40k Das Schwinden Band IV bis VI vollendet

Falls das posten von Rechtschreibfehlern nicht gewünscht ist, unterlass ich das gerne. Ich dachte das wäre ausdrücklich gewünscht. Ich stör mich an den eins zwei Fehlern sicherlich nicht, und bin ja auch kein Pedant bei meinen eigenen Posts.

doch klar ist es gewünscht. Ich übersehe bei der Korrektur halt auch immer wieder ein paar Kleinigkeiten und bin dann auch dankbar, wenn jemand anders darauf hinweist, damit ich das noch nachholen kann. Also zumindest von meiner Seite gibt es keine Grund, Rechtschreibfehler in der Geschichte nicht zu posten.

byebye, ich lese nun im Stillen weiter.
Und ich hab doch gesagt, dass ich nicht gut in Rechtschreibung bin.

Es tut mir leid, falls du dich persönlich angegriffen fühlst, und ich versichere dir, dass das keineswegs meine Absicht war. Ich würde mich freuen, wenn du dich weiterhin regelmäßig zu Nakagos oder auch anderen Geschichten äußerst. Ich möchte hier niemanden zum Schweigen verdammen. Es gibt ohnehin schon zu wenig aktive Leser hier und jeder wäre ein Verlust.

Allerdings ist es als Mod nun einmal meine Pflicht, für ein vernünftiges Diskussionsklima zu sorgen, und wie ich aus Slashys Post entnehme, fand er deine Anmerkungen auch nicht gerade motivierend. Fehlerkorrekturen sind nun einmal auch Arbeit und stören beim Lesen, weshalb ich das umso lobenswerter finde.
 
Danke für alle Rückmeldungen und Lesebestätigungen, freue mich über jede einzelne, auch wenn ich sie nicht alle kommentiere. Vielen Dank an SHOKer für sein Lektorat.

Und ich muss meinem Vorredner "SlashyTheOrc" zustimmen, Louhi wirkt in manchen Belangen wie ein Kind.
Wieso hast du sie denn soooo klein gemacht? Soll des ein Geck sein das so jemand kleines so viel Macht hat?

Nicht jede Protagonist oder Protagonistin muss übergroß sein, wie es in vielen Geschichten gang und gäbe ist. Ich wollte einfach mal jemand bringen, der unterdurchschnittlich klein für eine weiße Frau ist und eben dessen Probleme mit der Umwelt, bzw. ihre Wahrnehmung von dieser. Kommentare sind von dir nach wie vor willkommen.

Den zweiten Teil find ich sehr gut, daß du die Gegenwehr hier plausibel dargestellt, mit eingebaut hast. Zuerst dachte ich, ja, gut wieder ein Gemetzel. Aber das hier jetzt doch die Chaoten ordentlich kämpfen müssen, und die Inquisition ihre Haut teuer verkauft, macht es nochmal richtig spannend. Daß eine der Feuerschwestern stirbt ist nochmal dramatischer Höhepunkt, und gibt Einsicht wie wenig eigentlich Slanesh Mitleid kennt.

In diesem Jahrzehntausend kennen nur die wenigsten Mitleid.

Daß Tegan jetzt Stellvertreterin ist, ist ein guter Schachzug von Belial. Leider weiß man nicht so richtig was Tegan darüber denkt. So wie Elin/Ellis reagiert muss sie ja doch nochmal ganz schön ihre Autorität unter Beweis stellen.

Tegan wird auch noch ihren Fokus haben, dann erfährt man mehr darüber. Chaoten neigen dazu, sehr individualistisch zu sein. Jeder Vorgesetzte dürfte Probleme haben, aus einem Haufen selbstbezogener Massenmörder eine funktionierende Einheit zu formen.

Falls das posten von Rechtschreibfehlern nicht gewünscht ist, unterlass ich das gerne. Ich dachte das wäre ausdrücklich gewünscht. Ich stör mich an den eins zwei Fehlern sicherlich nicht, und bin ja auch kein Pedant bei meinen eigenen Posts.

Gegenfrage, willst du den Job des Zweitlektors haben? Dann können wir die Fehler im Vorfeld schon ausmerzen.


Persona Dramatis
Großinquisitor Esteve Donatan, Ordo Malleus, Macharius Konklave

seine Akolythen
Interrogatorin Louhi - auf dem Weg zur Inquisitorin
Interrogator Hagop - immer gut gekleidet und frisch befördert
Explikator Briksan - schmächtiger Mann, der immer seinen Glückshelm trägt
Novize Erastos - Neuzugang, Augmetischer Ersatzarm

seine Schergen
Pich und Tola, zwei Kopfjäger und Zwillinge, jung und Muskelbepackt, tragen Hüte und haben schlechte Manieren.
Vigol - Assassine aus dem Jyoti System
Nilap - Techpriester
Setag - Astartes und Donotans Leibwächter

Inquisitionsdivision
Inquisitionsgeneral Doihara Kenji
Oberst Grizzly - kommandiert das Artilleriebataillon

Mitglieder von Spähverband Maus
Leutnant Braunbär - kommandiert den 4. Zug der 1. Kompanie des Aufklärungsbataillons
Leutnant Falke - kommandiert den 4. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments.
Leutnant Tiger - kommandiert den 5. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments
Leutnant Nashorn - kommandiert den 2. Trupp der 3. Panzerkompanie

4. Zug 5. Kompanie 2. Bataillon 1. Panzergrenadierregiment
Leutnant Gepard - kommandiert 4. Zug der 5. Kompanie
Drezwosix - Cadianer vom 326 Cadia, Raketenwerferschütze
Thoth - Sein Lader von Thoth, sehnig
Rok - Zuführer des schweren Bolterteams, kommt von 6. Nenihon
Dreineunzig - Schwerer Bolterschütze von Krieg
Rheinland - Truppführer
Jyoti Zwölf - Scharfschütze, schwarzer, mit einer 3 auf Plakette in der Stirn

Einfache Bewohner aus dem Aboratal

Sigmund Toreson, Jagdmeister derer von Solwangen, Scharfschütze, Feldwebel der Reserve
Rabenkind, hieß eigentlich Säde Ulladotir
Kleriker Vater Rasmus, Prediger der kleinen Milizschar

Kapitel 13

Position:
Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Nördliche Hemisphäre
Abora Tal
östlich des Engelsberg auf Position 7
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 07.18
Person: Drezwosix

Drezwosix wünschte, er könnte sich eines seiner Lho-Stäbchen anzünden und einen tiefen Zug nehmen. Aber leider stand sein Zug auf Position 7 auf Wache in voller Montur und entsicherten Waffen. Vor wenigen Minuten hatten sie ihre Position in der Vorhut verlassen und waren auf diesen bewaldeten Höhenzug hochgefahren, um dem 2. Bataillon des 2. Panzergrenadierregiments Flankenschutz zu geben. Wirklich viel zu sehen gab es hier nicht. Fallender Schnee und viele Bäume. Nicht gerade wirklich die beste Voraussetzung, um etwas erkennen zu können. Wenigstens ging gerade die Sonne auf, was die Sichtweite von knapp zwanzig Metern auf vielleicht hundert Meter erhöhte. Er konnte noch nicht mal die passierenden Truppen des eigenen Regiments wirklich gut erkennen, wenn auch noch gut hören.

Sie trugen nun ihre Gefechtsrüstung. Der Helm hatte einen verlängerten Nackenschutz und glich bis auf wenige Details der Helmvariante, wie sie auch die berühmte Stahllegion von Armageddon trug. Das Visier war wie ein Totenkopf geformt, war gepanzert und war gleichzeitig eine Gasmaske. Ein Schlauch führte zum Tornister, wo sich ein hochentwickeltes Filterstystem befand. Der Brustpanzer war aus Ceramit, das auf Adamantium aufgetragen war. Ebenso die Schulterschalen, Arm- und Beinschienen. Die Rüstung war vollständig versiegelt und war ein vollwertiger ABC Schutzanzug. Manche Krankheitsdämonen konnte man nur in voll versiegelten Rüstungen bekämpfen. Unzählige kleine Runen waren sorgfältig in die Rüstungen graviert, welche einen vor den verderblichen Kräften des Warps schützen sollten. Diese Rüstung hatte ein immenses Gewicht, aber ihre Träger waren auch keine Schwächlinge und die Übungen wurden bis auf wenige Ausnahmen immer in voller Gefechtsrüstung ausgeführt, sodass Drezwosix das Gewicht nur noch unmerklich spürte. Nicht einmal die Kasrkin, die Elitegrenadiere von Cadia, hatten eine solch hochwertige Rüstung und die bekamen nur das Beste, was das Departmento Munitorum auf Lager hatte. Jede dieser Rüstungen wurde auf den Träger maßgefertigt, mit auf ihn abgestimmte Schutzrunen versehen. Als Mitglied der Inquisitionsdivision gehörte man zu den bestausgerüsteten Einheiten des Imperiums, aber sie traten auch gegen die schlimmsten Feinde an, die man sich vorstellen konnte. Da war es nur gerechtfertigt, dass sie auch das Beste ins Feld führten, was das Imperium zu bieten hatte.

"Achtung! Unsere Läufer kommen auf drei Uhr!", warnte Leutnant Gepard und wenige Augenblicke traten wirklich zwei ihrer Sentinels aus dem Schneegestöber, um den Höhenzug in wenigen Metern mit etwa vierzig Stundenkilometern zu passieren. Der führende Läufer hatte eine Maschinenkanone, der folgende eine Laserkanone für dicke Brummer. Die Erschütterung der beiden Kampfmaschinen löste leichte Schneelawinen von den Bäumen und eine traf genau Drezwosix, der hinter einer tragbaren Barriere aus leicht zusammensteckbaren Normalien abkniete. Fluchend stand er auf und schüttelte den Schnee ab. Zum Glück hatte sich kein Schnee in seine treue Betsy verirrt. Der Raketenwerfer glänzte noch von dem dreifach gesegneten Maschinenöl und ein neues Reinheitssiegel klebte auf der elektronischen Zieleinheit mit dem Skope mit Entfernungsmesser. Um sicherzugehen, dass alles noch funktionierte, sah er durch das Skope und zielte auf verschiedene Geländepunkte.

Auf einmal stutze er und kehrte zu dem Punkt zurück, den er gerade anvisiert hatte. Der Punkt befand sich etwa 75 Meter schräg unter ihm und war etwas zu symmetrisch, um natürlich zu sein. Er sah genauer hin und versuchte, zu erkennen, was er da eigentlich genau sah. Auf alle Fälle war es unter einer etwa zwanzig Zentimeter tiefen Schneedecke verborgen, wie so ziemlich alles hier. Angeblich sollte hier ja Frühling sein. Schöner Frühling war das. Auf Valhalla war das vielleicht herrliches Frühlingswetter, aber als Cadianer hatte er eine konkret andere Vorstellung von Frühling.

"He, Rheinland, sieh dir das mal an. Ungefähr sieben Uhr, 75 Meter. Das kastenförmige Ding unter dem Schnee." Sein Halbtruppführer gesellte sich neben ihm, hob sein hochwertiges elektronisches Skope mit ebenfalls frischem Reinheitssiegel und lies sich einweisen.
"Scheint tatsächlich künstlich zu sein. Leutnant Gepard, hier Rheinland, unidentifizierte künstliche Struktur 75 Meter auf sieben Uhr von Position 7 aus."
"Verstanden Rheinland, Spähtrupp, geht nachsehen, womöglich getarnter Feind, 75 m auf sieben Uhr. Rest Stellung halten und sich nicht die Eier abfrieren lassen."
"Das ist nicht lustig!", grummelte Toth fast unhörbar, der als Wüstenweltbewohner am schlimmsten unter dem hier herrschenden Klima litt. Der Spähtrupp des Zuges bewegte sich lautlos auf die Struktur zu und verschmolz nach wenigen Metern durch ihre Chameleonmäntel mit ihrer Umgebung. Etwa zehn Sekunden passierte nichts.

"Kontakt!", hörte er die beiden Mitglieder des Spähtrupps brüllen und dann das leise Husten kurzer Salven ihrer Schallgedämpften Maschinenpistolen, wie sie Späher neben ihrer Scharfschützengewehrte führten.
"Auspex schlägt aus! Überall Bewegung!", brüllte Rheinland und ein paar andere Führer mit den praktischen Geräten in den Händen. Um ihn herum wurde es lebendig. Unterirdische Verstecke wurden enttarnt und Gestalten, die Gewehre in Anschlag brachten, wurden in großen Mengen sichtbar. Es war erstaunlich, dass der Zugpsioniker diese ganzen Bewusstseine nicht gespürt hatte. Aber Drezwosix hatte andere Probleme, als sich darüber Gedanken zu machen. Er hatte jede Menge sichtbare Ziele. Die Lasergewehre seiner Kameraden feuerten bereits, die sich hinter den niedrigen Barrieren abgehockt hatten, um kleine Ziele abzugeben. Auch er hockte sich wieder hin.

"Zerschmettert den Gegner! Zerschlagt den Feind! Für den Imperator bringen wir den Tod!", skandierte der Zugprediger und startete voller Vorfreude den Eviscreator in seinen Händen.

"Splitter!", befahl er Toth und spürte drei Sekunden später den Schlag auf seinen Helm. Bis dahin hatte er sich schon ein Ziel gesucht und betete, "Imperator führe diese Rakete in das Herz unserer Erzfeinde!"
Er sah ein größeres Schützenloch, in dem einige Gestalten hockten und gerade eine Maschinenkanone auf Lafette in Feuerposition hievten. Er konnte nicht zulassen, dass diese verheerende Waffe auf seine Kameraden feuerte. Die Barriere, hinter der er hockte, war nur aus Plaststahl mit einer dünnen hitzebeständigen Schicht Ceramit. Gegen Laserstrahlen und kleine Projektile bot die leichte tragbare Deckung einen guten Schutz. Aber gegen die Geschosse einer Maschinenkanone war ihre Barriere kein Hindernis.
"Triff!", rief er und drückte ab. Seine Rakete verließ den Lauf des Werfers und raste dem Ziel entgegen. "Heiliger Imperator, schütze uns vor der Dunkelheit hinter dem Schleier und leite meine Rakete ins Ziel."
Die Splittergranate im Kaliber 88mm traf das feindliche Widerstandsnest mittig und detonierte. Er sah, wie zerrissene Leiber hochgewirbelt wurden und mehrere sekundäre Explosionen in dem Loch wüteten. Die Lafette der Maschinenkanone wurde herumgewirbelt und von der Wucht umgeworfen.

"Splitter!", verlangte er ein weiteres Mal und skandierte eine passende Litanei. Inzwischen hatten auch die abgestellten Chimären das Feuer eröffnet, was bedeute, dass der Feind sich auch hinter ihnen befinden musste. Und der Feind war hier schon verdammt nahe. Viel zu viele Rauchfahnen schossen auf die Panzer zu und dann erschütterten mehrere schwere Detonationen das Gelände. Heiße Trümmerteile prasselten auf die Stellung nieder. Leutnant Gepard gruppierte sofort um. Soldaten hasteten zu ihren angewiesenen Positionen, um eine Rundumverteidigung zu gewährleisten. Panik oder dergleichen war nicht zu spüren. Sie waren Veteranen, geschmiedet im Feuer der Schlacht, auserkoren, ihr Leben im Dienst des Imperators zu geben. Wenn dies ihre Stunde war, dann war es so von ihrem lebendigen Gottimperator auf seinem Goldenen Thron in seiner unendlichen Weisheit schon vor ihrer Geburt bestimmt worden. In seinem Namen zu sterben war ihr Schicksal und sie alle hatten dies schon längst akzeptiert. Sie waren keine grünen Rekruten einer PVS, die von rüden Ausbildern in einen Krieg geschickt wurden, der ein paar Nummern zu groß für sie war. Das hier war ihre Bestimmung, deswegen suchte sich Drezwosix in aller Ruhe das nächste lohnende Ziel aus, ohne sich um die um ihn herum einschlagenden Laserstrahlen zu kümmern. Ein Strahl traf ihn auf der Brust, durchdrang aber nicht das hitzebeständige Ceramit seiner Rüstung. Ein weiterer setzte den weißen Tarnbezug seines Helmes in Brand. Das hätte ins Auge gehen können, wenn der Strahl nur wenige Zentimeter tief gelegen hätte. Mit einigen herzhaften Klapsen schlug Toth das Feuer aus.

Mit dieser Rakete löschte er eine Gruppe Infanteristen aus, die ein schweres Maschinengewehr bedienten. Der Feind schien zahlreich zu sein, aber sie waren miserable Schützen, während die Inquisitionsgardisten den Grundsatz hatten, dass jeder Schuss treffen musste. Wer im Schießtraining danebenschoss, durfte Strafrunden in voller Montur im Sturmschritt laufen. Deswegen gab es bei ihnen nur hervorragende Schützen oder sehr ausdauernde Läufer.

"Splitter!", forderte er an und richtete sich auf die anfangs von ihm entdeckte Struktur aus. Planen wurden dort gerade beiseitegeschoben und ein doppelläufiges Lasergeschütz bemannt. So wie das Ding nun aussah, schien es einer dieser wendigen Angriffszentauren zu sein, welche aus imperialer Produktion stammten. Er visierte das fast vollständig eingegrabene Kampffahrzeug an und zielte sorgfältig. Da der offene Kampfraum des Fahrzeuges ungeschützt von ihm einzusehen war, schoss er mit einer Splittergranate darauf, um die Besatzung zu töten.

"Triff!" Die Rakete verließ zischend das Werferrohr und sauste haarscharf zwischen mehreren Baumstämmen vorbei, bis es den kleinen Panzerjäger mittig im Passagierraum traf. Die Rakete detonierte und zerfetzte die sich im Offenen befindliche Besatzung. Heiße Splitter fuhren in die Bedienelemente und machten das Fahrzeug unbrauchbar, auch wenn es nicht explodierte.

"Splitter!", befahl er noch sechs weitere Male und löschte damit fünfmal treffsicher sein Ziel aus. Nur eine Rakete wurde durch eine zu starke Windbö abgetrieben und zerstörte einen Baum. Um ihn herum tobte der Sturm der Schlacht. Die feindlichen Schützen wurden unbarmherzig ausgedünnt, da seine Kameraden ebensolch gute Schützen waren wie er selbst. Die schweren Bolter brachten in kurzen konzentrierten Feuerstößen den Tod und hinterließen nur rauchende Schützenlöcher, hinter denen die Erde rot verfärbt war. Hinter ihm war eine große Reihe Detonationen zu hören, das Rattern schwerer Maschinengewehre, das Brüllen von Boltwaffen, das Peitschen von Laserwaffen, das Zischen von Panzerfäusten und die anschließenden Detonationen. Wie es sich anhörte, wurde das ganze Regiment auf voller Länge der Kolonne angegriffen. Leutnant Gepard schien zu versuchen, zum Oberst durchzukommen, aber das schien nicht zu klappen. Schließlich gingen ihm die lohnenden Ziele aus und die letzten Feinde starben im konzentrierten Einzelfeuer seiner Kameraden. Eine kurze Bestandsaufnahme ergab, dass es nur einige Leichtverwundete gab. Die meisten Schüsse waren in den Barrieren oder im hitzebeständigen Ceramit der Rüstung hängengeblieben.

"Achtung 4. Zug! Wir rollen die feindliche Linie hinter uns auf. Trupp 1 und 2, links, drei gerade bis zur Kante, 4 und 5 rechts. Keine Gefangenen, achtet auf unsere Jungs, die vielleicht schon in die feindliche Stellung eingebrochen sind. Vorwärts! Feuern nach eigenem Ermessen!", brüllte Leutnant Gepard, da ihre Funkfrequenzen gestört schienen. Kein gutes Zeichen. Der 4. Zug befolgte den Befehl und flutete in angemessener Geschwindigkeit den Höhenzug herunter. Die Trupps lösten sich in ihre Halbtrupps auf, der Sturmtrupp voran, der Unterstützungstrupp mit feuerbereiten schweren Waffen hinter ihnen. Ihre Chimären brannten gerade aus, keine Überlebenden. Zu viele panzerbrechende Hohlladungsgeschosse aus dem Hinterhalt machten jedem Panzerfahrzeug den Gar aus. Der starke Schneefall wurde schwächer, auch war der schneidende Wind deutlich abgeflacht. Es würde Drezwosix nicht wundern, wenn das Wetter durch dunkle Hexerei verursacht worden war. Kein Wunder, dass ihre eigenen Psioniker da nicht für gutes Wetter sorgen konnten.

"Imperator! Segne uns, deine gläubigen Diener, mit deinem aufrechten Zorn und gib uns deine rasende Stärke. Lasst uns zum Sturm werden und deine Feinde in einem blutigen Orkan hinwegfegen!", skandierte der Prediger des Zuges und schloss sich mit seinem knatternden Eviscreator einem der Sturmtrupps an.

Auf der Rollbahn, der sie eigentlich Flankenschutz geben sollten, stauten sich die qualmenden Wracks. Der Erzfeind hatte sich nur knapp zwanzig Meter weiter in Schützenlöcher versteckt gehabt und die Panzer mit primitiven Einwegpanzerfäusten zerschossen. Die Dinger verfügten nur über ein Rohr mit einer Treibladung und einem Aufsatz mit einer großen Hohlladung. Die gängigsten Varianten hatten eine Reichweite von 30 bis 150 Meter. Die Rohre wurden nach Benutzung weggeworfen und es lagen auch viele noch rauchend im Schnee. Zusätzlich hatte der Feind noch kleine Maschinengewehrbunker ausgehoben und die feuerten jetzt auf die wenigen Überlebenden des 1. Bataillons. Der Erzfeind musste schon lange vor ihrer Ankunft gewusst haben, dass sie genau diesen Weg wählen würden. Finstere Hexerei oder noch Schlimmeres musste dafür verantwortlich sein.

"Spreng!", befahl er und kniete ab, während die Angriffstrupps nun in schnellem Tempo zur Kampflinie vorrückten, die Fernwaffentrupps hielten nun und begannen mit dem unterstützenden Feuer. Drezwosix visierte einen der kleinen Bunker an, die in den Hang hinein gebaut worden waren. Der Lauf einer Maschinenkanone ragte heraus, schätzungsweise 27 oder 30mm, ein gängiges Kaliber von PVS Einheiten. Gute Performance bei günstigen Kosten.

"Triff!", rief er, als er das Geschoss losschickte. "Geister der Rakete, seid mir gewogen und leitet mein Geschoss in das Herz meiner Feinde und zerschmettert es!", beteten er und Toth gemeinsam und die Geister der Rakete erhörten trotz böigem Wind ihr Gebet. Der Bunker detonierte in einer starken Explosion, welche die Umgebung mit Zentnern von Trümmern und Dreck überschüttete. Da war gerade mehr als nur ihre Rakete hochgegangen.

Der Erzfeind erholte sich schnell von ihrem Angriff und leistete erbitterten Widerstand. Auch das waren wohl nur generische Kultisten, da die Uniformen nicht mit den Abbildungen der Gardisten von diesem Spinner Belial übereinstimmten. Die Nahkampftrupps der Inquisitionsgardisten schwärmten aus, während die Unterstützungstrupps sich besser verteilten und die vorhandene Deckung im Gelände optimal ausnutzten. Während sie massives überlappendes Unterstützungsfeuer gaben, den Feind niederhielten, Bunker vernichteten und die wenigen Massierungen feindlicher Infanterie zersprengten, säuberten die Sturmtrupps die feindlichen Stellungen von noch lebendem Unrat. Jeder Sturmtrupp bestand aus einem Sergeant mit Hochenergiepistole und Kettenschwert, vier Schützen mit Hochenergielasergewehren und aufgepflanztem Bajonett mit einer gesegneten und geweihten Klinge aus Adamantium. Der sechste Mann trug einen Flammenwerfer, der als Treibmittel dreifach geweihtes Promethium geladen hatte. Durch die massive Feuerunterstützung ihres Unterstützungshalbtrupps auf erhöhter Position, bestehend aus einem Team mit Raketenwerfer, einem schweren Bolter Team, einen Scharfschützen und dem Korporal, der mit Auspex und Vox das Feuer koordinierte, kam der Nahkampftrupp meist bequem auf Handgranatenwurfweite oder sogar nah genug für den Flammenwerfer heran. So war es ein Leichtes, die kurzen Grabensegmente oder einzelne Schützenlöcher auszuräuchern, welche die Rollbahn säumten. Der Schnee färbte sich rot vom Blut der Erzfeinde. Hier und da konnte man eine lebende Fackel herumrennen sehen. Sie bekamen, was sie verdienten und das war definitiv kein falsches Mitleid. Das waren Slaaneshanhänger, degenerierte drogensüchtige, sexversessene, kannibalische Massenvergewaltiger welche die Worte Anstand, Moral und Mäßigung nicht einmal schreiben konnten.

Das Feuergefecht dauerte keine fünf Minuten, dann waren alle umliegenden Stellungen im Sichtbereich gesäubert und nur wenigen feindlichen Elementen war die Flucht gelungen. Etwa fünfzig weitere Gardisten, welche den Feuerüberfall überlebt hatten, gaben sich nach und nach als lebendig zu erkennen. Wenn das eigene Panzerfahrzeug im Hinterhalt erledigt wurde und man raus kam, war es das klügste, sich einfach hinfallen zu lassen und toter Gardist zu spielen. Im Kreuzfeuer hatte man keine Chance, etwas zu bewirken. Dafür war ja der Flankenschutz da, um die Leute dann wieder herauszuhauen. Allerdings hatte der Zug inzwischen auch die ersten zwei Gefallenen und vier Schwerverletzte zu beklagen.

Der Schneefall hatte inzwischen komplett aufgehört, die Wolkendecke blieb aber so dicht wie bisher. Aber man sah jetzt deutlich weiter als vorher. Allerdings ging immer noch böiger Wind und führte Schnee von den Bäumen und Erhebungen mit sich. Von den Panzern quollen dicke Qualmwolken in den Himmel und selbst durch die Gasmaske mit ihren Filtersystemen konnte Drezwosix den Geruch nach Verbranntem wahrnehmen. Aus der Ferne war von zwei Seiten noch starker Gefechtslärm zu hören. So wie es sich anhörte, waren die Vorhut wie auch die Nachhut noch in schwere Gefechte verwickelt. Da die Vorhut näher liegen musste, entschied ihr Leutnant sich für das nähere Ziel.

