Banken denken über Euro Ende nach

Gedeckte Leerverkäufe sind weder hirnrissig noch unchristliches Teufelswerk, sondern ein effektives Instrument zur Preisdämpfung überzeichneter Kurse. Das kann negative Folgen haben, aber auch positive....

Zuerst einmal, eine sehr gute Ausführung/Erklärung zu Leerverkäufen. Es hat gut getan dies in dieser Qualität zu lesen.

Nun habe ich einen Satz zitiert, da ich denke, dass in diesem die ganze Crux begraben liegt.

Leerverkäufe können, genau wie Du das geschrieben hast, ein positives Werkzeug sein. Nur waren sie dies in der Vergangenheit nicht und hatten, auch wie von Dir als Möglichkeit angedeutet, eher oder ausschließlich negative Folgen. Täler wurden verstärkt. Blasen oder Berge wurden eher überzeichnet. soweit jedenfalls mein Bild/Eindruck.

Eine Sache geht mir nur nicht aus dem Kopf bzw. erschließt sich mir in keiner Weise.

Länder (z.B. Griechenland) bekommen Bürgschaften (z.B. BRD). Das alles weil man das Finanzsystem stützen will. Oder es gar vor dem Untergang bewahren möchte. Ich sichere also Banken incl. Gewinn und Boni als Steuerzahler ab. Ehrlich gesagt benötige ich als Steuerzahler keinen Platz in der ersten Reihe des Himmels, wenn man dafür den dort hinkommen würde.

Mir würde auch die zweiter Reihe genügen, indem man einfach mit meinen Steuergelder diese ganze "Schleife" umgeht und das Privatgesparte absichert. Feierabend.

Ist eben eine Bank weniger und andere Banken haben dies gesehen und werde in Zukunft .... oh nein, ich werde gerade zu optimistisch. 🙂
 
Ihr wisst schon, dass LEERVerkäufe grundprinzipiell der Verkauf eines Gutes ist, dessen Eigentümer man nicht ist?

Wie wollt ihr denn den Leerverkauf decken? Durch Besitz/Eigentum des Gutes? Dann ist es kein Leerverkauf.

Durch Geld? Da euer Verlust, zumindestens theorethisch, unendlich ist, ist das nicht möglich. Ergo der Satz entbehrt jeglicher geistiger Tiefe.

Warum schreibt man so einen Quatsch? Um bei der "In-Debatte" dabeizusein? Um zu zeigen was man geistig so drauf hat? Ist gerade nach hinten losgegangen würde ich sagen...

Wie gesagt ist das ganze ein Systemproblem. Wo du iGude etwas sinnvolles schreibst, ist die "zweite Reihe". Man täte besser daran die BINNENNACHFRAGE anzuregen und das geht eben nur mit mehr Kaufkraft.

Die kommt aber nicht über Nacht sondern sollte eine gesellschaftliche Verpflichtung der Unternehmung sein (sagte schon Levitt 1958 und der Typ war gegen jede Form der "Wohlfahrt")
 
Wie wollt ihr denn den Leerverkauf decken? Durch Besitz/Eigentum des Gutes?

Wenn mich mein Verständnis jetzt nicht ganz im Stich lässt ist dies ganz einfach, ich decke Leerverkäufe durch einen Käufer. So einfach.

Man möchte mich bitte berichtigen wenn ich falsch liege.

Und nein, ich bin kein Befürworter derer. Ich sehe dieses Werkzeug eher neutral. Nur die Benutzer des Werkzeuges hatten offensichtlich zu wenige Regeln, in der Vergangenheit.

Apropos mir fällt gerade ein, ein Makler ist genaugenommen auch ein Händler von Leerverkäufe. Es gehört ihm nicht, sucht nur nen Käufer.
 
