Banken denken über Euro Ende nach

Ups. Das könnte aber tatsächlich ganz schön nach hinten losgehen. Wenn die Chinesen untergehen...wer stellt dann all den Schrott (naja, die Masse ist halt so viel wert, wie sie kostet: fast gar nichts) her, den wir in unseren Läden vorfinden? Andererseits...man hat ja noch Afrika. Und Afrika ist reich an "Sklaven". Man denke auch mal darüber nach, dass in Ländern wie Indien z.B. nicht mal nen Jugendschutz etabliert ist. Noch mehr Menschen, die man für nen Hungerlohn ausbeuten kann. Das ist beinahe schon wieder das geniale an der Globalisierung. Früher mussten sich die Konzerne damit begnügen, in ihren "Heimatländern" zu den dort üblichen Bedingungen zu produzieren...ach ja, und natürlich in den damaligen Kolonien, wo man die einheimische Bevölkerung für nen Bruchteil der Kosten ausbeuten konnte.
Aber nun, wo alle Grenzen wegbrechen, da kann man die Regierungen dieser Welt so schön mit dem "wir produzieren woanders, wenn wir hier noch mehr zahlen sollen". "Dank" solch genialer Ideen wie den 400-€-Minijobs, den 1-€-Maßnahmen etc. etc. hat es unsere Regierung sogar geschafft, viele früher normal verdienende Branchen allmählich in die selbe Ecke zu drängen. Natürlich kriegt die Kassiererin im Supermarkt oder die Verkäuferin in der Bäckerei noch zusätzlich Sozialleistungen (was in anderen Ländern auch nicht immer der Fall ist). Aber woher kommt denn dieses Geld? Von uns, den Steuerzahlern. Die Konzerne dürfen sich darüber freuen, dass sie all die lästigen Sozialabgaben von früher über Bord werfen konnten. Dass man sich deswegen über die sinkende Arbeitsmoral in vielen Branchen beschwert, darf niemanden verwundern. Der nächste "Coup" ist ja schon auf dem Weg: Die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Und wieder mal hat unsere Regierung den ewigen "wir brauchen Fachkräfte aus dem Ausland"-Leierkasten angeworfen. Dumm nur, dass viele davon gleich noch ihre Familien mitbringen. Wenn da jemand aus Polen oder der Tschechei kommt und bringt z.B. seine Frau mit, dann muss die ja möglicherweise auch arbeiten gehen. Das Gute für den zukünftigen Chef ist, dass diese Menschen noch unter den Arbeitsbedingungen ihrer Heimatländer "leiden". Das bedeutet, dass diese zugewanderte Arbeitskraft für weniger Geld mehr leisten wird, sich weniger beschwert und garantiert erst mit ner Lungenentzündung zum Arzt geht.
Ich habe nichts gegen Ausländer oder dass sie hierher kommen und arbeiten (wobei die "Schwarzen Schafe" sofort postwendend zurückgeschickt werden sollten). Aber irgendwie hat jede neue Idee unserer Regierung den faden Beigeschmack einer "die Gewinne für die Bosse, die Kosten für die Allgemeinheit"-Intrige. Somit sehe ich nicht nur dieser ganzen Maßnahme gegen die Pleite einiger EU-Staaten, sondern auch der ständigen Erweiterung der EU skeptisch, wenn nicht sogar ablehnend entgegen.

Wenn alle EU-Staaten auf ne Oskarverleihung wollen, dann müssen erst mal alle das Geld für nen Smoking haben. Wer sich da nur ne Jeans und nen T-Shirt leisten kann, der kommt eben nicht am Türsteher vorbei. Ich hoffe mal, der Vergleich wird richtig aufgefasst. Erst brauchen wir akzeptable Verhältnisse bei den "Neuen", dann können wir sie in den Club aufnehmen. Somit gehören Länder wie Griechenland eindeutig zu denen, die erst mal vor die Tür gesetzt werden müssten. Über die Türken als Anwärter für die EU brauchen wir gar nicht erst nachzudenken.
 
