40k Das Wort des Propheten!

@Avengar
ein Wunderbarer Teil. Wie ioch schon sagte finde ich die Gefühlsregungen bei Antochia mittlerweile fast schon beänstigend. Ich meine erst butter sie den guten alten Hauptmann runter wo sie nur kann und dann fängt sie beinah an zu heulen als sie eine ihrer Schwestern nicht mehr findet die sie vorher noch Verhaften wollte. Hoffe das es bald mit neuen und großen Abschnitten weitergeht.

@Krauthammer
Mach das Kompendium wieder als Word Datei. Ist leichter runterzuladen. Du machst da eine gute Arbeit als Archivar der Story!
 
So, stellt euch vor, es ist Freitag Nachmittag, ihr kommt von eurem anstrengenden Tagwerk nach Hause und da wartet schon Avenger mit Kaffee und Kuchen auf auch...
Naja, gut, nicht persönlich, Kuchen gibt's nicht und Kaffee müsst ihr selber kochen, aber immerhin gibt's ein neues Stückchen Geschichte.

„Stout kommen.“, murmelte Gorekil in das kleine Mikrofon seines Helmfunkgeräts.
„Stout hört, Sir.“, kam die Antwort ohne Verzögerung. Sergeant William Stout, Truppführer von Gorekils erstem Spezialwaffenteam, war ein Mann, auf den bedingungslos Verlass war.
„Sehen sie gepanzerte Xenos, Entfernung dreihundert?“, fragte Gorekil.
„Bestätige Kontakt, Sir. Entfernung dreihundertfünfzig von meiner Position, Xenos postiert um Warpportal?“
Gorekil nickte unbewusst. Gut. Stout konnte den Feind also sehen und beschießen. „Bestätigt, Sergeant. Auf mein Signal hin mit beiden Plasmawerfern Feuer auf diese Ziele. Falls der Feind abtaucht niederhalten.“ Der Oberst räusperte sich. „Signal ist Funkspruch; dreifache Wiederholung des Wortes ‚Aquila’.“
„Habe verstanden, Sir. Ziele aufgefasst, erwarten Signal. Stout Ende.“
Gorekil wechselte den Kommkanal durch das simple Drehen eines kleinen Schalters, der in seine rechte Unterarmpanzerung eingelassen war. „Gorekil ruft Spezialwaffenteam Zwo. Leutnant Castellan, kommen!“
„Castellan hört, Sir!“, bellte es kurz darauf in Gorekils Ohr. Der Leutnant war gebürtiger Mordianer und hatte die übertriebene Zackigkeit, die beim Militär seines Heimatplaneten üblich war, nie ganz ablegen können, genauso wenig wie den knurrigen Dialekt. Der Junge gab sich alle Mühe, doch durch die Hochleistungsmikrophone der Gardisten wurden selbst seine Versuche, mit gedämpfter Stimme zu sprechen, zu lautem Kasernenhofgebrüll verstärkt.
Gorekil gestattete sich nur kurz, die Miene zu verziehen und den Leutnant wieder einmal zurechtzuweisen. „Brüllen sie nicht so, Leutnant. Sonst laufen uns die Eldar nachher noch davon, weil sie ein ganzes mordianisches Regiment im Anmarsch wähnen.“ Er seufzte. „Also, sehen sie feindliche Waffenstellung, Entfernung vierhundert?“
„Bestätige Kontakt.“, schnarrte Castellan und klang fast ein wenig beleidigt dabei. „Waffenstellung auf Entfernung fünfhundert von meiner Position, Ziel teilweise verdeckt.“
„Harte Deckung?“, fragte Gorekil nach.
„Negativ, ist nur Strauchwerk, Sir. Kein Hindernis für die HEs.“
„Kriegen sie die Bedienungsmannschaft ins Visier, Leutnant?“
Für einen Moment war nur Castellans Atem und ein sehr leises, schnell aufeinander folgendes Klicken zu hören. „Ja.“, flüsterte er schließlich übertrieben leise. „Haben sie im Fadenkreuz. Die Spitzohren waren sogar so freundlich, für uns ihre Helme abzunehmen. Schade ums Makeup.“
„Halten sie sich feuerbereit. Feuer auf mein Signal. Funkspruch dreifache Wiederholung ‚Aquila’.“
„Verstanden, Sir.“
Gorekil unterbrach die Verbindung zu dem Scharfschützen und seinen Männern und wechselte auf den allgemeinen Kanal, um seine regulären Trupps und sein drittes Spezialwaffenteam über seinen Plan zu informieren.

