Danke für alle Rückmeldungen und Lesebestätigungen, freue mich über jede einzelne, auch wenn ich sie nicht alle kommentiere.
Nicht jeder Gag löst gleich ein Feuerwerk an Kommentaren aus.
Yup, war echt nicht ganz klar mehr, welche Belial nun genau meinte.
Macht nix, Japan ist im Winter sicherlich auch schön.
Danke schön.
Yup, gab bis jetzt recht wenig Informationen dazu. Hatte schon Angst, dass das "Vogelmädchen" zu viel verraten würde, ist aber offensichtlich nicht der Fall.
Ist bei einem Kettenroman nun mal so, dass es halt immer Lücken gibt, bis man weiter lesen kann. Aber dafür sind ja die Updates sehr regelmäßig.
Bitte schön und Danke für das Feedback!
Ohne Beta-Leser und Lektorat ist so ein Projekt schwer zu stemmen.
Das freut mich zu hören!
Und jetzt geht es ja auch schon weiter. :lol:
Danke schön!
Yup, Slaanesh, besonders Sioned ist halt sehr fixiert darauf, dass ist Absicht.
Es gibt Quellen, wo normale Space Marines durchaus diese Größe erreichen können. Ich für meinen Teil würde einen normalen Marine auf etwa 2,10 bis 2,20 einschätzen. Belial gehört zu den 200 Emporers Children, welche auf Terra "gezüchtet" wurden und iirc war der Imperator zugegen, als diese Fulgrim übergeben wurden. Deswegen fand ich es durchaus passend, dass Belial einen Satz mit ihm wechseln konnte.
Der Dienst am Chaos hinterlässt Spuren. Fragen sie ihre Warphexe nach Nebenwirkungen. :lol: In Black Crusade gibt es sogar eine Tabelle, was welche Geschenke für Mutationen und Vor/Nachteile nach sich führen.
Belial ist definitiv nicht Fulgrim, dessen Seele hockt wohl in einem Bild, während sein Dämonenbesessener Körper irgendwo im Wirbel mit einer ewigen Orgie beschäftigt ist.
Keine Angst, die beiden kommen nächstes Jahr wieder.
Ein Teil kam ja schon vor.
Die Maschinenpistole? Neh, die ist keine heilige Waffe, aber sie wird noch ausreichend im Einsatz zu bewundern sein.
Persona Dramatis
Position:
Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Planet Kneita III
Aboratal
Engelsberg
Zeit: 2 324 920.M41
Person: Sioned von den 6x6x6
Im Unterleib von Sioned pochte es pausenlos. Zu sagen, sie hatte den besten Fick ihres Lebens hinter sich, kam halbwegs dem nahe, was die Amazone gerade erlebt hatte. Der erste Teil des Rituals war nach ihren Vorschlägen abgelaufen. Anschließend beglückte ihr Meister sie eine Ewigkeit auf den Altar, sechsundsechzig Minuten lang, wie Elin ihr vorhin mit einem äußerst eifersüchtigen Unterton berichtet hatte. Irgendwann hatte sie jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren, als sie in die vollkommene Ekstase erreichte. Schließlich kam ihr Meister zum letzten Mal und der Altar zerbrach unter ihnen in sechsundsechzig Fragmente. Slaanesh hatte ihr Ritual gefallen und ihnen seine Gunst geschenkt.
Meister Belial war sichtlich ein weiteres Mal gewachsen und aus seinem Leib heraus bildeten sich zwei weitere Gliedmaßen, die noch im Wachsen begriffen waren. Diese Gliedmaßen endeten aber nicht in Händen, sondern in Scheren. Seine Apotheose schritt nun sichtlich weiter voran. Mit der Schändung und Neuweihung der Kathedrale war Meister Belial nur noch zwei Schritte vor der prophezeiten Vollendung entfernt. Heute Nacht würde er den vorletzten Schritt beschreiten und in zwei Tagen den letzten. So war es vorherbestimmt, so würde es geschehen und Sioned war stolz, an diesem Wunder teilzuhaben.
Und auch ihr war der Segen des Slaanesh zuteil geworden. Die Brandzeichen auf ihren Pobacken hatten sich verfärbt, die Narben der Male waren nun mit einer zähen Haut gefüllt, die metallisch bunt in den Farben eines Regenbogens schimmerte. Dies bedeutete, dass Slaanesh sie in seiner unendlichen Gnade auserwählt hatte und ihr die ewige Jugend mit seinem Mal geschenkt hatte. Schon einigen Amazonen war diese Gunst geschenkt worden. Tegan gehörte dazu und noch ein paar andere. Seit dem Ritual schien alles bunter, klarer und deutlicher zu sein, als würde sie die Welt nun mit anderen Augen betrachten, Details sehen, auf die sie vorher noch nie geachtet hatte. Alles in ihr war in Aufruhr.
Es dämmerte, als die Feuerschwestern mit dem Konvoi der Gefangenen den Engelsberg erreichten. Ihr Meister war mit seinen Favoritinnen und persönlichem Tross schon vorausgeflogen. Die Feuerschwestern mussten mit dem Konvoi reiten, als ob nicht genug Platz für sie in seinem Fluggerät gewesen wäre. Aber seine Entourage wachte sehr eifersüchtig auf ihren Status und da war kein Platz für Neuankömmlinge, egal wie sehr diese ihren Meister und Slaanesh erfreut hatten.
Die Nachtmahre waren von dem langen Ritt nun doch etwas erschöpft. Sioned schätzte, dass sie insgesamt heute siebzig Kilometer zurückgelegt hatten. Davon einige im vollen Galopp. Wie hieß es doch so schön, zum Feind galoppieren wir, zurück traben wir. Auch waren die Fahrzeuge des Konvois deutlich schneller als dreißig Stundenkilometer gefahren. Der Engelberg war ein Tafelberg, der von einer Seite mit einem schwach abfallenden Höhenzug verbunden war, auf dessen Rücken sich eine serpentinreiche Straße hochwand, während die anderen Flanken für Fahrzeuge und auch zum Gehen viel zu steil war. Der Tafelberg war auf der Spitze von einer zerfallenen Mauer umrahmt, die einst sicherlich zu einer eindrucksvollen, wenn auch primitiven Festung gehört haben musste.
Die Arbeitskommandos waren schon schwer am Arbeiten. Aufseher schrien herum und achteten darauf, dass alles korrekt nach den Plänen des Meisters ausgeführt wurde. Gewaltigen Attrappen von Landungsschiffen aus Gummi wurden gerade zwischen der kurvenreiche Straße zur Spitze des Engelberges aufgeblasen. Eines war schon fertig. Die Köder waren mit Seilen fest am Boden verankert. Aus der Nähe sah man gleich, dass sie nicht echt waren, aber für einen Abtaster eines Schiffes im Orbit wirkten sie wie echte Landungsschiffe. Dafür sorgte eine hauchdünne Plane aus Metall, welche über die Gummikörper gelegt worden war. Heizlüfter sorgten für die notwendige Abwärme. Auch die Gummipanzer und Gummifahrzeuge waren zum Teil schon in Stellung gebracht worden. Schützengräben wurden von Baggern ausgehoben und von Sklaven verschalt. Schützenlöcher wurden gebohrt, MG Unterstände eingerichtet, Panzerminen verlegt. Das verhinderte, dass sie querfeldein reiten konnten.
Die Spitze des Tafelberges war bestimmt einen Quadratkilometer groß, was man aber erst sah, nachdem man die Überreste mehrerer uralter Verteidigungswerke passiert hatte, von denen einige gerade provisorisch in Stand gesetzt wurden. Im Zentrum stand schon das prächtige Zelt des Meisters, ein Traum aus golddurchwirkter bunter Seide. Musik war zu hören, sein persönliches Orchester schien aber nur zu proben. Wahrscheinlich war dies die Musik, die sie während des Rituals spielen würden. Was genau dieses Ritual war, hatte selbst Tegan keine Ahnung, selbst für diese uralte Amazone war das alles hier eine Prämiere. Auf alle Fälle wurden schon fleißig Fundamente für die Pfähle und Kreuze ausgehoben und Holz zurechtgeschnitten. Es war ein emsiges Treiben um sie herum, während die Sonne blutrot leuchtend langsam an weißbläulich schimmernden Gipfeln unterging. Ja, Slaaneshs Schönheit lag auch in diesen Dingen.
"Wir haben bis Mitternacht Zeit, um uns zu erholen. Dann werden wir einen Gottesdienst zu Ehren Slaanesh feiern und anschließend helfen, die Opferungen durchzuführen", verkündete Tegan, nachdem sie sich schlau gemacht hatte, was nun denn überhaupt vorgesehen war. Sioned führte ihren Nachtmahr in eine Koppel und sorgte dafür, dass er was Feines von den reichlichen Schlachtabfällen des heutigen Tages zu futtern bekam. Frisches Menschenfleisch schmeckte ihrem Schatzi Spatzi einfach am Besten. Mit Elin zusammen suchte sie dann eines der Badefahrzeuge auf. Das waren Selbstfahrlafetten mit einem hohen Aufbau, in dem sich einzelne Kabinen je nach Ausstattung mit einer Badewanne oder Dusche, Toilette und in manchen Fällen auch einem Massagetisch befand. Ihre Gefährtin war etwas zickig und äußerst aufgedreht. Erst jetzt realisierte Sioned, dass Elin eifersüchtig auf sie war, weil Meister Belial Sioned mit Wonnen beglückt hatte und nicht Elin. Meister Belial entschied nun mal nach eigenem Gutdünken, welche seine Bräute er salbte. Darauf hatte Sioned nun mal keinen Einfluss. Deswegen war sie gar nicht unfroh, als die zickige Elin mit fünf gut bestückten Sklaven im Schlepptau in ihr eigenes Abteil ohne weiteren Kommentar eingeschnappt abzog. Da Sioned reich beschenkt worden war, an Wonnen wie auch an Goldstücken, nahm sie das Luxusabteil ohne männliche Sklaven, nur mit der Grundausstattung an Personal, aber mit dem vollen Verwöhnprogramm.
Das Abteil befand sich ganz hinten im oberen Teil des Aufbaus des Trailers. Es maß gewaltige vier auf vier Meter und nutzte so die gesamte Breite des Fahrzeuges aus. Die Badewanne allein maß stolze zwei auf zwei Meter. Das frische Wasser war voller Schaum und es roch nach erlesenen Ingredienzien. Die Wände waren verspiegelt und trotz der Schwüle im Raum nicht beschlagen. Die Armaturen blitzten sauber und zwei Sklavinnen, die nur ein zuvorkommendes Lächeln am Leib trugen, schälten sie aus ihrer Rüstung. Sioned setzte sich auf einen kleinen Hocker, während die Sklavinnen sie mit warmem Wasser übergossen und mit einem Schwamm die inzwischen eingetrockneten Überreste der Entweihung der Kathedrale von ihrer Haut abwuschen. Sie spülten auch ihr Haar aus, das einiges an verschiedenen Körperflüssigkeiten aller Beteiligten aufgefangen hatte. Danach wurden auch ihre unteren Körperöffnungen von den noch vorhandenen Spuren des Rituals mittels eines Einlaufs gesäubert.
Während einlullende Musik aus versteckten Lautsprechern in den Raum schwebte, legte sich Sioned auf den Massagetisch und ließ sich verwöhnen. Ihr ganzer Körper fühlte sich verspannt an, der Tag war voller Anstrengungen gewesen. Zuerst die etwas unbefriedigenden Kämpfe gegen die PVSler, die Jagd auf die Braut, der wilde Ritt durch den Wald, der neben den in der Kathedrale empfangenen und ausgeteilten Wonnen sicherlich der Höhepunkt des Tages gewesen war. Das Aufspüren der Braut und ihre erfolgreiche Gefangennahme, bei welcher Sioned wahrlich den entscheidenden Anteil gehabt hatte. Der Ritt in die Stadt und dann die Ereignisse auf dem Altar. Noch nie hatte Meister Belial sie so lange und ausgiebig beglückt. Auch sonst niemand, obwohl sie schon viele verschiedene lebende Spielzeuge ausprobiert hatte. Und Slaanesh hatte gefallen, was er zu sehen bekommen hatte. Erwählt, auserkoren, gesegnet. Malträgerin, unbewusst tastete sie nach den Brandzeichen, spürte die neue Haut, die sich noch sehr fremdartig anfühlte. Daran würde sie sich erst mal gewöhnen müssen.
