtlicher wurde sein desolater Zustand. Es musste wohl schon seit mindestens zehn Jahren unbewohnt gewesen stehen. Aber seine frühere Pracht war ihm immer noch anzusehen. Ein verblichenes Wappen prangte über dem Haupteingang.
„Wir wollen da rein?“, fragte Wiesel als sie vor dem Haus standen.
„Siehst du etwas anderes?“, fragte Kellerer ihn und warf Kargim einen missbilligenden Blick zu.
„Also ich habe schon an vielen vergammelten Orten übernachtet, aber das ist schon ein starkes Stück!“, sagte Wiesel.
„Los jetzt, seht ihr die Wolken? Bald wird es regnen und dann ist alles besser als der Wald.“, sagte Kargim und ein fernes Grollen unterstrich ihre Worte. „Also, rein!“
Sie schalteten ihre Taschenlampen ein und betraten das verfallene Gemäuer.
Von Innen sah das Haus nicht besser aus. Glassplitter knisterten unter ihren Füßen und Schutthaufen türmten sich in den Ecken. Sie traten durch die Tür und standen in einem großen Raum mit vielen Türen. Eine breite Treppe führte zu einer Galerie. Unter dem Dreck und Geröll schimmerte an manchen Stellen weißer Marmor durch.
„Hier muss früher ja mächtig was los gewesen sein.“, sagte Wiesel und pfiff durch die Zähne.
Die Ruine erinnerte Kargim schmerzlich an die verlassene Villa auf Stolnis II, wo sie nur knapp einer Horde Symbionten entkommen waren. Bei dem Gedanken daran musste sich auch an Alrik denken. Sie fragte sich, ob er es wohl geschafft hätte und was er jetzt tat. Kargim versuchte nicht daran zu denken, dass Alriks Fähre ebenfalls abgeschossenen werden konnte. Sie biss trotzig die Zähne zusammen und versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu kriegen.
„Los, durchsuchen wir das Haus!“, sagte sie und ging auf die Treppe zu.
Eigentlich war ihr gar nicht danach in dem Gemäuer herumzustöbern, aber sie wollte wenigstens einen Augenblick einfach nur alleine sein.
„Ich suche oben auf der linken Seite, Kellerer rechts und ihr schaut euch unten um!“, sagte sie und stieg die Treppe hinauf.
„Was sollen wir hier schon finden?“, hörte sie Wiesel murmeln als dieser mit Orto durch eine Tür verschwand.
Die obere Etage war ebenso verfallen wie der Rest des Hauses. Die Teppiche waren schon lange verschimmelt und in vielen Wänden sah Kargim Risse. Es war mittlerweile dunkel geworden und ihre Lampe war die einzige Lichtquelle. Als sie an einem Fenster vorbeiging, krachte es und ein Blitz erleuchtete die Umgebung. Dann krachte es noch ein mal und die ersten schweren Tropfen fielen vom Himmel.
Gerade noch rechtzeitig, dachte Kargim und ging weiter. Im übernächsten Zimmer schrie Kargim auf, denn ein Blitz vertrieb für eine Sekunde die Dunkelheit und ein Skelett grinste sie an. Sie richtete den Strahl ihrer Lampe auf das Gerippe und sah es sich genauer an. Dann hörte sie hastige Schritte und Kellerer lief in den Raum.
„Ist etwas passiert?“, fragte er.
„Nein, ich war nur etwas überrascht. Aber wie kommst du so schnell hierher? Ich dachte, du solltest den anderen Teil untersuchen.“
„Ich dachte, es wäre besser, sich nicht zu sehr zu verteilen. Warum hast du geschrieen?“
„Da!“, zeigte Kargim auf das Skelett.
