Beste Fanfiction Q 3/21

Die Community hat entschieden!
Wir gratulieren @Dragunov 67 zum Sieg dieses Geschichtenwettbewerbs.
Dazu gehört die entsprechende Auszeichnung, der Einzug in die Hallen des Ruhms und seit neuestem der Druck in den FCR.

Danke an alle die geschrieben und geniale Storys "zu Papier" gebracht haben. Ich freue mich auch das nächste Mal auf jeden von euch. Der nächste Wettberwerb kommt. Allerdings erst nach meiner Elternzeit, die jetzt erstmal einen Monat geht. 😉 CU
 
Auch meine Geschichte spielt weder in 40K. noch in OW oder AoS, sondern in meiner eigenen Fantasy-Welt.

Seelengeschwister

Darus saß im Lotossitz mit geschlossenen Augen in seinem Quartier auf dem Boden. Sein vollständig unbekleideter Körper war von unzähligen Narben bedeckt. Zeichen eines langen Lebens voller Gefahren. Der Raum war groß und geräumig, doch spartanisch eingerichtet. Hunderte von Kerzen, manche schon beinahe erloschen, andere frisch entzündet, erhellten das Zimmer und tauchten es in ein schummriges Licht. Er hatte Sie selbst entzündet. Es war eine entspannende Arbeit, auch wenn er lange gebraucht hatte, um Sie alle zu entzünden. Die Luft war geschwängert von Weihrauch und anderen heiligen Gewürzen und Kräutern.

Darus öffnete seine Augen und blickte in den gewaltigen Spiegel, der beinahe eine ganze Wand von Boden bis zur Decke einnahm. Wie man es erwarteten würde, sah er das Spiegelbild seines Quartiers. Er sah die unzähligen brennenden Kerzen und die von der Decke hängenden Weihrauchschwenker, nur sich selbst sah er nicht. Anstelle seines Spiegelbildes sah er einen großen schwarzen Wolf.

Das Tier lief nervös und angriffslustig zu gleich auf und ab. Dabei fixierte es ihn mit seinen bernsteinfarbenen Augen. In dessen Blick schimmerte eine Intelligenz, die weit über das Animalische hinausging.

Der Wolf fletschte seine Zähne und gab ein tiefes, bedrohliches Knurren von sich.

„Darus!“ Die Stimme des Wolfes halte schmerzhaft Laut in seinem Geist wieder. „Ich habe Hunger! Lass … mich … frei!“ Verlangte die Bestie und fletschte weiter die Zähne.

„Noch nicht, mein Seelenbruder.“

Der Wolf machte einen gewaltigen Satz nach vorn. Laut knallten seine Kiefer zusammen und Geifer spritzte durch die Luft. Darus war nicht verängstigt oder in irgendeiner anderen Art und Weise beunruhigt, da er um, dass aufbrausende Gemüt des Wolfes wusste. Außerdem, egal wie sehr sich die Bestie auch anstrengte, so würde Sie ihn doch niemals erreichen.

„Du, du wagst es mich als Bruder zu bezeichnen?!“ Er gab ein unheilvolles Lachen von sich. „Du bist nicht Teil des Rudels! Du bist nur Fleisch! Du existierst lediglich, damit ich meinen Hunger stillen kann!“

Darus lächelte freundlich. „Da irrst du dich Ruru´ku. Wir sind eins, das waren wir schon immer. Zwei Seelen, ein Körper. Der Mensch und der Wolf.“

Das Tier schnaufte verächtlich und begann wieder mit dem herum tigern. „Lass mich endlich frei! Ich will ihn stillen!“

„Wie gesagt, es ist noch nicht an der Zeit.“

„Wann, wann endlich?! Die Yamijaten belagern uns schon seit Wochen! Und doch entfesselt ihr uns nicht!“

„Uns? Es freut mich zu hören, dass du uns sagtest.“

Für einen kurzen Moment hielt der Wolf inne und sein Gesicht zeigte so etwas wie Freundlichkeit. Doch einen Wimpernschlag später war diese verschwunden und die Aggression der Bestie kehrte zurück. Ruru´ku ging nicht auf die Bemerkung seines Seelenbruders ein und versuchte von seinem unbedachten Wort abzulenken.

„Ich will, dass ihr Blut mein Fell tränkt! Ich will ihre panischen Schreie und das Brechen ihrer Knochen hören, wenn ich meine Fänge in ihre Körper schlage!“

„Nur Geduld, Ruru´ku, nur Geduld. Sie ist die größte Stärke des Jägers und nicht seine Ungeduld. Selbst im Kampf muss ich dich bremsen und an diesem Leitsatz erinnern.“

„Behindern trifft es ehr! Du bist der Grund, warum ich meinen Hunger niemals stillen kann!“, beschwerte sich das Tier.