Es steht zwar nicht direkt im Startpost, aber ich denke mal, dieser Thread hängt auch ein wenig mit Occupy Wallstreet zusammen - und irgendwie steht er auch symptomatisch dafür.

Wie auch bei den Protesten wird viel geschimpft, gezetert und geflucht - aber ich vermisse das Konzept. Dezent heraus lesen aus manchen Beiträgen lässt sich ein "Weg von der Globalisierung, zurück zu den eigenständigen Staaten" aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht wirklich sicher, ob dass zu einer Besserung führt und mit dem Bankensektor hat es auch nur indirekt etwas zu tun.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich verstehe den Kern der aktuellen Proteste sehr gut und ich befürworte es, dass so viele Menschen ihrer Unmut Luft machen. Theoretisch muss man um etwas anzuprangern auch nicht unbedingt ein Besserungskonzept haben. ABER...
Es geht hier schlicht und ergreifend um einen Systemwechsel, also etwas ganz großes. Sowas macht man nicht einfach ohne Konzept. Niemand reißt sein Haus bis auf die Grundmauer nieder, wenn er nicht zuvor ein Neues gebaut hat. Und neben all dem Unmut, der da gerade im Umlauf ist, also dem Willen das alte Haus einzureißen, kann ich ehrlich gesagt noch nichtmal die Blaupause für ein Neues erkennen. Teilweise fehlt sogar der Blick für die elementaren Grundzusammenhänge. Denn dass die Banken nun wieder Geld brauchen, liegt eben nicht daran, dass sie sich mal wieder verzockt hätten. Diesmal brauchen die Banken Geld, weil sie Staaten wie Griechenland unterstützt haben und die jetzt vor die Hunde gehen. Mit anderen Worten - die Banken haben eine ihrer ureigensten Aufgaben erfüllt und werden nun von den Folgen davon bedroht.
Dies soll nun kein Mitleidsschreiben für den armen Herrn Ackermann werden, aber bei vielen die sich gerade empören bin ich mir nicht so ganz sicher, ob sie überhaupt durchsteigen, gegen was sie sich empören.

Soweit mal als Zwischenruf - But there´s one more thing...

Das ist eines der Sachen, die die Araber richtig gemacht haben. Deren Banken dürfen keine Zinsen nehmen oder geben, weil es der Koran verbietet.
Und das funktioniert. Die haben keine Krise.

Klar - die Araber haben keine Krise. Der arabische Frühling (oder ist es doch ein Herbst?) mit all seinen Protesten undso ist vor allem aufgrund des blühenden Wohlstandes in den arabischen Staaten entstanden. :cat:
 
Diesmal brauchen die Banken Geld, weil sie Staaten wie Griechenland unterstützt haben und die jetzt vor die Hunde gehen.

Wenn man das so sehen möchte 😉. Staatsanleihen, die dicke Zinsen bringen (wie die griechischen, im Gegensatz zu unseren), haben auch den Pferdefuß des Ausfallrisikos, sind also in gewissem Maße auch ein Spekulationsobjekt, man kann also sehr wohl von "verzocken" sprechen.
 
Wenn man das so sehen möchte 😉. Staatsanleihen, die dicke Zinsen bringen (wie die griechischen, im Gegensatz zu unseren), haben auch den Pferdefuß des Ausfallrisikos, sind also in gewissem Maße auch ein Spekulationsobjekt, man kann also sehr wohl von "verzocken" sprechen.

Wie man es nimmt - den Banken wurde (zurecht) angekreidet, sie hätten sich zuvor in hochspekulativen Geschäften verzockt und damit die Bankenkrise verursacht. Klar soweit. Nun gelten gemeinhin Staatsanleihen allerdings als sicherste (und im direkten Vergleich selbst bei hohen Zinsen immer noch recht unrentable) Anlageform. Dazu kam noch ein gewisser politischer Druck auf die Banken, genau das zu tun. Man kann es ihnen so gesehen nicht verdenken, auf dieses Pferd gesetzt zu haben.