„Und warum der Schrei? Noch nie einen Totenkopf gesehen?“
„Doch, schon einige. Es ist nur so, dass bei mir... Auf meiner Welt bringt das Unglück.“, antwortete Kargim. „Warum erzähle ich dir das überhaupt? Du hast meinen Befehl nicht ausgeführt!“
„Hier, schaue dir das an! Das ist merkwürdig!“, versuchte Kellerer, ihre Aufmerksamkeit umzulenken. „Da, die Lumpen sind nicht einfach nur verwest, sie sind zerfetzt. Und die Knochen... Sie sehen abgenagt aus. Diese tiefen Furchen. Könnte auch seine, dass jemand den armen Kerl mit einem Messer bearbeitet hat. Mit einem großen Messer und sehr, sehr lange.“
Kellerer war in die Knie gegangen und musterte die Knochen fasziniert.
„Woher willst du wissen, dass es ein Mann war?“, fragte Kargim. Ihr gefiel es nicht, wie Kellerer das Skelett anstarrte.
„Ich weiß es einfach.“
Kargim wollte noch etwas sagen, doch sie hielt inne. Als Kellerer sich umdrehte und sie etwas fragen wollte, hielt sie sich den Finger an die Lippen. Aus dem Nebenzimmer hörten sie ein lautes Trippeln. Als würde etwas mit vielen Beinen schnell über den Boden laufen. Dann war das Geräusch wieder weg.
„Was war denn das?“, flüsterte Kellerer.
„Keine Ahnung.“, flüsterte Kargim zurück und entsicherte ihre Waffe.
Kellerer nahm sein Gewehr ebenfalls von der Schulter und sie schlichen langsam in den Nebenraum. Doch da war nichts. Nur weitere Schutthaufen. Plötzlich schrie jemand unten. Dann erklang das typische Krachen von Lasergewehren.
„Was ist denn da los?“, schrei Kellerer auf.
Dann erklang ein weiterer Schrei und ein lauter Knall.
„Das war die Schrotflinte. Los, runter!“, schrie Kargim und hastete zur Treppe.
Sie rannte auf die Galerie und konnte sehen wie Antioch in die große Halle gehumpelt kam. Er drehte sich um und schrie. Wiesel und Orto folgten ihm.
„Was ist los?“, schrie Kargim.
„Diese Viecher! Sie sind überall!“, antwortete Wiesel und schoss in den Gang.
„Was für Viecher?“, fragte Kellerer, während sie die Treppe hinunterliefen.
Von überall her kam das Trippeln, welches sie schon oben gehört haben. Kargim konnte nicht genau sehen, was vor sich ging, aber durch die Türen konnte sie sehen, wie sich in den dunklen Räumen etwas bewegte.
Plötzlich krachte etwas neben ihr auf dem Boden. Sie schaute vor die Füße und sprang entsetzt einen Schritt zurück. Neben ihr lag eine Kreatur, die wie eine Kellerassel aussah, nur dass sie gut einen halben Meter lang war. Das Biest lag auf dem Rücken und versuchte sich umzudrehen. Die Kreatur schaffte es und schnappte sofort nach Kargims Bein. Das Ceramit knirschte als das Monster seine Beißzangen in ihren Schienbeinpanzer schlug. Kargim trat mit dem anderen Bein nach der monströsen Assel und sie lockerte ihren Griff. Ein Laserstrahl schlug in ihren segmentierten Panzer ein und sie ergriff schrill quietschend die Fluch. Ein zweiter Schuss von Wiesel erledigte sie.
„Da sind noch mehr!“, schrie Kellerer und leuchtete an die Decke.
Ein halbes Dutzend der Riesenasseln huschten über die Decke. Zwei von ihnen fielen herunter und liefen verstört herum.
„Alle raus hier!“, schrie Kargim und erschoss sie.
Sie stürzten durch die Tür in den strömenden Regen. Durch ein Fenster sprang Orto ins Freie.
„Folgen sie uns?“, fragte Antioch und lud hecktisch seine Schrotflinte nach.
„Nein, sieht nicht danach aus. Was ist mit deinem Bein?“, fragte Kargim. Ihr war aufgefallen, dass der Archivar strak humpelte.
„Eines von diesen Biestern hat mich gebissen.“
„Lass mal sehen.“, sagte Kallerer.
Als er sich herunterbeugte, um sich Antiochs Bein genauer anzusehen, landete der Plasmawerfer neben ihm im Schlamm.
