40k Das Wort des Propheten!

*blubb*
*blubb blubb*
*blubb blubb blubb*

Inmitten der Lichtung, deren Boden von einer dünnen Schneedecke überzogen war, blieb Haller stehen. Trotz der Kälte war er nassgeschwitzt, und seine Beine schmerzten. In der herabhängenden Linken hielt er seine Laserpistole. Die Waffe summte leise, geladen und entsichert für den Fall der Fälle.
Mit dem Ärmel der Rechten wischte Haller sich den Schweiß von der Stirn. Sein Blick glitt das düstere Dickicht der Bäume vor ihm entlang. Er bewegte sich auf das Kloster zu, aber abseits der Wege, so wie er vermutete, dass auch Calponia es tun würde. Die vergleichbar kurze Strecke durch das unwegsame Dickicht hatte ihn viel Kraft gekostet, ohne dass er auch nur den Ansatz einer Spur gefunden hätte. Er wusste nicht, ob er die junge Sororita schon längst verloren hatte oder ob sie sich nicht vielleicht doch ganz in seiner Nähe befand, versteckt im Unterholz.
Der Leutnant hatte keine Erklärung dafür, was in Calponia gefahren war, dass sie zwei Männer grausam getötet und Ziemke verstümmelt hatte, aber er war entschlossen, es heraus zu finden. Er fühlte sich schuldig, weil er es gewesen war, der Calponia ins Lazarett gebracht hatte, auf dessen Verantwortung hin sie überhaupt erst in Kontakt mit ihren Opfern gekommen war. Diese Männer waren gestorben, weil er eine Entscheidung getroffen hatte, die den Vorschriften zuwider lief. Hätte er es voraussehen müssen?
Er hatte immer wieder darüber nachgedacht, was Calponia zur Mörderin gemacht haben könnte. Für ihn stand fest, dass sie diese Taten nicht klaren Verstandes begangen haben konnte, dazu war sie eine zu fromme und ergebene Dienerin des Imperators gewesen. Er erinnerte sich aber auch daran, wie verändert sie im Lazarett gewesen war, wie bedrohlich und beängstigend sie gewirkt hatte. Hatten Ziemkes Schmerzmittel diese Veränderung bewirkt? War sie von einem Fieber befallen worden? Oder hatte, vor Grauen über all das Erlebte, der Wahnsinn von Calponia Besitz ergriffen?
Haller würde es aufklären. Er war es den Toten, Ziemke, sich selbst und in allererster Linie Calponia schuldig. Seit den Kämpfen auf Festinion, als er in der Kathedrale und bei ihrer Flucht durch das Abwassersystem an Calponias Seite gestanden hatte, ging ihm die Sororita nicht mehr aus dem Kopf. Es war nicht so, dass er in sie verliebt gewesen wäre, wie es ihm in seinem Leben schon gelegentlich mit gewöhnlichen Mädchen gegangen war, sondern eher so, dass er fasziniert davon war, mit welchem Mut und welcher stoischen Entschlossenheit sie und ihre Schwestern trotz ihrer Jugend den Feinden des Imperators entgegengetreten waren. Seit diesem Tag brannte die Kerze in seiner Seele, die sein Glaube war, etwas heller, und er bemühte sich, seinem Leben im Dienst des Imperators einen Sinn zu geben, seine Männer mit derselben Entschlossenheit und Zuversicht zu führen, die er bei Calponia so lebendig und unschuldig schön erlebt hatte.
Vielleicht würde er ihr helfen können, wenn er sie fand. Vielleicht würde er sie beruhigen können, zumindest ihr Leben retten können. Vielleicht, wenn selbst das ihm nicht gelang, würde er ihr zumindest einen schnellen Tod und ihrer Seele Frieden schenken können.
Die Waffe in seiner Hand wurde schwerer, als er daran dachte, Calponia vielleicht töten zu müssen. Während seines bisherigen Wegs hatte er den Gedanken daran unterdrückt, dass sie vielleicht irgendwo in einem Gebüsch oder hinter einem Baum lauerte, bereit, ihn wie ein Raubtier anzuspringen und mit der bloßen Gewalt ihrer servoverstärkten Hände in Stücke zu reißen, aber nun, da er die dunkle Grenze betrachtete, die die Bäume auf der anderen Seite der Lichtung bildeten, wurde die Vorstellung übermächtig. Er zitterte und wusste selbst nicht, ob es vor Grauen oder nur deshalb war, weil die Kälte seinen verschwitzten Leib schließlich doch ergriffen hatte.
Mit steifen Muskeln trat Haller einen Schritt auf den Waldrand zu, dann noch einen und noch einen. Er hob die Waffe auf Brusthöhe, ließ den Zielmarkerpunkt über die knorrigen baumstämme gleiten, während er näher und näher heranging.
„Calponia?!“, rief er, seine Stimme mit Mühe dämpfend. „Schwester Calponia, seid Ihr da?!“
Er bekam keine Antwort, wie schon so oft in den vergangenen Stunden. Es war so verflucht still in diesem Wald, dachte er. Umgeben von Kameraden, häufig in Scharmützel mit den Eldar verwickelt und dem Lärm der benachbarten Frontabschnitte ausgesetzt war ihm das in den vergangenen Wochen nie bewusst geworden, doch jetzt umgab ihn die Stille wie ein Tuch, das über ihn geworfen worden war. Nur wie aus weiter Ferne hörte er gelegentlich das Donnern von Explosionen, die Artilleriebeschuss oder Mörserfeuer verrieten. Eigentlich hätten diese Geräusche viel lauter sein müssen, dachte er, wenn man in betracht zog, was für eine geringe Distanz von der Frontlinie er seit seinem Aufbruch zurückgelegt hatte. Es war, als ob der Schneefall auch die Geräusche überdecken würde, so wie er ganz allmählich den Wald mit seinem Leichentuch überzog.
Haller trat zwischen die ersten Bäume. Er drehte sich noch einmal um, sah in den leeren, grauen Himmel über der Lichtung, dann verschwand er wieder im Wald.
 