Der Boden erzitterte, als die gepanzerte Landungsfähre auf dem zum Flugfeld umfunktionierten Landeplatz nahe des Klosters aufsetzte. Leutnant Maison von der Flugkontrolle der Imperialen Navy presste die Hände auf den Gehörschutz seines gepolsterten Helms, um seine Ohren gegen den unerträglichen Lärm der Triebwerke abzuschirmen.
Die Fähre hatte keinerlei Bestätigung ihres Landewunsches abgewartet und sich auch nicht eindeutig identifiziert. Wer auch immer dieses Schiff flog, Maison würde ihm nach der Landung das Leben zur Hölle machen. Ungeduldig wartete er nur wenige Meter entfernt von dem brüllenden Giganten darauf, dass der Pilot endlich die Triebwerke deaktivierte und aus der Maison zugewandten Heckluke die ersten Passagiere entstiegen.
Mit einem schier endlosen Jaulen erstarben die Schubtriebwerke. Ihre Auslässe glühten vor Hitze rot in der Nacht, während sich die Positionslichter des Flugfelds auf der schwarzen Hochglanzfläche der Außenhülle der Fähre spiegelten. Für einen Moment war alles ganz still. Maison sah sich zu den beiden Marineinfanteristen um, die ihn begleiteten. Die Gesichter der Männer waren ausdruckslos, ihre Augen hinter verspiegelten Helmvisieren verborgen, doch die klobigen, automatischen Schrotflinten, die sie vor der Brust ihrer grauen Plattenpanzer hielten, sprachen eine Sprache, die jedem noch so aufmüpfigen Piloten Respekt einflößen würde.
Die Laderampe der Fähre glitt endlich, von surrenden Servomotoren angetrieben, herunter. Maison straffte seine Haltung, zog den abgewetzten Monteursanzug über der Brust zurecht und stapfte auf die sich öffnende Luke zu. Niemand landete ohne explizite Erlaubnis auf seinem Flugfeld, und wenn es der Imperator persönlich war.
Eine in eine weite Robe gehüllte Gestalt kam die Laderampe herunter und schlurfte einfach an ihm vorbei, ohne ihm auch nur einen Blick zuzuwerfen. Weitere Männer passierten ihn achtlos, einige von ihnen mit bionischen Prothesen, die alle möglichen Glieder und Sinnesorgane ersetzten. Maison blieb verwirrt mitten auf der Rampe stehen, jetzt endgültig dazu entschlossen, den Nächstbesten aufzuhalten und ihm die Predigt seines Lebens zu halten.
Es sollte nicht dazu kommen. Aus dem Inneren der Fähre erschien ein halbnackter, dunkelhäutiger Riese, der Maison, seinen wütenden Protest ignorierend, hochhob und die Rampe hinab trug. Der Leutnant rief nach den Marineinfanteristen, doch die Männer erkannten mit bemerkenswerter Schnelligkeit, was besser für sie war, als ein in eine goldene Servorüstung gehüllter Mann dem Riesen und dem krakelenden Leutnant die Rampe hinab folgte. Die Flottensoldaten beeilten sich, weg von dem Neuankömmling zu kommen, auf dessen Rüstung unübersehbar das Zeichen der Inquisition prangte.
Gotthardt Franciscus musterte mit Belustigung, wie Sergeant Kroll den Flottenoffizier wie eine Puppe mit sich schleppte. Der ehemalige Dschungelkämpfer war ein Leibwächter von beachtlicher Stärke und mit dem Talent, Schwierigkeiten zu erkennen und aus dem Weg zu räumen, bevor sie seinem Herrn Kummer bereiten konnten. Er sah sich das Schauspiel noch einen Moment lang an, bevor er deutlich hörbar mit seinen gepanzerten Fingern schnippte.
„Lass ihn runter, Kroll.“
Der muskelbepackte Catachaner setzte den nun nicht mehr schreienden, sondern nur noch fassungslos Franciscus anstarrenden Offizier beinahe vorsichtig ab, so als könnte der um mehr als zwei Köpfe kleinere Mann zerbrechen, wenn man ihn zu hart auf dem Boden aufkommen ließ. Kroll trat zwei lange Schritte von der Gestalt des Offiziers zurück und nickte seinem Herrn zu.
Franciscis ging die Rampe betont langsam herunter, den schlotternden Offizier mit stählernem Blick fixierend. Er wusste um die Wirkung seines Auftretens auf gewöhnliche Sterbliche, hatte es jahrzehntelang kultiviert und zu einer Waffe geschliffen, deren Bedrohlichkeit dem Anblick jedes Schwertes und jeder Boltpistole gleichkam. „Leutnant.“, stellte er sachlich und mit dem Unterton eines Richters fest. „Sagen Sie, wo finde ich wohl jemanden, der mir die Lage auf diesem Planeten aus einer höheren Perspektive erklärt?“
Der zitternde Arm des Flottenoffiziers wies auf die dunklen Umrisse des Klosters. „Die…“, stotterte er, „die Kommando… Kommandozentralen… sind in der… der Abtei, Mylord… Mylord Inquisitor.“
„Danke, Leutnant.“, sagte Franciscus und ging ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei. Er brauchte sich nicht einmal umzusehen, um zu wissen, dass Inquisitor Carmine plötzlich wie ein Schatten an seiner Seite aufgetaucht war.
„Es ist ja nun nicht gerade so, dass du eitel wärst, Gotthardt.“, stellte er vor Zynismus triefend fest, als hinter ihnen der bemitleidenswerte Flottenoffizier schluchzend auf die Knie sank. „Sicher gehört es zum normalen Auftreten des Ordo Malleus, sich wie der Imperator selbst gebärdend von Seinen demütigen Dienern empfangen zu lassen.“
Ein ohrenbetäubendes Donnern und ein gleißender Blitz von jenseits des Feldes verschluckten Franciscus Antwort. Carmines Kopf fuhr erschrocken herum. „Was zum…?!“
„Artillerie, Lord Inquisitor.“, bemerkte der getreue Kroll, der bisher stumm geblieben war, ruhig. „Wir sollten besser in eins der Gebäude gehen.“
 
Ich traue mich kaum hier zu posten da ich nicht den Lesefluss der anderen Leser unterbrechen moechte, aber ich musste einfach mein hoechstes Lob fuer die Charakterisierung des Inquisitors Gotthard aussprechen - sie trifft genau meine persoenliche Vorstellung eines Inquisitors, ein Phaenomen, das ich bisher noch nie erlebt habe. Respekt!
 
Danke an alle für diese netten Komplimente. Und danke natürlich auch an Archon, habe den Fehler mal fix bereinigt.
Habe mich übrigens auch sehr über Raziels Kommentar bezüglich des Inquisitors gefreut.

