40k Das Schwinden Band IV bis VI vollendet

Ach komm, ich habs zweimal geschafft, den Fehler einfach zu überlesen. Dann kriegst du das auch hin 😀

Hab das "war" durch "schien" ersetzt. Besser jetzt?

Nein! Doch, klar. Ist besser so. Bei Rechtschreibfehler fällt es mir immer schwer, die zu überlesen. Bei anderen habe ich scheinbar ein Auge dafür.

Ist doch gut. Der Beta-Leser vom Beta-Leser.

Zum Rest: Es hat nen grund, warum ich offen sage, was ich offen sage. Von daher: Alles cool. Keinen Stress. Wenn etwas definitiv hier nicht reingehört, kommt es definitiv hier nicht rein. Aber ich kann nicht jeden anschreiben, den ich mit meinen Worten ansprechen möchte. Dann wäre ja mein Posteingang in null komma nichts voll.
 
Hier wieder eine Lesebestätigung von mir.
Zwei Sachen die mir aufgefallen sind:

""Männer! Ihr habt es gehört, holt eure restliche Ausrüstung aus den Salamandern und wir rücken ab!", befahl Leutnant Schwarzbär."

Huch? Wo kommt der denn her?

""Der Imperator beschützt meine Seele! Ceramit und Adamantium den Rest!", rief Louhi triumphierend ...."


Ansonsten hol ich mir jetzt jeden Sonntag/Montag Popcorn. Die Action geht los.
Bin gespannt welche Tricks Belial aus dem Hut zieht, und wie die Bitches of Hell sich schlagen.
 
Hier wieder eine Lesebestätigung von mir.
Zwei Sachen die mir aufgefallen sind:

""Männer! Ihr habt es gehört, holt eure restliche Ausrüstung aus den Salamandern und wir rücken ab!", befahl Leutnant Schwarzbär."

Huch? Wo kommt der denn her?

""Der Imperator beschützt meine Seele! Ceramit und Adamantium den Rest!", rief Louhi triumphierend ...."


Ansonsten hol ich mir jetzt jeden Sonntag/Montag Popcorn. Die Action geht los.
Bin gespannt welche Tricks Belial aus dem Hut zieht, und wie die Bitches of Hell sich schlagen.

das zweite hab ich korrigiert, zum anderen muss Nakago selbst schauen. Aber hast schon recht, der steht ja auch gar nicht im Personenverzeichnis.

Ja, die Schlacht wird heftig. Ich freu mich auch, die nochmal zu lesen.

Wobei: @Nakago: Sollte es nicht um Weihnachten herum dann weiter gehen mit neuen Kapiteln zum Korrigieren?
 
Ich hab beim ersten Fehler ja den verdacht, daß er den absichtlich rein gebaut hat.
Nur um dich Shoker zu testen. Haha. 😀😛 .

glaub ich eher nicht 😉 ansonsten hätts da bestimmt mal ne Auswertung des "Tests" zu gegeben. Außerdem hab ich bei dem Kapitel genug Anderes angemerkt 😀

Mir war aber auch so, als hätte es zwei Bären gegeben.
 
Vielen Dank an die vielen Rückmeldungen, auch wenn ich sie nicht alle einzeln kommentiere. Und mal wieder vielen Dank an SHOKer für seine viele Mühe bei der Korrektur. Und zu guterletzt ein frohes Weihnachtsfest.

Was wir so aufgefallen ist, kann es sein das du paar versteckte Andeutungen zum Rheinland-Omnibus von Sarge in deine Inquisitionsdivision einbringst? Es gibt ja den Soldaten Rheinland, sowie Leutnant BraunBÄR... ist mir halt nur mal so aufgefallen beim lesen.

Braunbär ist rein zufällig, Korporal Rheinland dagegen absichtlich und durchaus als Homage an den inzwischen leider ruhenden Rheinland-Omnibus zu sehen.

Alles an sich ein ein stimmiger Teil und der Peniswerfer war echt der Hammer^^

Danke! Ich habe lange überlegt, war für eine Ferkelei wohl eine Schwarze Adeptin mit Tendenz zu Slaanesh wohl ihrem Servitor spendieren würde. :lol:

Wobei: @Nakago: Sollte es nicht um Weihnachten herum dann weiter gehen mit neuen Kapiteln zum Korrigieren?

Wird so noch etwas ziehen, aber in den nächsten Tagen könnte das erste Kapitel eintrudeln.

Persona Dramatis
Großinquisitor Esteve Donatan, Ordo Malleus, Macharius Konklave

seine Akolythen
Interrogatorin Louhi - auf dem Weg zur Inquisitorin
Interrogator Hagop - immer gut gekleidet und frisch befördert
Explikator Briksan - schmächtiger Mann, der immer seinen Glückshelm trägt
Novize Erastos - Neuzugang, Augmetischer Ersatzarm

seine Schergen
Pich und Tola, zwei Kopfjäger und Zwillinge, jung und Muskelbepackt, tragen Hüte und haben schlechte Manieren.
Vigol - Assassine aus dem Jyoti System
Nilap - Techpriester
Setag - Astartes und Donotans Leibwächter

Inquisitionsdivision
Inquisitionsgeneral Doihara Kenji
Oberst Grizzly - kommandiert das Artilleriebataillon

Mitglieder von Spähverband Maus
Leutnant Braunbär - kommandiert den 4. Zug der 1. Kompanie des Aufklärungsbataillons
Leutnant Falke - kommandiert den 4. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments.
Leutnant Tiger - kommandiert den 5. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments
Leutnant Nashorn - kommandiert den 2. Trupp der 3. Panzerkompanie

4. Zug 5. Kompanie 2. Bataillon 1. Panzergrenadierregiment
Leutnant Gepard - kommandiert 4. Zug der 5. Kompanie
Drezwosix - Cadianer vom 326 Cadia, Raketenwerferschütze
Thoth - Sein Lader von Thoth, sehnig
Rok - Zuführer des schweren Bolterteams, kommt von 6. Nenihon
Dreineunzig - Schwerer Bolterschütze von Krieg
Rheinland - Truppführer
Jyoti Zwölf - Scharfschütze, schwarzer, mit einer 3 auf Plakette in der Stirn

Neunacht - Soldat vom 98. Krieg, nun Inquisitionsdivision

Leutnant Elefant - Zugführer und Panzerkommandant

Einfache Bewohner aus dem Aboratal

Sigmund Toreson, Jagdmeister derer von Solwangen, Scharfschütze, Feldwebel der Reserve
Rabenkind, hieß eigentlich Säde Ulladotir
Kleriker Vater Rasmus, Prediger der kleinen Milizschar

Das Chaos

Meister Belial, erhabener Champion des Slaanesh, Fruchtbarer Vater von 666 Söhnen, Herr des Kaders der 6x6x6 Amazonen, General der Purpurnen Garde, Gebieter der "Wolf im Schafspelz" und ihrer Diener.

Die Feuerschwestern
Tegan, sie ist die Anführerin der Feuerschwestern
Sioned, eine rothaarige Frau
Rhian das Küken, die jüngste der Feuerschwestern
Elin, Blutgefährtin von Sioned
Gladys, die Musikerin der Feuerschwestern, gefallen
Aderyn, die MG Schützin der Feuerschwestern

Der schwarze Karl - Anführer einer Schar der 666 Söhne
Balmar - Mutant mit Schrotgewehr

Liron - Angehöriger der Purpurgarde

Bestie - Lila Raubkatze mit sechs Beinen

Kapitel 16
Die Schlacht Teil I

Position:
Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Nördliche Hemisphäre
Abora Tal
westlich des Engelsberg auf Reservesammelpunkt 4 des Spinnennetzes
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 14.37
Person: Drezwosix

Gegen Mittag hatten die Überreste des zweiten Bataillons die Spinnennetzstellung erreicht, in der sich das Gros der Division verschanzt hatte. Der Rest der Division hatte in einem waghalsigen Luftlandemanöver die Landung auf dem Berg erzwungen und das dortige Gelände eingenommen. Allerdings waren bisher alle Versuche gescheitert, die Division zu vereinigen, da sie durch einen stark befestigten und massiv verminten Korridor am Westhang des Engelsbergs getrennt waren. Jedenfalls hatte ein Probeangriff die Tatsache zu Tage gefördert, dass der ganze Hang mit Tausenden von Minen und Sprengfallen gesichert war. Ohne schwere Artillerieunterstützung war es den Sturmpionieren nicht möglich, die Felder zu räumen. So war der Engelsberg zwar unter ihrer Kontrolle, aber die Elemente auf dem Berg taten sich mit weiterem Raumgewinnen schwer. Seit Stunden war dort oben relative Ruhe eingekehrt. Nur ab und zu gab es kleinere Feuergefechte oder ein paar Leman Russ Kampfpanzer versuchten, mit indirekten Feuer Bunker und Unterstände auszuschalten.

Der 2. Unterstützungstrupp des 4. Zuges der 5. Kompanie des 2. Bataillons des 2. gepanzerten Infanterieregiments der 1. Inquisitionsdivision hatte zum Glück noch keine Verluste erlitten, auch wenn der Zug an sich schon mit 40% Totalausfällen, davon 14 Gefallenen, durchaus in Mitleidenschaft gezogen war. Wobei diese Verluste im Angesicht der fast vollständigen Zerschlagung des Regiments noch als moderat zu bezeichnen waren. Immer noch rückten in kleinen Gruppen einzelne Versprengte in die Stellung ein. Das 1. Bataillon des 2. Regiments hatte es noch schlimmer erwischt. Hier waren die Totalverluste auf etwa 90% zu beziffern. Das war katastrophal, der schwärzeste Tag in der vierzigjährigen Geschichte der 1. Inquisitionsdivision und ein herber Rückschlag für das Programm.

Drezwosix war im Gebet für seine gefallenen Kameraden vertieft, als die ersten Granaten auf die nördlichen Stellungen der Verteidigungsposition der Division herniederfuhren. Die ersten Einschläge lagen noch weit auseinander. Nach der Höhe der Fontänen und Durchmesser der Trichter schätzte Drezwosix auf 105mm Haubitzen. Ein vergleichsweise eher kleines Kaliber, aber seit Jahrzentausenden bewährt als die Artillerie des armen Mannes, was das Kosten-Nutzenverhältnis anbelangte und sehr beliebt bei PVS Einheiten. Darunter mischten sich 120mm Mörser, die schon mehr Zerstörungskraft entwickelten. Das Feuer verstärkte sich recht schnell und der Teppich lag auf der nördlichen Grabenstellung des Spinnennetzes. Es war nun ein regelrechtes Trommelfeuer. Der vorbereitende Artillerieschlag, auf den unzweifelhaft ein örtlich massierter Sturmangriff folgen würde. Befehle wurden gebrüllt und der Zug machte sich kampfbereit. Von seiner Position aus hatte er einen guten Überblick auf das Geschehen in weniger als einem Kilometer Entfernung, da diese Bereitschaftsstellung recht hoch lag. Der Cadianer streichelte seine Betsy, die ihm heute schon so gute Dienste geleistet hatte.

"Braves Mädchen, heute wirst du aber noch viel zu tun bekommen", meinte er und tätschelte die Region, die er als ihr pralles Hinterteil deklariert hatte. Nicht, das dieses Werferrohr in dieser Region auch nur ansatzweise Wölbungen oder Ähnliches hatte. Er legte das Rohr über die Schulter und hockte abwartend ab, bis der Befehl zum Abrücken kam. Die Stellungen waren nur provisorisch und in aller Eile angelegt worden. Nur die Gräben an der Peripherie waren wirkliche Schützengräben, der Rest war höchstens einen Meter tief, viele Segmente waren aber nur einen halben Meter tief in das Erdreich getrieben worden. Trotzdem war das für die Baupioniere eine reife Leistung, eine solch komplexe und große Verteidigungsanlage in weniger als acht Stunden anzulegen. Sie befanden sich etwa fünf Kilometer westlich vom Engelsberg entfernt und konnten ihn gut sehen. Das System sah von oben aus betrachtet wie ein Spinnennetz aus, deswegen hatte man diese Position einfach auch so genannt. Man hatte dieses Gelände gewählt, weil es abgeholzt war und damit ein freies Sichtfeld bot. Das Zentrum bildete eine kleine Erhebung, von wo aus man einen guten Überblick hatte. Das gesamte befestigte Areal befand sich auf höherem Grund, sodass die Inquisitionsdivision den Höhenvorteil auf ihrer Seite hatte. Der Engelsberg war zwar deutlich höher gelegen, aber da er sich ebenfalls in ihren Händen befand, spielte das keine Rolle mehr. Der Waldrand mit Unterholz war nie näher als zweihundert Meter an den ersten Gräben, sodass der Feind mindesten diese Distanz im Offenen überwinden musste, mit nur ein paar Baumstümpfen als Deckung.

Das Trommelfeuer auf den Bereich der nördlichen Stellung hielt an und wurde dann schrittweise vorverlegt. Die typische Taktik, um Sturmtruppen einen Einbruch in das Grabensystem zu ermöglichen. Im Gegensatz zu den meisten imperialen Kriegsfilmen griffen die wenigsten Feinde ohne jegliche Unterstützung frontal ein eingegrabenes Imperiales Regiment an. Frontalangriffe waren normalerweise eher eine nutzlose Geste des Trotzes oder ein sinnloses Opfer an falsche Götter. Oder ein Zeichen, dass der kommandierende Offizier die Unterrichtseinheit "Grundlagen des Grabenkrieges" versäumt hatte.

Als erstes konnte Drezwosix den anrollenden Feind an den Abgaswolken und den umknickenden Bäumen erkennen. Dann brach der feindliche Verband an einer Stelle konzentriert aus dem Wald heraus. Es mussten etwa um die dreißig Kampfpanzer sein, welche den Angriff in einer engen Keilformation anführten. Auf ihren Rümpfen klammerten sich bepelzte Ziegenkopfmutanten und nutzen die Fahrzeuge als fahrende Deckung. Direkt dahinter fuhren durch die Leman Russ gedeckt die Transportfahrzeuge. Auch auf ihnen klammerten sich weitere Mutanten.

Wald nördlich der Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 14.40
Person: Balmar

Balmar bellte vor Freude. Granaten heulten über sie hinweg und explodierten nur hundert Meter vor ihnen in bunten Farben und warfen große Fontänen von Dreck auf. Das zu sehen, machte Spaß. Die bunten Explosionen in Weiß, Gelb oder Rot, je nach Granatenart, waren immer wieder herrlich anzusehen. Keine glich wirklich der anderen. Dann das laute Brummen des Motors, die Vibrationen und die harten Schläge, wenn der Panzer über ein dickes Hindernis rollte. Bäume wurden umgeworfen, von der unbändigen Kraft des gepanzerten Kastens entwurzelt, auf dem Balmar ritt. Seine Kumpels bellten ebenfalls. Alle hatten jetzt schon ihren Spaß. Nun kamen die gemeinen Leichenanbeter in Sicht. Sie hatten sich in einem Graben versteckt. Einige besonders dumme von ihnen verstanden den Sinn vom Verstecken nicht und schossen mit ihren Lichtdingern hinaus. Lichtdinger machten keinen Spaß, sie knallten nur leise und warfen keine rauchenden Hülsen aus. Die Hülsen rochen immer so gut, deswegen waren Lichtdinger scheiße und Schießprügel gut. Je größer der Schießprügel, desto besser war er. Er hatte einen Schießprügel, der nicht so groß war. Dafür hatte er aber einen praktischen Schieber, wo er abgeschossene Patronen auswerfen konnte und zusehen konnte, wie sie flogen. Das machte Spaß. Es machte auch Freude zu sehen, wie die Ladung in die Leiber von Leichlingen flog und sie bluten und schreien ließ. Das war wirklich immer spaßig. Nur das anschließende Reinsteckspiel machte vielleicht noch etwas mehr Spaß. Die schweren Kastendinger rollten nun die hässlichen Stachelschnüre platt, die ganz arg weh tun konnten, wenn man da rein fiel. Das machte gar keinen Spaß, wenn man sich darin verhedderte und gepiekt wurde.

Der Schwarze Karl, so nannte sich ihr Rudelführer, bellte ihnen den Befehl zu, vom Kastendings runterzuspringen, weil sie inzwischen schon ganz nah an den Leichenlingen waren. Diese waren ganz arg böse, weil sie eine Leiche anbeteten und nicht den herrlichen Slaanesh, der Spaß für alle bedeutete, außer man lag vielleicht unten, das machte nicht so viel Spaß wie das Reinstecken. Reinstecken war immer besser, das wusste jeder. Der Schwarze Karl sprang als erster herunter und Balmar folgte ihm mit seinen Kumpels. Aus dem Graben tasteten nun viele rote Linien nach ihnen. In diese Linien durfte man nicht hinein fassen, denn die brannten ganz schön. Balmar sah einen der Leichenlinge ganz gut und schoss im Sprung. Er traf nicht, dafür platzte etwas Dreck auf, was eine lustige Fontäne gab. Er betätigte schnell den Schieber und eine leere, rauchende Hülse flog wirbelnd davon. Balmar sah ihr fasziniert nach und landete mit beiden Beinen auf der schneebedeckten Erde. Die war kalt, das mochte er nicht so sehr. Einer seiner Kumpels wurde getroffen und viel japsend hin. Aber Balmar hatte jetzt keine Zeit zum Wunden lecken, denn die Leichenlinge schossen nun auch mit herrlichen schweren Boltern auf sie. Und so etwas wollte Balmar schon lange haben, da so eine Waffe viel mehr Spaß machte. Also rannte er auf die Stellung der Leichenlinge zu. Etwas Heißes zupfte an seinem Arm und sein Fell brannte etwas. Tat gar nicht richtig weh, also schlug er nur die Flammen aus und rannte bellend weiter. Der Schwarze Karl erreichte beinahe als erster den Versteckgraben, wurde dann aber regelrecht zerrissen, als eine Garbe eines schweren Bolter ihn traf. Es war immer wieder erstaunlich, wie viel rotes Blut in einem steckte. Und was für interessante Dinge alles in einem waren.

Balmar sah nun einen Leichenling vor sich, er richtete seine Waffe aus und drückte ab. Es gab nur ein enttäuschendes Klick. Er hatte vergessen zu zählen. Aber alles, was jenseits der Sechs war, blieb für ihn ein Rätsel. Die Sechs war wichtig, alles dahinter war es nicht, so hatte er sich nie die Mühe gemacht, die Mysterien, die dahinter lagen, zu erforschen. Da er schon recht nahe war, war dies auch nicht so tragisch. Ein roter Strahl aus Licht brachte sein Feld zum lustigen Flackern und nichts passierte. Jeder von Papas Söhnen hatte so was, ein Geschenk, wenn man mit sechs groß genug war, mit einer Schrotflinte zu schießen. Eine coole Schrotflinte und das lustig buntflackernde Feld bekam man dann von Papa geschenkt. Papa war eben gut zu seinen Söhnen. Und seine Söhne waren gut zu ihrem Papa und kämpften tapfer für ihn. Wenn man viele Leichenlinge tötete, war Papa ganz stolz auf einen. Balmar benutzte nun seine Flinte als Knüppel und sprang mit einem Freudenschrei in den Versteckengraben. Er sprang regelrecht in das Bajonett von dem Leichenling, der sich unter Balmars Hieb einfach ganz unspaßig wegduckte. Der war vielleicht mal schnell, fand Balmar und starte auf seine Brust, wo das Bajonett bis zu der Stange drin steckte. Es tat ziemlich weh, als der Leichenling die Klinge drehte und dann wieder herausriss. Balmar glitt zu Boden und starrte auf die Fontäne seines Blutes, was aus seiner Brust herausspritzte und auf die Mündung des Lichtdingens. Das letzte in seinem Leben war das rote Glühen und dann war nichts mehr.

