40k Alrik III (Fast wie zu Hause)

@Shoker Erm ja, die Fehler... aber wenn ich die ausbessern würde, müsstet ihr j anoch länger warten.😛

@Battle Ich hab hier zwar von den vorherigen beiden Bändern noch genug Jungfrauen, aber danke. Zusätzliches Personal schadet nie.

tja, dann spar ich mir eben die Mühe, die Fehler zu notieren. Vielleicht macht Battle das ja. Wenn du willst, dass ich sie dir aufzeige, kann ich das gerne tun, musst nur sagen.

Ansonsten: sind die denn immer noch Jungfrauen? Wie öde.😛

@Story: ziemlich cool. es gefällt mir, dass du auch aus der Sicht dieses Einheimischen schreibst. Ich bin gespannt, zu erfahren, was genau da passiert ist. War das die Absicht der Anstalt-Kommandöre oder hat sie irgendwelche seltsamen Kräfte? NA mal sehen. Auf jeden Fall verspricht das weitere Spannung.
 
@SHOKer Nein, mach bitte weiter. Ich wollte mich ja nur für die Fehler entschuldigen.

ok, wenn du das möchtest, mach ich das gern. SO viele sind's ja auch nicht.

Nach einem Monat hatte er sich verzählt und dann gänzlich aufgehört, die Tage zu zählen. Die Tage unterschieden sich nicht voneinander. Fast den ganze Tag
klingt ziemlich blöd durch die ganze Wiederholung. Ich würde das so ändern: "aufgehört. Die Tage unterschieden sich nicht voneinander. Fast die ganze Zeit saß er..."

welchen Zweck diese Tests
welchem

vernarbte Mann noch nie im Hof gewesen ist
gewesen war
ihn nur ein einziges mal gesehen, seit er hier war. Abgesehen von den unzähligen malen,
Aber dieses eine mal hatte genügt,
Mal gesehen.... unzähligen Malen... eine Mal

an der erfrischen Luft zu sein.
erfrischenden oder frischen

hundert Metern höhe auf beton gefallen
Höhe auf Beton

mit Blut bespritzt bevor er die Arme
bespritzt, bevor...

Es war völlig Still
still
und ihn Ohnmacht fiel brach der Bann.
in Ohnmacht fiel, brach...

schrien
metallische Geschmak den er im Mund
Geschmack, den..

Bevor er den Hof verließ konnte Mik noch sehen,
verließ, konnte

so das war's schon. Wie gesagt, es hält sich in Grenzen.
 