Nur um es noch einmal zu betonen - ich will da nichts schön reden und das System im Großen und Ganzen hat im Laufe der Zeit sehr merkwürdige Auswüchse bekommen - sowohl das politische System als auch die Finanzwelt. Aber um daran etwas verbessern zu können muss ein Blick für genau solche Zusammenhänge her um zu wissen, an welchen Stellschrauben man drehen muss. Ich persönlich glaube nicht daran, dass der Heil in einem radikalen Umsturz liegt, sondern eher in einer Feinjustierung.
 
Es steht zwar nicht direkt im Startpost, aber ich denke mal, dieser Thread hängt auch ein wenig mit Occupy Wallstreet zusammen - und irgendwie steht er auch symptomatisch dafür.

Wie auch bei den Protesten wird viel geschimpft, gezetert und geflucht - aber ich vermisse das Konzept. Dezent heraus lesen aus manchen Beiträgen lässt sich ein "Weg von der Globalisierung, zurück zu den eigenständigen Staaten" aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht wirklich sicher, ob dass zu einer Besserung führt und mit dem Bankensektor hat es auch nur indirekt etwas zu tun.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich verstehe den Kern der aktuellen Proteste sehr gut und ich befürworte es, dass so viele Menschen ihrer Unmut Luft machen. Theoretisch muss man um etwas anzuprangern auch nicht unbedingt ein Besserungskonzept haben. ABER...
Es geht hier schlicht und ergreifend um einen Systemwechsel, also etwas ganz großes. Sowas macht man nicht einfach ohne Konzept. Niemand reißt sein Haus bis auf die Grundmauer nieder, wenn er nicht zuvor ein Neues gebaut hat. Und neben all dem Unmut, der da gerade im Umlauf ist, also dem Willen das alte Haus einzureißen, kann ich ehrlich gesagt noch nichtmal die Blaupause für ein Neues erkennen. Teilweise fehlt sogar der Blick für die elementaren Grundzusammenhänge. Denn dass die Banken nun wieder Geld brauchen, liegt eben nicht daran, dass sie sich mal wieder verzockt hätten. Diesmal brauchen die Banken Geld, weil sie Staaten wie Griechenland unterstützt haben und die jetzt vor die Hunde gehen. Mit anderen Worten - die Banken haben eine ihrer ureigensten Aufgaben erfüllt und werden nun von den Folgen davon bedroht.
Dies soll nun kein Mitleidsschreiben für den armen Herrn Ackermann werden, aber bei vielen die sich gerade empören bin ich mir nicht so ganz sicher, ob sie überhaupt durchsteigen, gegen was sie sich empören.

Soweit mal als Zwischenruf - But there´s one more thing...

Ich glaub es ist gar nicht nötig, das Haus abzureißen. (BTW: hab auch mal so nen ähnlichen Vergleich gewählt, als ich einem jungen Kommunisten erklärt habe, dass das Ganze in Theorie ganz nett klingt, aber nicht funktioniert, aber ich schweife ab)
Ich hab ja schon geschrieben, dass das Problem das Auseinanderdriften von Real- und Finanzwirtschaft ist. Das Bankenwesen wurde für die Unterstützung von realer Wirtschaft konzipiert und funtioniert dann soweit auch ganz gut. Kommen jetzt aber so Geschichten wie die oben schon genannten Leerverkäufe oder Nahrungsmittelspekulationen, hat man sich zu weit von der Realwirtschaft entfernt, ergo: Diese spekulativen Geschäfte, die der Realwirtschaft mehr schaden als nütze und Geschäfte, bei denen das Geld nur im Finanzmarkt zirkuliert müssen mindestens eingeschränkt, besser aber verboten werden. Das muss natürlich global durchgesetzt werden, schwer, aber nicht unmöglich, denn, und das ist das schöne an Occupy the Wallstreet, die Regierungen wurden abermals wachgerüttelt, und wissen, dass, wenn sie weiter diese Dissenzschiene fahren, ihnen die Abwahl blüht. (Und kommt mir jetzt nicht mit "die Finanzmärkte sind doch aber viel zu mächtig mimimi" es stimmt einfach nicht)
Wie gesagt, für diese Veränderungen, müsste das System gar nicht umgestürzt werden, es wird nur angepasst, der Kern bleibt bestehen. Banken sollten mMn z.B. nicht verstaatlicht werden, denn der Staat ist kein guter Banker (ein Blick in die Vergangenheit genügt hierbei sicherlich, das hinreichend zu überprüfen) Aber die Banken und andere Finanzakteure dürfen sich nicht aufführen, als wäre ihr Metier der Wilde Westen.
 