Nach der Massage mit den Händen, seifte sich eine der schwarzhaarigen Sklavinnen ein und legte sich auf Sioned. Das Gewicht der schlanken Frau lag angenehm auf ihr und die Feuerschwester ließ zu, dass ein weiteres Mal die Erregung von ihr Besitz ergriff, von diesen Dingen konnte sie nun mal nicht genug bekommen. Es war schön, sich verwöhnen zu lassen und Sioned ließ sich einfach treiben. Nachdem die Massage vollendet war, legte sich Sioned in der Wanne und stellte erfreut fest, dass die Düsen an der richtigen Stelle lagen. Während die Amazone entspannt im Wasser lag, wuschen die Sklavinnen ihre langen roten Haare mit erlesenen Mitteln und pflegten es mit großer Hingabe. Das erinnerte sie an ihr frühes Zuhause. Mutter hatte immer vor dem Zubettgehen ihre langen Haare ausgebürstet. Hundert Striche, beide hatten dabei immer ein fröhliches Lied gesungen. Sioned war gerade am Wegdämmern, als die Türe geöffnet wurde und Tegan in der Tür stand. Um ihre Haare hatte sie ein Handtuch geschwunden und in der Hand trug sie ein Tablett mit hohem Rand, das schwimmen konnte. Sonst trug die Rothaarige nichts am Leib.
"Ist es erlaubt, einzutreten, Gesegnete Sioned?" Es war das erste Mal, dass Sioned so genannt wurde und sie glaubte, einen leicht spöttischen Unterton in Tegans Stimme heraus zu hören.
"Es ist erlaubt, große Schwester Tegan. Oder sollte ich sagen, Gesegnete Tegan?" Sioned versuchte, dabei nicht allzu spöttisch zu klingen.
- Was in aller Welt sucht Tegan hier? Will sie weiter an mir herummäkeln? - dachte Sioned und versuchte, nicht zu verkniffen zu wirken. Wirklich freuen tat sie sich über Tegans Aufmerksamkeit nicht.
"Für dich immer noch große Schwester." Tegan nickte den Platz machenden Sklavinnen zu und stieg zu ihr in die Wanne. Es war lange her, dass sie mit Tegan intim gewesen war. Genau genommen war das letzte wie auch erste Mal bei ihren Einführungsriten vor über einem Jahrzehnt gewesen. Tegan hatte feste große Brüste, ausladende Hüften bei einem straffen und muskulösen Bauch. Sie wirkte wie eine sich gut haltende Dreißigjährige mit einem athletischen Körper. Wobei Sioned keine Ahnung hatte, wie alt Tegan wirklich war, da Slaanesh sie wohl schon vor langer Zeit als Champion erwählt und ihr die Unsterblichkeit geschenkt hatte. Man sah ihrem Körper an, dass Tegan keine der schweißtreibenden Trainingseinheiten ausließ, wie so viele der Schwestern, wenn sie gerade von zu vielen Ablenkungen zu erschöpft waren. Tegan gewann in aller Regelmäßigkeit alle Wettbewerbe an Bord, wo es um Ausdauer ging. Und es gab einige Narben an ihren Körper, die der kosmetischen Chirurgie der Medica an Bord der "Wolf im Schafspelz" getrotzt hatten. Meister Belial akzeptierte Narben bei seinen Kriegerinnen. Aber sie sollten nicht zu stark ausgeprägt sein. Interessant, aber nicht entstellend. Fratzengesichter und verunstalte Körper gab es bei ihren Feinden genug, da mussten nicht noch seine auserwählten Amazonen mit starken Narben gezeichnet sein.
Über den Körper verteilt trug Tegan mehrere Tätowierungen, die obligatorischen Symbole des Chaos, des Slaanesh und Insignien von Meister Belial. Aber auch andere. Auf dem Rücken hatte sie ein wirklich großflächiges Tattoo, das Slaanesh in aller Pracht zeigte, während eifrige Dämonetten ihn verwöhnten. Das Bild hatte Tegan selbst gemalt und dann von einem Tätowiermeister auf dem Schiff in einer monatelangen Prozedur farbenfroh stechen lassen. Tegans Scham war nicht komplett rasiert, wie meist bei den Amazonen üblich, sondern sie hatte Teile der doch kurzgeschnitten Haare in Form eines Herzchens und einem B stehen lassen. Das sah irgendwie richtig putzig aus.
Die Frau lehnte sich neben ihr an den Wannenrand und rutschte kurz hin und her, bis auch sie eine für sie angenehme Düse gefunden hatte.
"Ich habe dir etwas zum Essen mitgebracht. Ich dachte, du wärst vielleicht hungrig." Auf dem Tablett befanden sich mehrere Schälchen aus bunt bemaltem Porzellan, in denen verschiedene Fleischsorten vor sich hin dampften. In anderen lagen ausgesuchte Exemplare von nahrhaftem Früchten und exotischem Obst. Einige Gewürzstreuer versprachen Abwechslung. Insgesamt lagen zwei Paare von Stäbchen bereit, von denen sich Tegan eins schnappte.
"Was ist das alles?", fragte Sioned, da sie kaum etwas auf dem Tablett kannte. Es gab einige Marketender, die wirklich erlesene Sachen anboten, aber meist hatte Sioned nicht genug Goldstücke übrig, um sich solche Delikatessen leisten zu können. Es war durchaus als Ehre und großzügiges Geschenk anzusehen, dass Tegan diese Köstlichkeiten mit ihr teilen wollte. Wobei sich Sioned fragte, was für einen Hintergedanken ihre Anführerin dabei hatte. Noch gar nicht allzu langer Zeit hatte Tegan sie vor aller Feuerschwestern Augen zur Sau gemacht, ihr indirekt mangelndes Religionsverständnis für die Lehre von Slaanesh vorgeworfen, nur weil sie etwas Saft aus ihrer Muschi auf Tegans ach so wertvolle Datentafel gespritzt hatte.
"Wo bliebe da der Reiz, wenn man das im Voraus wüsste? Probier das mal." Tegan reichte mit ihren Stäbchen ein Stück Fleisch und hielt es ihr direkt vor dem Mund. Sioned griff es mit den Zähnen und kaute erwartungsvoll darauf herum. Es schmeckte wirklich gut, zart und mit aromatischen Gewürzen aufgepeppt. Kaum hatte sie das Stück Fleisch herunter geschluckt, als Tegan sie schon mit einem weiteren Stück Köstlichkeit regelrecht fütterte. Nebenbei langte auch die ältere Frau reichlich zu. Schließlich war dies eine Portion für zwei. Sioned wusste, dass Tegan beim Sex mit ihren Spielzeugen oder ehemaligen Gefährtin auch Lebensmittel benutzte und dies hier war durchaus als Vorspiel zu werten. Schließlich fütterte Tegan sie nicht mehr mit den Stäbchen, sondern nahm die Stückchen zwischen die Zähne und ihre Lippen trafen sich zwangsläufig, wenn Sioned sich ihren Anteil holte. Schließlich war die Mahlzeit gegessen und sie küssten sich nur noch. Tegans Hand war an Sioneds Brust gewandert und spielte mit ihrer Warze, durch die ein Stecker gezogen war. Sioneds Hand wanderte über Tegans Schenkel zu ihrem Schritt. Schließlich, bevor es ernsthaft zur Sache ging, löste sich Tegan von ihr und sie sahen sich an. Gerne wäre Sioned weiter gegangen, trotz der heute schon empfangenen Wonnen.
"Slaanesh hat dich heute erwählt, Sioned Feuerschwester von den 6x6x6", begann Tegan wohl nun mit dem Gespräch, für das sie eigentlich hergekommen war. Sioned hätte gerne noch weiter gemacht, beherrschte sich aber. Die Sklavinnen bürsteten immer noch Sioneds Haar, dass sie im Spiegel als schimmernde rote Flut bewundern konnte. Als würde flüssiges Kupfer von ihrem Kopf fließen. "Das bedeutet, du wirst nie an Altersschwäche sterben, nie deine Fruchtbarkeit verlieren und nie aus Altersgründen eine der verbitterten Zuchtmeisterinnen auf der Wolf im Schafspelz werden." Wenn eine Amazone zu alt wurde, um mit ihren Anblick Meister Belial zu erfreuen, wurde sie aus dem Kader entlassen und kümmerte sich zukünftig um den Nachwuchs. Die Zuchtmeisterinnen sortierten die jungen Gefangenen und Sklavinnen aus, um sie in der Kaderschmiede des Meisters Belial zu erziehen, wo aus Mädchen in unzähligen erbarmungslosen Trainingsstunden gestählte Kriegerinnen geschmiedet wurden. Diese Frauen waren verbittert und gaben ihren Schmerz über die Trennung von Meister Belial, dem Zentrum ihres Universums, an ihre Schülerinnen weiter. Der Sadismus dieser Frauen war sprichwörtlich und jede Amazone hatte durch die Lektionen der Zuchtmeisterinnen gelernt, dass Schmerz nichts weiter als eine andere Form von Lust war. Es war besser, im Dienste des Meisters einen heldenhaften Tod zu sterben, als so zu enden. Manche Schwestern, die jenseits der vierzig standen und täglich nach grauen Haaren suchten, entschlossen sich oft, einen interessanten Tod auf dem Schlachtfeld zu finden, bevor Meister Belial ihr Anblick zuwider wurde.
"Unsterblichkeit!" Voller Genus stieß Sioned das Wort aus. Der alte Menschheitstraum, gewährt von den Göttern des Warps für ihre auserwählten Diener. Ja, sie war wirklich gesegnet und ein wohliger Schauer durchlief sie.
"Niemals alt werden, niemals dahin siechen, niemals seine Schönheit verlieren!", zählte Tegan die Vorzüge auf.
"Ja, ewig die Freuden des Lebens genießen können!" - Und die Wonnen! - fügte Sioned mit einem imaginären Seufzer hinzu.
"Und sehen, wie alles um einen alt wird, ersetzt wird. Wie alle Kinder sterben, die man in die Welt gesetzt hat. Manche in der Blüte ihre Lebens, andere alt und schwach. Unsterblichkeit ist ein Segen, aber auch ein Fluch. Es dauert Jahrhunderte, bis man sich dessen wirklich bewusst wird. Man nimmt sich eine Gefährtin, liebt sie und dann wird sie alt, sucht den Tod oder wird eine verbitterte Zuchtmeisterin. Solange man jung ist, merkt man gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht." Tegan machte eine Kunstpause, um ihre Worte wirken zu lassen. "Heute ist Elin noch eine Frau in der Blüte ihres Lebens, in weniger als zehn Jahren wird sie Zuchtmeisterin sein oder den Tod auf dem Schlachtfeld gewählt haben." Daran hatte Sioned noch gar nicht gedacht und ihr wurde klar, was Tegan beabsichtigte.
"Du willst mich als Blutgefährtin?"
"Wir Amazonen können Gefährtinnen nur aus unserer Gruppe wählen und da du nun unsterblich bist und ich keine mehr habe…" Tegan ließ den letzen Teil des Satzes bewusst offen.
"Aber ich habe schon Elin erwählt! Wir haben die gleiche Wellenlänge!", erwiderte Sioned etwas schärfer, als vielleicht aus diplomatischen Gründen angebracht war.
- Deswegen ist Tegan also hier! - dachte Sioned.
"Wirklich? Bis heute Morgen hattest du sicherlich Recht, aber du hast ein paar Dinge erkannt. Hat das auch Elin? Ich traue ihr nicht zu, dass sich ihr Horizont je erweitern wird. Und schon bald wird die Eifersucht auf deine Unsterblichkeit, auf deinen Status als aufstrebende Champion des Slaanesh sie zu zerfressen beginnen. Erst unmerklich, hier eine spitze Bemerkung, hier ein grober Akt, dort ein klein wenig über die Stränge schlagen beim wechseln. Ein minimaler Fehler beim Deckungsfeuer. Unfälle passieren und Rosa trifft Rosa, kommt eben vor. Du musst dich auch nicht jetzt entscheiden. Denk in aller Ruhe über meine Worte nach."