Nördliche Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 14.42
Person: Neunacht

Der Mutant starb nun endlich, als Neunacht diesem Bastard durch ein Auge in seinen sturen Schädel schoss. Die feindlichen Panzer rollten weiter wie eine unaufhaltsame Mauer aus Ceramit und Adamantium auf die Stellung zu. Dabei hatten sie alle Stacheldrahtverhaue auf ihren Weg einfach platt gewalzt. Die Division war offensiv ausgelegt, deswegen führten sie momentan keine Panzer oder Personenminen mit sich, um die Stellung wirklich zu sichern. Die meisten Panzerreiter waren inzwischen abgesprungen und hatten Teile der Stellung überrannt. Seine Kompanie stand hier auf verlorenem Posten, es galt nur noch so viele von diesen Schweinehunden mitzunehmen und ihnen nicht lebendig in die Hände zu fallen. Er stammte von Krieg und der Grabenkampf war sein Element. Er nahm einen weiteren Tankreiter aufs Korn, der bellend in den Graben sprang. Dieser hatte ein Maschinengewehr mit Kastenmagazin. Allerdings hatte der Idiot vergessen, ein neues Magazin einzulegen, da die Kammer offen stand, und glotzte ihn äußerst blöd an, als Neunacht ihn einfach über den Haufen schoss.

Irgendjemand brüllte Befehle, sprach von Stellunghalten. Hier war nichts mehr zu halten, Neunacht war der letzte seiner Einheit. Ein Volltreffer mit einem 120 mm Mörsergeschoss hatte sie schon beim Beginn des vorbereitenden Artillerieschlages zerrissen. Ein dummer Zufall, dass die Granate genau in den Abschnitt gerauscht war, wo sie Deckung genommen hatten. Ebenso Zufall, dass Neunacht gerade hatte austreten müssen, kurz bevor das Trommelfeuer einsetzte, und deswegen noch lebte. Die Panzer waren nur noch wenige Meter entfernt, dahinter rollten Halbkettenfahrzeuge an. Schwere Bolter und Maschinengewehre bestrichen nun den Graben und zwangen ihn in Deckung. Hier und da zischten eigene Panzerabwehrraketen auf die Panzer zu. Einer explodierte und blieb brennend stehen. Die ersten Leman Russ des Feindes rollten nun über die Gräben. Der Grenadier packte eine seiner Granaten zur Bekämpfung von gepanzerten Zielen und warf sie auf den nächsten Panzer. Die Granate landete auf der Motorabdeckung, hopste aber weiter und explodierte auf der anderen Seite des Panzers, wo sie offensichtlich keinerlei Schaden verursachte. Neunacht spürte eine gewisse Enttäuschung, während er begann, die Litanei des Sterbens herunterzubeten.

"Ich gebe dem Imperator mein Leben! Ich bete, dass er es akzeptiert!"
Die Schützenpanzer hielten vor der Grabenlinie und die feindlichen Soldaten begannen, in großer Zahl aus den Hintertüren der Halbkettenfahrzeuge zu quellen. Eine Salve von schweren Mörsergranaten aus den Mündungen der imperialen Greifen schlug in die feindlichen Reihen und wirbelte zerfetzte Körper in die Luft. Eines der Halbkettenfahrzeuge wurde voll getroffen und zerplatzte regelrecht in einer großen Explosion, die weitere feindliche Soldaten mit in den Tod riss.

"Ich gebe dem Imperator meine Stärke! Ich bete, dass er sie für ausreichend empfindet!"
Er richtete sich kurz auf und schoss in eine Ansammlung der feindlichen Grenadiere. Bevor er wieder durch Deckungsfeuer abtauchen musste, erwischte er mindestens eines von diesen Schweinen und verwundete wahrscheinlich zwei weitere. Er ließ sein nun leergeschossenes Gewehr fallen, da es in der Enge des Grabens für den nun folgenden Nahkampf nicht wirklich tauglich war.

"Ich gebe dem Imperator mein Blut! Ich bete, dass es seinen Durst stillt!"
Mit diesen Worten zog er den Sicherungsstift der schwarzen Granate an seinem Gürtel. Dann betätigte er den Schalthebel und die Granate würde in exakt zwanzig Sekunden zünden. Lebend würden sie ihn nun auf keinen Fall mehr bekommen.

"Ich opfere meinen Körper auf dem Altar des Schlachtfelds! Ich bete, dass er mir einen ehrenvollen Tod gewährt!"
Er zog den 9-70, seinen Klappspaten, mit der von ihm selbst sorgfältig geschärften Kante. Eine Handgranate trudelte ihm vor die Füße und er sprang geduckt weg. Dann wurde er schon von der Druckwelle angehoben und weiter geschleudert. Heiße Metallsplitter prasselten auf seine Rüstung und eine fand eine Schwachstelle und biss schmerzhaft in sein Fleisch.

"Ich bete um seinen Schutz! Denn ich bin bereit alles zu opfern, was ich bin!"
Mit diesen Worten beendete er sein Gebet und der Feind sprang in den Graben. Er konnte sich nicht mal mehr aufrichten, als sich drei Strahlen in seinen Körper fraßen. Dann rammte ein mit einem lächerlichen Helm bekleideter feindlicher Grenadier sein gezacktes Bajonett durch die Panzerung in seine Gedärme und machte sich einen Spaß daraus, es hin und her zu schieben. Die Schmerzen waren viel schlimmer, als Neunacht gedacht hatte. Aber dann explodierte seine Granate am Gürtel, zerriss ihn selbst in zwei Teile und zerfetzte auch seinen Mörder.

Nördliche Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 14.44
Person: Liron von der Purpurgarde

Liron sah, wie es den imperialen Spinner zerriss. Die Wucht der Granate warf ihn in den Dreck des Grabens. Mehrere Splitter bissen in seine Panzerung, aber die hielt stand. Unverletzt rappelte er sich auf und rannte tiefer in das Grabensystem hinein, nachdem er mit einem Blick erkannt hatte, dass sein Kamerad das Zeitliche gesegnet hatte, der den Anhänger des falschen Leichenimperators mit dem Bajonett gekitzelt hatte. Ohne Kopf lebte man einfach nicht mehr. Die Imperialen hier waren zähe Burschen, die wussten, wie man kämpfte. General Belial hatte sie auf diesen Tag vorbereitet und ihre Belohnung würde aus sechs knackigen jungen Sklavinnen oder Sklaven, je nach Vorliebe, für die Überlebenden bestehen. Das motivierte ungemein. Dazu noch eine großzügige, finanzielle Zuwendung, die unter den Überlebenden der Purpurgarde aufgeteilt werden würde. Je weniger durchkamen, desto mehr blieb für die Siegreichen übrig. Und Liron wollte zu den Siegreichen gehören. Der Widerstand schien in diesem Abschnitt gebrochen zu sein. Der Mako rief zum Sammeln und Liron kehrte zu dem Schützenpanzer zurück und half, die schweren Planken zu entladen, über die nun die Schützenpanzer und nachfolgenden Lastwägen rollen konnten. Ihre Granaten heulten über sie hinweg und legten einen Sperrriegel vor ihnen, der sich schon langsam aber sicher vorschob. Schwere imperiale Mörser feuerten in Slaven zurück und rissen Lücken in die Purpurgarde. Leichte Mörser gaben stetiges, aber unregelmäßiges Störfeuer, das nicht gezielt wirkte, da die Granaten mal hundert Meter zu weit, im Zentrum oder hundert Meter zu nah lagen.

Vom Waldrand bewegten sich nun geländegängige Kleinlastwagen oder Pickups in schneller Geschwindigkeit auf sie zu. Liron konnte erkennen, dass sich feindliche Kampfpanzer in Bewegung gesetzt hatten und die Sturmspitze unter Feuer nahmen. Ihre erbeuteten Leman Russ setzten ihre Nebelwerfer ein, um die Verluste klein zu halten. Liron legte nun die Planke über den Schützengraben und der Mako scheuchte sie zur Seite. Kurz darauf rasten die ersten Fahrzeuge über die Planke. Eines wurde von einem Zufallstreffer einer Mörsergranate getroffen. Die aufgestapelten Käfige wurde von der Ladefläche heruntergeschleudert und deren Inhalt zerfetzt. Der Wagen fing Feuer und rollte brennend in einen Graben, in den er hinein kippte. Den meisten Fahrzeugen gelang die Überquerung des Einschnittes. Etwas weiter hinten brach eine der Planken beim Überqueren und der Pickup rutschte mit aufheulendem Motor in die Vertiefung. Auf einem anderen Segment bremste ein Fahrer zu stark ab und der nachfolgen Wagen rauschte in ihn hinein. Der vordere wurde in den Graben geschleudert, während der hintere dann weiterfahren konnte.

Die Fahrzeuge fächerten aus und hielten dann an. Eines wurde von einer verirrten Garbe eines schweren Bolters getroffen und endete als brennendes Wrack. Die Bestienmeister stiegen von den Fahrzeugen und öffneten die Käfige. Lila Bestien mit sechs Beinen quollen geifernd heraus und wurden von den Bestienmeistern mit weitausholenden Peitschenhieben in die richtige Richtung gelenkt.

Nördliche Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 14.46
Person: Bestie

Bestie hatte Angst. Zu viel Lärm und zu viel seltsame Gerüche in der Luft. Er befand sich in einem engen Kasten der nach seinen eigenen Ausscheidungen und Körpergerüchen stank. Er konnte sich kaum rühren, hatte Hunger und Durst. Früher war er über eine herrliche Savanne gerannt und hatte mit seinem Rudel frisches Fleisch gejagt. Er war stark gewesen, nicht stark genug, um der Rudelführer zu sein, aber stark genug, um ein Weibchen zu begatten. Sich fortzupflanzen war wichtig, genauso wichtig wie jagen und fressen. Aber dann war alles anders geworden, seit dieser seltsame Geruch und das laute Geräusch gekommen waren. Sie waren gerannt, da der Geruch sehr fremdartig war und mit äußerst seltsamen lauten Geräuschen verbunden war. Alles, was laute Geräusche machen konnte, war gefährlich, da es keine Angst zu haben schien und definitiv nicht danach roch. Aber das Rennen hatte nichts gebracht, sie waren von etwas überwältigt worden, das er nicht begreifen konnte.

Danach hatte alles nur noch fremdartig gestunken und hatte sich seltsam bewegt. Fester Untergrund sollte sich nicht bewegen. Aber alles bewegte sich hier. Wesen mit nur zwei Beinen hatten ihnen Schmerzen zugefügt, sie aber auch gefüttert, wenn auch oft nur mit Fleisch der eigenen Art. Das sättigte zwar, aber Fleisch der eigenen Art fraß man nur in Notfällen. Aber das war wohl ein Notfall. Die Zweibeiner zwängten sie in stinkende, zweite, schwere Häute, die kratzten und juckten. Und weh taten, wenn man nicht tat, was die Zweibeiner wollten. Allerdings hatte die Bestie inzwischen gelernt, wie man den Schmerzen entkommen konnte. Es gab Kästen, die furchtbar stanken und sehr laut waren. Wenn man darunter kroch, hörten die Schmerzen schlagartig auf.

Die Tür des Kastens, der seit Tagen sein Gefängnis war, öffnete sich. Es war unglaublich kalt da draußen. Bestie hatte noch nie eine solche Kälte gespürt wie hier. Aber überall war es besser als hier drin in der Enge, also sprang er heraus. Einer der Zweibeiner stand vor ihm, mit der beißenden Schlange in der Hand. Also wendete er sich in die Richtung, wo die beißende Schlange ihn haben wollte. Der Boden war kalt, seine sechs Pfoten taten weh. Aber es würde noch mehr weh tun, wenn die Schlange ihn biss. Er schnupperte und roch stinkende Kästen, wo er keine Schmerzen erleiden würde, wenn er unter sie kroch. Auch andere seiner Art rochen es und sie rannten los. Nichts war hier vertraut. Der Himmel hatte eine falsche Farbe. Alles hier war falsch, stank nach fremdem, gefährlichem. Und es war furchtbar laut. Er roch Blut, Angst, Beute! Aber die zweite Haut fing an, Schmerzwellen durch seinen Körper zu senden. Sein Magen war leer, er hatte Hunger, Durst, aber er durfte sich nicht darum kümmern oder Schmerzen würden durch seinen Körper wüten.

Der Krach wurde weniger und er konnte nun einige der Kästen sehen, aber sie rochen falsch. Unter die durfte er nicht kriechen. Dann sah er die richtigen Kästen und rannte, so schnell ihn seine sechs Beine trugen, darauf zu. Der Boden war hier auch schrecklich falsch, er fühlte sich falsch an, hatte die falsche Farbe. Daheim war das Gras lila gewesen und sein Fell war es ebenfalls, damit die Beute ihn nicht zu früh sehen konnte. Hier konnte ihn jeder sehen. Er hetzte auf die Kästen zu. Neuer Lärm setzte ein. Einer seiner Art wurde regelrecht zerrissen, Blut und Fleisch spritzte. Fressen! Aber kaum wurde er langsamer, wurden die Schmerzen stärker. Die Kästen waren der einzige Ort, wo es keine Schmerzen gab und wenn er darunter gekrochen war, würden Zweibeiner kommen und ihn füttern. So hatte er es gelernt. Die Kästen kamen näher. Er suchte sich einen aus und rannte mit aller Kraft darauf zu. Etwas pfiff an ihm vorbei. Das erschreckte ihn und er sprang zur Seite. Wieder ein lautes Pfeifen und er sprang wild hin und her, um den schrecklich schnellen Insekten zu entgehen.

Nun ragte der Kasten vor ihm auf. Gleich würden die Schmerzen vorbei und er in Sicherheit sein. Nur noch wenige Schritte. Er rutschte regelrecht unter den Kasten und stemmte sich dann nach oben, um sich an der Unterseite des Kastens zu reiben, dann würden die Schmerzen aufhören. Er tat es und alles endete.

Nördliche Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 14.48
Person: Leutnant Elefant

Kaum war die lilafarbene Bestie mit ihren sechs wirbelnden Beinen unter Panzer 4 seiner Gruppe verschwunden, als es eine Explosion gab. Die Turmluke wurde noch aufgestoßen und eines der Besatzungsmitglieder versuchte sich noch brennend zu retten. Aber er kam nur halb heraus und sackte dann zusammen. Fahrzeug 4 war mit der gesamten Besatzung erledigt.

"Scheiße! Haltet voll auf die verdammten Viecher drauf!", schrie Leutnant Elefant und warf ebenfalls die Turmluke auf. Aber nicht um abzuhauen, sondern um das schwere Maschinengewehr im Kaliber 12,5 mm zu bemannen. Mit leicht zitternden Händen führte er den Patronengurt ein und lud die Waffe durch.
"Geist der Maschine, akzeptiere mein Geschenk und verschieße diese Munition in die Leiber meiner Feinde ohne Ladehemmung!", betete der Leutnant zu dem Maschinengeist und zielte auf das erste Tier. Da diese Xenosbestien ein leuchtendes lila Fell hatten und der Sprengstoffmantel nur den Balg bedeckte, reichte der frei liegende Kopf als leuchtende Zielscheibe aus. Das Maschinengewehr hämmerte. Jede dritte Kugel war ein Leuchtspurgeschoss, sodass es leicht war, die Kugeln ins Ziel zu lenken. Die Bestie wurde von den großkalibrigen Kugeln regelrecht zerrissen. Es war immer eine Freude zu sehen, was diese Stahlmantelmunition mit den Feinden des Imperiums anstellte. Sofort nahm er die nächste Bestie aufs Korn und zerfetzte sie mit einem kurzen Feuerstoß. Der unbarmherzige Waffendrill zahlte sich in solchen Situationen aus. Er verschwendete nur wenige Kugeln und zerfetzte mit konzentrierten kurzen Feuerstößen eine Bestie nach der anderen. Längere Salven würden nur den Lauf überhitzen. Das Hauptgeschütz hämmerte eine 175mm Granate in einen Pulk dieser Pickups und verwandelte diese in brennenden Schrott. Die feindlichen Kampfpanzer waren noch eingenebelt und nicht auszumachen.

Auch die schweren Bolter in den seitlichen Kuppeln hielten reiche Ernte. Aber zu blöd zu begreifen, dass sie nur der Tod erwartete, egal ob sie nun getroffen wurden oder ihr Ziel erreichten, jagten die lila Raubkatzen von der Größe eines terranischen Geparden weiter auf die Panzer zu. Und es waren so verdammt viele. Obendrein kamen nun die Feindpanzer aus ihren Nebelwolken hervor und begannen, auf sie zu feuern. Fahrzeug drei seines Verbandes wurde von einer panzerbrechenden Granate getroffen. Das Geschoss traf es mittig in die Frontpanzerung und zersprengte es regelrecht von Innen heraus. Zwei Fahrzeuge innerhalb einer Minute verloren. Es sah nicht gut aus für seinen Verband. Aber Rückzug war keine Option, Aufgabe oder Zweifel ebenfalls nicht. Siegen oder sterben, notfalls eben sterben.

"Beim Thron! Richtschütze! Mach das Schwein fertig!" Der Turm drehte sich unter ihm, was das Zielen auf die lila Minenträger nicht gerade einfacher machte. Immer noch rannten die agilen Bestien gegen die Wand aus fliegenden Geschossen an. Das Geschütz unter ihm spie Feuer und sein Richtschütze verstand sein Handwerk. Die Granate zerfetzte den Mörder von Fahrzeug 3. Am Waldrand sah er kleine Angriffszentauren auftauchen. Diese niedrigen Fahrzeuge waren nur leicht gepanzert und hatten einen offenen Kampfraum, aber dafür waren sie unglaublich schnell und flitzten in waghalsigen Manövern über das Schlachtfeld. Lichtstrahlen schossen Bündelweise auf seinen Panzer zu.

"Achtung! Angriffszentauren auf drei Uhr! Sofort eindrehen!", befahl Leutnant Elefant und zerschoss die letzten Bestien, die noch übrig waren. Zwei der Strahlen trafen das Heck des Panzers und fraßen sich durch die Panzerung hindurch. Der Maschinengeist des Motors schrie gequält auf und schwarzer Rauch kam aus der Abdeckung herausgequollen.

