40k Alrik III (Fast wie zu Hause)

Durchaus wieder ein gelungener Teil, auch wenn
im ersten Absatz doch ins Auge springt;

Ansonsten hat Hodo schon recht, nicht so spannend, aber da muss man durch^^
Sonst tauchen irgendwann mal 3 Spatzen auf und wir wissen nicht woher; Und ich nehme an/hoffe inständig, dass du die Vorlage BlackTemplar-SpaceWolf für das nutzt, was du deutlich am besten kannst;

Cliffhanger sind kacke >.>
 
Weil ich mich von euerem Leid ernähre! 😛

Ne, mal ernst, sorry Leute, hatte ein wenig viel um die Ohren. Aber es geht weiter:

Kargim musterte die Überlebenden, die sich vor dem Wrack versammelt hatten. Sie hatten Glück gehabt. Nachdem sie getroffen worden waren, war es dem Piloten gelungen, den Sturz kurz vor dem Aufprall abzubremsen. Er war in den Schwebeflug übergegangen nachdem sie ihr vorgegebenes Landungsgebiet erreicht hatten. Sie wollten auf einer Lichtung in einem Wald in gut fünfzig Kilometern Entfernung zur nächsten größeren Siedlung landen. Doch als sie schon im Landeanflug auf die Lichtung waren, traf sie plötzlich eine vom Boden abgeschossene Flugabwehrrakete. Der Pilot hatte sein Bestes gegeben und die brennende Fähre im Wald notgelandet. Bei der Landung hatte die Fähre einen tiefen Graben in den Waldboden gerissen und sich tief in die Erde gebohrt.
Von all dem hatte Kargim nichts mitbekommen. Sie war erst zu sich gekommen, als man sie aus der zerstörten Fähre getragen hatte. Als sie endlich zu sich kam, musste sie feststellen, dass nicht alle Passagiere überlebt hatten. Der Pilot hatte alles gegeben, um die Fähre sicher zu langen und beim Absturz war niemand ums Leben gekommen. Aber die Treffer, die die Jadgdrohnen erzielt hatten und der direkte Treffer der Rakete hatten viele Opfer gefordert.
Außer Kargim hatten Orto, Wisel, der Archivar, Klavius, Kellere und drei der Gardisten und der Pilot überlebt. Der Pilot hatte einen gebrochenen Arm und Klavius hatte durch eine tiefe Schnittwunde viel Blut verloren. Und Antioch stand unter Schock. Diese drei würden nicht kämpfen können.
„Was jetzt?“, fragte Klavius mit schwacher Stimme.
„Ich weiß es nicht. Wir sollten Kontakt mit den Eingeborenen aufnehmen, aber wir wurden vom Boden beschossen. Aber vielleicht war es ein Missverständnis. Auf jeden Fall müssen wir vorsichtig vorgehen.“, antwortete Kargim. „Holt alles, was wir benutzen können, aus der Fähre.“
„Und was machen wir mit den Toten?“, fragte Wiesel.
„Wir lassen sie da wo sie sind.“
„Wann können wir mit Verstärkung rechnen?“, wollte Kellerer wissen.
„Verstärkung? Ich glaube nicht, dass es die geben wird. Wir wurden von Tau angegriffen. Und vom Boden beschossen. Das heißt, die Tau sind schon hier. Und wenn sie schon hier sind, dann bestimmt nicht mit einem Schiff. Wenn wir hier weg wollen, müssen wir durchhalten, bis die Flotte hier antrifft. Und das wird Monate dauern!“, machte Kargim ihnen allen den Ernst der Lage klar.
„Auch nicht schlimmer, als die Sache mit den Garganten.“, zuckte Wiesel mit den Schultern.
Kargim war aufgefallen, dass Wiesel einen Chronometer am linken Arm trug, den er vor dem Abflug noch nicht gehabt hatte. Als er Kargims Blick bemerkte, lächelte er unschuldig.
„Was denn? Der Copilot wird den eh nicht mehr brauchen.“
Selbst in dieser Lage war Wiesel immer noch Wiesel.
Sie waren gerade dabei, Vorräte aus der Fähre zu holen, als Orto plötzlich inne hielt.
„Was los? Zu schwer?“, stichelte Wiesel
„Psst... Geräusch!“, sagte Orto und legte den Zeigefinger an die Lippen.