Also erstmal: schaem dich deine Geschichte macht Suechtig 😛

Nein, im Ernst ein dickes Lob dafuer und fuer die viele Arbeit.
hab mir das ganze jetzt durchgelesen und aeger mich grad das Ich erst nach 2 1/2 Jahren anwesenheit hier im Forum auf deine Geschichte gestossen bin.

Da Ich das ganze gerade am Stueck geleen hab (nagut nur die in diesen Thread entahltene Story^^) muss Ich auch sagen das sich das ganze mehr als Positiv entwickelt hat, am Anfang las sich das wie zusammenhaengende Kurzgeschichten, mittlerweile erreicht es wircklich die Qualitaet eines Romans 😉

Also vielen Dank fuer die Muehe und die geniale Geschichte, vlt sieht man sich ja auf dem GD? bin mit meinem Club mit einem eigenen STand da und werde wies ausschaut also falls sich niemand anders meldet, die Tau auf der GWFW Platte vertreten😉

Gruesse ('man kann,s gar nicht oft genug) und Lob

SilverDrake
 
Kincade stöhnte. Vor seinen Augen schwamm die Welt abwechselnd in einem Schleier von Farben und einem Mantel aus Schwärze. Stechender Schmerz durchfuhr seinen Bauch, wo der Laserimpuls eines Eldar ihn getroffen hatte. Er fühlte sein Leben aus der verbrannten Wunde weichen. Der Boden unter ihm war kalt, aber nachgiebig – ein Totenbett.
Seine Männer lagen um ihn herum, verkrümmt oder ausgestreckt, im Tod seine Deckung umklammernd oder auf freier Fläche, jeder dort gefallen, wo er gekämpft hatte. Sie hatten den Xenos einen guten Kampf geliefert, aber letztendlich waren es zu viele gewesen. Ihre Scharfschützen hatten Verstärkung durch grüngerüstete Nahkampftruppen bekommen. Kincades Kommando in die Zange nehmend hatten sie die imperialen Gardisten bis auf den letzten Mann niedergemacht. Nun gingen die Xenos zwischen den Gefallenen auf und ab, musterten sie mit wie interessiert geneigten Helmen. Es schien sie nicht zu stören, dass der Kommissar noch lebte, seine letzten Atemzüge unter ihren Augen und zu ihren Füßen tat.
Kincade verübelte es ihnen nicht. Er war keine Gefahr mehr, bewegungsunfähig, sein Bolter keinen halben Meter von ihm entfernt, aber doch unerreichbar. Seine Finger verkrampften vor Schmerz und Schock, formten nutzlose Klauen. Für einen der Xenos hätte er genauso wenig Mitleid oder Gnade gezeigt wie sie für ihn. Er wollte sie verfluchen, aber nicht einmal mehr das kam ihm über die Lippen, zwischen denen blutig der Speichel schäumte. Sein Atem rasselte quälend durch seine Lungen.
Still hoffte er, dass der Imperator ihm seine Sünden vergeben, seine Werke höher stellen würde als seine Verfehlungen. Hieronymus Kincade war sein ganzes Leben lang ein Sünder gewesen, trotz der Bemühungen der Mönche in der Schola, der Ausbilder an der Akademie und einer langen Reihe von Vorgesetzten. Er war ein Kommissar, der im Kampf stets fest und eifrig dem Imperator gedient hatte, der seine Pflicht getan und durch Tapferkeit und Entschlossenheit noch weit übertroffen hatte, der aber auch nie die Hände von Frauen, Alkohol und dem Glücksspiel hatte lassen können, die er ebenso liebte wie die Männer, die ihm anvertraut waren. Er war immer ein Starrkopf gewesen, ein Einzelgänger und ein Draufgänger, und schließlich hatte ihn das, obwohl er das Aufnahmealter bereits bei weitem überschritten hatte, zu den Gardisten geführt, bei denen er endlich die Umgebung gefunden hatte, die ihm ermöglichte, seine Charakterzüge so nützlich wie möglich einzusetzen. Gorekil und seine Männer hatten kein Kindermädchen gebraucht, das ihre Moral überwachte und Disziplinlosigkeiten bestrafte, sondern einen Mann, der sie dadurch inspirierte, dass er im Kampf unerschrocken voran ging. Kincade wusste, dass er dem gerecht geworden war.