Die Männer rückten in einer Zangenbewegung langsam auf die Eldar vor, so wie Gorekil es beabsichtigt hatte. Sein Herz schlug mit jedem Schritt, den er machte, schneller. Entschlossen verstärkte er den Griff um Energiesäbel und Plasmapistole.
„Aquila.“, sagte er langsam und vernehmlich in das Mikrofon, den Blick nicht von den noch gute zweihundert Meter entfernten Eldar nehmend. Die Xenos hatten noch immer nichts bemerkt, sondern liefen weiter ihre Patrouille. Mit den knochenfarbenen Verzierungen ihrer ansonsten dunklen Rüstungen waren sie nicht sonderlich gut getarnt und sogar ohne aktivierte Restlichtverstärker gute Ziele für die imperialen Gardisten.
„Aquila.“, wiederholte Gorekil und sog erwartungsvoll die Luft ein. Es war sinnvoll, den Moment des Angriffs soweit wie möglich herauszuzögern, um den Überraschungsvorteil zu maximieren, doch zu langes Zögern mochte dazu führen, dass die Xenos sie entdeckten und ihnen die Initiative abnahmen.
Gras und Unterholz wuchsen hoch rund um das Portal. Gorekil beschloss, dass er noch zwanzig weitere Meter riskieren konnte. Mit einer Bewegung seines Daumens aktivierte er die Plasmapistole und spürte, wie die Waffe sich vibrierend auflud, als Plasma in die Reaktionskammer strömte und dort erhitzt wurde. Die Waffe würde einsatzbereit sein, wenn er sie brauchte.
Zweige knackten und Gras raschelte, als Gorekil sich weiter vorarbeitete. Es waren Geräusche, die nur wenige Meter weiter kaum mehr hörbar waren und die mitten in der Nacht, im dunklen Wald, genauso auf den Wind oder nachtaktive Tiere zurückzuführen sein mochten, doch in Gorekils Ohren klangen sie dennoch viel zu laut wieder, als das er hätte beruhigt sein können. Das Adrenalin, das auch nach so vielen Einsätzen noch fast unvermindert durch seine Adern pulsierte, putschte ihn wie eine Droge auf, schärfte seine Sinne und machte ihn geradezu kampfeslustig, genauso wie es ihn unruhig und nervös machte. Vielleicht, schoss es ihm in einem unpassend philosophischen Gedanken durch den Kopf, vielleicht war dies Teil des Erbes der Menschheit aus der Zeit, als unsere Spezies nicht mehr als ein Haufen Wilde war, die sich von Tieren nur in dem Einfallsreichtum ihres Mordens unterschieden. Vielleicht war es der Nachhall des Rufs des Jägers, der jetzt in ihm wiederklang.
Vielleicht wurde er aber auch nur alt und sentimental, schalt er sich selbst. Er hatte wichtigeres zu tun und zu bedenken, und außerdem hatte er die letzten zwanzig Meter, die er sich zugestanden hatte, passiert. Die Xenos hatten noch immer nicht den leisesten Verdacht.
„Aquila!“, rief er und verfiel gleichzeitig in einen geduckten Sprint direkt auf den Feind zu. Im Sekundenbruchteil der Stille, der auf seinen Ruf folgte, wandten sich ihm ein halbes Dutzend Eldarköpfe zu, bevor ein Hagel aus Laserimpulsen den Patrouillentrupp der Außerirdischen wie Korn niedermähte. Gorekils Männer griffen halbkreisförmig mit aufflackernden Waffen an. Sie feuerten in kurzen Intervallen, rückten einige Meter vor, um dann wieder zu feuern und erneut vorzurücken.
Gleichzeitig entfesselten Stouts Plasmaschützen ein blau glühendes Inferno über die Köpfe ihrer Kameraden hinweg. Die in Salven abgefeuerten Miniatursonnen schlugen zwischen den gepanzerten Skorpionkriegern ein und verteilten ihre Energie unter gleißenden Blitzen, vor denen Gorekil nur geblendet die Augen schließen konnte. Der Erfolg der Salven war unzweifelhaft, wenn er im Moment auch unüberprüfbar blieb, und das Schweigen der Shurikenkanone verriet, dass auch Castellans Scharfschützen erfolgreich ihre Ziele bekämpft hatten.
Ein einzelnes Shurikengeschoss pfiff an Gorekil vorbei, dann erschoss Fieldswick den verwundeten Eldar, der im hohen Gras liegend für den Oberst unsichtbar geblieben war. Gorekil setzte über einen weiteren toten Xenos hinweg, um die Klinge seines Energieschwerts in der Brust eines Verwundeten zu versenken, den die Lasersalven mit verbrannten Innereien niedergeworfen hatten.
Ein halbes Dutzend Gardisten formierte sich in Halbmondformation um den Oberst, seinen Vormarsch begleitend und mit gezielten Salven deckend. Während eine weitere Gruppe zurückblieb, um den zweiten Patrouillentrupp der Xenos mit Sperrfeuer an seiner momentanen Position niederzuhalten, rückten die Männer um Gorekil unerbittlich auf das Portal zu.
Gorekil hörte das Säuseln der Antigravtriebwerke als erster. Er wechselte in den Wärmebildmodus seiner Helmsensoren und stellte fest, dass einer der Serpents seine Motoren hochfuhr. Der Antigravpanzer durfte nicht abheben, um welchen Preis auch immer!
„Carlyle, Hudson!“, bellte Gorekil in sein Funkgerät, um die beiden Gardisten bei der zurückgebliebenen Gruppe zu erreichen. „Im Laufschritt vor zu den Schwebern! Nachdem ihr sie ausgeschaltet habt abtauchen und weg. Wir sehen uns am Sammelpunkt.“
Die Männer liefen los, noch bevor sie bestätigten. „Roger, Sir!“, drang schließlich mit blechernem Keuchen Carlyles Stimme aus dem Kopfhörer. „Notieren sie schon mal die Abschüsse für mich.“
Gorekil konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während er geduckt weiterrannte. Carlyle lief nur mit seinem Melter und dem granatwerferbewehrten Hudson hinter sich auf eine Gruppe Xenos und zwei Antigravpanzer zu, aber er nahm es als Herausforderung. Der Oberst war jedes Mal aufs neue fasziniert vom Mut der Männer unter seinem Kommando.
Von den Skorpionkriegern war nicht mehr viel übrig und auch von ihrem Kommandanten war nichts mehr zu sehen, als sie das Portal schließlich erreichten. Ein einziger der Xenos hielt sich noch auf den Beinen, sein rechter Arm vom Ellbogengelenk abwärts zu einer verkrümmten schwarzen Klaue verbrannt. Der Eldar fixierte die Gardisten mit einem schnellen Blick der rot glühenden Optiken seines Helmvisiers und brachte seine Shurikenpistole hoch. Für einen Moment stand der Skorpionkrieger aufrecht da, ein stolzes Bild des Widerstands gegen die auf seinem Panzer aufblühenden Einschläge der Laserwaffen, dann schoss Gorekil ihm eine Salve Plasmabälle in die Brust. Der Außerirdische starb ohne einen Laut, doch das Leuchten seiner Visiergläser verebbte zu einem schwachen Glimmen. Fast gleichzeitig verging auf der Lichtung der noch immer im Start begriffene Serpent in einer gleißenden Explosion.
Atemlos stand der Oberst vor dem hochaufragenden Portal. Es war größer, als er gedacht hatte, und die wirbelnd blauen Energieströme, die wie eine vertikale Wasseroberfläche zwischen seinen geschwungenen Außenstrukturen gefangen waren, bewegten sich auf eine ebenso faszinierende wie verstörende Weise, fast so, als würden sie von etwas gelenkt werden.
Gorekil schüttelte den Kopf, um sich von dem Anblick zu lösen. Vorsichtig legte er die Plasmapistole ins gras und entnahm der Tasche an seinem Gürtel den Peilsender. Einen einzigen Knopfdruck später hielt er das aktivierte, mit langsam zunehmender Frequenz piepende Gerät in der Hand und ging damit langsam auf das Portal zu.
Er sah den von wirbelnden Schatten umgebenen Eldar zu spät.
 