„Ja, jetzt höre ich es auch.“, sagte Kargim.
Bald hörten sie es alle. Es war zunächst ein weit entferntes Brummen, welches sich langsam zu einem Dröhnen steigerte.
„Was ist das?“, fragte einer der Gardisten.
„Keine Ahnung, aber wir sollten in Deckung gehen.“, sagte Kargim und lief in den Schutz der Bäume. Die anderen folgten ihr.
Wenige Sekunden später flog eine seltsames Fluggerät über die Lichtung. Es war länglich und dunkelgrün gefärbt. Eine Anordnung von schnell rotierenden Metallblättern hielt es in der Luft. Kargim hatte so etwas noch nie gesehen. Aus purer Neugier hatte sie einige Male während ihre Ausbildung einen Avionikkurs besucht. Daher wusste sie, dass so eine Art Fluggerät theoretisch möglich war. Aber aus nächster Nähe hatte sie so ein Gefährt noch nie gesehen.
Es verharrte einige Sekunden über dem Wrack und flog dann weiter.
„Was war das denn?“, staunte einer der Gardisten.
„Wir müssen hier weg. Das gefällt mir überhaupt nicht!“, befahl Kargim an Stelle einer Antwort.
Doch sie kamen nicht weit, denn am Rande der großen Lichtung waren mehrere grüne Fahrzeuge aufgetaucht. Sie fuhren auf Rädern und hatten kleine Fahrerkabinen und große, mit Zeltplanen überdachte Ladeflächen. Den Geräuschen nach, die die Fahrzeuge von sich gaben, urteilte Kargim, dass sie primitive Verbrennungsmotoren als Antrieb nutzten. Aus jedem Fahrzeug sprang ein gutes Dutzend Männer in grün gefleckten Uniformen, die perfekt zu dem Wald passten, und kamen in lockeren Schützenketten auf das Wrack zu.
„Was machen wir jetzt, Leutnant?“, fragte einer der Gardisten. Alrik und Kargim waren einige Tage vor dem Abflug zu Leutnants befördert worden.
„Wir warten ab. Wenn sie auch nur einen Eindruck von Feindseligkeit eröffnen, schießen wir!“, sagte Kargim
Sie lagen alle in der tiefen Furche, die die Fähre in den weichen Boden der Lichtung gerissen hatte. Diesen Graben nutzen sie als provisorischen Schützengraben. Kargim beobachtete die Neuankömmlinge angespannt durch ein Fernglas. Aber sie kamen einfach nur näher. Die Diener des Inquisitors entsicherten ihre Waffen. Einer der Gardisten hatte einen Plasmawerfer dabei, der leise zischte, als er entsicherte wurde. Orto und Wiesel brachten ein Maschinengewehr in Stellung. Es gehörte nicht zur Standardausrüstung und Kargim wollte eigentlich gar nicht wissen, wie die beiden an diese Waffe gekommen waren. Aber jetzt war sie froh, dass sie es dabei hatten. Orto hielt die Munitionskette und Wiesel nahm grimmig hinter dem Maschinengewehr Platz.
„Wartet, woher wissen wir, dass sie feindlich sind? Vielleicht war das gar nicht ihre Rakete? Vielleicht war das alles ein Missverständnis?“, sagte Antioch. Er hielt krampfhaft seine Schrotflinte fest. Kargim überlegte, ob sie sie ihm nicht abnehmen sollte, bevor er sich oder einen ihrer Leute verletzte.
„Es gibt nur eine Möglichkeit, das zu erfahren.“, sagte Kargim und deutete einem der Gardisten sich etwas von ihnen zu entfernen. Als er weit genug weg war, befahlt sie ihm über Funk, sich zu zeigen.
Sobald er sich aus dem Graben zeigte, eröffneten die Eingeborenen das Feuer. Sogar seine Keramitrüstung konnte den Gardisten nicht vor der Menge Geschosse bewahren, die ihn traf. Er fiel mehrmals tödlich getroffen nach hinten.
„Soviel zum Missverständnis!“, sagte Wiesel und fluchte, während er den Abzug durchdrückte.