Objekt 14-2 lag auf seiner Pritsche und grinste zufrieden wie eine satte Katze. Er war nicht im Hof gewesen, aber das hatte er auch nicht gebraucht. Er wusste über alles, was in der Einrichtung geschah, Bescheid. Was war dieser Doktor Stell doch nur für ein Narr! Objekt 14-2 richtete sich auf und lachte auf. Dieser Vorfall in Hof kam ihm sehr gelegen. Das war die Gelegenheit, auf die er schon so lange gewartet hatte. Doktor Stell dachte wahrscheinlich immer noch, dass sie ein sehr gefährliches Individuum gefangen hätten. Dabei hat Objekt 14-2 sich fangen lassen. Diese Einrichtung war einfach ein Traum. Er hatte Jahre damit verbracht, Menschen, die über ähnliche Begabungen wie er verfügten, zu finden. Und hier wurden sie ihm auf einem silbernen Tablett gereicht.
Er berührte das Halsband und musste sich einstehen, dass er Doktor Stells Hartnäckigkeit ein wenig bewunderte. Dieses Halsband war tatsächlich so stark, dass es fast alle seiner Fähigkeiten blockierte. Aber eben nur fasst. Die wichtigste Fähigkeit konnte er immer noch nutzen. Aber er musste vorsichtig sein.
Manchmal, besonders wenn er kurz davor war, seine unsichtbaren Fühler auszustrecken und den Geist von anderen zu beeinflussen, fragte er sich, ob er jemals einen Namen besessen hatte. Er wusste es nicht. Aber Objekt 14-2 gefiel ihm.
Er öffnete seinen Geist und löste sich von seinem Körper. Eine Zeit lang schwebte er über seinem Körper und lauschte. Er lauschte nicht nach Geräuschen, sondern nach den sanften Schwingungen der Seelen, die ihn umgaben.
Seine Meister wurden langsam ungeduldig. Er konnte deutlich sehen, wie sie am Rande des Blickfeldes warteten. Immer wenn er sich entlang der dünnen Grenze bewegte, die das materielle Universum vom Immaterium trennte, konnte er sie sehen. Er konnte sehen, wie sie an der Grenze schabten und ihre Tentakel gierig nach den vielen Seelen auf dieser Welt ausstreckten.
Objekt 14-2 wusste, dass es jenseits dieses Universums ein anderes gab, vielleicht sogar mehrere. Und dort gab es Dinge, Kreaturen, die gierig auf das Universum der Menschen starrten. Die meisten Menschen merkten niemals etwas davon. Aber die wenigen, die diese besondere Gabe hatten, sahen es deutlich. Schon in früher Kindheit sahen sie diese Kreaturen, die an ihrem Verstand nagten und versuchten, sich ihrer Seelen zu bemächtigen. Die Seelen von Menschen leuchteten im Immaterium wie kleine Glühwürmchen. Aber die Seelen von Psionikern brannten als grelle Lichter und lockten zahlreiche Raubtiere des Warp an. Jeder musste selber damit fertig werden, diesen Monstern zu entkommen. Die meisten überstanden die Schrecken, die sie jeden Tag sahen, nicht und nahmen sich einfach das Leben. Wenige lernten damit umzugehen und ihren Geist zu schützen. Aber manchmal schafften die Geschöpfe des Immateriums den Durchbruch und ergriffen Besitz von einem Menschen. Dann konnten sie in das materielle Universum hinübergehen und ihre blutige Ernte halten.
Doktor Stell hatte zumindest eine Ahnung von der Gefahr, die Psioniker darstellten. Aber er fürchtete sich mehr vor ihren Fähigkeiten als vor den Wesen des Warp. Er hatte schon vor langer Zeit den Warpraum als wirre Theorie abgetan.
Aber dises Gefahr war immer präsent. Und doch hatte es bisher keine Ausbrüche von dämonischer Besessenheit gegeben. Es gab zwar Legenden darüber, aber keine vernünftiger Mensch glaubte daran. Dass die Dämonen hier nicht nach den Seelen der Psioniker griffen, lag an Objekt 14-2. Als er seine Kräfte entdeckt hatte, hatte er auch die andere Welt entdeckt. Ein Wesen hatte ihn sofort angefallen und seinen Verstand beinahe ausgelöscht. Doch es hatte sein Potenial erkannt und ihn verschont. Objekt 14-2 hatte einen Pakt mit dem Wesen geschlossen und hatte von da an seinen Namen verloren. Nun schirmten seine Meister die Welt ab. Sie ließen keine Dämonen heran und umgaben den Planeten im Immaterium mit einer undurchdringlichen Mauer. Sie waren keine Dämonen. Sie waren wesentlich älter. Seine Meister hatten bereits die Wellen des Warps bereist noch bevor es die Chaosgötter gab. Sie waren nicht daran interessiert, eine Seele zu ergreifen und dann Leid zu verbreiten, um sich von den Gefühlen zu nähren, wie Dämonen. Sie waren nicht an Gefühlen interessiert. Und sie wollten auch nicht diese Welt. Sie wollten wieder, wie einst, das Universum beherrschen. Sie waren die Meister der Welten, sie waren die Versklaver. Maria, das kleine Mädchen sollte ihr Tor zum Universum werden und Objekt 14-2 war der Schlüssel zu diesem Tor. Sollte Stell doch mit seinen außerirdischen Freunden paktieren in der Hoffnung, die Welt von ihrer Invasion retten zu können. Selbst wenn er es schaffen würde, die wahre Invasion würde nicht von einen anderen Planeten kommen, sondern aus einer anderen Dimension.
Objekt 14-2 floss langsam in den Verstand von Marias Mutter. Es war, als zupfte er Saiten, denn der menschliche Geist war für ihn wie ein Musikinstrument. Belustigt sah er zu, wie die Seelenessenz der Frau sich wehrte. Doch es dauerte nicht lange und er hatte ihre Persönlichkeit ausgelöscht. Marias Mutter hatte aufgehört zu existieren. Sie war jetzt einfach nur ein Körper, kontrolliert von Objekt 14-2.
Er wusste, dass Maria ein besonderes Schlüsselereignis brauchte, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Meist war es ein Trauma, das bei Psionikern die Kräfte zum Vorschein brachte. Er hatte gedacht, dass die Einlieferung in die Einrichtung das kleine Mädchen schon genug traumatisieren werde. Doch Maria hielt stand. Was sie heute mit dem Wachmann gemacht hatte, hatte nur einen winzigen Bruchteil ihrer Kräfte offenbart. Wieviel mehr gab es da noch! Sie brauchten ein Trauma und Objekt 14-2 würde für ein Trauma sorgen.
Der Körper, der noch vor wenigen Augenblicken Marias Mutter gewesen war, richtete sich von der Pritsche auf.
„Mama?“, fragte Maria verschlafen. „Mama, was ist los?“
Doch ihre Mutter antwortete nicht. Sie nahm ein Bettlaken und zerriss es. Objekt 14-2 knüpfte ein Seil aus dem Laken und warf es über die Lampe, die von der Decke hing. Dann blickte er auf Maria herunter und lächelte sie an.
Maria schrie auf konnte nicht aufhören zu schreien. Das war nicht ihre Mutter! Ihre Mutter konnte kein so tierhaftes Grinsen zu Stande bringen. Sie schrie und hielt sich die Hände vors Gesicht. Sie sah nicht, wie Objekt 14-2 sich eine Schlinge um den Hals legte. Dann stieg er auf die Pritsche und sein Geist verließ den Körper von Marias Mutter wieder.


