@Battle Tja, ich habe GW mal angeschrieben. Die offizielle Antwort war, dass ich das Zeug mal auf Englisch übersetzen soll und dann an Black Library schicken soll. Ich hätts denen ja geschenkt, wenn sie es unter meinem Namen veröffentlicht hätten. Aber na ja, GW halt.
Aber wenn jemand mein Zeug wirklich lesen will... ich arbeite gerade an einer nicht GW Geschichte. Mal sehen, ob sich ein Verlag meiner erbarmt.
So, weiter gehts:
Alrik war nun schon seit zwei Tagen in der Zelle. Zumindest glaubte er, dass es zwei Tage waren. Man hatte ihm vier mal Essen gebracht. Jedes mal jeweils ein wenig, als Frühstück und danach ein richtiges Essen.
Er hatte schon lange aufgehört, gegen die Zellentür zu schlagen und zu schreien. Dabei hatte er gewusst, dass sowieso niemand antworten würde, aber es hatte ihm Erleichterung verschafft. Jetzt saß er einfach nur auf seiner Pritsche und dachte darüber nach, dass die ganze Mission gescheitert war. Den Gedanken daran, dass Kargim möglicherweise tot war, versuchte er mit aller Kraft zu verdrängen. Aber er kam immer wieder. Alrik war aufgefallen, dass er nicht einmal ein Bild von ihr hatte.
Die Lampe war vor einiger Zeit ein paar mal aufgeflackert und Alrik war sich sicher, so etwas wie gedämpfte Schüsse gehört zu haben. Aber es war ihm egal. Seine Mission war vorbei und sogar sein Lebenswille war weg. Die letzte Mahlzeit hatte er nicht angerührt.
Da hämmerte plötzlich jemand gegen die Tür. Das kleine Türchen für das Essen ging auf und ein junges, rundliches Gesicht erschien in der Öffnung.
„Hallo? Verstehst du unsere Sprache?“, fragte das Gesicht.
Alrik nickte nur.
„Hör mal, wir wollen dich hier rausholen und dann abhauen. Was ist? Bist du dabei?“, fragte das Gesicht weiter.
Auch diesmal nickte Alrik einfach nur. Das Gesicht verschwand aus der Öffnung und Alrik konnte hören, wie das Schloss geöffnet wurde. Er sprang von der Pritsche und stellte sich neben die Tür. Diese Neuentwicklung war verdächtig. Sich in das Vertrauen eines Gefangenen zu schleichen war ein uralter Trick. Wenigstens kann ich noch ein, zwei von denen mitnehmen, dachte Alrik und spannte die Muskeln an.
Die Tür ging auf und ein Mann betrat die Zelle.
„He, wo bist du?“, fragte er und blickte sich um.
Unglaublich, hätte nicht gedacht, dass die so unfähig sind, dachte Alrik bevor seine Reflexe und das Gardistentraining die Kontrolle übernahmen.
Er trat den Mann zwischen die Schulterblätter und der Tritt schleuderte ihn zu Boden. Dann schoss Alrik durch die Tür und sah, dass zwei weitere Männer vor der Tür standen. Einer von ihnen trug die Uniform der Wachen und ein anderer hielt eine Waffe in den Händen. Also doch, dachte Alrik und stürzte sich auf sie. Er rammte dem Wachmann das Knie in die Magengrube, schlug die Waffe des anderen zur Seite und schickte ihn mit einem Schlag in den Solarplexus japsend zu Boden. Dann schnappt er sich schnell die Waffe und sprang zu Seite.
„Keine Bewegung!“, schrie er und richtete die Waffe auf den Mann in Uniform.
Aber die Männer machten keine Anstalten, sich zu wehren. Der Wachmann und der Mann, dem Alrik die Waffe weggenommen hatte, krümmte sich auf dem Boden und der Mann in der Zelle kam mühsam und vor Schmerz stöhnend wieder auf die Beine. Irgend etwas stimmte hier nicht! Alrik war nicht der beste Nahkämpfer unter den Gardisten Dechontes. Aber diese Männer waren selbst für ihn keine Gegner. Und sie hatten seinen Angriff nicht erwartet. Dann sah Alrik die Leiche. Ein Wachmann lag tot einige Meter weiter im Gang. Und dahinter sah Alrik noch eine Leiche. Irgend etwas stimmte hier ganz eindeutig nicht!