"Wir rücken zur Spitze unseres Bataillons vor und säubern weiter die Abhänge.", befahl Leutnant Gepard, nachdem alle Überlebenden eingesammelt und noch brauchbare Ausrüstung geborgen worden war. Sie rückten nun in Gefechtsformation an der Flanke der Rollbahn in diesem sich hin und her windenden Tal entlang und säuberten weitere Stellungen aus höherer Position heraus. Der Erzfeind zog sich teilweise panisch vor ihnen zurück. Aus dem Hinterhalt auflauern konnten sie, aber den Rückschlag vertrugen sie nicht. Die ganzen Anlagen des Erzfeindes waren nur in eine Richtung ausgerichtet, auf die Rollbahn und einem Angriff aus dem rückwärtigen Raum hilflos ausgeliefert. Sie kamen gerade noch rechtzeitig, um die Reste der Vorhut zu erreichen, die von einem dieser regulären Verbände bedrängt wurde. Jedenfalls trugen die feindlichen Soldaten so etwas wie eine einheitliche Uniform und seltsame, halbmondförmige Helme, die unglaublich unpraktisch aussahen. Die Vorhut hatte in ein abgehendes Nebental durchbrechen können und sich dort an den Höhenflanken verschanzt. Mehrere brennende Panzerwracks blockierten den Zugang und die Vorhut hatte sich provisorisch eingegraben und gab sich aus mehreren verstreuten Widerstandsnestern gegenseitig Feuerunterstützung. Leichen des Erzfeindes kündeten von mindestens einem misslungen Angriff.

Es entbrannte ein heftiges Gefecht, da diese Slaaneshanhänger ausnahmsweise einmal zu kämpfen verstanden. Sein Zug säuberte einen vom Erzfeind besetzten Höhenzug in unmittelbarer Nähe. Der Feind hatte sich dort eingegraben und diese Stellung war nach allen Seiten gut zu verteidigen. Mit einer gut gezielten Sprengrakete zerstörte Drezwosix einen kleinen provisorischen Bunker aus Sandsäcken und Holzbalken. Wahrscheinlich hatte er deren kommandierenden Offizier erwischt, denn kurz darauf brach Unordnung in den Reihen des Feindes aus.

"Vorwärts, macht sie nieder!", befahl Leutnant Gepard den günstigen Moment ausnutzend und die Sturmtrupps setzen sich in Bewegung, während die Unterstützungstrupps den Feind mit konzentriertem Feuer zwangen, die Köpfe unten zu halten. Die einzige Möglichkeit, eine befestigte Stellung zu stürmen, wenn man nicht im vollautomatischen Abwehrfeuer vernichtet werden wollte. Die Sturmtrupps überwanden die Steigung, warfen Handgranaten in die Laufgräben und säuberten diese dann mit Flammenwerfern, Schnellfeuer und dem aufgepflanzten Bajonett. Nun folgte der Unterstützungstrupp. Drezwosix hängte sich seine Betsy um und zog im Laufen seinen kompakten Laserkarabiner mit Klappschaft. Aber seine Kameraden hatten vollständige und saubere Arbeit geleistet und die Laufgräben und Unterstände vom Feind gesäubert. Ihm blieb nichts weiter übrig, als einem Schwerstverwundeten in den Kopf zu schießen, der seine herausgequollenen Gedärme festhielt. Nicht aus falschem Mitleid, sondern weil ein lebender Feind mit zwei funktionsfähigen Händen immer noch Granaten und Sprengfallen zünden konnte.

"Kampfpanzer! Raketenwerfer nach vorne! Kampfpanzer aus westlicher Richtung!", brüllte einer der Sergeanten. Der Befehl wurde sofort von Leutnant Gepard bestätigt und die Werferteams beeilten sich, in Schussposition zu kommen. Eine feindliche Panzerkolonne bewegte sich in keilförmiger Gefechtsformation auf sie zu. Sechs Leman Russ unterschiedlichster Bauart führten die Kolonne an. Dahinter fuhren ein gutes Dutzend Halbkettenfahrzeuge und einige Radpanzer verschiedener Bauart. Die eine Version schien ein eher leicht gepanzertes Spähfahrzeug zu sein, das andere war mit einer doppelläufigen Flak bestückt. Aus einiger Entfernung setzte Trommelfeuer auf die Stellungen der Vorhut ein. So wie sich das anhörte, waren 120mm Mörser und 105mm Haubitzen daran beteiligt, die indirekt von weiter hinten zu schießen schienen. Das Feuer lag gut, hier musste sich noch ein Beobachterteam versteckt halten, welches die Geschütze einwies.

"Spreng!", befahl Drezwosix seinem Kameraden Toth, der ihm kurz danach auf dem Helm schlug. Der Cadianer visierte einen Leman Russ Belagerer an, da das kurzläufige Mörsergeschütz die größte Gefahr für verschanzte Truppen darstellte. So ein Sechsunddreißigzentimetergeschoss hatte eine unglaublich zerstörerische Wirkung. Der Turm drehte auf sie ein.

"Heiliger Imperator, zeige mir die Schwachstelle in der Panzerung und leite meine Rakete ins Ziel", betete Drezwosix und visierte die Stelle an, wo der Turm am Rumpf befestig war. Seine Rakete flog davon, traf genau die anvisierte Stelle und detonierte. Der gedrungene Turm wurde abgerissen und wirbelte durch die Luft. Er krachte in eines der Halbkettenfahrzeuge und detonierte dann dort in einer gewaltigen Explosion, als die darin gelagerten Granaten hochgingen. Mehrere der leichten Halbkettenfahrzeuge wurden in Mitleidenschaft gezogen und eines fing an zu brennen. Lebende Fackeln torkelten heraus, nur um von den massereaktiven Geschossen der schweren Bolter zerrissen zu werden. Auch seine Kameraden schossen und trafen, aber nur ein weiter Leman Russ wurde ausgeschaltet, die anderen erwiderten aus allen Rohren ihr Feuer. Schwere Boltgeschosse schlugen hinter ihm ein und wirbelten Dreck auf.

"Beim Thron! Das hat gesessen!", jubelte Toth.
"Spreng!", befahl Drezwosix mit ruhiger Stimme. Das Werferteam neben ihm bekam eine Garbe aus einem der in einer Seitenkuppel gelagerten schweren Bolter des nächststehenden Leman Russ Kampfpanzers ab. Der Oberkörper des Schützen explodierte regelrecht, Arme und Kopf wurden abgetrennt und Blut bespritzte Drezwosix. Auch davon ließ sich der Gardist nicht beeindrucken. Für jeden schlug irgendwann die Stunde und auch seine Zeit würde kommen, so wie es dem Imperator eben gefiel. Eine 175mm Panzergranate aus dem Lauf eines Kampfgeschützes des führenden Leman Russ orgelte heran und schlug etwa zehn Meter von ihm entfernt ein. Kurz vor dem Einschlag ging er in vollständige Deckung und wartete, bis der Regen aus Splittern und Dreck abklang, bevor er sich wieder zeigte. Der Gardist legte nun auf diesen Russ an und starrte direkt in die rauchende Mündung des Kampfpanzers. Es war Zeit, den armen Geist der Maschine aus der Knechtschaft des Erzfeindes zu befreien.

"Imperator, hilf mir, deine Feinde zu zerschmettern.", skandierte er und die Rakete fand ihr Ziel. Der genietete Turm platzte regelrecht auseinander und der Rumpf rollte brennend aus. Das war der zweite. Nun hagelte es jede Menge Geschosse in die Stellung, abgefeuert von den Flakfahrezugen weiter hinten, die eine recht hohe Feuergeschwindigkeit zu haben schienen. Auch schlugen nun die ersten 120mm Mörsergranaten in ihren Höhenzug, da wohl die Beobachter ihre Ansammlung als primäre Gefahr einschätzten. Sofort wurde nun Sperrfeuer von der anderen Seite durch die eingegrabenen Elemente der Vorhut gegeben und von dort wurde ebenfalls gleich zwei Leman Russ erledigt. Der letzte wurde von ihrer Seite aus in die Luft gesprengt. Dann musste Drezwosix seinen Kopf einziehen und sich an den Boden klammern, als eine regelrechte Feuerwalze über sie hinwegfegte. Dann hörte der Spuk auf einmal auf. Der Feind hatte den Angriff abgebrochen und die letzen noch fahrfähigen Feindfahrzeuge gaben das Hasenpanier. Auch zog sich der Feind aus den umliegenden Stellungen zurück. Sie warfen Rauchgranaten, um ihren Rückzug zu decken.

"Feuer halten, verschwendet keine Munition auf diese Schweine, die kriegen wir später noch!", befahl Leutnant Gepard. Der Zug und die eingesammelten Überlebenden hatten einige Verluste erlitten, dreizehn Tote, vier Schwerstverwundete, die es nicht mehr lange machen würden, vierzehn so schwer Verletzte, dass sie nicht mehr heute kämpfen können würden, und fast alle hatten leichte Verwundungen davon getragen. Erst jetzt merkte Drezwosix, dass ein blutiger Knochensplitter seines Nebenmannes in seinem Oberarm steckte, der eine Schwachstelle zwischen zwei Rüstungsschienen gefunden hatte. Er zog ihn selbst heraus und sprühte sterilisierenden Schaum darauf. Die Sanis hatten genug mit den Schwerverwundeten zu tun, die noch zu retten waren, da brauchte er sie nicht wegen einer solchen Lappalie zu stören.

Da nun der Feind zurückgeschlagen war, nahm er seine Maske ab, nachdem er von Leutnant Gepard die Erlaubnis dazu erhalten hatte. Die kalte Luft war angenehm auf seinem verschwitzten Gesicht. Aus seiner Feldflasche nahm er einen tiefen Schluck. Das saubere Wasser schmeckte frisch und weckte seine Lebensgeister. Seine Hände zitterten, als er den Drehverschluss wieder auf die Flasche drehen wollte, was ihm schließlich erst im dritten Anlauf gelang. Das Ganze hat ihn doch mehr mitgenommen, als er zugeben würde. Dieser Kampf hatte alles von ihm abverlangt und er begann regelrecht zu zittern und musste schließlich die Arme fest vor seiner Brust verschränken. Er schloss die Augen und murmelte einige Gebete, um sein inneres Gleichgewicht zu finden. Schließlich atmete er tief durch und zündete sich ein Lhostäbchen an, was angesichts des starken Windes kein leichtes Unterfangen war. Der Rauch kitzelte in seiner Lunge und schon bald spürte er die beruhigende Wirkung. Nach dem tosenden Lärm der Schlacht war es schon wieder beinahe schrecklich still. Durch die ganzen Explosionen hatte er noch ein stetiges Pfeifen im Ohr. Verwundete stöhnten, einer schrie im Schock gefangen immer wieder nach einer "Lena", wer immer das auch sein sollte.

"Die haben uns ganz schön den Arsch versohlt.", meldete sich Toth zu Wort, der neben ihm hockte und ebenfalls an einem Stäbchen zog. Nervös spielte der Wüstenkrieger mit seinem Feuerzeug.
"Ja, das haben diese Drecksäcke. Schätze mal, mehr als die Hälfte von uns ist abgekratzt. Scheiße auch!", erwiderte er und blickte über die brennenden Wracks, aus denen schwarze Qualwolken vom starken Wind verweht wurden. Ein ekliger Brandgeruch lag in der Luft.
"Diese verschissenen Schwanzlutscher haben uns erwartet, wie ist das nur möglich?", fragte Toth.
"Finstere Hexenkräfte!", befürchtete Rok, der sich mit Dreineunzig im Schlepptau zu ihnen setzte.
"Ja, wahrscheinlich habe die Hexen das aus den Gedärmen einen neugeborenen Babys gelesen.", mutmaßte Dreineunzig mit einem zornigen Unterton in der Stimme und zündete sich ebenfalls ein Stäbchen an.
"Verdammte Hexen! Hat schon einen guten Grund, warum wir die verbrennen!" Der Wüstenkrieger spuckte aus.
"Niemand hat gesagt, dass es leicht werden würde." Jyoti Zwölf und Rheinland kamen auch zur Runde. Jyoti Zwölf hatte sein Gewehr in der Armbeuge und ein Stäbchen zwischen den Lippen.
"Beim Thron! Ja, leicht wird es niemals, da wo wir sind!", bestätigte Rheinland.
"Aber auch wir haben ihnen doch noch eingeheizt! Sie haben uns zugesetzt, aber ich sage euch, dieser Tag wird noch Ströme von Blut sehen. Das Blut dieser Kultisten, das Blut von diesem Belial. Haben die auch finstere Warpmagie, wir haben immer noch den Imperator und der Imperator beschützt!", erwiderte Drezwosix und füllte sein Herz mit reinem Hass.
"Der Imperator beschützt!", erwiderten die anderen im Chor und erzählten sich dann gegenseitig, wen sie alles aus dem Zug hatten fallen sehen. Darunter waren ein paar wirklich feine Kameraden gewesen. Drezwosix schwor sich, sie blutig zu rächen. Das letzte Wort hatte Betsy heute noch nicht gesprochen und ihre Sprache hatte noch nie an Deutlichkeit zu wünschen übrig gelassen.

Sein Chrono zeigte kurz nach neun Uhr Ortszeit an. Der Feind hatte den Angriff um Punkt neun Uhr abgebrochen. Die Überlebenden des Bataillons vereinigten sich. Ihr Oberst lebte noch, auch waren noch einige der Chimären fahrbereit. Die Verwundeten wurden verladen und der Oberst befahl den Aufbruch, als von weiter hinten drei Sentinels von der Aufklärungsabteilung zu ihnen stießen. Die Nachhut hatte überlebt und rückte nun mit ihren Chimären vor. Beide Kontingente vereinigten sich unbehelligt. Funk funktionierte immer noch nicht. Schließlich rückten sie nach Westen ab und umfuhren den Engelsberg weiträumig, um sich mit dem Rest der Division im Westen zu vereinigen. Sein Trupp kletterte auf das Dach einer Chimäre, das Innere war mit Verwundeten belegt und sie rollten einem ungewissen Schicksal entgegen.

Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Nördliche Hemisphäre
Abora Tal
westlich des Engelsberg auf Sammelpunkt 1
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 07.33
Person: Großinquisitor Donatan

"Diese verdammte Sackratte Belial wusste, dass wir kommen, dessen bin ich mir nun zu hundert Prozent sicher. Wir können diese Schlacht so nicht mehr gewinnen.", erklärte Donatan mit geballten Fäusten. Sie befanden sich im zum Kommandofahrzeug ausgebauten Crassus. An der linken Wand zogen sich auf zwei kompakten Stockwerken bis zur Vorderfront die Arbeitsplätze der VOX Bediener entlang, die alle vergeblich versuchten, einen Kontakt herzustellen. Ihr Funknetz war tot, da halfen auch ihre hochentwickelten Gegenmaßnahmen nichts mehr. Ein Crassus war normalerweise ein schwerer amphibischer Schützenpanzer, der dreißig Infanteristen durch das Feuer des Schlachtfeldes transportieren konnte. Auf Phaeton wurde eine Variante hergestellt, die als Kommandopanzer ausgebaut war für die Kommandeure, für die ein Salamander zu klein und ein Leviathan zu groß war. Dieser Crassus verfügte über einen erhöhten Innenraum, sodass gerade so ausreichend Platz war, um zwei Stockwerke enger VOX Arbeitsplätze bereitzustellen. Im Zentrum des Innenraumes war ein Hologlobus und genug Platz für den Stab und Zuschauer, um sich zu entfalten. Bewaffnet war der Kommandocrassus mit einer vierläufigen Flak im gängigen Kaliber 37mm und zwei schweren Boltern nach vorne.

"Aber wir müssen vorrücken! Wir haben hier ein komplettes Panzerregiment und ein Regiment gepanzerter Grenadiere zur Verfügung. Letztendlich leite ich die Bodenoperation und Angriff ist die einzige Option, die wir haben. Wir müssen das Ritual unterbrechen, um Belials Apotheose zu verhindern und das weißt du!" General Doihara lief aufgeregt vor dem Hologlobus hin und her. Immer wieder fragte er nach, ob Kontakt zu den anderen Kampfgruppen hergestellt werden konnte. Im Zentrum des Hologlobus war der Engelsberg zu sehen, davor die Icons der entdeckten Feindeinheiten und die erkannten Stellungen des Feindes. Und die Icons ihres Kampfverbandes. Alle anderen waren verloschen. Ob nun ganz einfach der Kontakt unterdrückt wurde, wie der Funk, oder ob die Einheiten vernichtet worden waren, das war hier die Frage. Donatan tippte eher auf das letztere. Die Operation stand unter keinem guten Stern. Zuerst die Wetterkapriolen mit dem Schneesturm, dann die konsequente Blockierung des Funkverkehrs. Es war faktisch nicht möglich, die Division zu koordinieren, da diese in drei unabhängige Kampfverbände geteilt worden war. Während der Planungsphase war ihm das allen sehr vernünftig vorgekommen. Die Umklammerung würde von Osten aus geschehen, der eigentliche Angriff von Westen und im Süden würde die Langstreckenartillerie sichere Stellung hinter einem Höhenzug beziehen. Durch die Trennung war ein schnelleres Vorrücken möglich, da Landungsplätze und Rollbahnen in diesem schwierigen Terrain für die Fahrzeuge begrenzt waren. Aber dieses Vorgehen ermöglichte einem vorbereiteten Feind eben auch die einzelnen Elemente zu isolieren und getrennt zu vernichten. Und der Feind hatte dies offensichtlich detailreich vorgesehen.

"Der Erzfeind hat sich eingegraben, ist auf höherem Grund und hat wahrscheinlich Panzerabwehrwaffen im Überfluss. Wir haben keine schwere Artillerie bis auf ein paar Greifen und Donnerer. Ein Angriff ist genau das, was Belial erwartet, was wohl auch sein dreifach verfluchter Hexenzirkel vorhergesehen hat."
"Dann ist es doch egal, was wir machen, wenn sein Hexenzirkel schon alles weiß!", donnerte Inquisitor Padri aufgebracht. "Dann können wir auch gleich angreifen und die Sache wie Männer beenden!"
"Und was bewirken wir damit, außer Männer und Material zu verlieren?"
"Ich glaube, das Alter hat Euch alt und schwach werden lassen, alter Mann!", giftete Padri, der hier eigentlich nichts zu sagen hatte. Aber seine fehlende Macht und Kompetenz schien der Adlige aus dem Jyoti System mit Schreien kompensieren zu wollen.
"Ich denke eher, das Alter hat mich weise werden lassen, junger Mann.", antwortete Donatan ruhig und befahl mit einer merklichen Geste Setag, nicht diese aggressive Abwehrhaltung an den Tag zu legen, die er gerade eingenommen hatte. Der Space Marine entspannte sich nur unmerklich.

"Letztendlich sind es meine Männer und ich denke, wir können es schaffen. Wir sind immer noch mehr, meine Leute sind gut ausgebildet, mit dem Besten ausgerüstet, was das Imperium zu bieten hat, und fürchten den Tod nicht.", erwiderte Kenji, der sich schwer tat, sich auf diese Situation einzustellen.
"Ein frontaler Angriff ohne Artillerieunterstützung auf einen eingegrabenen Feind ist reiner Wahnsinn. So verzweifelt sind wir noch nicht.", beschwichtigte Donatan, der seine schlimmsten Alpträume wahr werden sah. So langsam wurde ihm klar, warum Belial so lange überlebt hatte.
"Da entsteht gerade ein Dämonenprinz! Das gilt es zu verhindern! Koste es, was es wolle!", brüllte Padri ihn an und sein Speichel sprühte bis in Donatans Gesicht.

"Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Trotzdem bringt uns ein tapferes, aber dennoch sinnloses Unterfangen nicht weiter. Wir sollten erst mal tief durchatmen und die Sache analysieren. Der Renegat Belial ist ein sehr erfahrener Kriegsbandenführer, der dieses Geschäft schon seit mehr als fünf Jahrtausenden betreibt und seit mehr als zehntausend Jahren nur den Krieg kennt. Und der bis jetzt immer mit seinen Untaten davongekommen ist. Das sagt uns, Belial ist sehr verschlagen und er ist sehr vorsichtig. Er sucht sich seine Ziele mit Bedacht, wartet auf seine Gelegenheit und schlägt dann unbarmherzig zu, um danach unbehelligt zu verschwinden. Offensichtlich weiß er, dass wir kommen und damit stellt sich die Frage, warum ist er noch hier, was gewinnt er dadurch?", versuchte Donatan die Lage zu analysieren und die notwendige Ruhe in die Besprechung hinein zu bringen.
"Seine Apotheose?", warf Padri unwirsch ein.
"Das ist wohl das einzige, was hier Sinn machen dürfte. Seine Apotheose und damit stellt sich die Frage, warum ist sie noch nicht abgeschlossen?", fragte Donatan und lehnte sich in seinem Thron zurück. Fragend sah er seine Gesprächspartner an, auch wenn er nur auf ein Stichwort wartete, um seine Thesen weiter ausführen zu können.
"Was wissen wir schon über solch unheilige Dinge?", fragte Padri mit einem wütenden Schnauben.

"Genau, was wissen wir schon darüber? Recht wenig. Es ist mit Ritualen verbunden, mit Opfern und mit Dingen, die wir mit unserem menschlichen Horizont nicht erschließen können. Und vielleicht ist eine Schlacht ein wichtiger Bestandteil, ein Sieg gegen einen überlegenen Feind. Etwas anderes kann ich mir bei dieser Faktenlage einfach nicht vorstellen. Sollten wir wirklich stören, wäre er entweder schon längst weg, weil er die Sache forciert hätte oder er hätte uns schon im Anflug, in der Phase, wo wir am verwundbarsten sind, angegriffen. Also sind wir hier, weil Belial uns hier braucht. Ich denke, wir sind die letzte fehlende Komponente, ein glanzvollen Sieg gegenüber einen numerisch überlegenen Feind, um zum Dämonenprinz erhoben zu werden."

"Also verhindern wir seinen Aufstieg, indem wir nichts tun?", fragte Padri aufgebracht. "Das sind Ausreden eines Feiglings!"
"Wir verhindern seinen Aufstieg, indem wir ihn nicht gewinnen lassen. Es gibt zwei Denkschulen bei der Zukunftsvorhersage. Zum einen die, welche meint, die Zukunft ist schon festgelegt, nichts kann dies wirklich verändern. Es gibt höchstens falsche Prognosen, die auf falschen Zeitfäden beruhen. Eine richtige Prognose ermöglicht einem, auf den fahrenden Zug aufzuspringen und vom Wissen der Zukunft zu profitieren. Man kann dagegen nichts tun und wer aktiv dies zu verhindern versucht, bringt die Dinge durch sein voreiliges Handeln erst ins Laufen.

Dann die Schule, welche behauptet, die Zukunft ist frei im Fluss und wir können sie im Jetzt durch unsere Handlungen und Entscheidungen nachhaltig beeinflussen. Wer Wissen über gewisse zukünftige Ereignisse hat, könne diese entweder gezielt herbeiführen oder eben auch gezielt verhindern, wenn gewisse Punkte erfüllt oder verändert werden.", führte Donatan ruhig aus, als ob er Lehrer in einer Schola wäre.
"Schön und gut, was bringt uns das jetzt?"
"Ich glaube daran, dass wir unsere Zukunft selbst bestimmen können. Das wir mit dem jetzigen Handeln alles Vorhergesagte umwerfen können, indem wir nicht das tun, was wir eigentlich täten."
"Hä?" Padri sah ihn an, also ob er verrückt wäre. Auch Kenji sah eher verwirrt als erleuchtet aus.

"Wir hatten einen Plan, einen guten Plan. Dieser Plan basierte auf unseren Erkenntnissen über die Anwesenheit Belials, dem vorhandene Terrain, unseren zur Verfügung stehenden Truppen, unserer Erfahrung, unserem Wissen über Belials Truppen und den Lehren unserer Standardwerke wie die Tactica Imperialis, die Werke Slaydos, Macharius und von Crassus.

Jetzt ist die Frage, wie viel wurde vorhergesehen? Womöglich nur der Zeitpunkt unserer Ankunft und die Zusammensetzung unserer Truppen? Belial hat wahrscheinlich die gleichen Werke gelesen wie wir. Schließlich wissen wir, dass er bei seinen geraubten Kunstschätzen auch wertvolle Bücher hat. Wahrscheinlich hat er diese ganzen Werke in wertvollen Erstausgaben komplett in seiner Bibliothek stehen. Durch seinen Überfall auf Tribut weiß er wahrscheinlich von dieser Division und kennt ihre Zusammensetzung. Allein schon daraus kann er unser Vorgehen im Vorfeld bei diesem Terrain und Faktenlage analysieren. Er führt schon lange gegen uns Krieg und kennt die imperialen Taktiken, weil wir alle aus der gleichen militärischen Lehrschule kommen, aus den gleichen Standardwerken lernen. Die imperiale Armee verfügt über hohe Standards, aber über ein sehr schematisches Denken. Das macht uns für einen Kenner sehr berechenbar. Dazu braucht es noch nicht einmal prognostische Fähigkeiten."

"Dann müssen wir davon ausgehen, dass unsere Teiltruppen gerade vernichtet werden. Aber auch seine Truppen sind aufgeteilt und müssen sich wahrscheinlich erst vereinen. Wenn wir jetzt sofort angreifen, dann haben wir eine Chance!", meinte Kenji und Donatan schüttelte den Kopf.

