Material Contrast paints

Man sollte sich also überlegen, ob man rund 20.000% mehr für GWs neue "Wunderwaffe" zahlen möchte 😀
(In Worten: Zwanzigtausend Prozent.)

Diese Denkweise erinnert ein wenig an Homer Simpson, als er seinen Job im AKW kündigt, um nun seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von altem Fett zu finanzieren, weil man da ja die paar Cents vom Verkauf wirklich sofort in der Hand hat, und nicht auf diesen blösen Scheck von Mr. Burns am Monatsende warten muss...😛
IRONIE OFF

Dass es extreme Wertsteigerungen bei den Farben gibt, ist sicher so. Wir reden hier aber über Beträge, welche den Endkunden nicht wirklich belasten. Im Zweifel kann man sich wahrscheinlich sogar hinsetzen, und da mit "wenigen" hundert Stunden Zeit und Experimentiererei nochmal ein günstigeren Produkt zusammen zu mixen; vielleicht sogar ne Ersparnis von nicht nur 20K %, sondern sogar 30K %, dass wären locker sensationelle Centsbeträge pro Monat..😀
Aber wer WILL das wirklich machen bzw. wer hat da Zeit und Lust zu?

Ja, GW nutzt da die Bequemlichkeit des Kunden aus, klar. Aber bei Preisen im Bereich von 6 Euro fällt meine moralische Entrüstung da doch recht gering aus!
Ich finde, dass @shcokwave10k die Sache mit seinem Beitrag gut auf den Punkt bringt...
 
Mich hingegen erinnern die Leute hier häufig an eine Kundin, schwer reich, bei der ich mal kurz vor Heiligabend im Wohnzimmer stand. An der frisch gekauften Weihnachtsdeko hingen noch die vom "Designer" handgemalten Preisschildchen.
So hat die Dame u.a. für einen großen Holzstern knappe 400€(!) bezahlt. Exakt denselben gab es bei uns im Gartencenter für 35€.

Warum tut man sowas? 😉
 
Ich wollte sicherlich nicht ausdrücken, dass es mir total egal ist, wie viel Kohle ich wem in den Rachen werfe. Aber sehen wir's mal realistisch. Ich kaufe entweder einen Topf Contrast Paint oder ich kaufe eine große Flasche Medium und für jeden Farbton eine Flasche Ink. Am Ende habe ich auf die eine oder auf die andere Weise vielleicht 40€ ausgegeben und von jedem Farbton einen Pott. Ja, ich *kann* jetzt mit der Do-It-Yourself-Variante mehr Menge zusammen mischen, ohne nochmal extra Kohle auszugeben. Aber ob ich das wirklich jemals *muss*, weil ich das Zeug so schnell verbrauche, das ist zumindest bei mir fraglich. Ich benutze immerhin auch noch Citadel-Farben von 1995! Am Ende habe ich also 40€ so oder so ausgegeben und habe trotzdem keinen Vorteil. Ich habe auch 5 oder 6 verschiedene Töpfe Weiß von diversen Herstellern. Also... DAS ist sicherlich nicht nötig und trotzdem habe ich die Kohle dafür ausgegeben. Ich habe auch diverse Farbtöne, die zwischen zwei anderen liegen, damit Blending einfacher wird. Aber auch das ist total unnötig, denn ich könnte auch einfach auf der Palette mischen und genau das mache ich ohnehin jetzt seit Jahren. "Macht's euch selbst" ist hier für mich zu kurz gedacht. Wenn's danach geht, kauft doch alle Coat d'arms oder WarColours. Das Zeug ist eh "besser" als Citadel oder Vallejo und deutlich günstiger.
PS: Ich habe meine Contrast-Paints übrigens bei Wayland gekauft. 4.45 statt 6.30 pro Pott.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach jedem Super Bowl nehme ich mir auch vor, statt Unsummen für beef jerky auszugeben, lieber direkt ne Kuh zu kaufen und zu trocknen. Da spare ich pro 100 Gramm auch Unsummen im Vergleich zum Supermarktprodukt!😀

Wer die Zeit und den Willen hat, sich selber seine Farben zusammenzumischen und damit zu experimentiern, der soll es tun. Auch muss jeder selbst gucken, ob der Mehraufwand (Matscherei mit händisch gemischten Farben) auf Dauer im Verhältnis zum (Cent-)Gewinn steht.

Ich bin sicher der Letzte, der GW´s Preise dolle findet, aber bevor man über die Contrast Farben spottet, sollte man sich fragen, ob die eigene Alternative wirklich SO viel ausgereifter und besser ist...😉
 
@Hendarion:
Mehrmals weiß wundert mich nicht, Du malst auf einem äußerst hohen Niveau, da probiert man halt auch sehr viel aus.