Ihr wisst schon, dass LEERVerkäufe grundprinzipiell der Verkauf eines Gutes ist, dessen Eigentümer man nicht ist?
Nur ist es "grundprinzipiell" (das ist übrigens ein weißer Schimmel) ein nicht unerheblicher Unterschied, ob ich mit (typischerweise) Aktien handle, die ich mir anderweitig ausgeliehen habe, um diese zu verkaufen, also einen tatsächlichen Bestand aufweise und im schlechtesten Fall nicht die erwünschte Differenz herausschlagen kann, um diese Papiere dann wieder günstiger zu erwerben, oder mit zum Zeitpunkt des Leerverkaufs nicht existenten Papieren handle.
Im ersten Fall steckt der Hedgefonds (denn Privatanleger können dieses Angebot in aller Regel bei ihrer Bank gar nicht wahrnehmen) in Schwierigkeiten und muss in die Miesen gehen, um die so veräußerten Produkte teurer als erwartet zurückzukaufen und dem (wiederum typischerweise) Großanleger wiederzugeben. Im zweiten Fall allerdings wirkt sich der Leerverkauf im schlechtesten Fall direkt auf den Kurshandel auf, denn die Papiere gibt es ja gar nicht - und wie gesagt, meines Erachtens überwiegen die Nachteile hier die Vorteile, gleichwohl wird nicht zu Unrecht angeführt, dass der Markt für Kreditausfallderivate bei einem globalen Verbot dieses Instruments zusammenbräche, von denen wiederum mitnichten (nur) Zocker profitieren.
Wenn das für Dich einerlei ist und Versicherungsmechanismen "grundprinzipiell" nicht tragbar, ist das eine Sache, an der Tatsache, dass sich nicht unbeträchtliche Unterschiede zwischen den Leerverkäufen offenbaren, ändert das aber trotzdem nichts.
 
Wenn mich mein Verständnis jetzt nicht ganz im Stich lässt ist dies ganz einfach, ich decke Leerverkäufe durch einen Käufer. So einfach.

Man möchte mich bitte berichtigen wenn ich falsch liege.

Und nein, ich bin kein Befürworter derer. Ich sehe dieses Werkzeug eher neutral. Nur die Benutzer des Werkzeuges hatten offensichtlich zu wenige Regeln, in der Vergangenheit.

Apropos mir fällt gerade ein, ein Makler ist genaugenommen auch ein Händler von Leerverkäufe. Es gehört ihm nicht, sucht nur nen Käufer.

Nein, siehst du falsch. Sieh dir mal die Definition von Leerverkauf an.

Es geht um den Verkauf eines Gutes, welches dir nicht gehört zu Spekulationszwecken an fallenden Marktpreisen zu verdienen.

Makler: Wieder falsch. Ein Makler vermittelt zwischen Käufer und Verkäufer (Matching) ein Geschäft und erhält daraus eine Provision. Er kann zu einer der Parteien werden (Selbstkontrahierung). Ein Leerverkäufer ist definitiv ein Verkäufer. Kein Makler.

Der von euch beschriebene Vorgang geht in die Richtung Option/Future. Das ist aber essentiell etwas anderes.
 
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Nur ist es "grundprinzipiell" (das ist übrigens ein weißer Schimmel) ein nicht unerheblicher Unterschied, ob ich mit (typischerweise) Aktien handle, die ich mir anderweitig ausgeliehen habe, um diese zu verkaufen, also einen tatsächlichen Bestand aufweise und im schlechtesten Fall nicht die erwünschte Differenz herausschlagen kann, um diese Papiere dann wieder günstiger zu erwerben, oder mit zum Zeitpunkt des Leerverkaufs nicht existenten Papieren handle.
Im ersten Fall steckt der Hedgefonds (denn Privatanleger können dieses Angebot in aller Regel bei ihrer Bank gar nicht wahrnehmen) in Schwierigkeiten und muss in die Miesen gehen, um die so veräußerten Produkte teurer als erwartet zurückzukaufen und dem (wiederum typischerweise) Großanleger wiederzugeben. Im zweiten Fall allerdings wirkt sich der Leerverkauf im schlechtesten Fall direkt auf den Kurshandel auf, denn die Papiere gibt es ja gar nicht - und wie gesagt, meines Erachtens überwiegen die Nachteile hier die Vorteile, gleichwohl wird nicht zu Unrecht angeführt, dass der Markt für Kreditausfallderivate bei einem globalen Verbot dieses Instruments zusammenbräche, von denen wiederum mitnichten (nur) Zocker profitieren.
Wenn das für Dich einerlei ist und Versicherungsmechanismen "grundprinzipiell" nicht tragbar, ist das eine Sache, an der Tatsache, dass sich nicht unbeträchtliche Unterschiede zwischen den Leerverkäufen offenbaren, ändert das aber trotzdem nichts.

Nochmals: Versicherung und Leerverkauf sind verschiedene Dinge.

Was du beschreibst nennt sich Termingeschäft, ist also etwas drittes. Das funktioniert ähnlich, ist aber von der Rechtsgrundlage etwas anderes.