Sioned erwiderte nichts darauf und dachte wirklich nach. Die meisten Amazonen hatten eine Blutgefährtin. Eine Partnerin, mit der sie zusammen in einer kleinen Zimmerflucht lebten. Man teilte sich die Kosten des Unterhaltes und ging den gleichen Interessen nach. Auch passte man aufeinander in der Schlacht auf. Diese Partnerschaft engte einen aber im Gegensatz zu einer Ehe nicht ein. Man war sexuell ungebunden, auch wenn es normal war, die Partnerin mit einzubeziehen oder sie wenigstens zusehen zu lassen. Diese Bindung konnte jederzeit gelöst werden, wenn man sich die Bruststecker zurückgab, die man getauscht hatte. Nachdenklich fuhr sie über den kleinen Stecker in ihrer linken Brustwarze, den sie von Elin bekommen hatte. Er war aus kühlem, schwerem Gold und mit kleinen roten Edelsteinen verziert.
Liebte sie Elin eigentlich wirklich? Genau genommen waren sie eine Zweckgemeinschaft eingegangen, die daraus resultierte, dass sie beide nie genug bekommen konnten. Vierundzwanzig Stunden am Tag und sieben Tage die Woche alles andere für die Wonnen zurückzustellen, das war das, was sie verband. Bis jetzt hatte das ausgereicht, würde es das auch in Zukunft und für wie lange noch? Aber was verband sie mit Tegan? Eigentlich nur, dass sie von Slaanesh erwählt worden waren. Würde sie Slaanesh je so anbeten können, wie Tegan es tat? Waren ihre Ansichten wirklich richtig oder gab es eher nur sehr viele Wege, wie man Slaanesh dienen konnte? War der ihre so falsch oder Tegans so richtig?
"An was hast du gedacht, als ich hinein gekommen bin? Du sahst so glücklich und entspannt aus", wechselte Tegan unverfänglich das Thema, die mit geschlossenen Augen vollkommen entspannt neben ihr lag.
"An meine Kindheit, meinen Vater, meine Mutter, wie sie mich immer gebadet hat, als ich noch klein war. Wie sie gesungen und mir die Haare dabei gebürstet hat", erwiderte Sioned nach kurzem Nachdenken.
"Du musst deinen Vater wirklich hassen, wenn du deinen Nachtmahr nach seinem Titel benannt hast."
"Ich hasse meinen Vater nicht! Ich liebe ihn! Er war immer gut zu mir und auch zu meiner Mutter. Jedes Mal, wenn er meine Mutter besuchte, brachte er mir was mit. Süßigkeiten, Puppen, Kuscheltiere, Spielsachen. Er schenkte mir ein Pony und später einen feurigen Hengst, um die ich mich selbst kümmerte. Als ich acht Jahre alt war, schenkte er mir ein Lever Action Kleinkalibergewehr mit 15 Patronen im Röhrenmagazin und brachte mir das Schießen bei." Sioned räusperte sich und machte ihren Vater nach. "Das ist ein Gewehr, Tochter! Das ist eine Waffe und sie kann töten. Bevor du sie bekommst, wirst du schwören, diese Waffe niemals auf deine liebe Mutter, deine kleinen Brüder, eines der Tiere hier oder auf mich zu richten! Selbst wenn du glaubst, die Waffe wäre entladen. Die meisten Unfälle mit Waffen passieren beim Herumalbern. Also wirst du diese Waffe mit Sorgfalt und Respekt behandeln. Hast du mich verstanden?" Das war in etwa die Rede gewesen, die ihr Vater damals gehalten hatte. Ihr geliebter Vater, dieser stattliche Mann, mit dem sie jeden anderen Mann verglich und nur Meister Belial war würdig genug, ihm gerecht zu werden.
"Meine Mutter und mein Vater haben sich aufrichtig geliebt und ich habe die schönste Kindheit verbracht, die man sich nur vorstellen kann. Mein Vater hat mich als sein eigen Fleisch und Blut anerkannt, nachdem meine Mutter ermordet worden war. Ich liebe ihn noch heute von Herzen und wünsche ihm alles Gute, auch wenn er auf der falschen Seite steht."
"Ich hatte nicht so viel Glück mit meinen Eltern", erwiderte Tegan und Sioned fiel auf, dass sie fast gar nichts über die Vergangenheit von ihrer Anführerin wusste. Eigentlich nur, dass sie einst eine Novizin eines Sororitasorden gewesen war, dessen Kloster Meister Belial überfallen hatte, um einen Rosenstock aus dem Klostergarten zu erbeuten.
"Erzähl mir von ihnen", forderte Sioned, die spürte, dass Tegan darüber reden wollte. Ihre Hand wanderte zu der Innenseite der Schenkel ihrer Anführerin und blieb dort liegen. Einen kurzen Moment schwieg Tegan und Sioned fürchtete schon, sie hätte sich getäuscht.
"Ich kann mich an das Gesicht meiner Mutter nicht mehr erinnern. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich nur eine Frau mit einem schwarzen Kleid, das bis zum Kragen zugeknöpft ist und der Saum gerade mal einen Zentimeter vom Boden entfernt schwebt. Ihr Haar ist zu einem strengen Haarknoten gebunden und zwei Nadeln stecken darin, beide haben einen Totenschädel mit dem Zwölferkranz als Knauf. Ob du es glaubst oder nicht, ich habe meine Mutter nie mit offenen Haaren gesehen. Geschweige denn nicht vollständig angekleidet. Sie war sehr streng und fanatisch religiös. Eigentlich war alles verboten oder unrein. Sie hat fast immer nur in Zitaten gesprochen. Das einzige, was ich alleine machen durfte, war vor dem Hausschrein knien und den Gottimperator anflehen, ein liebes Mädchen zu werden. Sie hat alles reglementiert, einen minutiösen Plan erstellt. Sogar die Zeiten, wo ich unter ihrer Aufsicht auf das Klo durfte, waren vorgegeben. Unabhängig davon, ob ich nun pinkeln musste oder nicht. Nur während des beaufsichtigten Kinderturnens durfte ich laufen, rennen und etwas Anderes machen, als sitzen." Tegan seufzte und schwieg einen kurzen Moment.
"Mein Vater war angestellter Schreiber im Kloster und wir lebten in einem kleinen Steingebäude im Schatten der Bastionen. Wenn ich aufstand, war er schon bei der Arbeit und wenn ich schlafen ging, war er noch nicht zurück. Ich habe ihn kaum gesehen, nur an hohen Feiertagen. Ich kann mich erinnern, dass er gar keine Haare auf dem Kopf hatte. Aber er hat so gut wie nie mit mir geredet, selbst wenn wir mal zusammen waren. An meinem sechsten Geburtstag nahm meine Mutter mich an die Hand, spazierte mit mir zu dem Klostereingang und übergab mich der Mutter Oberin mit den Worten: Sie ist ein böses Mädchen!" Tegan schnaufte und Sioned spürte, wie die sprudelnde Düse bei ihrer Vorgesetzten ihr Werk getan hatte. Die Augenlieder flatterten und Sioned konnte deutlich die Muskelzuckungen spüren, da ihre Hand immer noch an Tegans Oberschenkel lag.
"Tja, so wurde ich Novizin im Kloster des Ordens der Blutigen Rose und ich sah meine Mutter nie mehr wieder. Ich habe keine Ahnung, warum sie mich so gehasst hat. Ich versteh es bis heute nicht. Auf alle Fälle war das Kloster im Gegensatz zu meinem Zuhause schon eine richtige Lotterbude. Aufs Klo gehen, wenn man wirklich musste. Auf Knien den Boden schruppen, weil er wirklich gestern und nicht erst vor einer halben Stunde schon ausgiebig gesäubert worden war. Es war für mich das Paradies und wollte nur noch eines, dem Gottimperator mit ganzer Seele, mit ganzem Körper, mit all meiner Liebe dienen." Tegan hielt inne, als eine weitere Welle von Muskelzuckungen sie durchfuhr.
"Es war nur wenige Tage, bevor ich den eisernen Ring der Zustimmung bekommen und den Schwur des Beitritts leisten sollte, um für das Imperium mit Feuer und Glaube zu kämpfen, als Meister Belial mit seinem Kader der 6x6x6 und seinen 666 Söhnen das Kloster überfiel. Und mich mit anderen Mädchen raubte. Er war es persönlich, der mich in eine neue Welt führte. Er überließ uns Novizinnen keine der Zuchtmeisterinnen, da er wohl wusste, wie exquisit es werden würde, die wenigen, die bereit waren ihren Horizont zu erweitern, in eine neue Welt der Freiheit zu führen. Vorher hatte ich mich selbst nie berührt und er lehrte mich, dass jeder Bestandteil meines Körpers rein ist und dass es keine Körpersäfte gibt, die eines Tabus bedürfen. Meister Belial beschenkte mich so unendlich reich an nie gekannten Wonnen. Damals war er noch etwas anders gewesen und er lehrte mich, auf dem Sonic Blaster zu spielen. Er führte mich in die Bildhauerei ein, zeigte mir, wie man Farben mischt und Bilder komponiert. Damals war er noch einer wahrer Kriegerpoet, ein Künstler in jeder Beziehung, der meisterhaft den Pinsel wie auch das Schwert zu führen vermochte. In den letzten Jahren hat er sich doch stark verändert." Ihre letzten Worte sprach Tegan mit einem sehr bitteren Tonfall aus.
"Das ist die Apotheose! Natürlich verändert er sich, er entwickelt sich weiter, wird zu einer Wesenheit werden, wie sie es sonst nur hinter dem Schleier gibt", gab Sioned laut ihre Meinung preis. Tegan sah sie kurz von der Seite an und nickte dann. "Das wird es sein", meinte sie anschließend etwas kurz angebunden, als ob sie das Thema vor den beiden Sklavinnen nicht näher erörtern wollte. "Aber es wird so langsam Zeit für mich, denke über meine Worte und Vorschläge nach, gesegnete Sioned von den 6x6x6."
Tegan küsste sie zum Abschied auf dem Mund und stand dann auf. Eine Sklavin eilte sofort herbei und trocknete Tegan ab. Die nahm ihr Tablett und ging ohne ein weiteres Wort. Allein mit den Sklavinnen blieb Sioned zurück und schloss die Augen, um ihn Ruhe nachdenken zu können. Heute war einfach zu viel passiert, um alles ordentlich auf die Reihe bekommen zu können. Hier und jetzt würde sie auf alle Fälle keine Entscheidung treffen können und auch wollen.
Schließlich hatte Sioned genug vom Herumdösen und ließ sich abtrocknen. Sie zog nur ein fast durchsichtiges Ritualgewand, das mit Stickereien aus goldenen Fäden verziert war, über und band sich einen Gürtel mit ihren Parierdolchen um. Ihre Ausrüstung zu einem Bündel verschnürt unter dem Arm tragend, verließ sie das mobile Badehaus. Sie legte ihre Ausstattung in der Nähe von Gouverneur ab, der niemand Fremdes daran herumspielen lassen würde. Auch hier gab es diebische Menschen und ihre Waffen waren ein Vermögen an imperialen Credits wert.
Sie traf ihre Schwestern bis auf Elin am verabredeten Sammelpunkt an. Tegan trug nun ein prächtiges Ritualgewand, das von einem breiten Gürtel mit einer Schließe aus massivem Gold, die einen Chaosstern darstellte, gehalten wurde. Auch alle anderen trugen nur ihre dünnen bunten, fast durchsichtigen Ritualgewänder für den Gottesdienst. Es war unangenehm kalt und sie froren doch etwas an ihren bloßen Füßen. Mächtige Feuer brannten zwischen den vorbereiteten Reihen und die Anzeichen mehrten sich, dass es bald losging. Der Mond dieser Welt strahlte im vollen Licht. Und sein intensives Licht hatte etwas Purpurnes. Die Musik aus dem Zelt war jetzt nicht mehr die einer Probe, sondern dort zumindest schien das Ritual schon angefangen zu haben. Der Chor der Hexen sang eine gar schauerliche Hymne und Sioned fröstelte nicht nur, weil sie kaum bekleidet barfuß in der Kälte stand.
"Wo ist Elin?", fragte Tegan und sah Sioned fragend an.
"Wahrscheinlich noch beschäftigt, soll ich sie holen?", fragte Sioned, die sich nur zu gut vorstellen konnte, womit Elin noch beschäftigt war.