Andere Männer hätten angesichts des nahen Todes an ihre Heimat, ihre Familien, vielleicht an eine verflossene Liebe gedacht, doch Kincade besaß nichts davon. Sein Leben war die Imperiale Armee, die Gardisten um ihn herum, gewesen, und nun ging es zu Ende, ohne dass er seinen Freund Gorekil noch einmal sehen würde. Eine Erinnerung stieg in ihm auf: Er, Gorekil und Krüger in der Messe der ‚Hammer der Gerechtigkeit’, Amasec trinkend und über eine Unzahl von Dingen redend. Gorekil hatte ihm näher gestanden als irgendein anderer Mensch, obwohl Kincades Amt ihn nicht gerade für eine Freundschaft mit dem Gardistenoberst prädestiniert hatte. Er hatte immer geglaubt, er und Gorekil würden einmal gemeinsam sterben, vielleicht in einer jener epischen Schlachten, von denen man im Imperium noch in Jahrtausenden sprechen würde. Nun sollte es für ihn doch nur ein namenloser Wald auf einer unbedeutenden, abgelegenen Welt sein. Von ganzem Herzen wünschte er, dass Gorekils Leben von einem ruhmvolleren Ende gekrönt sein würde.
Seine brechenden Augen sahen die gepanzerten Beine eines der grüngerüsteten Eldar in seinem Blickfeld auftauchen. Seine Rüstung war der der Schwestern des Adeptus Sororitas nicht unähnlich, schlank und filigran den Körperformen angepasst. Doch wo die Servorüstungen der Schwesternschaft trotz allem schwerfällig wirkten, bewegte sich der Eldar mit der natürlichen Leichtigkeit eines Tänzers. Neben Kincades Kopf blieb er stehen, Kettenschwert und Shurikenpistole in einer offenen Pose neben dem Körper haltend, ein Bein vorgestellt. Seine Stiefelspitze drückte gegen Kincades Wunde, ließ den Kommissar vor Pein erstickt aufschreien. Der Kopf des Eldar wippte langsam von einer Seite auf die andere. Zu beiden Seiten seines Helmvisiers standen wie die Mandibeln eines Insekts die Fokusse zweier Laserwaffen vor, die die Xenos im Nahkampf zusätzlich zu ihren Handwaffen benutzten. Die Augengläser des Helms glühten in bedrohlichem Rot.
Kincade streckte mit letzter Kraft den rechten Arm nach dem Außerirdischen aus. Der Eldar, offenbar überrascht von der Regung, trat einen Schrtt zurück und brachte seine Shurikenpistole in Anschlag. Er sagte etwas, das sein Helmlautsprecher wie eine Reihe monotoner Klicklaute wiedergab.
„Bring… es zu Ende.“, röchelte Kincade. Sein Arm fiel wieder herab, die Muskeln schlaff vor Kraftlosigkeit. Dem Kommissar standen Tränen der Hilflosigkeit in den Augen, als der Eldar weiterhin in seiner Pose verharrte, ihm die Gnade eines schnellen Todes nicht gewährend.
Ein lautes Zischen ließ den Eldar herumfahren. Kincade konnte nicht sehen, was vor sich ging, aber plötzlich war der Wald erfüllt vom Knacken schnell aufeinanderfolgender Laserentladungen und den Geräuschen anderer, schwererer Waffen: Das Zischen war unverkennbar ein Plasmawerfer, und von irgendwo in weiterer Entfernung fiel das trommelschlagartige Gewummer eines Granatwerfers ein. Der gerüstete Eldar duckte sich, feuerte eine Salve aus seiner Pistole, dann traf ihn wie ein Sensenschnitt eine hell leuchtende Impulssalve in die Brust. Der Xenos brach in die Knie, seine Panzerung verbrannt bis aufs Fleisch, schüttelte den treffer aber ab und feuerte weiter. Jenseits von Kincades Sichtfeld wurden Schreie laut. Die Shurikenwaffen der Eldar sangen ihr jaulendes Lied – und rhythmisch knackend gaben die Laserwaffen der Angreifer den Takt dazu.
Kincade spürte den Tod, wie seine kalte Hand sein Herz umschloss, wie seine Seele danach strebte, senen Körper zu verlassen. Er sah den Xenos neben sich, jetzt tödlich verwundet, getroffen von einer weiteren Lasersalve, sich noch immer aufrecht haltend. Seine Lippen formten einen letzten Abschiedsgruß an die, die gekommen waren, sein Werk weiterzuführen, die Feinde des Imperators zu vernichten.
„Für den Imperator.“, murmelte er, dann schlossen sich seine Augen zum letzten Mal.