„Was soll das?“, fragte Kellerer gereizt und drehte sich zu dem Gardisten, der seine Waffe fallen gelassen hatte, um.
Doch dieser antwortete nicht. Er fiel zuerst auf die Knie und dann mit dem Gesicht vornüber in den Schlamm. Dann schlug eine Kugel Funken aus Kargims Bruspanzer.
„Runter!“, schrie sie und alles stürzten sich wie ein Mann in den Schlamm.
„Hat jemand gesehen, woher der Schuss kam?“, flüsterte Kellerer, doch in der Dunkelheit und im strömenden Regen war diese Frage vollkommen sinnlos.
„Wartet, wenn sie uns nachts sehen können, benutzen die bestimmt Lichtverstärker! Ich habe eine Idee.“, sagte Wiesel und robbte zur Leiche des Gardisten.
„Was hast du vor?“, fragte Kargim, aber Wiesel antwortete nicht.
Er schnappte sich den Plasmawerfer und robbte wieder zurück. Kargim nickte, als sie verstand, was Wiesel vorhatte.
„Gut, wir rennen sofort hinter das Haus. Und dann weiter zum nächsten Hain! Haltet euch die Augen zu!“
Wiesel drückte den Abzug durch und ein gleißend heller Strahl schoss aus der Waffe. Sofort danach sprangen alle auf und rannten um das Haus. Antioch wurde dabei von Kargim und Kellerer gezogen.
„Und jetzt?“, fragte Kellerer, nachdem sie das Haus zwischen sich und den unbekannten Angreifern gebracht hatten.
„Wie müssen herausfinden, wo und wie viele sie sind!“, sagte Kargim.
„Es ist nur einer.“, antwortete Gareth ruhig und alle drehten sich zu ihm um.
Eine Korona aus sanftem, goldenen Licht umspielte seinen Kopf. Kargim wollte ihn fragen, woher sie den nächsten Angriff erwarten mussten, doch da schrie Gareth auf. „Alles in Deckung!“
Ein schwerer Gegenstand plumpste neben Kargim in den Matsch und sie konnte gerade noch Antioch in Orto und Wisel schubsen, so dass alle drei umfielen. Dann explodierte die Granate und warf Kargim zu Boden.
Eine dunkle Gestalt sprang vom Dach und landete in einigen Metern Entfernung geschickt auf den Beinen. Ein Blitz zeigte kurz, dass der Angreifer einen seltsamen Helm mit schwarzer Maske trug und Lichtbögen um seine Finger hin und her zuckten. Die Blitze zuckten immer schneller hin und her und ein Leuchten umgab die gesamte Gestalt. Doch bevor er seine Energien entfesseln konnte, streckte Gareth, der einzige, der nach der Explosion noch stand, die Hände aus und grelle, gegabelte Blitze schossen aus seinen Fingerspitzen. Sie umhüllten den Angreifer und ließen ihn vor Schmerzen aufkreischen. Dann brach die dunkle Gestalt zusammen und blieb regungslos liegen.
Gareth ging auf den Angreifer zu und beugte sich über ihn. Seine Blitze hatten ihn schwer getroffen. Die gefleckte Uniform war an mehreren Stellen versengt und es roch nach verbranntem Fleisch. Gareth nahm den Helm des Angreifers ab und sah ein vor Schmerzen verzerrtes Gesicht. Blut lief aus einem der Mundwinkel.
„Ich bin beeindruckt.“, sagte Kaliba und spuckte Blut. „Ich hätte nicht gedacht, dass jemand außer mir so etwas kann.“
„Warum jagt ihr uns?“, fragte Gareth und hielte seine Laserpistole auf den Mann gerichtet.
„Ich... kann dir nur sagen, dass ihr hier nicht willkommen seid.“
Gareth schüttelte den Kopf das trockene Krachen eines Laserschusses hallte durch die Nacht.
„Was war denn das?“, fragte Kargim, nachdem sie wieder auf die Beine gekommen war. Ihre Rüstung hatte die Splitter abgehalten aber sie war immer noch leicht betäubt von der Explosion.