Er mähte mehrere der feindlichen Soldaten nieder bevor die anderem sich ihm anschlossen und ebenfalls das Feuer eröffneten. Kargim, Kellerer und einer der beiden übrigen Gardisten gaben mit ihren HE-Lasergewehren kurze Salven ab, während Wiesel sie mit dem Feuer seines Maschinengewehrs in Deckung trieb. Anscheinend hatten die Angreifer nicht mit solch starken Widerstand gerechnet. Sie wichen hastig zum Rand der Lichtung zurück. Sie schossen dabei zwar wie wild um sich, aber die Kugeln schlugen nicht ein mal in der Nähe von Kargims Gruppe ein. Sogar Antioch war hochgeklettert und suchte ein Ziel für seine Schrotflinte. Klavius konnte ihn gerade noch rechtzeitig nach unten zerren.
„Bleib unten, alter Narr!“, zischte der Psioniker wütend.
Gerade noch rechtzeitig, weil am Rande der Lichtung, hinter den Lastfahrzeugen ein weiteres Fahrzeug aufgetaucht war. Es fuhr auf vier Rädern und war kleiner als die Transporter, aber es war gepanzert und hatte oben einen kleinen Turm, aus dem der Lauf einer Waffe ragte. Es eröffnete sofort das Feuer und Erde spritzte da hoch, wo wenige Augenblicke zuvor noch Antioch gelegen war.
„Los!“, schrie Kargim.
Das Feuer wurde immer stärker und die Angreifer rückten nun vor. Das schnellfeuernde Geschütz des kleinen Fahrzeuges deckte die Brustwehr des Grabens mit hunderten Geschossen ein.
Der Gardist mit dem Plasmawerfer grinste als er das Zweibein ausklappte und den Plasmawerfer auf der Brustwehr in Stellung brachte. Während die anderen sich duckten, visierte er das gepanzerte Fahrzeug an und drückte ab. Im selben Augenblick als der blenden helle Plasmastrahl den Lauf verließ, wurde er getroffen und nach hinten geworfen.
Kargim hatte den Fehler begannen, direkt in den Strahl geblickt zu haben. Sie musste mehrere male blinzeln, bevor sie wieder sehen konnte. Der Gardist richtete sich auf, grinste sie an und hob den Plasmawerfer auf. Ein großes Stück Keramit war an seiner Brust abgesprengt worden, aber er kletterte wieder auf die Brustwehr und bracht seine Waffe in Anschlag. Das Fahrzeug war ein brennender Haufen geschmolzenen Metalls. Diese unbekannte Waffe trieb die Angreifer abermals zurück und der Plasmaschütze konnte sogar zwei der Transportfahrzeuge in Brand setzen. Aber am anderen Rand der Lichtung tauchten weitere Transporter aus dem Wald auf.
„Das geht nicht gut, sie sind uns mindestens eins zu zehn überlegen!“, versuchte Kellerer den Lärm des Gefechts zu überschreien.
„Wir müssen hier weg!“, schrie Kargim zurück. „Gebt uns so lange ihr könnt Deckung und folgt uns dann!“, schrie sie Orto und Wiesel an und deutete den anderen, ihr zu folgen.
Kargim und der Rest der Truppe liefen durch den Graben zum Waldrand am anderen Ende der Lichtung. Einige Soldaten hatten das Wrack umgangen und sprangen jetzt in den Graben. Kargim hatte sich gerade umgedreht, um nach Orto und Wiesle zu sehen und konnte deswegen nicht schnell genug reagieren. Der Pilot erschoss einen Soldaten, der gerade auf den Grund des Grabens gesprungen war, mit seiner Laserpistole. Die anderen drei, die gerade über die Brustwehr kletterten, erschoss Antioch blitzschnell mit seiner Schrotflinte. Kargim starrte ihn fassungslos an.
„Ich habe geübt!“, sagte Antioch stolz und tätschelte seine Waffe.
Kargim konnte nicht antworten, denn weitere Soldaten kletterten in den Graben. Sie riss ihr Gewehr hoch und schoss. Die anderen taten es ihr gleich. Antioch hatte seine Schrotflinte über die Schulter geworfen und schoss nun mit beiden Revolvern.
„Lauft!“, befahl Kargim.
