Dein Vorschlag mit den Aktivierungskarten finde ich gut und bringt auch eine taktische Überlegung rein, vorallem wenn man das bei Spielzugbeginn im geheimen macht. Bei den Nahkämpfen sehe ich nur das Problem, welchen Handlungsspielraum man den angegriffenen Einheiten noch zugesteht. Also wie löst man halt das Problem, wenn man noch nicht aktivierte Einheiten des Gegners angreift? Verlieren diese Einheit ihre Aktivierung oder welche Aktionen darf sie dann noch durchführen wenn sie aktiviert wird?! Das wären die Probleme, die sich auch diesen Überlegungen ergeben würden, aus meiner Sicht.
Also ich kann es jetzt nur für den Fall Dystopian Legions sagen. (Dystopian Wars und Firestorm Armada haben keine Aktivierungskarten auch wenn sie alternative Aktivierung besitzen).
Auf jeden Fall kann jede Einheit nur 1x pro Runde aktiviert werden. Dazu zählen zum Beispiel auch Angriffsreaktionen wie Fliehen oder Gegenfeuer. Wenn eine Einheit angegriffen wird und noch nicht aktiviert wurde, kann sie ne Angriffsreaktion geben zählt dann aber eben als aktiviert. Wenn dann die entscheidende Aktivierungskarte kommt, wird dann einfach die nächste gezogen. (Muss aber nochmal in den Regeln nachlesen, ob eine schon aktivierte Einheit noch Angriffsreaktionen geben kann). Wenn wir mal jetzt den schlimmsten Abwehrfeuerfall Tau nehmen, würde das bedeuten, 3 Einheiten geben Abwehrfeuer zählen aber alle drei danach als aktiviert. Können also in dieser Runde dann sonst nichts mehr tun (aktuell hätten sie wohl 2x geschossen. Einmal in ihrer Beschussphase und 1x Abwehrfeuer).
Dann kann man das ganze aber nicht mehr direkt portieren. Man schwächt den Nahkampf effektiv um 50%, theoretisch müsste man dann auch den Fernkampf um 50% schwächen.
Beim aktuellen Nahkampf hofft ja eigentlich jeder dass er erst in der gegnerischen Nahkampfphase den Gegner auslöscht um nicht beschossen zu werden. Schafft man es in der eigenen Phase ist man meist eher aufgeschmissen.
Wobei ich mich gerade auch frage, ob nicht die allgemeine Meinung ist, dass die Waffen tödlicher werden müssten. Das wird aber nicht erreicht indem der Fernkampf um 50% geschwächt wird. Zumal hast du ja die Möglichkeit eine Nahkampfeinheit in der nächsten Runde früh zu aktivieren, wenn sie nicht mehr gebunden sein sollte um sie in den nächsten Nahkampf zu bringen und eben nicht bis zum Ende warten. Das Thema mit 2x Nahkampf ist denke ich eher das Problem der "I go, you go" Armeeaktivierungen, weil man da schlecht sagen kann, dass eine Einheit nicht mehr zuschlagen darf weil sie es in der Eigenen Runde schon gemacht hat und man anders kein Kampfergebnis berechnen könnte.
Das wäre dann aber alternierendes ziehen mit Phasen. Das halte ich aus bereits genannten Gründen (Zeitdauer) für Overkill. Wenn man bei 30 Einheiten auf dem Feld 3x pro Runde den Spieler wechselt wird man total verrückt (dann muss man pro Runde bis zu 90 Marker aufs Feld legen und wieder einsammeln, kann sich jeder ausrechnen wie lange das dauert).
Warum 90 Marker? Wenn du 30 Einheiten hast brauchst du insgesamt 30 Marker. Du bewegst Einheit 1 und schießt mit dieser 1 Marker. Du bewegst ne Einheit in den Nahkampf 1 Marker (alle Nahkämpfe finden am Ende der Runde statt, da ist dann kein zweiter Marker nötig). Diese Fälle sind z.B. in DL abgehandelt. Problematisch wird es bestenfalls in Verbindung mit Sturmwaffen. Also Bewegen, mit Sturmwaffen feuern, in den Nahkampf ziehen. Wäre im Grunde auch insgesammt ein Marker. Das Problem ist hier nur dass wenn man das Chargen gleich in der Bewegung mit drin hat, eigentlich ja nicht mehr schießen kann.
Das ist die Art wie Confrontation und AT-43 funktionieren. Das ist ein interessantes Konzept weil man mit der Aktivierungsreichenfolge auch spielen kann (verzögern, Gruppenaktivierung, Karte nach unten legen und stattdessen die nächste nehmen usw.) Hier hat man aber auch das Problem, dass das bei 10 Einheiten pro Spieler super funktioniert, bei 30 Einheiten langsam echt anstrengend wird.
Die Einheitenzahl könnte ein Knackpunkt sein. Ich weiß dass wir in der Regel bei Dystopian Wars auch weniger runden schaffen. Das liegt aber dann eher an viel gequassel, sowie den Feuerwinkeln, Linkregeln und Feueraufteilen, weniger an den Aktivierungen selbst. Außerdem wird das Spiel schneller, wenn Einheiten vernichtet wurden. Ich frag mich nur auch gerade wann ich das letzte Mal überhaupt 30 Einheiten auf dem Feld hatte. Und ich war schon mit Imperialer Armee bei Apokalypse (auch wenn bei uns das größte Spiel 9000 Punkte war und ich vielleicht mit 4000-4500 beteiligt). Das ist praktisch ne komplette Imperiale Schildkompanie. Also 3 fast komplette Infantriezüge, wenn man nichts zusammenlegt.
Gelten dann Einheiten die in der Bewegungsphase in den NK kommen bereits als gebunden und können somit nicht mehr beschossen werden?
Auch hier kann ich nur einen Vergleich zu Dystopian Legions aufstellen. Dort wird Modellweise geschaut und Modelle die in Basekontakt mit einer gegnerischen Einheit sind oder in Basekontakt mit einem Modell das mit dem Gegner in kontakt ist kann nicht zum Ziel einer Schussattacke werden. Wobei in dem Fall die nicht gebundenen Modelle einer Einheit in der Lage sind selbst noch Aktionen durchzuführen, wenn sie in Formation bleiben. Ist aber wie gesagt ein anderes Spiel.