@Silverdrake:

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hab mir das ganze jetzt durchgelesen und aeger mich grad das Ich erst nach 2 1/2 Jahren anwesenheit hier im Forum auf deine Geschichte gestossen bin.
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Nun ja, besser spät als nie. Ich freue mich ja über jeden neuen Leser, auch (oder gerade) wenn er schon zum Stammpersonal dieses Forums gehört. Und dein Ärger wre sicherlich größer, wenn du wie viele andere hier schon seit zwei Jahren auf das Ende dieser Geschichte warten würdest... 😉

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Also vielen Dank fuer die Muehe und die geniale Geschichte, vlt sieht man sich ja auf dem GD? bin mit meinem Club mit einem eigenen STand da und werde wies ausschaut also falls sich niemand anders meldet, die Tau auf der GWFW Platte vertreten😉
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Wenn mir nichts dazwischenkommt sieht man sich auch auf dem GD, ja. Diesmal gibt es ja hoffentlich Namensschilder und ich hoffe dementsprechend auf Horden von Groupies, die über mich herfallen werden... 😛 Nee, jetzt mal ernsthaft, ich denke im Moment darüber anch, hier anlässlich des GD vieleicht noch so eine kleine Sonderaktion zu machen (Quiz oder so) und die glücklichen Gewinner dann mit einer besonderen, im Kontext der Krüger-Geschichten stehenden Überraschung zu bedenken.
 
Die Atmosphäre kommt sehr schön rüber, selbst wenn man die Handlung davor nicht kennt. Ein passendes Ende.
Das folgende sind wie gehabt nur Kleinigkeiten:

Typos:
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Er fühlte sein eben[/b]
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Fü einen der Xenos [/b]
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obwohl er das Aufnahmealer[/b]

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, der aber auch nie die Hände von Frauen, Alkohol und dem Glücksspiel hatte lassen können, die er ebenso liebte wie die Männer, die ihm anvertraut waren.[/b]
Würd ich nicht verändern, aber für mich als Neuling hört sich das fast so an, als ob der Herr Kommissar sich auch mal im Schützengraben an den eigenen Jungs zu schaffen macht. 😉

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Sein Leben war die Imperiale Armee, die Gardisten um ihn herum gewesen,[/b]
Klingt ein ganz klein wenig holprig. Vielleicht ein Komma hinter "herum" oder etwas abändern.