Schon mal entschuldigung für fehler.
 
Jeh es geht weiter.

Dabei hat Objekt 14-2 sich fangen lassen.
hatte

fast

des Warps bereist noch bevor
bereist, noch bevor es die Chaosgötter gegeben hatte

du brauchst dich nicht entschuldigen. Ich zeige sie dir auf, aber wenn du sie nicht korrigierst, stört es mich auch nicht. DIe Story ist wichtig. Die Korrektheit interessiert nur, wenn du es veröffentlichen willst.
Ich find den Teil richtig interessant. Die Beschreibungen aus Sicht des Objekts sind wirklich gut und verständlich. Ich bin mal gespannt, wie es weiter geht mit den Leuten in der Einrichtung.
 
Im Sinne der härteren Gangart: Blood for the Blood God! Skulls for His throne!:whaa:
Ernsthaft, Kuschelgeschichten sind für andere. 40k ist die grausame Zukunft und zwischen den Sternen herrscht Krieg! Ich denke nicht, dass dies das Forum für Pazifisten und Weicheier ist. Folglich sollten die die Weichkamellenlutscher und Kekstunker eher in der Minderzahl sein.
Will sagen: Faster! Harder! Louder!

Mir persönlich waren die ersten beiden stellenweise eher zu weich. Besonders die lasche Behandlung des Xeno-Abschaumes hätte mehr Blut vertragen. Da nun aber im folgenden so richtig die Luzi abgehen wird, freu ich mich auf neuen Lesestoff.