„Ein unsanktionierter Psioniker. Wenn es hier noch mehr davon gibt, dann kommen wir gerade rechtzeitig. Nicht auszudenken, was hier passieren kann.“
„Was machen wir jetzt?“, fragte Kellerer. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört.
„Wir müsse so schnell wie möglich von hier weg. Wer weiß, was für Monster es hier noch gibt.“
„Dann also nach Süden?“
 
Wieder ein sehr schöner Teil. Mach weiter so*Awatron anfeuer*!!!!

Das mit der Riesenassel find ich irgendwie krank😛.

Ich finde nur, dass eine Sache nicht so wirklich gut verständlich ist:
aber Kaliba war der beste Jadgpsioniker des Imperiums.
Ich hab da als erstes gedacht, dass der von dem Imperium ist. Das fand ich aber ein wenig komisch, weil es für mich eher unwahrscheinlich ist, dass sich die Menschen des Imperiums gegenseitig bekämpfen. Vielleicht solltest du mal genauer sagen, von welchem Imperium der ist(ich hab nämlich schon wieder die Namen der drei Reiche auf dem Planeten vergessen).

MfG Caesar
 
So, weiter geht's:

"Nun, was wollt ihr noch wissen?", fragte Kempel die schwarz gerüsteten Riesen.
Nachdem sie die Stadt verlassen hatten, hatte Leonidis ihn anhalten lassen. Dann hatte er Kempel ausgefragt und viel über die Welt, auf der sie gelandet waren, erfahren. Er wusste nun, dass es drei große Mächte gab, die sich die Macht über dem Planeten teilten, Bythland, die Sattel-Ho-Union und das Gyleesche Imperium. Daneben gab es zwar noch einige kleinere Länder, aber die waren mehr oder minder unbedeutend. Und jedes Land hatte seine eigene Kultur und Sprache. Manchmal gab es sogar verschiedene Sprachen und Kulturen in einem Land. Oft herrschte Uneinigkeit und manchmal gab es sogar bewaffnete Konflikte. Aber der letzte große Konflikt lag schon einige Jahrzehnte zurück. Diese Zerstrittenheit und die vielen Unterschiede würden ihren Auftrag erschweren.
Auf die Frage, ob Xenos schon auf dem Planeten gelandet waren, hatte Kempel keine Antwort gewusst. Er hatte ihnen aber berichtet, dass Sichtungen von komischen Flugobjekten immer wieder vorkamen. Aber er hatte ihnen dann schnell versichert, dass nur Trunkenbolde und Verrückte von so etwas berichteten. Auf die Frage, ob auf dem Planeten nur Menschen leben würden, konnte er nur verständnislos schauen.
Die Space Marines wussten nun auch, dass sie sich in einem der größeren Länder, der Sattel-Ho-Union, befanden. Das Land wurde auf eine verwirrende, und nach einstimmiger Meinung der Space Marines schrecklich ineffiziente, Art regiert, bei der die Bevölkerung im Abstand von einigen Jahren Vertreter wählte. Diese wiederum wählten Beauftragte, die für verschiedene Gebiete verantwortlich waren. Geleitete wurde die Regierung von einem Präsidenten, der hauptsächlich repräsentative Funktion hatte. Aber Kemple kannte sich in der Politik kaum aus. Er konnte ihnen immerhin verraten, dass es bis zum Sitz der Regierung, der Hauptstadt, gut Tausend Kilometer waren.
„Das war alles, was wir wissen müssen.“, sagte Leonidis und schwieg.
„Und... was macht ihr jetzt? Darf ich gehen? Ihr wisst doch jetzt alles, was ihr wissen wolltet.“, fragte Kempel und wollte die Tür öffnen. Aber Hrafgar knurrte und Kempel zog die Hand hastig zurück.
„Nein, du darfst noch nicht gehen.“, sagte Leonidis. „Du musst uns zur Hauptstadt bringen. Wir haben eine wichtige Botschaft für eure Regierung und für euer Volk. Für eueren ganzen Planeten.“
„Zur Regierung? Ihr?“, fragte Kempel ungläubig. Damit handelte er sich einen finsteren Blick von Gilles ein und zog ängstlich den Kopf ein. „Ich meinte, ihr seid so auffällig. Nicht dass ich euch etwas unterstehen wollte. 'Tschuldigung.“
„Lass das unsere Sorge sein. Kannst du uns nun zur Hauptstadt bringen?“, fragte Leonidis.