Zu den Zeiten, als die Griechen ihr Staatsschulden in der Masse aufgebaut haben, also von Euroeintritt bis vor grob 3 Jahren, waren die Zinsen für griech. Staatsanleihen überhaupt nicht hoch und im Vergleich nicht besonders rentabel.

Die Ursache der Schuldenkrise liegt ganz eindeutig bei den Staaten, die auf Dauer unsolide wirtschaften, über ihre Verhältnisse leben, und ihre politisch verantwortlichen Kreisen. Dekadenlanges, vollständiges Politikversagen.
Die Schuld jetzt bei Banken und Versicherungen zu suchen mag ja politisch erfolgversprechend sein, die mag ja eh keiner, aber wenn Staaten gewaltige Kredite aufnehmen, um den Lebensstandard ihrer Bürger künstlich zu erhöhen, wohlwissend, dass die Gläubiger wahrscheinlich eh irgendwann auf ihr Geld werden verzichten müssen, dann sind da einzig und allein die Staaten selbst verantwortlich.

Dass das irgendwie in Kapitalismuskritik mündet ist fast schon lustig, denn das Auffangen maroder Entitäten, seien es Unternehmen oder Staaten, mit dem Geld der Allgemeinheit ist eigentlich sozialistische Paradedisziplin...

Der Umstand, dass die Politik nicht willens und fähig ist, Regelungen durchzusetzen, die dringend nötig erscheinen, DAS wäre Demos jeder Größenordnung wert. Dass eine Bank aber tut, was sie darf, erscheint doch einfach blos logisch.
 
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Auf die Schuldenkrise in Griechenland trifft das zu, muss ich dir recht geben. Aber was ist denn bspw. mit dem auch nicht gerade rühmlichen Haushalt Deutschlands. Durch die von deregulierten Banken verursachte Bankenkrise hat dazu geführt, dass auch unser Staat Millarden für Bankenrettung, Konjunturpakete und Kurzarbeit ausgeben musste. Jetzt kommt noch das erstmal davon unabhängige Problem der auf Pump lebenden Staaten hinzu. Das wird auch für Deutchland gefährlich. Hätte man Griechenland zu Beginn der krise pleite gehen lassen, hätte das wahrscheinlich keine Sau interessiert (außer vllt die Franzosen, da hätten die Banken halt drunter leiden müssen, aber das wäre deren Problem bzw. das Probklem Frankreichs gewesen und kein Gesamteuropäisches). Aber man meinte wieder es besser zu wissen (die Absichten sind ja auch nicht vrkehrt) und pumpt Geld in ein Fass ohne Boden. Wäre die Bankenkrise nicht gewesen stünde Deutschlands Haushalt besser da und wir könnten diese ganzen Maßnahmen finanziell besser verkraften.
 
Hätte niemanden interessiert? lächerlich! Erstmal wären sofort einige Banken mit Pleite gegangen. Durch die entstehende Panik wären die Zinsen für die Staatsanleihen der anderen PIIGS explodiert, was wiederum zu Staatspleiten in absehbarer Zeit geführt hätte. Das hätte wiederum zur Pleite von noch mehr Banken (und Lebensversicherern) geführt. Eine irrsinnige Kettenreaktion. Ein finanzieller Supergau... Die jetzige Lösung ist auch nicht "toll", aber finde erstmal eine bessere. Jetzt können sich die Akteure wenigstens darauf einstellen, dass Griechenland einen Teil der Schulden nicht zurückzahlt. Man hat wenigstens etwas Zeit, um zu schauen wer davon betroffen ist und finanzielle Hilfen braucht.
 