P.S. ich vermisse einen Khorne-Smiley<_<
 
Mik und Telk saßen still in ihrer Zelle. Telk hatte Mik einige male angesprochen, hatte aber keine Antwort erhalten. Sie waren beide entsetzt über den Vorfall im Hof. Aber auf dem Weg zur Zelle war ein Mann von mehreren Wachen an ihnen vorbeigeführt worden und Mik war beinahe zusammengebrochen. Telk hatte ihn gerade noch auffangen können.
Und nun saß Mik still auf der Pritsche und starrte ausdruckslos die Wand an während Telk auf und ab ging. Nach einiger Zeit konnte Telk sich nicht mehr beherrschen.
„Was ist los mit dir, Mann?! Wach auf!“, schrie er Mik an und schüttelte ihn. Dies schien zu wirken, denn Mik blinzelte mehrmals und stieß Telk davon.
„Ist ja gut! Komm mal runter!“, schrie er zurück.
Aber Telk konnte sich immer noch nicht beruhigen.
„Wie kannst du einfach nur so dasitzen? Hast du gesehen, was dieses Mädchen gemacht hat? Ich meine... hast du das gesehen?!“, schrie er weiter.
„Ja, ich habe es gesehen! Ich habe immer noch Blut an mir!“, antwortete Mik und stand auf. Er ging zur Tür und lehnte den Kopf an das kühle Metall.
„Das ist... ich meine... ich bin ausgeflippt, als ich meine Kräfte entdeckt habe. Aber das ist ja nichts im Vergleich zu ihr. Hast du das gesehen? Sie hat ihn einfach zerquetscht! Einfach so! Wahnsinn!“
„Sie ist ein kleines Mädchen! Das darf einfach nicht sein. Das darf nicht sein.“, flüsterte Mik und schlug gegen die Tür.
„Und hast du gesehen? Das Halsband hat ihr nichts gemacht! Nichts!“
„Aber du hast mich doch auch mit Halsband weggeschubst.“, gab Mik zurück.
„Ja, aber das kostet mich viel Kraft. Und danach brauche ich ein paar Minuten und wieder zu mir zu kommen.“, sagte Telk und setze sich auf die Pritsche. Er hatte sich wieder beruhigt.
„Hast du die wieder abgeregt? Da hat ein kleines Mädchen gerade einen Menschen getötet!“
„Einen Mistkerl! Komm schon, er hat es verdient!“, gab Telk mit einem Schulterzucken zurück.
„Ein Mistkerl? Ja, aber das war einfach... zu viel. Sie ist doch ein Kind! Das ist einfach zu viel. Hör zu, wir müssen hier weg.“, sagte MIk und setzte sich auf die Pritsche gegenüber.
„Ach, echt? Findest du?“
„Hör auf damit! Ich meine es ernst. Wir müssen hier nicht nur weg, weil diese Einrichtung krank ist. Wir müssen dringend weg. Ganz dringend! Hier wird es bald sehr... schlimm.“
„Ach, schlimmer als jetzt?“, witzelte Telk.
„Ja, schlimmer. Viel schlimmer.“, antwortete Mik völlig ernst.
„Warte mal, du meinst das wirklich? Weißt du etwas, das ich nicht weiß?“, fragte Telk, dem plötzlich nicht mehr nach Witzen zumute war.
„Ja... ich habe dir doch von meinen Visionen erzählt?“
„Ja, hast du. Aber was hat das mit der Einrichtung zu tun?“
„Nun, der gefangene Soldat den wir gesehen haben. Er kommt immer in meinen Träumen vor. Und alles geht immer mit seinem Erscheinen los. Verstehst du? Er ist jetzt hier!“
„Verstehe. Und wie sollen wir hier rauskommen? Wenn deine Visionen stimmen sollen, dann will ich nicht hier sein, wenn es losgeht.“
„Ich weiß nicht, wie. Keine Ahnung.“, antwortete Mik und schlug die Hände vors Gesicht.
Plötzlich spürte er etwas. Es war etwas, das er nicht mit seinen gewöhnlichen fünf Sinnen erfasst hatte. Da war eine Art Bewegung, eine Welle, die am Rande des Wahrnehmbaren vorbei gehuscht war. MIk hatte plötzlich einen öligen, metallischen Geschmack im Mund spürte ein Kribbeln auf der Haut. Irgend etwas geschah und dem starken Gefühl nach war es irgend etwas Gewaltiges.
„Hast du das gespürt?“, fragte Telk. Auf seiner Stirn stand Schweiß und er lauschte angespannt.
„Ja... was war das?“