"Raus! Wir sind getroffen! Raus!", schrie er und stemmte sich aus dem Panzer. Sie wurden von mehreren Seiten unter Maschinengewehr- und Schweres Bolterfeuer genommen. Die Notausstiegsluken des Panzers wurden geöffnet und seine Besatzung purzelte heraus. Den Schützen von Waffe vier erwischte es, ein Geschoss eines schweren Maschinengewehrs riss ihm den halben Kopf ab. Alle anderen kamen raus und konnten sich zu Boden werfen. Keinen Augenblick zu früh, denn der Panzer explodierte. Trümmerteile prasselten um ihn auf den Boden und in seinen Ohren war nur noch ein grelles Pfeifen.

Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 14.52
Person: Drezwosix

Nun setzten sich aus allen Bereichen des Spinnennetzes ihre eigenen Kampfpanzer mit aufheulenden Motoren in Bewegung. Die Vernichter Varianten fingen an zu feuern, wenn sie denn eine erhöhte Position hatten und den Feind ausmachen konnten. Auch der Erzfeind hatte erbeutete Vernichter in seinen Reihen und es entbrannte ein kurzes Duell zwischen beiden Seiten. Schnell wurde aber klar, dass dem Feind die Erfahrung über ein großes Panzergefecht auf weite Entfernung fehlte. Anstatt nun sich aufzuteilen, blieben sie auf einem Fleck und das erste Bataillon des ersten Panzerregimentes der Inquisitionsdivision verfügte über mehr als doppelt so viele Kampfpanzer wie der Feind.

In der Luft war nun deutlich der Gestank der brennenden Panzer zu riechen. Weitere Fahrzeuge, meist Lastwägen ohne nennenswerte Panzerung fuhren nun vollbeladen mit Kultisten aus dem Waldrand. Der Einbruch des Feindes in die Spinnennetzstellung war wohl als vollendete Tatsache anzusehen. Allerdings hatte der Erzfeind dabei fast alle seine Kampfpanzer verloren. Auch die Division hatte sehr massive Verluste zu verschmerzen. Allerdings rumpelte von Süden her eine weitere ihrer Panzerkompanien für einen Gegenangriff heran. Noch war nichts verloren, während der Feind seine gepanzerte Faust schon geopfert hatte. Dafür übernahmen jetzt kleine wendige Angriffszentauren diesen Part. Es juckte Drezwosix in den Fingern, auf eines von ihnen anzulegen, aber sie waren noch eindeutig außerhalb seiner kontrollierbaren Reichweite.

"Achtung! Wir rücken hinter den Panzern vor und machen einen Gegenangriff! Bereithalten, sobald sie passieren, folgen wir ihnen!", befahl Leutnant Gepard, der gerade erteilte Befehle aus dem VOX umsetzte. Die restlichen Panzer der Division ließen sich zurückfallen, um sich mit den Reserven zu einem großen Verband zu vereinen. Den Panzern folgte schon Infanterie aus den südlichen Stellungen in großer Anzahl. So wie es aussah, warf der Feind alles im Norden ins Gefecht, so konnte man ohne Probleme die südlichen Kräfte verringern. Auch stießen nun Kompanien aus dem Westen und Osten der Stellung hinzu. Das ganze Bataillon formierte sich zu einem Gegenangriff auf die eingedrungenen Verbände des Erzfeindes. Auch ihr General hatte sich auf einen Salamander geschwungen und rumpelte in Begleitung seiner Leibwache persönlich ins Gefecht. Stolz wehten die Fahnen der Division im Fahrtwind des kleinen wendigen Kommandopanzers. Dahinter fuhr der große Landraider der Grey Knights, die noch bei der Division verblieben waren. Auch Drezwosix Einheit reihte sich zum Gegenangriff ein.

Auf der von den Kampfpanzern geschaffenen Schneise fuhren nun Kolonnen von Lastwägen aller Art vor. Manche waren eindeutig imperiale Baureihen, andere sahen total verkorkst aus. Leider war der Feind außer Reichweite seiner Betsy, aber manch Panzerkanone nahm die Kolonne unter Feuer. Lastwägen zerplatzten regelrecht und ihre menschliche Fracht wurde hochgeschleudert. Es war Wahnsinn, unter Panzerkanonenfeuer mit Lastwägen vorzurücken, aber Belial schien das egal zu sein. Der Konvoi hielt nun an.

Feindliche Kultisten sprangen in großer Anzahl von den Lastwägen und besetzten die Gräben. Imperiale Greifen versuchten, mit dünnem Störfeuer diese Manöver zu stören, die Einschläge lagen gut und jeder Treffer wirbelte ein gutes Dutzend zerfetzter Kultisten durch die Luft, aber die noch vorhandenen Greifen waren einfach zu wenige, um ein wirklich effizientes Trommelfeuer zu inszenieren. Der Feind hatte momentan die Artillerieüberlegenheit und das konnte sich fatal auf die Gesamtlage auswirken. Und dann brach die Hölle hinter ihnen aus.

Nordöstlich der Spinnennetzstellung im Wald
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 15.13
Person: Sioned

Es hatte eine halbe Ewigkeit gedauert, sich mit den geschlagenen Resten der Südarmee zu vereinen. Der Hinterhalt auf der südlichen Straße hatte nicht so gut geklappt. Bevor die Falle hatte zuschnappen können, waren sie von einer imperialen Sicherungstruppe entdeckt worden. Zwar war der Angriff auf fast der ganzen Länge der feindlichen Fahrzeugkolonne erfolgt, aber die Nachhut hatte sich noch außerhalb befunden und die Vorhut die Minenfallen noch nicht erreicht. So konnte der Feind noch manövrieren und sich verschanzen. Der Südarmee war es nicht gelungen, den imperialen Feind zu vernichten. Im Gegenteil, bei einem Gegenangriff von vergleichsweise geringen Kräften der Imperialen aus dem rückwärtigen, nicht verteidigten Raum war es zu katastrophalen Verlusten gekommen. So waren nicht nur erhebliche Kräfte des Feindes entkommen, obendrein war die südliche Armee so stark dezimiert worden, dass an den ursprünglich geplanten Flankenangriff nicht mehr zu denken war. Was letztendlich keine Rolle mehr spielte, da der Feind sich nicht an das von Alcina prognostizierte Szenario hielt. Die Stellungen auf dem Engelsberg waren verloren, aber die Zugangsstraße wurde noch gehalten und von ihren Leuten zäh verteidigt. So waren die Imperialen getrennt.

Meister Belial befahl die Vereinigung der Kräfte und das ganze Kader der Amazonen hatte sich um ihren geliebten Gebieter versammelt, der majestätisch auf seiner Quadriga stand und sich in den Spiegeln seiner Favoritinnen bewunderte, als er das Wort ergriff.

"Meine verrückten Bräute! Meine geliebten Freudenmädchen! Meine süßen Zuckerpüppchen! Meine allerliebsten Amazonen! Heute ist der Tag meiner Apotheose, die Vollendung meines Weges zu einem höheren Wesen der Ekstase zur Freude unseres Gottes Slaanesh. Ohne Euch wäre ich nie so weit gekommen und deswegen danke ich Euch von ganzem Herzen. Ich verspreche Euch eine glorreiche Zukunft, wenn ich vom Palast der Freuden zurückgekehrt bin. Weitere wonnevolle Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende harren unser. Lasst uns nun genussvoll dem freudlosen Feind den verdienten Todesstoß geben. Erlösen wir sie von ihrem sinnlosen Dasein im Dienst des falschen Leichenimperators und erfreuen wir uns an ihren verdienten Leiden, ihren gequälten Todesschreien. Der Feind ist geschwächt, demoralisiert und in die Enge getrieben. Weiden wir uns an seiner Angst, vergießen wir sein Blut, zerschmettern wir die Leiber der Diener des falschen verrotteten Möchtegerngottes. Der Sieg ist von Slaanesh gewollt und wir alle lieben unseren Herrn der Freuden. Widmen wir diese Schlacht unserem anbetungswürdigen Gebieter, auf dass er sich an den unendlichen Qualen seiner Feinde erfreut. Töten wir sie mit erlesenem Genuss, mit aller Hingabe, lasst jeden Pfeil ein Gebet, jeden Schwerthieb eine Segnung, jeden lustvolle Kampfschrei die Preisung seiner Herrlichkeit in der Ewigkeit des Warps sein. Tötet mit Freude in Eurem Herzen. Tötet sie alle! Auf zu unserem glorreichen Sieg!" Meister Belial hatte eine neue, goldglänzende Rüstung angezogen, deren blank polierte Oberfläche so spiegelte, dass man sich selbst deutlich darin sah. Beine und Armschienen sorgten für weiteren Schutz. Diese Rüstung war keine Servorüstung, sondern war so ähnlich wie jene der Feuerschwestern. Er reckte seine Hellebarde, dessen Axtblatt wie ein Slaaneshsymbol geformt war, hoch in den Himmel. Die gegenüberliegende Klinge auf dem Schaftrücken war wie ein Halbmond geformt. Er stand wie ein vollendeter Eroberer auf seiner Quadriga. Schon in einer Kolonne formiert, standen seine Amazonen vor ihm. Am Anfang der Reihe hatte der Hexenzirkel um Alcina ein finsteres Ritual vorberietet. Sechs unbefleckte Jungen und Mädchen kauerten nackt mit Runen bemalt in einem mit Blut gemalten Symbol des Slaanesh. In regelmäßigen Abständen waren sechsunddreißig Kerzen aus Babytalg aufgestellt, die einen aromatischen Duft verströmten.

Die Hexen trugen für den Kampf reich mit Ornamenten des Chaos verzierte, bunte Trikotanzüge, die dezent gepanzert waren. Auf ihren Rücken hatten sie Warpkraftverstärker geschnallt, die aus sechs Stäben aus schillerndem Metall bestanden, deren Spitzen mit dem Symbol des Slaanesh gekrönt waren. Alcina stand im Zentrum des Symbols und begann mit rauer Stimme Worte zu formen, welche die Ohren der Opfer bluten ließen, aber einen wahren Anhänger des allmächtigen Chaos mit einem warmen Entzücken erfüllte. Nachdem die letzten, abgehackten Silben verstummt waren, schnitten die sechs Hexen ihren Opfern die Kehlen durch. Dann traten alle Hexen aus dem Symbolkreis und Alcina begann zu schweben, während Elmsfeuer die Spitzen des Warpkraftverstärkers umtanzte. Blut floss aus den Halsschlagadern in kräftigen Stößen in das Symbol und tränkte es rot. Die Kerzen zehrten sich in einer Stichflamme auf, die Leichen der Opfer schrumpften zusammen und mumifizierten sich innerhalb weniger Augenblick. Alcina schwebte in etwa zwanzig Metern Höhe, ihre Hände ausgebreitet und selbst mit normalem Auge konnte man sehen, wie Warpenergie herab triefte. Dann verfärbte sich der große Kreis vollständig schwarz und schien in die Höhe zu wachsen, bis eine Kuppel aus vollständiger Schwärze entstanden war.

"Das Portal ist nun geöffnet, Meister Belial!", rief Alcina und schwebte wieder zu Boden.
"Vorwärts! Der Sieg ist unser!", befahl der Meister und zeigte erhaben mit seiner Hellebarde auf das Portal.

Nach und nach ritten die Amazonen der ersten Welle durch das Portal, dann folgte Meister Belial mit seinen handverlesenen Favoritinnen und seinen Hexen, die alle auf riesigen sechsbeinigen Raubkatzen ritten. Dann kam die zweite Welle, zu der auch die Feuerschwestern gehörten. Hinter ihnen fuhren sechs Spaßmobile und ein Kontingent aus 111 Söhnen begleitete ihren Weg. Es war ein komisches Gefühl, in diese schwarze Sphäre aus scheinbarem Nichts zu reiten. Sioned konnte deutlich spüren, wie Gouverneur sich vor diesem Ding fürchtete. Und auch ihr war nicht wohl dabei. Trotzdem redete sie ihrem Nachtmahr gut zu und Gouverneur machte ihr keine Schande. Dann ritten sie in die Schwärze. Es war nur ein kurzer Pfad durch den Warp und selbst als Erwählte des Slaanesh huschte ihr ein Schauder den Rücken herunter. Diese Umgebung war nicht natürlich, nicht weltlich, nicht einmal wirklich stofflich. Es war eine Reise durch das Nichts. Atmen konnte man hier ganz normal, auch wenn es kalt und klamm war. Die Luft roch seltsam abgestanden und verbraucht. Irgendwie auch verdorben, wie wenn man durch Wasser in einem stehenden Gewässer schwamm, in das ungeklärte Abwässer hinein liefen.

Dann hatte die Reise nach wenigen Sekunden, die Sioned wie Stunden vorgekommen waren, endlich ein Ende. Sie kamen auf einer Anhöhe unter dem Zentrum der Spinnennetzstellung heraus. Vor ihnen hatten sich die Reserven des Feindes zu Marschkolonnen hinter ihre wenigen verbliebenen Kampfpanzer formiert. Sie waren gerade dabei, sich auf die neue Bedrohung auszurichten. Sie bildeten ein großes Karree. Seit Anbeginn der Zeit wurden Schlachten dadurch gewonnen, dass man dem Feind in die Flanke fiel und ihn dann aufrollte. Frontalangriffe waren eher ein Zeichen, dass der Oberkommandierende der Armee die Feinheiten der Kriegskunst nicht erkannt oder an irgendeinen absonderlichen Ehrencodex gebunden war. Besonders schnelle Einheiten wie Kavallerie, die meist schnell waren, aber nicht so zahlreich wie Fußtruppen, lebten davon, dem Feind in die Flanke zu fallen, sodass er nur wenig Gegenmaßnahmen gleichzeitig gegen den Angreifer aufbieten konnte. Das Karree war eine viereckige defensive Infanterieformation, welche keine Flanken hatte, da jede Seite die gleiche Feuerkraft aufbringen konnte. So wurde der Mobilitätsvorteil der Kavallerie zunichte gemacht. Allerdings mussten im Karree die Reihen dicht geschlossen sein. Ein leichtes Ziel für die Artillerie. Im modernen Krieg gewann die Armee, die sich schneller auf eine neue Situation einstellen konnte. Und Meister Belial hatte diesen Zug vorhergesehen und nun würde die Artillerie reiche Ernte halten.

Sioned jauchzte vor Vorfreude über das bevorstehende Gemetzel und legte einen Sprengpfeil in ihren Bogen ein, visierte einen Kampfpanzer in etwa vierhundert Metern an, der ihr noch die schwächere Seitenpanzerung zuwandte. Der elektronische Seilzug verstärkte die Spannung in ihrem Bogen bis fast zum Zerbersten der Wurfarme, dann ließ sie den Pfeil von dem Zugseil fliegen. In einem hohen ballistischen Bogen flog der Pfeil auf den Panzer zu. Dutzende von Amazonen taten es ihr gleich. Sie traf den rückwärtigen Teil der Seitenpanzerung, aber leider ging die Hohlladung nicht durch, so dass der Panzer seine Drehung in ihre Richtung unbeeindruckt beenden konnte. Auch die meisten ihrer Kameradinnen hatten kein Glück, da die sich kleinen Explosionsladungen sehr schwer mit dickerer Panzerung taten. Eine Chimäre konnte man seitlich damit gut knacken, aber mit einem richtigen Kampfpanzer wie den Leman Russ tat man sich deutlich schwerer. Die Spaßmobile schwärmten mit aufheulenden Motoren aus und kurvten mit waghalsigen Manövern auf den Gegner zu, um ihn unter Feuer zu nehmen. Aber selbst für ein Lasergeschütz war die Frontpanzerung eines Leman Russ ein schwer zu knackendes Ziel.

Die ersten Granaten schlugen in das feindliche Karree ein, lagen aber nicht besonders gut im Ziel und der Beschuss kam Sioned auch etwas mickrig vor. Von über hundert Mörsern und Geschützen durfte man sich etwas mehr erwarten als das, was da gerade auf die Imperialen herunterging.

Kuppe des Engelsberg
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 15.07
Person: Großinquisitor Donatan

Sorgenvoll blickte Großinquisitor Donatan durch die sichtvergrößernden Visorsysteme seines Terminatorhelmes auf das Geschehen in der Spinnennetzsiedlung. Belials Bande war in die primäre Verteidigungsstellung der Inquisitionsdivision eingebrochen, dabei hatte er zwar alle seine Kampfpanzer geopfert, aber auch die Panzerverbände der Inquisition hatten einen hohen Blutzoll bezahlt. Dieser verdammte Belial schien es nun wissen zu wollen. Ein Punktangriff, um sie zu Gegenangriffen zu zwingen. Und dieser chaotische Schweinehund hatte die Artillerieüberlegenheit auf seiner Seite. Es waren mehr Geschütze, als sie vermutet hatten, wahrscheinlich um die hundert Stück verschiedener Arten. Aber die wenigen imperialen Greifen konnten nicht dagegen halten. Dieser Verräter hatte genau gewusst, was sie ihm entgegensetzen würden und er hatte wohlüberlegt gekontert. Seit zwanzig Minuten lief der feindliche Angriff schon und Kenjis Truppen gerieten langsam aber sicher in Bedrängnis. Niederlage war aber keine Option. Dieses Schwein Belial würde noch heute sterben, das schwor sich der Großinquisitor. Diese abartige Kreatur hätte schon von Jahrtausenden zur Strecke gebracht werden müssen, seine Untaten füllten ganze Aktenschränke. Es reichte nun endgültig. Heute würde Belials letzter Tag werden oder der seine. Und Donatan hatte nicht vor, heute zu sterben. Heute war ein guter Tag zum Sterben für Belial und seine minderbemittelten Anhänger.

Donatan hatte inzwischen die Angriffe seiner Truppen auf die Sperrlinien des Engelberges forcieren lassen, aber die Minenfelder und die verbissene Verteidigung der eingegrabenen Infanterie machten daraus eine äußert langwierige oder sehr blutige Angelegenheit. Ein praktische Möglichkeit zum Flankieren gab es auf dem Bergrücken von seiner Seite aus einfach nicht. Donatan hatte bis jetzt gezögert, einen verlustreichen Frontalangriff zu starten. Es würde einfach zu viele gute Soldaten kosten, um durchzubrechen, falls das überhaupt gelang. Nicht dass diese Soldaten nicht für das absolute Opfer jederzeit bereit gewesen wären, aber er war es nicht, weil es sinnlos war. Es nutzte niemand, mit einem kleinen bis zur Nutzlosigkeit geschrumpften Verband durchzubrechen. Nein, es musste eine andere Lösung geben. Was würde er jetzt für etwas Luftunterstützung geben. Auf der "Schwarzer Prinz" gab es Staffeln mit Verwüsterbombern und Zerstörern, Donnerkeiljagdbombern und Blitzjägern. Aber das Schiff war zu weit entfernt, als dass die Flieger hätten starten können. Sie waren zwar weltraumtauglich, aber die Distanz war einfach zu weit, als das die beschränkten Raketentreibstoffvorräte dafür gereicht hätten. Belial schien wirklich an alles gedacht zu haben.