"Wahrscheinlich lauern auf der Steige zum Engelsberg in abgedeckten Schützenlöchern Hunderte von Kultisten mit primitiven Panzerabwehrwaffen darauf, diese gegen uns einzusetzen. Weiter hinten werden eingegrabene Maschinengewehre und Kanonen nur darauf warten, unsere Infanterie niederzumähen, sobald sie in Reichweite ist. Ganz abgesehen davon, dass auf dem Berg noch jede Menge Panzerfahrzeuge für einen Gegenangriff bereitstehen, die wir von hier aus nicht bedrohen können. Nein, wir müssen etwas tun, was er nicht vorgesehen hat, was so nicht in den Lehrbüchern steht.", erklärte Donatan und ließ sich nebenher eine Tasse Rekaf aus seinem eingebauten Automaten einfüllen. Dann nahm er einen großen Schluck dieses aromatischen Getränkes, während Padri ihn mal wieder musterte, als wäre er verrückt.

"Und woher wissen wir, dass wir damit nicht genau das tun, was ihm prognostiziert wurde?", warf Kenji berechtigt ein.
"Nirgendwoher. Aber mein Plan ist so verrückt, dass er dieser Prognose niemals getraut hätte. Wir werden jeweils das zweite Bataillon des Panzer- und Grenadierregimentes nehmen, es auf einer der beiden Landungsbarken verschiffen und damit zum Engelsberg fliegen, dort flach anlanden und den Feind von hinten her aus seinen Stellungen zu den Verbänden der ersten Bataillone treiben."
"Flach anlanden bedeutet, das Landungsschiff kann danach nicht mehr starten.", meinte Kenji richtig. Flach anlanden hieß, auf dem Rumpf aufzusitzen, dadurch gab es nicht mehr genug Freiraum für die Düsen, um einen Start einzuleiten.
"Stimmt, aber mit ausgefahrenen Landungsträgern bricht das Schiff wahrscheinlich ein, da der Engelsberg löchrig wie ein Terranischer Gebirgskäse ist."
"Das Gleiche kann auch bei einer flachen Anlandung passieren. Die Strukturen des Engelsbergs sind unterbaut und die Ausgrabungen des Mechanikus waren sicherlich der Stabilität des Ganzen nicht gerade förderlich. Dieses Risiko haben wir doch schon beim ersten Planentwurf als zu hoch angesehen."
"Die Lage hat sich radikal geändert und ich sehe keine praktikable Alternative. Uns bliebe sonst nur noch ein kompletter Rückzug und der Einsatz von thermonuklearen Waffen."

"Eine Zerstörung der Reliquien kann und werde ich nicht zulassen.", erklärte Priorin Darma entschieden und meldete sich zum ersten Mal zu Wort. Sie war hier als Vertreterin des Adeptus Ministorum und machte nicht den Eindruck, auf irgendwelche Kompromisse eingehen zu wollen. Die beiden Herren Kardinal Jeremia und Dekan Zadok waren auf der "Schwarzer Prinz" zurück geblieben. "Und falls Sie sich für diese Option wirklich entscheiden, werden meine Schwestern und ich dabei sein und die Reliquien sichern!"

"Damit dürfte wohl alles gesagt sein, beginnen wir mit der Einschiffung der beiden Bataillone und der Fahrzeuge der Sororitas. Ich denke, um zehn Uhr Ortszeit werden wir die Anlandung wagen und den Feind von hinten aufrollen."

Gedanke des Tages
Besonders am Kampf der Inquisitionsdivision habe ich sehr lange gearbeitet und eine frühere Version komplett einstampfen müssen. Auch diese Version hat einige Änderungen durchlaufen. Anfangs hatte dieses Kapitel noch einen dritten Teil, den ich dann aber wegen Überlänge zum nächsten Kapitel geschoben habe.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da ich mich schon etwas länger nicht mehr gemeldet habe, muss ich wohl etwas weiter ausholen.

Die neuen Charaktere gefallen mir ziemlich gut, auch wenn ich der Kritik an unserer „Todesgöttin“ teilweise zustimmen muss. Dieser pubertäre Zug passt nicht so ganz in das Bild, das man von einer zukünftigen Inquisitorin hat. Aber ich nehme mal an, dass du damit nur darstellen willst, dass eine Frau immer etwas von einer Sechzehnjährigen an sich hat, egal wie alt sie wird. Auch wenn das bei verschiedenen Frauen natürlich in unterschiedlicher Intensität ausgeprägt ist.🙄
Ansonsten hast du da aber wieder eine recht lustig anmutende Truppe aus dem Ärmel gezaubert.

Die Beschreibung der Gardisten und des Schlachtschiffes fand ich ebenfalls sehr schön. Gerade der Gang des Hasses und die Zentrale haben mir wirklich gut gefallen. Das mit der Gardisten-Division ist natürlich ein Bruch mit dem offiziellen Hintergrund, aber die Existenz einer solchen Einheit macht wirklich Sinn.

Das herum schrauben an den Kämpfen hat sich wohl gelohnt. Sie gefallen mir nun besser, als die Gefechte in den früheren Bänden. Da hast du dich wirklich weiterentwickelt, ich ziehe meinen Hut. (Auch wenn ich jetzt keinen auf habe) Die Seite der jeweiligen Protagonisten schien mir zwar immer etwas sehr überlegen, aber das lässt sich ja aus der entsprechenden Situation herraus erklären. Außerdem haben im Endeffekt bisher alle ihr Fett abbekommen.

Was mir aber schon länger auffällt, ist das du es geschafft hast, in einer so männlich dominierten Szene eine Geschichte zu etablieren, in der weibliche Rollen eine so überragende Stellung haben. Sicher, es gibt auch wichtige männliche Rollen, aber die wirklich wichtigen sind weiblich. Das ist nun tatsächlich mal ein neuer Wind in dieser Stube und ich würde gerne wissen, was deine Motivation hierfür ist. Gingen dir all die männlichen Helden auf die Nerven? Einen feministischen Anspruch kann ich zumindest nicht finden, dafür ist doch etwas zu oft auf typisch männliche Weise von weiblichen Rundungen die Rede.😎
 
Was mir aber schon länger auffällt, ist das du es geschafft hast, in einer so männlich dominierten Szene eine Geschichte zu etablieren, in der weibliche Rollen eine so überragende Stellung haben. Sicher, es gibt auch wichtige männliche Rollen, aber die wirklich wichtigen sind weiblich. Das ist nun tatsächlich mal ein neuer Wind in dieser Stube und ich würde gerne wissen, was deine Motivation hierfür ist. Gingen dir all die männlichen Helden auf die Nerven? Einen feministischen Anspruch kann ich zumindest nicht finden, dafür ist doch etwas zu oft auf typisch männliche Weise von weiblichen Rundungen die Rede.😎

ich finde diese Bemerkung sehr interessant, zumal meine Geschichte auch zum Ende hin sehr von weiblichen Hauptrollen dominiert wird. Ich finde, es macht einfach Spaß, über Frauen zu schreiben 😀 Gerade in so abgehobenen Positionen wie der des Erzengels oder der Iquisitorin/Todesgöttin machen sich Frauen auch einfach besser, weil es einfach auch für männliche Autoren und/oder Leser schöner ist, weibliche Charaktere anzuhimmeln 😉
Ist meine Meinung dazu. Würde mich aber auch interessieren, was Nagako dazu zu sagen hat.
 
Hm, bin grade etwas in Eile und hab deshalb nur das erste Kapitel gelesen, das mir sehr gut gefallen hat. Mein Favourit war:
Das hätte ins Auge gehen können, wenn der Strahl nur wenige Zentimeter tief gelegen hätte
Irgendwie ein billiger Witz, aber in der Situation ziemlich cool gebraucht.

Ps: Wir verstehen unter Rollbahn wohl etwas anderes...Ich kenne Rollbahnen als Verbindungswege auf Flughäfen, dass ist aber wohl nicht gemeint, genausowenig, wie die Kugelbahn oder die Zugstrecke, die mir ein kurzes Googeln als weitere Möglichkeiten ausspuckte. Ich nehme an, du meinst eine einfache Straße?

Naja, heute Abend lese ich den Rest, wenn ichs schaffe und gebe dann evtl. erneutes Rückfutter.
 
Ps: Wir verstehen unter Rollbahn wohl etwas anderes...Ich kenne Rollbahnen als Verbindungswege auf Flughäfen, dass ist aber wohl nicht gemeint, genausowenig, wie die Kugelbahn oder die Zugstrecke, die mir ein kurzes Googeln als weitere Möglichkeiten ausspuckte. Ich nehme an, du meinst eine einfache Straße?

also ich hab das einfach als Geländebereich, der für Panzer passierbar ist, verstanden. Muss nicht unbedingt eine richtige Straße sein, sondern könnte meiner Meinung nach auch einfach halbwegs ebenes Gelände sein.

In diesem Fall ist es halt der Bereich zwischen den Hängen und sollte vielleicht auch nur zur Abgrenzung dienen.
 
Hallo Nakago,

Ich habe mittlerweile alle Kapitel des aktuellen Bandes gelesen und möchte kurz einige Punkte konstruktiver Kritik beisteuern.

Erstmal möchte ich sagen, dass ich die Geschichte sehr unterhaltsam finde und manche Kapitel und Passagen durchaus mehr als nur gut gelungen sind und mehr Eindruck auf mich gemacht haben als so mancher BL Roman - vor allem die Kämpfe (kein Scherz oder Heuchelei).

Einige Leute haben immer wieder Fehler angesprochen und es stimmt es fallen immer mal wieder Tipp und Satzbaufehler auf, was aber nicht so schlimm ist und auch trotz Rechtschreibprogramm immer mal vorkommt. Eine Sache ist mir aber aufgefallen, gerade da ich alle Kapitel in recht rascher Folge gelesen habe, die immer wieder vorkommt. Nämlich Endungsfehler bei Possessivpronomen (meiner, seinem, ihren,...). Ich bin kein Grammatik-Nazi oder so etwas und mache auch sau oft Fehler die durch die Kontrolle rutschen (v.a. Kommata und Groß-/Klein-schreibung). Ich weiß auch, dass solche Fehler oft entstehen, wenn man wieder und wieder an Formulierungen schleift und dann vergisst eine Endung anzupassen. Es ist mir wie gesagt nur häufig aufgefallen und ich wollte Dich darauf hinweisen, weil ich hier eine Möglichkeit für Dich sehe, Dich nochmal nachhaltig zu verbessern.

Eine große Stärke der Geschichte ist der Detailreichtum mit dem Du Sachen beschreibst. Wie schon von anderen Kommentatoren angesprochen, ist das jedoch auch manchmal eine der Schwächen des Romans. Es kommt vor, dass Du mit zu ausladenden Beschreibungen (z.B. die Landschaftsbeschreibung im 2. Kapitel, sowie diverse Gewaltdarstellungen) den Erzählfluss unterbrichst. Natürlich will man seine genaue Vorstellung möglichst dem Leser vermitteln, manchmal ist es jedoch besser Details der Phanatsie des Lesers zu überlassen. Außerdem hast Du einige Dopplungen drin, wie andere Leute auch schon gesagt haben (z.B. die Armeeparade bei der Landung der Kultisten & bei der Lagebesprechung, oder dass Louhi den Decknamen 'Maus' hat).

Schließlich möchte ich auch noch etwas zu den Figuren sagen. Manche, wie Sioned und die 3 überlebenden Widerständler sind Dir sehr gut gelungen (und ich hoffe die 3 spielen noch eine wichtige Rolle später). Louhi, wirkt dagegen leider ein wenig unstimmig. Ich weiß dass das ziemlich hart ist, vor allem weil es die Protagonistin (oder zumindest die titelgebende Figur) ist, aber ich finde bei ihr passen Habitus und bisher beschriebener Hintergrund nicht so recht zusammen. Sie ist über 80 Jahre alt, mehrfache Mutter und Großmutter, war bei den Arbites und hat sich offenbar durch Leistung und nicht durch Beziehungen hochgearbeitet, sogar bis auf das heiße Parkett der Inquisition. Dazu ist sie äußerst Loyal gegenüber Ihren Mitarbeitern und extrem Penibel was Gesetze angeht und auch bereit sich mit Höherrangigen anzulegen wenn eine dieser Maximen es verlangt. Soweit gefällt sie mir sehr gut. Allerdings passt meiner Meinung nach ihre Gewalttätigkeit gegenüber 'den eigenen Leuten' nicht so recht zu diesem Alter und Werdegang. Die Situationen in denen sie mit dem Direktor und dem anderen Schrergen kämpft finde ich ein bisschen seltsam. Das ist jetzt nur meine Meinung und ich bin gespannt ob dieses extreme Verhalten Louhis Absicht im Sinne der Handlung ist - immerhin hört sich der Titel so an als würde Sie evtl. noch die Seiten wechseln.

Ok, das wars dann auch schon von mir. Bin schwer gespannt wie der Roman weitergeht.:thumbsup:
 
Louhi, wirkt dagegen leider ein wenig unstimmig. Ich weiß dass das ziemlich hart ist, vor allem weil es die Protagonistin (oder zumindest die titelgebende Figur) ist, aber ich finde bei ihr passen Habitus und bisher beschriebener Hintergrund nicht so recht zusammen. Sie ist über 80 Jahre alt, mehrfache Mutter und Großmutter, war bei den Arbites und hat sich offenbar durch Leistung und nicht durch Beziehungen hochgearbeitet, sogar bis auf das heiße Parkett der Inquisition. Dazu ist sie äußerst Loyal gegenüber Ihren Mitarbeitern und extrem Penibel was Gesetze angeht und auch bereit sich mit Höherrangigen anzulegen wenn eine dieser Maximen es verlangt. Soweit gefällt sie mir sehr gut. Allerdings passt meiner Meinung nach ihre Gewalttätigkeit gegenüber 'den eigenen Leuten' nicht so recht zu diesem Alter und Werdegang.
komisch, bin ich hier eigentlich der einzige, der Louhi einfach als vom Autor gewollt "knuffig" hinnimmt? Ich fands beim Lesen jetzt gar nicht so schlimm.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich auch die ursprüngliche Form kenne und schon einige Hinweise in die angesprochene Richtung gegeben habe, die auch umgesetzt wurden.

Die Situationen in denen sie mit dem Direktor und dem anderen Schrergen kämpft finde ich ein bisschen seltsam. Das ist jetzt nur meine Meinung und ich bin gespannt ob dieses extreme Verhalten Louhis Absicht im Sinne der Handlung ist - immerhin hört sich der Titel so an als würde Sie evtl. noch die Seiten wechseln.

kleiner Tipp. Durchsuch doch einfach mal das Forum nach "Louhi", dann wirst du versteckte Hinweise zur letzten Vermutung finden.
Was es mit dem Titel auf sich hat, bin ich aber auch sehr gespannt zu erfahren. so ganz göttlich kommt sie mir noch nicht vor. Aber wir sind ja auch immer noch im ersten Teil des 4. Bandes.
 
Knuffig? Was soll das in dem Kontext heißen? Süß, niedlich? Auf mich macht sie keinen solchen Eindruck, sondern erscheint mir viel eher resolut und ein lauerder Wolf im Schafspelz (z.B. in der Szene in der sie ihre neue Frisur den anderen präsentiert). Nur weil sie klein ist, ist sie nicht knuffig. Napoleon und Tungdil der Zwerg waren auch klein ohne knuffig zu sein. Ich würde eher vermuten, dass ihre Größe sie eher hart gemacht hat wegen erfahrener Diskriminierung und weil sie mit sicherheit ständig deswegen unterschätzt wird/wurde - was ja auch seine positiven Aspekte mit sich bringt. Bin auf jeden Fall schwer gespannt wie sie sich weiterentwickelt.
 
Danke für alle Rückmeldungen und Lesebestätigungen, freue mich über jede einzelne, auch wenn ich sie nicht alle kommentiere. Vielen Dank mal wieder an SHOKer für sein Lektorat.

Die neuen Charaktere gefallen mir ziemlich gut, auch wenn ich der Kritik an unserer „Todesgöttin“ teilweise zustimmen muss. Dieser pubertäre Zug passt nicht so ganz in das Bild, das man von einer zukünftigen Inquisitorin hat. Aber ich nehme mal an, dass du damit nur darstellen willst, dass eine Frau immer etwas von einer Sechzehnjährigen an sich hat, egal wie alt sie wird. Auch wenn das bei verschiedenen Frauen natürlich in unterschiedlicher Intensität ausgeprägt ist.

Es wird noch etwas dauern, bis sich Louhis Charakter und Werdegang vollständig offenbart. Dann macht das alles wohl auch etwas mehr Sinn.

Ansonsten hast du da aber wieder eine recht lustig anmutende Truppe aus dem Ärmel gezaubert.

Freut mich, dass wenigstens die anderen Akteure halbwegs gut ankommen.

Die Beschreibung der Gardisten und des Schlachtschiffes fand ich ebenfalls sehr schön. Gerade der Gang des Hasses und die Zentrale haben mir wirklich gut gefallen. Das mit der Gardisten-Division ist natürlich ein Bruch mit dem offiziellen Hintergrund, aber die Existenz einer solchen Einheit macht wirklich Sinn.

Yup, ist ein Bruch, aber letztendlich spricht nichts gegen eine solche Einrichtung.

Das herum schrauben an den Kämpfen hat sich wohl gelohnt. Sie gefallen mir nun besser, als die Gefechte in den früheren Bänden. Da hast du dich wirklich weiterentwickelt, ich ziehe meinen Hut. (Auch wenn ich jetzt keinen auf habe) Die Seite der jeweiligen Protagonisten schien mir zwar immer etwas sehr überlegen, aber das lässt sich ja aus der entsprechenden Situation herraus erklären. Außerdem haben im Endeffekt bisher alle ihr Fett abbekommen.

Gleichwärtige Gefechte oder Gegner gibt es nicht, auch wenn GW diese Illusion verkaufen will. Ein Angreifer würde nicht angreifen, wenn er nicht glauben würde, Erfolg zu haben. Oder der Angriff ist nur ein Täuschungsmanöver, Trotzreaktion etc.

Was mir aber schon länger auffällt, ist das du es geschafft hast, in einer so männlich dominierten Szene eine Geschichte zu etablieren, in der weibliche Rollen eine so überragende Stellung haben. Sicher, es gibt auch wichtige männliche Rollen, aber die wirklich wichtigen sind weiblich. Das ist nun tatsächlich mal ein neuer Wind in dieser Stube und ich würde gerne wissen, was deine Motivation hierfür ist. Gingen dir all die männlichen Helden auf die Nerven? Einen feministischen Anspruch kann ich zumindest nicht finden, dafür ist doch etwas zu oft auf typisch männliche Weise von weiblichen Rundungen die Rede.

Nun ja, Band I war sicherlich weiblich dominiert, da es nur Gavri und Gabriel als POV Protagonisten kannte. Band II war eher von Herad dominiert, also eher Männlich. Die anderen beiden Bände habe ich versucht die Waage zu halten, wobei im aktuellen Band mit Lieke, Sioned und Louhi; und Drezwosix, Sigmund, Thane und Donatan, drei weibliche sich vier männliche Hauptcharaktere gegenüber stehen. Ich wollte die Geschichte einfach aus allen Richtungen erzählen, egal ob männlich oder weiblich, imperial oder chaos, böse oder gut. Durch das ausführliche Beschreiben der Slaanesh Anhänger hat Sioned ziemlich viel Raum zugeteilt bekommen, was ein gewisses Ungleichgewicht ergibt.

Ps: Wir verstehen unter Rollbahn wohl etwas anderes...Ich kenne Rollbahnen als Verbindungswege auf Flughäfen, dass ist aber wohl nicht gemeint, genausowenig, wie die Kugelbahn oder die Zugstrecke, die mir ein kurzes Googeln als weitere Möglichkeiten ausspuckte. Ich nehme an, du meinst eine einfache Straße?

Eine Rollbahn ist eine ungesicherte Straße, die für den militärischen Vormarsch bzw. Nachschub, mit primitiven Mitteln angelegt wurde. Ich kenne den Begriff aus 2. Weltkriegsliteratur.

Erstmal möchte ich sagen, dass ich die Geschichte sehr unterhaltsam finde und manche Kapitel und Passagen durchaus mehr als nur gut gelungen sind und mehr Eindruck auf mich gemacht haben als so mancher BL Roman - vor allem die Kämpfe (kein Scherz oder Heuchelei).


Danke schön!

Einige Leute haben immer wieder Fehler angesprochen und es stimmt es fallen immer mal wieder Tipp und Satzbaufehler auf, was aber nicht so schlimm ist und auch trotz Rechtschreibprogramm immer mal vorkommt. Eine Sache ist mir aber aufgefallen, gerade da ich alle Kapitel in recht rascher Folge gelesen habe, die immer wieder vorkommt. Nämlich Endungsfehler bei Possessivpronomen (meiner, seinem, ihren,...). Ich bin kein Grammatik-Nazi oder so etwas und mache auch sau oft Fehler die durch die Kontrolle rutschen (v.a. Kommata und Groß-/Klein-schreibung). Ich weiß auch, dass solche Fehler oft entstehen, wenn man wieder und wieder an Formulierungen schleift und dann vergisst eine Endung anzupassen. Es ist mir wie gesagt nur häufig aufgefallen und ich wollte Dich darauf hinweisen, weil ich hier eine Möglichkeit für Dich sehe, Dich nochmal nachhaltig zu verbessern.

Puh, so was rutscht einfach durch. Ich lese zwar die ganzen Kapitel vor der Veröffentlichung durch und SHOKer findet ja auch ziemlich viel, aber bei so einem großen Werk passieren nun mal solche Fehler.

Eine große Stärke der Geschichte ist der Detailreichtum mit dem Du Sachen beschreibst. Wie schon von anderen Kommentatoren angesprochen, ist das jedoch auch manchmal eine der Schwächen des Romans. Es kommt vor, dass Du mit zu ausladenden Beschreibungen (z.B. die Landschaftsbeschreibung im 2. Kapitel, sowie diverse Gewaltdarstellungen) den Erzählfluss unterbrichst. Natürlich will man seine genaue Vorstellung möglichst dem Leser vermitteln, manchmal ist es jedoch besser Details der Phanatsie des Lesers zu überlassen. Außerdem hast Du einige Dopplungen drin, wie andere Leute auch schon gesagt haben (z.B. die Armeeparade bei der Landung der Kultisten & bei der Lagebesprechung, oder dass Louhi den Decknamen 'Maus' hat).

Nun ja, manche wollen alles eben genau beschrieben haben, manche eben weniger. Manche Doppelungen sind auch dem Veröffentlichungsmodus des Kettenromans geschuldet. Die meisten lesen jedes Kapitel Woche für Woche. Und manche Details müssen halt nach Monaten wieder aufgefrischt werden. Wenn man die Geschichte am Stück ließt und die eine Passage erst vor zwei Stunden gelesen hat, ist das natürlich anders wie nach zwei Monaten.

Schließlich möchte ich auch noch etwas zu den Figuren sagen. Manche, wie Sioned und die 3 überlebenden Widerständler sind Dir sehr gut gelungen (und ich hoffe die 3 spielen noch eine wichtige Rolle später). Louhi, wirkt dagegen leider ein wenig unstimmig. Ich weiß dass das ziemlich hart ist, vor allem weil es die Protagonistin (oder zumindest die titelgebende Figur) ist, aber ich finde bei ihr passen Habitus und bisher beschriebener Hintergrund nicht so recht zusammen. Sie ist über 80 Jahre alt, mehrfache Mutter und Großmutter, war bei den Arbites und hat sich offenbar durch Leistung und nicht durch Beziehungen hochgearbeitet, sogar bis auf das heiße Parkett der Inquisition. Dazu ist sie äußerst Loyal gegenüber Ihren Mitarbeitern und extrem Penibel was Gesetze angeht und auch bereit sich mit Höherrangigen anzulegen wenn eine dieser Maximen es verlangt. Soweit gefällt sie mir sehr gut. Allerdings passt meiner Meinung nach ihre Gewalttätigkeit gegenüber 'den eigenen Leuten' nicht so recht zu diesem Alter und Werdegang. Die Situationen in denen sie mit dem Direktor und dem anderen Schrergen kämpft finde ich ein bisschen seltsam. Das ist jetzt nur meine Meinung und ich bin gespannt ob dieses extreme Verhalten Louhis Absicht im Sinne der Handlung ist - immerhin hört sich der Titel so an als würde Sie evtl. noch die Seiten wechseln.

Louhi habe ich bewusst so angelegt und am Ende wird klar sein, warum manches so ist, auch wenn es jetzt noch unstimmig wirkt. Ich habe den Vorteil, ich sehe das Ganze, die Leser nur den kleinen Teil bis jetzt. Es wird sich noch alles logisch zusammen fügen.

komisch, bin ich hier eigentlich der einzige, der Louhi einfach als vom Autor gewollt "knuffig" hinnimmt? Ich fands beim Lesen jetzt gar nicht so schlimm.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich auch die ursprüngliche Form kenne und schon einige Hinweise in die angesprochene Richtung gegeben habe, die auch umgesetzt wurden.

Yup, Louhi ist genau so, wie von mir gewollt. Ich hoffe nur, dass am Ende der "Aha" Effekt auch wirklich zündet.