Sie sprangen aus dem Graben und liefen so schnell sie konnten zum Waldrand. Kugeln pfiffen durch die Luft und schlugen Äste und Stücke von der Baumrinde der Bäume ab. Sie hatten den Wald fast erreicht als Kellerer getroffen wurde. Die Kugeln schlugen Funken aus seinem Rücken und er stolperte. Kargim blieb stehen und half ihm hoch. Auch sie wurde getroffen. Eine Kugel traf sie an der Schulter und jaulte davon.
„Weiter!“, schrie sie.
Bevor sie hinter den schützenden Bäumen verschwanden, drehte Kargim sich um und gab eine lange Salve in Richtung der Soldaten ab, die gerade den Graben überquerten. Mehrere von ihnen fielen um. Dann lief Kargim weiter.
Als sie einige hunderte Meter durch den Wald gelaufen waren, stieg der Boden an. Sie liefen einen bewaldeten Hügel hoch. Da erschütterte eine strake Explosion die Luft. Kargim drehte sich um und sah, dass eine riesige, schwarze Rauchsäule über der Lichtung aufstieg. Tränen schossen ihr in die Augen als ihr aufging, dass Orto und Wiesel zum Zeitpunkt der Explosion immer noch da unten gewesen sein müssen. Dann lief sie weiter.
Sie waren oben am Hügel angekommen, als sie wieder das Dröhnen der Flugmaschine hörten. Das Fluggerät kam hinter einem anderen Hügel hervor geschossen und mit einer mehrläufigen Kanonen, die an ihrem Bug hing, das Feuer. Die Hügelspitze war weniger dicht bewaldet und Kargims Gruppe bot ein leichtes Ziel. Meterhohe Erdfontänen schossen da hoch, wo die Geschosse einschlugen. Ein Gardist wurde getroffen. Gegen die großkalibrigen Geschosse bot seine Keramitrüstung keinen Schutz. Kargim und die anderen stieben auseinander.
Die Flugmaschine flog über ihren Köpfen hinweg und wendete zu einem weiteren Anflug. Die Türen an der Seite der Maschine waren offen und Soldaten schossen aus ihnen auf die Gruppe. Der Pilot der Fähre wurde zwei mal in die Brust getroffen und stürzte. Kargim fluchte. Sie hatte schon vier Männer verloren. Noch ein, zwei Angriffe der Flugmaschine und sie wären alle tot.
Der Gardist mit dem Plasmawerfer trat aus der Deckung der Bäume hervor und blieb breitbeining im Freien stehen.
„Was macht der Irre da?“, fragte Kellerer, der sich mit Kargim hinter einem umgefallenen Baustamm versteckte.
„Ich glaube, er will die Überheblichkeit dieser Mistkerle ausnutzen. Sie werden ihn bestimmt aus nächster Nähe erschießen wollen.“, antwortete Kargim.
Sie hatte recht. Als der Pilot der Maschine bemerkt hatte, dass der schwarzgerüstete Soldat sich ergeben wollte, flog er langsam heran und blieb einige Dutzend Meter über ihm schweben. Die Kanonen am Bug des seltsamen Fliegers schwenkte bedrohlich hin und her.
In aller Seelenruhe hob der Gardist den Plasmawerfer und drückte ab. Als der Pilot seine Bewegung bemerkte, drückt er ebenfalls ab. Der gleißende Plasmastrahl traf das Cockpit und pulverisierte es. Fontäne hochspritzender Erde schlossen den Gardisten ein bevor die Flugmaschine brennend hinter den Hügel stürzte. Eine Feuersäule schoss in die Höhe, als sie explodierte.
Der Staub hatte sich gelegt und Kargim sah, dass der Gardist auf dem Boden lag. Sie stürzte zu ihm und war heilfroh, als er sich stöhnend aufrichtete.
„Bist du getroffen?“, fragte sie ihn. Sie konnte keine Verletzungen sehen, aber die Rüstung des Gardisten war angesengt. Kleine Flammen brannten noch immer auf ihr und er klopfte sie hastig aus.
„Nein, er hat daneben geschossen. Wenn auch nur knapp. Aber das Eindämmungsfeld ist kurz zusammengebrochen und der Werfer hat überhitzt. Beim Imperator und dem Senat, was bin ich froh, dass wir so gute Rüstungen haben!“, sagte der Soldat und hob die noch rauchende Waffe auf. Sie war glühend heiß und er warf sie von einer Hand in die andere bis sie abkühlte.