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Reimt sich auf Krokusse.
Hab ich das erste mal überhaupt gelesen und das Wort gibt es zu meinem Erstaunen wirklich. Hab extra nachgeschlagen.

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Er sagte etwas, das sein Helmlautsprecher wie eine Reihe monotoner Klicklaute wiedergab.[/b]
Den Begriff Helmlautsprecher würde ich im Zusammenhang mit den Eldarn vermeiden um sie fremder erscheinen zu lassen, wodrauf das mit den Klicklauten ja abzielt. Allerdings würd ich da entweder Insektenähnlichere Töne benutzen, also Zirpen oder Surren reinbringen um den Bezug zum Skorpion beizubehalten oder melodische Töne.
 
Kann mich Vovin nur anschließen. Ich habe die Geschichte einige Zeit lang nicht verfolgen könne. Aber es war eine Freude die letzten vier Teile in einem Stück zu lesen...

Super Stimmung und schöne Handlung. Allerdings sind es mitlerweile doch recht viele Handlungsstränge und Charaktere, so dass man manchmal noch mal überlegen muss, wer wo gerade was macht... Das stört ein wenig den Fluss der Geschichte.

Vielleicht wäre hier eine kurze Zusammenfassung hilfreich. Mir würde sie auf jeden Fall helfen. 😛h34r:

Naja ich freue mich auf jeden Fall darauf schnell weitere Teile von Dir lesen zu dürfen.

Gruß
Jaeger

BTW: Hast Du die Geschichten einzeln oder zusammen in der aktuellen Fassung auch als PDF zum runterladen irgendwo liegen?
 