Persona Dramatis
Großinquisitor Esteve Donatan, Ordo Malleus, Macharius Konklave

seine Akolythen
Interrogatorin Louhi - auf dem Weg zur Inquisitorin
Interrogator Hagop - immer gut gekleidet und frisch befördert
Explikator Briksan - schmächtiger Mann, der immer seinen Glückshelm trägt
Novize Erastos - Neuzugang, Augmetischer Ersatzarm

seine Schergen
Pich und Tola, zwei Kopfjäger und Zwillinge, jung und Muskelbepackt, tragen Hüte und haben schlechte Manieren.
Vigol - Assassine aus dem Jyoti System
Nilap - Techpriester
Setag - Astartes und Donotans Leibwächter

Grey Knight Trupp Thane
Justicar Thane
Bruder Wyatt mit Psibolter
Bruder Ratimir
Bruder Jeb
Bruder Eadwig

Inquisitionsdivision
Inquisitionsgeneral Doihara Kenji
Oberst Grizzly - kommandiert das Artilleriebataillon

Mitglieder von Spähverband Maus
Leutnant Braunbär - kommandiert den 4. Zug der 1. Kompanie des Aufklärungsbataillons
Leutnant Falke - kommandiert den 4. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments.
Leutnant Tiger - kommandiert den 5. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments
Leutnant Nashorn - kommandiert den 2. Trupp der 3. Panzerkompanie

Einfache Bewohner aus dem Aboratal

Sigmund Toreson, Jagdmeister derer von Solwangen, Scharfschütze, Feldwebel der Reserve
Rabenkind, hieß eigentlich Säde Ulladotir
Kleriker Vater Rasmus, Prediger der kleinen Milizschar

Kapitel 14


Position:
Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Nördliche Hemisphäre
Abora Tal
Solwangen
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 07.45
Person: Sigmund Toreson

Sigmund war froh, als der offene Salamander wieder zum Stehen kam. Das Fahrzeug hielt so abrupt, dass es nachwippte und der Jäger sich krampfhaft festhalten musste, um nicht umher geschleudert zu werden. Das Gesicht von Säde hatte sich ganz grün verfärbt und sie hatte Mühe, ihren Mageninhalt bei sich zu behalten. Vater Rasmus machte auch einen etwas eingeschüchterten Eindruck. Fahrzeuge, die schneller als die Eisenbahn waren, gab es hier eben selten. Einige der Adligen hatten zwar Automobile mit zwei Achsen und vier Luftreifen, aber die fuhren nicht so schnell wie dieser Panzer. Auf Bildern hatte er diesen Spähpanzer gesehen, aber noch nie einen wirklich in Natura erblickt.

Als die Salamander vor dem zentralen Platz aufgefahren waren, war er zuerst etwas unsicher gewesen, ob es sich wirklich um Fahrzeuge unter imperialer Ägide handelte oder doch um Feindfahrzeuge, da er keinen geflügelten Schädel der imperialen Armee oder die gekreuzten Schwerter Kneitas erspähen konnte. Das Symbol auf den Panzern und den Rüstungen war eine Säule mit Schädel und drei Querstrichen, dazu flankierende Flügel. Aber nach einem kurzen Wortwechsel war ihm klar geworden, dass es sich tatsächlich um Imperiale handeln musste, auch wenn sie eine abweichende Ikonographie auf ihrer Ausrüstung hatten.

Sie hielten vor einem wirklich großen Panzer, der allerdings keine Tarnfarben hatte, sondern in Schwarz, Rot und Gold gehalten war. Ein großes I mit drei Querbalken und einem Totenschädel war als Hoheitsabzeichen an der Tür angebracht. Allerdings wusste Sigmund nicht genau, für welche Organisation dieses Zeichen stand. Alle großen imperialen Organisationen hatten als Symbol eine Säule, die wie ein I aussah, aber wirklich den einzelnen Adepti zuordnen konnte er sie nicht. Früher hatte Sigmund immer gedacht, das I würde für Imperium stehen, aber es sollte eine Säule symbolisieren, auf der das Imperium ruhte. Auch diese Panzerart kannte er nicht. Das große Fahrzeug strahlte Macht und Erhabenheit aus. Der Aquila war in regelmäßigen Abständen in den Kettengliedern eingearbeitet. So weihte der Panzer automatisch den Boden, auf dem er fuhr.

Die seitliche Tür fuhr zischend auf und zwei wirklich große Kerle, die noch größer und breiter gebaut waren als Vater Rasmus traten heraus. Zwischen ihnen hing ein muskulöser nackter Mann mit blutigen Oberkörper und Malen von punktartigen Verbrennungen. Sie führten ihn an einen Pfahl, wo sie den Kultisten, nach den hässlichen Tätowierungen, rituellen Narben und Brandzeichen zu urteilen, handelte es sich um ein Mitglied des Erzfeindes, anketteten. Ein gerüsteter Mann in Grenadierpanzerung mit den Insignien der Ekklesiarchie auf den Schulterpanzern stimmte eine Hymne an und überschüttete den Mann mit eine stark riechenden Flüssigkeit.

"Ihr solltet die Interrogatorin lieber nicht warten lassen. Sie ist zwar klein, aber mit der ist nicht gut Kirschen essen.", meinte der Offizier der Spähpanzereinheit, der sie hierher eskortiert hatte. Sein Gesicht war unter einer Gasmaske verborgen und gab ihm etwas Insektenhaftes.
"Was machen die mit dem Mann?", flüsterte Säde in Sigmunds Richtung.
"Ich glaube, die wollen den verbrennen!", flüsterte er zurück, während er dem bulligen Offizier in den gewaltigen Panzer folgte. Das Innere war voller technischer Wunder. Er sah blinkende Leuchten, mehrere Bildschirme, die entweder die Umgebung oder seltsame Diagramme und Skalen anzeigten. Für einen Transportpanzer war der Innenraum sehr großzügig gehalten. An einem Waffenständer hingen einige sehr exotische Waffen, darunter zwei gigantische Scharfschützengewehre, die mit Totenschädeln aus Silber verziert waren. Mit offenem Mund betrachtete er dieses Wunderwerk des Maschinengottes. Er hätte nicht gedacht, dass es etwas so Fortschrittliches gab. Der Innenraum hatte schon beinahe etwas Kapellenartiges, ein Schrein des Maschinengottes in seiner Zweigesichtigkeit.

Ein relativ junger Mann mit einer schrecklichen Narbe im Gesicht und einem künstlichen Arm bediente eine der Konsolen. Ein anderer Mann, der im Gegensatz zu den meisten Soldaten und Mitglieder dieser Einheit normal groß, also so hoch gewachsen wie Sigmund, hatte einen total verdellten Helm auf und trug eine blutbespritzte Schürze. Dazu ragte noch ein dritter künstlicher Greifarm mit drei Gelenken und einem Kopf voller schrecklich wirkender Gerätschaften heraus. Eine überaus seltsame Frau in einem hautengen Trikotanzug, der ihren schlanken, aber wohlgerundeten Körper betonte, stand abwartend in eine Ecke. Ihre vielen Waffen dämpften die Lust, sie anzustarren, ziemlich. Und dann war da noch die kleine Frau mit der weißen, goldenen Rüstung, die unglaublich wertvoll und auch fortschrittlich aussah. Für einen Moment zog er in Erwägung, sie für eine Kneitarerin zu halten, da sie eisblaue Augen und blonde Haare hatte. Aber ihr Akzent bewies, dass sie eine Fremdwelterin war.

"Ich bin Interrogatorin Louhi des Ordo Malleus von der Inquisitionskonklave des Segmentum Macharius.", stellte sie sich vor.
War Interrogatorin ein ihm unbekannter Titel, ein seltsamer Rang oder ein seltsamer Vorname, fragte sich Sigmund. Auf Kneita endeten Nachnamen bei Männern immer auf son, bei Frauen auf dotir, bei Fremdweltlern war dies wohl nicht so.
"Was ist eine Inquisitionskonklave?", fragte Säde leise Vater Rasmus, der neben ihr stand, während er als Anführer die Spitze übernommen hatte. Das war etwas, was er sich auch gerade fragte.
"Ich glaub, das sind die Hexenjäger!", erklärte der Kleriker etwas eingeschüchtert. Sigmund hatte von diesen Leuten schon schreckliche Geschichten gehört und ein schlimmer Ruf kam nach seiner Erfahrung nicht von ungefähr.
"Wie gut, dass ich keine Hexe bin!", meinte daraufhin die Schwarzhaarige trocken.

Obwohl die Frau sehr jung wirkte und selbst für eine Frau rech klein war – Säde war in den niedrigen Schnürstiefeln immer noch etwas größer als die Frau mit ihren hohen Absätzen – strahlte sie eine gewisse Autorität aus. Ihre eiskalten, blauen Augen hatten etwas äußerst Sezierendes, als sie ihn kurz musterte und seine innersten Sünden offen zu legen schien. Ob sie ihn gerade durchschaute, seine Feigheit vor dem Feind offenlegte? Seine kleinen Sünden, die er im Laufe seines Lebens angesammelt hatte? Er hatte mal gehört, dass Inquisitoren die Fähigkeit besaßen, einen Schuldigen mit einem einzigen Blick zu entlarven.

"Ich bin Feldwebel Sigmund Toreson von der Solwanger Milizreserve, Mamsell Louhi. Das ist der Prediger meiner Einheit, Vater Rasmus und das meine Beobachterin Säde Ulladotir.", stellte Sigmund seine Leute vor, nachdem er seine Stimme nach mehrmaligen Räuspern wiedergefunden hatte. Mit der Anrede Mamsell machte er auf alle Fälle nichts falsch. Wobei eine falsche Anrede in dieser Situation wohl das Kleinste seiner Probleme war.

"So, so, Milizreserve also. Gibt es noch intakte Formationen der regulären PVS?", fragte die Frau etwas abschätzig. Sie schien nicht viel von ihnen zu halten. Aber wenigstens stellte sie die Anrede nicht in Frage.
"Nicht, dass ich wüsste. Waren wohl alle auf der Hochzeit."
"Hochzeit?"
"Die Invasion begann an dem Tag, wo Erbprinz Anton von Solwangen die Comtesse Lieke Cornelius heiraten sollte. Deswegen waren fast alle Bewohner des Tals in Solwangen. Es ist lange her, dass es eine so große Hochzeit gab.", erklärte Sigmund vielleicht etwas umständlich. Irgendwie erinnerte diese Louhi ihn vom Aussehen an Lieke Cornelius. Sie hatten beide die gleiche Nase, auch wenn Lieke etwas größer gewachsen war. Und definitiv nicht so harte Augen hatte, die ihn immer noch unangenehm direkt ansahen. Ob sie schon ein Urteil über ihn gefällt hatte? Draußen verbrannte gerade ein Ketzer und er hatte große Angst davor, dem Mistkerl gleich Gesellschaft leisten zu müssen.

"Wie viele Leute haben Sie?"
"Zwei."
"Zwei was, hundert, tausend?", fragte die Mamsell etwas unwirsch.
"Zwei! Genau zwei!" Sigmund zeigte auf seine beiden Gefährten.
"Aha?", fragte die Interrogatorin doch etwas überrascht. "Und was wollten Sie hier?"
"Aufklären, nach Überlebenden suchen. Informationen sammeln und uns dann nach Nordtunneldorf durchschlagen.", erzählte Sigmund wahrheitsgemäß.
"Waren das die hinterlegten Befehle?"
"Nein, Mamsell, da sollten wir die Brücke über den Königinnenfluss angreifen. Aber der Angriff scheiterte und meine Einheit erlitt schwerste Verluste.", erklärte der Feldwebel. Sie sah ihn abschätzend an, vertiefte das Thema aber nicht. Noch mal Glück gehabt, dachte Sigmund.

"Aber wir haben viele Ketzer getötet und eines von ihren Halbkettenfahrzeugen abgeschossen. Es war ein großartiger Kampf, der Imperator war mit uns.", donnerte Vater Rasmus begeistert, immer noch nicht verstehend, was eigentlich alles schief gelaufen war.
"Ich wünschte, er wäre auch mit meinen Schwestern gewesen!", murmelte Säde fast unhörbar vor sich hin.
"Das Imperium ist auf dem Blut und Knochen von Märtyrern erbaut. Deine Schwestern weilen nun als Heldinnen beim Imperator, denn sie gaben ihm ihr Leben in der Schlacht gegen den Erzfeind! Und wir haben auch hier viele Ketzer getötet. Diese Hunde haben die Kathedrale geschändet, aber wir haben das gerächt und unmittelbar vergolten! Denn es steht geschrieben, töte den Ketzer! Und wir haben sie gerichtet und dabei wohl getan!", predigte Vater Rasmus in religiöser Verzückung entflammt.
"Ja, diese Bastarde haben den Turm gesprengt, aber dafür haben wir sie bluten lassen!", fügte Säde schnell hinzu, was so nicht ganz der Wahrheit entsprach. Aber zum Glück wurde auch dieser Punkt nicht vertieft. So langsam entspannte sich Sigmund etwas.

"Nun gut, habt Ihr irgendeine Vermutung, von wo aus man am besten den Funk blockieren könnte?"
"Funk blockieren?" Sigmund hatte keine Ahnung, von was diese Interrogatorin überhaupt sprach. Natürlich wusste er, was mit Funk gemeint war. Er hatte schon Funkgeräte gesehen. Funker waren hochgeschätzte Spezialisten, die einen einjährigen Kurs auf der Waffenschule in Zentralstadt belegten. Aber Sigmund hörte heute zum ersten Mal, dass man Funk blockieren konnte. - Funk waren Wellen in der Atmosphäre, wie sollte das überhaupt gehen? - fragte der Feldwebel sich.

"Funkwellen. Drahtlose Kommunikation. Der Erzfeind blockiert unsere Kommunikation komplett auf allen Kanälen. Dadurch geraten unsere Verbände, da sie getrennt rollen, unter schweren Druck. Da es nun nur die Möglichkeit gibt, sich über Melder zu koordinieren. Was aber durch dieses vom Feind besetzen Terrain nicht wirklich praktikabel ist. Wo könnte also eine solche Anlage stehen?" Die Inquisitionsangehörige stellte sich die Frage wohl eher selbst, schritt dabei zu einer Steuerungskonsole und fummelte an den Tasten herum. Von der Decke fing ein technisches Gerät an zu flimmern und erstellte eine dreidimensionale Karte des Aboratals. Solch ein technisches Wunder hatte Sigmund noch nie gesehen und er bekam große Augen. Säde fasste sogar mit ihrer Hand in die Darstellung.
"Das ist eine holographische Karte, Kind, und jetzt Finger weg oder ich schlag drauf!" Hastig zog das freche Rabenkind ihre Hand zurück.

"Das kribbelt richtig!", flüsterte sie leise und gickste. Sigmund warf ihr einen genervten Blick zu.

"So was schon mal gesehen? Nein, wohl nicht. Das ist eine Holokarte des Gebietes. Wir sind hier in Solwangen." Sie zeigte mit dem Markierer in Form eines Pfeiles auf die Stadt. "Wenn ich der Erzfeind wäre, ich würde sie entweder hier auf dem Engelsberg oder auf diesem Angerberg verstecken." Interrogatorin Louhi bewegte den Marker auf die jeweiligen Punkte, um das Gesagte zu visualisieren. Diese beiden Anhöhen waren die höchsten im Aboratal. Sigmund fiel ein, was er vor ein paar Tagen beobachtet hatte. Vielleicht war das ja wichtig.

"Ich habe gesehen, wie eines ihrer Schiffe ein größeres Ding dort oben auf der Höhe des Eistelschlösschens abgeseilt hat." Der Feldwebel zeigte auf eine Baustruktur auf der Gipfelhöhe des Berges.
"Eistelschlösschen?"
"Die junge Fürstin, oder besser gesagt, die alte. Aber nein, die Hochzeit fand ja nicht statt.", verhaspelte sich dieser Sigmund und prüfte die Nerven von dieser Louhi, die ihn ziemlich böse anstarrte. "Also die damalige Fürstin ließ sich dort oben ein kleines Schloss bauen. Im Kern war das der Wiederaufbau einer Ruine, die danach immer noch wie eine Ruine mit ein paar Anbauten aussah. Sollte wohl romantisch wirken. Auf alle Fälle brach sich die Fürstin bei einem Reitunfall vorher das Genick und der Bau wurde nie wirklich benutzt. Nun hockt im Sommer nur eine Feuerwache dort oben, um im nördlichen Tal nach dem Rechten zu sehen."

"Und wie sah das Ding aus?", fragte sie ihn und meinte wahrscheinlich das technische Gerät, das er gesehen hatte. Er beschrieb es, so gut er konnte.
"Das könnte eine Störsender gewesen sein. Der Berg sieht ziemlich steil aus. Wie kommt man da hoch?"
"Es gibt eine gut ausgebaute Straße, die während des Baus angelegt wurde. Sie ist sehr steil, aber eine normale Kutsche kommt hoch. Darüber werden auch die dort oben geschlagenen Bäume herunter transportiert." Sigmund zeigte auf den Nordhang des Berges und kam dem Holofeld zu nah. Es kribbelte wirklich auf der Haut. Ein eher unangenehmes Gefühl und er zog sofort seine Hand zurück.
"Die Straße ist wohl leicht zu verteidigen?" Was eher eine Feststellung als eine Frage war, aber Sigmund antwortete trotzdem.
"Ja, es gibt ein paar Stellen, die sehr steil sind und es einem Verteidiger sehr leicht machen, sich zu verschanzen. Auch ist die Straße sehr schmal. Ein abgeschossener Panzer würde die Straße unpassierbar machen.", erklärte der Milizionär.
"Ist das der einzige Weg nach oben?"
"Für Fahrzeuge schon. Von der Flussseite her gibt es neben der Versorgungsleitung einen sehr steilen Weg mit Treppen." Sein Vater hatte damals den Bau davon mit beaufsichtigt.
"Also noch leichter zu verteidigen. Beim Thron, wir müssen diesen verdammten Berg einnehmen und den Störsender zerstören. Leutnant Braunbär, alle Zugführer zu mir in fünf Minuten zur Besprechung!", befahl Louhi und betrachtete missmutig die Karte. Vater Rasmus hatte sich inzwischen vor den kleinen Schrein des Panzers gekniet und betete insbrünstig. Das war eine gute Idee, denn sie konnten jede Hilfe gebrauchen, die sie bekommen konnten.

Innerhalb weniger Minuten trafen Leutnant Braunbär von der Aufklärung, Leutnant Tiger und Falke von den Grenadieren und Leutnant Nashorn von den Panzern im inzwischen recht vollen Landraider ein. Es war schon komisch, dass jeder der Offiziere wie ein terranisches Tier hieß. Statt Namenschildchen trugen sie entsprechende Symbole auf ihrem Brustpanzer. Auch trugen sie alle die Säule der Inquisition als Symbol und nicht den Aquila. Irgendwie hatte Sigmund den Verdacht, dass dieser Verband nicht der imperialen Armee angehörte, wie er zuerst gedacht hatte. Die Interrogatorin warf kurzerhand Vater Rasmus und Säde hinaus. Nur Sigmund durfte bleiben, schließlich kannte er die Gegend wie seine Westentasche.

"Verdammt beschissenes Areal für Panzereinsatz.", brachte es Leutnant Nashorn auf den Punkt, welcher der kleinste in dem Haufen von Hünen war, aus dem diese imperiale Kampfformation zu bestehen schien.
"Wo sind Walküren, wenn man sie mal braucht?", sinnierte Leutnant Falke, auch so ein großer Kerl mit dunklen Haaren, der Sigmund wie einen Zwerg wirken ließ. Er hatte den Eindruck, dass die Fremdweltler alle von ganz verschiedenen Welten kamen, da sie Gotisch mit unterschiedlichem Akzent sprachen.
"Ein guter Truppenführer muss mit dem auskommen, was er hat. Der Feind hatte zwei Tage Zeit, sich dort oben einzugraben. Belial verfügt nicht über viele Truppenkontingente und seine Stärke ist die Offensive, nicht die Defensive. Er überfällt isolierte Ziele, mordet und raubt, was ihm gefällt. Dann verschwindet er wieder, bevor ihm gefährlich werdende Einsatzkräfte erscheinen können. Seine Elitetruppen sind auf Geschwindigkeit und das Ausnutzen des Überraschungsmomentes ausgelegt. Abnutzungsgefechte und starre Verteidigung sind nicht ihre Stärke. Weder die der Amazonen, noch die seiner undisziplinierten Mutantensöhne oder seiner Kultisten. Diesmal muss er aber in die Defensive, um sein Ritual zu beenden. Belial weiß offensichtlich, dass wir kommen. Finstere Warpmagie wird es ihm verraten haben. Aber wir sind unseres eigenen Glückes Schmied und der Imperator zeigt uns den Weg. Und unser Weg geht über diesen Berg. Wahrscheinlich sind einige Kultisten dort oben, gut eingegraben und mit ausreichend Munition versehen. Und mit Panzerfäusten bis zum Abwinken. Wir werden Folgendes machen.", führte Louhi aus und erklärte dann ihren gewagten Plan.

"Riskant, aber möglich.", befand Leutnant Tiger und Falke nickte dazu.
"Gut, worauf warten wir dann noch?"
"Meine Herren, um aus Solar Marschall Slaydos Werk über die Natur der Kriegsführung zu zitieren: Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende. Der Imperator ist mit denen, die etwas riskieren!", verkündete Louhi mit fester Stimme.

Position:
Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Stabiler Orbit über Kneita
Teleportationskammer
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 08.37
Person: Justicar Thane

Thane fand es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich sich seine Leute auf den unmittelbaren Einsatz vorbereiteten. Die Riten der Schlacht hatten sie durchexerziert und warteten nun auf ihren unmittelbaren Einsatz. Bruder Eadwig zelebrierte eine Kata mit seiner Glefe und zwar immer die gleiche, wieder und wieder. Bruder Jeb lief im Kreis, gleichmäßig, ununterbrochen. Bruder Ratimir betete die Litanei der Reinheit herunter, zählte die Gebete mit seinem Rosenkranz. Bruder Wyatt überprüfte zum vielleicht hundertsten Mal die volle Einsatzbereitschaft seines Psibolters. Und er selbst las wie üblich im Liber Deamonicon. Er kannte jedes Wort auswendig, aber es gehörte für ihn einfach zum Ritual vor der Schlacht. Es half ihm, alle störenden Gedanken an Tod, Schmerz und eventuelles Scheitern seiner Mission auszublenden und sich auf das Wesentliche einzustimmen. Er gehörte zur absoluten Elite der Menschheit, nur jeder Millionste potentielle Anwärter erwies sich als würdig, bei den Grey Knights aufgenommen zu werden. Schon auf den schwarzen Schiffen wurden die Kandidaten gnadenlos bei Fitnesstests, Intelligenztests, Glaubensprüfungen und Psychologiegutachten ausgesiebt. Nur die absolut besten und reinsten Individuen waren würdig, eine gesegnete Aegis Rüstung zu tragen und eine Nemesiswaffe führen zu dürfen.

"Justicar Thane! Es ist bestätigt, wir haben keinen Kontakt mehr zu den Bodentruppen.", meldete der Verantwortliche für den Teleporterraum über einen Lautsprecher. Der schwarzuniformierte Lakai der Inquisition selbst stand mit einigen Techpriestern und Servitoren hinter einem Panzerglasfenster, das sich auf etwa vier Meter Höhe des kuppelförmigen Raumes befand.
"Wie war der letzte Status der Invasion?"
"Die Bodentruppen formieren sich den Rollbahnen entlang, das ist der letzte Status und das war vor anderthalb Stunden. Unsere Sensoren werden geblockt und ein visueller Kontakt ist durch die dicke Wolkendecke nicht möglich. Wir haben einen Aufklärer heruntergeschickt, aber den Kontakt zu ihm verloren."
"Schicken sie uns so schnell wie möglich zum Engelsberg runter!"
"Justicar?"
"Sie haben richtig gehört, teleportieren Sie uns unverzüglich ins Zielgebiet." Diesmal legte er mehr Nachdruck in die Stimme. Er schlug sein Buch zu und steckte es in den dafür vorgesehen gepanzerten Behälter vor seiner Brust.
"Wie Sie wünschen, Justicar Thane. Begeben Sie sich in die Kreise. Wir beginnen mit der Litanei des Startes! Countdown beginnt jetzt bei 120 Sekunden.", erwiderte der Lakai, nachdem er sich von seiner Überraschung über Thanes Befehl erholt hatte.
"Ihr habt es gehört, Brüder, wir gehen heiß rein. Unser primäres Ziel ist die Verhinderung der Apotheose von dem Verräter Belial. Seine vollständige Vernichtung hat oberste Priorität. Unser Überleben ist dabei unwesentlich. Wir dienen, um zu sterben." Seine Untergebenen nickten und setzten ihre Helme auf. Auch Thane setzte ebenfalls seinen Helm der uralten Terminatorrüstung auf. Runen leuchteten in seinem Sichtfeld auf und gaben den Status seiner Rüstung wieder. Alles war im grünen Bereich. Gemessenen Schrittes gingen sie auf die Teleporterfelder zu. Silberne Kreise umgeben von Keramikplatten. Der Teleporterraum der "Schwarzer Prinz" war nicht so modern wie der auf der "Zorn", aber immer noch akzeptabel.

Eine lange Leiste mit roten Lampen an der Wand ging an und jede Sekunde verlosch nun eine davon. Der Countdown zählte nun die letzten Sekunden herunter. Trotz Rüstung konnte der graue Ritter spüren, wie sich die Energie um ihn herum aufbaute. Die ersten Blitze zuckten durch den Raum und ließen die Klingen der Glefen in Elmsfeuer erstrahlen. Ruhig warteten er und seine Brüder. Sie sprangen wahrscheinlich in den Tod, selbst wenn sie erfolgreich waren, würden die Anhänger von Belial sie einfach mit ihrer Masse überrennen. Aber Thane kannte keine Furcht vor dem Sterben, höchstens vor dem Versagen. Diese Mission war wichtig und es lohnte sich, dafür alles zu opfern.

Als es nur noch drei Lampen waren, begann laut eine Sirene zu heulen. Das war nicht normal. Die Sirene gab das Signal für den Kollisionsalarm, der auch gegeben wurde, wenn feindliche Torpedos kurz vor dem Einschlag in die Schiffshülle standen. Offensichtlich wurde die "Schwarzer Prinz" in diesem Moment angegriffen. Die Blitze im Teleporterraum hatten sich inzwischen zu einem wahren Gewitter gesteigert.