Mir geht es auch nicht um Gesamtsummen.
An Deine Pinseleien komme ich zwar nicht ran, halte mich aber auch für einen sehr überdurchschnittlichen Pinsler und teste auch sehr viel. Hinzu kommt, daß ich eine rot-grün Schwäche habe und deshalb ungern selber mische, weswegen ich viele Farben kaufe.
Ich habe VGC und VMC komplett, sehr viel Scale, AP usw
Die WarColors werd ich auch noch testen.
Einige GW Farben habe ich auch, weil alle drauf schwören wollte ich mal sehen, ob sie Ihr Geld wert sind.
Sind sie in meinen Augen nicht.
Sie haben einige tolle Farbtöne, die andere nicht haben, aber das war's auch.

Wie gesagt:
Ginge es mir um Gesamtsummen, hätte ich hier nicht Farben für über 1.000€ stehen.

Ich finde bloß die Preise bei GW absolut unverfroren und sehe sie als Bauernfängerei. Sowas mache ich aus Prinzip nicht mit, wenn es sich vermeiden lässt.
 
Natürlich ist das Bauernfängerei. Bei den Citadel-Werkzeugen ja noch viel mehr. Die Preise für 'ne Kneifzange oder einen Pinsel (übrigens Windsor & Newton rebrand) sind absolute Krönungen. Da gibt's definitiv identische Alternativen für weniger. Bei den Farben ist das immer ein Streitpunkt zwischen Farbtönen, Fließverhalten oder Trocknungsergebnissen.
 
DAS ist aber generell die Funktionsweise von Werbung. Jedes neue Auto, jedes Waschmittel, jede Schokolade und jeder neue Pinsel (Artis Opus, *hust*) oder Airbrush (Cult of Paint, *hust*) ist der/die/das Beste wo gibt. Das ist aber nie der Fall und daher würde ich das GW auch nicht wirklich vorwerfen. Finecast ist die beste Erfindung since sliced bread... und so. Wir werfen P&G das Marketing von Waschmittel oder der VW-Group die Werbung für SUVs ja auch nicht vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man darf auch nicht vergessen, an wen sich GW richtet. GW Produkte sind für viele Hobbyisten die Einstiegsdroge ins gesamte Hobby und für einen Einsteiger, der nur die GW Produkte (der letzten Jahre) kennt, sind die Farben ja auch tatsächlich neu. Ich denke jeder von uns kennt das Phänomen, dass er sich mit irgendeinem Produkt (muss jetzt nicht miniaturenbezogen sein) gut auskennt und sich über die an die breite Masse gerichtete Werbung aufregt (egal, ob es da nun um Kaffeemaschinen bei einem Barrista oder um online Broker bei einem Privatkundenberater einer Bank geht).

Darüber hinaus empfinde ich die von GW vorgeschlagene Anwendung ihres Produktes (one thick coat) zwar als viel zu kurz gegriffen (siehe auch Vince Venturellas Video dazu), aber durchaus im Detail als eine Neuerung. Contrast Farben weisen ja im Wesentlichen die Eigenschaften von (recht zähflüssigen) Inks auf, sollen aber wie ein Wash aufgetragen werden (und teilen dann auch nach dem Trocknen wiedrum Eigenschaften mit einem Wash).

Bekommt man das auch mit anderen Produkten hingemischt? Bestimmt! Möchte man sich die Arbeit machen? Manche Leute manchmal bestimmt. Mache ich mir die Mühe? Nö.😛
 
Gilt ja auch für Lahmian, da ist der Preis noch extremer.
2-3 Tropfen Medium und der Rest dest. Wasser, dann habe ich quasi Lahmian.

Hab ich letztens ausprobiert, allerdings nicht mit W&N. An großen Künstlerläden in der Stadt gibt es hier hauptsächlich einen Boesner, und die hatten das Zeug nur in Eigenmarke. Also die Mischung sieht schon sehr trüb aus. Benutzen tue ich sie, wo sie schon da ist, aber KA, ob das so normal ist.
 
Hab ich letztens ausprobiert, allerdings nicht mit W&N. An großen Künstlerläden in der Stadt gibt es hier hauptsächlich einen Boesner, und die hatten das Zeug nur in Eigenmarke. Also die Mischung sieht schon sehr trüb aus. Benutzen tue ich sie, wo sie schon da ist, aber KA, ob das so normal ist.

Die sind alle trüb, trocknen aber transparent, egal ob Du Golden, Liquitex, Lascaux, W&N oder einfach nur Vallejo Glaze Medium nimmst.

Und wie Hendarion schon sagte: Bei Lahmian kriegt man halt mehr Wasser für's Geld 😀
 
Na, alternativ lag es daran, dass ich Seidenmatt („ändert Glanzverhalten nicht“ lauf Packung) statt Glanz („verschiebt Richtung Glanz“ o.ä.) genommen habe.
Der Typ im Video, von dem ich das Rezept habe, hat W&N Matt Medium gehabt, da nahm ich halt das, was am nächsten dran war.
Was wäre richtig gewesen?
 
Oh, und um etwas Contrast-Ähnliches zu bekommen tut man da Ink und Flow-Improver rein, verstehe ich dich richtig?
Oder sind das ganz andere Verhältnisse?

Und was hat es mit den Transparent-Farben anderer Hersteller auf sich – was ist da drin außer Ink?

(Edit: Nanu, Doppelposts werden nicht mehr zusammengefügt?)
 
