"Logisch konsistente Argumente"? Für diese gilt in der Regel das gleiche wie den "gesunden Menschenverstand". 😉
Eine ungerade überschaubare Anzahl von Leuten (sagen wir 5, 7 oder 9), die politische Entscheidungen nochmal querlesen und ein Vetorecht besitzen, sofern einstimmig im Gremium etwas als so offenkundig fehlerbehaftet erkannt werden kann, dass schon vorher auf die fatalen Konsequenzen gewettet werden kann.
Und wer glaubt sowas sei unnötig, weil ja alle politischen Entscheidungen und Gesetze von Experten gründlich durchleuchtet und dann erst beschlossen werden, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Nope. Verwender des gesunden Menschenverstandes denken zwar meist das ihr vorgehen logisch und konsistent ist, aber meistens ist es weder das eine noch das andere."Logisch konsistente Argumente"? Für diese gilt in der Regel das gleiche wie den "gesunden Menschenverstand".
Dann ist mir nicht zu helfen 😀Und wer glaubt sowas sei unnötig, weil ja alle politischen Entscheidungen und Gesetze von Experten gründlich durchleuchtet und dann erst beschlossen werden, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Tatsächlich ist genau das Teil des Problems: Fragestellungen sind zu komplex und zu umfangreich als das sich jeder Parlamentarier in alles einarbeiten könnte.
nd finally gäbe es, wen es ginge, massive Probleme, denn Fachkenntnisse sind in der Politik tatsächlich eher hinderlich, weil Realität und die Meinung des plebs eher selten in Einklang sind. Wer sich nach Fukushima z.B. hingestellt hätte und gesagt hätte "Leute vergesst den Unsinn, die Energiewende ist unbezahlbar, unzuverlässig und überhaupt ziemlicher Blödsinn" hätte politischen Selbstmord begangen und wäre vom empörten Pöbel gelyncht worden.
Das heißt also, die Gesellschaft soll emotional (ideologisch) und nicht nicht rational entscheiden? Denn wenn man rational entscheiden will, dann hat der Atomphysiker die höhere Kompetenz. Wollen wir emotional "gesellschaftlich" entscheiden, dann brauchen wir den Fachmann nicht. Das halte ich für falsch. Wo kommen wir dann hin? Ich möchte weder bei der Atompolitik noch in der Medizin oder ähnlich wichtigen Fragen, dass die Politiker entgegen des Fachwissens entscheiden, ob das dir und anderen dann so vorkommt, als ob die Experten den Politikern die Entscheidung abgenommen haben, ist mir dann egal. Die Bedeutung für die Gesellschaft können auch Fachleute besser abschätzen. Dein Beispiel ist auch etwas schlecht gewählt, der Vergleich mit dem Atommodell ist da unpassend. Es geht nicht einfach nur um die Bedeutung der Atomkraft für unsere Gesellschaft, sondern um die Gefährlichkeit und ähnliche Auswirkungen auf die Gesellschaft, darüber kann nur der Fachmann Bescheid wissen. Da wäre es fahrlässig, wenn der Fachmann nur die Fakten vorlegt und der Poliker/Richter dann seine eigenen Schlüsse zieht, die könnten nämlich lebensgefährlich/in ihrer Auswirkung dramatisch sein, wenn diese Schlüsse in die falsche Richtung gehen.Denn es wird nicht entschieden ob nun das Bohrsche oder das Orbitalmodell zutreffend ist, was eien rein wissenschaftliche Fragestellung, sondern es geht um die Bedeutung der Atomenergienutzung für die Gesellschaft. Und zu dieser Frage können Atomphysiker oder Kraftwerksingenieure keine höhere Kompetenz beanspruchen, als jeder andere mündige Bürger auch.
Dein Beispiel ist auch etwas schlecht gewählt, der Vergleich mit dem Atommodell ist da unpassend. Es geht nicht einfach nur um die Bedeutung der Atomkraft für unsere Gesellschaft, sondern um die Gefährlichkeit und ähnliche Auswirkungen auf die Gesellschaft, darüber kann nur der Fachmann Bescheid wissen. Da wäre es fahrlässig, wenn der Fachmann nur die Fakten vorlegt und der Poliker/Richter dann seine eigenen Schlüsse zieht, die könnten nämlich lebensgefährlich/in ihrer Auswirkung dramatisch sein, wenn diese Schlüsse in die falsche Richtung gehen.
Und ob sich diese Entscheidung im Rahmen dessen bewegt, was die Gesellschaft als vertretbares Risiko empfindet, kann nur der Fachmann beantworten. Also ja, die Wünsche der Gesellschaft spielen (fast) immer eine Rolle bei der Entscheidungsfindung, am Ende kann aber immer nur der Fachmann dem Politiker sagen: "Ja, wenn du in der Abstimmung so oder so abstimmst, triffst du du den Punkt, der von deinen Wählern als akzeptabel angenommen wird.". Ohne diese Aussage des Fachmanns, kann der Politiker dies nicht wissen. Ob sich das für dich dann so anfühlt, als ob der Fachmann die Entscheidung getroffen hat, weil er das letzte Wort hat oder sogar versucht den Politiker zu beeinflussen, ist dann was anderes. Zudem muss auch die Mehrheit der Gesellschaft oftmals zu ihrem Glück gezwungen werden. Viele unbeliebte Entscheidungen wurden auf Basis von Fachwissen getroffen, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung es gerne anders gehabt hätte (denn sie entscheidet emotional, ohne selbst Fachwissen zu haben). Hier ist es gut, dass der Politiker auf den Fachmann hört, anstatt darauf, was die Mehrheit der Gesellschaft gerne möchte. Simples Beispiel ist so etwas wie die Einführung der Gurtpflicht, die meisten Leute waren dagegen, die Fachleute haben sich dafür ausgesprochen, es hatte eine positive Auswirkung auf die Opfer von Verkehrsunfällen.Wenn es keine absolute Sicherheit geben kann, dann ist die Frage nicht ob etwas sicher oder unsicher ist, sondern, welche Risiken die Gesellschaft bereit ist, in Kauf zu nehmen. Und dies wieerum kann die Gesellschaft und nur sie vertreten durch ihre legitimen Vertreter beantworten. Solange also ein Physiker kein Mandat hat, hat er auch keine höhere Entscheidungskompetenz als jeder ander Bürger auh in dieser Frage
Die Beschwerde vor dem Verfassungsgericht ist begründet mit mangelnder Verhältnismäßigkeit der Unterbringung Mollaths. Was die unterstellte Körperverletzung seiner Frau betreffe, so scheide eine Wiederholungsgefahr aus - Mollath ist zwischenzeitlich geschieden. Unterstellte Sachbeschädigungen - die Mollath zu Last gelegten Reifenstechereien an Autos - als Anlass für eine Unterbringung seien "erst recht nicht" verhältnismäßig.
Genau das kann er eben nicht. Er kann die Risiken aufzeigen, aber ob diese für die Gesellschaft akzeptabel sind, können nur diejenigen, die dafür gewählt worden sind, einen Konsens auszuhandeln.Und ob sich diese Entscheidung im Rahmen dessen bewegt, was die Gesellschaft als vertretbares Risiko empfindet, kann nur der Fachmann beantworten.
Da musst du ja irgendwie das Gefühl haben, dass die Politiker nicht selbst entscheiden, sondern sich diese Entscheidung abnehmen lassen. Wie kommst du zu dem Schluss, vielleicht wurden sie auch einfach von den dargelegten Fakten überzeugt!?Das Problem ist nicht, dass die Entscheider in Politik und Justiz keine Experten sind, sondern, dass Experten in zunehmendem Maße, der Politik und und der Justiz die Entscheidung abnehmen.
Dem kann ich zudem nicht zustimmen. So viel Zeit kann eine Parlamentarier gar nicht haben, um alles bis ins nötige Detail zu lesen und die Gesetze müssen so kompliziert sein, weil unsere Welt heutzutage nun mal so kompliziert ist. Wenn wir die Gesetze so vereinfachen würden, dass sie jeder Parlamentarier verstehen kann, würden viele wichtige Detailpunkte gar nicht mehr berücksichtigt werden. Um bei unserem Atombeispiel zu bleiben: Der gesetzlich festgelegte Katalog an zu prüfenden Details, was der TÜV bei einem Kernkraftwerk jedes Jahr zu prüfen hat, ist enorm wichtig, kann aber nur von einem Fachmann verstanden werden, niemals aber von einem Parlamentarier, der vielleicht Jurist oder Erdkundelehrer ist. Sollen deshalb diese Details aus dem Gesetz zur Kraftwerkwartung und zum Strahlenschutz herausgelassen werden, damit der Parlamentarier es verstehen kann, bevor er abstimmt? Die Welt ist einfach zu kompliziert!Ein Gesetz, das so kompliziert ist, dass die Masse der Stimmberechtigten Parlamentarier Experten benötigt, die ihnen erklären, wie abzustimmen sei., dürfte eigentlich garnicht zur Abstimmung gelangen.
Ich bin -prinzipiell- vollkommen bei dir. Das Problem ist nur, das ganze ist wie mit dem Kommunismus: es funktioniert so einfach nicht.Es ist Aufgabe, der Experten, der Politik die Fakten darzulegen.
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Und zu dieser Frage können Atomphysiker oder Kraftwerksingenieure keine höhere Kompetenz beanspruchen, als jeder andere mündige Bürger auch.
Das ist übrigens auch der große Gegensatz zu den Geistes und Gesellschaftswissenschaften. Die befassen sich vorrangig damit, zu formulieren, wie etwas zu sein hat und Idealzustände zu postulieren. das macht diese Wissenschaften streitbar aber auch angreifbar. Es liegt in deren Natur, dass ihnen widersprochen werden kann, und oft auch wird. Soweit also kein Problem. Es wid erst ein Problem, wenn sich eine solche Wissenschaft als Naturwissenschaft tarnt und ihre Annahmen als Beschreibung des Istzustandes ausgibt. Die Wirtschaftswissenschaften sind z.B. solche Wissenschaften.
Da musst du ja irgendwie das Gefühl haben, dass die Politiker nicht selbst entscheiden, sondern sich diese Entscheidung abnehmen lassen. Wie kommst du zu dem Schluss, vielleicht wurden sie auch einfach von den dargelegten Fakten überzeugt!?
An der Stelle hast du mich glaub falsch verstanden: mir geht es nicht um Expertise oder Enscheidungsmacht, sonder darum das Frau Merkel - aus reinem politischen Kalkül - eine Entscheidung getroffen hat von der sie weis das sie sachlich falsch ist: deutsche AKWs werden nicht sicherer oder unsicherer, weils in Japan einen Tsunami gibt.Angela Merkel hat keine höhere Expertise was Atomstrom angeht, weil sie Physikerin ist, sondern weil sie die Kanzlerin der Regierungskoalition ist. Damit hat sie eine höhere Entscheidungsmacht, weil sie mehr Wähler vertritt.
Nein, denn ich behaupte das der "Normalo" diese Risiken nicht mal ansatzweise korrekt einschätzen kann. Herrje der normale 08/15 Idiot denkt das "Gene" Teufelswerk sind und nen AKW und ne Atombombe im Grunde das selbe sind. Politisch motivierte Verdummungsaktionen (hatten wir Hannovergen schon erwähnt, oder?) sorgen für den Rest. Erst neulich wollte eine Frau Roth zum Jahrestag den "tausenden Atomopfern von Fukushima" gedenken. Da war ich mal richtig dankbar für den Shitstorm im Netz, denn die "Atomopfer" sind dann doch überschaubar: 0.sondern darum ob die damit einhergehenden Risiken gesellschaftlich akzeptabel sind oder wirtschaftlich tragbar. Soweit wirst du mir hoffentlcih zu stimmen können.
An der Stelle hast du mich glaub falsch verstanden: mir geht es nicht um Expertise oder Enscheidungsmacht, sonder darum das Frau Merkel - aus reinem politischen Kalkül - eine Entscheidung getroffen hat von der sie weis das sie sachlich falsch ist: deutsche AKWs werden nicht sicherer oder unsicherer, weils in Japan einen Tsunami gibt.
Ja, das hatte ich in den letzten Monaten ein paar Mal in Diskussionen eingeworfen, weil es mich ziemlich angefressen hat, und ich es als Hannoveraner dann noch ein Stückchen persönlicher genommen habe (wäre das in Sachsen passiert, hätte ich es wohl weniger beachtet). Das ist auch der Grund warum ich hier den Standpunkt vertrete, dass es nicht so schlimm ist, wenn die Experten anstatt der Politker entscheiden. Der Standpunkt resultiert bei mir aus solch aktuellen Ereignissen, wie die Geschichte um HannoverGen, die mich momentan ziemlich ankotzen. Ideologie pur, ohne mit Vernunft vorzugehen.(hatten wir Hannovergen schon erwähnt, oder?)
Oh, ich fand Deinen Post unrichtig. Ich dachte, das wäre so rübergekommen.@ Neopope, wo liegt dein Problem?