"Beeil dich! Es geht bald los."
"Jawohl, große Schwester!", antwortete Sioned, die ihren Platz kannte und setzte sich mit der gegebenen Eile in Bewegung. Wurde Elin schon zickig? War dies ihr erster Schritt, um zu zeigen, dass Elin nicht mit ihrer Unsterblichkeit zurechtkommen würde? War eine Trennung eine Lösung? Küken war solo und so wie Sioned die junge Wilde einschätzte, bekam sie auch nie genug und nur weil Tegan sich intensiv um sie kümmerte, war ihr wahres, ungezähmtes Ich noch nicht gänzlich hervorgetreten. Die Beiden würden zueinander passen. Aber passte Tegan zu ihr? Diese Frau mit der gewaltigen Lebenserfahrung der Jahrhunderte? Eine Künstlerin, ein hedonistischer Feingeist, während Sioned bisher nur die Befriedigung ihrer eigenen Lust auf ungezählten verschiedenen Wegen im Sinn gehabt hatte?
Tatsächlich fand Sioned ihre Gefährtin in einem wilden Knäuel aus Leibern verstrickt in ihrem Badeabteil. So wie sie aussah, war sie noch nicht mit dem Wasser in Berührung gekommen. Ihr Haar war voller männlicher Körperflüssigkeit und auch ihr Körper war damit verklebt.
"Elin! Das Ritual geht bald los!"
"Sioned! Komm mal wieder runter, du hörst dich schon an wie unsere große Schwester", erwiderte Elin zickig, nachdem sie sich dazu bequemt hatte, ihren Mund zum Reden frei zu bekommen.
"Das ist ein Befehl unseres Meisters Belials! Wir sind Amazonen der 6x6x6. Wir leben, um ihm zu dienen. Also hör jetzt auf, wie blöd herumzuficken, wasch dich, zieh dich an und schwing deinen verfickten Arsch zum Sammelpunkt!"
"Fick dich doch selbst, du blöde Fotze!", schrie Elin ihr mit hochrotem Gesicht entgegen. Und es war nicht nur hochrot, weil sie sich schon seit Stunden mit den Sklaven aktiv vergnügt hatte. Das fing ja schon wirklich früh an. Resolut griff Sioned den Schopf von Elin und zog die wild aufschreiende Frau auf die Beine. Die Sklaven kannten ihren Platz und sorgten für den notwendigen Abstand. Die Wanne in dem Raum war aus Messing und voll mit Wasser, das inzwischen total kalt geworden war. Mit aller Kraft zerrte Sioned ihre Blutschwester zur Wanne zwang sie hinein. Wasser spritzte nach allen Seiten und auch auf ihr Ritualgewand, das dadurch klatschnass wurde. Mehrmals drückte sie Elin unter Wasser, bis diese wieder bei klarem Verstand war. Sioned hatte keine Ahnung, was Elin eingeworfen hatte, aber das kalte Wasser tat seine Wirkung.
"Und, geht’s wieder? Los trockne dich ab und dann raus mit dir. Das Ritual wartet nicht auf uns und du willst doch nicht schuld sein, dass Meister Belial seine Apotheose verpasst."
"Ist ja gut, brauchst deswegen nicht gleich so brutal zu werden. An den Haaren ziehen ist echt nicht geil." Vor sich hin fluchend trocknete Elin sich ab und schlüpfte schließlich in ihr Ritualgewand. Derweil zog Sioned ihres aus, wrang es aus so gut es ging und trocknete sich ebenfalls ab. Sie zog es wieder an und es hing feucht an herunter. Ihre Brustwarzen wurden so jedenfalls hart und Sioned beschloss, das Ganze als eine besonders intensive Erfahrung zu genießen. Mit der immer noch maulenden Elin im Schlepptau erreichten sie den Sammelpunkt am Feuer in der Nähe des Zeltes. Tegan sah sie bezeichnend an, verkniff sich aber jeden Kommentar. Jedes Wort war in diesem Fall auch überflüssig. Gemeinsam gingen sie zum vorbereiteten Platz an der Westecke des Zeltes. Bunte, tiefe Teppiche waren ausgelegt worden und ein kunstvoller Altar aus erlesenen Hölzern, die kunstreich geschnitzt und mit Gold überzogen waren, bildete einen heiligen Grund. Die Schnitzereien waren wiedermal so perspektivisch, dass sie verschiedene Dinge abzubilden schienen, je nachdem was der Betrachter hineininterpretierte.
Die meisten Amazonen des Kaders der 6x6x6 knieten schon auf den kunstvollen Teppichen in der üblichen Grundstellung. Alcina, die oberste der Hexen ihres Meisters, würde als Priesterin fungieren. Sie trug ein Ritualgewand aus Perlenschnüren, sodass ihr Körper kaum verhüllt war. Die Feuerschwestern knieten sich auf einem der hinteren Teppiche hin und warteten nur kurz, bis auch die letzten Nachzügler gekommen waren. Die Priesterin mit dem Schlangenhaaren fing an zu summen und die Amazonen eröffneten den Gottesdienst mit einem gemeinsamen Lied, in dem sie Slaanesh priesen. Es war das gleiche, das sie auch während der Sturmlandung gesungen hatten, nur sangen sie diesmal alle sechs Strophen. Unterstützt wurden sie von einem kleinen Orchester aus Sklaven, welche hinter dem Altar Aufstellung genommen hatten. Die Hexe entzündete den sechsarmigen Kerzenständer, dessen Kerzen aufgerichteten männlichen Geschlechtsorganen glichen, während die Fassungen als das weibliche Gegenstück geformt waren.
"Schwestern im Fleische! Schwestern im Geiste! Seid willkommen in dieser hochheiligen Nacht! Heute werden wir ein weiteres Wunder des Slaanesh erfahren. Erleben, wie unser über alles geliebter Meister Belial die Fesseln seines fleischlichen Körpers abstreift und den eines geheiligten Wesens jenseits des Schleiers erlangt. Wie er zu einem schwarzen Engel der Lust wird. Wie er uns für alle Zeiten erquicken wird. Freut Euch!", begann die Hexe ihre Predigt. Ihre Stimme trug über den Platz und übertönte auch die Geräusche aus dem Zelt, die Musik und die hellen Lustschreie einer Frau, ab und zu von grellen Schmerzensschreien unterbrochen. Die Schmerzensschreie schienen von anderen Stimmen zu kommen. Schließlich beendete die dunkle Demagogin ihre Predigt und Alcina betete vor, während die Schwestern im Chor ihr Gebet mit folgendem Sprechgesang untermalten.
O Du gießender Slaanesh in Deiner Gabe!
O Du fließender Slaanesh in Deiner Liebe!
O Du brennender Slaanesh in Deiner Begier!
O Du schmelzender Slaanesh in der Einigung mit Deiner Geliebten!
O Du ruhender Slaanesh an meinen Brüsten, ohne den ich nicht sein kann!
Danach standen alle Amazonen auf und tanzten einen Ritualtanz, unterstützt vom Orchester und ihren klatschenden Händen. Dazu rezitierten sie einen Sprechgesang in einer dunklen Sprache, welche die Luft zum Knistern brachte. Der Tanz dauerte knapp fünf Minuten und vertrieb etwas die Kälte aus Sioneds Körper. Danach knieten sie sich alle wieder hin, während die Priesterinnen erklärten, wie das nun folgende Opferungsritual ablaufen sollte. Zuerst zog jede Anführerin aus einem silbernen Topf, der mit den obligatorischen hier vorherrschenden Symbolen verziert war, einen Stofffetzen, auf dem ein Symbol aufgestickt war, was ihre Aufgabe beim Ritual sein würde. Da die Aufgaben unterschiedlich interessant waren, wurden sie nach einem Losverfahren verteilt, so konnte sich keine Gruppe zurückgesetzt fühlen, wenn sie eine langweiligere Arbeit als die anderen zugewiesen bekamen. Ihre Anführerin Tegan zog ein Kreuz, was bedeutete, dass sie bei den Kreuzigungen helfen sollten. Kreuzigen war einfacher als Pfählen, also hatten sie Glück gehabt. Allerdings war Pfählen interessanter, aber es konnte leicht etwas schief gehen, wenn das Opfer zu schnell verstarb, weil man es zu schnell auf den Pfahl gepresst hatte. Besonders unter Zeitdruck, wie bei einem Opferungsritual konnte das schnell zu Komplikationen führen.
Nachdem so die Aufgaben verteilt waren, erklärte die Priesterin des Slaanesh mit glühenden Worten, was nun genau von ihnen verlangt wurde. Schon nach wenigen Sätzen war klar, dass es in ziemliche Arbeit ausarten würde. Dreiundzwanzig Kreuzigungen in den nächsten vier Stunden. Das waren pro Kreuzigung gerade mal knapp 10 Minuten. Zum Glück war schon alles vorbereitet. Die Opfer mussten nur noch entkleidet, fixiert, angenagelt, gegeißelt, mit dreifach verfluchtem Promethium übergossen und dann das Kreuz aufgerichtet werden. Schaffbar, wenn man mit dem notwendigen Ernst an die Sache ging. Und so wie es aussah, hatten alle Feuerschwestern, auch Küken und Elin, den Ernst der Lage begriffen.
In aller Stille sprachen sie ein weiteres Gebet an ihren Gott Slaanesh. Sioned bat darum, dass sie ihren Teil zum Ritual beitragen konnte. Dann sprachen sie alle gemeinsam das Abschlussgebet.
"O Slaanesh, nimm mich gewaltig, oft und lang. Je öfter du mich nimmst, umso reicher werde ich. Je gewaltiger du mich nimmst, umso schöner werde ich. Je länger du mich nimmst, umso heiliger werde ich. So sei es!" Damit war der Gottesdienst beendet und die Amazonen eilten zu ihren zugewiesenen Positionen. Das Ritual hatte begonnen.
Gedanke des Tages
Irgendwie echt schade, dass niemand auf den berühmten Chronisten Daniel Kabnet angesprungen ist. Ich fand die Anspielung gut.
Nicht jeder Gag löst gleich ein Feuerwerk an Kommentaren aus.
wie immer gern, auch wenn ich das Gefühl hab, dass ich doch noch ein paar Sachen übersehen habe. Man möge mir das verzeihen
Dafür hast du den einzigen Kritikpunkt, den ich an diesem Teil hatte, gut ausgemerzt.
Yup, war echt nicht ganz klar mehr, welche Belial nun genau meinte.
auf Grund meiner Arbeit, leider ist der Japaneinsatz auf Januar verschoben, du weißt schon (bin z.Z. in einem Land wo das Internet nicht so frei verfügbar ist),
Macht nix, Japan ist im Winter sicherlich auch schön.
kam ich erst jetzt dazu dein Band IV zu lesen und muss sagen er weiß zu gefallen.
Danke schön.
Das einzige Problem was ich habe: ich kann das „Setting“ (Ort, Zeit und Charaktere) des Ganzen, bis jetzt noch nicht so richtig dem Band I-III zuordnen, aber du hast ja geschrieben das sich das Ganze noch auflöst und erklärt.
Yup, gab bis jetzt recht wenig Informationen dazu. Hatte schon Angst, dass das "Vogelmädchen" zu viel verraten würde, ist aber offensichtlich nicht der Fall.
Naja das ist wahrscheinlich immer so, wenn man nicht warten kann, bis der Band/Buch fertiggestellt ist und immer sofort das/die Kapitel liest und nicht alles an einem Stück, aber das ist wohl ehr mein als dein Problem.
Ist bei einem Kettenroman nun mal so, dass es halt immer Lücken gibt, bis man weiter lesen kann. Aber dafür sind ja die Updates sehr regelmäßig.
Danke nochmal für so ein episches Werk!
Bitte schön und Danke für das Feedback!
Und mein Dank geht auch an SHOKer, der wie ich das raus gelesen habe, wohl dir mit Rat und Tat zur Seite stand.
Ohne Beta-Leser und Lektorat ist so ein Projekt schwer zu stemmen.
wollte nur mitteilen dass ich konsequenter Leser geblieben bin und jedem Sonntag entgegen fiebere!
Das freut mich zu hören!