„Los, weiter!“, befahl Kargim und sie liefen wieder los.
 
Tja, ihr habt euch sicher schon gefragt, was unsere Space Marines währenddessen treiben. Nun, das hier:

Die Space Marines waren drei Tage durch die Wüste gelaufen. Am letzten Tag war der Sand langsam ausgetrockneter Erde gewichen und es gab sogar spärliche Vegetation. Das Gelände stieg langsam an und Hügel dominierten die Landschaft. Die fernen Berge, die sie am Horizont gesehen hatten, waren nun viel näher. Als sie einen der vielen Hügel bestiegen hatten, hielt Leonidis an. Die beiden anderen Space Marines stellten keine Fragen.
„Da drüben!“, sagte Leonidis und deutete auf den Ausläufer der Berge.
Sie folgten seinem Zeigefinger und sahen, was Leonidis anhalten lassen hat. Die übermenschlich scharfen Augen wurden von der Optik ihrer Helm unterstützt. Sie sahen Lichter in einem der Täler. Dort war eine kleine Stadt. Die Vegetation wurde dichter und die Hänge der Berge waren bewaldet.
„Gut, der Wald wird uns Deckung geben.“, sagte Hrafgar.
„Los!“, befahl Leonidis und sie liefen weiter.
Die Sonne ging schon unter als sie den Wald durchquert hatten und die ersten Viertel des Städtchens erreichten. Im Wald mussten sie einige Straßen überqueren, aber sie waren kaum befahren. Und ihre scharfen Sinne hatten sie vor den wenigen Fahrzeugen gewarnt, lange bevor sie in Sichtweite gekommen waren.
Nun kauerten die drei Space Marines am Waldrand und beobachteten die Häuser. Leonidis stellte fest, dass die Siedlung nicht bewacht war. Er sah keine Bewaffneten, keine militärischen Fahrzeuge und keine Verteidigungsanlagen. Die Menschen dort schienen keinen Angriff zu erwarten.
Viele der Häuser waren schon ein wenig heruntergekommen und auf den Straßen lag Müll herum. Leonidis war sich nicht sicher, ob die Stadt so verarmt war oder ob es nur dieses Viertel war. Er konnte auch keine Anzeichen dafür entdecken, dass Tau sich in der Siedlung befanden. Es war schon dunkel und die Straßenbeleuchtung ging an. Da strömten die Menschen aus ihren Häusern auf die Straßen. Sie waren fröhlich und ausgelassen. Leonidis konnte Musik aus mehreren Richtungen hören. Anscheinend feierten die Menschen dort ein Fest. Viele von ihnen hatten große, weiße Tücher über ihre Kleidung geworfen. Als Leonidis das sah, kam er auf ein Idee. Sie brauchten dringend einen Informanten und da bot sich gerade eine Gelegenheit, sich unbemerkt in die Stadt zu schleichen.
Neben einem der Häuser, die am nächsten zum Wald waren, hingen an einer Schnur mehrere große, weiße Laken.
„Bruder Gilles, wir geben dir Deckung. Hole diese Tücher!“, sagte Leonidis und entsicherte seinen Bolter.
Hrafgar tat es ihm nach. Gilles nickte und lief los. Der Weg zum Haus führte über ein abgeerntetes Feld und Gilles hatte es zur Hälfte überquert als plötzlich ein Fahrzeug um die Ecke eines der Häuser bog und am Feld entlang fuhr.
Gilles warf sich flach auf den Boden. Für die scharfen Augen der Space Marines bot seine riesige Gestalt ein nicht zu übersehendes Ziel, aber die Menschen im Fahrzeug bemerkten ihn nicht. Das Fahrzeug hielt vor einem der Häuser an und mehrere Menschen stiegen aus. Sie gingen lachend ins Haus während Leonidis und Hrafgar ihre Waffen auf sie gerichtet hielten. Dann waren sie weg und es herrschte wieder Ruhe. Gilles sprang auf, hastetet zu den Tüchern, schnappte sie und sprintete zurück in den Wald. Die Menschen in dieser Stadt würden nie erfahren, wie knapp sie in dieser Nacht einem Massaker entgangen waren.