Sei doch bitte so gut und lies dir von allen dreien mal die Definition durch, bei Fragen helfe ich gerne weiter.

Essentiell recht, hast du mit der These, dass so etwas verboten gehört, da die Nachteile (Ausnutzung hausgemachter Defizite) bei weitem die Vorteile überwiegen.

Ein solches Termingeschäft wurde nämlich entwickelt, um dem armen Bauern überhaupt die Arbeit zu ermöglichen und nicht damit gewiefte Finanzjongeleure auf Kosten der Allgemeinheit Kasse machen.

Daher auch der Vergleich mit dem Schimmel, du redest von drei verschiedenen Dingen und hast, sorry, von allen dreien genausoviel Ahnung wie die Bild, nämlich Null. Ich musste den Sch.. als Banker und BWLer draufhaben und kann schon anhand der Theorie sagen, dass es in der Praxis nix taugt!

Das Kreditausfallrisiko, welches du so managen willst, reduziert sich massiv, wenn du nicht jedem Pleitegeier einen Millionenkredit gibst! Kreditausfall hat es immer gegeben und wird es immer geben, nur heutzutage gehen die Exposures in den Risikomärkten derartig hoch (No Risk no Fun), dass es eben ein problem ist. Nur Grundsatzfrage, wenn ich mich verzocke, musst DU dann dafür geradestehen?

Ich denke das ökonomische Prinzip und der Kapitalismus sagen etwas anderes.
 
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Nochmals: Versicherung und Leerverkauf sind verschiedene Dinge.

Was du beschreibst nennt sich Termingeschäft, ist also etwas drittes. Das funktioniert ähnlich, ist aber von der Rechtsgrundlage etwas anderes.
Leerverkäufe können als Termingeschäft angelegt werden. Das herauszufinden hätte Dich zwanzig Sekunden gekostet. Deine berufliche und/oder akademische Qualifizierung in allen Ehren: was sämtliche abrufbaren Börsenlexika und andere einschlägige Quellen von seriösen Zeitungen (hier mal ein schöner Artikel) bis hin zu profilierten Sachbuchautoren aussagen, trägt zumindest in meinen Augen mehr Seriosität in sich als Deine Einzelmeinung, bis Du das Gegenteil auch untermauern kannst, womit ich nicht die Präsentation halbseidener Internetvideos meine. Da kannst Du auch weiterhin mit Deiner vermeintlichen oder tatsächlichen Kenntnis hausieren gehen, letztlich machst Du Dich nur lächerlich; Autoritätsargumente ("...ích als Banker muss ja wissen, dass...") ziehen nur dann, wenn reliable Annahmen eine Autorität auch sichern, was hier nicht der Fall ist.
Da wird es übrigens auch nicht besser, wenn Du mir Aussagen unterstellst, die ich nie getroffen habe (sowohl in Bezug auf ein komplettes Verbot des Leerverkaufs als auch bezüglich meiner von Dir antizipierten Meinung zu Kreditausfällen und deren Gewährleistung durch Dritte).
 
Die Zahlen sind unter anderem von Fischer, von Bauer und besonders empfehlenswert: Andreas Clauss.

Link: http://www.youtube.com/watch?v=x6Sfha7nIGM

Ich hab mir die erste Viertelstunde angeschaut, und bin ausgestiegen bei der These, dass Vermögen und Schulden gemeinsam exponentiell wachsen.

Ganz so einfach ist das nicht. Bau ein Haus, gründe ein Unternehmen oder tue sonst etwas, wofür man eine größere Menge Geld von der Bank braucht und du wirst feststellen, dass deine Kredite auch an einen Rückzahlungstermin gekoppelt sind. Sie würden nur dann exponentiell steigen, wenn du sie überhaupt nicht zurück zahlst, bereits eine Teiltilgung verhindert exponentielles Wachstum. Herr Clauss baut seine gesamte Argumentation auf der Definition von Geld als Äquivalent für Schulden auf, die jedoch keineswegs unumstritten ist. Auch behauptet er während der von Privatbanken spricht, die würden Geld drucken, was mich dann doch stutzig genug gemacht hat, um das Video nicht weiter zu verfolgen.