Allerdings verfügte er selbst über einen Flieger, seinen Thron. Es hatte zwar nur ein lausiges Antigravfeld, aber damit würde er die steilen Abhänge herunterkommen. Dann würde er aber komplett auf sich allein gestellt sein. Wahrscheinlich würde die Artilleriestellung von einer Sicherungseinheit verteidigt werden, aber seine Waffensysteme waren wieder vollaufmunitioniert und mit Nilap und Setag hatte er die stärksten seiner Schergen an seiner Seite. Louhi war es gelungen, den kompletten Angerberg zu nehmen, aber sie würde nie rechtzeitig dort unten sein, um ihn zu unterstützen.

"Nilap, Setag, wir nehmen uns die Artilleriestellung vor, macht Euch bereit, Ruhm zu ernten", erklärte Donatan, nachdem er das Kommando übergeben und seinen Plan erklärt hatte.
"Gut, ich habe ein paar neue Experimente, die einem anspruchsvollen Feldtest harren", meinte Nilap mit seiner künstlichen Stimme. Setag nickt nur und überprüfte das Magazin seines Boltsystems am Arm. Dann ging es los. Er schwebte über den Rand des Nordhanges. Hier hatte einst eine äußerst mächtige Mauer gestanden, die inzwischen total zerfallen war. Es ging nun fast senkrecht nach unten. Der Thron sackte nach unten weg, kippte nach vorne und die Antigravsysteme heulten protestierend auf. Mehrere Anzeigen der manuellen Kontrolle schlugen in den tiefroten Bereich aus.

Seine Gurte ächzen bedenklich, um seinen schweren gepanzerten Körper auf dem Fluggerät zu halten. Krampfhaft hielt Donatan mit der rechten Hand den Steuerknüppel fest, der aus dem Metall des Hexenkragens gefertigt war, in dem er seinen ersten Paktierer im gesegneten Feuer der höheren Rechtsprechung des Imperators überstellt hatte, während er mit der linken Hand den Thron zu stabilisieren versuchte, indem er auf verschiedene Tasten aus den Knochen geläuterter Ketzer hämmerte und nun den Steuerhebel zurückzog.

"Bona puella, ne relinqui me!", flehte er den Maschinengeist an und wünschte, er hätte eine dritte Hand frei, um den Geist in der Maschine mit Weihrauch zu motivieren und um Verzeihung über diese rüde Behandlung zu bitten.

Der freie Fall wurde aufgefangen und die Systeme stabilisierten sich unter einem protestierenden Aufkreischen des gequälten Maschinengeistes. Trotzdem kam der Boden viel zu schnell näher. Der Thron tippte hinten kurz auf, was einen deutlichen Schlag gab, der durch den ganzen Thron lief und ihn in die Gürte drückte. Aber Dank der unendlichen Gnade des Maschinengottes und der überragenden Fertigungskunst von Nilap, der dieses Gefährt gebaut hatte, passierte nichts weiter. Dann schoss er auf dem Feld reitend die Böschung hinab. Er nahm einiges an Gestrüpp mit, was den Nebeneffekt hatte, dass sein Thron bald wie ein fliegender Busch aussah. Mit aufkreischenden Motoren erreichten sie schließlich den Grund des Tales und schossen mit Maximalgeschwindigkeit durch die Baumreihen. Das Donnern der Geschütze wies ihm den Weg zur feindlichen Stellung. Für subtile Taktiken war keine Zeit und er war auch nicht in Stimmung, mit einer Terminatorrüstung durch den Wald zu schleichen. So etwas war einfach nur lächerlich. Das Artilleriefeuer wurde sehr schnell lauter und er bemerkte den äußeren Perimeter erst, als er in einen feindlichen Wachposten fuhr, der tatsächlich einen richtigen Tarnanzug trug. Um den Hals hatte er die typischen Symbole und getrocknete männliche Genitalien gehängt. Ein herzhafter Tritt mit seinem Stiefel zermatschte das überrascht glotzende Gesicht in eine blutige Masse und der schwerverletzte oder gar tote Kultist verschwand unter dem Thron.

Er konnte nun die Haubitzen sehen, die in symmetrischer Formation aufgestellt waren. Sie hatten Selbstfahrlafetten der Chimäre Baureihe, aber es waren durch die Bank weg keine Tremorgeschütze montiert. Auch gab es verschiedene Baureihen, manche waren offen, andere hatten Kabinen. Als erstes visierte er ein Fahrzeug mit Kabine an, aber die Seitenpanzerung war nicht besonders dick, da sein Lasergeschütz problemlos ein schönes Loch hinein schmolz und offensichtlich die Munitionsvorräte erwischte. Die Selbstfahrlafette explodierte in einer äußerst farbenfrohen Explosion. Die Slaaneshanhänger hätten bestimmt ihre Freude an dem Farbenspiel, wenn er sie jetzt nicht gerade mit langegezogenen Garben seines schweren Bolter zerfetzen würde. Die Fahrzeuge standen recht frei und waren nicht durch zusätzliche Barrikaden geschützt. Schnell schoss er fünf Stück dieser Geschützfahrzeuge ab, bevor er von allen Seiten Feuer bezog. Links von ihm befand sich eine Reihe von Zentauren mit 120mm Mörsern, die im Rumpf alle ein überschweres Maschinengewehr montiert hatten, die nun auf ihn feuerten. Rechts waren schwere Haubitzen auf Lafetten in zwei Reihen aufgestellt. Sie sahen recht neu aus, auch wenn die Kultisten sie mit ihren üblichen Symbolen geschändet hatten. Da nach seiner Kenntnis Belial keine solch schwerfälligen Waffen, die von Schleppern gezogen werden mussten, bisher eingesetzt hatte, waren sie wohl nur für diese Gelegenheit geraubt worden. Donatan fragte sich, wie lange Belial schon auf diesen Tag hingearbeitet hatte. Und ob er eventuell auch dieses Manöver vorhergesehen hatte. Es wäre schade, wenn er jetzt sterben würde, bevor er seine Mission erfüllt hatte. Daneben gab es auch viele improvisierte Selbstfahrlafetten, die gänzlich ungepanzert waren.

Nilap hatte mit all seinen Mechnadriten Waffen gezogen und feuerte in alle Richtungen mit den unterschiedlichsten Waffensystemen. Links wurden Sicherungstruppen mit Blitzen eingedeckt, rechts wurden fliehende Besatzungsmitglieder mit Schallwellen zerrissen, Ziele von vorne wurden mit einem experimentellen Massebeschleuniger durchlöchert. Setag sprang ab und rannte mit dem Schild vor dem Körper auf die Reihe der Zentauren zu. Auch Nilap sprang nun ab, um dem Gegner mehr Ziele zu geben. Beide zogen recht schnell massives Feuer auf sich. Die Felder um Nilap herum flackerten bedenklich, aber sie hielten noch stand. Setags Schild wie Rüstung wurden stark in Mitleidenschaft gezogen, dann war der Astartes an den ersten Zentauren heran und sprang kurzerhand in den offenliegenden Innenraum, einen Bediener zerschmetterte er mit den Schild, den anderen schlug er mit dem Schwert von der linken Schulter aus in zwei ungleiche Hälften. Er bückte sich kurz und erschoss Fahrer und Bediener des schweren Maschinengewehrs mit nur je einem Projektil aus seiner am rechten Arm montierten Boltpistole. Ohne sich weiter um das Fahrzeug zu kümmern, sprang er wie ein Hürdenläufer sofort weiter, überwand die Distanz zum nächsten und wiederholte das Spiel. Nilap kümmerte sich um die Kultisten, welche sie von allen Seiten unter Feuer nahmen. Es war schon schwer genug, zwei Ziele gleichzeitig unter Feuer zu nehmen, aber der Techpriester konnte ein halbes Dutzend verschiedener Ziele aus jeder Richtung gleichzeitig bekämpfen. Nilap hatte definitiv die Fesseln der einschränkenden, menschlichen Wahrnehmung abgestreift und sich vollständig seinen Implantaten hingegeben, die ihm offensichtlich eine Rundumsicht ermöglichten.

Großinquisitor Donatan griff nun mit seinen Mächten nach der Umgebung und wirbelte den Schnee auf, um dem Feind das Zielen zu erschweren. Nilap brauchte nichts zu sehen, da er über mannigfaltige Ortungssysteme verfügt. Setag musste nur eine Linie entlanglaufen und jeweils von Zentauer zu Zentauer springen. Dann versuchte er nach den Kultisten selbst zu greifen, aber durch ihre Hexfelder waren sie schwer zu beeinflussen und die Umgebung hemmte immer noch seine Kräfte. Trotzdem konnte er bei einigen mit schwachem Geist ihr Innerstes nach außen kehren, während er mit seinem Thron weiter schwebte und die im offenen stehenden Bedienmannschaften der gezogenen Haubitzen unter Feuer nahm. Die vom Waffenservitor gesteuerte Sturmkanone machte aus diesen Ketzern Hackfleisch. Nur wenige der Kultisten fanden genug Deckung, um seinem gerechten Zorn zu entgehen.

Er hatte gerade die zweite Formation von Geschützen vernichtet, als eine Hohlladung einer Panzerfaust durch eine Lücke seines Schutzfeldes den Weg fand und in die Rückseite seines Thrones einschlug. Sein Thron kippte nach vorne und schrammte knirschend über den Boden, bis er brennend liegen blieb. Seine Glefe ruhte nur wenige Zentimeter neben ihm und er griff danach, während er mit der anderen Hand seine Gurte löste. Mühsam richtete er sich auf und beeilte sich, sein brennendes Vehikel zu verlassen. Seine Terminatorrüstung war zwar gegen Feuer gut geschützt, aber es war nie gesund, im Zentrum einer Explosion zu stehen. Kaum hatte Donatan ein paar Meter zwischen sich und dem Wrack gebracht, flog eine weitere Hohlladung auf ihn zu. Mit seiner psionischen Macht griff er danach und hielt sie fest. Das Geschoss wurde deutlich langsamer, bis es etwa fünfzig Zentimeter von ihm entfernt anhielt. Er drehte es in der Luft und schleuderte das inzwischen ausgebrannte Projektil zurück zum Verursacher. Leider traf er nicht, sondern die Ladung explodierte harmlos auf dem Boden.

Der Psioniker setzte sich in Bewegung. Seine Rüstung war deutlich kleiner als die eines Astartes, da er mit etwas über ein Meter und achtzig Zentimeter nicht an das Gardemaß eines Astartes mit über zwei Meter zwanzig und noch größer heranreichte. Sein Thron war schwer beschädigt und er würde wohl die nächste Zeit ohne ihn auskommen müssen. Großinquisitor Donatan hoffte, dass Nilap das Gefährt wieder flott bekommen würde. Von überall her wurde er nun unter Feuer genommen, der aufwirbelnde Schnee reichte leider nicht für eine wirklich funktionierende Tarnung. Laserstrahlen und Projektile hämmerten in seine Rüstung und Schutzfeld. Jeder Einschlag hinterließ entweder einen kleinen rauchenden Krater oder sprengte aus der Oberfläche etwas Ceramit heraus. Es war aber sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis jemand aus purem Zufall eine Schwachstelle in der Rüstung fand. Er beschwor ein Schutzfeld, um das Crux Terminatus seiner Rüstung zu unterstützen, das nur unzureichend den feindlichen Beschuss abhielt. Mit einer starken Sturmbö warf er einige Kultisten vor ihm um, da es ratsamer erschien, seine Kräfte indirekt einzusetzen, als jedes Mal gegen einen Hexfeldgenerator anrennen zu müssen. Aber das verschaffte ihm nicht wirklich Luft. Der Feind zog den Ring immer enger um ihn und Donatan wurde klar, dass es keine gute Idee gewesen war, sich aufzuteilen.

Gedanke des Tages
Der erste Teil der Schlacht. Ich hoffe, er gefällt. Die Anfangsphase war zuerst nur aus Drezwosix Sicht erzählt worden. Später kam mir die Inspiration aus dem Buch "Heldenklingen", Teile des Geschehens mit unmittelbar Beteiligten zu beschreiben und von Protagonist zu Protagonist zu hüpfen. Ich wünschte, mir wäre die Idee früher gekommen, da mir diese Art der Darstellung sehr gefällt. Aber leider nicht gut genug, um zwanzigtausend Wörter zu verwerfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jear, die Schlacht. Liest sich wirklich gut und ich hab dieses Mal auch nur noch 2 kleine Fehler gefunden.

Wird so noch etwas ziehen, aber in den nächsten Tagen könnte das erste Kapitel eintrudeln.

na da freu ich mich aber. Bis dahin les ich halt hier weiter 😉

Später kam mir die Inspiration aus dem Buch "Kriegsklingen", Teile des Geschehens mit unmittelbar Beteiligten zu beschreiben und von Protagonist zu Protagonist zu hüpfen

"Heldenklingen", oder nicht? Na egal, sind alles ganz lesenswerte Bücher mit interessantem Stil.
 
Juhu, nachträgliche Weihnachtsgeschenke🙂.
Alscho: Dein neuer Präsentationsstiel ist ganz nett, aber ich habe mir leider, bei etlichen der beteiligten im Vorfeld denken können, dass sie als Kanonenfutter enden werden. Der Teil mit dem Mutanten ist zwar nett, wirkt aber im großen und ganzen recht übertrieben, die Tiermenschen erscheinen mir in ihrem Denken zu kindlich. Ähnliches für den Teil mit der Bestie, die hingegen evtl. mehr beschreibung vertragen hätte, um lesenswerter zu sein. Hast du dich bei dem Konzept der, unter Panzer kriechenden, angefütterten lebenden Bomben, bei Skinners ORCON oder evtl. bei dem Buch "Stadt der Diebe" anleiten lassen?
Trotz allem wieder ein wunderbarer Teil und sehr schön zu lesen.
 
So, nun hab ich doch wieder aufgeholt
die Einführung im 3. Band der "Streitkräfte des Lichts" war mit den ganzen neuen Techniken irgendwie ein wenig entfremdet, besonders da es allem vorhandenen gnadenlos überlegen schien. Besonders der Hummelpanzer gegen den Landraider war ein wenig unglaubwürdig mmn. Ich hatte befürchtet das es so weiter ginge und erstmal das Interesse verloren. Jetzt hat es mich doch wieder gekribbelt.
Den Rückblick von Gabriel zum Maschinenkrieg fand ich klasse, insb. der Teil mit Cindy (hieß sie so?) Ein Engel mit Superkräften aber dafür große Unwissenheit über ihre "Schutzbefohlenen", das hat was. Fände ich super wenn es davon noch irgendwann mal mehr gibt 🙂

Der jetzige Band mit Slaanesh ist eine schöne Abwechslung. Die Beschreibungen find ich auch nicht zu übertrieben, es ist nunmal der Gott der Exzesse. Der "Verfall" der Anhänger (wie Tegan ihn beschreibt) ist auch sehr plausibel, finde ich sehr gut wie es eingebaut wurde, da sich ja auch meist die W40k-Spielern unter Slaanesh auch nur den Sex-teil vorstellen, oder darauf reduzieren. Das ist doch schon ein wenig ironisch 😀

Das schnelle springen zwischen den einzelnen Figuren finde ich gut, so bekommt man einen besseren Überblick über die Gesamtsituation und wie sich alles langsam zusammenfügt.

Ich bin gespannt welche Rolle Louhi noch spielen wird, der Titel suggeriert ja schon etwas mehr als das sie nur eine normale Inquisitorin ist. Auch der Vermerk auf die äußerliche Ähnlichkeit zur geraubten Adligen, deren Name ich vergessen habe.

Guten Rutsch

Hast du dich bei dem Konzept der, unter Panzer kriechenden, angefütterten lebenden Bomben, bei Skinners ORCON oder evtl. bei dem Buch "Stadt der Diebe" anleiten lassen?
Eher von den "Hundeminen" im 2.WK
 
Zuletzt bearbeitet:
Salve,

ja, die gab es wirklich. Die rote Armee setzte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs sogenannte Panzerabwehrhunde ein, die mit Nahrungsmitteln konditioniert wurden, um unter deutsche Panzer zu springen.
Zumeist waren diese Hunde mit umgeschnallten Magnetladungen, bzw. Druckladungen und Knickzüdern ausgerüstet.

Das Problem dabei war allerdings, dass diese Hunde an russischen Panzern trainiert wurden, die anders rochen und klangen als deutsche Panzer. Daher gingen die russischen Hunde eher zu den russischen Panzern, was dann zu recht ärgerlichen Situationen führte.

Zudem gab es da noch einige andere Probleme mit der Konditionierung. Die Hunde hatten zuviel Angst vor den Panzern, daran hätte auch das "gute" Zureden durch Kommissare nichts genützt. Es kam also schon mal vor, dass so ein Panzerkampfhund reißaus nahm und zurück zu den sowjetischen Linien flüchtete, wo er dann mit seiner scharfen Sprengladung unterwegs war und Nervosität auslöste.

Über den Erfolg lässt sich also streiten. Während der Schlacht um Kursk zumindest gab es 12 "bestätigte" Abschüsse deutscher Panzer durch Hundeminen.

Mit dem Auftauchen und der Entwicklung schwerer und besser Panzerabwehrmaßnahmen um 1942 wurden die Hunde aus dem aktiven Gefechtsdienst "entlassen".

Im Übrigen - noch bis 1996 wurden Hundeminen von den Sowjets, bzw. der Russischen Förderation ausgebildet.

Es gab etliche andere Versuche mit den Hundeminen, so zum Beispiel von Japan und USA, diese gelangten aber nie zur Serienreife.

Übrigens - der letzte Einsatz von Hundeminen war im Jahre 2007, ein Versuch afghanischer Insurgents zum Einsatz von Panzerabwehrhunden gegen amerikanische Streitkräfte. Die Hunde explodierten ohne Schaden anzurichten. Danach gab es unter der afghanischen Bevölkerung dermaßen viele Proteste, dass diese Idee gefallen lassen wurde.

So far so good!

Ich gebe zurück ans Studio. Das Spiel geht weiter!

Alles Vale

SMN
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens - der letzte Einsatz von Hundeminen war im Jahre 2007, ein Versuch afghanischer Insurgents zum Einsatz von Panzerabwehrhunden gegen amerikanische Streitkräfte. Die Hunde explodierten ohne Schaden anzurichten. Danach gab es unter der afghanischen Bevölkerung dermaßen viele Proteste, dass diese Idee gefallen lassen wurde.

Mich würde mal interessieren wo Du das her hast (Quellenangabe). Hab mich schon mehrfach etwas näher mit Afghanistan beschäftigt und das ist mir noch nie untergekommen. Klingt auch eher unglaubwürdig & frei erfunden, vor allem der letzte Satz...

Zur Sache:

Ich mag das aktuelle Kapitel sehr. Besser als das davor. Das Perspektivmosaik ist sehr gelungen finde ich. Bin schwer gespannt ob der Inquisitor lebend aus der Nummer rauskommt.
 
Das Hauptwissen stammt aus meinem eigenen Wissenstand, Johnj, ich habs mir aber noch mal über verschiedene Quellen - ich sage jetzt mal - bestätigen lassen.