„Der Grund, warum du noch am Leben bist“, konterte Darus gleichmütig mit einem Lächeln.

Wieder knurrte die schwarze Bestie. Für jeden anderen war es dasselbe Knurren wie immer. Doch Darus hörte die feine Nuance heraus und was dies bedeute. Dieses Knurren kam einem freundlichen und ehrlichen Lachen am nächsten.

„Dein Hunger ist genau so groß und unstillbar wie meiner Darus!“ Sagte Ruru´ku und setzte sich hin. Die bernsteinfarbenen Augen des Wolfes starrten in die türkisblauen Augen des Menschen. „Dich hungert es nach Ruhm! Du willst das man deinen Namen kennt! Ihn mit Ehrfurcht und Angst zugleich ausspricht!

„Da kann ich nicht widersprechen. Ein jedem hungert es nach etwas. Für den einen ist es der Ruhm, für den anderen die Liebe und für wieder andere ist… es der Hunger nach Tod und dem Nervenkitzel der Schlacht.“

„Dann lass mich endlich frei! Ich stille meinen Hunger nach Blut und Fleisch und du kannst deinen nach Ruhm stillen!“

„Ein ziemlich plumper Versuch, dich zu entfesseln, findest du nicht auch?“

Das wütende Knurren der Bestie war ihre einzige Antwort. Darus schloss seine Augen und spürte den stechenden Blick von Ruru´ku auf sich ruhen. Die beiden saßen schweigend dar. Für den Menschen war es ein Geduldsspiel, dass er oft mit dem Wolf spielte und immer gewann. Er musste nicht lange warten. Schon nach kurzer Zeit hörte er das Kratzen der Wolfsklauen auf den Steinboden, als dieser sein auf und ab tigern wieder aufnahm. Ja Geduld war wahrlich nicht die Stärke seines Seelenbruders.

„Lass mich endlich frei!“, verlangte Ruru´ku abermals.

Darus seufzte er führte diese Diskussion beinahe täglich. Oft sogar mehrere Male am Tag. Doch vor einer Schlacht war Ruru´ku immer besonders hartnäckig mit seiner Aufforderung. „Geduld. Es dauert nicht mehr lange bis…“

„Wie lange noch!?“

„Sonnenaufgang.“

„Zu lange“, protestierte der Wolf und stellte sein Fell auf. „Ich will endlich reißen und beißen, meine Beute nach lustvoller Jagd zerfleischen und zerfetzen!“

Ein zaghaftes Pochen gegen seine dicke und große Holztür ließ die Erwiderung des Menschen unausgesprochen. Die Bestie und er blickten zur Tür. Er wusste, wer es war, noch bevor er seinen Namen hörte.

„Darus?“ Die Stimme war durch das Holz gedämpft. „Bist du da?“

Es war eine Sinnlose frage. Er sowie viele seiner Brüder und Schwestern bevorzugten so kurz vor der Entfesselung ihrer Wölfe die Abgeschiedenheit ihrer Quartiere.

„Da… darf ich reinkommen?“

Er zögerte.

„Darus. Bitte.“ Trotz der Dämpfung des Holzes hörte er das Flehen heraus.

„Lupa du kannst eintreten.“

Die Tür öffnete sich und eine junge Nackte Frau trat ein. Hinter sich schloss sie die Tür. Für einen Moment stand sie unbehaglich da, unternahm aber keinen Versuch ihre Nacktheit vor ihm zu verbergen.

Lächelnd erinnerte er sich an die ersten Monate zurück, als Lupa kurz nach dem Erwachen ihres Wolfes zum Orden den Lyka kam. Ihre Schüchternheit und Schamgefühl waren amüsant gewesen. Nicht das er sich am Anfang anders verhalten hatte. Während seine Schwester in ihrer vollen Pracht dastand, betrachtete er sie.

Trotz ihrer geraden einmal fünfundzwanzig Wintern hatte Lupa lange schneeweiße Haare, die ihr fast zum Hintern reichten. Die Farbe hatte sie dem Erwachen ihrer inneren Bestie zu verdanken. Dies passierte bei etwa jedem hundertsten Erwachen. Wie immer verdeckten die Haare ihre linke Gesichtshälfte und verbargen die große, nur in ihren Augen hässliche Narbe, die sie in einem ihrer ersten Kämpfe davongetragen hatte. Die blasse Haut ihres drahtigen Körpers war von zahlreichen Narben übersäht. Die aber anders als seine, bei Weitem nicht so zahlreich und markant. Sie schmückten mehr als das Sie verunstalteten.