Die letzte Lampe erlosch und dann kam der übliche Schmerz, als er in seine einzelnen Moleküle zerlegt wurde. Der Übergang war unglaublich zäh. So zäh wie noch nie. Schon oft war er teleportiert, da diese Fortbewegungsart eine ganz normale Angriffstaktik seines Ordens war, aber so wie heute war es noch nie gewesen. Er sah den Warpraum und das durfte nicht sein. Sein Geist war rein und ohne Makel, deswegen konnte er den Anblick aus Lügen, vermischt mit bitterer Wahrheit ertragen, ohne wahnsinnig zu werden. Und er sah ein Ding aus den Augenwinkeln. Visuell erfassen konnte er diese bösartige Präsenz nicht, aber konnte dessen überwältigende und absolut verdorbene Aura mit seinen psionischen Sinnen schmecken. Als er es mit seinen Augen fokussieren wollte, war es schon wieder weg. Auch spüren konnte er diesen Dämon nicht mehr. Dann war der Warpraum verschwunden und die reale Welt fing ihn auf.

Er fiel. Über ihm war stark bewölkter Himmel, dann drehte er sich um die eigene Achse und er sah den weißen Boden auf sich zurasen. Alles war voller Schnee. Dann krachte er mitten in den Baum. Seine Rüstung verhinderte, dass er vom Aufprall ernsthaft verletzt wurde, trotzdem spürte er den Druck auf seine Rippen. Es krachte laut, als er den Baum durch sein gewaltiges Eigengewicht zersplitterte. In einem Regen von Zweigen, Holzbruchstücken und Nadeln hämmerte er in den Boden. Die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst und er brach sich nur aus dem Grund nichts, weil seine Knochen durch seine Umwandlung so viel stärker als die eines Menschen waren. Trotzdem brauchte er drei Sekunden, um wieder zielgerichtet handeln zu können.

"Alles in Ordnung, Justicar Thane?" Das war die Stimme von Bruder Ratimir.
"Fünf Minuten, fünfundfünfzig Sekunden. Es gibt ein Schema.", sagte Bruder Wyatt. Thane wurde aus den Worten nicht schlau und wälzte sich auf den Rücken, um besser aufstehen zu können. Das Eigengewicht von einer halbe Tonne hoch zu wuchten war selbst für einen Grey Knight in Terminatorrüstung nicht einfach. Er erkannte, dass Ratimir und Wyatt unmittelbar neben ihm standen. Keiner brachte ihn in Verlegenheit mit dem Versuch, ihm zu helfen. Mit einer geistigen Übung kontrollierte er die Einsatzbereitschaft seines Körpers und dann die seiner Rüstung. Alle Runen waren noch grün und sein Körper war noch einsatzbereit, auch wenn er sich einige Prellungen und Hämatome zugezogen hatte. Auch seine Glefe hatte den Sturz unbeschadet überlebt. Nichts anderes hatte er von seiner Nemesiswaffe erwartet. Sein am Arm montierter Sturmbolter signalisierte vollständige Einsatzbereitschaft und das Zielicon in seinem Visor hungerte nach lohnenden Zielen, die hier nicht auszumachen waren.

"Alles im grünen Bereich.", meldete Thane und streckte seine geistigen Fühler aus. Er konnte in etwa hundert Meter Entfernung die Brüder Jeb und Eadwig spüren. Sonst gab es hier keine Menschen in dem Radius, den er mit seinen psionischen Sinnen erfassen konnte. Hier und da das Bewusstsein eines kleineren Tieres, das war es auch schon.

"Status?", fragte er und richtete sich vollständig aus und sah sich suchend um. Normalerweise sollte es hier von Slaanesh Anhängern nur so wimmeln. Sie sollten im Zentrum des Engelsberges sein, mitten im Lager des Feindes. Aber hier war kein Feind, hier waren nur sie und offensichtlich sonst niemand.
"Wir sind abgewichen, wir wissen aber nicht wie weit. Bruder Jeb und Eadwig versuchen unsere Position anhand des vorhandenen Kartenmaterials zu bestimmen. Wir haben kein Kontakt zur Schwarzen Prinz oder der Inquisitionsdivision. Wir wissen nicht einmal, wie viel Uhr wir haben."
"8.45!" Sein Chrono schien zu funktionieren. Ihn hätte es wirklich interessiert, warum der Kollisionsalarm gegeben worden war. Aber das spielte momentan eine eher untergeordnete Rolle.
"Meine Uhr zeigt 9.37 an. Ich kam als erster raus, alle anderen um 5 Minuten und 55 Sekunden versetzt."
"Wie ist das möglich?", fragte sich Thane laut.
"Statistisch gesehen geht jeder hundertste Sprung schief, jeder tausende davon fatal. Wir können froh sein, dass wir auf diesem Planeten angekommen sind."
"Habt ihr das Ding auch gespürt?", fragte Thane und versuchte vergeblich seinen Standort auf seiner internen Karte fest zu stellen.
"Ding?" Thane beschrieb das, was er hatte erfassen können, die anderen konnten sich an nichts dergleichen erinnern. Vielleicht hatte er es nur fühlen können, weil er am längsten im Warpraum geblieben war.

"Gehen wir auf die Anhöhe zu den anderen.", befahl er, da er hoffte, vielleicht visuell eine Ahnung davon zu bekommen, wo sie sich befanden. Und wann sie sich befanden. Teleportation war keine wirklich exakte Wissenschaft, weil Reisen durch den Warpraum immer das Verlassen der Realität und damit einer wirklich berechenbaren Physik bedeuteten. Sprünge waren selten wirklich akkurat. Meist verlor man ein paar Sekunden bis zu ganzen Minuten, immer mal wieder kam man sogar etwas vor der Zeit heraus, bevor man überhaupt gesprungen war. Manchmal war die Landestellte etwas zu hoch oder um ein paar Meter versetzt. War alles schon passiert. Auch Abweichungen von einigen hundert Metern. Aber es gab auch extremere Fälle, dass man Kilometer zu hoch oder zu tief heraus kam. Das man erst nach Jahrhunderten aus dem Warpraum kam. Ein Einsatzkommando hatte so mal kurz fünfhundert Jahre übersprungen und war mitten in einer Speerzone eines längst vergessenen Schlachtfeldes herausgekommen, die schon seit Jahrhunderten bestand.

Jetzt war neben der Geographischen Frage auch die, wann sie sich befanden. Hatten sie nur eine halbe Stunde verloren oder gleich mehrere Jahre? Oder waren sie in der Zeit zurückgereist? Sie schlossen zu den beiden warteten Brüder auf, die ein Datapad betrachteten und in eine Diskussion vertieft waren. Es war möglich, dass sie im Aboratal heraus gekommen waren. Aber sie konnten auch weiter nach Norden abgewichen sein. Viel sehen konnten sie nicht. Es schneite nur leicht, aber stark böiger Wind wirbelte den Schnee auf und begrenzte die Sichtweite doch sehr. Im Norden schienen Berge aufzuragen, was gerade noch so bei maximaler Vergrößerung mit seinen Sichtsystemen zu erahnen war. Da sie keine Peilung durchführen konnten, waren sie von elektronischen Hilfsmitteln abgeschnitten. Aber sie konnten nicht nur auf visuelle sondern auch auf psionische Kräfte zurückgreifen. Sie bildeten einen Kreis und stimmten die Litanei der geistigen Koppelung an. So konnten sie ihre Sinne vereinen und deutlich erweitern. Enttäuschend wenige Auren konnten sie einfangen. Im Nordwesten bewegte sich ein kleiner Tross verzweifelter Flüchtlinge in Richtung Norden, Menschen aus den nördlichen Siedlungen von Solwangen, welche dem Überfall entkommen waren. Also schienen sie noch zur Zeit der Invasion zu sein. Ein gutes Zeichen, aber sie konnten weder den Erzfeind noch die Inquisitionsdivision spüren. Genau genommen gab es im Süden ein gewaltiges Areal, wo sie keinerlei Lebensform spüren konnten. Das die Inquisitionsdivision schwer aufzuspüren war, lag in der Natur ihrer Mitglieder, allerdings hatte jeder Zug einen starken Kampfpsioniker in ihren Reihen und die hätten sie leicht erspüren müssen. Dadurch, dass sie gar nichts spüren konnten, war auf eine aktive Verschleierung des Areals zu schließen. Es gab einige Möglichkeiten, die so etwas bewerkstelligen konnten. Ein durchschnittlich fähiger Hexenzirkel war auf alle Fälle dazu in der Lage. Und der Verräter Belial hatte nachweislich Zugriff auf einen Kader von verdorbenen Warphexen.

"Dort ist der Feind, Brüder!" Das war etwa zwanzig Kilometer südlich von ihrer Position entfernt. Wahrscheinlich waren sie unterhalb dem Fehlgeschlagenengebirge im nördlichen Teil des Aboratals herausgekommen. Da das Tal kreisrund war und der Engelsberg im genauen Zentrum lag, konnten sie den anhand der Faktenlage relativ unproblematisch finden. Allerdings war der Faktor Zeit nun entscheidend. So sehr auch eine Terminatorrüstung schützte, war ihre Geschwindigkeit doch begrenzt. Ohne Probleme konnte man sich darin bis zu maximal acht Stundenkilometer schnell bewegen, dann riegelte der Maschinengeist automatisch ab, da das Exoskelett einer Terminatorrüstung auf höhere Geschwindigkeiten nicht ausgelegt war. Es gab die Möglichkeit, für einen sehr kurzen Zeitraum die Abriegelung zu lösen, aber nur für wenige Sekunden. Ein Sturmangriff war so noch möglich, aber ein wirkliches Rennen machte diese schwere Rüstung einfach nicht mit.

"Das sieht schwer nach einem Marsch in Terminatorrüstung aus. Das ist so wie in alten Zeiten."
"Ja, wie in alten Zeiten.", bestätigte Bruder Wyatt, auf ihre Ausbildung anspielend. Und auf einen der Auswahltests. Einer davon waren sechsunddreißig Stunden auf einem Laufband gewesen. Damals war er einer der wenigen Jungen gewesen, die nach dieser Tortur noch gestanden hatten. So wie jeder von ihnen. Wer bei einem der Fitnestest auf dem Schwarzen Schiff versagte, wurde aussortiert zur anderen Verwendung. Die Anforderungen für Kampfpsioniker waren beileibe nicht so hoch wie bei einem Grey Knight.

"Im Laufschritt Marsch! Doppelte Abstände, Rotation alle fünf Minuten. Ich übernehme als erstes die Spitze." Justicar Thane richtete sich nach Süden aus und begann mit dem schnellen Abstieg von der Anhöhe. Schon bald bebte der Boden um ihn herum und von den Bäumen entlang ihrer Route löste sich lawinenartig der Schnee durch die starken Erschütterungen, welche fünf schnell marschierende Terminatorrüstungen eben auslösten. Wahrscheinlich war ihr Weg durch den hochwirbelnden Schnee von einer erhöhten Position aus mehreren Kilometern Entfernung zu erkennen. Terminatoren waren nun mal keine Späher und eine heimliche Annäherung lag nicht im Bereich ihrer Möglichkeiten, wenn sie heute noch am Zielort ankommen wollten. Das Gelände war selbst für ein Vorgebirge äußerst zerklüftet und Laufschritt war unmöglich zu halten. Was den willkommenen Nebeneffekt hatte, dass die Kraftwerke im Rückenbereich durch das Ausreizen der Maximalgeschwindigkeit nicht überlastet wurden. Sorgsam behielt er die Temperaturanzeige im Auge. Die Landschaft hatte etwas sehr Wildes und Unwirkliches. Hier gab es keine Siedlungen, keine erkennbare Waldwirtschaft. Unberührte Natur. So was gab selten im Imperium. Er selbst kam von einer Makropolwelt, Sohn eines Abteilungsleiters in einer Manufaktur für Bodenfahrzeuge. Schon als kleiner Junge war er auf diese Arbeit vorbereitet worden und hatte als Schmieraffe in der Manufaktur nach dem Pflichtunterricht in der Schola gearbeitet. Seine Familie war zwar nicht reich, aber auch nicht arm gewesen. Einmal in der Woche hatten sie mit ihrem Vater an seinem freien Nachmittag einen Park besuchen können. Thane war dann immer mit seinem kleinen Bruder und der ein Jahr ältere Schwester Karussell gefahren. In dem Park hatten ein paar kümmerliche Bäume gestanden, eine Liegewiese mit braunem Gras und ein paar mickrige Blumen am Rand des Verwelkens. Damals war das für ihn schon ein Wunder der Natur gewesen, etwas, für das man bezahlen musste. Arme Leute hatten noch nicht mal das. Erst bei seinem ersten Einsatz hatte er ungefilterte Luft geatmet, Wind und Regen auf seinem Gesicht gespürt, die grenzenlose Weite eines Himmels über sich erfahren. Es war für ihn ein richtiges Wunder gewesen, eine nie gekannte Erfahrung. Er hatte sich richtig klein und unbedeutend gefühlt.

Nachdem sie mehrmals aus Sackgassen heraus hatten umdrehen müssen, gelang ihnen nun endlich eine genaue Positionsbestimmung anhand des vorhandenen Kartenmaterials. So konnten sie nun endlich eine begehbare Route ausarbeiten und dieser folgen. Das Gelände hier war äußerst unwegsam und ihr Vorankommen verlangsamte sich immer stärker. Es war abzusehen, dass sie wohl etwa sechs Stunden für die Strecke brauchen würden, trotz ihres unermüdlichen Dauerlaufs. Bis dahin war es womöglich zu spät und Belials Apotheose abgeschlossen. Dazu noch die Problematik, sich den ganzen Berg hochkämpfen zu müssen. Ein Fehlschlag der Mission war momentan wohl der wahrscheinlichste Ausgang.

Gedanke des Tages
Der erste Teil war anfangs aus Louhis Sicht geschrieben. Erst später kam mir dann die Idee, das ganze aus Sigmunds Sicht zu schreiben, da das alles aus seiner Warte viel interessanter ist. Leider gibt es in diesem Kapitel keine Action, dafür im nächsten um so mehr. Die Beschreibung der Grey Knights weichen in einigen Punkten bewusst vom offiziellen Fluff ab.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guter Teil, wer braucht schon Action^^ Verfolge deine Geschichte nun seit dem ersten Kapitel und sie gefällt mir so gut, dass es inzwischen das einzige ist, was ich hier im Ausland noch lese 🙂 Ich finde du hast genug Talent um auch eines Tages auch kommerziel damit erfolgreich sein zu können, von daher mach weiter, lass dich nicht beirren, nimm dir Kritik zu Herzen (was du hier immer sehr erfolgreich am Anfang deiner Beiträge beweist) ubd wer weiß, vielleicht packt dich eines Tages die Lust und du schreibst dir dein eigenes Universum zurecht 😀

Was mich wie viele andere anfangs auch gestört hat, ist dieses kindliche Verhalten von Louhi, aber nicht weil die Figur dadurch unglaubwürdig erscheint, sondern weil mir dieser Charakterzug nur allzu oft im echten Leben begegnet ist. Insofern musst du dir keine Gedanken machen, ich denke der Charakter ist gut durchdacht und ich vertaue dir nur allzu gern, wenn du baldige Auflösung ankündigst 😀
aber knuffig ist sie nun wirklich nicht xD

Dann noch zwei kleinere Vorschläge: Im ersten Abschnit, der ja aus der Sicht Sigmunds geschrieben ist, fiel mir folgender Satz auf:
Für einen Transportpanzer war der Innenraum sehr großzügig gehalten.
Vielleicht hab ich was übersehen aber erstens war Sigmund doch nie Teil eines regulären Regiments der PVS oder der imperialen Armee, von daher denke ich dass er nicht gerade viele Transportpanzer von innen gesehen hat, sollte er denn überhaupt je einen gesehen haben, also wie kann er da Vergleiche heranziehen?

Was mir dann noch auffiel, kurz darauf als die ganzen Offiziere in den Panzer kommen, kommt es so rüber als wüsste er bereits von dem speziellen Namessystem, da du die Personen sofort als Leutnant Braunbär ect benennst. Wie wäre es, ihn erst über die Symbole auf den Rüstungen und der Anrede Louhis sich über diese seltsame Praxis wundern zu lassen?

Wie gesagt, sind Kleinigkeiten und du schreibst ja auch, dass der Abschnitt erst aus der Sicht Louhis geschrieben war, von daher eigentlich nicht weiter schlimm 😛

Will mehr!!! 😀
 
Zuletzt bearbeitet:
Knuffig? Was soll das in dem Kontext heißen? Süß, niedlich?

das Wort war nicht umsonst in Anführungszeichen. So hat Nakago sie einmal mit gegenüber bezeichnet. Bezog sich auf die Stelle mit ihrem Donatfrühstück im Panzer 😉

Zum neuen Teil: Sehr schön. Ich glaube, über dieses Kapitel haben wir am längsten diskutiert, oder? Die Umschreibung des ersten Teils kannte ich ja schon, aber es freut mich, dass du den Punkt mit den Sirenen jetzt doch eingebaut hast. Wunderbar.

Was mir dann noch auffiel, kurz darauf als die ganzen Offiziere in den Panzer kommen, kommt es so rüber als wüsste er bereits von dem speziellen Namessystem, da du die Personen sofort als Leutnant Braunbär ect benennst. Wie wäre es, ihn erst über die Symbole auf den Rüstungen und der Anrede Louhis sich über diese seltsame Praxis wundern zu lassen?

naja, ich denke, man kann davon ausgehen, dass Louhi alle mal kurz vorgestellt hat, immerhin fragt ja auch keiner, wer Sigmund denn ist. Und dass ein bisschen Zeit zwischen den Absätzen vergangen ist, merkt man ja auch an dem Hinweis, dass Säde und Rasmus rausgeworfen worden waren.

Der andere Hinweis ist allerdings berechtigt, das stimmt.
 
So, ich habe nun auch die letzten 7 Kapitel gelesen, hatte davor irgendwie deine Geschichte etwas aus den Augen verloren und wollte nun auch mal eine kleine Meinung verfassen.
Man merkt deutlich, dass dein Schreibstil sehr gereift ist. Du konntest schon vom ersten Band an gut Situationen beschreiben und hattest ein hohes Detailreichtum, doch merkt man diesem Teil an, dass er sehr durchdacht und sehr gut geschrieben ist.
Ich muss sagen, dass ich deine Umsetzung eines Slaaneshkultes wirklich gut finde und musste mich beim Lesen manchmal in Erinnerung rufen, dass es sich hier nicht um ein BL-Roman handelt sondern um Fan Fiction und vielleicht macht es auch deswegen soviel Spaß deine Geschichte so lesen.
Ich finde Sioned und generell die Amazonen sind wirklich sehr interessante Charaktere, die einfach toll umgesetzt wurden. Vor allem auch der kleine Konflikt darum, wie man Slaanesh am besten verehren kann und was es heißt ein wahrer Anhänger Slaaneshs zu sein bringt sehr viel tiefe in diesen Part der Geschichte bisher.
Jetzt aber auch einige Kritikpunkte, die aber eher persönlicher Natur sind.
Ich komme irgendwie mit der Figur Sigmund Toreson nicht richtig warm. Die Passagen mit ihm bis zu der Stelle über das Gefecht an der Kathedrale waren für mich irgendwie ein bisschen eine Qual zu lesen, da er mir einfach so gar nicht gefallen will und ehrlich gesagt, auch wenn es etwas böse klingt, war mir sein Schicksal auch vollkommen egal.
Irgendwie packte mich der Charakter bis dahin nicht wirklich, obwohl ich ihn langsam anfange zu akzeptieren.
Ich hatte das auch schonmal Shoker geschrieben, bei ihm wurde ich mit Viverla nicht wirklich warm und wünschte mir einfach die ganze Zeit einen grausamen Tod für sie.
Es gibt einfach in seinen persönlichen Lieblingsbüchern/geschichten immer halt ab und zu Charaktere, die man nie mögen wird, zumindest ist es bei mir der Fall so.
Nunja, sowas passiert halt und wie gesagt ist nur ein persönlicher Kritikpunkt, der die Qualität deiner Geschichte in keiner Weise mindert.
Ach und nun auch zu Louhi zu kommen, finde ich ihren Teils, wie sie hier genannt wurden, kindlichen Züge nicht wirklich schlimm, da es genug Beispiele für solche Personen gibt.
Alter/Reife hat einen noch nie vor kindlichen Verhalten geschützt, manche Wesenzüge bleiben einfach so fest in einem verankert meiner Meinung nach, dass man sie auch sein Leben lang behält.
Außerdem könnte man einfach als Ausrede benutzen, dass es eine Nebenwirkung der Verjüngungsbehandlungen sei 😛... aber wie gesagt, finde ich es an ihr nicht schlimm und es verleiht ihr auch etwas lebendiges.
So, dass war so ein kleiner Überblick meinerseits und ich versuche möglichst auch regelmäßig hier was zu den Teilen zu schreiben.
 
Danke für alle Rückmeldungen und Lesebestätigungen, freue mich über jede einzelne, auch wenn ich sie nicht alle kommentiere. Vielen Dank mal wieder an SHOKer für sein Lektorat.

Guter Teil, wer braucht schon Action^^ Verfolge deine Geschichte nun seit dem ersten Kapitel und sie gefällt mir so gut, dass es inzwischen das einzige ist, was ich hier im Ausland noch lese. Ich finde du hast genug Talent um auch eines Tages auch kommerziel damit erfolgreich sein zu können, von daher mach weiter, lass dich nicht beirren, nimm dir Kritik zu Herzen (was du hier immer sehr erfolgreich am Anfang deiner Beiträge beweist) ubd wer weiß, vielleicht packt dich eines Tages die Lust und du schreibst dir dein eigenes Universum zurecht

Vielen Dank für die Blumen.

Dann noch zwei kleinere Vorschläge: Im ersten Abschnit, der ja aus der Sicht Sigmunds geschrieben ist, fiel mir folgender Satz auf:

Vielleicht hab ich was übersehen aber erstens war Sigmund doch nie Teil eines regulären Regiments der PVS oder der imperialen Armee, von daher denke ich dass er nicht gerade viele Transportpanzer von innen gesehen hat, sollte er denn überhaupt je einen gesehen haben, also wie kann er da Vergleiche heranziehen?

Du irrst dich, im ersten und im zweiten Auftritt von Sigmund wird mehrmals erwähnt das er nicht nur Teil der regulären PSV war, Kneita hat Wehrpflicht, sondern sogar auf der Waffenschule gewesen ist und auch in die Imperiale Armee hätte wechseln können, hätte es sein Vater nicht verboten. Also hat Sigmund durchaus Gelegenheit gehabt, auch moderne Panzer zu sehen.

Was mir dann noch auffiel, kurz darauf als die ganzen Offiziere in den Panzer kommen, kommt es so rüber als wüsste er bereits von dem speziellen Namessystem, da du die Personen sofort als Leutnant Braunbär ect benennst. Wie wäre es, ihn erst über die Symbole auf den Rüstungen und der Anrede Louhis sich über diese seltsame Praxis wundern zu lassen?

Das wäre ja wieder Wiederholung gewesen. Was manchen zu viel ist, ist wohl bei anderen zu wenig.

So, ich habe nun auch die letzten 7 Kapitel gelesen, hatte davor irgendwie deine Geschichte etwas aus den Augen verloren und wollte nun auch mal eine kleine Meinung verfassen.
Man merkt deutlich, dass dein Schreibstil sehr gereift ist. Du konntest schon vom ersten Band an gut Situationen beschreiben und hattest ein hohes Detailreichtum, doch merkt man diesem Teil an, dass er sehr durchdacht und sehr gut geschrieben ist.

Yup, hier zahlt sich die gesammelte Erfahrung eben aus.

Ich muss sagen, dass ich deine Umsetzung eines Slaaneshkultes wirklich gut finde und musste mich beim Lesen manchmal in Erinnerung rufen, dass es sich hier nicht um ein BL-Roman handelt sondern um Fan Fiction und vielleicht macht es auch deswegen soviel Spaß deine Geschichte so lesen.
Ich finde Sioned und generell die Amazonen sind wirklich sehr interessante Charaktere, die einfach toll umgesetzt wurden. Vor allem auch der kleine Konflikt darum, wie man Slaanesh am besten verehren kann und was es heißt ein wahrer Anhänger Slaaneshs zu sein bringt sehr viel tiefe in diesen Part der Geschichte bisher.

Bei den Schlampen aus der Hölle ist es recht einfach, was Interessantes aus den Hut zu zaubern. Etwas Brauchbares aus der Sicht des Chaos zu lesen ist bei Fanfiction und bei BL Büchern doch eher die Ausnahme. Bei Normalos ist das schon sehr viel schwerer, sie interessant zu gestalten. Meist kommen nur Variationen heraus, da Moral und Anstand eben doch einen gewissen Rahmen abstecken.


Persona Dramatis
Großinquisitor Esteve Donatan, Ordo Malleus, Macharius Konklave

seine Akolythen
Interrogatorin Louhi - auf dem Weg zur Inquisitorin
Interrogator Hagop - immer gut gekleidet und frisch befördert
Explikator Briksan - schmächtiger Mann, der immer seinen Glückshelm trägt
Novize Erastos - Neuzugang, Augmetischer Ersatzarm

seine Schergen
Pich und Tola, zwei Kopfjäger und Zwillinge, jung und Muskelbepackt, tragen Hüte und haben schlechte Manieren.
Vigol - Assassine aus dem Jyoti System
Nilap - Techpriester
Setag - Astartes und Donotans Leibwächter

Inquisitionsdivision
Inquisitionsgeneral Doihara Kenji
Oberst Grizzly - kommandiert das Artilleriebataillon

Mitglieder von Spähverband Maus
Leutnant Braunbär - kommandiert den 4. Zug der 1. Kompanie des Aufklärungsbataillons
Leutnant Falke - kommandiert den 4. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments.
Leutnant Tiger - kommandiert den 5. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments
Leutnant Nashorn - kommandiert den 2. Trupp der 3. Panzerkompanie

Einfache Bewohner aus dem Aboratal

Sigmund Toreson, Jagdmeister derer von Solwangen, Scharfschütze, Feldwebel der Reserve
Rabenkind, hieß eigentlich Säde Ulladotir
Kleriker Vater Rasmus, Prediger der kleinen Milizschar

Kapitel 15

Position:
Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Nördliche Hemisphäre
Abora Tal
Angerberg
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 09.07
Person: Interrogatorin Louhi

"Das nennt ihr einen begehbaren Weg?", maulte Interrogatorin Louhi und kaute missmutig auf ihrer gespaltenen Unterlippe herum. Eine Angewohnheit, die sie hasste und sofort damit aufhörte, als es ihr bewusst wurde. Nicht, dass es jemand sehen konnte, da sie ihren Helm im Sabbat Schema aufhatte. Da sie über eine GIE, die Abkürzung stand für eine "Gedankenimpulseinheit", verfügte, konnte sie auf alle unterstützenden Systeme ihrer Rüstung mit einer schlichten Bitte an den Maschinengeist zugreifen. Besonders ihre audiovisuellen Sinne wurden stark unterstützt. Sie konnte Geräusche herausfiltern oder abdämpfen, konnte mit verschiedenen Filtern ihre Sicht modifizieren und vergrößern, Wärmemuster entdecken oder grelle Lichtexplosionen abmildern. Auch hatte sie Zugriff auf ein Auspexsystem. Das eingearbeitete Hexagrammfeld der Rüstung war aktiviert und schützte sie vor psionischen Attacken. Mit nur einem Gedankenimpuls konnte sie ein Refraktorfeld aktivieren. Und nun konnte Louhi zum ersten Mal die Rüstung im Feldeinsatz benutzen. Sie freute sich innerlich wie ein kleines Kind an Imperator Geburtstag, das ein neues Spielzeug ausprobierte.