Zwei Wachen betraten die Zelle von Maria und ihrer Mutter. Die Halsbänder der Gefangenen dienten nicht nur dazu, ihre psionischen Kräfte zu unterdrücken, sondern auch dazu, ihre Lebenssignale zu überwachen. Der Puls einer der Gefangenen in dieser Zelle war von den Überwachungsmonitoren verschwunden.
„Oh, verdammt!“, fluchte einer der Soldaten.
Die Frau war tot und das Mädchen starrte ihre Leiche ausdruckslos an.
„Ein toter Gefangener. Das Mädchen scheint in einem Schockzustand zu sein. Was sollen wir machen?“, sprach ein Wachmann in sein Funkgerät.
„Bringt das Mädchen sofort ins Labor. Wir empfangen hier ganz seltsame Werte!“, bekam er als Antwort. Die Stimme aus dem Funkgerät klang beinahe panisch.
„Hey, Kleine! Los, komm mit! Keine Angst!“, sagte der andere Wachmann und ergriff sie bei der Hand. „Komm schon, es wird alles gut.“, versuchte er, Maria zu trösten während er sie zu sich zog.
„Gut? Nichts wird gut! Ihr habt meine Mutter getötet!“, sagte Maria plötzlich und musterte den Mann eindringlich.
„Keine Angst, ich komme mit.“, sagte sie, als sie sah, dass der Mann offensichtlich angst hatte. Es gefiel ihr, dass er sich fürchtete.
Als die beiden Soldaten sie aus der Zelle führten, hörte Maria wieder die Stimme in ihrem Kopf, die sie gleich nach dem Tod ihrer Mutter zum ersten mal vernommen hatte. Die Stimme sprach ihr Mut zu und tröstete sie. Deswegen weinte sie nicht mehr. Und die Stimme erzählte weiter und erklärte ihr, was wirklich vorging. Maria hatte nun keine Angst mehr.
 
Toll, es gibt ne Fortsetzung.

hatte Mik einige male angesprochen,
also ich glaub, ich gebs auf.

Hast du die wieder abgeregt?
soll ich "dich" heißen, oder?

sagte MIk und setzte sich
vorbei gehuscht war. MIk hatte
Tippfehler

offensichtlich angst hatte.
Angst

„Keine Angst, ich komme mit.“, sagte sie, als sie sah, dass der Mann offensichtlich angst hatte. Es gefiel ihr, dass er sich fürchtete.
diese ganze Aussage ist irgendwie etwas zu intelligent für ein kleines Mädchen.
Oder liegt das auch an den Einflüsterungen?

Ja, sehr schön. Ich kann Hode Astartes nur zustimmen, es kommt immer mehr ins Rollen, das merkt man. Und ich bin gespannt, wohin es führen wird und wie Alrik da wieder wegkommt. Kommt auch mal wieder ein Teil mit Kargim? Oder den Space Marines?
 
So, noch ein Teil, damit verabschiede ich mich fürs Wochenende.