Warum hörst du auf? 😱 Du quälst einen
Was is mit Gorekil? Er wird doch nicht sterben? :heul: Das darf er nicht!

Und nun zur Kritik:
Ich finde deine Geschichten sind die besten die ich jemals lesen durfte! Also dickes Lob und eine ehrlich gemeinte Hochachtung vor deiner Arbeit :spitze: :clap:

Nur 1 wahren Kritikpunkt habe ich. Warum sind bei dir die Kettenschwerter so gut wie E-Waffen?
Ich weiß das ist eine Kleinigkeit und die anderen Leser werden mich :hau: , bitte nich so feste, aber das
Interresiert mich ehrlich. Und einen kleinen Hinterrund Fehler hab ich gefunden. Seit wann haben den Gardisten
Scharfschützen?

Das sind die Punkte die mich Interresieren.

Aber ansonst schreib schnell und viel weiter von deiner Droge ähm Geschichte meinte ich natürlich 😀
 
@Hanniball:

Jepp, ich mag Cliffhanger. Allzu lange wird der Handlungsstrang mit Gorekil und Krüger aber nicht in der Luft hängen.
Interessant übrigens, dass du dir Gedanken zum weiteren Storyverlauf machst. Wir werden sehen, ob ich es nicht doch noch schaffe, dich zu überraschen. Vielleicht ist die Richtung ja doch eine andere, als du sie vorausgesehen hast.

@Garde General Nimrutt:

Wow, jetzt verfällt das Lob langsam in Superlative :rotanlauf:

Zu deinen Fragen:

Die frage mit den Kettenschwertern verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz. Hat sie einen aktuellen Bezug? Kann mich auf den jüngeren Seiten der Story nicht an den Einsatz eines Kettenschwerts erinnern... Naja, im gesamtkontext meinewr geschichten kommen Kettenschwerter recht stark weg, weil Energiewaffen eher selten vorkommen und ich mir den Unterschied zwischen den beiden Waffenarten beim Einsatz gegen ungepanzerte oder leichtgepanzerte Gegner nicht sonderlich groß im Erfolg vorstelle (wohl eher im Effekt). Außerdem finde ich, dass Kettenschwerter einfach coole und psychologisch sehr beeindruckende Waffen sind, deshalb schildere ich ihren Einsatz auch gerne drastisch. Man sollte auch nicht vergessen, dass Kettenschwerter hintergrundmäßig wesentlich stärker sind als normale Schwerter.

Zu den Scharfschützen: Hier habe ich mir erlaubt, den Hintergrund freier auszulegen, als es der Armeelisteneintrag gestattet. Ich habe schon in mehreren Publikationen gelesen, dass Gardisten auch selbstständig eingesetzt werden, in verbänden, die größer sind als einzelne Trupps. Hier erschien es mir recht logisch, dass sie dann auch weitergehende Spezialisierungen brauchen als einfach nur normale Lasergewehre und Spezialwaffen. Denk einfach an die Spezialeinheiten heutiger Tage und versuch, ihr Aufgabensprektrum ins 40. Jahrtausend zu übertragen, dann bekommst du eine ganz gute Vorstellung davon, was Gardisten meines Erachtens darstellen.