Trotzdem sah das nicht wirklich nach einem begehbaren Weg aus, was sich da vor ihr den steilen Berghang hochwand. Vielleicht sah der ohne Schnee im Sonnenschein begehbarer aus. Allerdings war es keine angenehme Vorstellung, mitten in einem Schneesturm da hochkraxeln zu wollen. Genau genommen erschien ihr das fast schon unmöglich. Noch hatte sie die Option, das Ganze abzubrechen, da das Gros ihrer Einheit noch nicht am Fuß des Berges versammelt war, da sie mit den schnellen Salamandern voraus gefahren war.

"Mit Verlaub, Mamsell Louhi, das ist ein Weg. Er wurde von Steinbrüchlern angelegt.", rechtfertigte sich der Milizführer etwas eingeschnappt.
"Steinbrüchler?" Der Name sagte der Interrogatorin nichts.
"Strafgefangene, Mamsell Louhi.", präzisierte Feldwebel Toreson.
"Beim Thron, so sieht das verdammt noch mal auch aus."
"Für meine Späher zu Fuß ist das schaffbar, aber bei den Grenadieren habe ich meine Zweifel. Deren Ausrüstung ist mehr als Doppel so schwer. Sie kämen sicherlich auch da hoch, aber mit der Geschwindigkeit einer Schnecke.", meinte Leutnant Braunbär, der Chef des ihr zugeteilten Spähzuges.
"Scheiße steil und viel scheiß Schnee, aber durchaus machbar für meinen Bruder und mich!", meinte Tola und spuckte einen Schwall Kautabak aus.
"Gibt es eine Alternative zu dieser Route?", fragte Interrogatorin Louhi, die zu der gleichen Einschätzung gekommen war, den eingeborenen Feldwebel. Wahrscheinlich würde der Kerl sich da hocharbeiten können und sie wahrscheinlich auch, aber nicht ohne Verluste und nicht in einem akzeptablen Zeitrahmen.
"Nun, es gibt noch einen dritten Weg da hoch….", rückte Sigmund nach einigen Augenblicken unendlichen Wartens heraus.
"Raus mit der Sprache, was für einen dritten Weg?", herrschte sie ihn erbost an. Hätte er das nicht früher erwähnen können?
"Den sogenannten Schattenweg von der Echohöhle hoch. Aber den zu benutzen ist eigentlich verboten und auch äußerst gefährlich.", erwiderte er etwas eingeschüchtert.
"Warum ist dieser Weg verboten und was ist daran gefährlich?"
"Der Schattenweg ist ein Labyrinth aus Gängen, Treppen und Fahrstuhlschächten und verlassenen Räumen. Manche sind eingestürzt, stehen manchmal unter Wasser oder es gibt einen Durchbruch in die Echohöhle hinein. Mehr als ein Neugieriger hat sich schon verlaufen und ist dann da drin zu Tode gekommen. Manche erzählen sich auch, Fehlgeschlagene würden dort drin ihr Unwesen treiben und auf Narren warten, die mutig oder dumm genug sind, den Schattenweg erforschen zu wollen."
"Aber prinzipiell ist der Schattenweg benutzbar?"
"Das ist er, Mamsell Louhi, man kommt auch direkt im Schlösschen heraus.", mischte sich die Schwarzhaarige ein.
"Und woher wissen Sie das?", hakte die Interrogatorin nach.
"Nun ja, als Kind habe ich den Weg mal erforscht.", druckste die Kneitarerin herum. Louhi konnte sich in etwa vorstellen, was die Freche da wohl getrieben hatte, aber das war momentan wirklich nicht von Belang.

"Dieser Schattenweg ist also im Berg und wahrscheinlich leicht zu verteidigen."
"Wenn der Erzfeind ihn überhaupt gefunden hat.", mischte sich der Feldwebel wieder mit ein. "Der Zugang ist im Keller und weil immer mal wieder Leute dort eingedrungen waren, die es mit den Gesetzen nicht so ernst nehmen, hat man schließlich einen schweren Schrank davor geschoben. Wenn man den Ort nicht kennt, wird man nicht vermuten, dass sich noch ein Zugang im Keller befinden könnte." Besonders im zweiten Satz sah der Feldwebel seine Beobachterin direkt an.

"Das hört sich nach einer Alternative an. Wie lange braucht man in etwa da hoch?", fragte Louhi die Dunkelhaarige, ein in dieser Gegend sicherlich seltener Anblick.

"Nun, wenn man den Weg kennt und nicht trödelt, vielleicht eine halbe Stunde vom Eingang bis zum Schloss.", meinte Säde nach kurzem Überlegen.
"Leutnant Braunbär, Ihre Einschätzung, wie lange bräuchten Ihre Leute bis dort hoch zum Schloss?"
"Bei dem Wetter und diesen Bodenverhältnissen, minimal eine Dreiviertel Stunde. Mit einem Wachposten ist auch noch zu rechnen, das wird weiter Zeit kosten."
"Gut, wir haben jetzt 9.12 Ortszeit. Um 10.15 sollten sie am Schloss heimlich in Stellung gegangen sein. Sollte bis 10.30 von Innen kein Angriff von unserer Seite her erfolgt sein, tragen Sie den Angriff von außerhalb in das Schloss und sprengen den Störsender. Pich und Tola werden Ihre Einheit begleiten und diesen Part übernehmen. Jungs, Ihr beide hört auf Leutnant Braunbär und treibt keinen Unsinn."
"Als ob wir nicht mit vollem Ernst immer bei der Sache wären!", maulte Tola und schaffte es dabei, vollkommen ernst zu bleiben.
"Männer! Ihr habt es gehört, holt eure restliche Ausrüstung aus den Salamandern und wir rücken ab!", befahl Leutnant Braunbär.
"Und Sie, Feldwebel Toreson, weisen diesen Leuten den Weg nach oben. Vater Rasmus wird Sie begleiten. Fräulein Ulladotir wird mich auf dem Schattenweg führen. Noch Fragen?" Es schien keine zu geben. Feldwebel Toreson schien nicht unglücklich zu sein, von ihr weg zu kommen. Die Anwesenheit der Inquisition löste bei den Wenigsten Freudengefühle aus.

"Worauf warten wir noch? Los, wir nehmen diesen Schattenweg." Louhi, Vigol und Säde bewegten sich zurück zu den Salamandern. Die Panzer drehten auf dem schmalen Weg im Stand um und fuhren die Strecke zurück. Nur kurz mussten sie auf die Chimären und den Landraider warten.

Sie setzte die Leutnants von der veränderten Situation in Kenntnis. Auch änderte sich der Plan dadurch gewaltig. Ein Ablenkungsmanöver war jetzt nicht mehr notwendig, um einen ungesehenen Vormarsch zu erreichen. Aus dem Stehgreif entwickelte Louhi ein neues Vorgehen und gab ihre Befehle. Der Landraider und Leutnant Falkes Zug machte sich daran, den Berg hochzufahren. Auch die zwei Greifen begleiteten sie, um ihnen Feuerunterstützung geben zu können. Der motorisierte Zug von Leutnant Tiger folgte ihren Salamander in die Echohöhle. Zwei Züge mussten reichen, um dieser Bedrohung Herr werden zu können. Die Kampfpanzer waren zu langsam und waren beim Königinnenviadukt in Stellung gegangen, um den dortigen Zug zu unterstützen.

"Diese Echohöhle ist ja gigantisch!", platzte Louhi heraus, als sie den Eisenbahnschienen folgend in den Angerberg fuhren. Die Höhle war fast so groß wie der ganze Berg und damit geologisch eigentlich unmöglich. - Hier hat ja bequem ein Raumschiff der Scoutklasse Platz! - dachte Louhi und hatte dann die Lösung.

"Das ist ein Hangar! Ein Hangar für ein Raumschiff! Der ganze Berg ist eine künstliche Konstruktion!", entfuhr es Louhi überwältigt. Deswegen war das Plateau davor auch so eben, es war eine Landeplattform und das war der dazugehörige Hangar. Nur mit ihren überragenden Sichtsystemen konnte sie die gewaltigen Ausmaße des unbeleuchteten Raumes erfassen. Menschen des dunklen Zeitalters hatten dies wohl gebaut und es sprach für ihre Baukunst, dass die Struktur auch noch nach Jahrzehntausenden stand. Die Natur hatte sich die Oberfläche des Hangars zurückerobert, aber er stand immer noch. Wobei sich Louhi die Frage stellte, warum sie überhaupt solch ein Bauwerk errichtet hatten. War dieser Hangar vielleicht schon immer so getarnt gewesen? War dies ein Teil einer ehemals geheimen abgelegenen Einrichtung?

"Da vorne! Da vorne ist der Eingang!" Säde Ulladotir hielt sich mit einer Hand krampfhaft am Geländer des Salamanders fest und zeigte mit der anderen auf einen Punkt in der Dunkelheit. Louhi konnte einen großen Durchbruch sehen, wahrscheinlich ein ehemaliger Lagerraum. Sie konnten mit ihren Panzern hineinfahren und hielten dann vor einem Türrahmen, vor dem ein Schild stand, das eindrücklich das Betreten verbot. Die Treppenstufen des Schachtes waren kaum mehr als solche zu erkennen, da wohl im Frühjahr hier Schmelzwasser herunterlief und im Laufe der Jahrtausende die Stufen ausgewaschen hatte. Nun würde sich zeigen, ob die Grenadiere mit diesem schwierigen Gelände klar kommen würden. Ein Trupp blieb als Nachhut, Reserve und zur Bewachung des Einganges zurück, der Rest folgte ihr. Säde hatte unter ihre primitiven Maschinenpistole eine moderne Taschenlampe gebunden und übernahm die Führung. Louhi und Vigol folgten ihr unmittelbar, dann kamen Leutnant Tigers Leute. Obwohl diese sich bemühten, leise zu sein, machten sie einen ziemlichen Krach. Das waren nun mal schwergepanzerte Angriffstruppen und keine leichtgerüsteten Späher.

Die freche Eingeborene schritt zügig und gewandt voraus. Obwohl es Jahre her war, dass sie zum letzten Mal hier gewesen war, schien sie sich auszukennen. Das Treppenhaus wand sich um einen Fahrstuhlschacht, der wohl für Lasten ausgelegt war. Die Türen waren alle entfernt worden, so wie auch alles Abmontierbare zu fehlen schien. Im Laufe der Jahrtausende hatten die Eingeborenen wohl nach und nach jedes wiederverwertbare Bauteil entfernt und nur das nackte Gebäude übrig gelassen. Es gab auch Abgänge zu weiteren Lagerräumen, die sie ignorierten. Schließlich endete der Schacht und sie liefen eine lange Rampe hoch. Teilweise fehlte der Boden in einigen Segmenten. So wie es aussah, war früher in der Mitte wohl eine bewegliche Plattform für Lasten die Rampe hochgefahren. Links und rechts gab es noch Überreste von Treppen. Wer hier daneben trat, fiel bestimmt seine hundert Meter in die Tiefe. Der Boden bestand aus porösem Plaststahl und Louhi begann sich Sorgen über das doch große Gewicht ihrer Rüstung zu machen. Die leichtbepackte Eingeborene hatte kein Problem, aber unter Louhi Füßen knirschte es hier und da doch bedenklich. Schließlich erreichten sie einen weiteren Schacht, der nach oben führte. Offensichtlich war auch das Treppenhaus dem Materialhunger zum Opfer gefallen oder war einfach irgendwann zusammen gebrochen. Die verrotteten Leitern sahen nicht gerade vertrauenswürdig aus.

"Das ist der falsche Schacht, wir müssen weiter!", meinte die Eingeborene zum Glück und sie durchquerten den Schacht und gingen nun einen ebenen Gang entlang, der durch ein Schleusensystem in einen größeren Raum führte. Von hier gingen viele Gänge ab. Bis jetzt war alles ziemlich geradlinig gewesen, jetzt kamen sie wohl zum labyrinthartigen Abschnitt. Ohne zu zögern lief Säde in einen Nebengang und Louhi hoffte, dass die Eingeborene wusste, was sie tat. Die Interrogatorin hatte keine Ahnung, für was dieser Komplex einst gedient haben mochte. War das eine Kaserne? Ein Quartier für Arbeiter? Wie auch den Zweck des Hangars verstand Louhi nicht ganz den Zweck dieses Bereiches. Sie kamen an einem großen, ovalen Saal heraus, dessen Boden herausgebrochen worden war. Ob durch Erosion oder von Menschenhand ließ sich nicht wirklich feststellen. Durch ihre überlegenen Sichtsysteme konnte sie eine Deckendarstellung erkennen. In der Mittel der flachen Kuppel des Raumes war ein Kreuz, umgeben von einem sechseckigen Stern, der wiederum von einem Dreiviertelkreis umfasst wurde. Darum herum standen in alten Buchstaben des dunklen Zeitalters der Technologie folgende Worte: "Geller AG, wir kreieren die Galaxis".

Der Weg führte geländerlos am Abgrund entlang, dann ging es durch einen weiteren Gang, der schließlich voller Schutt war. Säde lotste sie durch mehrere verschachtelte Nebenräume wieder auf die eigentliche Route zurück.

"Diesen Schacht da hoch, ein Raum, ein Gang und wir sind im Keller.", verkündete Fräulein Ulladotir. "Männer! Wir sind gleich da, kampfbereit machen, auf Perimetersicherung achten. Und weiter!" Sicherungshebel wurden umgelegt und auch Louhi befahl dem Maschinengeist ihres Bolter im Godwin-Deaz Schema die volle Einsatzbereitschaft und stellte den Feuermodus auf kurze Salven. Bestätigungsrunen tauchten in ihrem Visorsichtfeld auf, ebenso ein roter Punkt, umgeben von einem kleinen Kreis, der sich, je nachdem wie weit sie zielte, vergrößerte oder verkleinerte. Das war die prognostizierte Streuung ihrer Geschosse. Die Maschinengeister der Rüstung wie auch des Bolters arbeiteten gut zusammen. Mit einem geistigen Befehl konnte sie ein Ziel festlegen und der Maschinengeist der Rüstung unterstützte sie bei der Zielerfassung. Eine Sabbatschema Rüstung galt allgemein der Astartes Rüstung als unterlegen, aber Louhi fand, die beiden Rüstungen waren für verschiedene Aspekte des Schlachtfeldes konzipiert. Eine Servorüstung im Sabbatschema war auf Fernkampf ausgelegt, besonders in Verbindung mit dem Bolter im Godwin-Deaz Schema. Deaz war ein hochentwickeltes Skopesystem und integrierte Trägheitsanzeige. Über ein Kabel wurden die Daten direkt in den Visor des Helmes eingespeist, sodass man immer genau wusste, wohin man zielte. Eine Astartes Rüstung war eher für den brutalen Nahkampf ausgelegt und verstärkte die Muskelkraft des Trägers besser.

Sie waren gut in der Zeit, wie Louhi mit einem Blick auf ihren im Visor eingeblendeten Chrono feststellte. Dann ging es durch den angekündigten Schacht hoch, ein letzter Quergang und sie standen vor einer steinernen Mauer, die so gar nicht in das bisherige Ambiente passte.

"Die Mauer ist neu, die kenne ich noch gar nicht! Dahinter geht es in den Keller des Schlösschens.", meinte Säde. Kein Wunder, dass der Feind hier keine Perimetersicherung errichtet hatte.

"Seid Ihr Euch sicher?", hakte Louhi nach, obwohl die Eingeborene den Weg bis hierher mit schier traumwandlerischer Sicherheit gefunden hatte.
"Ich bin mir zu hundert Prozent sicher. Dahinter ist der Keller des Schlösschens, Mamsell Louhi.", meinte das Fräulein und nickte heftig.

Die Interrogatorin trat vor und untersuchte die Mauer. Die Steine waren groß, wahrscheinlich von der Befestigungsanlage der ursprünglichen Burg. Der Mörtel sah frisch aus, vielleicht ein, maximal zwei Jahre alt. Jemand im Schloss hatte wohl auf eigene Faust den Zugang zugemauert und sich nicht auf die Barriere eines Schrankes verlassen wollen. Sie legte ihr Ohr an den Stein und ihr Aufnahmesystem konnte nichts erfassen. Der Raum dahinter schien verlassen zu sein. Leise kamen sie da nicht rein, also konnten sie gleich sprengen. Damit würden sie zwar das Überraschungsmoment verlieren, aber wenn sie schnell genug aus dem Keller heraus kamen, würde man sie hier unten nicht festnageln können. Eine Alternative schien sie nicht zu haben.

"Lassen Sie diese verdammte Wand aufsprengen! Um 10.17 brechen wir durch!", befahl Louhi dem Leutnant Tiger und er veranlasste alles Notwendige. Einige seiner Männer machten sich an der Wand zu schaffen und verdämten die Richtladungen. Dann gingen sie zurück und Louhi übernahm als die am stärksten gepanzerte Person die Sturmspitze, nachdem sie ihr Refraktorfeld hoch gefahren hatte.

"Männer des 5. Zuges, macht euch bereit! Wir stürmen in einer Minute das Eistelschlösschen. Der Erzfeind wird uns erbitterten Widerstand leisten, aber wir müssen den Störsender ausschalten. Also gebt alles!", hielt Louhi eine leise Ansprache, die wahrscheinlich nur von den nächsten Grenadieren überhaupt verstanden werden konnte. Es war noch eine halbe Minute und sie begann kniend eine Litanei herunter zu beten, um sich Mut zu machen.

"Imperator der Menschheit, Wächter aller Dinge, die richtig sind.
Ich flehe dich an, beschütze mich vor den Klauen meiner Feinde.
Zeige mir den Weg zum Sieg und gestatte mir, unsere Feinde in deinem heiligen Namen zu vernichten!", murmelte Louhi leise mit demütig gesenkten Haupt und gefalteten Händen vor sich hin. Am Ende des Gebetes machte sie den Aquila vor ihrer Brust. Sie richtete sich halb auf und nahm ihren Bolter in Anschlag. Alle Systeme zeigten volle Einsatzbereitschaft an. Ihr Herz wummerte viel zu laut und sie hatte weiche Knie. Ihr Mund war auf einmal ganz trocken und ihr Blick fokussierte sich auf den eingeblendeten Zielmarkierer in ihrem Visorfeld. Die letzten Sekunden verrannen. Stationen ihres Lebens zogen vor ihrem inneren Auge vorbei. Sie sah sich im kleinen Garten ihrer Familie toben, umgeben von Stahlwänden mit schießschartenartigen Fenstern. Ihr erster Tag im Kloster. Der Tag, als sie das Kloster verließ und schweigend in den Wagen ihres Vaters einstieg, seine tröstende große starke Hand an ihrer Schulter spürend. Die erste Trainingseinheit bei den Arbites, wie der Ausbilder sie zusammengebrüllt hatte. Ihre erste Ermittlung. Wie sie ihr dickes Bärchen Herbert kennengelernt hatte. Die Geburt ihrer Kinder, Esmi und Herbert Junior. Deren ersten ungelenken Schritte, wie sie die beiden Racker in der kupfernen Badewanne ihrer Dienstwohnung gewaschen hatte. Und wie ihr dickes Bärchen Herbert blutig gestorben war. Und der Hass überflutete sie. Heute war mal wieder Zahltag!

Der Countdown war auf null und die Sprengung wurde durchgeführt. Es knallte ordentlich und Louhi war über ihre Geräuschdämpfer mehr als nur froh. Sofort sprang Louhi von heiligem Zorn erfüllt auf und stürmte in die Staubwolke hinein. Falls der Feind doch etwas von ihren Bemühungen mitbekommen hatte, rannte sie direkt in den Tod. Sie lief über die zertrümmerte Mauer und stand in einem staubigen Keller. Hier stand nur etwas Gerümpel herum, eine stabile Tür aus Holz verschloss den Raum. Die Tür war von außen verriegelt, aber ein Boltgeschoss in der Höhe des Verschlussmechanismus reichte als Türöffner.

Mit aller Kraft trat Louhi die Tür auf, dahinter lag ein größer zentraler Raum, mehrere verschlossene Türen gingen davon ab. An einer Seite war eine Regalreihe angebracht, zerbrochene Wein- und Amasecflaschen zeigten, dass der Erzfeind sich an den Vorräten gütlich getan hatte. Eine Treppe begann links von ihr nach oben zu führen. Sie blickte hoch und sah, wie die am Ende der Stiege befindliche Tür aufgezogen wurde. Automatisch folgte ihr Bolter ihrem Blick, als sie die Rüstung zum Gyrostabilisator machte. Sie sah einen gerüsteten Erzfeind in den Raum hineinschauen. Er war dabei klug genug, nur wenig von sich zu offenbaren. Aber ein Teil seines Schädels war gut zu sehen. Einen Helm trug der Erzfeind nicht und sein Gesicht bestand aus rituellen Narben und genau so hässlichen Tätowierungen. Der Zielpunkt blieb genau auf seinem Gesicht liegen und ein Gedanke reichte, um ihren Bolter aufbrüllen zu lassen. Ein massereaktives Geschoss erlöste den Mann von seiner Hässlichkeit und sein Kopf samt Inhalt explodierte in einer roten Wolke. Wütende Schreie waren zu hören. Louhi begann die Treppe hoch zu eilen, als ihr schon die erste Granate entgegen rollte.

"Granate!", rief die Interrogatorin, um die nachrückenden Grenadiere zu warnen. Im vollen Lauf sprang Louhi über den Explosionskörper, der eindeutig aus den Beständen des Departmento Munitorum stammte, drüber und rannte so schnell sie konnte weiter. Die Interrogatorin konnte nun einen Teil des Raumes hinter dem Eingang sehen. Vier Feinde konnte sie ausmachen, die alle gerüstet und bewaffnet waren. Keiner trug einen Helm. Mit ihrer GIE schaltete sie mit einem Gedanken auf den kompakten 40mm Unterlaufgranatwerfer ihres Bolters um. Eine Splittergranate war schon geladen. Ihr interner Zielcogitator errechnete den Punkt im Raum, wo die Splitterwirkung für alle sichtbaren Ziele am fatalsten war und dann feuerte sie die Granate ab, deren kleiner Selbstmordmaschinengeist die Granate direkt an diesem Punkt zur Detonation brachte. Auch hinter ihr explodierte die Granate. Heiße Splitter krachten in ihr Refraktorfeld und einige fanden Lücken, um in ihre Rüstung zu schlagen. Auch ihre Granate war gefährlich nahe explodiert und einige Splitter trafen auch sie. Da die Rüstung keinen Druckverlust anzeigte, war wohl keiner der Splitter durchgekommen. Die vier Erzfeinde wurden von der Wucht der Explosion erfasst und zu Boden geschleudert. Den zwei, die am nächsten gestanden hatten, wurde das Gesicht weggerissen. Die anderen beiden lebten noch und versuchten, das Feuer auf sie zu eröffnen. Ihr Bolter schwenkte, das Trägheitssystem glich ihre starke Bewegung aus und drei Kugeln husteten aus ihrem Bolter und sprengten die Brust des linken Zieles auf, während der eine kurze Garbe aus Laserstrahlen auf sie abfeuerte. Zwei prallten an ihrem Feld ab, die dritte verschmorte die hitzebeständige Oberfläche ihrer Rüstung. Mehr passierte aber zu ihrem Glück nicht.

"Der Imperator beschützt meine Seele! Ceramit und Adamantium den Rest!", rief Louhi triumphierend und ihr Bolter schwenkte auf das letzte lebende Ziel ein, das nach seinem Handgranatengürtel tastete. Der Godwin-Deaz brüllte erfreut und drei Geschosse zerrissen den Oberkörper des Feindes, der sogar mal recht gutaussehend war. Slaanesh hatte wohl ein Einsehen mit seinem fanatischen Anhänger, denn dessen Kopf flog fast unbeschädigt durch den halben Raum, bevor er über den kokelnden Teppich kullerte. Aber wirklich freuen konnte sie sich darüber nicht, denn eine Garbe großkalibriger Geschosse hämmerte in ihr Refraktorfeld und Rüstung. Im toten Winkel hatte noch ein weiterer Gegner gelauert und der hatte eine großkalibrige Maschinenpistole, die Explosionsgeschosse verschoss. Die Wucht war stark genug, um sie aus dem Schritt zu bringen. Dann stürzte sie auch schon zu Boden. Sie drehte sich in der Luft und versuchte den Feind zu erfassen.

Dann kam Vigol ebenfalls aus dem Treppenaufgang gestürmt. Bevor der Gardist auf die Assassine feuern konnte, hatte diese ihn schon mit einem einzigen Kopfschuss ihrer Maschinenpistole buchstäblich hingerichtet. Vigols Maschinenpistole im Gramin Reißer Schema war schallgedämpft und verfeuerte panzerbrechende, massereaktive Geschosse. Mit einem satten Klatschen sprengte es den Schädel des Kultisten in tausend Stücke.