Um einen Poeten der neunziger zu zitieren:
Keep rollin' rollin' rollin' rollin'
Und jetzt geht es ja auch schon weiter. :lol:
So bin mittlerweil auf dem neusten Stand (da ich wegen der Schule viel zu tun hatte)
Mir ist der Joke mit DANiel kABNET sofort aufgefallen (hab mich weggeschmissen)
und auch sonst sehr gut geschrieben.
Danke schön!
Das sich Sioned die ganze Zeit anfassen muss ist mir irgendwann zu viel geworden, weil es einfach etwa zu oft erwähnt wurde (ACHTUNG: EIGENE MEINUNG). Inzwischen finde ich es ganz ok ist ja schließlich Slaanesh (ich meine es ist weniger geworden)
Yup, Slaanesh, besonders Sioned ist halt sehr fixiert darauf, dass ist Absicht.
Ich hatte zwischendurch das Gefühl bei Meister Belial handle es sich um Fulgrim, weil er 2.5m groß ist und mit dem Imperator geredet hat (welcher Dämon kann das schon sagen).
Es gibt Quellen, wo normale Space Marines durchaus diese Größe erreichen können. Ich für meinen Teil würde einen normalen Marine auf etwa 2,10 bis 2,20 einschätzen. Belial gehört zu den 200 Emporers Children, welche auf Terra "gezüchtet" wurden und iirc war der Imperator zugegen, als diese Fulgrim übergeben wurden. Deswegen fand ich es durchaus passend, dass Belial einen Satz mit ihm wechseln konnte.
Der Meister kommt mir allerdings ziemlich dämonisch vor (zwei Kniegelenke und seine Söhne sehen auch nicht menschlich aus).
Der Dienst am Chaos hinterlässt Spuren. Fragen sie ihre Warphexe nach Nebenwirkungen. :lol: In Black Crusade gibt es sogar eine Tabelle, was welche Geschenke für Mutationen und Vor/Nachteile nach sich führen.
Allerdings wurde der Primarch auch vor ca.10k Jahren von einem Dämon besessen, und so etwas "umgeformt" (schlimmes schicksal, hat er aber verdient)Spricht zwar vieles gegen Fulgrim als Belial aber du hast ja mit Lucius und Abaddon schon zwei Charakter namentlich erwähnt.
Belial ist definitiv nicht Fulgrim, dessen Seele hockt wohl in einem Bild, während sein Dämonenbesessener Körper irgendwo im Wirbel mit einer ewigen Orgie beschäftigt ist.
Das du uns auf Herad und Gabriel noch warten muss ist schade, aber schon mehrfach von dir begründet.
Keine Angst, die beiden kommen nächstes Jahr wieder.
Bin auch höchst gespannt auf Gabriels "Gegenspieler"
Ein Teil kam ja schon vor.
(Bei der Pistole handlet es sich nicht rein zufällig um ne heilige Waffe mit der, der Offizier gleich um sich ballern wird?(ich glaube ich will unterbewusst noch etwas Action))
Die Maschinenpistole? Neh, die ist keine heilige Waffe, aber sie wird noch ausreichend im Einsatz zu bewundern sein.
Persona Dramatis
Das Chaos
Meister Belial, erhabener Champion des Slaanesh, Fruchtbarer Vater von 666 Söhnen, Herr des Kaders der 6x6x6 Amazonen, General der Purpurnen Garde, Gebieter der "Wolf im Schafspelz" und ihrer Diener.
Alcina, Anführerin des Hexenzirkels und innoffizielle Nummer 2 der Kriegsbande
Die Feuerschwestern
Tegan, sie ist die Anführerin der Feuerschwestern
Sioned, eine rothaarige Frau
Rhian das Küken, die jüngste der Feuerschwestern
Elin, Blutgefährtin von Sioned
Gladys, die Musikerin der Feuerschwestern
Aderyn, die MG Schützin der Feuerschwestern
Meister Belial, erhabener Champion des Slaanesh, Fruchtbarer Vater von 666 Söhnen, Herr des Kaders der 6x6x6 Amazonen, General der Purpurnen Garde, Gebieter der "Wolf im Schafspelz" und ihrer Diener.
Alcina, Anführerin des Hexenzirkels und innoffizielle Nummer 2 der Kriegsbande
Die Feuerschwestern
Tegan, sie ist die Anführerin der Feuerschwestern
Sioned, eine rothaarige Frau
Rhian das Küken, die jüngste der Feuerschwestern
Elin, Blutgefährtin von Sioned
Gladys, die Musikerin der Feuerschwestern
Aderyn, die MG Schützin der Feuerschwestern
Kapitel 6
Position:
Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Planet Kneita III
Aboratal
Engelsberg
Zeit: 2 324 920.M41
Person: Sioned von den 6x6x6
Im Unterleib von Sioned pochte es pausenlos. Zu sagen, sie hatte den besten Fick ihres Lebens hinter sich, kam halbwegs dem nahe, was die Amazone gerade erlebt hatte. Der erste Teil des Rituals war nach ihren Vorschlägen abgelaufen. Anschließend beglückte ihr Meister sie eine Ewigkeit auf den Altar, sechsundsechzig Minuten lang, wie Elin ihr vorhin mit einem äußerst eifersüchtigen Unterton berichtet hatte. Irgendwann hatte sie jedes Gefühl für Raum und Zeit verloren, als sie in die vollkommene Ekstase erreichte. Schließlich kam ihr Meister zum letzten Mal und der Altar zerbrach unter ihnen in sechsundsechzig Fragmente. Slaanesh hatte ihr Ritual gefallen und ihnen seine Gunst geschenkt.
Meister Belial war sichtlich ein weiteres Mal gewachsen und aus seinem Leib heraus bildeten sich zwei weitere Gliedmaßen, die noch im Wachsen begriffen waren. Diese Gliedmaßen endeten aber nicht in Händen, sondern in Scheren. Seine Apotheose schritt nun sichtlich weiter voran. Mit der Schändung und Neuweihung der Kathedrale war Meister Belial nur noch zwei Schritte vor der prophezeiten Vollendung entfernt. Heute Nacht würde er den vorletzten Schritt beschreiten und in zwei Tagen den letzten. So war es vorherbestimmt, so würde es geschehen und Sioned war stolz, an diesem Wunder teilzuhaben.
Und auch ihr war der Segen des Slaanesh zuteil geworden. Die Brandzeichen auf ihren Pobacken hatten sich verfärbt, die Narben der Male waren nun mit einer zähen Haut gefüllt, die metallisch bunt in den Farben eines Regenbogens schimmerte. Dies bedeutete, dass Slaanesh sie in seiner unendlichen Gnade auserwählt hatte und ihr die ewige Jugend mit seinem Mal geschenkt hatte. Schon einigen Amazonen war diese Gunst geschenkt worden. Tegan gehörte dazu und noch ein paar andere. Seit dem Ritual schien alles bunter, klarer und deutlicher zu sein, als würde sie die Welt nun mit anderen Augen betrachten, Details sehen, auf die sie vorher noch nie geachtet hatte. Alles in ihr war in Aufruhr.
Es dämmerte, als die Feuerschwestern mit dem Konvoi der Gefangenen den Engelsberg erreichten. Ihr Meister war mit seinen Favoritinnen und persönlichem Tross schon vorausgeflogen. Die Feuerschwestern mussten mit dem Konvoi reiten, als ob nicht genug Platz für sie in seinem Fluggerät gewesen wäre. Aber seine Entourage wachte sehr eifersüchtig auf ihren Status und da war kein Platz für Neuankömmlinge, egal wie sehr diese ihren Meister und Slaanesh erfreut hatten.
Die Nachtmahre waren von dem langen Ritt nun doch etwas erschöpft. Sioned schätzte, dass sie insgesamt heute siebzig Kilometer zurückgelegt hatten. Davon einige im vollen Galopp. Wie hieß es doch so schön, zum Feind galoppieren wir, zurück traben wir. Auch waren die Fahrzeuge des Konvois deutlich schneller als dreißig Stundenkilometer gefahren. Der Engelberg war ein Tafelberg, der von einer Seite mit einem schwach abfallenden Höhenzug verbunden war, auf dessen Rücken sich eine serpentinreiche Straße hochwand, während die anderen Flanken für Fahrzeuge und auch zum Gehen viel zu steil war. Der Tafelberg war auf der Spitze von einer zerfallenen Mauer umrahmt, die einst sicherlich zu einer eindrucksvollen, wenn auch primitiven Festung gehört haben musste.
Die Arbeitskommandos waren schon schwer am Arbeiten. Aufseher schrien herum und achteten darauf, dass alles korrekt nach den Plänen des Meisters ausgeführt wurde. Gewaltigen Attrappen von Landungsschiffen aus Gummi wurden gerade zwischen der kurvenreiche Straße zur Spitze des Engelberges aufgeblasen. Eines war schon fertig. Die Köder waren mit Seilen fest am Boden verankert. Aus der Nähe sah man gleich, dass sie nicht echt waren, aber für einen Abtaster eines Schiffes im Orbit wirkten sie wie echte Landungsschiffe. Dafür sorgte eine hauchdünne Plane aus Metall, welche über die Gummikörper gelegt worden war. Heizlüfter sorgten für die notwendige Abwärme. Auch die Gummipanzer und Gummifahrzeuge waren zum Teil schon in Stellung gebracht worden. Schützengräben wurden von Baggern ausgehoben und von Sklaven verschalt. Schützenlöcher wurden gebohrt, MG Unterstände eingerichtet, Panzerminen verlegt. Das verhinderte, dass sie querfeldein reiten konnten.
Die Spitze des Tafelberges war bestimmt einen Quadratkilometer groß, was man aber erst sah, nachdem man die Überreste mehrerer uralter Verteidigungswerke passiert hatte, von denen einige gerade provisorisch in Stand gesetzt wurden. Im Zentrum stand schon das prächtige Zelt des Meisters, ein Traum aus golddurchwirkter bunter Seide. Musik war zu hören, sein persönliches Orchester schien aber nur zu proben. Wahrscheinlich war dies die Musik, die sie während des Rituals spielen würden. Was genau dieses Ritual war, hatte selbst Tegan keine Ahnung, selbst für diese uralte Amazone war das alles hier eine Prämiere. Auf alle Fälle wurden schon fleißig Fundamente für die Pfähle und Kreuze ausgehoben und Holz zurechtgeschnitten. Es war ein emsiges Treiben um sie herum, während die Sonne blutrot leuchtend langsam an weißbläulich schimmernden Gipfeln unterging. Ja, Slaaneshs Schönheit lag auch in diesen Dingen.
"Wir haben bis Mitternacht Zeit, um uns zu erholen. Dann werden wir einen Gottesdienst zu Ehren Slaanesh feiern und anschließend helfen, die Opferungen durchzuführen", verkündete Tegan, nachdem sie sich schlau gemacht hatte, was nun denn überhaupt vorgesehen war. Sioned führte ihren Nachtmahr in eine Koppel und sorgte dafür, dass er was Feines von den reichlichen Schlachtabfällen des heutigen Tages zu futtern bekam. Frisches Menschenfleisch schmeckte ihrem Schatzi Spatzi einfach am Besten. Mit Elin zusammen suchte sie dann eines der Badefahrzeuge auf. Das waren Selbstfahrlafetten mit einem hohen Aufbau, in dem sich einzelne Kabinen je nach Ausstattung mit einer Badewanne oder Dusche, Toilette und in manchen Fällen auch einem Massagetisch befand. Ihre Gefährtin war etwas zickig und äußerst aufgedreht. Erst jetzt realisierte Sioned, dass Elin eifersüchtig auf sie war, weil Meister Belial Sioned mit Wonnen beglückt hatte und nicht Elin. Meister Belial entschied nun mal nach eigenem Gutdünken, welche seine Bräute er salbte. Darauf hatte Sioned nun mal keinen Einfluss. Deswegen war sie gar nicht unfroh, als die zickige Elin mit fünf gut bestückten Sklaven im Schlepptau in ihr eigenes Abteil ohne weiteren Kommentar eingeschnappt abzog. Da Sioned reich beschenkt worden war, an Wonnen wie auch an Goldstücken, nahm sie das Luxusabteil ohne männliche Sklaven, nur mit der Grundausstattung an Personal, aber mit dem vollen Verwöhnprogramm.