In seinem Leben als Inquisitor hatte Franciscus viele Arten von Schweigen kennen gelernt: Das arrogante und selbstgefällige Schweigen eines Ketzers beim Verhör, bevor die Folter ihn brach und in ein wimmerndes Bündel Fleisch verwandelte. Das heilige Schweigen der ergebensten Diener des Imperators aus den Reihen der Ekklesiarchie, das lauter klang als jedes noch so inbrünstige Gebet. Das mahnende Schweigen einer toten, entvölkerten Welt nach dem endgültigen Urteil des Exterminatus.
Doch keines dieser Schweigen war so körperlich intensiv spürbar wie das Schweigen einer Gruppe von Menschen, die sich Richter und Henker gleichermaßen in der Person eines Inquisitors gegenübersahen. Und genau diese Art von Schweigen herrschte jetzt in dem zum Kartenraum umfunktionierten Foyer der Abtei. Gut zwei Dutzend Augenpaare waren in Richtung des Dämonenjägers gerichtet, hafteten irgendwo zwischen dem Inquisitionssymbol auf seiner Brust und der vom Alter ausgezehrten Beuge seiner Kehle. Die in die Uniformen ihrer Regimenter gekleideten Offiziere standen in vor Nervosität übermäßig angespannter Habachtstellung.
Franciscus legte die Andeutung eines Lächelns um seine Lippen; eine Geste, von der er wusste, dass sie die Soldaten nur noch mehr verunsichern würde. Er warf einen Seitenblick zu Carmine, der in provozierender Lässigkeit neben ihm stand und dabei in seinen zerschlissenen Kleidern und mit seinem ungepflegten Äußeren so wirkte, als wäre er nur irgendein Gefolgsmann, vielleicht ein Kopfgeldjäger, den der Inquisitor irgendwo aufgelesen hatte, vielleicht auch eine weit schlimmere Art von Abschaum.
„Was sagtest du vorhin noch über Seine Heilige Majestät?“, dachte er.
„Verzeiht, wenn ich Euch nicht sofort erkannt habe, mein Imperator…“, hörte er Carmines Stimme zur Antwort spöttisch in seinem Kopf erschallen. „Und nun genug der Blasphemie, Gotthardt. Du hast eine Aufgabe zu erfüllen.“
Franciscus räusperte sich, um nach außen die Fassung zu wahren. „Rühren sie sich, meine Herren.“, sagte er. Belustigt nahm er zur Kenntnis, dass Sergeant Kroll der erste war, der seiner Aufforderung nachkam und seine Haltung entspannte, während die hochrangigen Offiziere der Imperialen Armee offensichtlich Probleme hatten, die Steifheit ihrer Muskeln zu überwinden.
„Ich bin“, führte Franciscus aus, „Inquisitor Gotthardt Franciscus vom Ordo Malleus. Das Auge des Imperators ruht auf dieser Welt, meine Herren. Ich bin hier, um Vorfälle zu prüfen, die Seiner Majestät auf Terra lästern. Zu diesem Zweck werde ich unter Requirierung der mir passend erscheinenden Instrumente und des benötigten Personals Ermittlungen anstellen.“
Ein einziger Mann in grauer Paradeuniform und mit den Rangabzeichen eines Obersts rührte sich inmitten der angespannt schweigenden Offiziere. Er hob eine seiner kräftigen Hände, um sich dem Inquisitor bemerkbar zu machen.
Franciscus wandte ihm den Blick zu. „Ja, Oberst?“
„Oberst Kaltenbrunn vom 43. Regiment des Todeskorps von Krieg, Lord Inquisitor.“, stellte sich der Oberst mit klarer, ruhiger Stimme vor. „Mylord, ich bitte darum, offen sprechen zu dürfen.“
Franciscus nickte langsam und gutmütig. Er musste sich eingestehen, dass dieser Oberst Kaltenbrunn ihm imponierte. Es gehörte Mut dazu, ungefragt zu einem Inquisitor zu sprechen, der offensichtlich in wichtiger Angelegenheit handelte, und Kaltenbrunn tat es mit bemerkenswerter Ruhe und Würde.
„Wir führen einen Krieg auf diesem Planeten, Lord Inquisitor. Ich will Sinn und Notwendigkeit eurer Anwesenheit nicht in Frage stellen, jedoch erscheint es mir fraglich, ob ich oder irgendeiner der hier anwesenden Kommandeure euch Truppen zur Verfügung stellen kann, um euch bei eurem Vorhaben zu unterstützen. Unsere Männer sind an der Front gebunden, und wir können keinen, der den Grund des Imperators verteidigt, entbehren.“
Einen Moment lang hingen Kaltenbrunns Worte im Raum, als niemand etwas sagte und alle auf die Reaktion des Inquisitors warteten, dessen uneingeschränkte Autorität soeben von einem einfachen Oberst zurückgewiesen und relativiert worden war.
Franciscus empfand keinen Zorn, in den weniger erfahrene Männer in seiner Situation vielleicht verfallen wären. Er verstand den Oberst gut und konnte seinen Einwand aus seiner Perspektive nachvollziehen. Es war der Einwand eines Mannes, dem der Sieg über die greifbaren Feinde des Imperators alles bedeutete und der nichts wusste von den Feinden, die weit gefährlicher im Verborgenen lauerten. Es hätte keinen Sinn, Kaltenbrunn zu strafen. Ein Mann seiner Willensstärke und seiner Überzeugung konnte sich noch als nützlich erweisen, wenn man ihn nicht vernichtete oder ihn sich zum Feind machte.
„Ich werde ihre Argumente in meine Überlegungen miteinbeziehen, wenn es soweit ist, Oberst.“, antwortete Franciscus ihm deshalb, einen Tonfall wählend, der keinen weiteren Widerspruch duldete, aber auch deutlich machte, dass er es so meinte. „Eine Niederlage in diesem Krieg liegt nicht im Interesse der Inquisition des Imperators. Ich werde ihnen die von mir getroffene Entscheidung zu gegebener Zeit mitteilen, meine Herren.“
„Und wir werden sie akzeptieren und in Demut befolgen, Mylord Inquisitor., erklärte ein zwischen den Offizieren hervortretender, untersetzter General. Der Mann reichte Franciscus in seiner Servorüstung kaum bis zum Inquisitionssymbol auf der Brust, straffte aber dennoch stolz seine Haltung unter der goldbestickten, purpurnen Uniform, als er vor den Inquisitor und seine Begleiter hintrat. Sein Gesicht wurde dominiert von einem sorgfältig gestutzten, mit irgendeiner nicht näher zu definierenden Substanz gefetteten Schnurrbart unter einer spitzen Nase, zu deren Seiten listige, dunkle Augen blitzten. Mit einer Körpergröße von vielleicht eisfünfundsechzig und dem Bauchansatz unter dem teuren Uniformstoff wirkte der General eher wie die karikatur eines Stabsoffiziers.
„Und sie sind...?“, fragte Franciscus nach, den General mit einiger Geringschätzung betrachtend.
„General Quintus Aquine, Befehlshaber der Verteidiger von Orellion.“
 