Er senkte die Waffe um den Männern zu zeigen, dass er sie nicht töten wollte. Und würde er es doch tun müssen, würde er es auch ohne die Waffe schaffen.
„Oh Mann, eine ganz tolle Idee! Kommt, wir befreien den Soldaten! Dein Soldat ist ein totaler Irrer!“, fluchte der Mann, den Alrik entwaffnet hatte und kam auf die Beine.
„He, wir tuen dir nichts!“, sagte der Mann, der die Zellentür geöffnet hatte.
„Das glaube ich euch sofort. Selbst wenn ihr es wolltet, ich habe die Waffe.“, sagte Alrik und grinste. Das könnte interessant werden. „Also, was ist hier los?“
„Wir wissen es selber nicht. Hier geht alles vor die Hunde. Wir wollen hier raus. Willst du jetzt mit?“, fragte der Mann in Uniform.
„Wohin?“
„Keine Ahnung, einfach weg von hier, dann können wir weiter sehen.“
Alrik überlegte kurz und nickte dann. Vielleicht konnte er seine Mission doch noch erfüllen. Aber um herauszufinden, was genau auf diesem Planeten vorging brauchte er die Hilfe dieser Einheimischen. „Also gut, aber ich brauche meine Ausrüstung. Wisst ihr, wo sie ist? Das letzte mal habe ich sie in einer Art Labor gesehen.“
„Ich weiß, wo die Labors sind.“, sagte der Wachmann.
„Ich bin Mik!“, stellte Mik sich dann auch die anderen Alrik vor und hielt ihm die Hand hin.
„Alrik.“, sagte Alrik knapp und ergriff die Hand nicht. „Also, wo sind diese Labors?“
Hellek hatte sie zur Nottreppe geführt und sie liefen nach oben. Telk und Hellek hatten sich bewaffnet, aber Alrik mache sich keine Sorgen. Die drei hätten schon unglaublich gut Schauspieler sein müssen, um Angst so überzeugend zu spielen. Und Mik hatte sich geweigert eine Waffe anzufassen.
Sie schienen schon Stunden unterwegs zu sein. Alrik fragte sich, wie tief unter der Erde sie waren.
Endlich kamen sie oben an. Mik wollte die Tür öffnen, aber Alrik hielt ihn zurück.
„Warte!“, sagte er und öffnete die Tür selber einen Spalt weit.
Dahinter erstreckte sich ein Gang in den durch viele Fenster Licht fiel.
„Den Gang entlang, dann zwei mal rechts und dann sind wir in den Labors!“, flüsterte Hellek.
Alrik legte den Finder auf die Lippen und wies die anderen damit an, leise zu sein. Er konnte nun deutlich Schüsse und Schreie hören. Irgend etwas explodierte und die Fenster klirrten. Aber Alrik konnte keine Leichen im Gang sehen.
„Gut, los. Aber seid vorsichtig.“, sagte er und öffnete die Tür.
Da sahen sie einen Wachmann, der in den Gang trat. Er war von Kopf bis Fuß mit Blut bedeckt und sein Blick war glasig. Der Mann ging langsam und unsicher, aber er hielt eine Pistole in der Hand und richtete sie auf sie.
„Runter!“, schrie Alrik und schoss.
Der Wachmann drück gleichzeitig mit ihm ab. Alrik hatte die Waffe die er abfeuerte noch nie in den Händen gehabt und so gingen seine Schüsse daneben, obwohl sein Ziel nur zehn Meter vor ihm stand. Der Wachmann feuerte mehrere Schüsse schnell ab und die Kugeln schlugen Staubfontänen aus den Wänden. Zwei Kugeln trafen Alrik in die Brust und schlugen Funken aus seiner Panzerung. Der Wachmann hatte das Magazin seiner Pistole leergeschossen, drückte aber weiter auf den Abzug. Er machte keine Anstalten, in Deckung zu gehen. Alrik schoss wieder und diesmal hatte er den Rückstoß einberechnet. Alle Kugeln seines kurzen Feuerstoßes trafen den Wachmann und dieser fiel mit dem Gesicht nach vorne um.