Das Abteil befand sich ganz hinten im oberen Teil des Aufbaus des Trailers. Es maß gewaltige vier auf vier Meter und nutzte so die gesamte Breite des Fahrzeuges aus. Die Badewanne allein maß stolze zwei auf zwei Meter. Das frische Wasser war voller Schaum und es roch nach erlesenen Ingredienzien. Die Wände waren verspiegelt und trotz der Schwüle im Raum nicht beschlagen. Die Armaturen blitzten sauber und zwei Sklavinnen, die nur ein zuvorkommendes Lächeln am Leib trugen, schälten sie aus ihrer Rüstung. Sioned setzte sich auf einen kleinen Hocker, während die Sklavinnen sie mit warmem Wasser übergossen und mit einem Schwamm die inzwischen eingetrockneten Überreste der Entweihung der Kathedrale von ihrer Haut abwuschen. Sie spülten auch ihr Haar aus, das einiges an verschiedenen Körperflüssigkeiten aller Beteiligten aufgefangen hatte. Danach wurden auch ihre unteren Körperöffnungen von den noch vorhandenen Spuren des Rituals mittels eines Einlaufs gesäubert.
Während einlullende Musik aus versteckten Lautsprechern in den Raum schwebte, legte sich Sioned auf den Massagetisch und ließ sich verwöhnen. Ihr ganzer Körper fühlte sich verspannt an, der Tag war voller Anstrengungen gewesen. Zuerst die etwas unbefriedigenden Kämpfe gegen die PVSler, die Jagd auf die Braut, der wilde Ritt durch den Wald, der neben den in der Kathedrale empfangenen und ausgeteilten Wonnen sicherlich der Höhepunkt des Tages gewesen war. Das Aufspüren der Braut und ihre erfolgreiche Gefangennahme, bei welcher Sioned wahrlich den entscheidenden Anteil gehabt hatte. Der Ritt in die Stadt und dann die Ereignisse auf dem Altar. Noch nie hatte Meister Belial sie so lange und ausgiebig beglückt. Auch sonst niemand, obwohl sie schon viele verschiedene lebende Spielzeuge ausprobiert hatte. Und Slaanesh hatte gefallen, was er zu sehen bekommen hatte. Erwählt, auserkoren, gesegnet. Malträgerin, unbewusst tastete sie nach den Brandzeichen, spürte die neue Haut, die sich noch sehr fremdartig anfühlte. Daran würde sie sich erst mal gewöhnen müssen.
Nach der Massage mit den Händen, seifte sich eine der schwarzhaarigen Sklavinnen ein und legte sich auf Sioned. Das Gewicht der schlanken Frau lag angenehm auf ihr und die Feuerschwester ließ zu, dass ein weiteres Mal die Erregung von ihr Besitz ergriff, von diesen Dingen konnte sie nun mal nicht genug bekommen. Es war schön, sich verwöhnen zu lassen und Sioned ließ sich einfach treiben. Nachdem die Massage vollendet war, legte sich Sioned in der Wanne und stellte erfreut fest, dass die Düsen an der richtigen Stelle lagen. Während die Amazone entspannt im Wasser lag, wuschen die Sklavinnen ihre langen roten Haare mit erlesenen Mitteln und pflegten es mit großer Hingabe. Das erinnerte sie an ihr frühes Zuhause. Mutter hatte immer vor dem Zubettgehen ihre langen Haare ausgebürstet. Hundert Striche, beide hatten dabei immer ein fröhliches Lied gesungen. Sioned war gerade am Wegdämmern, als die Türe geöffnet wurde und Tegan in der Tür stand. Um ihre Haare hatte sie ein Handtuch geschwunden und in der Hand trug sie ein Tablett mit hohem Rand, das schwimmen konnte. Sonst trug die Rothaarige nichts am Leib.
"Ist es erlaubt, einzutreten, Gesegnete Sioned?" Es war das erste Mal, dass Sioned so genannt wurde und sie glaubte, einen leicht spöttischen Unterton in Tegans Stimme heraus zu hören.
"Es ist erlaubt, große Schwester Tegan. Oder sollte ich sagen, Gesegnete Tegan?" Sioned versuchte, dabei nicht allzu spöttisch zu klingen.
- Was in aller Welt sucht Tegan hier? Will sie weiter an mir herummäkeln? - dachte Sioned und versuchte, nicht zu verkniffen zu wirken. Wirklich freuen tat sie sich über Tegans Aufmerksamkeit nicht.
"Für dich immer noch große Schwester." Tegan nickte den Platz machenden Sklavinnen zu und stieg zu ihr in die Wanne. Es war lange her, dass sie mit Tegan intim gewesen war. Genau genommen war das letzte wie auch erste Mal bei ihren Einführungsriten vor über einem Jahrzehnt gewesen. Tegan hatte feste große Brüste, ausladende Hüften bei einem straffen und muskulösen Bauch. Sie wirkte wie eine sich gut haltende Dreißigjährige mit einem athletischen Körper. Wobei Sioned keine Ahnung hatte, wie alt Tegan wirklich war, da Slaanesh sie wohl schon vor langer Zeit als Champion erwählt und ihr die Unsterblichkeit geschenkt hatte. Man sah ihrem Körper an, dass Tegan keine der schweißtreibenden Trainingseinheiten ausließ, wie so viele der Schwestern, wenn sie gerade von zu vielen Ablenkungen zu erschöpft waren. Tegan gewann in aller Regelmäßigkeit alle Wettbewerbe an Bord, wo es um Ausdauer ging. Und es gab einige Narben an ihren Körper, die der kosmetischen Chirurgie der Medica an Bord der "Wolf im Schafspelz" getrotzt hatten. Meister Belial akzeptierte Narben bei seinen Kriegerinnen. Aber sie sollten nicht zu stark ausgeprägt sein. Interessant, aber nicht entstellend. Fratzengesichter und verunstalte Körper gab es bei ihren Feinden genug, da mussten nicht noch seine auserwählten Amazonen mit starken Narben gezeichnet sein.
Über den Körper verteilt trug Tegan mehrere Tätowierungen, die obligatorischen Symbole des Chaos, des Slaanesh und Insignien von Meister Belial. Aber auch andere. Auf dem Rücken hatte sie ein wirklich großflächiges Tattoo, das Slaanesh in aller Pracht zeigte, während eifrige Dämonetten ihn verwöhnten. Das Bild hatte Tegan selbst gemalt und dann von einem Tätowiermeister auf dem Schiff in einer monatelangen Prozedur farbenfroh stechen lassen. Tegans Scham war nicht komplett rasiert, wie meist bei den Amazonen üblich, sondern sie hatte Teile der doch kurzgeschnitten Haare in Form eines Herzchens und einem B stehen lassen. Das sah irgendwie richtig putzig aus.
Die Frau lehnte sich neben ihr an den Wannenrand und rutschte kurz hin und her, bis auch sie eine für sie angenehme Düse gefunden hatte.
"Ich habe dir etwas zum Essen mitgebracht. Ich dachte, du wärst vielleicht hungrig." Auf dem Tablett befanden sich mehrere Schälchen aus bunt bemaltem Porzellan, in denen verschiedene Fleischsorten vor sich hin dampften. In anderen lagen ausgesuchte Exemplare von nahrhaftem Früchten und exotischem Obst. Einige Gewürzstreuer versprachen Abwechslung. Insgesamt lagen zwei Paare von Stäbchen bereit, von denen sich Tegan eins schnappte.
"Was ist das alles?", fragte Sioned, da sie kaum etwas auf dem Tablett kannte. Es gab einige Marketender, die wirklich erlesene Sachen anboten, aber meist hatte Sioned nicht genug Goldstücke übrig, um sich solche Delikatessen leisten zu können. Es war durchaus als Ehre und großzügiges Geschenk anzusehen, dass Tegan diese Köstlichkeiten mit ihr teilen wollte. Wobei sich Sioned fragte, was für einen Hintergedanken ihre Anführerin dabei hatte. Noch gar nicht allzu langer Zeit hatte Tegan sie vor aller Feuerschwestern Augen zur Sau gemacht, ihr indirekt mangelndes Religionsverständnis für die Lehre von Slaanesh vorgeworfen, nur weil sie etwas Saft aus ihrer Muschi auf Tegans ach so wertvolle Datentafel gespritzt hatte.
"Wo bliebe da der Reiz, wenn man das im Voraus wüsste? Probier das mal." Tegan reichte mit ihren Stäbchen ein Stück Fleisch und hielt es ihr direkt vor dem Mund. Sioned griff es mit den Zähnen und kaute erwartungsvoll darauf herum. Es schmeckte wirklich gut, zart und mit aromatischen Gewürzen aufgepeppt. Kaum hatte sie das Stück Fleisch herunter geschluckt, als Tegan sie schon mit einem weiteren Stück Köstlichkeit regelrecht fütterte. Nebenbei langte auch die ältere Frau reichlich zu. Schließlich war dies eine Portion für zwei. Sioned wusste, dass Tegan beim Sex mit ihren Spielzeugen oder ehemaligen Gefährtin auch Lebensmittel benutzte und dies hier war durchaus als Vorspiel zu werten. Schließlich fütterte Tegan sie nicht mehr mit den Stäbchen, sondern nahm die Stückchen zwischen die Zähne und ihre Lippen trafen sich zwangsläufig, wenn Sioned sich ihren Anteil holte. Schließlich war die Mahlzeit gegessen und sie küssten sich nur noch. Tegans Hand war an Sioneds Brust gewandert und spielte mit ihrer Warze, durch die ein Stecker gezogen war. Sioneds Hand wanderte über Tegans Schenkel zu ihrem Schritt. Schließlich, bevor es ernsthaft zur Sache ging, löste sich Tegan von ihr und sie sahen sich an. Gerne wäre Sioned weiter gegangen, trotz der heute schon empfangenen Wonnen.
"Slaanesh hat dich heute erwählt, Sioned Feuerschwester von den 6x6x6", begann Tegan wohl nun mit dem Gespräch, für das sie eigentlich hergekommen war. Sioned hätte gerne noch weiter gemacht, beherrschte sich aber. Die Sklavinnen bürsteten immer noch Sioneds Haar, dass sie im Spiegel als schimmernde rote Flut bewundern konnte. Als würde flüssiges Kupfer von ihrem Kopf fließen. "Das bedeutet, du wirst nie an Altersschwäche sterben, nie deine Fruchtbarkeit verlieren und nie aus Altersgründen eine der verbitterten Zuchtmeisterinnen auf der Wolf im Schafspelz werden." Wenn eine Amazone zu alt wurde, um mit ihren Anblick Meister Belial zu erfreuen, wurde sie aus dem Kader entlassen und kümmerte sich zukünftig um den Nachwuchs. Die Zuchtmeisterinnen sortierten die jungen Gefangenen und Sklavinnen aus, um sie in der Kaderschmiede des Meisters Belial zu erziehen, wo aus Mädchen in unzähligen erbarmungslosen Trainingsstunden gestählte Kriegerinnen geschmiedet wurden. Diese Frauen waren verbittert und gaben ihren Schmerz über die Trennung von Meister Belial, dem Zentrum ihres Universums, an ihre Schülerinnen weiter. Der Sadismus dieser Frauen war sprichwörtlich und jede Amazone hatte durch die Lektionen der Zuchtmeisterinnen gelernt, dass Schmerz nichts weiter als eine andere Form von Lust war. Es war besser, im Dienste des Meisters einen heldenhaften Tod zu sterben, als so zu enden. Manche Schwestern, die jenseits der vierzig standen und täglich nach grauen Haaren suchten, entschlossen sich oft, einen interessanten Tod auf dem Schlachtfeld zu finden, bevor Meister Belial ihr Anblick zuwider wurde.
"Unsterblichkeit!" Voller Genus stieß Sioned das Wort aus. Der alte Menschheitstraum, gewährt von den Göttern des Warps für ihre auserwählten Diener. Ja, sie war wirklich gesegnet und ein wohliger Schauer durchlief sie.
"Niemals alt werden, niemals dahin siechen, niemals seine Schönheit verlieren!", zählte Tegan die Vorzüge auf.
"Ja, ewig die Freuden des Lebens genießen können!" - Und die Wonnen! - fügte Sioned mit einem imaginären Seufzer hinzu.