Aber ich hätte es gleich wissen müssen, da der Mann schon zu Beginn von sich selbst als BWLer spricht, der von seinem Studium korrumpiert wurde und dann erst viel später realisiert hat, was er da tut. Ich frage mich immer: Was sind das für Leute? Wie muss man ticken, wenn man in den Krieg zieht und erst nach fünf Jahren realisiert, dass da mit scharfer Munition geschossen wird? Und wie muss man ticken, wenn man dies nicht schon während der Ausbildung (= Studium) realisiert? Ich habe selbst ein BWL Studium absolviert und gerade eben das Studium hat bei mir den Blick für volkswirtschaftliche Zusammenhänge geschärft. Nur Banker bin ich halt nicht geworden, dafür habe ich mich in den Vorlesungen immer sehr gerne mit dem Finanzprof gestritten. 😀

Dass Spekulation auf Nahrungsmittel markant zu deren Preissteigerung geführt haben, möchte ich gleichfalls empirisch untermauert sehen.

Ist vielleicht nicht ganz so empirisch belegt, wie man es sich wünschen könnte, aber dennoch stichhaltig:

http://diepresse.com/home/meinung/debatte/695738/Lebensmittelspekulation_Warum-Krugman-irrt

http://www.fr-online.de/wirtschaft/...gewinne--grosser-hunger,1472780,10979316.html
 
Also nur fürs Protokoll und ohne alles durchzulesen:
Leerverkäufe können sehr wohl Termingeschäfte sein, müssen aber nicht.

Ist die Verpflichtung daraus zweiseitig, dann ist es ein Future, ist sie einseitig, dann ists ne Option, von Verkäuferseite gesehen ein put.

Was aber nicht heisst, dass jeder Future bzw. jede Option ein Leerverkauf ist.

Termingeschäfte erfolgen aber oft leer, nicht nur im Börsenhandel. Wenn ich heute mit jmd. vertraglich vereinbare, für 1000€ in 8 Wochen ne bemalte Armee abzuliefern die ich aber bis dahin noch beschaffen und bemalen muss, dann ist das im Prinzip sowohl ein Termingeschäft als auch ein Leerverkauf.
Und nicht besonders abstrakt.

EDIT:
Jetz hab ich die Posts gelesen. Hätt ichs ma gelassen. 😛
 
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Also nur fürs Protokoll und ohne alles durchzulesen:
Leerverkäufe können sehr wohl Termingeschäfte sein, müssen aber nicht.

Ist die Verpflichtung daraus zweiseitig, dann ist es ein Future, ist sie einseitig, dann ists ne Option, von Verkäuferseite gesehen ein put.

Was aber nicht heisst, dass jeder Future bzw. jede Option ein Leerverkauf ist.

Termingeschäfte erfolgen aber oft leer, nicht nur im Börsenhandel. Wenn ich heute mit jmd. vertraglich vereinbare, für 1000€ in 8 Wochen ne bemalte Armee abzuliefern die ich aber bis dahin noch beschaffen und bemalen muss, dann ist das im Prinzip sowohl ein Termingeschäft als auch ein Leerverkauf.
Und nicht besonders abstrakt.

EDIT:
Jetz hab ich die Posts gelesen. Hätt ichs ma gelassen. 😛

Termingeschäfte und Leerverkäufe sind zwei verschiedene Sachen. Du beschreibst die zwei Formen des Termingschäftes, nicht den Leerverkauf.

Der Leerverkauf ist ein sofortiges Geschäft, Punkt aus. Eine weitere Verpflichtung für den Leerverkäufer ergibt sich durch die Deckung des Leerverkaufes zu einem bestimmten Zeitpunkt.

@Blackorc: Doch, denn einem Vermögen steht immer eine Schuld gegenüber. Die FED zum Beispiel IST eine Privatbank, davon redet er.

Dein Beispiel ist kein Termingeschäft, sondern ein Werk(lieferungs)vertrag.
 
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Leerverkäufe können kassa oder auf Ziel erfolgen.

Alles was den Leerverkauf zum Leerverkauf macht ist der Umstand, dass der Verkäufer zum Vertragszeitpunkt nicht über das Gut verfügt.
Das auseinanderfallen von Vertragstermin, Zahlung und Liefertermin tut da nix zur Sache.

Das Beispiel ist auch ein Werkvertrag, wenn vertraglich mitvereinbart ist, dass ich selber male; finde ich die bestellte Armee wiederum woanders zum Kauf und lös die Sache so, oder ist die Beschaffung bzw Herstellung unvereinbart, dann nicht.

Der Punkt am Beispiel ist, dass ich zum Verkaufzeitpunkt nicht über das verkaufte Gut verfüge.
 