Ne, aber Erfahrungen aus bisherigen eigenen Experimenten. Schmagauke liest sich ja so, als hätte er schon welche angestellt.
Ein Youtuber vermutet eine große Menge Flow Improver im Contrast.

Apropos, gehört in so einen Lahmia-Medium-Ersatz auch Flow-Improver?
Was würde er darin so bewirken?
Herstellerseitige Infos erklären ja meist nur seine Funktionsweise in der Airbrush.
 
Ne, aber Erfahrungen aus bisherigen eigenen Experimenten. Schmagauke liest sich ja so, als hätte er schon welche angestellt.
Ein Youtuber vermutet eine große Menge Flow Improver im Contrast.

Apropos, gehört in so einen Lahmia-Medium-Ersatz auch Flow-Improver?
Was würde er darin so bewirken?
Herstellerseitige Infos erklären ja meist nur seine Funktionsweise in der Airbrush.

Contrast:
Ich male gerade braunschweiger Infanterie für ein Napoprojekt an und brauchte ne schnelle Methode, weil das knapp 300 Minis sind.
Dazu habe ich mir nen Black Templar Ersatz angerührt.
Eine exakte Rezeptur kann ich nicht geben, hab's nach Gefühl gemacht.
W&N matt medium, das sehr dickflüssige Zeug das nicht tropft, aber ca. 10 "Tropfen". Dann 3-5 Tropfen dest Wasser, eben weil es so dick ist. 5-7 Tropfen Flow Imp und 5 oder 6 Tropfen FW Black Ink.

Funktionierte schon sehr gut, lief aber nicht wie ich es wollte und war mir nicht stark genug. Also noch 3 Tropfen Flow Imp hinterher und 2 Tropfen Ink.

Muß dazu sagen, daß es 20mm Minis sind und sie eine komplett schwarze Uniform haben. Der Stoff soll also schwarz wirken, die Gurte aber "richtig" schwarz.

Und da fängt es an.
Auch die Contrasts muß man sich u.U. richtig einstellen, je nach Wunscheffekt.
Wenn ich also eh entweder schwarz reinrühren oder sie mit dem ebenso absurd teuren Contrast Medium verdünnen muß, dann kann ich sie mir auch gleich selbst anrühren.

Erfahrung: Das Medium sorgt dafür, daß Contrasts dickflüssiger sind als Washes und die Pigmente "zusammen halten", natürlich sorgt es auch für die Haftung am Untergrund.
Der Flow Improver steuert das "Laufen" der Farbe.
Also quasi ein "schlecht" laufendes, Pigmentreiches Wash.
Außerdem:
Mehr Flow Imp = weniger Pooling.
Mehr Ink = trotzdem gute Deckkraft.
Aber da werde ich noch weiter testen.


Lahmian:
Keine Ahnung, ob da Flow Imp drin ist.
Kann sein.
Es macht ja im Prinzip folgendes:
Es verdünnt die Farben, ohne daß diese "brechen" oder an Haftung verlieren.
Also Wasser und Medium.
Flow Imp würde dafür sorgen, daß die Farbe stärker läuft, rein gefühlsmäßig glaube ich das nicht.

Allerdings habe ich auch erst 1 Lahmian leer gemacht und danach kein Geld mehr dafür rausgeworfen, eben weil dest Wasser+Medium denselben Effekt haben.

Ich habe den GW Kram durchaus getestet, bevor ich mecker 😀


Flow Imp und Airbrush:
Kommt auf die Farbe an.
Die meisten unserer Farben sind zu dick, um sie sauber pusten zu können.
Empfohlen wird immer Thinner und/oder Wasser.
Meine Erfahrung (aber immer abhängig von der Farbe - testen):
Mit Wasser hat man eher den Effekt, daß Farbe an der Nadel antrocknet, grad bei höherem Druck. Ärgerlich.
Mit Thinner "spuckt" die Pistole eher mal oder ich krieg webbing.
Flow Improver wirkt gerade bei Vallejo oder AP Wunder, viel besser als Thinner. Sauberes Sprühbild.
Den Thinner nutze ich allerdings für den Vallejo Surface Primer, da funktioniert es super.
 
Apropos, gehört in so einen Lahmia-Medium-Ersatz auch Flow-Improver?
Was würde er darin so bewirken?
Herstellerseitige Infos erklären ja meist nur seine Funktionsweise in der Airbrush.

Ja, vermutlich schon. (Aber wenn, dann vermutlich nicht sehr viel.) Duncan bezeichnet in einem seiner Videos Lahmian Medium als Wash ohne Pigmente. Wenn man sich die Konsistenz der Flüssigkeit ansieht, kommt das mMn recht gut hin. Und Wash wiederum beinhaltet flow improver, da man ja möchte, dass das Wash möglichst gut in Vertiefungen rutscht. Allerdings möchte ich da meine Hand auch nicht für ins Feuer legen.

Flow improver wirkt gegen die Oberflächenspannung von Farben und erhöht dadurch deren Fließfähigkeit. Ich verweise da auch gerne noch mal auf meinen Blog-Artikel zum Thema.
 
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