Sie warfen die Lacken über ihre Rüstungen und betraten die Stadt. Auf den Straßen liefen zahlreiche Menschen herum, die sich auf eine ähnliche Weise verkleidet hatten. Niemand nahm Anstoß daran, dass die Space Marines mehr als doppelt so breit wie jeder Mensch waren und die meisten um gut einen Meter überragten. Man prostete ihnen zu. Überall feierten die Menschen ausgelassen. In ihren weißen Laken schoben sich die drei Space Marines durch die Menschenmenge wie drei Eisberge durch den Ozean.
„Wie lange sollen wir das noch machen?“, knurrte Hrafgar.
„Wir müssen einen Menschen finden, wenn wir unbeobachtet sind. Geduld!“, antwortete Leonidis.
Nach einer halben Stunde ergab sich endlich eine Gelegenheit. Sie waren nun in einem weniger belebten Viertel der Stadt. Sie bemerkten einen Mann, der scheinbar ziellos alleine durch die Straßen wanderte. Er war schon älter und trug abgetragene Kleidung. Der struppige Bart und die verfilzten Haare deuteten darauf, dass er sich wenig um sein Aussehen kümmerte. Eine Viertelstunde folgten sie ihm und warteten auf die richtige Gelegenheit. Natürlich waren ihrer riesigen Gestalten dem Mann aufgefallen. Er drehte sich einige male um und winkte ihnen zu. Einmal klatschte er sogar. Offensichtlich gefiel ihm ihre Verkleidung.
Schließlich bog der Mann in eine dunkle Gasse und stellte sich an eine Wand um sich zu erleichtern. Leonidis, Hrafgar und Gilles folgten ihm lautlos.
Gilles und Hrafgar stellten sich an den Ausgang der Sackgasse und versperrten ihn, während Leonidis auf den Mann zu ging. Dieser drehte sich um und grinste Leonidis an. Er stand offensichtlich unter Alkoholeinfluss.
„He, tolle Verkleidung! Also auf die Idee muss man kommen! Seid ihr auf Stelzen oder seid ihr da zu zweit drunter?“, lallte er.
Leonidis antwortete nicht, sondern kam weiter auf den Mann zu.
„He, was wollt ihr von mir? Ich habe kein Kleingeld für euch!“, stammelte der Mann und wich zurück.
Er stieß schon bald gegen die Wand und zog den Kopf ein. Ein riesiger, schwarzer Arm schoss unter dem Lacken hervor und eine Faust, so groß wie der Kopf des Mannes, packte ihn am Kragen und riss ihn in die Höhe. Der Mann wollte schreien, aber Leonidis stieß ihn gegen die Wand. Mit der anderen Hand holte Leonidis sein Kampfmesser, das für einen normalen Menschen ein gutes Schwert abgegeben hätte, hervor und hielt es dem Mann unter die Nase.
„Wage es nicht zu schreien oder du stirbst!“, sagte er und hoffte, dass der Mann ihn verstand.
„Bitte tut mir nichts! Ich mache alles was ihr wollt!“, wimmerte sein Opfer. Leonidis war froh, dass sie offensichtlich die richtige Sprache vor ihrer Landung gelernt hatten.
„Wenn du ruhig bist und dich nicht wehrst, dann lasse ich dich los.“
„Ja, bitte! Ich... ich mache alles was ihr wollt!“
Leonidis ließ den Mann los, hielt ihm aber immer noch das Messer vors Gesicht.
„Freue dich, Bürger! Du bist nun Diener des Imperiums!“, sagte Leonidis und nahm das Messer langsam weg. „Preise den Imperator!“
„Den Imperator? Was seid ihr? Gyleaner?“, murmelte der Mann verwirrt.
„Wir sind die Engel des Todes!“, knurrte Gilles. Er war von Leonidis' Idee nicht begeistert. Was konnte sie schon von diesem jämmerlichen Individuum erfahren?
„Wir sind Space Marines des Heiligen Imperators zu Terra! Und du wirst und helfen!“
„Was für ein Imperator? Was seid ihr? Lasst mich doch einfach laufen, ich habe kein Geld!“, jammerte der Mann weiter.
Leonidis warf sein Lacken ab und der Mann sank auf die Knie. Er fluchte unbewusst. Der Anblick des riesigen Ulramarines hatte ihn schockiert. Leonidis hatte seinen Helm nicht abgenommen und er wirkte damit besonders bedrohlich.