Es hätte keine Panik gegeben, das ist Quatsch. Wann hat die Krise begonnen: Frühling 2010. Da gab es bspw. noch kein Problem mit Irland oder den USA. Die Märkte haben sich damals überhaupt nicht auf Europa konzentriert. Klar wären die Staatsanleihen Portugals, Spaniens und vllt auch Italiens gestiegen, aber sie wären nicht explodiert. Die Ausmaße der griechischen Krise sind innergriechisch natürlich exorbitant. Global wären die Ausmaße aber gering geblieben. Die Unruhe auf den Finanzmärkten ist doch erst durch Panikmache und das Füllen des Fasses ohne Boden durch die anderen Länder der Eurozone verursacht worden.
 
Ich hab nicht wirklich das Gefühl, dass du Ahnung von dem hast worüber du redest. Was veranlasst dich zu dem Glauben, dass die Banken weiterhin bereit gewesen wären Ländern wie Porugal, Spanien usw. Geld zu leihen zu einem Zinssatz von 4-5 %, wenn man Griechenland einfach pleite gehen lässt. Würdest du diesen Ländern Geld leihen? Selbst in der jetzigen Situation eines geordneten Schuldenschnitts sind die Renditen massiv angezogen und auf lange Zeit nicht zu verkraften. Wäre Griechenland einfach so über Nacht pleite gegangen hätte JEDER vernünftige Vermögensverwalter sein Geld in Cash behalten und mit Sicherheit nicht mehr in eine Anleihe eines PIIGS Staat investiert.

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Klar wären die Staatsanleihen Portugals, Spaniens und vllt auch Italiens gestiegen, aber sie wären nicht explodiert.

1. Lesen hilft.
2. Diesbezüglich gibt es unterschiedliche Standpunkte, ich halte das oben von mir genannte Szenario für realistischer.
3. Es ist eh alles anders gekommen und die jetzige Situation muss anders behandelt werde als die vor 1,5 Jahren.
4. Wollte ich mit meinem Post Capt. Nuss verdeutlichen, dass bspw. für Deutschland die Bankenkrise Auswirkungen hat, die im Zusammenspiel mit er Schuldenkrise anderer euopäischer Staaten auftreten.
5. Müssen wir uns beide eingestehen, dass wir uns unsere Meinungen nicht selbst gebildet haben, sondern sie uns durch Medien (in meinem Fall die Zeitung) selbst "aufgezwungen" haben, mangels Expertise in diesem Gebiet, außer du bist Finanzwissenschaftler, Volkswirt etc. , dann träfe das nur auf mich zu.
 
1. Natürlich hat ein Kredit einen Nutzwert: es ist die einzige Möglicheit Objekte zu bekommen die daseigene Einkommen/Ersparte übersteigen.
2. wurde hier die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von Zinsen in Frage gestellt und die ist definitiv gegeben.

Das man Rahmenbedingungen ändern muss wie eben höher Kapitaleinlagen der Banken (eben damit sie nur Geld verleihen können as sie tatsächlich haben) darüber kann man reden, aber hier stellen einige einfach grundlegendes in Frage, das einfach notwendig ist.

Korrekt es ist eine Grundsatzdiskussion.

Aber wer hält es für "gesund" wenn 0,5 % (Fakt) des existierenden Geldes dieser Welt im Warenaustausch verwendet und der Rest virtuell hin und her geschoben wird?

Warum sind Zinsen notwendig? Mal scharf nachdenken. Eine Bank erfindet Geld und sagt es gibt 100 Geldeinheiten. Diese werden verliehen an 10 Leute wie uns. 10 für jeden. Tja nun will die Bank 12 von dir zurück, also musst du irgendwoher 2 Geldeinheiten kriegen, die Gesamtheit der Rückzahlung beträgt mithin 120 Geldeinheiten. Da aber nur 100 Geldeinheiten existieren schaffen es nicht alle das Geld zurückzuzahlen. Nicht schlimm, die Bank gibt dir mehr Kredit und die Forderung gegen dich wächst. Einzig und allein die Geldmenge wächst nicht! Du siehst das Argument?