"Und sehen, wie alles um einen alt wird, ersetzt wird. Wie alle Kinder sterben, die man in die Welt gesetzt hat. Manche in der Blüte ihre Lebens, andere alt und schwach. Unsterblichkeit ist ein Segen, aber auch ein Fluch. Es dauert Jahrhunderte, bis man sich dessen wirklich bewusst wird. Man nimmt sich eine Gefährtin, liebt sie und dann wird sie alt, sucht den Tod oder wird eine verbitterte Zuchtmeisterin. Solange man jung ist, merkt man gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht." Tegan machte eine Kunstpause, um ihre Worte wirken zu lassen. "Heute ist Elin noch eine Frau in der Blüte ihres Lebens, in weniger als zehn Jahren wird sie Zuchtmeisterin sein oder den Tod auf dem Schlachtfeld gewählt haben." Daran hatte Sioned noch gar nicht gedacht und ihr wurde klar, was Tegan beabsichtigte.
"Du willst mich als Blutgefährtin?"
"Wir Amazonen können Gefährtinnen nur aus unserer Gruppe wählen und da du nun unsterblich bist und ich keine mehr habe…" Tegan ließ den letzen Teil des Satzes bewusst offen.
"Aber ich habe schon Elin erwählt! Wir haben die gleiche Wellenlänge!", erwiderte Sioned etwas schärfer, als vielleicht aus diplomatischen Gründen angebracht war.
- Deswegen ist Tegan also hier! - dachte Sioned.
"Wirklich? Bis heute Morgen hattest du sicherlich Recht, aber du hast ein paar Dinge erkannt. Hat das auch Elin? Ich traue ihr nicht zu, dass sich ihr Horizont je erweitern wird. Und schon bald wird die Eifersucht auf deine Unsterblichkeit, auf deinen Status als aufstrebende Champion des Slaanesh sie zu zerfressen beginnen. Erst unmerklich, hier eine spitze Bemerkung, hier ein grober Akt, dort ein klein wenig über die Stränge schlagen beim wechseln. Ein minimaler Fehler beim Deckungsfeuer. Unfälle passieren und Rosa trifft Rosa, kommt eben vor. Du musst dich auch nicht jetzt entscheiden. Denk in aller Ruhe über meine Worte nach."
Sioned erwiderte nichts darauf und dachte wirklich nach. Die meisten Amazonen hatten eine Blutgefährtin. Eine Partnerin, mit der sie zusammen in einer kleinen Zimmerflucht lebten. Man teilte sich die Kosten des Unterhaltes und ging den gleichen Interessen nach. Auch passte man aufeinander in der Schlacht auf. Diese Partnerschaft engte einen aber im Gegensatz zu einer Ehe nicht ein. Man war sexuell ungebunden, auch wenn es normal war, die Partnerin mit einzubeziehen oder sie wenigstens zusehen zu lassen. Diese Bindung konnte jederzeit gelöst werden, wenn man sich die Bruststecker zurückgab, die man getauscht hatte. Nachdenklich fuhr sie über den kleinen Stecker in ihrer linken Brustwarze, den sie von Elin bekommen hatte. Er war aus kühlem, schwerem Gold und mit kleinen roten Edelsteinen verziert.
Liebte sie Elin eigentlich wirklich? Genau genommen waren sie eine Zweckgemeinschaft eingegangen, die daraus resultierte, dass sie beide nie genug bekommen konnten. Vierundzwanzig Stunden am Tag und sieben Tage die Woche alles andere für die Wonnen zurückzustellen, das war das, was sie verband. Bis jetzt hatte das ausgereicht, würde es das auch in Zukunft und für wie lange noch? Aber was verband sie mit Tegan? Eigentlich nur, dass sie von Slaanesh erwählt worden waren. Würde sie Slaanesh je so anbeten können, wie Tegan es tat? Waren ihre Ansichten wirklich richtig oder gab es eher nur sehr viele Wege, wie man Slaanesh dienen konnte? War der ihre so falsch oder Tegans so richtig?
"An was hast du gedacht, als ich hinein gekommen bin? Du sahst so glücklich und entspannt aus", wechselte Tegan unverfänglich das Thema, die mit geschlossenen Augen vollkommen entspannt neben ihr lag.
"An meine Kindheit, meinen Vater, meine Mutter, wie sie mich immer gebadet hat, als ich noch klein war. Wie sie gesungen und mir die Haare dabei gebürstet hat", erwiderte Sioned nach kurzem Nachdenken.
"Du musst deinen Vater wirklich hassen, wenn du deinen Nachtmahr nach seinem Titel benannt hast."
"Ich hasse meinen Vater nicht! Ich liebe ihn! Er war immer gut zu mir und auch zu meiner Mutter. Jedes Mal, wenn er meine Mutter besuchte, brachte er mir was mit. Süßigkeiten, Puppen, Kuscheltiere, Spielsachen. Er schenkte mir ein Pony und später einen feurigen Hengst, um die ich mich selbst kümmerte. Als ich acht Jahre alt war, schenkte er mir ein Lever Action Kleinkalibergewehr mit 15 Patronen im Röhrenmagazin und brachte mir das Schießen bei." Sioned räusperte sich und machte ihren Vater nach. "Das ist ein Gewehr, Tochter! Das ist eine Waffe und sie kann töten. Bevor du sie bekommst, wirst du schwören, diese Waffe niemals auf deine liebe Mutter, deine kleinen Brüder, eines der Tiere hier oder auf mich zu richten! Selbst wenn du glaubst, die Waffe wäre entladen. Die meisten Unfälle mit Waffen passieren beim Herumalbern. Also wirst du diese Waffe mit Sorgfalt und Respekt behandeln. Hast du mich verstanden?" Das war in etwa die Rede gewesen, die ihr Vater damals gehalten hatte. Ihr geliebter Vater, dieser stattliche Mann, mit dem sie jeden anderen Mann verglich und nur Meister Belial war würdig genug, ihm gerecht zu werden.
"Meine Mutter und mein Vater haben sich aufrichtig geliebt und ich habe die schönste Kindheit verbracht, die man sich nur vorstellen kann. Mein Vater hat mich als sein eigen Fleisch und Blut anerkannt, nachdem meine Mutter ermordet worden war. Ich liebe ihn noch heute von Herzen und wünsche ihm alles Gute, auch wenn er auf der falschen Seite steht."
"Ich hatte nicht so viel Glück mit meinen Eltern", erwiderte Tegan und Sioned fiel auf, dass sie fast gar nichts über die Vergangenheit von ihrer Anführerin wusste. Eigentlich nur, dass sie einst eine Novizin eines Sororitasorden gewesen war, dessen Kloster Meister Belial überfallen hatte, um einen Rosenstock aus dem Klostergarten zu erbeuten.
"Erzähl mir von ihnen", forderte Sioned, die spürte, dass Tegan darüber reden wollte. Ihre Hand wanderte zu der Innenseite der Schenkel ihrer Anführerin und blieb dort liegen. Einen kurzen Moment schwieg Tegan und Sioned fürchtete schon, sie hätte sich getäuscht.
"Ich kann mich an das Gesicht meiner Mutter nicht mehr erinnern. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich nur eine Frau mit einem schwarzen Kleid, das bis zum Kragen zugeknöpft ist und der Saum gerade mal einen Zentimeter vom Boden entfernt schwebt. Ihr Haar ist zu einem strengen Haarknoten gebunden und zwei Nadeln stecken darin, beide haben einen Totenschädel mit dem Zwölferkranz als Knauf. Ob du es glaubst oder nicht, ich habe meine Mutter nie mit offenen Haaren gesehen. Geschweige denn nicht vollständig angekleidet. Sie war sehr streng und fanatisch religiös. Eigentlich war alles verboten oder unrein. Sie hat fast immer nur in Zitaten gesprochen. Das einzige, was ich alleine machen durfte, war vor dem Hausschrein knien und den Gottimperator anflehen, ein liebes Mädchen zu werden. Sie hat alles reglementiert, einen minutiösen Plan erstellt. Sogar die Zeiten, wo ich unter ihrer Aufsicht auf das Klo durfte, waren vorgegeben. Unabhängig davon, ob ich nun pinkeln musste oder nicht. Nur während des beaufsichtigten Kinderturnens durfte ich laufen, rennen und etwas Anderes machen, als sitzen." Tegan seufzte und schwieg einen kurzen Moment.
"Mein Vater war angestellter Schreiber im Kloster und wir lebten in einem kleinen Steingebäude im Schatten der Bastionen. Wenn ich aufstand, war er schon bei der Arbeit und wenn ich schlafen ging, war er noch nicht zurück. Ich habe ihn kaum gesehen, nur an hohen Feiertagen. Ich kann mich erinnern, dass er gar keine Haare auf dem Kopf hatte. Aber er hat so gut wie nie mit mir geredet, selbst wenn wir mal zusammen waren. An meinem sechsten Geburtstag nahm meine Mutter mich an die Hand, spazierte mit mir zu dem Klostereingang und übergab mich der Mutter Oberin mit den Worten: Sie ist ein böses Mädchen!" Tegan schnaufte und Sioned spürte, wie die sprudelnde Düse bei ihrer Vorgesetzten ihr Werk getan hatte. Die Augenlieder flatterten und Sioned konnte deutlich die Muskelzuckungen spüren, da ihre Hand immer noch an Tegans Oberschenkel lag.
"Tja, so wurde ich Novizin im Kloster des Ordens der Blutigen Rose und ich sah meine Mutter nie mehr wieder. Ich habe keine Ahnung, warum sie mich so gehasst hat. Ich versteh es bis heute nicht. Auf alle Fälle war das Kloster im Gegensatz zu meinem Zuhause schon eine richtige Lotterbude. Aufs Klo gehen, wenn man wirklich musste. Auf Knien den Boden schruppen, weil er wirklich gestern und nicht erst vor einer halben Stunde schon ausgiebig gesäubert worden war. Es war für mich das Paradies und wollte nur noch eines, dem Gottimperator mit ganzer Seele, mit ganzem Körper, mit all meiner Liebe dienen." Tegan hielt inne, als eine weitere Welle von Muskelzuckungen sie durchfuhr.
"Es war nur wenige Tage, bevor ich den eisernen Ring der Zustimmung bekommen und den Schwur des Beitritts leisten sollte, um für das Imperium mit Feuer und Glaube zu kämpfen, als Meister Belial mit seinem Kader der 6x6x6 und seinen 666 Söhnen das Kloster überfiel. Und mich mit anderen Mädchen raubte. Er war es persönlich, der mich in eine neue Welt führte. Er überließ uns Novizinnen keine der Zuchtmeisterinnen, da er wohl wusste, wie exquisit es werden würde, die wenigen, die bereit waren ihren Horizont zu erweitern, in eine neue Welt der Freiheit zu führen. Vorher hatte ich mich selbst nie berührt und er lehrte mich, dass jeder Bestandteil meines Körpers rein ist und dass es keine Körpersäfte gibt, die eines Tabus bedürfen. Meister Belial beschenkte mich so unendlich reich an nie gekannten Wonnen. Damals war er noch etwas anders gewesen und er lehrte mich, auf dem Sonic Blaster zu spielen. Er führte mich in die Bildhauerei ein, zeigte mir, wie man Farben mischt und Bilder komponiert. Damals war er noch einer wahrer Kriegerpoet, ein Künstler in jeder Beziehung, der meisterhaft den Pinsel wie auch das Schwert zu führen vermochte. In den letzten Jahren hat er sich doch stark verändert." Ihre letzten Worte sprach Tegan mit einem sehr bitteren Tonfall aus.
"Das ist die Apotheose! Natürlich verändert er sich, er entwickelt sich weiter, wird zu einer Wesenheit werden, wie sie es sonst nur hinter dem Schleier gibt", gab Sioned laut ihre Meinung preis. Tegan sah sie kurz von der Seite an und nickte dann. "Das wird es sein", meinte sie anschließend etwas kurz angebunden, als ob sie das Thema vor den beiden Sklavinnen nicht näher erörtern wollte. "Aber es wird so langsam Zeit für mich, denke über meine Worte und Vorschläge nach, gesegnete Sioned von den 6x6x6."
Tegan küsste sie zum Abschied auf dem Mund und stand dann auf. Eine Sklavin eilte sofort herbei und trocknete Tegan ab. Die nahm ihr Tablett und ging ohne ein weiteres Wort. Allein mit den Sklavinnen blieb Sioned zurück und schloss die Augen, um ihn Ruhe nachdenken zu können. Heute war einfach zu viel passiert, um alles ordentlich auf die Reihe bekommen zu können. Hier und jetzt würde sie auf alle Fälle keine Entscheidung treffen können und auch wollen.