Objekt 14-2 war sehr zufrieden mit der Arbeit, die er geleistet hatte. Er hatte die Frau getötet und nun war das kleine Mädchen beinahe so weit. Während er telepathisch Kontakt mit ihr aufgenommen hatte und sie ablenkte, indem er ihr Trost zusprach. Doch währenddessen wirkte er an ihrem Geist. Er konnte ihren Verstand nicht einfach auslöschen und den Körper übernehmen wie er es bei ihrer Mutter getan hatte. Dann würde sie nie ihr Potential entwickeln.
Er musste den Ausbruch ihrer Kräfte beschleunigen. Der Tod ihrer Mutter hatte Maria an den Rand des Zusammenbruchs gebracht, hatte aber nicht ganz ausgereicht. Das Mädchen war zäher, als Objekt 14-2 es vermutet hatte. Es fehlte noch ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen sollte. Und dieser Tropfen sollte er werden.
Also manipulierte er die feinen Saiten ihres Verstandes. Er zerriss die feinen, glänzenden Fäden ihrer Menschlichkeit und sponn die dünnen, kaum sichtbaren Saiten ihrer dunklen Seite zu dicken Strängen. Er brachte die finstere Seite, die tief im Inneren eines jeden Menschen lauerte, an die Oberfläche. Und er brachte diese Seite dazu, die Oberhand in Marias Persönlichkeit zu gewinnen.
Es überraschte ihn, wie einfach es ging. Er hatte auf diese Weise noch nie ein Kind beeinflusst. Ihre Persönlichkeiten waren noch nicht völlig entwickelt und die dunkle Seite war noch nicht so stark verdrängt worden. Kinder konnten so grausam sein.
Der letzte Faden, an dem Marias Menschlichkeit gehangen war, riss und Objekt 14-2 fühlte, wie ihre Kräfte erwachten. Objekt 14-2 war überwältigt. So viel Macht hatte er nicht für möglich gehalten. Dabei hatte er immer gedacht, der mächtigste Psioniker der Welt zu sein. Er kicherte leise über seine Überheblichkeit. Dieses Mädchen war einfach unglaublich!
„Weißt du, was du tun musst?“, fragte er.
„Ja.“, antwortete Maria telepathisch.
Sie blieb stehen und die Wachen blickten sie verwundert an.
„Was ist los, Kleine?“, fragte einer der Soldaten.
„Ich sage dir, was los ist.“, antwortete Maria und die Soldaten sprangen entsetzt zurück.
Es war nicht die Stimme eines kleinen Mädchens gewesen. Die Stimme klang viel tiefer aber gleichzeitig auch höher. Es war, als hätte ein ganzer Chor gesprochen.
Die Männer fingen zu zittern an, als Marias Kräfte sich voll entfalteten. Blut lief aus ihren Nasen und Ohren. Einer der Soldaten fuhr sich mit dem Handrücken über das Gesicht und starrte das Blut darauf entsetzt an. Als er den Blick endlich von seiner Hand abwandte, schwebte Maria in Augenhöhe vor ihm. Zitternd wich der Mann vor ihr zurück, während der andere sich ängstlich gegen die Wand drückte. Sie ergriff ihr Halsband und riss es sich vom Hals. Das Metall zerriss, als wäre es Papier gewesen.
„Wir brachen Verstärkung!“, stammelte er in sein Funkgerät.
Maria blickte ihn belustigt an und wandte sich dann wieder dem Mann zu, vor dem sie schwebte.
„Töte ihn.“, sagte sie beiläufig und driftete zur Seite, um den Weg freizumachen.
Der angesprochene Wachmann knurrte wie ein Tier und machte einen Schritt auf den anderen zu.
„He, Mann, was machst du? Lass... lass das!“, stammelte der Wachmann und hob seine Waffe.
Doch er kam nicht dazu, sie abzufeuern. Der andere Wachmann machte einen Satz auf ihn zu und biss ihn in den Hals. Blut spritze auf die Wand als beide zu Boden gingen. Die Schreie des Sterbenden und das Knurren des besessenen Wachmannes hallten durch den Gang.
Als der Wachmann wieder aufstand, war sein Gesicht mit Blut verschmiert und seine Augen glänzten irre.
„Bravo, gutes Hündchen!“, sagte Maria und klatschte.
Dann schwebte sie langsam zu Boden und ging weiter. Doch nach ein paar Schritten blieb sie stehen, als ob ihr etwas, das sie vergessen hatte, wieder eingefallen war.
Sie drehte sich um und eine Korona als goldenem Licht umgab ihren Kopf als sie mit der Zeigefinger auf den Soldaten deutete.
„Ich brauche dich nicht mehr!“, sagte sie und setzte ihren Weg fort.
Hinter ihr verwandelte der Kopf des Soldaten sich in roten Sprühnebel. Der enthauptete Leichnam sank die Wand entlang zu Boden und hinterließ eine blutige Spur.