"Beim Thron! Danke Vigol!" Louhi hatte inzwischen den Schwung des Sturzes genutzt, um sich abzurollen und sofort wieder auf die Beine zu kommen.
"Gern geschehen!", meinte Vigol, die schon an ihr vorbei rannte. So wie es aussah, befanden sie sich hier im Eingangsbereich des Schlosses. Früher war der Raum sicherlich mal geschmackvoll eingerichtet gewesen, bevor Slaaneshanhänger begonnen hatten, ihn "umzudekorieren". Wie üblich hatten sie ihre hässlichen Symbole mit allerlei Körperflüssigkeiten und sogar mit Farbe an die Wände geschmiert. Eine geschwungene Treppe führte nach oben in die herrschaftlichen Wohnräume. Eine offene Tür führte in einen Speisesaal, wo die Reste eines Gelages zu sehen waren. Ein Gang mit hoher Glasfront führte am Rundturm vorbei in einen kleinen Festsaal. Im Hof standen schneebedeckte Halbkettenfahrzeuge, die so perfekt für einen Blick von oben getarnt waren.

Im Speisesaal befanden sich zwei äußerst skurrile Gestalten, eine davon ein wahrer Koloss aus Ceramit. Zuerst dachte Louhi, es wären Kunstmenschen, die ultimative Technikhäresie. Aber auf dem zweiten Blick war zu erkennen, dass es sich bei dem großen schwerst gepanzerten um einen Abhumanen Servitor handelte. Beine und Arme waren vollständig mechanisch, der Kopf war eine Kugel, aus der Antennen, Sichtgeräte und Gerätschaften ragten, welche über ihr Techverständnis gingen. Der linke Arm war eine Sturmkanone, der rechte Arm bestand aus einem gewaltigen Sägeblatt, dessen adamantenen Zähne vor Sauberkeit blitzten. Auf den Schultern war je ein riesiger Greifer, der von elektrischen Blitzen umtanzt wurde, angebracht. Der linke Schulterarm war zusätzlich mit einem Plasmawerfer versehen, der linke mit einem Flammenwerfer. Im Schritt hatte die Konstruktion einen Granatwerfer, dessen Lauf wohl absichtlich an ein erigiertes Glied erinnerte. Die "Hoden" bestanden aus zu zwei Rundmagazinen für Granaten.

Hinter der Vernichtungsmaschine stand eine Frau, die ein Gesicht wie eine Porzellanpuppe hatte. Wahrscheinlich, weil das Gesicht aus weiß bemaltem Stahl bestand. Alles an ihr schien künstlich zu sein. Sogar ihr Kleid war aus Stahl, ihre Brüste waren in Messing nachgeformt und hatten je einen Chaosstern als Verzierung. Weitere Zeichen ließen Louhi darauf schließen, dass sie es mit einer weiblichen Vertreterin des Dunklen Mechanikus zu tun hatte. Aus ihrem Mund kam etwas, was sich wie gesprochener Maschinencode anhörte und ihr abhumaner Servitor setzte sich in Bewegung und seine Sturmkanone begann zu rotieren. Inzwischen war schon ein Trupp Grenadiere nachgerückt.

"Deckung!", brüllte Louhi und eröffnete das Feuer auf die Adeptin des Dunklen Mechanikus mit einer vollautomatischen Garbe aus ihrem Bolter, während sie am Türrahmen Deckung nahm. Die Geschosse prallten an einem Kraftfeld ab, das sie vorher nicht hatte erfassen können. Wahrscheinlich hatte es sich gerade erst aufgebaut, denn ihr Auspexsystem zeigte nun starke Emission an. Die ersten Projektile der Sturmkanone durchschnitten die Luft und trafen einen der hinten stehenden Grenadiere. Seine gute geschichtete Panzerung hielt sogar eine Zehntelsekunde dem Geschossstrom stand, dann gab die Panzerung den Gesetzen der Physik nach und das weiche Fleisch darunter wurde zerfetzt. Eine Splittergranate aus dem Lauf des Peniswerfers detonierte an der Wand und heiße Bruchstücke durchschnitten die Luft, kratzen an Panzerungen und ein Schmerzschrei zeigte, dass ein Splitter eine Schwachstelle gefunden hatte. Fensterscheiben gingen klirrend zu Bruch und das teure hölzerne Mobiliar wurde endgültig zu Feuerholz verarbeitet. Vigol war auf der Seite in Deckung gegangen und ihre kompakte Maschinenpistole testete in einem stetigen Strom die Festigkeit des Schildes der Heretek.

"Werfer nach vorne!", brüllte Leutnant Tiger. In dem Moment schlugen zwei großkalibrige Geschosse in den Schild der eisernen Lady ein und brachten ihn zum Kollabieren. Das sah schwer nach der gemeinsamen Arbeit von Pich und Tola aus. Ein Sekundenbruchteil später wurde der Kopf der Adeptin des schwarzen Mechanicus von einem weiteren Treffer zurückgeworfen, wahrscheinlich ein Treffer von diesem Feldwebel der einheimischen Miliz. Louhis zweite lange Salve erprobte nachhaltig die Festigkeit der Brustpanzerung. Die panzerbrechenden und massereaktiven Miniraketen sprengten eine der Brüste weg und legten die darunter liegende Mechatronik frei. Die Scharfschützen setzten wohl alle drei weiteren Geschosse in die ölblutende Wunde hinein. Aber es war Vigols nächste Garbe in die Schwachstelle, welche der Heretc den Rest gab. Mechanische und elektronische Komponenten, Kabel und Maschinenöl spritzten oder wirbelten durch die Luft. Das schien zu reichen und die Ketzerin kippte einfach nach hinten weg, bevor sie ihr sicher vorhandenes eigenes Waffenarsenal ins Spiel bringen konnte.

Leider führte ihr Servitor den letzten Befehl weiter aus. Der Geschosshagel der Sturmkanone wanderte auf sie zu. Louhi tauchte in Deckung, nur um festzustellen, dass das Mauerwerk nicht wirklich als Panzerung diente. Wie eine überdimensionale Säge fraß sich der Strom aus panzerbrechenden Explosionsprojektilen einfach durch die Wand und folgte ihr stetig. Wahrscheinlich hatte der Servitor eine technische Möglichkeit, sie selbst durch die Wand hindurch zu orten. Das Kraftwerk ihrer Servorüstung war nicht gerade emissionsarm. Der abhumane Servitor feuerte eine weitere Granate mit seinem Unterleibswerfer ab. Ein Gardist wurde in vollem Lauf getroffen und förmlich von der Sprenggranate zerrissen. Weitere Splitter zischten durch den Raum und forderten blutigen Tribut. Alle Inquisitionsgardisten, die eine freie Sichtlinie hatten, eröffneten das Feuer. Hochenergetische Laserstrahlen hinterließen kleine rauchende Krater in der massiven Ceramitpanzerung. Genauso könnte auch ein Kind mit Erbsen werfen, der Effekt bei diesem Koloss war der gleiche. Eine Lohe eines Flammenwerfers leckte über den Körper des Konstrukts und hatte leider keinerlei sichtbare Wirkung.

Von der Freitreppe tauchten weitere Ziele auf. Wahrscheinlich Besatzungsmitglieder wie Fahrer und Bordschützen der Halbkettenfahrzeuge vor dem Haus. Die ersten zwei wurden von Grenadieren erschossen, bevor diese sich einen Überblick verschaffen konnten. Weitere großkalibrige Geschosse aus der Tiefe des rückwärtigen Raumes testeten die Panzerung des stählernen Koloss, wobei sie feststellten, dass auch Querschläger schöne Krater in Wände machen können.

"Flieg!", brüllte einer der Raketenschützen und aus weniger als zehn Meter flog die Rakete mitten in die Brustpanzerung. Die Hohlladung detonierte ohrenbetäubend mit einem grellen Lichtblitz und hinterließ den bisher größten Krater auf der Panzerung. Derweil hatte sich Louhi schon längst aufgerappelt und bewegte sich weiter der Wand entlang. Der Strom der Projektile folgte ihr und zerfetzte die Wand hinter ihr. Großkalibrige Geschosse hämmerten in ihr Refraktorfeld. Mehrere der Projektilie fanden eine Lücke und sprengten Ceramit aus ihrer Rüstung, was die schöne Ornamentik ruinierte. Mit einem kurzen Sprint, unterstützt von den künstlichen Muskelfasern ihrer Rüstung rannte sie zu einem der nun leeren Fensterrahmen und sprang hindurch. Der Boden lag etwa zwei Meter unter ihr. Eine Granate und ein Strom aus Projektilen sausten nun harmlos über sie hinweg und schlugen in eines der Halbkettenfahrzeuge ein.

Der Boden kam rasend schnell näher, aber Louhi war hochtrainiert und geschickt genug, um mit beiden Beinen zu landen und in Bewegung zu bleiben. Die mächtigen Schritte ließen den Boden erbeben, als der Koloss ihr einfach folgte. Aus irgendeinem Grund hatte dieser Servitor Louhi zu seinem primären Ziel erkoren und ließ nun nicht mehr von ihr ab. Seine Programmierung schien nicht besonders hochentwickelt zu sein oder ein lobotomisiertes Gehirn eines Ogryns war noch dümmer als das lobotomisierte Gehirn eines Menschen. Aber die Interrogatorin hatte momentan andere Probleme, um darüber in Muse nachdenken zu können.

"Feuert mit allem, was ihr habt, auf dieses Scheißding!", schrie Louhi am Rande einer Panik in ihr persönliches Voxgerät. Hinter ihr brach der Servitor durch das Fenster und weil er nicht wirklich da durch passte, riss er noch die danebenliegenden Mauersegmente mit ein. Louhi hechtete unter das nächste Halbkettenfahrzeug, um Deckung zwischen sich und den amoklaufenden Servitor zu bringen. Der Boden bebte, als der Gigant landete und eine Dachlawine aus Schnee prasselte auf ihn herab.

"Werfer nach vorne!", hörte Louhi Leutnant Tiger brüllen und fand diese Handlung eine gute Idee. Nur schweres Gerät war in der Lage, dieses Ding aufzuhalten. Mit fliegenden Händen lud die Interrogatorin eine panzerbrechende Hohlladungsgranate in ihren Unterlaufwerfer.
"Geist der Maschine, akzeptiere mein Geschenk und vernichte damit meinen Feind!", betete Louhi und verschloss die Kammer. Der Servitor machte sich derweil daran, ihre Deckung zu entfernen. Es krachte, als wohl beide Greifarme sich in die Panzerung des Schützenpanzers arbeiteten. Dann hob der Abhumane einfach das Fahrzeug an und beraubte sie so ihres Schutzes. Hätte sich dieses Ding etwas gebückt, hätte er die gleiche Wirkung erzielen können, aber wahrscheinlich war diese Vorgehensweise für das beschränkte Gehirn eines Ogryns zu komplex. Die Sturmkanone schwenkte im Leerlauf drehend auf sie ein. Der Zielpunkt in ihrem Visor lag genau auf dem kugelrunden Kopf des stählernen Titans.

"Flieg!" Mit diesem Gedankenbefehl schickte sie ihre Granate auf die Reise. Gleichzeitig schlugen mehrere Raketen in den mit Ceramit gepanzerten Leib des Kampfservitors ein und sprengten große Krater in seine Panzerung. Auch ihre Granate traf. Es gab ein grelle Explosion, aber sie schien nichts Wichtiges erwischt zu haben. Aber eine der Raketen hatte die Aufhängung einer der Greifarme beschädigt und der gab genau in dem Moment nach, als die Sturmkanone wieder feuerte. Das Halbkettenfahrzeug krachte halb zu Boden und hielt für einen kurzen Moment dem Feuersturm stand. Sofort warf sich Louhi zur Seite und einen Augenblick später hämmerten die Geschosse in die Stelle, wo sie sich gerade noch befunden hatte, nachdem diese sich durch Panzerung und Motorraum des Halbkettenfahrzeuges gefressen hatten. Geschickt kam sie auf die Beine und rannte weg. Der Servitor ließ das total demolierte Fahrzeug los und folgte ihr unbeirrt, während weitere Raketen ihn trafen, was ihn aber in keinster Weise zu irritieren schien. Mit was immer dieses verdammte Ding auch gepanzert war, es hielt ihren Bemühungen mit Bravour stand.

Louhi lief um ihr Leben und der Titan der Vernichtung folgte ihr stoisch. Im Laufen lud Louhi mit einer Litanei ihren Werfer nach, hielt an, ging neben einer Motorhaube in die Hocke und wartete. Einen Herzschlag später trat der schier unbezwingbare Koloss in ihr Blickfeld. Sie visierte diesmal die Sturmkanone an, die gerade wieder Munition führte.

"Flieg!" Ihre Granate traf, während Geschosse auf sie ein hagelten. Wenn der Imperator jetzt nicht seine Hand zwischen den Strom der Projektile und sie schob, war sie tot. Aber Louhis Glaube war unerschütterlich zum lebendigen Gott der Menschheit. Und der Gottimperator schien auch an sie zu glauben. Ihre Granate zerfetzte die schnell rotierenden Läufe der Sturmkanone. Die Unwucht riss die Mechanik aus der Verankerung und eine verhängnisvolle Kettenreaktion setzte ein. Die verbliebende Munition detonierte, aber letztendlich wurde nur der eh schon unnütze Arm mit den qualmenden Überresten der Sturmkanone abgerissen. Der Granatwerfer des Sevitors spuckte eine Splittergranate vor ihre Füße und die Explosion schleuderte sie durch die Luft. Mit grausamer Wucht traf sie auf die Seitenwand eines der Halbkettenfahrzeuge. Brutal wurde ihr die Luft aus der Lunge gepresst und für einen kurzen Moment wurde ihr schwarz vor Augen.

Als Louhi wieder klar sehen und denken konnte, lag sie auf dem Rücken und sah den gigantischen Servitor vor sich aufragen. Und wie seine gewaltige Säge auf sie zuraste, um sie in zwei Teile zu zersägen. Im letzten Moment versuchte die Dienerin der Inquisition sich noch wegzurollen, aber sie wusste, dass dies nicht mehr möglich war. Dann gab es eine heftige Detonation. Vigol war es gelungen, eine Meltermine an die Hüfte anzubringen. Die kompakte Melterladung verwandelte die Panzerung und die darunter liegende Mechanik der Hüfte in glühendes Plasma, welches das mechanische Bein des Servitors herunterlief. Das beschädigte Bein brach aus dem zerstörten Hüftgelenk und der Titan stürzte um. Dadurch traf die Säge sie nicht mehr und fuhr kreischend in den Boden. Der Erde bebte, als der Koloss aus Ceramit und Adamantium neben ihr aufschlug. Sofort rappelt sich Louhi wieder auf und beeilte sich hochmotiviert aus dem Bereich der immer noch schnell rotierenden Säge zu kommen.

Der Servitor schien nicht begreifen zu können, dass er nur noch ein funktionsfähiges Bein hatte und versuchte vergeblich, wieder aufzustehen. Vigol trat mit einer weiteren Melterbombe heran und platzierte sie auf dem nun zugänglichen Kopf des Dinges. Die Assassine zog den Stift für den Zündmechanismus heraus und sprang zurück.

"Sprengung!", brüllte sie noch, dann detonierte die Meltermine und die zerstörte nun wichtige Elemente, sodass der gigantische Servitor endlich Ruhe gab. Diesen Kampf hatte sie gewonnen. Ihre Herzfrequenz ging doppelt so schnell wie normal und die Interrogatorin konnte das Adrenalin spüren, das durch ihre Adern tobte. Erst jetzt wurde Louhi bewusst, wie knapp das gerade gewesen war. Mit einer solchen Opposition hatte sie nicht gerechnet. Nach einigen tiefen Atemzügen beruhigte sich ihre Herzfrequenz und pendelte sich auf ein erträgliches Maß ein. Mit einem kurzen Gebet dankte sie dem Imperator für seinen Schutz.

"Gut gemacht, Vigol! Ohne dich könnte ich jetzt im Zirkus als zersägte Jungfrau auftreten", bedankte sich Louhi.
"Zersägt ja, aber als Jungfrau?", scherzte Vigol und Louhis Anspannung löste sich mit einem befreiten Lachen. Der Kampf im oberen Stockwerk zwischen Grenadieren und den Besatzungsmitgliedern dieser Schützenpanzer war inzwischen zur Ruhe gekommen. Die weißgerüstete Interrogatorin schritt wie eine Königin die prächtige Treppe zum Empfangsraum hinauf, Vigol flankierte sie und gemeinsam gingen sie zu dem mechanischen Körper der Schwarzen Adeptin und Louhi schoss ihr drei weitere Kugeln in den Kopf, nur um sicher zu sein, dass von dieser Seite keine böse Überraschung mehr zu erwarten war. Der metallene Schädel gab nach und das Gehirn, an das Schaltplatinen befestigt gewesen waren, explodierte.

Vom Speisesaal gab es einen Zugang in den Turm, der entkernt und hohl war. An der Wand zog sich eine Treppe nach oben hin, die auf eine kleine Plattform führte, die um die Mauerkrone lief. Im Turm befand sich eine technische Apparatur. Antennen und andere Elemente ragten heraus. Louhi sah sich die Sache kurz an und drehten nach einer kurzen Litanei den größten Schalter auf dem Bedienterminal aus gebürstetem Messing auf die Position "Aus". Mehrere Leuchten gingen aus, aber das Rauschen auf allen Kanälen blieb. Offensichtlich gab es noch einen zweiten Sender.

Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Nördliche Hemisphäre
Abora Tal
Anflug auf den Engelsberg
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 10.33
Person: Großinquisitor Donatan

Nur dadurch, dass sich ein Teil der Truppen noch gar nicht ausgeschifft hatten, als Donatan die Rückführung befahl, konnte der Zeitplan halbwegs eingehalten werden. Manchmal hatten ein Rückstau und Reibung doch etwas Gutes. Das Landungsschiff war vor mehreren Minuten abgehoben und hatte den Engelsberg weiträumig umflogen.

"Beginnen mit dem Landeanflug, Herr Großinquisitor.", quakte das Interkom.
"Verstanden!" Rotes Licht leuchtete auf und signalisierte allen, dass die Landung unmittelbar bevorstand.
"Anfliegende Raketen! Achtung! Anfliegende Raketen!", tönte es nun aus dem Interkom und eine Sirene heulte nervtötend auf. Donatan wünschte, etwas sehen zu können, aber er schwebte mit seinem Thron hinter der Kampfpanzerspitze im Laderaum der Landungsbarke. Die Abwehrgeschütze setzten ein und das Rattern der Schnellfeuerkanonen war bis in den Laderaum hinein zu hören. Mehrere Erschütterungen durchliefen das Schiff, dann gab es eine Detonation und ein harter Schlag ließ das Landungsschiff erbeben. Die Barke sackte durch und für einen kurzen Moment glaubte Donatan schon, dass sie abstürzen würden. Aber dann stabilisierte sich der Flug.

"Zehn Sekunden!", gab der Pilot durch. Ein weiterer Schlag traf das Schiff, aber im Innenraum waren keine Auswirkungen des Treffers zu sehen. Dann gab es einen wirklich heftigen Aufprall, als das Schiff ohne Landestützen und Stabilisatoren auf den Grund aufsetzte. Es knirschte und krachte bedenklich. Ein Leuchtkörper von der Decke wurde aus der Verankerung gerissen und zerplatzte auf der Toppanzerung eines Leman Russ in unmittelbarer Nähe.

Etwas trommelte gegen die Außenpanzerung, was sich wie Hagel auf einem Blechdach anhörte. Dann setzten sich die gewaltigen Hydraulikzylinder an den Seiten sich in Bewegung und die Rampe senkte sich. Kaltes Licht und die ersten Geschosse fluteten in den Raum. Leichte Flakgeschütze auf Halbkettenchassis hatte sie unter Feuer genommen und schlugen in die Frontpanzerung der Leman Russ Kampffahrzeuge. Hätte Infanterie hier gestanden, wäre diese jetzt Hackfleisch, aber die Splittermunition zerkratzte nur den Lack der Kampffahrzeuge und hinterließ Kratzer im Ceramit. Die Motoren der Kampfpanzer heulten auf und dicke Rauchwolken quollen aus den Auspufftöpfen am Heck. Die Geschütze und Laserkanonen der Panzer spien ihre Antwort auf diesen Affront in Form von panzerbrechenden Granaten und energiereichem Licht. Innerhalb weniger Sekunden verwandelten sich die doch nur leicht gepanzerten Flakfahrzeuge in rauchende Wracks. Eines wurde vollständig von einer Explosion zerrissen und die Trümmer hagelten auf einer hektargroßen Fläche wieder zurück auf den Boden. Die Panzer setzten sich in Bewegung und schwärmten aus. Der erste Panzer wurde schon auf der Rampe von einer Panzerfaust eines Kultisten erwischt. Donatans Visor folgte der Rauchwolke und setzte dem Heldenleben des vorwitzigen Kultisten ein schnelles Ende mit einem Sekundenfeuerstoß seiner sechsläufigen Sturmkanone, was das arme Schwein zuerst zwei Kilo schwerer machte, bevor ihn die explosive Munition in ein verstümmeltes und blutiges Stück Fleisch verwandelte. Weitere Raketen zischten ihnen von Schützenlöchern abgefeuert entgegen, die zwar meist trafen, aber nicht durch die verstärkte Frontpanzerung des besten Kampfahrzeuges des Imperiums brachen. Aber es schien nur wenige Schützenlöcher zu geben und schon begann mit Donatans Thron die zweite Welle auszuschiffen. Der Feind war nicht so überrumpelt, wie Donatan gehofft hatte. Aber das Abwehrfeuer war auch nicht so massiv, dass dieser Angriff schon vor langer Zeit vorgesehen worden wäre. So wie es aussah, war ihm doch ein kleiner Überraschungscoup gelungen. Der Landraider der Grey Knights überholte ihn und Donatan beeilte sich, seitlich der Rampe in Stellung zu gehen und den nachrückenden Chimären den Weg freizumachen. Auch rumpelten nun die rotschwarzen Rhinos und Immolatoren der Sororitas Schwestern an ihm vorbei. Auf ihren Fahrzeugen flatterten schwarze Banner, die eine rote Rose mit je fünf Blütenblätter in drei Kreisen in der Mitte, zwei gekreuzte blutige Schwerter mit der Spitze zu den unteren Ecken weisend, die dahinter abgebildet waren und einen darunter liegenden Spruchband mit der Aufschrift "Ferox Pious" zeigten.

Die sonstigen feindlichen Fahrzeuge auf dem schneebedeckten Plateau schienen dagegen den Angriff verschlafen zu haben. Großinquisitor Donatan visierte einen in der Nähe stehenden, fast vollständig mit Schnee bedeckten Leman Russ an. Seine Konturen schienen irgendwie unscharf zu sein. Seine Laserkanone gab einen Impuls ab und es knalle, als der Strahl sich durch die Seitenpanzerung fraß. Der Leman Russ sackte augenblicklich zusammen, als ob Luft aus einem Ballon entweichen würde. Was hatte das zu bedeuten? Auch andere feindlichen Fahrzeuge wurden von panzerbrechenden Granaten oder Laserstrahlen getroffen. Aber sie explodierten nicht und reagierten höchst seltsam. Auch schien ihre Panzerung äußert schwach zu sein.

Zwei weitere Leman Russ Kampfpanzer der Inquisitionsdivision gingen durch Volltreffer von tragbaren Raketenwerfern in Flammen auf, dann war der Widerstand auf diesem Segment des Berges gebrochen. Mit seinem schwebenden Stuhl schwebte der Inquisitor näher an eines der Panzerwracks heran.

"Das sind nur aufblasbare Attrappen! Dafür hat Belial also die Maschinen der Gummibootfabrik geraubt!", kam Nilap dem Geheimnis als erster auf der Spur. So wie es aussah waren bis auf ein paar Flakgeschütze alle georteten Fahrzeuge nichts weiter als aufgeblasene Panzer mit einem Heizungslüfter, um die Abwärme wie bei einem laufenden Motor zu simulieren. Ein einfacher, aber sehr wirkungsvoller Trick. Das bedeutete, dass er eine Menge an Kampfpanzer auf den Berg gebracht hatte, die nun nutzlos herumstanden. War er mit seiner Aktion nun etwa Belial doch entgegen gekommen?

Im Zentrum der alten Festungsruine stand ein prunkvolles Zelt, umgeben von einer sechseckigen Barrikade aus angehäuftem Schutt, uralten Mauersegmenten und aufgestapelten Sandsäcken, in der Panzerfahrzeuge eingebaut waren. Hier schienen sich mehrere reguläre Infanteriezüge von Belials Garde verschanzt zu haben. Auch hier gab es viele Panzerabwehrwaffen. Ein Chor von Männerstimmen schallte ihnen entgegen und Donatan konnte die starke Warpkomponente dieses Gesangs schon beinahe greifen. Auch hier konnte er so gut wie keinen Feind mit seinen psionischen Sinnen fühlen. Das einzige, was er wirklich nun schwach wahrnahm, waren die Auren verzweifelter Menschen, wahrscheinlich Gefangener, die sich unter ihm zu befinden schienen. Das ganze Areal schien eine äußerst hemmende Wirkung auf seine Sinne zu haben. Es war, als würde er in einer mit Dämpfen gefüllten Waschküche stehen.

Die Rhinos der Sororitas hatten sich inzwischen bis an die Barrikade gekämpft, fauchende Flammenwerfer der Immolatoren räumten die Stellung und spien ihre rotgerüsteten Passagiere aus, die sich den Weg mit ihrer heiligen Dreieinigkeit aus Bolter, Flammenwerfer und Melter frei kämpften. Der Feind leistete dort erbitterten Widerstand und Donatan rückte mit seinem Gefährt nun ebenfalls vor. Dann spürte er die mannigfaltige Warppräsenz unter ihm, die stark genug war, um sie auch mit eingeschränkten Sinnen wahrzunehmen. Dort unten wurden gerade Gefangene geopfert, um Dämonen zu beschwören. Jedenfalls konnte er nun vielleicht zwanzig Meter unter ihm viele verzweifelte Bewusstseine spüren, die in Qual ausgelöscht wurden.