Okay, lassen wir die Bank die Geldmenge erhöhen. Im Warenumlauf ändert sich aber nichts. Das führt dann dazu, dass mehr Geld immer doch die gleiche Warenmenge gegenübersteht, faktisch also das Geld weniger wert ist (Inflation).

Das Problem beginnt dort, wo Geld von dem wegkommt was es eigentlich per Definition ist: Ein Transaktionsmedium. Dieses Medium muss nämlich von irgendeinem "Wert" gedeckt sein (Gegenwert). Gaaaaanz früher war das mal Gold, heute ist es theorethisch die Warenmenge im Umlauf.

Zurück zum Anfang, glaubst du, die oben genannte Situation (0,5 % des geldes im Warenaustausch) ist gesund?

Der Euro ist eine "Kunstwährung" die ohne politische Legitimation (kein Vereinigtes Europa) den Leuten aufgezwungen wurde. Die Euroumstellung wurde massiv genutzt um Kasse zu machen (Preise rauf). Seit Mitte der 1990iger Jahre haben die Leute knapp 20 % weniger Geld zur Vefügung, das kannst du statistisch nachweisen. Nun sollen wir mit weniger Geld mehr konsumieren bei gestiegenen Preisen? Rechne mir das mal vor wie das gehen soll!

Die Binnennachfrage wurde seit der Wiedervereinigung komplett vernichtet. "Wir brauchen einen schwachen Wechselkurs wegen der Exporte" Wer kennt diesen Satz nicht.

Ich behaupte nun aber, wenn 80 % unserer Exorte in Euro abgerechnet werden (Fakt) und alle Geschäfte hier nur Euros akzeptieren, brauchen wir einen starken, stabilen Euro. Den haben wir aber nicht, und den werden wir auch nicht kriegen.

Es wird doch schon öffentlich über einen Schuldenschnitt bei den Griechen debattiert. Mit anderen Worten, das Geld was den deutschen Bürgern als Steuerentlastung versprochen wurde und das Rettungsschirmgeld ist mindestens 50 % WEG.

Ohne das Schema zu bedienen kostet mich ein Anzug (feinstes Tuch) heute eine Goldunze. Das hat der Anzug auch um 1900 gekostet.

Was mich erschreckt, ist die Tatsache, dass 1933 die Situation fast genauso sch.. war wie heute.. Damals haben wir einen bekannten Österreicher ins höchste Staatsamt gewählt... Der Rest scheint unseren Volksvertretern nicht mehr bekannt zu sein sonst würden sie sich anders verhalten...
 
Aber wer hält es für "gesund" wenn 0,5 % (Fakt) des existierenden Geldes dieser Welt im Warenaustausch verwendet und der Rest virtuell hin und her geschoben wird?

Natürlich ist das nicht gesund, aber haste mal ne Quelle für die Zahl? Die erscheint mir doch etwas arg niedrig. Die Frage, die sich mir dabei stellt ist, wie "Warenaustausch" in diesem Zusammenhang definiert ist.

Schau doch einfach mal auf dich selbst und überlege dir, wie viel Geld von deinem (Brutto) Gehalt eigentlich für materielle Gegenstände investiert wird. Der Löwenanteil sind doch Steuern, Versicherungen und die Miete. Ist halt die Frage, ob z.B. sowas wie Mietverhältnisse in die oben genannte Zahl einfließen, immerhin existiert eine Wohnung /ein Geschäftsgebäude / ein Auto ja auch in der wirklichen Welt.

Auch ist die Frage, ob bei dieser Zahl Dienstleistungen erfasst werden, sei es nun ein Haarschnitt oder die Analyse einer Rating Agentur, die der Welt erzählt was sie eh schon weiß.

Gar keine Frage - Leerverkäufe sind höchst kritikwürdig, ebenso die Spekulation auf Rohstoffe. Das ist eh etwas, wo ich mir ans Hirn lange. Es kann einfach nicht sein, dass auf der Welt Menschen verhungern, weil es erlaubt ist, auf Nahrungsmittelpreise zu spekulieren - um nur mal zwei Auswüchse zu nennen. Aber solchen Zahlen wie der da oben stehe ich trotzdem höchst skeptisch gegenüber.
 