Und ich muss mich korrigieren - es war im Irak, nicht in Afghanistan. Asche über mein hübsches Haupt ;-D


Hier die Links:

http://www.telegraph.co.uk/news/wor.../Terrorists-tie-bomb-belt-to-dog-in-Iraq.html

http://www.foxnews.com/story/0,2933,198637,00.html

http://www.dogcentral.info/dogs-roles-wars/

Und natürlich die englische Wikipedia, die einige dieser Quellen und andere noch mal zusammenfasst (und dir somit noch mal einen kleinen, aber schneller Überblick gewährt).

http://en.wikipedia.org/wiki/Anti-tank_dog


Aber schön, dass du so viel Vertrauen in meine Aussagen setzt. *sfz* ;-D

http://3.bp.blogspot.com/-E2vhvW8K8...b0/s1600/Animal_Demotivational_Posters_01.jpg

Alles Vale

Die Sister
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine sehr schöne Schlacht die du da im letzten Teil beschrieben hast. Am besten hat mir der Angriff des tollkühnen Inquisitors auf seinem fliegenden Thron gefallen. Das ist für mich jetzt schon legendär. Auch die Idee mit den wechselnden Protagonisten war sehr erfrischend. Gerade der Einblick in das „Denken“ eines der Söhne.

Die Luftlandung auf dem Berg hatte mir nicht ganz so gut gefallen, da sie irgendwie etwas gedrungen gewirkt hat. Aber es wäre wohl auch unmöglich gewesen einen Kampf mit so vielen verschiedenen Truppen ausführlich zu schildern.

Noch einen guten Rutsch an alle!
 
Danke für alle Rückmeldungen und Lesebestätigungen, freue mich über jede einzelne, auch wenn ich sie nicht alle kommentiere. Vielen Dank mal wieder an SHOKer für sein Lektorat. Und allen Lesern ein gutes neues Jahr.

"Heldenklingen", oder nicht? Na egal, sind alles ganz lesenswerte Bücher mit interessantem Stil.

Yup, genau, mein Fehler.

Juhu, nachträgliche Weihnachtsgeschenke .
Alscho: Dein neuer Präsentationsstiel ist ganz nett, aber ich habe mir leider, bei etlichen der beteiligten im Vorfeld denken können, dass sie als Kanonenfutter enden werden.

Da man praktisch von Tod zu Tod springt, war eine Überraschung auch nicht geplant.

Der Teil mit dem Mutanten ist zwar nett, wirkt aber im großen und ganzen recht übertrieben, die Tiermenschen erscheinen mir in ihrem Denken zu kindlich.

Das sind keine Tiermenschen und es sind "Kinder", die sind nicht wirklich reif. Würde man ihnen eine Kiste Lego in den Weg legen, hält sie das effektiver auf als eine Mauer.

Ähnliches für den Teil mit der Bestie, die hingegen evtl. mehr beschreibung vertragen hätte, um lesenswerter zu sein.

Da sie ja eh drauf geht, warum mehr in sie investieren?

Hast du dich bei dem Konzept der, unter Panzer kriechenden, angefütterten lebenden Bomben, bei Skinners ORCON oder evtl. bei dem Buch "Stadt der Diebe" anleiten lassen?
Trotz allem wieder ein wunderbarer Teil und sehr schön zu lesen.

Die Idee stammt von den Minenhunden der Sowjets. Sister Mary Napalm hat ja die ganze Thematik schon ausführlich erläutert.

So, nun hab ich doch wieder aufgeholt
die Einführung im 3. Band der "Streitkräfte des Lichts" war mit den ganzen neuen Techniken irgendwie ein wenig entfremdet, besonders da es allem vorhandenen gnadenlos überlegen schien. Besonders der Hummelpanzer gegen den Landraider war ein wenig unglaubwürdig mmn.

Imperiale Technologie ist teilweise unglaublich primitiv, selbst heutige Gefechtsfahrzeuge sind den Sachen überlegen, was GW sich da ausgedacht hat.

Ich hatte befürchtet das es so weiter ginge und erstmal das Interesse verloren. Jetzt hat es mich doch wieder gekribbelt.
Den Rückblick von Gabriel zum Maschinenkrieg fand ich klasse, insb. der Teil mit Cindy (hieß sie so?) Ein Engel mit Superkräften aber dafür große Unwissenheit über ihre "Schutzbefohlenen", das hat was. Fände ich super wenn es davon noch irgendwann mal mehr gibt

Wahrscheinlich wird erst gegen Ende die komplette Vergangenheit enthüllt werden können. Aber es wird noch was kommen.

Ich bin gespannt welche Rolle Louhi noch spielen wird, der Titel suggeriert ja schon etwas mehr als das sie nur eine normale Inquisitorin ist. Auch der Vermerk auf die äußerliche Ähnlichkeit zur geraubten Adligen, deren Name ich vergessen habe.

Das arme Mädel heißt Lieke.


Eine sehr schöne Schlacht die du da im letzten Teil beschrieben hast. Am besten hat mir der Angriff des tollkühnen Inquisitors auf seinem fliegenden Thron gefallen. Das ist für mich jetzt schon legendär. Auch die Idee mit den wechselnden Protagonisten war sehr erfrischend. Gerade der Einblick in das „Denken“ eines der Söhne.

Ich wünschte, mir wäre die Idee viel früher gekommen.

Die Luftlandung auf dem Berg hatte mir nicht ganz so gut gefallen, da sie irgendwie etwas gedrungen gewirkt hat. Aber es wäre wohl auch unmöglich gewesen einen Kampf mit so vielen verschiedenen Truppen ausführlich zu schildern.

Es war halt nur ein POV Charakter involviert, deswegen blieb alles auf seinem Sichtbereich limitiert. Außerdem wollte ich nicht zu dem Zeitpunkt eine komplette Schlacht beschreiben, wenn das große Finale schon in den Startlöchern steht.


Persona Dramatis
Großinquisitor Esteve Donatan, Ordo Malleus, Macharius Konklave

seine Akolythen
Interrogatorin Louhi - auf dem Weg zur Inquisitorin
Interrogator Hagop - immer gut gekleidet und frisch befördert
Explikator Briksan - schmächtiger Mann, der immer seinen Glückshelm trägt
Novize Erastos - Neuzugang, Augmetischer Ersatzarm

seine Schergen
Pich und Tola, zwei Kopfjäger und Zwillinge, jung und Muskelbepackt, tragen Hüte und haben schlechte Manieren.
Vigol - Assassine aus dem Jyoti System
Nilap - Techpriester
Setag - Astartes und Donotans Leibwächter

Inquisitionsdivision
Inquisitionsgeneral Doihara Kenji
Oberst Grizzly - kommandiert das Artilleriebataillon

Mitglieder von Spähverband Maus
Leutnant Braunbär - kommandiert den 4. Zug der 1. Kompanie des Aufklärungsbataillons
Leutnant Falke - kommandiert den 4. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments.
Leutnant Tiger - kommandiert den 5. Zug der 8. Kompanie, den 2. Bataillons des 2. Regiments
Leutnant Nashorn - kommandiert den 2. Trupp der 3. Panzerkompanie

4. Zug 5. Kompanie 2. Bataillon 1. Panzergrenadierregiment
Leutnant Gepard - kommandiert 4. Zug der 5. Kompanie
Drezwosix - Cadianer vom 326 Cadia, Raketenwerferschütze
Thoth - Sein Lader von Thoth, sehnig
Rok - Zuführer des schweren Bolterteams, kommt von 6. Nenihon
Dreineunzig - Schwerer Bolterschütze von Krieg
Rheinland - Truppführer
Jyoti Zwölf - Scharfschütze, schwarzer, mit einer 3 auf Plakette in der Stirn

Einfache Bewohner aus dem Aboratal

Sigmund Toreson, Jagdmeister derer von Solwangen, Scharfschütze, Feldwebel der Reserve
Rabenkind, hieß eigentlich Säde Ulladotir
Kleriker Vater Rasmus, Prediger der kleinen Milizschar

Grey Knight Trupp Thane
Justicar Thane
Bruder Wyatt mit Psibolter
Bruder Ratimir
Bruder Jeb
Bruder Eadwig

Das Chaos

Meister Belial, erhabener Champion des Slaanesh, Fruchtbarer Vater von 666 Söhnen, Herr des Kaders der 6x6x6 Amazonen, General der Purpurnen Garde, Gebieter der "Wolf im Schafspelz" und ihrer Diener.
Alcina, Anführerin des Hexenzirkels und innoffizielle Nummer 2 der Kriegsbande

Die Feuerschwestern
Tegan, sie ist die Anführerin der Feuerschwestern
Sioned, eine rothaarige Frau
Rhian das Küken, die jüngste der Feuerschwestern
Elin, Blutgefährtin von Sioned
Gladys, die Musikerin der Feuerschwestern, gefallen
Aderyn, die MG Schützin der Feuerschwestern

Kapitel 17
Die Schlacht II
Position:
Imperium
Segmentum Pacificus
Macharius Sektor
Kneita System
Nördliche Hemisphäre
Abora Tal
Nördlich des Engelsberges
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 15.15
Person: Justicar Thane

Seit fast sechs Stunden liefen er und seine Männer fast ununterbrochen durch die zerklüftete, mit Schnee bedeckte Landschaft durch schier endlose Wälder. Er bekam hier mehr Bäume zu sehen als in seinem bisherigen Leben. Die einzigen Pausen waren dadurch entstanden, dass sie entweder in einer Sackgasse gelandet waren und sich umorientieren mussten oder einer von ihnen wegen des tückischen Untergrundes gestürzt war. Bruder Ratimir hatte es geschafft, eine fast fünfzig Meter lange Schneise durch das Unterholz zu schlagen, als er gestürzt war.

Der Atem von Justicar Thane ging nur unmerklich schneller und seine Herzfrequenz seiner beiden Herzen hatte sich gerade um durchschnittlich drei Takte pro Minute erhöht. Erschöpfung spürte er noch keine und wahrscheinlich würde er auch keine mehr erleiden, da das Ziel nur noch knapp zwei Kilometer Luftlinie entfernt war. Zum Glück ging jetzt wieder ihre Kommunikation, aber die abgefangenen Funksprüche ließen Böses erahnen. Da der Feind höchstwahrscheinlich mithörte, hatte Thane beschlossen, die Anwesenheit seines Trupps mit einer absoluten Funkstille zu verschleiern. Aber wenigstens war die Apotheose von Belial offensichtlich noch nicht abgeschlossen. Allerdings stellte sich die Frage, wo sich dieser Bastard aufhielt. Im schlimmsten Fall hatte er sich schon längst heimlich abgesetzt und nur seine Truppen zurückgelassen.

Inzwischen konnten sie den Engelsberg immer besser sehen. Stetiger Kanonendonner wies ihnen obendrein ebenfalls den Weg zum Kampf. Der Lärm war in den letzen Minuten deutlich lauter geworden. Wahrscheinlich wurde damit die Inquisitionsdivision beschossen. Da sie eh in diese Richtung mussten, hatten Thane beschlossen, sich darum zu kümmern. Sie waren zwar nur zu fünft, aber sie hatten genug Munition und waren mit der besten Rüstung gerüstet, welche das Imperium der Menschheit zu bieten hatte, die Aegis Terminatorrüstung. Dann änderte sich der Klang der Geräuschkulisse deutlich. Das Artilleriefeuer wurde deutlich schwächer und das Stakkato verschiedener Handfeuerwaffen spielte seine eigene Art von Musik. So wie es aussah, hatte sich dieses Problems schon jemand angenommen.

Trotzdem würden seine Leute und er helfen, wo sie nur konnten. Mit einem Handzeichen rückten seine Leute nun in einer aufgefächerten Schützenlinie vor, die Glefen mit der linken Hand geschultert und die Arme der rechten mit den Sturmboltern in Richtung Feind ausgerichtet. Exakt wie aus dem Lehrbuch, Thane war zufrieden mit der Präzision seiner Einheit. Der Gefechtslärm wurde deutlich lauter, auch wenn noch nichts vom Feind zu sehen war, mussten sie schon in seiner unmittelbaren Nähe sein. Der Donner der Geschütze war nur noch sporadisch zu vernehmen, dafür knatterten nun Handfeuerwaffen um so lauter. Nun konnte er die ersten, mit Schneetarnanzügen bekleideten Kultisten sehen, da sie Lasergewehre benutzen, an deren Ösen Trophäen wie abgeschnittene Finger, Ohren und Genitalien baumelten. Allerdings konnten die Kultisten auch sie sehen und begrüßten sie mit einem enthusiastischen Freudenfeuer. Aber die schwächlichen Strahlen der Lasergewehre wurden von der spiegelnden Oberfläche ihrer polierten Rüstungen einfach reflektiert. Schwerere Waffen als Maschinengewehre oder primitive Granatwerfer schienen sie hier keine zu haben. Ein Umstand, über den Thane nicht gerade traurig war.

"Feuer frei!", befahl der Justicar und die Sturmbolter seines Trupps brüllten ihre Freude darüber hinaus, die Leiber der Unreinen zerfetzen zu dürfen. Mit Einzelschüssen streckten sie ihre Feinde nieder, da diese schlecht gepanzerten Ziele keine weiteren handgefertigten Geschosse wert waren.

"Nach links!", kommandierte Thane und begann nun, die feindliche Schützenlinie flankierend aufzurollen. Die dem Tode geweihten Ketzer wurde nun ihres verdienten Schicksals bewusst und konzentrierte das Feuer auf die heranstürmenden Grey Knights. Einige klügere Ketzer erkannten die Zeichen der Zeit und rannten um ihr Leben. Da es zu viele feindliche Ziele gab, kümmerte er sich lieber um die mutigeren, die auf ihn schossen. Für die Feiglinge würde das Strafgericht des Imperators noch früh genug beginnen. Aus der Richtung der Stellung hörte er das stetige Feuer von mindestens einem oder gar zwei Boltern. Das hörte sich nicht nach an anderen Grey Knights oder Schwestern der Sororitas an. Wahrscheinlich waren das Großinquisitor Donatan und sein Gefolge, die den Angriff auf die Artilleriestellung des Feindes vorangetragen hatten. Seine Leute und er räumten derweil den feindlichen Verteidigungsperimeter und schwenkten dann erst in das Innere der Stellung, als die Kultisten entweder tot oder geflohen waren. Hier tobte ein kleiner Schneesturm, was die Sicht beschränkte, trotzdem konnte er schon bald die Reihen schwerer einfacher Geschütze auf einfachen Lafetten mit zwei Rädern sehen. Dahinter waren Haubitzen auf Selbstfahrlaffetten zu erkennen, von denen einige zerstört waren, andere drehten sich mit ihren Ketten auf der Stelle und nahmen ein Ziel im Zentrum unter Feuer.

Jemand hatte den Großteil der Geschützmannschaften getötet, sodass nur noch die Haubitzen auf gepanzerter Selbstfahrlafette wirklich ein Problem darstellten. "Melterbomben!" Befahl Thane und löste die erste Scheibe aus der Halterung. Er warf sie wie einen Diskus auf eine der feuernden Haubitzen. Er traf und die Scheibe heftete sich an die Außenpanzerung, bevor sie einen Augenblick später detonierte. Auch seine Leute hielten reiche Ernte unter den Fahrzeugen. Mit heftigen Explosionen detonierten die Gefährte und so wurde jeweils der gequälte Maschinengeist der vom Chaos okkupierten Fahrzeuge aus seinem Martyrium befreit.

Einige der Selbstfahrlafetten fuhren aus ihren Stellungen und flohen in heilloser Flucht vor dem Zorn der Gerechten. Da die Fahrzeuge schneller fuhren, als er laufen konnte, unterließ Thane es, sich mit einer Verfolgung lächerlich zu machen. Der Schneesturm wurde weniger und Großinquisitor Donatan wurde sichtbar.

"Gerade zur rechten Zeit, Justicar Thane. Wobei ich über Ihre Anwesenheit doch etwas überrascht bin."
"Das erfolgreiche Blockieren des Funkverkehrs gab mir zu denken. Deswegen beschloss ich, sofort zum Engelsberg zu kommen. Aber durch eine Fehlfunktion der Anlage kamen wir viele Kilometer weiter im Norden heraus und haben bis jetzt gebraucht, unseren Weg zu finden."
"Gut, die Stellung ist geräumt, wir sollten unverzüglich zur Spinnenstellung zurückkehren. Belial ist dort gerade persönlich durch ein Warpportal aufgetaucht."
"Sehr gut! Das erspart uns die Suche!", erwiderte Thane erfreut.

Position:
Südlich der Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 15.15
Person: Louhi

Der Maschinengeist tat seinen Unwillen mit immer eindringlicheren Warnrunen kund, während Louhi mit immer mehr Weihrauch versuchte, den Geist zu besänftigen. Auch ein so hochentwickeltes Fahrzeug wie der Landraider mochte es nicht, wenn man ihn mehrere Stunden mit Volllast durch unwegsames Gelände scheuchte. Einige Komponenten des Motors schienen sich langsam heiß zu laufen, auch protestierten die Lager der Ketten immer lautstarker.

"Lieber Maschinengeist, halte nur noch wenige Minuten durch und ich verspreche dir, dass Nilap dich in dreifach gesegnetem Maschinenöl baden wird.", versprach Louhi und streichelte aufmunternd über das Armaturenbrett ihres Kommandantenplatzes. Links und rechts von ihrem Landraider hatten sich die Sentinels eingereiht, deren Antriebsaggregate bedenklich schwarze Emissionsfahnen herzogen. Etwas weiter weg rasten Chimären und Salamander dahin. Nur noch wenige hundert Meter und sie würden den höchsten Punkt der Spinnennetzstellung überwinden. Die Leman Russ Kampfpanzer hatten sie mit anderen langsamen Fahrzeugen zurückgelassen, da die behäbigen Raupenfahrzeuge im Gelände nur die Geschwindigkeit eines Läufers erreichen konnten.

Die drei Eingeborenen hielten sich mit der rechten Hand an den Haltegriffen fest, während sie in der linken Kotztüten hielten. Besonders das Mädchen schien den Höllenritt überhaupt nicht zu vertragen. Ein Umstand, der bei den gut gelaunten Zwillingen für große Erheiterung und viele schlechte Witze sorgte. So langsam wurde Louhi klar, dass ihre eigentliche Strafe darin bestand, die Zwillinge und ihre verdammte Art ertragen zu müssen. Am liebsten hätte sie diese beiden unverschämten Flegel einfach ausgesetzt und sie auf eigene Faust marschieren lassen. Sie hätte sie einfach auf dem verwünschten Berg zurücklassen müssen, dann wäre ihr das hier alles erspart geblieben. Aber leider verstanden die beiden Brüder ihr Handwerk verdammt gut und dies war eine der Gelegenheiten, wo sie doch froh war, diese beiden fähigen Kämpfer zu ihrer Verfügung zu haben.

"Bereitmachen! Hinter der Kuppe haben wir Sichtkontakt. Feuern nach eigenem Ermessen, passt auf, dass ihr nicht unsere eigenen Jungs trefft. Überrollen wir den Feind, vereinigen wir uns mit unseren Linien!", befahl Louhi und fügte leise für den Maschinengeist hinzu, "Nur noch wenige Meter, mein Lieber, nur noch wenige Meter, dann hast du es geschafft!" Sie brachen über den Hügel und sahen das Schlamassel.