„Nun ja... ich könnte schon. Aber mal ehrlich... ich halte euch doch nur auf. Lasst mich einfach gehen. Ich schwöre, ich werde niemandem davon erzählen. Bitte!“, flehte Kempel.
„Du wirst jetzt machen, was wir dir sagen, Bürger! Wir haben keine Zeit!“, sagte Gilles und schwenkte seine riesige Faust bedrohlich vor Kempels Gesicht.
„Ich glaube, du verstehst nicht, worum es hier geht.“, mischte Hrafgar sich ein. „Euere Welt ist in Gefahr und du kannst helfen, sie zu retten!“
„Du hast Recht. Ich glaube, er wird motivierter sein, wenn wir ihm erklären, wie ernst die Lage ist.“, sagte Leonidis. „Und jetzt hör mir genau zu!“, wandte er sich an Kempel. „Eine Flotte von Außerirdischen ist unterwegs zu eurem Planeten. Sie wollen ihn erobern und euch versklaven. Wir sind hier, um das zu verhindern.“
„Wer seid ihr, verdammt noch mal? Woher kommt ihr? Und wieso seid ihr so... riesig?“, fragte Kempel.
„Wir sind Space Marines. Das muss dir reichen. Anscheinend habt ihr keine Ahnung, woher ihr kommt. Das Imperium der Menschheit umspannt die ganze Galaxis. Und ihr seid nun Teil des Imperiums.“
„Was? Ihr sagt... es gibt Menschen auf anderen Planeten? Das... das ist ja unglaublich!“, schüttelte Kempel ungläubig den Kopf.
„Ja, ihr seid nicht die einzigen Menschen. Und es gibt viele Gefahren im Weltraum. Eine davon kommt gerade auf euren Planeten zu.“, sagte Hrafgar.
„Bist du jetzt bereit, uns zu helfen?“, fragte Leonidis und Kempel nickte. „Na dann, fahr los!“
Kempel ließ den Motor an und der Wagen fuhr los. Er konnte es einfach nicht glauben, dass die drei Riesen ihm die Wahrheit erzählt hatten. Aber er wollte sich einfach fügen, bis er eine Gelegenheit zur Flucht finden konnte. Sollten die doch selber zur Hauptstadt fahren!
 
So, weiter gehts:

Er war gut drei Stunden lang gefahren, als eine Warnleuchte aufblinkte. Der Tank war fast leer.
„Was ist das?“, fragte Leonidis und deutete auf das Lämpchen.
„Der Sprit... der Treibstoff ist fast alle.“
„Wie weit kommen wir damit noch und wie weit ist es noch bis zum Ziel?“
„Damit... Ich weiß nicht... Vielleicht von zwanzig Kilometer. Und wir brachen noch so gute acht Hundert.“
„Und wo können wir neuen Treibstoff holen?“
„An einer Tankstelle. Aber... ich habe keine Geld. Und dann würden die auch euch sehen.“
„Aber wir müssen an Treibstoff kommen! An der nächsten Tankstelle halten wir an.“, sagte Leonidis knapp. Für ihn war die Diskussion beendet.
„Und wenn wir schon dabei sind... Ich brauche eine Straßenkarte. Ich weiß nämlich nicht genau, wie man zur Hauptstadt fährt. Und etwas zu Essen wäre auch ganz nett.“
„Essen?“, fragte Hrafgar nach.
„Ja, verdammt. Ich habe seit gestern Mittag nichts mehr gegessen. Habt ihr denn keinen Hunger?“
„Gut, wir werden auch etwas zu Essen für dich holen. Jetzt fahre zur Tankstelle.“, sagte Leonidis und sie fuhren eine Weile schweigend weiter.