Die Darstellung des Todeskorpsoffiziers erinnert mich vom Charakter her an Kat aus "Im Westen nichts Neues ..."
Nur dass sein Konterpart - der Inquisitor wesentlich klueger zu sein schont, als Kats Vorgesetzte und der gute Kaltenbrunn wohl hoffentlich nicht wie Kat enden wird 😉
Was ich eigentlich sagen will: Super Geschichte, schreib in diesem Stil weiter!
 
weiter schreiben defenetiv. ein wunderschöner Teil.
Was ist mit Haller? :huh:

Mit meiner Frage zu den Scharfschützengeweheren von den Gardisten. Na klar das eine größer Formation mehr Waffen als nur die wie im Codex angegebenen zur auswahl hat. Sorry war ich etwas zu engstirnig.

Das mit dem Kettenschwert hab ich halt mal gefragt wegen deiner Geschichte Stadtbummel wo Krüger ja das Kettenschwert hat.

Aber du kannst ruhig immer so schnell neue Teile schreiben von deiner Geschichte! Würd mir nix ausmachen.
 
In seiner Deckung liegend hörte Krüger die ersten Artillerieeinschläge. Der Boden erzitterte unter dem Granatbeschuss, und er hoffte darauf, dass Gorekil und seine Männer es geschafft hatten, das Zielgebiet rechtzeitig wieder zu verlassen. Die Druckwellen bliesen heiße Luft über ihn hinweg, die die Zweige und Äste des Unterholzes wie im Sturmwind zum Schwingen brachte.
Die Luft flirrte vor seinen Augen, so heiß war der feurige Hauch der Explosionen. Krüger barg das Gesicht hinter den Unterarmen. Er hatte mehr als genug Männer gesehen, denen der plötzliche Flammenstoß einer fehlgeleiteten Granate das Gesicht verbrannt und das Augenlicht geraubt hatte. Er hatte sogar noch schlimmere Verbrennungen nach dem Einsatz von Nuklearwaffen gesehen und dankte dem Imperator jedes Mal aufs Neue, wenn die Führung der Imperialen Streitkräfte beschloss, dass der Einsatz solcher Waffen in einem Kriegsgebiet unnötig war. Krieg selbst war nur noch eine einzige, verseuchte Trümmerwüste seit der selbstgewählten nuklearen Reinigung, und so notwendig dieser Schritt auch gewesen sein mochte, so endgültig hatte er Krügers Heimatplaneten doch dazu verdammt, nur ein Schatten seiner früheren Selbst zu sein.
Wie Krüger so dalag, die Augen geschlossen und das Gesicht in den Stoff der Uniformärmel gepresst, schoben sich lange zurückliegende Bilder vor sein geistiges Auge: Er sah die wie stählerne Gerippe aufragenden Stützpfeiler der zerstörten Hochhäuser in den Trümmerstädten vor sich, den trüben, roten Abglanz der Sonne in den grauen Staubwolken, die sich auch nach Jahrhunderten nicht gelegt hatten. Er sah das Tanzen der Anzeigenadel des Geigerzählers, die ausgebrannten Autowracks auf den Straßen, die von den Druckwelle in grotesken Haufen aufeinander geschichtet worden waren, so als hätte ein boshaftes, ungeduldiges Kind sein Spielzeug achtlos fortgeworfen. Er sah schlurfende, gebeugte Gestalten an der Grenze seines Sichtfelds durch die Schatten der Ruinen huschen.
Krüger hob den Blick, um nicht mehr sehen zu müssen, was seinen Geist heimsuchte. Der Beschuss hatte scheinbar aufgehört. Er aktivierte sein Komm. „Gorekil, hier Krüger, kommen.“
Nichts. Er versuchte es noch einmal, erhielt aber nur statisches Rauschen als Antwort. Nicht gut, dachte er. Gar nicht gut. Langsam erhob er sich in eine kniende Haltung, Boltpistole und Kettenschwert in Händen. Das Grün des Restlichtverstärkers flackerte merklich, als das gerät automatisch verdunkelte und aufhellte, von unregelmäßigem Lichtschein durcheinandergebracht. Offenbar brannte es ganz in der Nähe.
Es fiel Krüger schwer, sich so zu orientieren, sodass er die Zieloptik schließlich abschaltete und sich auf seine Augen verließ. Er brauchte eine Weile, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Atemlose Sekunden vergingen, in denen er mehrmals versucht war, seine Waffe auf einen huschenden Schatten zu richten, den er sich aber wohl doch nur eingebildet hatte, wie ein zweiter Blick ihm bewusst machte.
Etwas knackte hinter ihm. Er fuhr herum, die Boltpistole entsichernd.
Er sah zuerst nichts, dann die Zweige, die wild umherschwangen, so als sei jemand mit hoher Geschwindigkeit hindurchgelaufen. Er hörte weitere Äste knacken, Blätter rascheln. Und dann sah er den Schatten, dessen Form im wechselnden Spiel von Licht du Schatten im Unterholz verschwamm und flackerte.
Krüger wusste gut genug, was Holotechnologie war, um sie zu erkennen. Ohne noch länger zu zögern feuerte er eine Salve Boltgeschosse hinter dem fliehenden Schatten her. Er war auf den Beinen, noch bevor ihm klar wurde, dass der Xenos keinesfalls entkommen durfte.
 