„Alle in Ordnung?“, fragte Alrik und blickte nach hinten zu den anderen.
Telk und Mik waren unverletzt aber Hellek starrte entsetz auf den rasch größer werdenden Blutfleck auf seinem linken Oberarm.
„Lass mal sehen.“, sagte Alrik und zerriss Helleks Ärmel. „Nur ein Streifschuss. Jetzt schau nicht so! Das nennt sich Blut. Drück einfach die Hand drauf!“
Beim Imperator und dem Hohen Senat, was sind bloß für Soldaten, dachte Alrik. Tut so, als hätte er nie Blut gesehen! Aber dann erinnerte er sich daran, dass er nicht viel besser war als Hellek als er sich zur Armee gemeldet hatte.
Ohne weitere Zwischenfälle erreichte sie das Labor. Sie waren auch an keinen Leichen vorbeigekommen, obwohl draußen weiterhin Schüsse knallten. Dort tobte ein heftiges Feuergefecht.
„Was zur Hölle ist das?“, keuchte Tellek und hielt sich die Hand vor den Mund.
Mik übergab sich und Hellek wich entsetzt zurück. Auf einem Seziertisch in der Mitte das Labors lag der Servitor an dem schon eine Autopsie vorgenommen worden war. Dieser Anblick war einfach zu viel für sie nachdem der die ganzen Leichen sie schon an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hatte.
„Ein Servitor. Der war schon tot, als er hierher kam. Los, helft mir, die Ausrüstung zu finden.“, sagte Alrik und warf ein Laken über den Servitor, dass auf einem der Tische gelegen war.
„Was genau suchen wir?“, fragte Telk, der sich wieder einigermaßen gefasst hatte.
„Ihr werdet es schon erkennen.“, sagte Alrik und öffnete eine Metallkiste. Aber dort waren nur seltsame Geräte.
„So etwas wie das hier?“, fragte Hellek und zeigte auf eine Kiste, in der Alriks Lasergewehr lag.
Nach kurzer Zeit hatte Alrik seine ganze Ausrüstung. Er schloss das Lasergewehr an das Energiemodul auf seinem Rücken an und lud eine Patrone in die Kammer der Boltpistole.
„Jetzt können wir aufbrechen.“, sagt er und grinste zufrieden. „Wie kommen wir von hier am besten weg?“
„Also am besten wäre es, wenn wir über den Hof laufen und dann durch den Seitenflügel. Dort ist der Wald direkt vor dem Zaun.“, sagt Hellek.
„Gut, dann gehe ich vorne, ihr bleibt dicht hinter mir. Könnt ihr überhaupt mit Waffen umgehen?“, fragte Alrik und blickte sie zweifelnd an.
„Ja, aber bei den beiden bin ich mir nicht sicher.“, sagte Hellek und nickte in Miks und Telks Richtung.
„Also gut, zeig ihnen, wie man damit schießt.“, sage Alrik und hielt Mik die Maschinenpistole hin.
„Nein!“, sagte Mik und verschränkte die Arme.
„Was nein? Nimm sie!“
„Nein, ich fasse kein Waffe an!“, sagte Mik und schüttelte energisch den Kopf.
„Sag mal, verstehst du nicht? Wir werden hier sterben, wenn wir uns nicht wehren. Nimm sie!“
„He, Mik, nimm sie lieber. Du musst ja niemanden erschießen. Feuer' einfach in die Luft.“, sage Telk.
Mik nahm die Waffe und hielt sie angewidert von sich gestreckt. Er sah aus, als fürchtete er, dass die Waffe jederzeit losschießen konnte.
„Ich hoffe, wir laufen diesem Stell über den Weg. Ich habe noch eine Rechnung mit ihm auf.“, sagte Telk und tätschelte die Waffe.
„Nicht nur du.“, sagte Alrik.
Dann verließen sie das Labor im Laufschritt und liefen in den Innenhof.