Doch Darus war nicht der Einzige, der einen Körper musterte. Er spürte, wie ihr Blick jede Narbe und jeden Muskel betrachtete und natürlich auch seine Männlichkeit. Kurz spürte er ein zucken in seinen Lenden, doch er unterdrückte es schnell. Lupa war seine Schwester, auch wenn sie wunderschön war und sie nicht vom selben Blut waren, hatte er doch kein sexuelles Interesse an ihr. Nicht dass es ein Problem wäre, wenn doch. Viele Lyka hatten solche Beziehungen untereinander.

„Komm setzt dich zu mir. Und natürlich bist auch du hier willkommen, Kiri´scha“, sagte Darus und blickte zum Spiegel. Anstelle des Spiegelbildes seiner Schwester war ein einäugiger, schneeweißer Wolf zu sehen, der sich neben Ruru´ku setzte. Das rote, leuchtende Auge des Tieres blickte freundlich zu dem Menschen.

„Darus.“, hörte er die Begrüßung im Inneren seines Geistes. Kiri´scha warf Ruru´ku einen Seitenblick zu, mehr aber nicht. Andersherum verhielt es sich ganz anders. Ruru´ku schien sehr erfreut zu sein die Wölfin zu sehen.

Lupa, die sich inzwischen neben Darus gesetzt hatte blickte ebenfalls zum Spiegel.

„Hallo Ruru´ku.“

Der schwarze Wolf sprang unvermittelt nach vorne und schnappte mit seinen Kiefern zu. Lupa zuckte ängstlich zusammen. Kiri´scha reagierte mit einen bedrohlichen knurren auf das Erschrecken ihrer Seelenschwester.

„Benimm dich endlich Ruru´ku“, tadelte Darus das Tier. „Sonst wirst du niemals Erfolg bei Kiri´scha haben.“ Alle wussten um seine Absichten, auch wenn er es niemals zugeben würde.

„Ich langweile mich eben, da du nicht zu lassen willst, dass ich meinen Hunger nach Fleisch stille!“ Versuchte er sich an einer halbherzigen Erklärung und trottete zur Seite, um sich hinzulegen.

„Entschuldige Ruru´ku.“

„Hör auf dich immer bei allen und jeden zu entschuldigen, Süße.“ Meinte die Wölfin und begann sich die Vorderpfote zu lecken.

„Entschuldige Kiri´scha.“

„Du hast noch immer Angst vor dem Entfesseln von Kiri´scha. Ist dies der Grund, weswegen du Sie so selten frei lässt?“

„Nicht vor dem Entfesseln, Bruder und auch nicht vor dem Schmerz, wenn mein Körper zu ihrem wird. Ich fürchte mich vor diesem Hunger, der in mir brennt. Auch Tage später noch spüre ich dieses Verlangen nach Menschenfleisch.“

„Oh, süße. Bitte fürchte dich nicht vor mir.“ Flehte die Wölfin und gab ein mitleidiges Winseln von sich.

„Niemals könnte ich mich vor dir fürchten, meine geliebte Seelenschwester“, beruhigte Lupa die Wölfin. „Darus? Können wir diesem Hunger jemals entkommen?“

„Wir sind Lyka und unsere Wölfe sind eins mit uns. Genauso wie es ihr Hunger ist. Doch sei unbesorgt. Niemals wird er uns beherrschen.“
Das ist die beste Geschichte, die mir am besten gefällt
 
@Yardis : Danke für die Mühe, die du dir gibst und alles Gute für deine "Kennenlern"-Zeit 😉

Da die Abstimmung ja nun durch ist, hier die Aufklärung, die mir in der Geschichte nicht gelungen ist: mein Ansatz war ähnlich, wie der von Badner. Ich wollte eine Geschichte schreiben, die gewisse Umstände vorgaukelt, die aber so nicht ganz zutreffen.

Bei den Geschwistern handelt es sich um Genestealer der... öhm... 2. Oder 3. Generation? Die Monster, sind in diesem Fall die Menschen. Die großen gepanzerten Monster Space Marines. Bei der Aufklärung dieses Rätsel habe ich allerdings versagt. Die Hinweise waren wahrscheinlich zu wenig durchdacht oder zu subtil.

Der Protagonist untersucht beispielsweise ein Gewehr, während er gleichzeitig noch eine Hand frei hat. Ich hatte gehofft, jemanden fällt dieser "Fehler" auf. Später, mit dem Happen zu Essen, ist es das gleiche. Zwei Hände am Fleisch und eine Hand frei.