Sayendils Lippen verzogen sich zu einem Lächeln unter dem Visier seines runenverzierten Helms, als der Chem-Pan-Sey an seinen zerschmetterten Körper herantrat. Der alte Runenprophet wusste, dass seine Zeit in dieser Hülle fast vorüber war, dass nicht einmal die Heilkünste seines Volkes ihn angesichts der Verletzungen, die er durch das Schrapnell der primitiven Explosivgeschosse erlitten hatte, ihn noch würden retten können. Doch sein Schicksal war unbedeutend im Vergleich zum Schicksal seiner Brüder und Schwestern auf Ulthwé, und der Chem-Pan-Sey, der sein Mörder war, würde gleichzeitig zum Werkzeug seines Triumphes werden.
„Tritt näher!“, befahl Sayendil, und der Chem-Pan-Sey gehorchte, ohne überhaupt zu wissen, dass er je einen Befehl erhalten hatte. Seine plumpen Füße in den groben Stiefeln in der grotesken Parodie vorsichtiger Annäherung voreinander setzend, seine viel zu schwere und klobige Projektilwaffe im Anschlag, kam er heran. Seine Stiefelspitze stieß gegen Sayendils Brust und Sayendil tat ihm den Gefallen, mit einem Keuchen zu beweisen, dass er noch lebte.
Der Mensch beugte sich herab, sodass sich Sayendil die Gelegenheit bot, ihn näher zu betrachten. Sein Interesse an dieser Spezies, die sich selbst als in ihrer Ignoranz für die Herrscher der Galaxis hielt, war nie ausgeprägt gewesen, aber er wusste genug über sie, um dieses Exemplar einschätzen zu können. Dieser hier war noch einige Jahre davon entfernt, das Ende seiner Lebensspanne zu erreichen, und er wirkte kräftig genug, um ihn für einen fähigen Krieger seines Volkes zu halten. Seine Kleidung war edler als die der Gardisten genannten Soldaten, die Sayendils Gefährten am Tor überfallen hatten, zeichnete sich durch auffällige Verzierungen aus, denen es zwar an Kunstfertigkeit fehlte, die diesen Menschen aber aus der Masse seiner Artgenossen heraushoben.
Der Wert, den diese Wesen auf ihren Status legten, war lächerlich.
„Knie nieder, wir haben zu reden.“, dachte Sayendil, nur um zu beobachten, wie der Chem-Pan-Sey tatsächlich neben seinem Körper auf die Knie sank und direkt in seine hinter den Visiergläsern verborgenen Augen blickte.
Ein einfacher Geist, wurde es Sayendil bewusst, als er in die Augen des Menschen sah. Einfach, aber widerstandsfähig und willensstark. Durchaus die Art, die für seine Zwecke dienlich war. Er griff hinaus, nach der Seele des Menschen, und umfing sie in einer psionischen Umarmung. In einem einzigen Augenblick breitete sich das Leben des Menschen vor ihm aus, wurden Erinnerungen, Gefühle, Sinneswahrnehmungen und Vorstellungen sein Eigen.
Einen Moment musste Sayendil sich von dem erholen, was da auf seinen Geist eingestürzt war. In der kurzen Lebensspane, die seiner Spezies zueigen war, hatte der Mensch in viel zu kurzen Intervallen viel zu viele unterschiedliche Dinge erlebt und getan, um für den klaren und reflektierten Verstand eines Eldar wirklich nachvollziehbar zu sein. Sayendil sah es als Lektion darin, dass das Leben der Menschen sowohl intensiv als auch animalisch und triebgeleitet war, wischte die Verwirrung unter Aufbietung seiner Willenskraft fort und wandte sich wieder dem zu, was er zu tun hatte.
„Ich werde ab jetzt bei dir sein und deine Schritte beobachten.“, erklärte er dem Menschen, der ihn mit großen, leeren Augen ansah, so wie er es einem Kleinkind seiner eigenen Art erklärt hätte. „Es wird ein Moment kommen, in dem du Hilfe brauchen wirst. Dann werde ich befehlen und du wirst gehorchen. Hast du das verstanden, Chem-Pan-Sey?“
Der Mensch nickte.
Sayendil löste seinen Griff um den Geist des Menschen etwas, drang dabei aber gleichzeitig in eine Ebene seines Bewusstseins vor, die dem Menschen vielleicht nicht einmal bekannt war. „Ich bin immer da, aber du wirst nichts davon wissen...“
Für einen Moment sah Sayendil sich selbst durch die Augen des Menschen, als das, was der Mensch in ihm sah: Einen schlanken, schwarzgerüsteten Fremden, aus dessen zerstörtem Leib das Blut strömte und den Waldboden tränkte. In diesem Moment wusste er, dass er erfolgreich gewesen war.
Keinen Augenblick zu früh: Mehr Menschen kamen hinzu, machten unerträglichen Lärm, als sie durchs Unterholz näher kamen. Sayendil erkannte die unförmig gepanzerten Gardisten, die seine Brüder und Schwestern getötet hatten. Für eine Sekunde war er versucht, seinen Einfluss auf den Menschen zu nutzen und sie schnell und endgültig zu strafen, doch er verbannte diesen Wunsch schnell wieder. Er durfte nicht zulassen, dass er das höhere Ziel, dem dieser Körper noch würde dienen müssen, gefährdete, indem er ihn in einem Kampf riskierte.
Sayendil ließ die Seele des Chem-Pan-Sey los, um ihm die Interaktion mit seinen Artgenossen zu ermöglichen und keinen Verdacht zu erwecken.
„Krüger! Hier stecken sie.“, rief ihn einer der Gardisten an. Der Mann humpelte, sein Bein von einem Schlag Sayendils verletzt. „Haben sie den Teufel erwischt?“
Sayendils Chem-Pan-Sey brauchte einen Moment, um zu antworten. „Ja... Ja, ich denke schon, Sir.“
Der Gardist trat näher, beugte sich über Sayendil. Der Runenprophet wünschte, er hätte es nicht getan. Sie waren so hässlich, diese Menschen...
„Mh.“, machte der Gardist. „Augenscheinlich lebt er noch, das Spitzohr. Wir sollten kein Risiko eingehen.“
Das Aufblitzen des aktivierten Energiesäbels war das Letzte, was Sayendil durch seine eigenen Augen sah.
 