Gorekil führte seine Männer im Laufschritt auf die Eldar zu. Rechts und links von ihm fielen Gardisten getroffen von Shuriken und Laserimpulsen, während die verbliebenen weiter vorrückten, ihre Waffen im Laufen mit langgeübter Präzision abfeuernd, vom Feind denselben Blutzoll nehmend, den er ihnen abverlangte. Der Kopfhörer seines Komms knackte und knarzte Schreie und hektisch geflüsterte Befehle auf allen Frequenzen heraus, fiel damit ein in das tiefe Hämmern seines Pulses, das in den Ohren des Obersts wiederhallte. Die Eldar vor ihnen – grazile Gestalten in Tarnmänteln, die langläufige Präzisionswaffen trugen, und grüngerüstete Krieger desselben Aspekts, den sie schon am Warpportal bekämpft hatten – wirkten sichtlich überrascht von der Wucht des Angriffs der Menschen, doch sie reagierten mit der Schnelligkeit der Elitetruppen, die sie waren. Die Heckenschützen hockten ab oder tauchten nach Deckung, während die gepanzerten Nahkämpfer sich in Gruppen formierten und ihrerseits dazu ansetzten, den Angriff der Menschen Aug in Aug und mit sprechenden Waffen und gekreuzten Klingen abzufangen.
Gorekil wusste, dass seine Männer ein fortgesetztes Feuergefecht mit den Xenos in diesem unübersichtlichen Gelände nicht überstanden hätten. Vielleicht würde es sein letzter Fehler gewesen sein, sein Kommando hierher geführt zu haben, zur letzten bekannten Position Kincades, anstatt sich zur Frontlinie zurückfallen zu lassen und dort bei der Verteidigung gegen die Xenos zu helfen, doch die Sorge um Kincade und seine Männer hatte ihn nicht losgelassen, nachdem der Eldarverband über ihn und seine Gardisten hinweggezogen war, ohne sie in ihren Verstekcen zu bemerken. Vorgefunden hatten sie nur noch die Leichen der zweiten Gardistengruppe – und ihre außerirdischen Mörder über ihnen. Gorekil hätte seine Männer selbst dann nicht zurückhalten können, wenn er den Angriffsbefehl nicht selbst gegeben hätte. In ihrer aller Herzen brannte in diesem Moment der Hass auf die Xenos. Kommissar Kincade und seineMänner tot zu sehen hatte ihren Wunsch nach Rache entzündet und ihn die Oberhand über überlegtes, besonnenes Vorgehen gewinnen lassen.
Sie stürmten dennoch keineswegs blindlings in den Tod. Ihr Angriff war von der chirurgischen Effizienz, für de die Gardisten des Imperiums berüchtigt waren, traf die Eldar unvorbereitet und hart, so wie sie Kincades Männer getroffen hatten. Nun standen sie einander als ebenbürtige Feinde gegenüber.
Einer der gepanzerten Eldar stürzte auf Gorekil zu, die an seinem Helm angebrachten Laserwaffen eine Leuchtspur nach ihm schleudernd, der Gorekil nur durch schnelles Wegducken zur Seite ausweichen konnte. Der Gardistenoberst kam aus dem Schritt, musste mit den Stiefeln für einen Sekundenbruchteil Halt auf dem tiefen Boden suchen. Sein Energieschwert, zur Parade hochgerissen, biss in das Kettenschwert des Eldar. Der Außerirdische versuchte, seine Pistole zwischen sie zu bringen, während sie weiterhin ihre Schwerter ineinander verkeilt ihre Kräfte maßen, doch Gorekil schlug seine Hand mit seinem eigenen Pistolenarm zur Seite, hämmerte den Knauf der Plasmapistole gegen den Bauchpanzer des Außerirdischen. Unter dem Helm des Eldar rangen sich Laute hervor, de wie ein drohendes Zirpen klangen. Die Fokuskritalle seiner Helmbewaffnung begannen erneut zu glühen. Gorekil gab zum Schein dem Druck, den der Eldar mit seinem Schwert ausübte, nach und warf sich, die Waffe freibekommend, gegen den Eldar. Sein Unterarmpanzer versetzte dem Außerirdischen einen zweiten, wesentlich festeren Schlag gegen den Torso, der ihn aus dem Gleichgewicht brachte und seinen Schwerthieb ins Leere gehen ließ. Im Gegenzug spießte Gorekils Schwert von der Seite kommend den Aspektkrieger auf. Er starb geräuschlos, fiel in sich zusammen wie eine Marionette, der man die Fäden durchgeschnitten hatte.
Neben Gorekil parierte Fieldswick die Attacke eines Eldar mit dem Schaft seines Gewehrs, schlug mit dem Kolben nach seinem Gegner. Gorekil kam ihm zur Hilfe, eine Plasmaentladung ins Gesicht des Xenos feuernd. Überall um sie herum leif es ähnlich: Die Gardisten konnten, ihre zahlenmäßige Überlegenheit nutzend, die Aspektkrieger überwinden. Mehr und mehr wandten ihre Aufmerksamkeit den verbliebenen Scharfschützen zu, tauschten ihre Salven gegen einzelne, gezielte Impulse, die ihnen aus den Deckungen der Eldar heraus entgegenschlugen. Doch das Feuer der Außerirdischen wurde schwächer. Es schien, als würden sie angesichts der Verluste zum Rückzug übergehen, ihr Abrücken durch eine kleine Nachhut sichernd. Gorekil befahl, mit dem Schwert in Richtung der Eldar deutend, seinen Männern die Erstürmung der Scharfschützenposition, dann eilte er selbst zum Leichnam Kincades herüber und kniete neben ihm nieder, sich auf sein Energieschwert stützend und die Plasmapistole ins Holster steckend.
Der Kommissar lag mit einem Ausdruck des Friedens auf dem Gesicht dar, obwohl seine bleichen Lippen von Blut befleckt waren und seine Hände im Todeskampf verkrümmt von ihm gestreckt lagen. Die Haut seines massigen, rasierten Schädels unter dem schwarzen Barett war fahl und wächsern.
Gorekil legte zwei Zeige- und Ringefinger seiner Linken auf den imperialen Adler, der auf seinem Brustpanzer über dem Herzen aufgebracht war. Er gedachte seines Freundes, erinnerte sich an Tapferkeit und Mut, die Kincade stets mehr als alle anderen Männer besessen und gezeigt hatte. Er dachte an die Kämpfe, die sie ausgefochten hatten, an ihre Scherze wie auch an die Gespräche, die sie in mancher langen Nacht schwermütig über halbvollen Gläsern geführt hatten. Er betete still, dass der Imperator Kincade bei sich aufnehmen würde als wahren Streiter für seine gerechte Sache.
„Leb wohl, mein Freund.“, flüsterte er. „Wir vergessen dich nicht.“


So, das muss jetzt erstmal bis nächste Woche Samstag reichen, ich fahre über die Pfingstferien an die Nordsee und bin dort ziemlich internetlos. Eventuell werde ich dort aber schreiben können...