Südlich der Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 15.16
Person: Sioned

Das angeforderte Trommelfeuer kam einfach nicht. Da die ganze Streitmacht der Amazonen wie auf dem Präsentierteller stand, woben die sechs Hexen, die sie begleiteten, auf den Befehl Belials einen dichten Nebel, welcher die Sicht auf unter zehn Meter beschränkte und ihnen genug Deckung verschaffte. Auch sie konnten kaum noch etwas sehen. Sioned sah kaum weiter als bis zum gepanzerten Hintern des nächsten Nachtmahrs, der vor ihr galoppierte.

Der ganze Kader der Amazonen schwenkte nun frontal auf das Karree ein oder besser gesagt, in die Richtung, wo es liegen musste. Planmäßig würden jetzt alle Kultisten und die restlichen Söhne des Meisters auf der anderen Seite heranstürmen. Aber was war nur mit der Artillerie los? So wie es aussah, wurde die gerade massiv angegriffen. Obwohl das Warpportal nur wenige hundert Meter von der Artilleriestellung entfernt lag, unterließ es der Meister, einen Teil von ihnen zurückzuschicken, um die Situation dort zu ihren Gunsten zu klären. Aber Meister Belial war so unendlich alt und damit auch sehr erfahren. Er führte seine Kriegsbande schon seit über fünftausend Jahren und wusste sicherlich besser, wie er auf diese Situation angemessen reagierte als sie, die gerade erst zum Champion aufgestiegen war.

Gerade so noch konnte Sioned die prächtige Quadriga von Meister Belial erkennen und folgte ihm in die Schlacht. Den Anschluss an die anderen Feuerschwestern schien sie verloren zu haben, aber genauso gut konnten sie auch nur zehn Meter neben ihr sein, weiter konnte sie bei diesem starken Nebel einfach nicht sehen. Nur den Meister, den sah sie deutlich. Er strahlte unbändige Freude über das kurz bevorstehende Schlachten seiner Feinde aus. Wenn der Angriff gelang und Meister Belial den Oberkommandierenden der feindlichen Armee im Zweikampf besiegte, dann war sein Aufstieg perfekt. Allerdings kam Sioned diese Bedingung etwas komisch vor, da sie eher zu dem blutrünstigen, primitiven Möchtegerngott namens Khorne passte und nicht zu dem kultivierten, raffinierten Slaanesh. Natürlich war es für sie als seine Sklavin das höchste Ziel, ihren Meister in allen Belangen zufriedenzustellen, aber in ihrem Innern wünschte sie sich, dass seine Apotheose fehlschlagen würde und er für immer bei ihnen bleiben würde. Wer wusste schon zu sagen, wann Meister Belial vom Palast der Freuden zurückkehren würde? Wie sollte sie auch nur ein Jahr ohne ihn auskommen? Ohne die herrlichen, berauschenden Wonnen, die er ihnen schenkte? Die letzten Monate der Abstinenz von ihm waren schon eine gnadenlose Hölle gewesen, eine höchst unerquickliche Folter, aber immerhin hatten sie ihn oft aus der Ferne bewundern dürfen. Aber nicht einmal das blieb ihnen, wenn er hinter den Schleier ging. Wie konnte Meister Belial nur so grausam zu ihnen sein und seine geliebten Bräute auch nur einen Tag verlassen?

Diese trüben Aussichten auf die Zukunft nahmen ihr etwas die Freude in diesem Augenblick. Was war der aufregendste Kampf denn noch wert, wenn der Meister bald nicht mehr unter ihnen weilte? So langsam verstand Sioned, was Tegan so beunruhigte. Aber diese Gedanken traten in den Hintergrund, denn die feindliche Schützenlinie war nun direkt vor ihnen. Eine der Spiegelträgerinnen neben ihr wurde aus dem Sattel geschossen, als ein Laserstrahl sich in ihr Gesicht bohrte. Der Nachtmahr kam aus dem Tritt und überschlug sich spektakulär. Das war herrlich anzusehen gewesen. Die Sturmkanone der Quadriga hämmerte nun los und riss eine Lücke aus explodierenden Leibern, abgesprengten Gliedmaßen und spritzendem Blut. Auch Meister Belial sprengte weitere Lücken mit seinen herrlichen Schreien in die feindliche Linie hinein.

Schon längst hatte Sioned ihre Wüstenadlerpistole und ihren Säbel gezogen. Der Streitwagen von Meister Belial brach nun durch die Lücke und der Meister höchstselbst spießte einen der Feinde mit seiner Hellebarde auf. Auch Sioned ließ ihren Säbel auf einen Soldaten des falschen Gottes herniederfahren, nachdem sie seinem wuchtigen Bajonettstoß mit einer akrobatischen Drehung im Sattel ausgewichen war. Das knisternde Energiefeld ihres Säbels fraß sich durch Helm und Kopf des Mannes, als wäre er eine Melone. Mit einem begeisterten Kreischen riss sie die Waffe zurück und schoss mit ihrer Pistole einen weiteren Feind nieder, dann war sie durchgebrochen.

Auf einmal brach wie auch dem Nichts ein Landraider der dreifach verfluchten Grey Knights aus dem dichten Nebel hervor. Auf der Seite des Chaos waren diese Schergen des Leichenimperators wohl berüchtigt, allerdings wusste kein imperialer Bürger von dieser Astartes Elite, die angeblich ihr Hauptquartier irgendwo im Solsystem hatte. Die Sturmkanonen und Boltsysteme an den Seiten des hässlich grauen Panzers eröffneten das Feuer. Ein Hagel an explodierenden Geschossen hämmerte in die Quadriga und zerriss die stolzen Zugtiere in blutige Fleischfetzen. Die drei Frauen auf dem Streitwagen teilten augenblicklich das Schicksal der Zugtiere und verwandelten sich in blutige Klumpen aus Fleisch, denen man nicht mehr ansah, wie schön diese Frauen noch vor ein paar Sekunden gewesen waren. Meister Belial sprang trotz seines vergoldeten Harnisches elegant mit der Anmut von vier Kniegelenken aus seinem todgeweihten Gefährt. Er nutzte die Energie der Geschwindigkeit der Quadriga optimal aus, überschlug sich anmutig mit einem Salto und landete mit beiden Hufen sicher auf dem Dach des Landraider Crusaders, so nannten die verbohrten, blinden Würmer des falschen Gottes dieses Gefährt. Meister lief zum Ende des Transportpanzers, als würde er über einen seidenen Teppich voller Blumen gleiten und nicht auf einem wild dahin schaukelnden Gefährt in voller Fahrt. Mit einem freudigen Schrei rammte er seine Hellebarde mit der Kraft von vier Armen in die Toppanzerung der Landraidervariante. Funken sprühten, Ceramit und Adamantit kreischten den Schmerz des gepeinigten Maschinengeistes heraus, als die Hellebarde sich durch die Panzerung fraß und den Motorblock zerstörte. Augenblicklich kam die Feindmaschine zum Stehen.

Derweil nahm eines der Boltersysteme sie aufs Korn. Ohne zu zögern, kippte sie aus dem Sattel und benutzte die Flanke von Gouverneur als Deckung. So sehr sie ihren Hengst auch liebte, ihr eigenes Leben war ihr viel wichtiger als das ihres Reittieres. Allerdings brach es ihr das Herz, als ein richtiger Hagel von massereaktiven Geschossen in die gepanzerte Flanke von Gouverneur krachte. Die meisten Plättchen der Rüstung hielten, aber einige brachen, denn Sioned konnte spüren, wie ihr Nachtmahr vor Schmerzen zuckte und dann gepeinigt wieherte. Er kam augenblicklich aus dem Tritt und krachte dann auf die Seite. Im letzten Moment ließ die Amazone los und landete mit beiden Beinen abgehockt auf dem mit Schnee bedeckten Boden. Derweil riss Meister Belial die Hellebarde zurück und zerschmetterte mit kraftvollen Hieben die seitlichen Waffensysteme des Gefährtes, bevor er breit grinsend die rotierenden Läufe der Sturmkanone abtrennte. Die dadurch auftretende Unwucht sorgte dafür, dass die Waffen aus ihren Verankerungen gerissen wurden.

Die Sturmrampe des schweren Transportpanzers klappte auf und fünf Graue Ritter stürmten mit ihren Glefen heraus. Dicht gefolgt von einem mit einer Servorüstung gepanzerten Inquisitor mit den Insignien des Ordo Hereticus. Ihm folgten in schwere Plattenrüstung gehüllte Schergen mit Schrotflinte, Bolter, Flammenwerfer, Maschinengewehr und wie sein Chef, mit einem Kettenschwert und Boltpistole in der Hand. Sioned warf sich hinter dem Leichnam von Gouverneur in Deckung und feuerte mit ihrer Wüstenadler auf den Tank des Flammenwerfers. Wie immer war der Rückstoß der Waffe brutal und ein erfrischender Schmerz breitete sich von ihrem Handgelenk den Unterarm entlang aus. Aber das war sicherlich nichts zu den Schmerzen des Schergen, der von der Explosion des Tanks umgeworfen und in Flammen gehüllt wurde. Seine grellen Schreie waren Balsam für ihre Ohren. Ja, das war wie lieblichste Musik für sie und erregte sie ungemein.

Meister Belial warf von oben eine Granate in die Ansammlung des Gegners. Die Granate war ein wahres Kunstwerk, sah aus wie eine goldene Ananas. Sie detonierte direkt vor den Füßen des Schergen mit dem Maschinengewehr und schleuderte ihn durch die Luft. Der Kerl war tot, bevor er wieder mit Splittern gespickt, mit abgerissenen Armen und zerrissener Lunge auf dem Boden aufschlug. Auch die anderen Mistkerle in Plattenrüstung wurden in Mitleidendschaft gezogen, einer hielt sich nun seinen blutigen Armstumpf, ein anderer wälzte sich am Boden. Der Inquisitor mit der Servorüstung rappelte sich gerade wieder auf, die grauen Ritter waren vollständig davon unbeeindruckt. Sie wirbelten herum und versuchten, auf Meister Belial zu feuern. Sioned, nun nicht mehr im Fokus des Interesses, sprang auf und schoss schnell hinter einander drei Kugeln auf den Inquisitor mit den Insignien des Ordo Hereticus ab. Die erste Kugel fuhr in seine Brust und sprengte den linken Kopf des hässlichen Aquilas ab, dessen Anblick allein schon reichte, ihr die Galle hochkommen zu lassen. Die zweite Kugel traf ihn oberflächlich an der Halskrause und prallte heulend ab. Die dritte traf den Helm und sprengte den Visor über seinem rechten Auge heraus. Mit etwas Glück steckte die Kugel nun in seinem vernagelten Kopf. Der Inquisitor fiel zurück in den aufgewühlten, roten Schnee. Ob er tot war, konnte sie nicht mit Sicherheit sagen, auf alle Fälle rührte er sich nicht mehr. Ein wohliger Schmerz bereitete sich nun vom Handgelenk über den Arm bis zu der Schulter aus. Triumphierend lustvoll schrie Sioned auf und herrliche Muskelzuckungen durchliefen sie.

Derweil war Meister Belial mit seiner Hellebarde in beiden Händen zwischen die Grauen Ritter gesprungen, während Geschosse aus Boltern und einer größeren Waffe mit mehreren Läufen, die Sioned nicht benennen konnte, auf ihren Meister einhagelten. Die meisten prallten an seinem Schutzfeld ab, andere an seiner Rüstung, die nun mal unter der dünnen Schicht polierten Goldes aus geschichtetem Ceramit auf Adamantium bestand. Den blau leuchteten Geschossen der Spezialwaffe wich er mit seinen übermenschlichen Reflexen aus.

"Och wie süß! Fünf allerliebste kleine graue Ritterlein! Last uns spielen!", rief Belial übermütig und ließ seine Hellebarde wirbeln. Die Schlacht um sie herum tobte, Sioned konnte sie hören, riechen und spüren, aber sehen tat sie nur wenig. Allerdings ließ der Nebel inzwischen auch ziemlich stark nach und die Sichtweite steigerte sich von jeder Sekunde um einen Meter. Sioned voller Kampfeslust wollte mitspielen und da es der Meister nicht verboten hatte, schoss sie auf einen der Ritter. Die Kugel jaulte als Querschläger davon, aber der Terminator wandte sich nun ihr zu, während die anderen vier gegen den Meister kämpften. Mit wenigen, weit ausschreitenden Schritten war der Koloss aus Ceramit, künstlichen Muskeln und einer psionischen Nachkampfwaffe heran. Die Kriegerin hätte nicht gedacht, dass ein Imperialer in einer solch schweren Rüstung noch so schnell sein konnte. Außerdem schoss er obendrein noch auf Sioned, während er auf sie zustürmte. Mit ihren von Slaanesh geschärften Sinnen schienen die Geschosse wie in Zeitlupe auf sich zufliegen zu sehen, die abwechselnd von beiden Läufen der auf dem Unterarm montierten Waffe auf abgefeuert wurden. Sie konnte den Diamanten auf Spitze erkennen, sah, wie die Projektile sich durch die Züge der Läufe um die eigene Achse drehten und konnte den leuchtenden Raketenantrieb erkennen.

Mit einer unglaublich schnellen Drehung duckte Sioned sich aus der Flugbahn der Geschosse, von denen eines durch ihre Haare sauste und ein paar Strähnen mitnahm. Dann war der Gigant heran und seine Glefe fuhr aus sie herab. Sie parierte mit ihrem Säbel, der einst einem imperialen Offizier gehört hatte, der lieber für seinen falschen toten Möchtegerngott gestorben war, statt auf die Seite eines richtigen und allmächtigen Gottes zu wechseln, der seine aufrechten Diener reich mit praktischen Gaben beschenkte und segnete. Der Aufprall war hart und ihr Handgelenk wurde erschüttert. Nur dadurch, dass Sioned die stumpfe Seite der Klinge noch mit der Unterseite ihrer Pistolenhand stütze, wurde ihr der Säbel nicht aus den taub werdenden Fingern geprellt. Die Wucht des Schlages war so stark, dass die Sklavin mehrere Meter in hohem Bogen zurückgeschleudert wurde. Noch im Flug schoss sie ihre Wüstenadler leer. Obwohl alle Kugeln den Helm trafen, erzielten die Treffer keinerlei erkennbare Wirkung bei dem grauen Ritter.

Mit beiden Füßen kam Sioned geschickt auf dem Boden auf, ging in die Knie und stoppte ihre Bewegung. Sofort richtete sie sich auf, nur um sich ein Sekundenbruchteil später wieder unter die horizontal auf Schulterhöher heran sausende Klinge zu ducken. Das war die Chance, ihn zu unterlaufen. Die Amazone sprang mit einem lustvollen Schrei in Richtung des Grey Knights, ihren Säbel zum Hieb erhebend. Aber bevor die Rothaarige den grauen Ritter erreichte, zuckte dessen linke Hand vor. Die geballte Faust war auf ihr Gesicht gezielt. Im letzten Moment konnte sich die Kriegerin noch soweit wegdrehen, dass der Ritter nur ihre Schulter erwischte.

Der Schmerz explodierte regelrecht in ihr und es waren keine wohligen Schauer, die durch ihren Körper rasten, auch wenn sie versuchte, Freude daran zu finden. Augenblicklich entglitt ihren tauben Finger die leergeschossene Wüstenadlerpistole und fiel in den Schnee. Die Wucht des Schlages schleuderte sie mehrere Meter durch die Luft und dann schoss der Bastard auch noch auf sie. Eine kurze Salve hämmerte in ihren Oberkörper. Der schwere Harnisch hielt, auch wenn die Oberfläche durch mehrere Einschusskrater nachhaltig ruiniert wurde. Aber die Wucht der Einschläge trieb die Luft aus ihren Lungen, brach ihr mehrere Rippen und ließ sie in die Schwärze sinken. Sioned merkte nicht einmal mehr, wie sie aufschlug und regungslos liegenblieb.

Südlich der Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 15.16
Person: Tegan von den 6x6x6

Tegan hatte schon viele Schlachten erlebt, aber diese hier war doch etwas Besonderes. Sie war der Endpunkt einer Ära. Meister Belial würde nie wieder so sein, wie er einst gewesen war, egal wie die Schlacht nun ausging. Der dichte Nebel behinderte ihre Sicht, sodass sie vollständig den Überblick verloren und auch keinen Anschluss an ihre Feuerschwestern mehr hatte. Natürlich war das für die auf Fernwaffen setzenden, imperialen Gardisten ein größeres Handicap als für sie. Aber momentan war sie gänzlich auf sich allein gestellt und konnte keine andere Amazone ausmachen. Durch ihre lange Lebenserfahrung war sie niemand, der zur Panik neigte, aber die ganze Situation gefiel ihr von Sekunde zu Sekunde weniger. Auch verstand Tegan nicht, warum Meister Belial den Angriff trotz schlechter Voraussetzungen weiter vorantrieb. Einige von Alcinas Voraussagen hatte sich inzwischen bezüglich der Schlacht als falsch herausgestellt. Der imperiale Feind verhielt sich nicht so, wie er hätte sollen. Bei jeder militärischen Operation gab es Reibung. Gewisse Dinge waren anders, als die Aufklärung es berichtet hatte, Kontingente vereinigten sich nicht rechtzeitig, unterstützendes Feuer kam zu spät oder viel zu früh. Tanker mit notwendiger Petro-chem für die Fahrzeuge waren nicht ausreichend oder zu spät zur Stelle. All das war normal und ein guter General plante immer Reibung mit ein. Das stand so in der Tactica Imperalis und wenn auch vieles in diesem jahrtausendealten orthodoxen Standardwerk der Imperialen überholt war, dieser Grundsatz hatte noch immer seine Gültigkeit. Normalerweise hatte Meister Belial immer mehrere Alternativpläne in der Hinterhand, aber diesmal war er geradezu sorglos. Als hätte er sich auch noch das letzte bisschen Verstand heraus gevögelt. Oder Alcina hatte ihn so mit ihren Prophezeiungen eingelullt, dass Meister Belial das Denken verlernt hatte.

Sie hörte den Panzer, bevor sie ihn sah. Der Leman Russ rumpelte direkt auf sie zu. Sie gab "Sororitas 39" die Sporen. Tegan gehörte zu den wenigen Amazonen, die Stuten ritten. Die meisten verrückten Bräute bevorzugten die aggressiveren und stärkeren Hengste. Auch weil diese ihnen noch weitere körperliche Freuden bereiten konnten. Aber Tegan hatte gelernt, dass es manchmal eine wertvolle Sekunde zu lang dauerte, einem starköpfigen Hengst den Willen aufzuzwingen. Stuten reagierten meist schneller auf einen Befehl, besonders wenn man sie gut behandelte. Sororitas 39 beschleunigte aus dem Stand und Tegan galoppierte an dem Panzer vorbei. Der schwere Bolter des rechten Seitenturms folgte ihr und sie schoss aus weniger als fünf Meter Entfernung einen Pfeil mit Hohlladungsspitze in das Sichtsystem. Das reichte, um die Panzerung dahinter zu durchschlagen und den Kopf des Schützen mit einer über tausend Grad heißen Hitzelanze gut durch zu rösten. Zu mehr leider aber auch nicht.