Mit seiner Antwort "Mensch" hatte ich gehofft das Rätsel endgültig lüften zu können. Soll heißen, er hat hier ein Human-Kebab veranstaltet.

Meine Lektion für dieses Mal ist jedenfalls, daß ich mehr Zeit brauche als 2 Tage um eine Geschichte gut auszuarbeiten.

@Dragunov 67 : deine erste Geschichte hatte schon unglaublich Potential, nur hatte mir ein wenig was gefehlt. Ein Ziel, bzw. eine Moral. Etwas, worauf die Charaktere hinarbeiten und sich entwickeln können. Diesmal hast den Nagel auf den Kopf getroffen, daher ging meine Stimme an dich
 
Bei den Geschwistern handelt es sich um Genestealer der... öhm... 2. Oder 3. Generation? Die Monster, sind in diesem Fall die Menschen. Die großen gepanzerten Monster Space Marines. Bei der Aufklärung dieses Rätsel habe ich allerdings versagt. Die Hinweise waren wahrscheinlich zu wenig durchdacht oder zu subti
Kam eigentlich gut rüber, wenn man es kennt. Der Ursprung hätte vlt noch ein wenig betont werden können und, wie gesagt mehr eine Aktion, aber detaillierter beschrieben wäre evtl leichter zugänglich gewesen. Hat mir trotzdem gut gefallen.
Sonst @all, danke für die Stimmen und die tollen Geschichten, die sich wirklich spannend gelesen haben. Die breite Palette an Hintergründen finde besonders toll. Nicht alles straight 40k, sondern querbeet durch bekannte und selbst erschaffene Welten. Toll, freu mich wieder auf mehr. 👍
@Yardis, viel Spaß und ließ ihm/ihr nicht gleich 40k Geschichten vor.... warte ein paar Wochen 😉?
 
Kam eigentlich gut rüber, wenn man es kennt. Der Ursprung hätte vlt noch ein wenig betont werden können und, wie gesagt mehr eine Aktion, aber detaillierter beschrieben wäre evtl leichter zugänglich gewesen. Hat mir trotzdem gut gefallen.
Sonst @all, danke für die Stimmen und die tollen Geschichten, die sich wirklich spannend gelesen haben. Die breite Palette an Hintergründen finde besonders toll. Nicht alles straight 40k, sondern querbeet durch bekannte und selbst erschaffene Welten. Toll, freu mich wieder auf mehr. 👍
@Yardis, viel Spaß und ließ ihm/ihr nicht gleich 40k Geschichten vor.... warte ein paar Wochen 😉?
Solangs keine Flka Fenryka Sagen sind, da kann man nix falsch machen! ☝️
?
 
Herzlichen Glück Wunsch zum verdienten Sieg Dragunov 67. Auch wenn meine Stimme an WeWa ging. Es waren wirklich wunderbare Geschichten.

Das ist die beste Geschichte, die mir am besten gefällt
Ich danke dir für das große Lob. Es hat mich Reißig gefreut.

@Ghost2020 Ich plane übrigens im Januar damit, meine eigene Fantasy-Welt, hier zu veröffentlichen. Sofern die Community nichts dagegen hat.
8 Kapitel (ca. 120 Seiten) sind bereits fertig und warten nur noch auf die Korrektur.
 
Ich plane übrigens im Januar damit, meine eigene Fantasy-Welt, hier zu veröffentlichen. Sofern die Community nichts dagegen hat.
8 Kapitel (ca. 120 Seiten) sind bereits fertig und warten nur noch auf die Korrektu
Leg los, warum sollte da jemand was dagegen haben?Deine Sachen lese ich bisher sehr gerne. Bin gespannt.
Auch dir danke.
 
Leg los, warum sollte da jemand was dagegen haben?

An sich glaube ich nicht, dass einer etwas dagegen hat. Doch da es hier in erster Line eine Warhammer-Fan-Seite ist, wollte ich denn halt erst fragen, bevor ich "Themenfremde" Geschichten Poste.
Aber wiegesagt etwas dauert es noch bis es soweit ist. Der eine oder andere kennt Sie ja auch schon etwas 😉.

Ihr könnt gespannt sein.
 
Auf der anderen Seite hat ein etwas bekannter Warhammerspieler mal gesagt, daß eigentlich nichts zu verrückt ist um in die Warhammer Welt zu passen. Falls du auf die Kurzgeschichte anspielst, so etwas ähnliches gab es in der alten Welt auch. Die "Kinder Ulric's" in "Schicksalsgefährten" erzählt von Gestaltwandlern die nicht gleich jeden Wanderer als Snack betrachten.
 
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