@Inquisitor Jaeger:

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Vielleicht wäre hier eine kurze Zusammenfassung hilfreich. Mir würde sie auf jeden Fall helfen. [/b]

Lässt sich machen...

Die allgemeine Lage: Die Eldar greifen auf breiter Frontlinie an. Im gegensatz zu de bisherigen Angriffen ist ihr Vorstoß diesmal rücksichtslos und vor allen Dingen mechanisiert. Offenbar wollen sie um jeden Preis zum Kloster durchbrechen. Wetterchaos unterbindet die imperiale Kommunikation weitestgehend.

Hptm. Krüger: Ist an einem Kontrollposten an einem der Zugänge zum Kloster, hat aber keine Erlaubnis zu passieren. Er harrt an er Seite der Flottensoldatin Gauguille aus und wartet auf weitere Instruktionen. Eine krise, die beinahe in der blutigen Niederschlagung eines Pilgeraufstands geendet hätte, konnte dadruch abgewendet werden, dass die Pilger (im gegensatz zu Krüger) die Erlaubnis zum Durchgang erhielten.
Lt. Haller: Befindet sich irgendwo zwischen Frontlinie und Kloster im Wald auf der Suche nach der gewalttätig aus eine Lazarett entflohenen, besessenen Calponia. Er weiß aber nichts über ihre Besessenheit.
Der Dämon Ys'ijan'khar: hat von Calponias Körper Besitz ergriffen und ist auf der Flucht vor imperialen Truppen, die in vielleicht bei seinem unbekannten Ziel aufhalten könnten. Will wahrscheinlich zum Kloster.
Calponias Persönlichkeit: Führt im Inneren von Calponias Seele in einer alptraumhaften Umgebung einen ziemlich hoffnungslosen Kampf gegen die zahlreichen Manifestationen des Dämons.
Die Inquisitoren Augusto Carmine und Gotthardt Franciscus: Waren mit den Sororitas zur jagd nach Calponia aufgebrochen, mussten ihre Jagd aber abbrechen, nachdem sie von Angriffsspitzen der Eldar attackiert wurden. Sie versuchen zum Kloster zurückzukommen.
Prioris Antiochia: Befindet sich im Gefolge der Inquisitoren. Nach erneuter Insubordination war sie einem psionischen Angriff Carmines ausgesetzt, der sie an den Rand des Todes gebracht hat.
Carmines Akolythin Sylvana Charybdis: Hat die Pilger, die zum Kloster durchgelassen wurden, infiltriert.
Die Gardisten Gorekil und Kincade: Waren in Gefechte mit den Eldar vor der eigentlichen imperialen Frontlinie verwickelt. Kincade ist tot.
Lt. Bahrenberg: Fiel im Kampf gegen die Eldar. Die Reste der Kompanie, jetzt unter dem Kommando von Kruppke und Gutjohn, halten die Stellung.
Lt. Strauß: Wurde nach dem gewalttätigen Ausbruchs Ys'ijan'khars aus dem Lazarett gebracht. Ist nach wie vor nicht in kampffähiger Verfassung.

@Silverdrake:

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Ansonsten einen groupie hast du ^^ also wenn du magst komm mal am GD bei unserem Club vorbei, Space Pirates Bremen
[/b]

Naja, bei Groupies dachte ich schon eher an Frauen... :lol: Aber ok, du bist zum ersten offiziellen Roadie meines Erscheinens auf dem GD ernannt.

@Vovin:

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Würd ich nicht verändern, aber für mich als Neuling hört sich das fast so an, als ob der Herr Kommissar sich auch mal im Schützengraben an den eigenen Jungs zu schaffen macht. 
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😀 Wunderschöne Anmerkung. Ich fürchte allerdings, dass der Kommissar dieses Geheimnis mit sich ins Grab nehmen wird, sollte ich nicht zufällig irgendwann einen Enthüllungsroman "Gardisten - harte Kerle und wie sie wirklich sind" schreiben.
 