Leerverkäufe können kassa oder auf Ziel erfolgen.

Alles was den Leerverkauf zum Leerverkauf macht ist der Umstand, dass der Verkäufer zum Vertragszeitpunkt nicht über das Gut verfügt.
Das auseinanderfallen von Vertragstermin, Zahlung und Liefertermin tut da nix zur Sache.

Das Beispiel ist auch ein Werkvertrag, wenn vertraglich mitvereinbart ist, dass ich selber male; finde ich die bestellte Armee wiederum woanders zum Kauf und lös die Sache so, oder ist die Beschaffung bzw Herstellung unvereinbart, dann nicht.

Der Punkt am Beispiel ist, dass ich zum Verkaufzeitpunkt nicht über das verkaufte Gut verfüge.

Dieser Punkt ist aber die einzige Gemeinsamkeit. Das Thema ist allerdings ein anderes.
 
Doch, denn einem Vermögen steht immer eine Schuld gegenüber.

Das heißt aber noch lange nicht, dass eines von beiden exponentiell wächst. 😉

Die FED zum Beispiel IST eine Privatbank, davon redet er.

An der Stelle sprach er ganz allgemein von "die Banken". Die FED ist ein Sonderfall, wenn er auf die Bezug nimmt müsste er das auch explizit erläutern. Was mich an dem Burschen stört ist, dass er mit der Angst der Leute spielt indem er brutal verallgemeinert. Damit verarscht er diejenigen, die sich mit der Materie nicht genügend auskennen und beleidigt den Intellekt von denen, die es besser wissen müssten. So platte Polemik ertrage ich nur bei Kabarettisten und selbst da nur in eingeschränktem Maße. Ich finde es generell gefährlich, wenn sich jemand aus einem Kuchen die Rosinen rauspickt und sich dann auf eine Bühne stellt und die als Rosinen als Kuchen verkauft.
 
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Doch, denn einem Vermögen steht immer eine Schuld gegenüber.

Meistens ja, aber nicht immer. Und nicht immer in gleicher Höhe.

Exponentielles Wachstum kann man fast allem bescheinigen, ist eben ne Frage des Exponenten.

Die FED zum Beispiel IST eine Privatbank, davon redet er.

Die Fed agiert als Notenbank & ist staatlich kontrolliert, also ist sie keine echte Privatbank.
 
Meistens ja, aber nicht immer. Und nicht immer in gleicher Höhe.

Exponentielles Wachstum kann man fast allem bescheinigen, ist eben ne Frage des Exponenten.



Die Fed agiert als Notenbank & ist staatlich kontrolliert, also ist sie keine echte Privatbank.

In der Summe sind Schulden = Vermögen. Muss doch so sein, oder hast du das Geldsystem und Geldkreation nicht verstanden?

Geld wird von einer Institution verausgabt. Im Gegenzug hat diese Institution dann Ansprüche gegen den Auftraggeber dieser Aktion. Simples Beispiel: Doppelte Buchführung. Einer Sollbuchung steht immer eine Habenbuchung gegenüber. Diverse Schuldner an Kasse.

Oder kommt Geld einfach so in die Welt? Nein, es gibt immer einen Grund warum etwas passiert.

Die FED ist im Federal Reserve Act von 1913 gegründet worden. Die 12 Besitzerbanken (FEDs) sind ihrerseits im PRIVATEBESITZ mehrerer Bankenkonsortien. Was daran ist nicht zu verstehen?

Kein Exponentielles Wachstum? Naja mit der Potenz(rechnung) hat so mancher Schwierigkeiten. Durch den Zinseszinseffekt MUSS die Geldmenge exponentiell wachsen. Sieh dir mal nen Chart an von 1,01 Hoch 5 und du wirst erkennen, ab dem Zeitpunkt x geht die Kurve steil nach oben. DAS ist exponentielles Wachstum.

Schau dir echt mal den Link an, tut zwar weh was er sagt, aber in der Sache hat Clauss recht.

An dieser Stelle die Bitte, Diskussion ist erwünscht, aber bitte sachlich und auf Basis von Fakten. Clauss geht den von dir beschriebenen Weg. So sagte er 2011, dass es nicht in Ordnung sei, für oder gegen etwas zu sein, sich aber wie du es nennst Rosinen herauszupicken. Wenn du die Wahrheit nicht verkraftest gibt es diverse Möglichkeiten damit fertig zu werden. Alkohol, Ursache und Lösung in einem 😉. Aber Scherz beiseite.