Dann war sie am Panzer vorbei. Der Turm drehte sich. Während sie Sororitas 39 auf die Hinterbeine stellte und sie beim Wenden beinahe umwarf, steckte Tegan ihren Bogen weg und holte eine Sprengmine aus ihrem Beutel. Sie machte die Mine scharf, ritt knapp an der Rückseite des Panzers vorbei und warf die Mine auf die Motorabdeckung, den schwächsten Teil der Panzerung. Sie ritt an der Seite vorbei, wo sie schon den schweren Bolter ausgeschaltet hatte.

Sororitas 39 galoppierte, als wäre der leibhaftige Tod hinter ihr her und genau genommen war das der Fall. Der Turm beendete seinen Schwenk und dann detonierte die Mine. Es gab eine Kettenreaktion, als die Munition des Panzers hochging. Es war ein heißer Hauch, dann traf sie die Druckwelle mit voller Wucht. Ihre Stute kam aus dem Tritt, was ihr das Leben rettete, denn vor ihr landete der abgesprengte Turm des Panzers. Sie riss Sororitas 39 brutal am Zügel und knapp schrammte sie an dem Wrackteil vorbei. Das war knapp, aber es hatte Spaß gemacht. Tegan jauchzte und nahm sich vor, ein Bild darüber zu malen und ein Lied zu schreiben.

Dann tauchte der nächste, dreieinhalb Meter hohe Koloss auf und sie ritt genau darauf zu. Panzer operierten immer in Verbänden und das war wohl der zweite der Einheit. Die Laserkanone spie ihren Strahl aus gleisendem Licht aus und die Lanze aus Hochenergie bohrte sich durch ihre Sororitas 39. Das Pferd brach unter ihr zusammen und die Amazone konnte gerade noch ihre Füße aus den Steigbügeln bekommen und abspringen. Einer der schweren Bolter begann, auf sie zu feuern und 40 mm Geschoss zischten an ihr vorbei, als sie sich aus der Schussbahn drehte. Gewandt kam sie auf und machte nicht den Fehler, vor dem stählernen Koloss aus 60 Tonnen Ceramit und Adamantium davonlaufen zu wollen. Nicht dass sie das nicht gekonnt hätte, da ein Leman Russ im Gelände gerade mal etwa zwanzig Stundenkilometer langsam war. Aber Lichtgeschwindigkeit konnte sie nun doch nicht erreichen, um auch dem Laser entkommen zu können. Also rannte sie auf den stählernen Berg zu, gelangte in den toten Winkel der beiden Seitenkuppeln. Die Mündung der Laserkanone bewegte sich auf sie zu, aber dann war sie schon heran, sprang, streckte ihre beiden Arme aus, umfasste den Lauf der Laserkanonen und hängte sich noch zusätzlich mit ihren Beinen dran.

Die Amazone ließ mit der linken Hand los, klappte ihr Zielsystem vors Auge, tastete nach dem elfenbeinernen Griff ihrer Boltpistole und zog diese. Mit beiden Beinen stützte sie sich nun an der Lagerung der Laserkanone ab, nur die rechte Hand hielt noch ihr Gewicht. Dabei fiel ihr das gar nicht schwer, da sie vollständig fit und durchtrainiert war. Ihren gesamten Körper wuchtete die Kriegerin nun nach links und zielte mit der Boltpistole durch den engen Sehschlitz des Fahrers. Der Schlitz war so eng, dass keine Granate durch passte, ein massereaktives Geschoss im Kaliber 20mm schon. Da dies eine Pistole nach dem Godwin-Deaz Schema war, war die Waffe mit einem elektronischen Zielsystem ausgerüstet, welches seine Daten auf das Display in ihrem Augenvisier übertrug. So konnte Tegan problemlos sehen, auf was ihre Pistole zielte. Trotzdem war es immer noch selbst für sie eine prickelnde Herausforderung, den Schlitz in voller Geländefahrt zu treffen. Besonders, da der Lauf der Laserkanone nun wild hin und her fuhr in dem vergeblichen Versuch, sie so abzuschütteln. Die ersten zwei Kugeln explodierten unterhalb des Sichtschlitzes, aber die dritte ging durch und da der Panzer sofort langsamer wurde, hatte sie wohl den Fahrer erwischt.

Mit beiden Beinen umklammerte Tegan wieder das Rohr der Laserkanone und zog sich daran hoch. Dann wuchtete sie ihren Körper nach oben, bis sie sich auf dem Lauf des Lasers befand. Geschickt stand die Amazone auf, balancierte darauf, drehte sich um und stand schließlich auf dem Notausstieg des Schützen der Laserkanone. Der Turm schwenkte, um die Kriegerin herunterzustoßen. Geschickt sprang sie hoch, landete wie eine Akrobatin auf dem Kanonenrohr und balancierte zum eigentlichen Turm. Breitbeinig stand Tegan nun vor der Luke und zog ihr Schwert. Selbst die Toppanzerung des Turmes war noch zu dick, um mit einem Schwert durchzukommen. Aber das wollte die verrückte Braut ja auch gar nicht. Da sie mit beiden Händen zuschlagen musste, halfterte sie ihre Pistole und nahm Maß. Sie stellte sich so hin, dass sie die Motorabdeckung sehen konnte und sprang dann darauf. Mit aller Kraft stieß Tegan zu und durchschlug das Gitter. Die Klinge traf den Motorblock. Auch wenn die Slaaneshgläubige diesen selbst nicht durchlagen konnte, so konnte sie doch Kabel und kleinere Rohre beschädigen. Mehrmals stieß die Kriegerin zu und der Maschinengeist des Motors erstarb, indem er eine stinkende Wolke aushustete.

Der Turm fuhr wieder herum und versuchte, Tegan von der Motorhaube herunter zu schubsen. Aber die Amazone hielt sich am Rohr fest und ließ sich nicht so leicht abschütteln. Von ihrem Gürtel hakte die Champion des Slaanesh eine ihrer Handgranaten los und warf sie in die von ihr geschaffene Öffnung. Die Splittergranate kullerte in den Motorraum und jetzt erst sprang Tegan nach unten. Leider hatte sie keine Antifahrzeuggranate mehr, aber für ihre Zwecke reichte auch eine mit Splitterwirkung. Sicher landete die Frau auf dem Boden, rollte sich ab und kauerte neben den Laufketten. Es gab einen ordentlichen Knall, dann eine weitere Explosion, als der Tank hochging. Der Panzer begann zu brennen. Die Hülle bestand zwar aus hitzebeständigem Ceramit, trotzdem würde es der Besatzung bald ziemlich heiß werden. Die Rothaarige konnte die Männer in ihrem stählernen Sarg fluchen hören. Allerdings hatte Tegan weder Zeit noch Lust, weiter mit der Besatzung zu spielen. Der dicke Qualm behinderte die Sichtsysteme des Turmes, also benutzte sie den Rauch als Deckung und bewegte sich zurück in den Nebel. Bei ihrem Nachtmahr war zwar noch ihr Bogen, aber diese Waffe hatte ihr nie wirklich gelegen. Ihr Bolter im Godwin-Deaz Schema dagegen schon. Die ehemalige Sororitasnovizin befestigte ihre Schwertscheide auf den Rücken und nahm ihren Bolter zur Hand. Danach stöpselte sich Tegan in das Sichtsystem und nahm den Bolter in Anschlag. Mit fokussierten Sinnen versuchte die Sklavin, ihren Meister Belial im Nebel zu finden. Eine dunkle Ahnung bereitete sich in ihr aus, dass ihr Geliebter in tödlicher Gefahr war.

Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 15.21
Person: Drezwosix

Das Karree war offensichtlich an mehreren Stellen durchbrochen worden, denn die verfluchte Amazone kam von hinten, also südlicher Richtung, während sein Zug nach Norden sicherte. Der verdammte Nebel reduzierte die Sicht auf wenige Meter und er hatte notgedrungen seine geliebte Betsy abgelegt, das Bajonett auf seinen Kompaktkarabiner mit Klappschaft gepflanzt und sich am allgemeinen Sperrfeuer beteiligt. Es war ein siebter Sinn gewesen, vielleicht die Gnade des Imperators, der ihn jetzt noch nicht tot sehen wollte. Jedenfalls hatte er sich blitzschnell umgedreht, die verdammte rothaarige Furie gesehen und abgedrückt. Die Schlampe hatte tatsächlich ein Maschinengewehr dabei gehabt, aber kam zum Glück nicht mehr dazu, auf sie abzudrücken, da er sie mit einem sauberen Kopfschuss aus dem Sattel holte. Das verdammte Vieh rannte unbeirrt weiter auf sie zu. Mit Erstaunen stellte Drezwosix fest, dass es deutlich besser gepanzert war als seine Reiterin, die nicht mal einen richtigen Helm getragen hatte. Eitelkeit war der Tod der Kriegerin.

"Achtung! Pferdding von hinten!", brüllte er, als er mit seinem Laser einfach nicht durch die Schuppen der Panzerung kam. Dreineunzig, der Bolterschütze des zweiten Unterstützungstruppes wirbelte herum, riss Rok die Patronenkette aus den Händen und hämmerte dem Ding aus kürzester Entfernung eine hochexplosive Garbe aus 40mm panzerbrechenden Projektilen in den ehernen Wanst. Adamantiumschuppen platzten ebenso weg, wie große Stücke Fleisch. Das mutierte Pferd brach torkelnd durch ihre Reihen und krachte dann vor ihnen zu Boden.

"Danke für die Deckung.", grinste Drezwosix und der Trupp hatte jetzt besseren Schutz vor dem Sperrfeuer, das aus Norden kam. Dann prasselten die ersten Garben aus Schrotflinten in den toten Leib des Pferdedings und aus dem Nebel brachen Mutanten. Sie hatten keine Kleidung an, aber Schrotflinten, Granatwerfer, Maschinengewehre und sogar richtige Bolter in den Händen. Die Schrotflinten waren entweder halbautomatisch oder hatten acht Revolverkammern. Diese Mutanten waren verdammt schnell zu Fuß unterwegs, aber das war ihnen auf der Versammlung gesagt worden. Sie konnten noch eine kurze Salve auf die Bastarde abgeben, die aber meist von ihren Feldern abgelenkt wurde oder nur harmlose Wunden hinterließ, welche diese zähen Kerle nicht wirklich zu stören schien. Dann sprang der erste ihn schon an und das Gefecht verlor nun vollkommen jede Struktur. Obwohl der Mutant eine Schrotflinte in der Hand hatte, schien der es viel lustiger zu finden, mit dem Schaft Drezwosix den Kopf zu zertrümmern, als damit zu schießen. Mut und Intelligenz standen eben meist ungleichmäßig verteilt gegenüber. Im letzten Moment wich der Cadianer zur Seite aus und rammte im Gegenzug das aufgepflanzte Bajonett in den muskulösen Unterleib des Mutanten. Die scharfe Adamantiumklinge drang bis zum Heft in den Unterleib ein und die Spitze ragte sogar ein deutliches Stück auf der anderen Seite heraus. Der Grenadier drehte die Klinge um fünfundvierzig Grad, und wuchtete sie seitlich heraus, trat schnell einen Schritt zurück und ließ den tödlich getroffenen Feind neben sich zusammenbrechen. Bevor der nach einer seiner Handgranaten greifen konnte, rammte Drezwosix ihm das Bajonett in den vor Schmerzen schreienden Mund und jagte eine Dreiersalve aus hochenergetischem Licht durch den stabilen Schädel des mutierten Erzfeindes. Dessen Hirnschale platzte und kochendes Gehirn verteilte sich in den Schnee. Es roch wie bei einem Grillfest.

Sofort zog er die Klinge wieder heraus und erschoss den nächsten Gegner, der gerade mit einer Schrotgarbe Rheinland auf den Boden schickte. Der zähe Kerl keuchte schmerzerfüllt auf und stemmte sich dann wieder hoch, wo er mit einem Schuss aus seinem Hochenergiegewehr einen weiteren Mutanten tötete. Eine Handgranate, von einem Mutanten geschleudert, flog Jyoti Zwölf vor die Füße, der blitzschnell danach griff, um sie zurück zu werfen. Trotz der blitzschnellen Reflexe des schwarzen Scharfschützen explodierte die Granate noch in seinen Händen, riss ihm die Arme ab und tötete ihn durch die rasiermesserscharfen Splitter, die aus der geringen Distanz die Schwachstellen seiner Rüstung überwinden konnten. Auch die anderen bekamen einiges ab. Drezwosix hatte sich noch wegdrehen können, aber die Wucht schleuderte ihn zu Boden und er konnte spüren, wie ein Splitter schmerzhaft durch das rückwärtige Fleisch des Oberschenkels schnitt. Eine weitere Sprenggranate, abgefeuert aus einem Repetierwerfer aus weniger als fünfzehn Meter, traf Dreineunzig und zerriss ihn förmlich. Sein schwerer Bolter polterte wie durch ein Wunder unbeschädigt zu Boden. Seinen Munitionszuführer riss es um und Rok blieb blutbesudelt liegen. Das sah nicht gut aus, aber Drezwosix schüttelte seine Erschütterung über den Tod der beiden langjährigen Kameraden sofort wieder ab. Sie weilten nun als Helden beim Imperator und er würde ihnen gleich folgen, wenn er sich nicht zusammenriss.

Der Cadianer ließ seine Waffe fallen und schnappte sich den schweren Bolter, legte den Trageriemen um und begann zu feuern. Dies war die beste Medizin gegen seine aufkommende Panik. Das Gewicht der Waffe und das Wissen um seine Fähigkeiten im Umgang damit gaben ihm neuen Mut. Der widerstandsfähige Rok kam fast sofort wieder zu sich und fütterte nun ihm den Bolter mit immer frischen Gurten. Mit einer langen Garbe tötete Drezwosix den Mörder von Dreineunzig und rächte so den Veteran von Krieg mit der nötigen Härte. Ungerührt sah er zu, wie die Geschosse durch das Schutzfeld einen Weg fanden und den braunbepelzten Mutanten von innen heraus aufsprengten. Innere Organe und abgerissene Gliedmaßen wurden durch die Luft gewirbelt und eine rote Nebelwolke stand kurz in der Luft. Dann ließ er eine lange Garbe auf die offen anstürmenden Angreifer folgen, welche den Lauf zu überhitzen begann, ihnen allen aber Luft verschaffte, da er alle sichtbaren Ziele in unmittelbarer Nähe niederstreckte. Der weiße Schnee um sie herum färbte sich blutrot. Der Nebel ließ nun so schnell wieder nach, wie er gekommen war. Das war jetzt wieder richtiges Betsy Wetter.

Er übergab Rok den schweren Bolter, der sofort den überhitzten Lauf auswechselte und schnappte sich selbst wieder seinen Raketenwerfer. Die Schlacht hatte sich in unzählige Einzelgefechte aufgelöst. Das Karree war zu einer Ansammlung von zäh verteidigten Widerstandsnestern geworden. Leichen von gefallenen Kameraden wie auch von Feinden wurden als provisorische Deckung genutzt und aufgeschichtet. Von Norden liefen große Mengen von Kultisten wild brüllend auf sie zu, die wahrscheinlich mit den Mutanten gleichzeitig losgelaufen waren, aber eben nicht in der Lage gewesen waren, mit diesen Kreaturen Schritt zu halten. Mit geübtem Blick schätzte er, dass sie dort etwa zehntausend Mann auf ganzer Linie angriffen. Soweit zum Thema, der Feind ist ihnen numerisch weit unterlegen. Der Cadianer war ein geborener Soldat und ihm wurde klar, dass dieser Belial genau gewusst hatte, wer ihn wann wo wie angreifen würde, und sich dagegen gewappnet hatte. Da es in der Division keine Verräter geben konnte, schließlich waren sie alle auserwählt worden, musste finstere Kräfte im Spiel sein. Zum Glück war die feindliche Artillerie fast gänzlich verstummt. Wahrscheinlich war es jemanden aus der Division gelungen, die Kanonen und Mörser zum Schweigen zu bringen. Oder, was leider auch möglich war, die Artillerie richtete sich gerade neu aus und wartete auf neue Zielzuweisungen.

Da der Feind auf unter vierhundert Meter heran gekommen war, begannen die Gardisten zu schießen. Gepard und einige andere Offiziere versuchten, so etwas wie Struktur in die Sache zu bekommen, aber dafür war der Feind einfach schon zu nahe. Außerdem hatte der gnadenlose Drill der letzten Jahre die meisten Gardisten automatisch handeln lassen. Die Amazonen waren wohl weiter hintern beschäftigt, jenseits seines Sichtbereiches des immer noch vorhandenen Nebels und er ließ Betsy seine Botschaft übermitteln. Die Botschaft an seine Feinde, dass sie für ihren Ansturm einen gewaltigen Obolus an Leben bezahlen würden. Ihre Greifen begannen nun Unterstützungsfeuer zu geben. Einige Kampfpanzer waren noch übrig und feuerten nun aus allen Rohren. Seine Rakete traf eine Massierung des Feindes und ließ zerfetzte Körper zu Boden regnen. Toth lud sofort nach und die nächste Rakete flog mit einem Gebet begleitet auf den Feind zu, riss weit über ein Dutzend von ihnen mit ihrer Explosion in den Tod. Sie waren ein eingespieltes Team und alle paar Sekunden verließ eine weitere Rakete das Rohr. Rok begnügte sich mit kurzen Feuerstößen, während der stark verwundete Rheinland nun mit einer Hand den Zuführer spielte. Mit der anderen Hand presste er ein Verbandspäckchen auf seine blutende Wunde.

Die ausgedünnte Angriffslinie unterschritt nun die zweihundert Meter Marke und Rok gab nun lange Garben ab. Jede Sekunde mussten Dutzende von Feinden ihr Leben lassen, aber sie griffen weiter über das offene Gelände an, als ob sie vollständig den Verstand verloren hätten. Nur die wenigsten schossen auf sie. Einige winkten äußerst ungelenk mit ihren Gewehren, als ob ihre Hände daran festkleben würden. Die zerlumpten Gestalten riefen etwas, was auf dieser Entfernung und durch den Gefechtslärm total unverständlich blieb. Da stimmte etwas nicht, ganz und gar nicht. Drezwosix hörte auf zu feuern und sah sich die "Kultisten" durch sein Skope an seiner Betsy näher an. Er hatte schon viele Schlachten gegen den Erzfeind geschlagen und zerlumpte Kultisten waren meist die unterste Riege der feindlichen Truppen. Der Auswurf, der es nicht zu den angesehenen Kulten geschafft hatte, die ihren Anhängern eine richtige Kampfausbildung, moderne funktionsfähige Waffen und eine nennenswerte Rüstung spendieren konnte. Wie der Blutpakt, die Söhne Seks und wie sonst die ganzen legendären Kriegerkulte der Sabbatkreuzzüge hießen.