„Nun?“
„Seid... seid ihr... Außerirdische?“, stammelte der Mann.
„Wir kommen nicht von diesem Planeten. So, und jetzt höre mir genau zu! Ich habe keine Zeit und auch keine Lust mich lange mit dir zu unterhalte. In Kürze werden Xenos diesen Planeten angreifen. Wir brauchen Informationen über diese Gegend und ein Fahrzeug, ohne dass die örtliche Behörden etwas davon erfahren. Hast du verstanden?“
Der Mann blickte Leonidis verständnislos an.
„Wir sollten keine Zeit mit diesem Wurm verlieren! Töten wir ihn und nehmen einfach sein Fahrzeug!“, sagte Gilles mit wachsender Ungeduld.
„Nein! Nein, wartet! Ich habe kein Auto! Aber ich weiß, wo wir eins kriegen können. Bitte, tötet mich nicht!“, flehte der Mann.
„Gut, führe uns dahin!“, sagte Leonidis.
„Aber... aber da könnte es gefährlich werden...“
„Wir sind darauf vorbereitet.“, sagte Leonidis, warf wieder das Lacken über und schob den Mann aus der Gasse. „Führe uns und sei ganz ruhig!“
„Wie heißt du, Bürger?“, fragte Hrafgar.
„Ich... ich bin Kempel.“
„Gut, Kempel, du brauchst vorerst keine Angst zu haben. Hilf uns und dir wird nichts geschehen. Und wenn nicht, lassen wir dich mit unserem schlecht gelaunten Freund hier alleine.“, sagte Hrafgar und deutete auf Gilles.
„Ja, Herr!“, antwortete Kempel und nickte eifrig. Er konnte nicht sehen, wie Hrafgar unter seinem Helm lächelte.


Er führte die Space Marines zu einem großen Lagerhaus im Industrieviertel des Städtchens.
„Sind wir endlich da?“, frage Leonidis.
„Ja, Herr!“.
Kempel hatte sich langsam wieder gefasst. Er wusste zwar nicht, woher diese riesigen Ungetüme aufgetaucht waren, aber dass sie ihn nicht getötet hatten, gab ihm Hoffnung. Vielleicht konnte er sie dazu benutzen, den Mistkerlen, die sein letztes Geld geraubt hatten, eine Lektion zu erteilen. Anscheinend hielten sie ihn für wichtig. Sie wollten ein Fahrzeug haben und er wollte ihnen eins geben. Er war schon gespannt auf die blöden Gesichter dieser Verbrecher die sein Geld geklaut hatten. Kempel wollte nur sehen, wie blöd sie schauten und dann wollte er sich aus dem Staub machen. Das ganze war ihm doch zu unheimlich.
„Was für ein Fahrzeug ist das eigentlich? Wird man es vermissen?“, fragte Leonidis.
„Nun... Da drin verstecken sich üble Diebe. Sie rauben... anständige und fleißige Bürger aus. Ich dachte... wir können ihren Laster nehmen. Den wird niemand vermissen.“
„Verbrecher? Warum unternehmen die Ordnungshüter nichts gegen sie?“, fraget Hrafgar.
„Die wer? Die Polizei? Die stecken mit denen doch unter einem Dach!“
„Diese Welt war eindeutig zu lange vom imperialen Gesetz getrennt!“, sagte Gilles. „Aber das wird sich bald ändern!“
„Wie viele sind da drin?“, wollte Leonidis wissen.
„Fünf, vielleicht sechs.“
„Gut. Brüder, verschwendet keine Munition auf diesen Abschaum. Benutz euere Nahkampfwaffen.“, befahl Leonidis und zog sein Kettenschwert.
Gilles zog ebenfalls ein Kettenschwert und Hrafgar hielt eine Energieaxt in den Händen. Kempel stockte der Atem, als er die brutal aussehende Kettenschwerter sah. Sie sahen aus wie große Kettensägen mit Schwertgriffen daran.
Die Space Marines warfen ihre Lacken ab und bezogen Stellung vor der Seitentür der Lagerhalle. Leonidis holte aus, um die Tür einzutreten.
„Halt! Wartet! Lasst mich!“, stellte Kempel sich vor sie.
Er klopfte an und die Tür ging einen Spalt weit auf.