Er ist gegen das System wie es derzeit (aus)genutzt wird. Was viele Leute vergessen ist, dass wir keine Finanzkrise haben. Es ist eine Systemkrise. Deswegen gehen die Leute auf die Strasse! Es kann nicht angehen, dass weniger als 10% der Bevölkerung mehr als 2/3 des Vermögens besitzen.
 
Durch den Zinseszinseffekt MUSS die Geldmenge exponentiell wachsen.

Nein, da nicht jeder vom Zinseszinseffekt profitiert und die Geldmenge auch nicht in einem konstant gleichbleibenden Maße wächst. Die Kurve die Herr Claussen da zeigt ist ein idealisiertes Modell, nur dass er das halt mit keiner Silbe erwähnt - wie so vieles nicht. Es gibt dutzende Erklärungsmodelle dafür was Geld ist und er stellt sich hin und proklamiert eine einzige Definition daraus als alleinige Wahrheit weil sie ihm gerade in den Kram passt. Er spricht von "Banken" und meint ausschließlich die FED. Tut mir leid, aber so bereitet man einfach keinen guten Fachvortrag auf.

Er ist gegen das System wie es derzeit (aus)genutzt wird. Was viele Leute vergessen ist, dass wir keine Finanzkrise haben. Es ist eine Systemkrise. Deswegen gehen die Leute auf die Strasse! Es kann nicht angehen, dass weniger als 10% der Bevölkerung mehr als 2/3 des Vermögens besitzen.

Na das mit dem Vermögen ist aber nun wirklich nix Neues. ^_^
Wie gesagt, ich bin auch nicht mit dem System zufrieden. Aber mit einer derart einseitigen Betrachtungsweise wie er sie betreibt kommt man nicht weiter, weil er von falschen Voraussetzungen ausgeht. Deswegen habe ich mir auch das Video nicht weiter angeschaut. Wenn bereits das Fundament der Analyse lückenhaft ist, kann es mit dem Rest nicht besonders weit her sein.

Um darauf nochmal zurück zu kommen - deswegen glaube ich auch nicht an die 0,5 % des Geldes, die für den Warenaustausch verwendet werden während der Rest virtuell hin und her geschoben wird. Sicher, wenn man diese Zahl seriös erfasst, wird immer noch ein gehöriges Ungleichgewicht dabei heraus kommen. Aber für eine gute Systemkritik muss das System auch richtig analysiert werden. Karl Marx hat das seinerzeit verstanden, deswegen heißt sein Hauptwerk auch "Das Kapital" und gehört heute noch zur Standardliteratur von Ökonomen. 😉
 
was sich mir nicht ganz erschliesst ist, dass sich einige ja anscheinend zu wuenschen scheinen, dass der Euro baden geht und es "zurueck zum/zur guten alten XY geht", sehr oft in personalunion mit einem wunsch nach scheitern der EU an sich.

das erschliesst sich mir deshalb nicht, da in zeiten erstarkender wirtschaftsmaechte wie den "BRICS-staaten", mit den "schwergewichtern" China und Indien, es IMO wichtig ist als dementsprechend grosser player mitreden zu koennen.
einzelne laender werden im zweifelsfall einfach zum spielball kuenftiger entwicklungen werden
 
Es kann nicht angehen, dass weniger als 10% der Bevölkerung mehr als 2/3 des Vermögens besitzen.

Was in Deutschland nicht der Fall ist 😉 In Deutschland hielten die oberen 10% 61,1% also nur fast 2/3 und auch nicht weniger als 10%, also bitte nicht übrtreiben 😉 (Quelle)

Du hast zwar recht, aber solange das eben nur 2/3 sind, ist es noch akzeptabel, weniger wäre wünschenswert, aber unter 55% zu kommen ist glaub ich sehr utopisch. Ich hab leider grad keine anderen Länderdaten parat, aber schötze mal das die Situation im Vergleich zu anderen Ländern (auch Dienstleidzungsnationen wie den USA, Stichwort Massenobdachlosigkeit) gut ist. Dass man auch zur Einkommenssteigerung des Staates Millionäre stärker zur Kasse beten darf und große Unternehmen etwas mehr Steuern zahlen und weniger Subventionen erhalten sollten (Stichwort Warren Buffet, der meint, dass Investitionen durch höhere Steuern nicht abgewürgt wüprden), wird langsam aber sicher (politisch) weniger umstritten.