Wunderbar - gleich zwei neue Teile, habe ich gleich mal gelesen - endlich wieder Action! Bei der Zusammenfassung fällt mir grade mal ein, da ich ja grade mit Fire & Faith angefangen habe, dass die Mädels nicht sonderlich gut auf Psyoniker zu sprechen sind, auch nicht auf Loyale - sich allerdings an die Regeln halten (müssen)....
 
Sorry für den Post ohne neue Episode, die reiche ich dann nach meinem Urlaub nach, aber hier möchte ich doch direkt antworten und nicht erst eine Woche verstreichen lassen...

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Bei der Zusammenfassung fällt mir grade mal ein, da ich ja grade mit Fire & Faith angefangen habe, dass die Mädels nicht sonderlich gut auf Psyoniker zu sprechen sind, auch nicht auf Loyale - sich allerdings an die Regeln halten (müssen).... [/b]

Die Thematik hatten wir sogar schon, wenn auch zunächst nur auf Antiochia bezogen. Ich zitiere mich dazu mal selbst...

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
„Ja, Prioris, ich bin Lord Inquisitor Augusto Carmine.“, nahm er ihre Frage vorweg.
Ein Psioniker, dachte Antiochia. Es war nicht so, dass sie Psioniker grundsätzlich verabscheute. Es war nur unpassend, einen Hexer zu schicken, um Hexen zu jagen. Nach allem, was man Prioris Antiochia gelehrt hatte, sollte man Psionikern nur soweit über den Weg trauen, wie man sie überwachen konnte, und ihnen ganz sicher keine Ämter von solcher Wichtigkeit und Eigenständigkeit übertragen. Die Erscheinung des Lord Inquisitors war eine Bestätigung dieser Lehren: Nur ein Mann, der selbst nicht weit von der Ketzerei entfernt war, konnte es wagen, die Würde seines Amtes durch ein solches ungepflegtes Äußeres zu besudeln. Sie bedauerte, dass der Lord Inquisitor nicht mehr seinem Kollegen Franciscus ähnelte.
„Ihr mögt eure Verachtung pflegen, Prioris.“, murmelte Carmine, und Antiochia begriff erst jetzt, dass er ihre Gedanken ohne Mühe und ohne dass sie es bemerkt hatte lesen konnte, was vorher ihres Wissens nach noch keinem Psioniker gelungen war. „Ich verlange keinen Respekt, nur Gehorsam.“
[/b]

Antiochia verachtet Carmine für das, was er ist. Ich gehe mal davon aus, dass selbst die Ekklesiarchie pragmatisch genug ist, die Notwendigkeit von Astropathen und Navigatoren einzusehen, aber was darüber hinausgeht dürfte Anstoß erregen. Man kann natürlich ebenfalls argumentieren, dass es nun wirklich nichts besonderes ist, von Prioris Antiochia verachtet zu werden, da das auf so ziemlich jeden außerhalb der Ekklesiarchie zutrifft, aber ich wollte ja zumindest mal anmerken, dass dieses Thema nicht ganz an uns vorübergegangen ist.
Allerdings hat Carmine ja nun zweimal sehr eindrücklich demonstriert, wer die Regeln macht. 😉
 
Oh preiset Avenger und singet ihm ein neues Lied, denn er tut Wunder 😀

Wow... hatte eine Menge nachzulesen, aber es ist so super spannend... es macht, bis auf kleine Rechtschreib- oder formulierungsfehler, keinen Unterschied zu einem guten Buch.... Müsste halt nur mal ein Lektor ran und dann ab in die Druckerei :lol:

Ich bin auch sehr sehr gespannt wie es weiter geht... auch wenn ich meinen Lieblingcharakter so sehr leiden sehen musste, es brach mir fast das Herz.
Dieser nichtnutzige Inquisitor soll seine dreckigen Finger von Antiochia lassen, ich will meine skrupellose und rechtschaffende Prioris wieder. Da nimmt die Frau gerade mal das Recht selbst in die Hand, und was macht dieser Hexenjäger ? Foltert ihre Seele, vergewaltigt ihren Geist, bricht ihren Willen.
Soll er im Warp brennen.
mgwhore2.gif
:chaos:
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NEIN! So soll Antiochia nicht enden... nicht SO...
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Freu mich auf die Fortsetzung...

PS: das Kompendium ist nicht mehr up-to-date
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