Schließlich hatte Sioned genug vom Herumdösen und ließ sich abtrocknen. Sie zog nur ein fast durchsichtiges Ritualgewand, das mit Stickereien aus goldenen Fäden verziert war, über und band sich einen Gürtel mit ihren Parierdolchen um. Ihre Ausrüstung zu einem Bündel verschnürt unter dem Arm tragend, verließ sie das mobile Badehaus. Sie legte ihre Ausstattung in der Nähe von Gouverneur ab, der niemand Fremdes daran herumspielen lassen würde. Auch hier gab es diebische Menschen und ihre Waffen waren ein Vermögen an imperialen Credits wert.
Sie traf ihre Schwestern bis auf Elin am verabredeten Sammelpunkt an. Tegan trug nun ein prächtiges Ritualgewand, das von einem breiten Gürtel mit einer Schließe aus massivem Gold, die einen Chaosstern darstellte, gehalten wurde. Auch alle anderen trugen nur ihre dünnen bunten, fast durchsichtigen Ritualgewänder für den Gottesdienst. Es war unangenehm kalt und sie froren doch etwas an ihren bloßen Füßen. Mächtige Feuer brannten zwischen den vorbereiteten Reihen und die Anzeichen mehrten sich, dass es bald losging. Der Mond dieser Welt strahlte im vollen Licht. Und sein intensives Licht hatte etwas Purpurnes. Die Musik aus dem Zelt war jetzt nicht mehr die einer Probe, sondern dort zumindest schien das Ritual schon angefangen zu haben. Der Chor der Hexen sang eine gar schauerliche Hymne und Sioned fröstelte nicht nur, weil sie kaum bekleidet barfuß in der Kälte stand.
"Wo ist Elin?", fragte Tegan und sah Sioned fragend an.
"Wahrscheinlich noch beschäftigt, soll ich sie holen?", fragte Sioned, die sich nur zu gut vorstellen konnte, womit Elin noch beschäftigt war.
"Beeil dich! Es geht bald los."
"Jawohl, große Schwester!", antwortete Sioned, die ihren Platz kannte und setzte sich mit der gegebenen Eile in Bewegung. Wurde Elin schon zickig? War dies ihr erster Schritt, um zu zeigen, dass Elin nicht mit ihrer Unsterblichkeit zurechtkommen würde? War eine Trennung eine Lösung? Küken war solo und so wie Sioned die junge Wilde einschätzte, bekam sie auch nie genug und nur weil Tegan sich intensiv um sie kümmerte, war ihr wahres, ungezähmtes Ich noch nicht gänzlich hervorgetreten. Die Beiden würden zueinander passen. Aber passte Tegan zu ihr? Diese Frau mit der gewaltigen Lebenserfahrung der Jahrhunderte? Eine Künstlerin, ein hedonistischer Feingeist, während Sioned bisher nur die Befriedigung ihrer eigenen Lust auf ungezählten verschiedenen Wegen im Sinn gehabt hatte?
Tatsächlich fand Sioned ihre Gefährtin in einem wilden Knäuel aus Leibern verstrickt in ihrem Badeabteil. So wie sie aussah, war sie noch nicht mit dem Wasser in Berührung gekommen. Ihr Haar war voller männlicher Körperflüssigkeit und auch ihr Körper war damit verklebt.
"Elin! Das Ritual geht bald los!"
"Sioned! Komm mal wieder runter, du hörst dich schon an wie unsere große Schwester", erwiderte Elin zickig, nachdem sie sich dazu bequemt hatte, ihren Mund zum Reden frei zu bekommen.
"Das ist ein Befehl unseres Meisters Belials! Wir sind Amazonen der 6x6x6. Wir leben, um ihm zu dienen. Also hör jetzt auf, wie blöd herumzuficken, wasch dich, zieh dich an und schwing deinen verfickten Arsch zum Sammelpunkt!"
"Fick dich doch selbst, du blöde Fotze!", schrie Elin ihr mit hochrotem Gesicht entgegen. Und es war nicht nur hochrot, weil sie sich schon seit Stunden mit den Sklaven aktiv vergnügt hatte. Das fing ja schon wirklich früh an. Resolut griff Sioned den Schopf von Elin und zog die wild aufschreiende Frau auf die Beine. Die Sklaven kannten ihren Platz und sorgten für den notwendigen Abstand. Die Wanne in dem Raum war aus Messing und voll mit Wasser, das inzwischen total kalt geworden war. Mit aller Kraft zerrte Sioned ihre Blutschwester zur Wanne zwang sie hinein. Wasser spritzte nach allen Seiten und auch auf ihr Ritualgewand, das dadurch klatschnass wurde. Mehrmals drückte sie Elin unter Wasser, bis diese wieder bei klarem Verstand war. Sioned hatte keine Ahnung, was Elin eingeworfen hatte, aber das kalte Wasser tat seine Wirkung.
"Und, geht’s wieder? Los trockne dich ab und dann raus mit dir. Das Ritual wartet nicht auf uns und du willst doch nicht schuld sein, dass Meister Belial seine Apotheose verpasst."
"Ist ja gut, brauchst deswegen nicht gleich so brutal zu werden. An den Haaren ziehen ist echt nicht geil." Vor sich hin fluchend trocknete Elin sich ab und schlüpfte schließlich in ihr Ritualgewand. Derweil zog Sioned ihres aus, wrang es aus so gut es ging und trocknete sich ebenfalls ab. Sie zog es wieder an und es hing feucht an herunter. Ihre Brustwarzen wurden so jedenfalls hart und Sioned beschloss, das Ganze als eine besonders intensive Erfahrung zu genießen. Mit der immer noch maulenden Elin im Schlepptau erreichten sie den Sammelpunkt am Feuer in der Nähe des Zeltes. Tegan sah sie bezeichnend an, verkniff sich aber jeden Kommentar. Jedes Wort war in diesem Fall auch überflüssig. Gemeinsam gingen sie zum vorbereiteten Platz an der Westecke des Zeltes. Bunte, tiefe Teppiche waren ausgelegt worden und ein kunstvoller Altar aus erlesenen Hölzern, die kunstreich geschnitzt und mit Gold überzogen waren, bildete einen heiligen Grund. Die Schnitzereien waren wiedermal so perspektivisch, dass sie verschiedene Dinge abzubilden schienen, je nachdem was der Betrachter hineininterpretierte.
Die meisten Amazonen des Kaders der 6x6x6 knieten schon auf den kunstvollen Teppichen in der üblichen Grundstellung. Alcina, die oberste der Hexen ihres Meisters, würde als Priesterin fungieren. Sie trug ein Ritualgewand aus Perlenschnüren, sodass ihr Körper kaum verhüllt war. Die Feuerschwestern knieten sich auf einem der hinteren Teppiche hin und warteten nur kurz, bis auch die letzten Nachzügler gekommen waren. Die Priesterin mit dem Schlangenhaaren fing an zu summen und die Amazonen eröffneten den Gottesdienst mit einem gemeinsamen Lied, in dem sie Slaanesh priesen. Es war das gleiche, das sie auch während der Sturmlandung gesungen hatten, nur sangen sie diesmal alle sechs Strophen. Unterstützt wurden sie von einem kleinen Orchester aus Sklaven, welche hinter dem Altar Aufstellung genommen hatten. Die Hexe entzündete den sechsarmigen Kerzenständer, dessen Kerzen aufgerichteten männlichen Geschlechtsorganen glichen, während die Fassungen als das weibliche Gegenstück geformt waren.
"Schwestern im Fleische! Schwestern im Geiste! Seid willkommen in dieser hochheiligen Nacht! Heute werden wir ein weiteres Wunder des Slaanesh erfahren. Erleben, wie unser über alles geliebter Meister Belial die Fesseln seines fleischlichen Körpers abstreift und den eines geheiligten Wesens jenseits des Schleiers erlangt. Wie er zu einem schwarzen Engel der Lust wird. Wie er uns für alle Zeiten erquicken wird. Freut Euch!", begann die Hexe ihre Predigt. Ihre Stimme trug über den Platz und übertönte auch die Geräusche aus dem Zelt, die Musik und die hellen Lustschreie einer Frau, ab und zu von grellen Schmerzensschreien unterbrochen. Die Schmerzensschreie schienen von anderen Stimmen zu kommen. Schließlich beendete die dunkle Demagogin ihre Predigt und Alcina betete vor, während die Schwestern im Chor ihr Gebet mit folgendem Sprechgesang untermalten.
O Du gießender Slaanesh in Deiner Gabe!
O Du fließender Slaanesh in Deiner Liebe!
O Du brennender Slaanesh in Deiner Begier!
O Du schmelzender Slaanesh in der Einigung mit Deiner Geliebten!
O Du ruhender Slaanesh an meinen Brüsten, ohne den ich nicht sein kann!
Danach standen alle Amazonen auf und tanzten einen Ritualtanz, unterstützt vom Orchester und ihren klatschenden Händen. Dazu rezitierten sie einen Sprechgesang in einer dunklen Sprache, welche die Luft zum Knistern brachte. Der Tanz dauerte knapp fünf Minuten und vertrieb etwas die Kälte aus Sioneds Körper. Danach knieten sie sich alle wieder hin, während die Priesterinnen erklärten, wie das nun folgende Opferungsritual ablaufen sollte. Zuerst zog jede Anführerin aus einem silbernen Topf, der mit den obligatorischen hier vorherrschenden Symbolen verziert war, einen Stofffetzen, auf dem ein Symbol aufgestickt war, was ihre Aufgabe beim Ritual sein würde. Da die Aufgaben unterschiedlich interessant waren, wurden sie nach einem Losverfahren verteilt, so konnte sich keine Gruppe zurückgesetzt fühlen, wenn sie eine langweiligere Arbeit als die anderen zugewiesen bekamen. Ihre Anführerin Tegan zog ein Kreuz, was bedeutete, dass sie bei den Kreuzigungen helfen sollten. Kreuzigen war einfacher als Pfählen, also hatten sie Glück gehabt. Allerdings war Pfählen interessanter, aber es konnte leicht etwas schief gehen, wenn das Opfer zu schnell verstarb, weil man es zu schnell auf den Pfahl gepresst hatte. Besonders unter Zeitdruck, wie bei einem Opferungsritual konnte das schnell zu Komplikationen führen.
Nachdem so die Aufgaben verteilt waren, erklärte die Priesterin des Slaanesh mit glühenden Worten, was nun genau von ihnen verlangt wurde. Schon nach wenigen Sätzen war klar, dass es in ziemliche Arbeit ausarten würde. Dreiundzwanzig Kreuzigungen in den nächsten vier Stunden. Das waren pro Kreuzigung gerade mal knapp 10 Minuten. Zum Glück war schon alles vorbereitet. Die Opfer mussten nur noch entkleidet, fixiert, angenagelt, gegeißelt, mit dreifach verfluchtem Promethium übergossen und dann das Kreuz aufgerichtet werden. Schaffbar, wenn man mit dem notwendigen Ernst an die Sache ging. Und so wie es aussah, hatten alle Feuerschwestern, auch Küken und Elin, den Ernst der Lage begriffen.
In aller Stille sprachen sie ein weiteres Gebet an ihren Gott Slaanesh. Sioned bat darum, dass sie ihren Teil zum Ritual beitragen konnte. Dann sprachen sie alle gemeinsam das Abschlussgebet.
"O Slaanesh, nimm mich gewaltig, oft und lang. Je öfter du mich nimmst, umso reicher werde ich. Je gewaltiger du mich nimmst, umso schöner werde ich. Je länger du mich nimmst, umso heiliger werde ich. So sei es!" Damit war der Gottesdienst beendet und die Amazonen eilten zu ihren zugewiesenen Positionen. Das Ritual hatte begonnen.
Gedanke des Tages
Ursprünglich war dieses und das nächste Kapitel eines, aber da es zu lang wurde, habe ich es in zwei geteilt. Es passiert an sich recht wenig, aber die Figuren der Sioned und Tegan werden weiter vertieft. Auch fand ich es interessant, einen Gottesdienst des Slaanesh zu beschreiben. Dieser Part ist noch relativ harmlos und ich musste wenig heraus nehmen.
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