Natürlich ist das nicht gesund, aber haste mal ne Quelle für die Zahl? Die erscheint mir doch etwas arg niedrig. Die Frage, die sich mir dabei stellt ist, wie "Warenaustausch" in diesem Zusammenhang definiert ist.

Schau doch einfach mal auf dich selbst und überlege dir, wie viel Geld von deinem (Brutto) Gehalt eigentlich für materielle Gegenstände investiert wird. Der Löwenanteil sind doch Steuern, Versicherungen und die Miete. Ist halt die Frage, ob z.B. sowas wie Mietverhältnisse in die oben genannte Zahl einfließen, immerhin existiert eine Wohnung /ein Geschäftsgebäude / ein Auto ja auch in der wirklichen Welt.

Auch ist die Frage, ob bei dieser Zahl Dienstleistungen erfasst werden, sei es nun ein Haarschnitt oder die Analyse einer Rating Agentur, die der Welt erzählt was sie eh schon weiß.

Gar keine Frage - Leerverkäufe sind höchst kritikwürdig, ebenso die Spekulation auf Rohstoffe. Das ist eh etwas, wo ich mir ans Hirn lange. Es kann einfach nicht sein, dass auf der Welt Menschen verhungern, weil es erlaubt ist, auf Nahrungsmittelpreise zu spekulieren - um nur mal zwei Auswüchse zu nennen. Aber solchen Zahlen wie der da oben stehe ich trotzdem höchst skeptisch gegenüber.


Die Zahlen sind unter anderem von Fischer, von Bauer und besonders empfehlenswert: Andreas Clauss.

Link: http://www.youtube.com/watch?v=x6Sfha7nIGM


Vergiss mal die Ausschweifungen über die "Filiale BRD" und achte besonders auf die Ausführungen zu Geldschöpfung usw. Selbst ich als Ex-Banker und BWL-er war ziemlich schockiert....
 
Zuletzt bearbeitet:
Gedeckte Leerverkäufe sind weder hirnrissig noch unchristliches Teufelswerk, sondern ein effektives Instrument zur Preisdämpfung überzeichneter Kurse. Das kann negative Folgen haben, aber auch positive. Beispielsweise können Leerverkäufe Immobilienblasen genausogut verhindern, nämlich dann, wenn auf fallende Kurse gewettet wird, und diese Markterwartung dann auch so eintritt. Abgesehen davon bringen Leerverkäufer auch Liquidität in die Märkte, was den "Realos" hier im Thema eigentlich auch zusagen sollte, verhindert es doch das Austrocknen derselben.
Ferner sind einige der Vorteile durchaus real: Farmer haben ein vitales Interesse daran, sich vor Missernten abzusichern, Kunden wollen spontane Preisschwankungen ausgleichen, dafür sind vorgelagerte Kontrakte (mithin also Leerverkäufe) prädestiniert. Kritik an den ungedeckten Leerverkäufen kann ich sogar nachvollziehen, allerdings wird deren Anteil auf gerade einmal zehn Prozent geschätzt, was zwar absolut noch immer einen großen Einfluss auf die Waage bringt, relativ besehen indes vernachlässigbar ist.

Dass Spekulation auf Nahrungsmittel markant zu deren Preissteigerung geführt haben, möchte ich gleichfalls empirisch untermauert sehen. Die Kombination aus massiv steigenden Rohstoff- und Transportpreisen respektive -kosten, Exportrestriktionen aus z.B. der Ukraine oder Russland (ergo sich verknappendes Angebot) sowie signifikant steigender Nachfrage sind nach Ansicht von Experten der ausschlaggebende Grund für die zunehmenden Preise. Abgesehen davon sind Verlustausfallversicherungen der Agrarhändler in Form von Spekulationen, wie oben angeführt, mitnichten mit einem negativen Nebeneffekt verbunden. Moralisch mag man das geißeln oder nicht, realwirtschaftlich spielt das für die Preisentstehung keine allzugroße Rolle.