Die hier trugen zerlumpte Zivilkleidung, so gut wie keine Ausrüstung, weder Granaten noch Ersatzmagazine für die Waffen, die sich auf den zweiten Blick als angemalte Trainingswaffen aus Holz entpuppten. Und so wie es aussah, hatte jemand diese an die Hände der "Kultisten" genagelt. Zwischen ihnen schienen sich richtige Erzfeinde zu befinden, welche die "Kultisten" antrieben, jeden töteten, der nicht weiter auf die Linien der Inquisitionsdivision zustürmen wollte.

"Das sind imperiale Zivilisten!", brüllte Drezwosix entsetzt. Nicht weil er Skrupel oder Gewissenbisse hatte, imperiale Zivilisten zu töten. Das Leben derer war eh schon verwirkt, da sie Dinge gesehen hatten, die der absoluten Geheimhaltung unterlagen. Was ihn entsetzte war die eklatante Munitionsverschwendung. Munition war endlich und er hatte schon recht viel verbraucht, um den "Angriff" abzuwehren. Der eigentliche Angriff würde erst noch erfolgen und sie würden nun viel weniger Ressourcen dafür haben. Dem Feind war wahrlich keine List zu niederträchtig, um sie zu schwächen. "Das sind nur unbewaffnete Kugelfänge!"

"Beim Thron! Drezwosix hat recht.", brüllte Rheinland, nachdem er die Situation mit seinem guten Skope betrachtet hatte. "Hier Korporal Rheinland, der Feind vor uns ist ein Köder! Das sind gefangene Imperiale Bürger mit hölzernen Trainingswaffen.", gab sein Truppführer durch und die Offiziere gaben die entsprechenden Befehle. Die Energiestärke der Lasergewehre wurde heruntergefahren, die schweren Bolter und Raketenwerfer sparten ihre Munition. Präzise Salven aus roten Laserstrahlen streckten nun systematisch und in aller Ruhe die armen Schweine nieder, die zu viel gesehen hatten, um jemals wieder in Freiheit leben zu können. Sie mussten ihr Leben geben, weil unter allen Umständen das Geheimnis über die Existenz des Chaos, von Dämonen, von Grey Knights und von Verräterlegionären geheimgehalten werden musste. Sollte jemals die Wahrheit heraus kommen, würde auf Hunderttausenden von imperialen Welten die Panik ausbrechen, der Glaube an die Allmacht des Gottimperators wäre erschüttert und es würde zu offenen Rebellionen bekommen. Der Geist der normalen Menschen war zu schwach, um mit dieser Wahrheit umgehen zu können. Dieses Wissen war nun mal nur wenigen Millionen Menschen vorbehalten, deren Wille stark genug war, damit klar zu kommen, so wie den Angehörigen der Inquisition. So nahm Drezwosix seinen Karabiner zur Hand, nachdem er Betsy zu Boden gelegt hatte und erlöste die Imperialen Untertanen von ihrer Last, bevor dieses Wissen sie korrumpierte. Der Imperator würde sie im Elysium für ihr Opfer reich belohnen.

Position:
Südlich der Spinnennetzstellung
Zeit: 2 327 920.M41 Tag der Schlacht 15.22
Person: Louhi

Der Interrogatorin hatte auf der Höhe die drei Milizionäre rausgeworfen. Vorher hatte Louhi ihnen noch Schärpen mit den Insignien der Inquisition mitgegeben, sodass die drei nicht Gefahr liefen, sofort für Kultisten gehalten zu werden. Dann brauste sie mit ihrem Panzer in den Hexenkessel. Die leichten Scoutpanzer blieben als Reserve zurück, die Chimären und Kampfläufer folgten ihr in den Nebel. Dann gab es hinten an der linken Seite einen harten Schlag und eine gedämpfte Explosion war zu hören. Sofort flammten feuerrote Warnrunen auf und der Maschinengeist fing an, mit seiner Sirene zu heulen. Der Panzer brach aus der Spur und begann zu schleudern. Offensichtlich war die Kette getroffen worden, war unterbrochen und hatte sich abgerollt. So schliff der Panzer nun auf der linken Seite über den Boden und begann, sich durch den einseitigen Vorschub im Kreis zu drehen. Sofort nahm Louhi das Gas weg und hielt den Panzer an. Eine weitere Explosion ertönt vom Heck. Louhi begann ihr Sichtsystem nach hinten auszurichten, aber trotz der vielen technischen Möglichkeiten sah sie den Feind nicht. Weitere Explosionen ertönten.

"Wahrscheinlich schießt eine von diesen geilen Schlampen mit diesen Hohlladungspfeilen auf uns und hofft, durch die Panzerung durchzukommen"., mutmaßte Pich und Tola nickte. Louhi hätte das anders ausgedrückt, aber der Urzeitweltler traf wahrscheinlich mit seiner Vermutung ins Schwarze.
"Ich denk eher, die wollen, dass wir rauskommen, um mit ihnen zu spielen.", meinte Vigol, die missmutig auf der vergeblichen Suche nach Zielen ihre Sturmkanonen hin und her schwenken ließ.
"Dann zeigen wir ihnen mal, dass wir die besseren Spieler sind!" Louhi zwängte sich aus ihrem Kommandantensitz und sprang nach unten. Sie zog ihr gebogenes Kettenschwert mit der gekrümmten Klinge, nahm eine Phiole mit dreifach gesegnetem Maschinenöl aus einen ihrer Gürteltaschen und kippte den Inhalt der Länge nach auf die offen liegende Führungsschiene und die Lager darunter. Dazu murmelte sie eine uralte Formel, um den Maschinengeist auf seine Aufgabe einzustimmen.

"Satim!", befahl sie dem Geist, legte einen Hebel um und drückte den großen roten Knopf, neben dem "An" stand. Der Maschinengeist gluckste zuerst, tat dann einen mechanischen Rülpser und knatternd gab der Motor Lebenszeichen von sich. Der Geruch von verbranntem Petro-chem kitzelte in ihrer Nase, als die erste Abgaswolke pilzförmig aufstieg, bis sie zu einer stetigen Rauchfahne wurde. Die Interrogatorin klappte das Visier ihres Sabbatschemahelmes herunter und zog ihre Boltpistole. Die war schon durchgeladen und brauchte nur noch mit einer kurzen Formel entsichert werden.

"Briskan, du hast das Kommando über den Panzer. Erastos, du bleibst hier und unterstütz Explikator Briskan nach bestem Gewissen. Alle anderen, mir nach, schnappen wir uns die Schlampen und überstellen sie der unfehlbaren Gerichtsbarkeit unseres lebendigen Gottes!", befahl Louhi.

"Interrogatorin Louhi, verzeiht, aber ist es klug das zu tun, was der Feind von uns erwartet?", fragte Novize Erastos gar nicht mal so dumm.
"Wir haben zwei Möglichkeiten, entweder wir sitzen hier in der Sicherheit des Panzers dumm rum und grübeln darüber, wie wir den Feind ins Schussfeld bekommen. Oder wir gehen raus und zeigen diesen degenerierten Perverslingen, wo der Hammer hängt.", erklärte die Interrogatorin.
"Also ich weiß, wo mein Hammer hängt.", verkündete einer der Zwillinge und griff sich in den Schritt.
"Das ist genau da, wo auch dein Gehirn in einem Säckchen baumelt.", brummelte Louhi verstimmt.
"Yeah, zwei Hirne sind besser als eines. Und glaub mir, vom Volumen übersteigen die das kleine Hirn einer Frau.", grölte Tola und ließ seine Hüften zustoßend kreisen. Die Zwillinge gehörten zu den Leuten, die Etikette für ein alkoholisches Getränk hielten.

"Ok, Jungs, kommt mal wieder runter. Folgende Verteilung, Vigol, du nimmst die Deckluke, die Zwillinge die Rampe, ich die Seitentür. Versuchen wir uns nicht gegenseitig zu erschießen. Und nun los!" Vigol flutschte regelrecht durch die Luke auf das Dach des Panzers. Die beiden Hohlköpfe zogen ihre Haumesser, die andere Leute durchaus zu Recht als Falchions bezeichnen würden, und ihre überschweren Revolver, deren Patronen auf manchen Welten wohl für kleine Geschütze Verwendung fanden. Die Rampe war noch nicht mal zur Hälfte aufgefahren, als die Zwillinge schon athletisch durch hechteten. Sie selbst drückte sich durch die Seitentür hinaus, die sich sofort hinter ihr wieder schloss. Es herrschte hier immer noch ein verdammter Nebel und sie sah viel zu wenig. Sofort hockte sie sich ab, legte die flache Seiten des Kettenschwertes an ihre linke Schulter. Mit ausgestreckter rechter Hand zielte sie auf einen imaginieren Feind. Im Entenschritt watschelte sie abgehockt zum Heck des Panzers und spähte in den Nebelschleier. Ein Pfeil zischte heran und detonierte direkt neben ihrem Helm, bevor sie in irgendeiner Form angemessen darauf reagieren konnte. Die Richtladung verpuffte zum größten Teil in der massiven Panzerung des Landraiders. Aber die sich seitlich ausbreitende Druckwelle reichte aus, um sie umzuwerfen. Beinahe hätte sie sich mit dem Kettenschwert noch selbst geköpft, konnte aber den Griff des Kettenschwertes soweit drehen, dass es die flache Seite war, die gegen ihren Hals drückte. Instinktiv drückte Louhi sich noch im Fall ab, zwei kurze Salven von je zwei raketengetriebenen Geschossen verließen ihre Boltpistole in die Richtung, aus der das archaisch wirkende Projektil gekommen war. Leider hörte sie nicht das charakteristische satte Explosionsgeräusch, das einem Einschlag in einen menschlichen Körper folgte und damit war klar, dass sie nicht getroffen hatte.

Sofort sprang sie wieder auf die Beine und überlegte, ob es doch nicht viel klüger gewesen wäre, im Panzer zu warten. Aber sie war verdammt noch mal eine angehende Inquisitorin des Ordo Malleus und um sie herum befanden sich äußerst berüchtigte Kultisten und Dämonenbeschwörer. Diese galt es zu vernichten und wenn sie dabei beschossen wurde, dann gehörte das eben zu ihrem Beruf dazu. Ein weiterer Pfeil durchschlug den Punkt, wo sie gerade noch gekauert hatte.

"Wenn diese verdammte Hure mich sehen kann, warum ich sie dann nicht auch?", murmelte Louhi frustriert und wechselte den Sichtmodus. Da, ein großes Wärmemuster vor ihr. Die Amazone hatte wohl genug davon, Pfeile auf sie zu verschießen und ritt nun mit einem Rabenschnabel in der Hand auf sie zu. In der anderen Hand hielt sie einen Revolver und schoss auf Louhi. Das großkalibrige Projektil traf ihre Brustpanzerung genau auf der Wölbung über ihren Brustwarzen und beulte diese leicht ein. Louhi gab überhastet eine kurze Salve aus ihrer Pistole ab, hielt aber nicht weit genug vor, sodass die Projektile in den Himmel rauschten. Leider war diese Pistole nicht mit einer Deaz Zielvorrichtung gesegnet, da es sich um ihre alte Dienstwaffe beim Adeptus Arbites handelte. Louhi sprintete aus dem Stand los, um die Entfernung zu verkürzen und die Reiterin aus dem Konzept zu bringen. Mit einem brutalen Schlag senste Louhi dem Nachtmahr die Vorderbeine mit ihrem Kettenschwert ab. Der Motor heulte erfreut auf, als sich die adamantenen Reißzähne der Säge sich durch Panzerung, Fleisch und Knochen fraßen. Die Kreatur wieherte gepeinigt auf, krachte zu Boden und rutsche über den blutigen Schnee. Die rothaarige Reiterin glitt überaus gewandt aus dem Sattel und drehte sich noch im Flug zu ihr hin und schoss mit ihrer Revolver auf sie. Eine Kugel zischte an ihrem Kopf vorbei, die andere traf ihren schönen neuen Helm im Sabbatschema. Es gab einen harten Schlag, ihr Kopf wurde zurückgeworfen und sie verlor das Gleichgewicht. Sie landete peinlicherweise höchst ungeschickt auf ihrem Hinterteil und kämpfte gegen die Ohnmacht an. Mit äußerster Willensanstrengung kämpfte Louhi die einsetzende Bewusstlosigkeit mit ehrlichem Hass nieder und machte, dass sie auf die Beine kam, denn die rothaarige Furie kam schreiend mit erhobenem Rabenschnabel auf sie zugestürmt. Dieses leichte Ziel wollte die Interrogatorin sich nicht entgehen lassen und hob ihre Waffe. Die letzten beiden Geschosse verliesen brüllend den kurzen Lauf. Die Amazone verfügte über wahnsinnig schnelle Reflexe und hatte schon mit einem Ausweichsprung begonnen, bevor Louhi überhaupt abgedrückt hatte. Die Projektile stanzten nur zwei große Löcher in den purpurnen Umhang der Amazone.

"Beim Thron!", fluchte Louhi, ließ die nutzlose Pistole fallen, stemmte sich hoch und nahm ihr Kettenschwert in beide Hände.
"Ich hack dir den vernagelten Kopf ab und stopf ihn dir in deine zugenähte Fotze!", drohte die Rothaarige theatralisch und schlug zu. Louhis Kettenschwert zuckte nach oben und traf funkensprühend auf den metallenen Schaft der Waffe, die mit abgezogener Menschenhaut umwickelt war. Das Kettenschwert ratschte herunter bis zum Handschutz und sprühte dort Funken. Mit der linken ließ die Amazone eine dreieckige Klinge aus dem Griff der aufwendig verzierten Pistole fahren, wirbelte sie hoch, fasste sie am Lauf und schlug zu. Louhi versuchte, dem Hieb auszuweichen, aber sie war zu nah dafür. Alldinges prallte die Klinge an ihrer Schulterschutz harmlos ab.

"So einfach mach ich es dir Schlampe doch nicht!", schrie Louhi triumphierend. Die Kriegerin löste sich und nun versuchte die Interrogatorin es mit einem schnellen Vorzucken des Kettenschwertes zum Kopf der Amazone, die zwar ein Stirnband, aber kein Visier trug. Die Amazone drängte den Schlag mit ihrem Rabenschnabel ab und trat mit dem rechten Bein nach Louhis Knie. Sofort zog Louhi ihr Knie zurück und beide gewannen etwas Distanz zueinander. Sie fingen an, einander zu umkreisen. Auf der einen Seite wäre Louhi über etwas Unterstützung von Vigol oder den beiden Schwachköpfen froh gewesen, auf der anderen Seite hatte die ehemalige Arbiratorin der Ehrgeiz gepackt, die Sache allein zu lösen. Wäre doch gelacht, wenn sie das nicht allein schaffte. Die beiden Brüder tobten sich irgendwo vor dem Land Raider aus. Jemand schien mit ihnen spielen zu wollen und die Zwillinge waren niemand, der so etwas widerstehen konnte. Vigol hatte scheinbar eigene Gegner gefunden, die es durchaus mit ihr aufnehmen konnten. Die Amazonen waren für Slaaneshanhänger wirklich fit und gut ausgerüstet. Während Louhi und die Amazone gepflegte Beleidigungen über ihre primären und sekundären Geschlechtsteile austauschten und die Keuschheit ihrer Mütter in Frage stellten, vergolten sie Hieb mit Hieb. Die Amazone war mit ihren beiden einhändigen Waffen deutlich schneller, aber die Pistole hatte nicht genug Hebelkraft, um durch ihre Rüstung zu kommen und taugte auch nicht zum Parieren. Das tat der Rabenschnabel auch nur bedingt, war aber mit einem breiten Handschutz ausgestattet. Das Energiefeld, mit dem die gebogene, geschärfte Spitze umhüllt war, würde Louhis Rüstung durchschlagen wie ein Dosenöffner den Deckel einer Dose.

Da die Interrogatorin kleiner als die Amazone war, hatte die Kultistin auch eine höhere Reichweite. Louhi hatte einige Kampftechniken gelehrt, um deutlich größere Gegner unterlaufen zu können. Leider war die Amazone auch nicht so viel größer, sodass die meisten Taktiken nicht wirklich griffen. Auch die Amazone war wohl gewohnt, eher mit größeren Gegnern zu kämpfen und tat sich doch etwas schwer, die immer tiefer angesetzten Angriffe von Louhi zu parieren. Der Kampf tobte immer noch um sie herum und die Lage war total unübersichtlich. Es wurde Zeit, die Sache zu beenden. Die Akolythin griff tief an, zielte auf die schwach gepanzerten Oberschenkel der Frau. Der Rabenschnabel kam herunter und drängte sie ab. Louhi stürzte nun vor, nahm einen Hieb mit der Klinge des Revolvers auf ihren Helm hin und rammte die Amazone ihren Schulterschutz in die Region des Solar Plexus, in der Hoffnung, dass wenigstens etwas von der Wucht vom Harnisch weitergegeben wurde. Die Frau kam ins Straucheln und beide fielen sie hin. Während Louhi das rechte Handgelenk der Amazon zu fassen bekam, drückte sie ihr Kettenschwert gegen die Bauchpanzerung der rothaarigen Frau. Der Maschinengeist kreischte blutdurstig auf, als sich die adamantenen Zähne des Schwertes durch die mehrlagige Rüstung fraßen. Mehrmals schlug die Amazone immer härter und verzweifelter mit der freien Pistolen Hand auf ihren Helm ein. Der Kopf von Louhi fühlte sich wie eine Glocke an. Aber dann fraßen sich die Zähne rasend schnell durch den weichen Unterleib der Rothaarigen und eine blutige Wolke sprühte in den Wind. Sie sägte die Slaaneshkultistin beinahe in zwei Stücke, bis die endlich starb. Louhi rollte blutbespritzt von der Leiche und versuchte, etwas zu erkennen, aber ihr Kopf schmerzte durch die vielen Schläge und ihr wurde klar, dass sie alles doppelt sah.

Mühsam rappelte sie sich auf, verlor aber sofort wieder ihr Gleichgewicht und wäre wieder einmal beinahe in ihr Schwert gefallen. Sie ließ geistesgegenwärtig vorher den Sicherungshebel am Griff los und die Kupplung kuppelte den Antrieb aus, so dass die Zähne sofort anhielten, als sie ihre Rüstung trafen. Alles drehte sich um Louhi und sie verlor vollständig die Orientierung. Wenn sie ein Feind so sah, wäre sie ein leichtes Ziel. Kaum hatte sie diesen Umstand bedacht, als sich schon eine Silhouette aus dem Nebel schälte.

Gedanke des Tages
Der zweite Teil der Schlacht. Ich hoffe, er gefällt ebenfalls. Tegan hat hier zum ersten Mal einen POV Auftritt, auch wenn der recht wenig über sie enthüllt. Im nächsten Kapitel hat Tegan einen weiteren, für die Story äußerst wichtigen Auftritt, deswegen wollte ich schon vorher einen mit ihr bringen.

Wir befinden uns nun kurz vor dem Höhepunkt der Schlacht. Das Karree ist durchbrochen, aber beide Seiten haben große Schwierigkeiten, sich zu koordinieren. Zuerst wollte ich die Hexen einen Sturm beschwören lassen, fand dann aber generischen Nebel doch besser. Ehrlich gesagt wollte ich so einzelne Schauplätze isolieren, da es sonst zu vielen Wechselwirkungen gekommen wäre.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: