Mens Rights Activist. Fedoras (Filzhüte) werden recht stark mit MRA/Online-Atheisten assoziiert.
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Fest steht eins. Der Fall ist durch die Kampagne der SZ erst richtig publik geworden. Und es ist in der Tat problematisch, wem man den glauben soll. Folgt man der Darstellung der SZ und der Mollaths, dann hat sich in Bayern tatsächlich ein unglaublich Vorgang mit Verwicklung von Politik, Justiz und Bankwesen ereignet. Dem Ganzen kann man also nur mit mit einer gesunden Skepsis begegnen. Allerdings gibt es auch Hinweise darauf, das das Ganze eben nicht ein Hirngespinst eines armen Spinners ist. Fakt ist, dass sich seine Behauptungen bezüglich der Schwarzgelder, soweit nachprüfbar, als richtig erwiesen haben. Dadurch ist auch klar, in welchem Umfeld die Beschuldigten zu finden sind, nämlich unter den Betuchteren und Einflussreichen der bayrischen Gesellschaft. Diese wiederum haben sowohl ein Motiv, als auch die Möglichkeiten und Bekanntschaften, solch eine Einflussnahme zu bewerkstelligen. Das soll nicht heißen, dass das nun als erwiesen gilt, das soll nur heißen, dass man das Ganze eben nicht von Vornherein ausschließen kann, getreu dem Motto, das nicht sein kann, was nicht sein darf. Der Fall Mollath gehört erneut vor Gericht, um genau dies zu klären.
Der Psychiater soll ohne Mollath persönlich in Augenschein genommen haben allein nach Aktenlage seine Diagnose gefällt haben. Der Psychiater der zu einer gegensätzlichen Diagnose gelangt ist, hingegen soll Mollath auch persönlich untersucht haben. Der Arzt, er seiner Ehefrau das Attest ausgestellt hat, soll ein langjähriger Bekannter derselben gewesen sein, genau wie der Psychiater. Das, was Mollath dann passiert ist, soll seine Frau schon vorher gegenüber einem Bekannten der Beiden angekündigt haben.
Und dann das Verhalten des Richters. Der soll bei der zuständigen Steuerbehörde noch während des Prozesses angerufen haben mit dem Hinweis, Mollath sei ein Querulant und somit solle seiner Aussage kein Glauben geschenkt werden. Daraufhin habe er im Prozess gestützt auf die Diagnose des Psychiaters und darauf, dass die Steuerbehörde keine Ermittlungen( aufgrund des Anrufes des Richters) aufgenommen habe, dann sämtliche Versuche Mollaths, sich auf den Schwarzgeldskandal zu stützen, abgebügelt.
Soweit der Feuilleton. Man sieht also, das der Feuilleton absolut nicht der richtige Platz ist, wenn man Klarheit in der Sache haben will. Aber über diese Behauptung einfach stillschweigend hinweggehen und als abstruse Verschwörungstheorie abtun? Damit würde man der Rechtssprechung in Deutschland einen Bärendienst erweisen. Denn diesr Fall zieht unsere Justiz ansich in Zweifel. Und das beste Mittel dagegen ist, wenn sich in einem einwandfreien Verfahren zweifelsfrei herausstellen sollte, dass alle Anwürfe gegen die bayrische Justiz aus der Luft gegriffen sind. Und sollte sich Mollaths Dastellung bewahrheiten, würde die Justiz trotzdem unter Beweis stellen, dass sie in der Lage ist, ergangene Fehlurteile zu revidieren.
Alles was ich hier an Fakten geschrieben habe stammt aus Zeitungsberichten. Da ich selbst nicht die Möglichkeit habe zu recherchieren, muss ich darauf zurückgreifen. 😉Neopope, beschäftige dirch erst mal richtig mit dem Fall bevor du Unsinn plauderst.
Und sorry, aber bitte googelt mal nach Amigo und Bayern.... solche Vorgänge sind in Bayern nicht die Ausnahme sondern leider immer mal wieder Realität. Nebenbei haben die damaligen Richter und Ärzte kein Interesse daran, dass der Fall nochmal neu aufgerollt wird, weil dann nämlich sie vor Gericht landen würden. Und Freiheitsberaubung und Rechtsbeugung wären noch die nettesten Vorwürfe.
Und dass man es in Bayern mit Meinungsfreiheit, Bereicherung via Familienangehörigen, Betrug bei Doktortiteln nicht se genau nimmt, sollte die Presse der letzten paar Jahre deutlich gezeigt haben.