Der Boden der Zelle bebte heftig. Mik wurde zu Boden geworfen und Telk konnte sich gerade noch am Türgriff festhalten. Die Zelle erbebte ein weiteres mal und Staub rieselte von der Decke.
„Was war das?“, schrie Mik, als er auf die Beine kam.
„Ich weiß es nicht, aber hier, schau!“, antwortete Telk und deutete auf die Tür.
Sie war aufgesprungen.
„Was ist? Ich bleibe hier keine Sekunde länger!“, sagte Telk und verließ die Zelle.
Mik hastete hinterher.
Sie traten in den Gang und sahen, dass die Türen zu allen Zellen aufgegangen waren. Verwirrte Gefangene traten hinaus und blickten sich unsicher um. Irgendwo erklangen Explosionen und Mik hörte Schüsse.
„Los, alle raus hier!“, schrie irgend jemand und die Menschen liefen los.
Mik wollte ihnen hinterher aber Telk hielt ihn zurück. Beinahe im selben Augenblick bog ein Dutzend Wachen um die Ecke in den Gang. Sie trugen seltsamerweise alle Gasmasken.
„Halt! Zurück in die Zellen!“, brüllte ein Wachmann und schoss in die Luft.
Die Kugel schlug Splitter aus der Decke und die Menge blieb stehen. Dann ging einer der Gefangenen auf die Wachen zu.
„Lasst uns gehen! Ihr habt kein Recht...“, redete er auf sie ein, konnte den Satz jedoch nicht beenden.
Die kleine, schwarze Waffe des Soldaten bellte und der Gefangene ging zu Boden. Die Menge schrie auf. Einer der Gefangenen brüllte auf und ein greller Blitz schoss aus seinen Augen und setzte den Soldaten, der geschossen hatte, in Brand.
Die anderen Wachen eröffneten das Feuer und die Gefangenen stürzten sich auf sie.
Telk sprang in eine offene Zelle und zerrte Mik hinter sich her. Draußen, auf dem Gang vermischten sich die Schüsse der Soldaten mit den Schreien der Gefangenen und des brennenden Wachmannes.
Erst als es völlig still geworden war, wagte Telk es, nach draußen zu schauen. Die Wände waren mit Einschusslöchern übersät, Blut befleckt und an manchen Stellen verbrannt. Der Boden war bedeckt mit Leichen. Hier lebte niemand mehr.
„Los, lass uns verschwinden!“, sagte Telk und hob eine Waffe auf.
„Kannst du damit umgehen?“, fragte Mik und versuchte die Leichen nicht anzuschauen.
„Nein, aber wie schwierig wird es wohl sein...“
„Warte mal, wohin müssen wir überhaupt?“
„Keine Ahnung. Ich schätze mal, nach oben. Los, zum Aufzug!“
Sie liefen los während sich über ihnen weitere Explosionen ereigneten.
„Warte, wir sind fast da!“, sagte Telk und hob die Hand.
Hinter der nächsten Abzweigung war der Aufzug. Mik und Telk lugten vorsichtig um die Ecke.
„Verdammt!“, flüsterte Mik.
Vor dem Aufzug standen zwei Wachmänner.
„Wie sollen wir an denen vorbei kommen?“
„Keine Ahnung. Du hast doch die Waffe!“
„Was? Soll ich die einfach erschießen? Bist du verrückt geworden?“, fragte Telk.
„Du hast doch selber gesagt, dass es Mistkerle sind. Wir gehen hier unten drauf!“
„Na gut, geh zurück!“, flüsterte Telk und richtete die Waffe auf die Wachen.
Er drückte den Abzug durch, doch nichts geschah.
„Verdammt! Und jetzt?“, fluchte Mik.
„Ruhe!“, keuchte Telk.
Aus dem gegenüberliegenden Ende der T-Kreuzung tauchte eine halb nackte, vernarbte Gestalt auf. Mik sog entsetzt die Luft ein. Es war dieser entsetzliche Mann, der ihn immer wieder in seinen Visionen verfolgte.
Die Wachen hoben ihre Waffen und eröffneten ohne Vorwarnung das Feuer. Doch sie trafen nicht. Die Kugeln schlugen um den Gefangenen Brocken aus Wänden und Decke, doch keine einzige traf ihn. Er kam weiter auf die Wachen zu. Die Soldaten hatten ihre Magazine leergeschossen und luden schnell nach. Einer schoss aus wenigen Metern wider auf den vernarbten Gefangenen, doch selbst aus dieser geringen Entfernung traf keine einzige Kugel.
Sie schienen wie gelähmt, als der Gefangene an ihnen vorbei ging und den Aufzug betrat. Dann strömte plötzlich Blut aus den Nasen und Ohren der Soldaten. Schließlich schoss es auch aus ihren Augen und sie gingen zu Boden.