„Womit wollt ihr das alles dann eigentlich bezahlen? Ich habe kein Geld.“, sprach Kempel endlich die Frage aus, die ihm auf der Zunge lag.
„Oh Gott! Ihr... ihr habt gar nicht vor zu zahlen?!“, ging es ihm schließlich auf, als die Space Marines nicht antworteten. „Das könnt ihr doch nicht machen! Ihr könnt diese Leute nicht einfach töten!“
„Keine Sorge, wir wollten keine anständigen Bürger des Imperiums töten.“, beruhigte Leonidis ihn.
„Wie sollen wir denn an Treibstoff kommen, Bruder Leonidis?“, fragte Gilles ihn.
„Ganz einfach, Bruder Gilles. Wir werden anhalten und es uns holen. Ich glaube nicht, dass jemand sich uns widersetzen wird.“
„Aber dann werden sie auf uns aufmerksam! Ich bin mir sicher, dass sie mittlerweile die Leichen gefunden haben!“, widersprach Gilles.
„Das mag sein. Aber das kann eine gute Möglichkeit sein, zu sehen, wie effizient die Verteidigungsstreitkräfte hier funktionieren. Und selbst wenn sie uns entdecken. Sie wären sicherlich kompetenter als dieser Zivilist und könnten uns auch schneller zu den Verantwortlichen bringen.“
„Und wenn die Regierung schon von den Tau korrumpiert sind?“, warf Gilles ein.
„Das Risiko müssen wir einfach eingehen.“, antwortete Leonidis lakonisch.
„Was sagt eigentlich der Codex bei solchen Situationen?“, fragte Hrafgar.
„Der Codex Astartes beschäftigt sich mit den Fragen der Kriegsführung von Space Marine Orden. Eine solche Situation ist darin nicht vorgesehen.“, antwortete Leonidis trocken.
„Seltsam, ich dachte, darin wäre alles vorgesehen.“, sagte Hrafgar und grinste Gilles an.
Auf dem ansonsten ausdruckslosen Gesicht des Black Templars schien ebenfalls ein Lächeln.
„Da ist eine Tankstelle!“, rief Kempel.
Er fuhr den Lieferwagen an eine Tanksäule und hielt an.
„Bleibt hier! Ich werde das erledigen.“, sagte Leonidis und öffnete die Türen.
Als er ins Frei trat, ließ ein Mann, der an der benachbarten Säule sein Automobil betankte, den Zapfhahn fallen und starrte ihn mit offenem Mund an. Dann wich er einige Schritte zurück und rannte davon. Ein Automobil bremste quietschend während Leonidis seelenruhig zur Gebäude der Tankstelle schritt. Er betrat es und ging zielstrebig zum Tresen. Dabei überragte er die menschenhohen Regale. Zwei Kunden wichen panisch aus seinem Weg und schließlich stand er vor dem vor Schreck gelähmten Verkäufer. Ein Fernsehgerät stand auf der Theke und Leonidis sah Bilder, die zeigten, wie Flugzeuge Städte bombardierten.
„Wir brauchen eine Karte, die uns den Weg bis zur Hauptstadt zeigt. Außerdem brauchen wir Nahrungsmittel und du musst dieses Fahrzeug betanken.“, forderte er.
„Aber... aber...“, stammelte der Verkäufer.
Leonidis lehnte sich vor und stützte sich mit beiden Händen auf die Theke, die unter seinem Gewicht knarzte.
„Sofort!“, knurrte er den Verkäufer an.
„Sind... sind belegte Brote in Ordnung?“, fragte der Verkäufer.
„Ja!“
„Wie viele?“, fragte der junge Mann und begann, in Plastik eingeschweißte Brote in eine Tüte zu packen.
„Alle! Und nun, betanke das Fahrzeug!“, sagte Leonidis und nahm sich einen Stapel Straßenatlanten.
Als der Lieferwagen endlich weiterfuhr stürzte der Verkäufer sofort wieder zurück in das Tankstellengebäude.
„Ja, verdammt noch mal! Riesen! Mindestens drei Meter groß! Und Alle bewaffnet! Sie wollen in die Hauptstadt!“, schrie er in den Telefonhörer.