Da auch in Bayern Gerichtsverhandlungen gewöhnlich öffentlich sind, kann man von einer kritischen Berichterstattung durch die Presse ausgehen, zumal der Fall ja mittlerweile eine gewisse Publizität erlangt hat. Die bayrische Justiz wird wohl kaum so dämlich sein, eine solche Farce, wie sie im ersten Prozess gelaufen ist, noch einmal vor aller Augen zu wiederholen. Insofern habe ich durchaus Hoffnung, dass wenn es zu einer Neueröffnung kommt, der Prozess auch sauber ablaufen wird.Jaja, die bayrische Justiz.... wo einem Vergewaltigungsopfer vom Richter noch nachgerufen wird, sie sei ja selber Schuld und eine Justizministerien nachweislich wissentlich Falschaussagen vor dem Parlament abgeben darf ohne deswegen belangt zu werden.
Sorry das ich grad dich rauspicke, aber der Satz bringt das Dilemma wunderschön auf den Punkt: wer unbedingt die große Verschwörung sehen will, der sieht sie eben, egal was passiert.Es ist aber immerhin bezeichnend, dass die Staatsanwaltschaft selbst Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt hat.
Warum mit der schnöden Realität abplagen (kleiner privater Check: ich nutze auch die Firmen/Filialen bevorzugt wo Freunde arbeiten u.a. auch ne Zahnarztpraxis, wo ich mit ner (ehemaligen) Spechstundenhilfe befeundet bin) wo man doch so ne schöne Verschwörung basteln kann.Es ist ein angeblicher Beweis für die Intrige der Frau, dass sie mit einer Sprechstundenhilfe der Ärztin befreundet ist, deren Sohn ihr die Misshandlung durch ihren Mann attestiert hat. Das die ganze Sache eventuell viel einfacher ist und sie nur zu der Ärztin gegangen ist, weil eben ihre Freundin da arbeitet und ihr die Praxis eventuell empfohlen hat, kommt nicht in Frage? Ich mein, wer von uns würde nicht zu einem Arzt gehen, in dessen Praxis ein guter Freund/Bekannter von uns arbeitet?
Sorry das ich grad dich rauspicke, aber der Satz bringt das Dilemma wunderschön auf den Punkt: wer unbedingt die große Verschwörung sehen will, der sieht sie eben, egal was passiert.
Alles was ich hier an Fakten geschrieben habe stammt aus Zeitungsberichten. Da ich selbst nicht die Möglichkeit habe zu recherchieren, muss ich darauf zurückgreifen. 😉
Die Zeitungsberichte und Internet-Faktenchecks berufen sich wenigstens auf die Polizeiberichte, wo eben von einem beispielsweise prahlenden Mollath nie die Rede war...
Aber echt großartig andere als Verschwörungstheoretiker zu beschimpfen und im Gegenzug geheimen Dokumenten ausgerechnet vom Spiegel zu glauben. 😀
Und dass dies so ist, kannst du nur deshalb mit Gewissheit sagen, weil es am Ende in diesen Fällen dann doch heraus gekommen ist (das unterscheidet die Fakten von den Verschwörungen). Deshalb sage ich das, was ich schonmal sagte: Ist Mollath wirklich geistig gesund und da ist was faul, dann kommt es auch heraus, dafür ist der Fall nun schon zu sehr in der Öffentlichkeit, als dass er erneut vertuscht werden könnte! Bis diese Beweise dann endgültig öffentlich sind, bleibe ich weiterhin skeptisch.Nur, dass wir hier in Bayern eine lange Tradition der Vetternwirtschaft haben vergißt du.... gibt ja nicht umsonst den Begriff Amigo-Bayern. Und es war ja auch nicht das erste Mal, das durch Seilschaften in Bayern versucht wurde einen Fall zu beeinflussen.
Und dieser Zustand in Bayern macht jetzt Mollath automatisch zum Opfer? Ihr wiederholt hier immer wieder Dinge, die ja durchaus wahr sind, das muss aber nicht heißen, dass man hier auch zwingend einen solchen Fall vorliegen hat. Wäre auch noch besser, wenn man wegen der Amigo Zustände in Bayern ab jetzt jeden zum Opfer machen würde, der sich selbst als Opfer darstellt, weil "das ja in Bayern so üblich ist".