„Kempel? Du traust dich noch ein mal hierher? Was willst du?“, fragte jemand hinter der Tür.
„Lass mich rein! Ich will den Boss sprechen.“
„Den Boss? Hast du immer noch nicht genug? Willst du wieder auf der Müllkippe landen?“
Der Mann hinter der Tür brach in schallendes Gelächter aus und öffnete die Tür.
„Na dann, komm rein...“, sagte der Mann und riss die Augen auf. Er hatte die Space Marines erblickt.
Gilles sprang vor und trennte den Kopf des Banditen sauber vom Hals bevor dieser ein zweites Mal den Mund aufmachen konnte. Dann stürmten die Space Marines in die Lagerhalle. Kempel hörte kurzen Kampflärm und ein, zwei entsetzte Schrei. Er konnte sich nicht rühren. Alles, was er konnte, war, den enthaupteten Leichnam anzustarren. Da erschien Leonidis in der Tür und zerrte ihn hinein. Dann hob er die Leiche auf, warf sie durch die Tür und schloss sie.
Als Kempel die zerfetzten Leichen, die Blutlachen und die abgetrennten Gliedmaßen in der Halle sah, wandte er sich hastig ab. Der süßliche Geruch des Blutes ließ ihn würgen und er übergab sich geräuschvoll.
„Was... was habt ihr getan? Wieso habt ihr sie getötet?“, schrie er die drei schwarzgerüsteten Space Marines an, als er sich einigermaßen gefasst hatte.
„Sie waren Verbrecher, das hast du selber gesagt. Nun ist die gerechte Strafe über sie gekommen. Das Gesetz wird bald wiederhergestellt sein.“, sagte Leonidis. „Wo ist das Fahrzeug?“
„Es steht da drüben.“, sagte Kempel und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab. Er zeigte auf einen alten Laster, dessen Karosserie schon mit Rostflecken überzogen war.
„Kannst du so ein Fahrzeug fahren?“, frage Leonidis.
Kempel nickte und setzte sich hinter das Steuer. Die Space Marines kletterten in den Laderaum. In der Fahrerkabine war einfach kein Platz. Der Laster sackte unter der Last der drei Hünen nach unten.
„Fahr los!“, sagte Leonidis und Kempel fuhr aus der Lagerhalle.
Er fuhr auf die Straße und verließ die Stadt. Nach einigen Kilometern ließ Leonidis ihn anhalten. Kempe flucht leise vor sich hin. Der Tag hatte so gut angefangen. Das Winterfest war sein Lieblingsfest. Er hatte heute sogar verdrängen können, dass er den Jungs von Hetzer viel Geld schuldete. Nun war Hetzer mit seinen Jungs tot. Und Kempel saß in einem gestohlenen Laster im irgendwo im Wald zusammen mit drei außerirdischen Monstern. Er war sich sicher, dass er diese Nacht nicht überleben würde. Plötzlich bereute es Kempel, dass er nicht so oft in die Kirche gegangen war.
„Nun, Kempel, du musst uns einige Fragen beantworten.“, sagte Leonidis und nahm seinen Helm ab.
„Ihr... ihr seid Menschen!“, brachte Kempel erstaunt hervor.
„Wir sind mehr als das. Wir sind Space Marines!“, sagte Gilles, der ebenfalls seinen Helm abgenommen hatte.
 
Zum Teil hatte ich erwartet, dass die Jungs den Gehirness-erinnerungenübernehm- Trick anwenden würden... aber vielleicht kommt das ja noch und Kempel hat einen wirklich miesen Tag 😀
Sowas können Space Marines?:blink:
Das ist ja EKELHAFT....


Na ja ist ja auch egal...
Wieder einmal ein sehr schöner teil und man sieht auch mal die wirkliche seite der space marines.
Also nächster teil!

Mfg
IrreEule123
 
Toll. da wartet man Ewigkeiten und es geht nicht weiter und wenn man dann mal ne Woche nicht da ist, gibts gleich zwei neue Teile. Aber wirklich toll. Schade, dass Orto und Wiesel tot sind (oder nicht?) und blöd, dass Kellerer immer noch lebt. Du hast ihn so richtig unsympatisch gemacht am Anfang.
Der Kempel, der hat wohl echt nen scheiß Tag. aber die Marines sind cool. Weiter!!!