@Garde General Nimrutt:

Es lag mir fern, mit diesem Teil Verwirrung stiften zu wollen. Nun ja, dass er überhaupt verständlich war, tröstet mich ja schon. Im Übrigen warst du wieder der erste, der einen Kommentar abgab. 😉

„Darf ich euch etwas zu trinken anbieten, Mylord Inquisitor?“, fragte Aquine, mit dem Oberkörper fast im ausladenden Barfach seines ‚Aktenschranks’ verschwindend.
„Nein, danke, General.“, lehnte Franciscus ab, es nur innerlich bedauernd. Der schmeichelnde, ganz und gar sanfte Tonfall des Generals war ihm unangenehm, und er wollte mit diesem Mann ganz sicher kein Gespräch führen, dessen Ernsthaftigkeit durch ein Glas Amasec gelockert wurde. Der Inquisitor nutze die Zeit, die Aquine mit dem befüllen seines Kristallglases beschäftigt war, um sich das Büro des Generals erneut eingehend anzusehen.
Aquine besaß wenig Geschmack, aber offensichtlich die Ambition, dies durch Prunk zu überspielen. Auf Menschen, die leichter zu beeindrucken waren als Franciscus, mochte das Büro prächtig wirken, mochten Möbel aus seltenem Edelholz, ein wuchtiger Schreibtisch, ein aus buntem Glas gefertigter Globus und die Nachbildungen mehrerer Regimentsstandarten an den Wänden einschüchternd wirken, doch Franciscus sah dahinter nur die Unsicherheit eines Mannes, dessen geistige Größe in keinem Verhältnis zu seinem Amt stand und der in seinem tiefsten Innern sehr genau um diesen Umstand wusste. Still wünschte Franciscus, dass er doch Carmine mitgenommen hätte, um ihm bei diesem Gespräch zur Seite zu stehen. Er würde erfahren, was er wollte, aber der Telepath hätte es schneller und effizienter aus dem General herausgeholt, ohne sich durch ein Gewirr von Höflichkeiten, Schmeicheleien und Andeutungen kämpfen zu müssen.
Aquine wandte sich schließlich wieder zu Franciscus um, ein großzügig gefülltes Glas in der Hand. Der Inquisitor kam nicht umhin zu bemerken, dass Aquine seinen Amasec mit Eis trank, was nicht dazu angetan war, ihn sympathischer erscheinen zu lassen.
„Nun, selbst im Krieg sollte man die Annehmlichkeiten des Lebens nicht vernachlässigen, findet ihr nicht auch, Mylord Inquisitor?“, bemerkte der General in scherzhaftem Tonfall. Sein Blick klebte auf Franciscus goldener Rüstung, während er weitersprach, um seine Unsicherheit über die ausbleibende Antwort zu überspielen. „Ich meine, ähm, natürlich nur, wenn die Umstände es erlauben, ja.“ Aquine zuckte mit den Augenbrauen. „Vielleicht... möchtet ihr euch setzen, Lord Inquisitor.“ Er wies auf einen lederbezogenen Sessel.
„Sie sind der Soldat von uns beiden, General.“, entgegnete Franciscus, auf das letzte Angebot nicht eingehend. „Sagen sie mir, ob die Umstände es erlauben. Wie läuft der Krieg gegen die Eldar bisher?“
„Oh, wir siegen, Mylord Inquisitor.“, versicherte Aquine mit der Glaubhaftigkeit eines Falschspielers, dem bewusst wird, dass jemand die zusätzlichen Asse in seinem Ärmel entdeckt hat. „Diese Xenos sind keine Gegner für unsere disziplinierten und schlagkräftigen Truppen.“
„Nun, General, dann frage ich mich, warum Oberst Kaltenbrunn vorhin derartige Einwände gegen mein Vorhaben hatte, Truppen zu requirieren. Welche konkreten Fortschritte haben ihre Truppen in den vergangenen Wochen gemacht?“ Franciscus legte einen gepanzerten Finger ans Kinn. „Nur um einem militärischen Laien wie mir eine grobe Beurteilung der Lage zu ermöglichen.“
„Nun ja.“ Aquine leerte das Glas in einem Zug. „Unsere Truppen halten die Frontlinie gegen das außerirdische Gewürm. Die Angriffswellen der Xenos werden von tag zu Tag schwächer. Sicher ist es nur noch eine frage der Zeit, bis...“
„Geländegewinne, General?“
„Oh, oh ja, Lord Inquisitor. Erst vorgestern haben die Truppen des 43. Todeskorps von Krieg eine strategisch wichtige Anhöhe genommen und den Frontverlauf damit um anderthalb Kilometer nach vorn verschoben.“ Aquine lächelte plötzlich unter seinem sorgfältig gewichsten Schnurrbart. „Die Eldar haben dabei massive Verluste an Leben und Gerät erlitten. Ein harter Schlag, will ich meinen.“
„Scheinbar teilt Kaltenbrunn ihren Optimismus nicht.“
Aquine winkte ab. „Ein Schwarzmaler und unverbesserlicher Pessimist, wie alle diese Männer von Krieg. Sie können nur gut kämpfen und sterben, und darum geht es doch letztendlich in der Armee des Imperators, nicht wahr, Lord Inquisitor?“
Franciscus wandte sich um und verließ den Raum, ohne ein weiteres Wort an den General zu verlieren. Es war an der Zeit, sich mit jemandem zu unterhalten, der mehr vom Kriegshandwerk verstand.