Dass der Mann sich aber, selbst wenn seine Frau tatsächlich illegal Geld von a nach b geschoben hat, sich darum ein total illusorisches Konstrukt gebildet hat, wird außen vorgelassen. Laut ihm waren alle anscheinend alle möglichen Freunde/ Anwälte etc. seiner Frau in das Komplott involviert, ich meine... er hat sogar die Scheidungsanwälte angegriffen (bzw. deren Autos), die ja im Zweifel wirklich überhaupt nichts damit zu tun haben.
Vermutlich hat der Mann irgendwann spitz gekriegt, dass seine Frau ein vermeintlich krummes Ding abzieht und dann sein Denken darauf fokussiert und alles, was sich gegen ihn gerichtet hat, darauf zurückgeführt und das ist wirklich gestört. Er hat sich von Belegen, die auf irgendwelche Konten in der Schweiz hinweisen, dazu verleiten lassen handgeschriebene (?) Briefe an den Papst, Kofi Annan und sonst wen zu verschicken. Wenn jemand vernünftiges die ernsthafte Befürchtung hat, seine Frau veruntreue Gelder und das für bedenklich befindet, schreibt er doch nicht per Hand Briefe an irgendwelche Leute und setzt so !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! viele Ausrufezeichen dahinter, wenn er ernst genommen werden will und reagiert dann nicht auf die Rückmeldung von Staatsanwaltschaft und der betroffenen Bank. Wer weiß, vielleicht hat auch Obama noch einen Brief von ihm im Postfach liegen.
Das Totschlagargument wird aber nur ins Feld geführt, weil viele an sich wirklich eine solche Verschwörungstheorie aufstellen. Die Reaktion darauf, dass in jedem kleinen Detail eine angebliche Ungereimtheit gesucht wird, führt bei Gegnern dieser Ansicht dazu, dass jedwede Möglichkeit verneint wird, dass dort etwas sein könnte. Das ist Überreaktion, wie zB auch übertriebener, unsachlicher Maskulinismus in Genderdiskussionen... bestimmte AktivistInnen übertreiben in der Debatte, was dazu führt, dass Feminismus an sich als Unsinn dargestellt wird, was er aber nicht ist.Weil hier immer wieder die Verschwörungstheorie als Totschlagargument für alles was einem irgendwie nicht ins Konzept passt, ins Feld geführt wird, nun man kann das Ganze auch ohne Zhilfenahme einer angenommenen Verschwörung erklären.
Es kann aber auch sein, dass er nach bestem Gewissen gehandelt hat, ohne Rücksicht auf Petra Mollath zu nehmen und den Mann wirklich für größenwahnsinnig eingestuft hat. Das ist doch das, was ich die ganze Zeit meine. Vielleicht gibt es sogar eine Verschwörung darum, dass macht den Mann aber nicht zum Helden. Sagen wir mal es ist Fakt (lt. der Bank waren ja alles legale, aber unerwünschte Prozesse -> daher die Kündigung), dass es da wirklich eine Affäre gab. Mollath hat davon Wind bekommen und die Sache angerollt, allerdings heißt das nicht, dass er sich darum nicht trotzdem eine größenwahnsinnige Illusion herum aufgebaut hat. Seine Briefe sprechen dafür (jemand der bei Vernunft ist und für vernünftig gehalten werden will und so etwas entdeckt schreibt nicht handschriftliche Briefe an Gott und die Welt und behauptet durch Schwarzgeldkonten in der Schweiz würden Millionen unschuldige Kinder sterben) 😉 Er ist verrannt in dieses Verbrechen, dass er entdeckt und führt nun alles was ihm geschieht darauf zurück (auch die Scheidungsanwälte seien engagiert und gute Freunde der Ex etc. etc.). Und das ist mMn nach wahnhaft und sticht aus allen Quellen, sogar aus der SZ für mich heraus. Dass man den Schwarzgeldprozess neu aufrollen sollte, halte ich dementsprechend für vernünftig, allerdings geht auch aus keiner Quelle wirklich hervor, um welche Größenordnung sich das handelt (außer Mollaths Behauptung, sie habe einen LKW voll Belege von ihrem Haus abtransportiert. Na klar, ach komm... sie schleppt erst LKW Ladungen von Arbeit nach Hause um sie dann wieder wegzubringen?)Nehmen wir doch mal den Psychiater. Es durchaus sein, dass jener nach bestem Wissen und Gewissen das Gutachten erstellt hat, ohne finanziellen Vorteil, z.B. weil er seiner langjährigen Bekannten, der Ex, von Mollath geglaubt hat und meinte sie beschützen zu müssen, ohne von ihren kriminellen Geldgeschäften gewusst zu haben.