"Achtung! Warpkreaturen unter uns!", brüllte er in sein internes Voxgerät. Die Warnung wurde weiter gegeben, da sprangen auch schon die ersten Dämonen agil aus verschiedenen Ausgängen heraus. Bei den meisten schien es sich um grazile Dämonetten zu handeln, lieblich in ihrer tödlichen Schönheit anzusehen. Einige waren sogar beritten auf zweibeinigen Kreaturen, die entfernt an Seepferdchen des alten Terras auf zwei Beinen erinnerten. Die agilen Dämonetten hatten sechs Brüste, zwei sehr große und vier kleinere darunter. Die Brustwarzen waren mit Ringen durchstoßen, an denen blasphemische Anhänger hingen. Die meisten hatten eine Skorpionschere anstelle einer Hand, während der andere Arm meist in einen mit Widerhaken versehenen Dorn auslief. Manche von ihnen hatten zwei Kniegelenke, andere verfügten über einen menschlicheren Körperbau. Ganz wenige hatten sogar Hände mit blutrot manikürten, spitzen Fingernägeln, in denen sie scharfe gebogene Waffen hielten. Ihre Hautfarbe war teilweise wie menschliches Rosa, andere waren eher bläulich, andere purpurn. Hier und da war auch eine mit grüner oder gar schwarzer Hautfarbe auszumachen. Allen aber war gemein, dass sie unglaublich verführerisch wirkten. Donatan füllte sein Herz mit aufrechtem Hass und seinen Verstand mit Vernichtungswillen.

Neben den Dämonetten waren auch einige ziemlich große Kreaturen darunter, sogenannte Slaaneshbestien. Diese Kreaturen hatten den Unterkörper eines Pferdes mit verdrehten Beinen und den Oberkörper eines Skorpions, während ihr Schädel der eines Ziegenbockes war, aus dessen mit spitzen Zähnen geschmücktem Maul eine peitschenartige Zunge heraushingt. Wie bei einem Skorpion war auch ihr langer Schwanz mit einem Stachel versehen. Mit ihrer unglaublichen Geschwindigkeit, welche Warpkreaturen des Slaanesh zu eigen war, stürzten sie sich in den Nahkampf. Der Landraider der Grey Knights senkte seine Sturmrampe und die Grauen Ritter stürmten mit ihren Nemesiswaffen in den Kampf. Auch Donatan stemmt sich aus seinem Thron hoch und griff nach seiner Glefe. Sofort verband er sich mit der psionischen Waffe und sie wurden eine tödliche Einheit. Setag eilte an seine Seite, während Nilap zurück blieb und die Steuerung des Thrones und all seiner Waffensysteme übernahm, da die Servitoren nicht wirklich alles aus dieser Kampfplattform herausholen konnten. Sofort hämmerten konzentrierte Garben der Sturmkanone und des schweren Bolters in die anstürmenden Leiber der Dämonen. Einige wurden doch tatsächlich durch präzise Treffer zurück in den Warp geschleudert, während andere einfach nur zu Boden geworfen wurden, um kurz danach wieder aufzustehen. Aber Donatan und Setag erwarteten sie schon. Der Astartes hatte sein Schwert gezogen und deckte mit seinem Schild die linke Flanke von Donatan. Die ersten Dämonen stürmten wild auf sie ein, doch Donatan sprach eine mächtige Litanei der Bannung und die Realität zerriss die Körper aus dem Warp in stinkende Wolken, die schnell zerfaserten. Diese Art von psionischen Kräften schien hier eher verstärkt zu werden. Eine der Bestien galoppierte mit ihren verdrehten Beinen heran, aber Donatan streckte die Bestie mit einem Blitz nieder, der ausreichte, den Balg des Monsters zu zerfetzen. Eigentlich hätte der Blitz nun auf weitere Kreaturen weiter springen müssen, aber diese Art von Kraft wurde hier deutlich geschwächt, wie Donatan augenblicklich feststellte.

Die Grenadiere quollen aus ihren Panzern, um den Kampf aufzunehmen. Sie schlugen sich wacker und begannen nun, ihrerseits zu singen. Durch ihre reinen Seelen, gestärkt durch den Glauben an den lebendigen Gott der Menschheit hatten diese Worte Macht. Nicht genug, um die Dämonen zurück zu bannen, aber genug, um sie auf Abstand zu halten. Dunkles Blut floss aus den Ohren der Dämonen und manche der Kreaturen bohrten sich ihre spitzen Extremitäten in Agonie in ihre Hörmuscheln, nur um den reinen Gesang nicht mehr hören zu müssen. Setag und Donatan stürmten los. Durch seinen Beinstumpf rasten Wellen von Schmerzen, aber der Inquisitor biss die Zähne zusammen und ignorierte sie. Setag rannte einfach mit dem Schild voran durch eine kauernde Dämonette, die sich die Ohren zuhielt und der Schild entlud sich. Mit großer Wucht wurde die Kreatur aus dem Warp genau in diesen zurückgeschleudert. Eine Jägerin ritt kreischend heran, mit einem gebogenen Dolch in der Hand. Aber mit einer Glefe war es ein Leichtes, die Reiterin von ihrem unheiligen Reittier herunterzupflücken. Sie wand sich zappelnd auf der Klinge der Glefe, die sich tief genug durch ihren nachgiebigen Unterleib gebohrt hatte, dass die Spitze auf der anderen Seite mit rosafarbenem Blut benetzt heraustrat. Mit einem durch die Waffe kanalisierten Psistoß schickte er das Ding dorthin zurück, wo es hergekommen war.

Jede andere Streitmacht des Imperiums wäre wahrscheinlich diesem massierten Angriff zum Opfer gefallen. Aber dies war keine normale Streitmacht des Imperiums, dies war die erste Imperiumsdivision und die Männer waren handverlesen und genug von reinem Glauben an den Gottimperator erfüllt, um dem verführerischen Duft und Anblick dieser Kreaturen zu widerstehen. Und sie mit ihrem reinen Hass in ihren Herzen zurück in den verderbten Warp zu schicken. Setag tobte sich durch eine Gruppe von Dämonetten und eiferte mit den Grey Knights und Sororitas darum, wer am meisten Dämonen vernichtete. Auch Donatan rannte weiter und vernichtete die Diener des Gottes der falschen Freuden mit seiner Glefe oder indem er mit mächtiger Bannkraft ihre weltliche Manifestation auslöschte.

Die Schwestern der Blutigen Rose wehrten mit Bravour den Angriff der Dämonetten ab, die teilweise auch aus dem Zelt gequollen waren. Ihre Flammenwerfer waren mit dreifach gesegnetem Promethium geladen, was sich verheerend auf die Konsistenz der Warpkreaturen auswirkte. Aber auch Melter verdampften die verdorbenen Leiber der verführerischen Dämonetten und verwandelten ihre stinkenden Ausdünstungen in die nach verbrannter Warpkreatur. Auch die dritte Einheit der heiligen Dreieinigkeit, der gesegnete Bolter im Godwin-Deaz Schema, zerfetzte mit Leichtigkeit die weichen Körper der vollbusigen Dämonetten. Es war immer wieder erhebend, zu sehen, was ein massereaktives Geschoss im Kaliber 20mm mit dem Leib einer verdorbenen Kreatur anstellte. Heiliger Hass durchtoste Donatan und er fühlte sich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Dies war das natürliche Element, in dem sich ein Inquisitor des Ordo Malleus bewegte. Er war eine Inkarnation des heiligen Hammers des Imperators und es war seine Bestimmung, Kreaturen dieser Art zu zerschmettern. Er ließ seinem heiligen Hass freien Lauf und fokussierte ihn zu einer mächtigen Entladung, welche die letzten Dämonen spektakulär zerriss. Mit seinen psionischen Sinnen konnte er keine weiteren Kreaturen aus dem Warp mehr spüren, aber es war durchaus möglich, dass sich weitere Kontingente verdorbener Brut unter ihnen befanden. Allerdings nahm er auch keine Gefangenen mehr wahr. Das bedeutete wohl, dass alle geopfert worden waren. Allerdings ließen sich die Hexen, welche die Dämonen beschworen haben mussten, nicht blicken. Wahrscheinlich wussten sie um die Einschränkung ihrer Kräfte und ließen es gar nicht auf einen Kampf ankommen.

Der ganze Berg machte den Eindruck, als würde er den psionischen Fluss hemmen. Donatan war ein sehr alter und mächtiger Psioniker. An guten Tagen erreichte er eine Einstufung von Gamma und das war sehr selten im Imperium. In seiner Terminatorrüstung waren Geräte eingebaut, welche ihm halfen, diese Machtfülle zu verschleiern, da er es sich nicht leisten konnte, Dämonen als Leuchtfeuer zu dienen. Andere Geräte dienten dazu, Dämonen des Warps abzuwehren, wenn sie sich an seinen Strom abgezapfter Energie hängen wollten. Seine komplette Schädeldecke war einst an der Schola Psikana auf Terra entfernt worden, um den Geräten einen besseren Zugang zu seinem Gehirn zu ermöglichen. Die ganzen Schläuche und Kabel endeten in seinem Kragen, wo sie in Multikupplungen eingesteckt waren.

Der Gegenangriff der Dämonen hatte den Kultisten weitere Zeit erkauft, sich umzugruppieren. Schützengräben und Stellungen im westlichen Teil waren nun besetzt und auch wenn die Verhaue und Unterstände für schwere Waffen in die falsche Richtung zeigten, so war ein Schützengraben eine gute Deckung. Vereinzelt gab es auf dem Plateau richtige Geschütze auf einfachen Lafetten, die von ihren Bedienmannschaften umgedreht wurden. Läufe wurden hektisch nach unten gekurbelt, um einen direkten Beschuss zu ermöglichen. Die ersten gut gezielten Garben von schweren Boltern verursachten Verluste bei den Gardisten. Auch Setag wurde mehrmals getroffen und war gezwungen. Deckung zu suchen. Eine Garbe schlug in Donatan ein und machte ihm klar, dass er ein gut sichtbares Ziel war. Sein Thron rauschte mit Nilap heran und im starken Energiefeld des Thrones fühlte er sich schon viel sicherer. Nilap hatte viel Munition verbraucht bei seinem Versuch, die Dämonen aufzuhalten. Die Sturmkanonen konnte noch eine Dreisekundensalve abgeben, die schweren Bolter waren auf fünfzehn Schuss unten, sodass er nur noch Einzelfeuer geben konnte. Dafür sprach nun die Maschinenkanone und ihre Worte waren wahrlich wie glühende Splitter, welche den aus seiner erhöhten Position aus offen stehenden Besatzungsmitgliedern das Fleisch von den verdorbenen Knochen schnitt. Auch die Gardisten stürmten nun in großer Zahl in die mit Sandsäcken geschützten Geschützstellungen und töteten die feindlichen Bediener, bevor diese auch nur eine Granate abfeuern konnten.

Zum Glück hatten die Bordgeschütze der feindlichen Landungsschiffe, die an der Schräge des westlichen Hügels aufgereiht standen, nicht in die Kämpfe eingegriffen. Diese großen Kaliber konnte ihnen schwere Verluste zufügen. Wenn sie Glück hatten, waren sie vielleicht schon zu nah für diese Artillerie, die für weite Distanzen ausgelegt war.

Die Leman Russ schwärmten aus, nahmen die feindlichen Stellungen unter Feuer. Die Gardisten gruppierten sich hinter den Panzern oder gingen in den Ruinen in Deckung und erwiderten gezielt das Feuer aus gut geschützter Position. Die Kampfpanzer rückten nun von Infanterie begleitet vor. Chimären schlossen sich ihnen an. Mehrere Panzer wurden durch Raketenwerfer ab- oder lahmgeschossen. Das Grabensystem war gestaffelt und zu groß, um alles unter Deckungsfeuer halten zu können. Dutzende Schützen wurden erschossen, bevor sie ihre Werfer abfeuern konnten, aber immer noch zu viele kamen zum Schuss. Aber die Infanterie kam auf Handgranatenwurfweite heran und die Gardisten waren geübte Werfer, die in der Lage waren, einen Schützengraben aus dreißig Metern mit dem ersten Wurf zu treffen. Die Handgranaten sorgten für die notwendige Ablenkung, schwere Bolter hielten den Feind weiter hinten ebenfalls nieder und die Gardisten stürmten mit aufgepflanztem Bajonett den Graben. Der Kampf war kurz und blutig und auch diese Verteidigungsstellung war genommen. In den nächsten Minuten wurden die letzten kleinen Widerstandsnester auf dem Plateau vernichtet. Die Sororitas unter Priorin Darma nahmen das Zelt ein und unverzüglich begannen sie mit der Bergung der unschätzbar wertvollen Kunstschätze aus zehntausend Jahren imperialer Geschichte.

"Der Störsender! Er muss sich in dem Gebäude dort hinten befinden!" Sein Techpriester zeigte mit einem seiner Mechnadriten auf eine Baracke, die sich an einem Wandsegment der ehemaligen Festungsanlage lehnte. Aus dem Dach ragten einige Rohre heraus, wahrscheinlich Tarnung für die Antennen. Mit Höchstgeschwindigkeit sauste er mit seinem Thron darauf zu und seine beiden Leibwächter sprangen ab, bevor er hielt, beide stürmten in die Holzbarracke. Setags Bolter brüllte und Nilap ließ etwas Plasma brodeln. Dann war das Gebäude genommen. Kurzerhand stellte Nilap den Störsender einfach ab. Sofort erlosch das Rauschen im Äther.

Donatan atmete auf, sein Plan war aufgegangen und er war noch am Leben. Er gönnte es sich, fünfzehn Sekunden die Augen zu schließen und sich zu entspannen, dann kontaktierte er Kenji direkt und berichtete ihn vom Stand der Dinge. Das Plateau war seins, aber die Zugangsschräge war mit unzähligen Abwehrstellungen durchzogen, wie er den ersten Berichten entnehmen konnte. Auch schien sich eine große Anzahl von Minenfeldern zwischen den Stellungen zu befinden. Das nagelte den Feind wohl auch fest, aber es würde mühsam werden, vom Berg wieder herunter zu kommen. Die seitlich an der Schräge aufgereihten Landungsfahrzeuge des Feindes entpuppten sich aus der Nähe betrachtet als Attrappen aus aufgeblasenem Gummi. Darum hatten die auch beim Angriff nicht geschossen. Es stellte sich natürlich die Frage, wo sich dann die echten befanden. Er ließ die Panzer in den toten Winkel des Plateaus zurückweichen, da der erste Graben nun gesichert war und jeder Gegenangriff von dort aus nun von den Grenadieren abgewehrt werden konnte.

Nach und nach kamen weitere Nachriten ein. Louhi war es mit einem Husarenstück gelungen, einen zweiten Störsender auf dem Angerberg zu zerstören und bereitete sich nun darauf vor, die letzten Widerstandsnester dort oben von Gesindel zu säubern. Die Inquisitionsdivision hatte ihre schwere Langstreckenartillerie komplett verloren. Das zweite motorisierte Infanterieregiment war in schweren Abwehrkämpfen verwickelt und hatte katastrophale Verluste erlitten. Der Angriff war aus gut getarnten und vorbereiteten Stellungen erfolgt. Die Kultisten waren durch tragbare Hexfeldprojektoren geschützt, die wohl aus den Beständen der Jyoti Konklave stammten, wie seine Interrogatorin vermutete. Und wenn jemand eine Spürnase für so etwas hatte, dann die ehemalige Arbites.

Allerdings gab es noch viel schlechtere Nachrichten. So wie es aussah, trieb der Zerstörerverband ein Köderschiff auf die „Zorn“ zu, da ein zweiter Clipper wie aus dem Nichts aufgetaucht war und die "Schwarzer Prinz" massiv mit einer Torpedosalve beschädigt hatte. Zum Glück war die Salve vorher entdeckt worden und das Schlachtschiff konnte von den sechs Torpedos vier abschießen. Aber einer hatte die Triebwerke so massiv beschädigt, dass die "Schwarzer Prinz" nun zurzeit im hohen Orbit havariert war. Wenigstens bestand nicht die Gefahr, dass dieses Schlachtschiff auf Kneita abstürzen würde. Aber es begann nun, um den Planeten zu kreisen und das bedeutete, sie würden keine Feuerunterstützung aus dem Orbit bekommen, um den Verlust der Bodenartillerie zu kompensieren. Erst gegen 19.00 Uhr war mit dem Eintreffen zwei der drei Zerstörer zu rechnen. Der dritte Zerstörer, die "Electra", blieb erst mal am zweiten Schiff dran, auch wenn es nur ein Köder war. Die „Zorn“ würde gegen 22.00 Uhr Ortszeit hier sein. Aber es war fraglich, ob das dann noch eine Rolle spielen würde.

Immerhin schien auch die "Wolf im Schafspelz" beim kurzen Gefecht getroffen worden zu sein, denn der Pirat hatte nicht versucht, dem havarierten Schlachtschiff den Todesstoß zu geben. So waren momentan beide Seiten von ihren Weltraumressourcen abgeschnitten. Ein Patt, mit dem Donatan zurechtkam.

Gedanke des Tages
Anfangs gab es noch einen kleinen kurzen Teil auf der "Schwarzer Prinz", um den kurzen Raumkampf abzuhandeln. Aber der war letztendlich einfach zu schwer zu designen, dass ich das Ganze mit ein paar Sätzen dann abgehandelt habe. Auch war der erste Abschnitt zuerst aus der Sicht von Sigmund beschrieben, was aber letztendlich nur auf eine Variation der bisherigen Kämpfe mit ihm heraus gelaufen war. Hier habe ich dann den Protagonisten mit Louhi getauscht, da sie bisher noch nicht zeigen durfte, was sie kann. Und ich wollte einfach mal die Vorzüge und Unterschiede der Sabbat Rüstung zu einer Astartes Rüstung herausarbeiten. Es hat zwar weh getan, mehrere tausend Wörter und ein paar Tage Arbeit einzustampfen, aber der jetzige Teil ist auf alle Fälle sehr viel dynamischer geworden.

Hiermit endet die Einführungsphase und wir kommen zur eigentlichen Schlacht, die drei Kapitel lang toben wird. Ich hoffe, dass die dann besser ankommen wird, als die vom dritten Band. Es werden noch ein paar weitere Protagonisten kurz eingeführt werden, da durch mehrmaliges Neu- und Umkreieren sich der Schlachtverlauf so geändert hat, dass er mit den ursprünglich geplanten Protagonisten so nicht mehr zu erzählen war.
 
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Salve,

ich auch mal dazu was sagen will. Du weißt, ich bin ja noch im Speedreading der ersten paar Teile beschäftigt - aber ... den vorletzten Satz im letzten Kapitel habe ich mir aufgrund technischer Schwierigkeiten einmal kurz zu Gemüte führen dürfen.

"Immerhin war auch die "Wolf im Schafspelz" beim kurzen Gefecht getroffen worden zu sein, denn der Pirat hatte nicht versucht, dem havarierten Schlachtschiff den Todesstoß zu geben."

Öhm - mir erschließt sich die grammatische Sinnhaftigkeit dieses Satzes noch nicht vollständig. Könnte es sein, dass da etwas fehlt? Oder ist das ein bissl zuviel?

Dann noch einmal zu einem Kommentar, den ein Leser gebracht hat. Ich habe da lange drüber nachgegrübelt - beziehe mich auf folgendes:

"Eine Frage habe ich aber noch, hätten die Autoren ein Problem damit wenn ich mir eure Werke als Buch drucken lassen würde? (z.B. Master of War, Das Schwinden, Reinland Omnibus, Stargazer, Die Erwählten des Khaine) Wenn Ihr das nicht wollt lasse ich das auch nicht machen, aber ich finde
Fragen kostet nichts."

Er einmal: großartiger Kommentar. Das zeigt jemand seine Demut vor der Großartigkeit imperialer Chroniken! Nein, Scherz beseite: Vielen Dank für die Worte, denn irgendwo fühlt man sich dann ja doch angesprochen. Jetzt zu der Frage:

Öhm - ja, definitiv was dagegen. Auf jeden Fall für den Moment, da a) Stargazer noch nicht fertig ist und b) ich auch mit dem Fertigen bisher nur mäßig zufrieden bin, was Flüssigkeit und Ausreifung angeht. Ich kann da nicht für die anderen sprechen, aber ich würde doch schon gerne irgendwann sagen können: Yeah, check, done und Version 1.0 zur Freigabe als Gesamtdokument verfügbar.
Und dazu kommt c) Anfrage. Bisher habe ich zumindest keine erhalten. Und hätte ich jetzt
nicht zufällig den Kommentar gelesen, dann wüsst ich auch nicht, dass es so eine Anfrage wirklich gegeben hat. Das ist für mich dann doch schon etwas bedenklich, denn wenn jemand mit meiner Geschichte etwas machen will - und sei es auch nur für private Zwecke, wüsste ich davon schon gerne. Zumal, wenn der Herr oder die Dame mit der ganzen Sache an einen Baum fährt, dann steh ich mit einem Mal voll mittendrin und weiß gar nicht, wie mir geschieht. Das ist mir schon mal passiert, "glücklicherweise" war das nur ne recht kleine Angelegenheit, daher begrenzter Schaden. Aber das hat mich vorsichtig gemacht. Man möge mir dieses verzeihen.
Und dann noch d) rechtliche Lage. Ja, darf man das denn überhaupt? Ich will da jetzt keine Diskussion vom Zaun brechen. Das hat hier nichts zu suchen. Aber ich weiß, dass DS IV schneller aktualisiert wird als SG, daher werfe ich das hier mal ein. Man möge mir die Vergewaltigung des Threads verzeihen.

Damit gebe ich zurück ins Studio. Das Spiel geht weiter.

Alles Vale

Eure Sister
 
"Immerhin war auch die "Wolf im Schafspelz" beim kurzen Gefecht getroffen worden zu sein, denn der Pirat hatte nicht versucht, dem havarierten Schlachtschiff den Todesstoß zu geben."

Öhm - mir erschließt sich die grammatische Sinnhaftigkeit dieses Satzes noch nicht vollständig. Könnte es sein, dass da etwas fehlt? Oder ist das ein bissl zuviel?

Ach komm, ich habs zweimal geschafft, den Fehler einfach zu überlesen. Dann kriegst du das auch hin 😀

Hab das "war" durch "schien" ersetzt. Besser jetzt?

Dann noch einmal zu einem Kommentar, den ein Leser gebracht hat. Ich habe da lange drüber nachgegrübelt - beziehe mich auf folgendes:

"Eine Frage habe ich aber noch, hätten die Autoren ein Problem damit wenn ich mir eure Werke als Buch drucken lassen würde? (z.B. Master of War, Das Schwinden, Reinland Omnibus, Stargazer, Die Erwählten des Khaine) Wenn Ihr das nicht wollt lasse ich das auch nicht machen, aber ich finde
Fragen kostet nichts."

Er einmal: großartiger Kommentar. Das zeigt jemand seine Demut vor der Großartigkeit imperialer Chroniken! Nein, Scherz beseite: Vielen Dank für die Worte, denn irgendwo fühlt man sich dann ja doch angesprochen. Jetzt zu der Frage:

Öhm - ja, definitiv was dagegen. Auf jeden Fall für den Moment, da a) Stargazer noch nicht fertig ist und b) ich auch mit dem Fertigen bisher nur mäßig zufrieden bin, was Flüssigkeit und Ausreifung angeht. Ich kann da nicht für die anderen sprechen, aber ich würde doch schon gerne irgendwann sagen können: Yeah, check, done und Version 1.0 zur Freigabe als Gesamtdokument verfügbar.
Und dazu kommt c) Anfrage. Bisher habe ich zumindest keine erhalten. Und hätte ich jetzt
nicht zufällig den Kommentar gelesen, dann wüsst ich auch nicht, dass es so eine Anfrage wirklich gegeben hat. Das ist für mich dann doch schon etwas bedenklich, denn wenn jemand mit meiner Geschichte etwas machen will - und sei es auch nur für private Zwecke, wüsste ich davon schon gerne. Zumal, wenn der Herr oder die Dame mit der ganzen Sache an einen Baum fährt, dann steh ich mit einem Mal voll mittendrin und weiß gar nicht, wie mir geschieht. Das ist mir schon mal passiert, "glücklicherweise" war das nur ne recht kleine Angelegenheit, daher begrenzter Schaden. Aber das hat mich vorsichtig gemacht. Man möge mir dieses verzeihen.
Und dann noch d) rechtliche Lage. Ja, darf man das denn überhaupt? Ich will da jetzt keine Diskussion vom Zaun brechen. Das hat hier nichts zu suchen. Aber ich weiß, dass DS IV schneller aktualisiert wird als SG, daher werfe ich das hier mal ein. Man möge mir die Vergewaltigung des Threads verzeihen.

also ich hab eine entsprechende PN bekommen und fand das Angebot persönlich sehr gut. Soweit ich das verstanden hab, wird es sich jetzt auch nur um das Schwinden, MOW und EdK handeln, falls Nakago und Sarash auch einverstanden waren.
Angeblich soll das da jetzt im Januar mal endlich was werden. Ich hoffe, ich schaffs bis dahin endlich, die komplett-PDF fertig zu stellen.
zum Punkt d: Wo siehst du da rechtliche Schwierigkeiten? Es sind doch unsere Werke und immerhin wurde ja um Erlaubnis gebeten. Was Anderes wäre es, wenn er es einfach getan hätte.
Es handelt sich dabei ja nur um Exemplare für den persönlichen Gebrauch (seinen und unseren), also kann das dem Staat einfach mal egal sein.

Ansonsten ganz allgemein: Wenn es dich stört, dann schreib doch den User einfach mal an. Könnte mit der Antwort dauern, weil er grad im Ausland ist (war zumindest der letzte Stand), aber bringt vermutlich mehr, als das hier zu besprechen.
 
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