Zu der Staatsschuldenkrise lediglich ein paar wenige Worte, das ist an anderer Stelle schon umfänglich erörtert worden: da der Schuldenschnitt ohnehin kommt (sogar "überzeugte Europäer" wie Juncker tun sich mittlerweile schwer, das mit derselben Vehemenz zu leugnen wie noch vor ein paar Monaten) und das eigentlich von vornherein klar war, brachten die bisherigen Mühen letztlich nur eine Schuldentransformation mit sich: da die Banken genügend Zeit hatten, griechische Staatsanleihen aus dem Portfolio zu schaffen, bleibt der Schwarze Peter nolens volens bei den Rettern liegen. Die Bankenkrise wird so freilich abgewendet, dafür müssen dann die Nationalstaaten einen Schnitt von 50-70 Prozent hinnehmen. Ob das im Sinne einer Risikohaftung vernünftig ist, darf sich jeder selbst beantworten. Da Deutschland mit den Beteiligungen an IWF, ESM, EFSF, den bilateralen Hilfskrediten zum ersten Griechenlandrettungsschirm, Targetverbindlichkeiten und den Staatsanleihenkäufen der EZB mit bis zu 472 Milliarden Euro haftet (vorausgesetzt, dass Italien nicht auch noch pleite geht), scheint es nicht die beste aller Lösungen zu sein, den bisherigen Kurs weiterzufahren.
 
Wollte ich mit meinem Post Capt. Nuss verdeutlichen, dass bspw. für Deutschland die Bankenkrise Auswirkungen hat, die im Zusammenspiel mit er Schuldenkrise anderer euopäischer Staaten auftreten.

In gewissem Maße, für den seit Dekaden defizitären Haushalt auch hier können die Banken allerdings nicht viel. Was von den ganzen Konjukturmaßnahmen im Rückblick nun wirklich nötig war, und was nicht, lässt sich eh schwer feststellen, immerhin hat jeder Kurzarbeitrgeld beantragt, ders halt kriegen konnte, wieso auch nicht.

Und was viel schwerer wiegt: Nach der Bankenkrise, oder besser während, wäre genug Zeit gewesen, Maßnahmen nicht nur anzukündigen, sondern auch in wenigstens mal irgendeiner Form zu treffen - seis nun die Eigenkapitalquote, die Trennung von Privatsparer- und Investmentgeschäft, oder auch Kredit- und Investmentgeschäft, eine Begrenzung von Bilanzsummen - was auch immer.
Passiert ist hier nichts Nennenswertes.

Das gleiche dann für die Griechenlandproblemtik. Die ist ebensoweing vom Himmel gefallen. Die Verschuldungsquote war keine Überraschung, und dass falsche Zahlen bei der Aufnahme in die eurozone eine Rolle gespielt haben, war genausowenig ein Geheimnis.
Jahrelang hat sich einfach mal überhaupt keiner damit befasst.
Dass ein Land mit nem zweistelligen Defizit trotz Europahilfen irgendwann mal in eine eventuell etwas schwierige Zahlungssituation rutschen könnte, ist doch überdeutlich.
Keine Werkzeuge, keine Idee, nichtmal zur Einhaltung der bestehenden Maastricht Verträge hat man sich durchringen können.
Erst als Griechenland in Monatsfrist vor dem Bankrott steht, reagiert irgendwer. Irgendwie.
Insolvenzpläne gibts überhaupt nicht, Gläubigerbeteiligung nur nach äusserst eigenartigen Maßstäben, zumindest solange, wie nicht der steuerzahler in hinreichendem Maße wider Willen zum Gläubiger erklärt wurde.

Das nenn ich Politikversagen nach Strich und Faden.

Und da darf ich nicht davon anfangen, woher die ursprünglichen verbrieften faulen Immobilienkredite eigentlich mal kamen. Die Idee, dass sich Leute in den USA ein Häuschen auf Kredit kaufen können sollten, und die Banken diese Kredite zu vergeben hätten, war ja auch ein politische...
 
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